Mein Freund Voltaire - Über die Toleranz. - Heinz Duthel - E-Book

Mein Freund Voltaire - Über die Toleranz. E-Book

Heinz Duthel

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Beschreibung

Blut ist vergossen in Schlachten und auf Schafott vom 4. Jahrhundert bis auf unsere Zeit. Vielleicht wird eine kurze und getreue Darstellung alles dieses Elenas, einige nicht genug unterrichteten Menschen, die Augen öffnen und gut geachtete Herzen rühren. Als bei der wieder Auflegung der Wissenschaften der Verstand der Menschen sich aufzuklären anfing, beklagte man sich allgemein über Missbräuche, und jedermann muss gestehen, dass diese Klage gegründet war. Der Papst Alexander der sechste hatte die dreifache Krone öffentlich gekauft und seine fünf unehelichen Kinder teilten unter sich die Vorteile derselben. Stufenweise die Qualen des Todes, bis sie unter den Langwierig und Abscheulichkeiten Martern, die jemals die Barbarei erfunden hat, endlich ihren Geist aufgaben. Sie kannten weder Prozess noch Krieg. Sie wehrten sich nicht. Man schlachtete sie wie schüchternes Wild, das man in einem Gehege umbringt. Nach dem Tode Franz des ersten dieses Mehr durch seine Galanterie und Unglücksfälle als durch seine Grausamkeiten bekannten Fürsten brachte die Hinrichtung von tausend Ketzern die Verfolgten, deren Sekte sich im Angesicht der Scheiterhaufen und unter dem Schwerte der Henker vermehrt hatte, zu den Waffen.

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Mein FreundVoltaire - Über die Toleranz.

Wir Christen allein sind Verfolger, Henker und Meuchelmörder gewesen. Und gegen wen?

Ihr Ungeheuer geht hin in ewige, an Dauer und Stärke unendliche Strafen. Eure Qual sei ewig, wie ich bin, und ihr meine Geliebten, die ihr nach vorgeschriebenen Formeln gestorben seid.

Es ist bekannt genug, wie teuer die dogmatischen Streitigkeiten der Christen der Menschheit zu stehen gekommen sind.

Blut ist vergossen in Schlachten und auf Schafott vom 4. Jahrhundert bis auf unsere Zeit. Vielleicht wird eine kurze und getreue Darstellung alles dieses Elenas, einige nicht genug unterrichteten Menschen, die Augen öffnen und gut geachtete Herzen rühren. Als bei der wieder Auflegung der Wissenschaften der Verstand der Menschen sich aufzuklären anfing, beklagte man sich allgemein über Missbräuche, und jedermann muss gestehen, dass diese Klage gegründet war.

Der Papst Alexander der sechste hatte die dreifache Krone öffentlich gekauft und seine fünf unehelichen Kinder teilten unter sich die Vorteile derselben.

Sein Sohn, der Kardinal Herzog von Borja, rottet im Einverständnis mit dem Papst, seinem Vater die Familien wie Telli, Urbino, Gravis. Oliver, Reto und 1000 andere aus, um ihre Güter und Herrschaften an sich zu reißen. Julius, der Zweite, der eben dieses Sinnes war, exkommuniziert Ludwig den zwölften, schenkte sein Königreich dem ersten, der Lust hätte, es in Besitz zu nehmen, und er selbst den Helm auf dem Kopf und den Panzer auf der Brust, Versehrte mit Feuer und Schwert, einen Teil von Italien. Leo, der Zehnte, um seine Vergnügungen bezahlen zu können, handelte mit Ablass, wie man Lebensmittel auf öffentlichem Markte verkauft. Wer gegen diese Räuber rein seine Stimme erhob, hatte wenigstens nach Grundsätzen der Moral nicht Unrecht. Aber weil sie das Fegefeuer leugneten, woran man nicht zweifeln darf, und das über dem den Mönchen viel einbrachte, weil sie die Reliquien nicht verehrten, die man verehren muss und die noch mehr einbrachten.

Kurz weil sie hochverehrte Dogmen angriffen. So antwortete man ihnen gleich zum Anfang damit, dass man sie verbrennen ließ.

Der König, der sie in Deutschland beschützte und besoldete, ging in Paris an der Spitze einer Prozession, nach welcher man mehrere dieser Unglücklichen hinrichten.