Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Das Streben nach Glück ist nach Leibniz der eigentliche Kern der Weisheit Die Glückseligkeit ist der Stand einer beständigen Freude. Freude ist die Eindämmung des Gemüts mit angenehmen Gedanken. Und dabei sind alle Standpunkte verbunden in wechselseitiger Harmonie. Allerdings kann nicht einmal ein Mensch das bewusst erleben, weil die meisten Regungen zu schwach sind. Aber könnten wir unseren inneren Kosmos bis in die weitesten Tiefen ergründen? Würde sich, wenn man Leibniz und seinem Gedanken der Verbundenheit folgt, in diesem lebendigen SPIEGEL der ganze äußere Kosmos wiederfinden, als wäre ein Individuum ein Universum für sich?
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 14
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Mein Freund Gottfried Wilhelm Leibniz
Der letzte Universalgelehrte - Leibniz und der harmonische Kosmos
Morgens, wenn ich noch im Bett liege, kommen mir in einer einzigen Stunde oft so viele Gedanken, dass ich den ganzen Vormittag, ja manchmal sogar den ganzen Tag damit zubringe, sie aufzuschreiben.
Wem schon morgens so viele Gedanken in den Sinn kommen, der hat einen lebhaften Geist. Und so war er auch ein besonders umtriebiger Vertreter seiner Zunft. Der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz Gedanken hervorzubringen ist, wie Leibniz oft betont, eine lustvolle Tätigkeit, und sie erfolgt aus eigenem Antrieb.
Heißt das, die Gedanken entstehen in einem inneren, von der Außenwelt abgeschlossenen Kosmos, meint Leibniz. Wenn er sagt, der Geist habe keine Fenster?
Nein, nach ihm befindet sich der selbsttätige Geist in vollkommener Harmonie mit seiner Umgebung.
Es ist tatsächlich so, dass Gott die Seele oder jede andere Einheit so geschaffen hat, dass alles in ihr aus ihrem eigenen Grunde entsteht und doch in vollkommener Übereinstimmung mit den Dingen außer ihr.
In vollkommener Übereinstimmung mit der Außenwelt befindet sich auch ein SPIEGEL. Er gibt seine Umgebung getreu wider. Doch dabei dringt nichts von außen in ihn ein. Ein SPIEGEL hat in diesem Sinn keine Fenster, ebenso wenig wie der Geist, den Leibniz als lebendigen SPIEGEL bezeichnet.
Denn er ist von sich aus bestrebt, sich zu entfalten, und das in Harmonie mit seiner Umgebung, ja sogar in Harmonie, mit dem ganzen Kosmos, nach Leibniz alles mit allem verbunden ist. Ist das mehr als nur visionär?
Spekulatives Gedankenspiel