Mysterie - Marie Bernard - E-Book

Mysterie E-Book

Marie Bernard

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Beschreibung

Die geschiedene Buchautorin Sophie Guliar, 49 Jahre, lebte in der Stadt Memphis USA, wo sie auf mysteriöse Weise, im Frühjahr 1995, ein Haus am Meer im Süden von Italien erwarb. Sie bricht in ihrer Heimat alle Brücken ab und übersiedelt für immer dorthin. Die etwas jüngere Hausdame Laura Santos zieht auf Sophies Wunsch am Tag nach ihrer Ankunft bei ihr ein. Kurze Zeit darauf überraschen Sophie, Visionen und Erscheinungen. Als Realistin tut sie diese als Hirngespinste ab, da sie dafür keine Erklärung fand, bis ein visionärer alter Mann ihr Hinweise dazu gibt. Es wäre etwas gut zu machen, aus einem früheren Leben, meinte er. Sophie belächelte diese Erklärung und machte sich weiter keine großen Gedanken darüber. Dazu kommt eine leidenschaftliche Liebe mit einem Mann, den sie kurz nach ihrer Übersiedlung kennenlernt. Sie entdeckt durch diese Beziehung sich selbst, indem sie Gefühle, die noch nie jemand zuvor in ihr erweckt hatte, ausleben konnte und die ihr völlig neu erschienen. Doch dann kommen dunkle Schatten über die so herzlich und fürsorgliche Sophie und eine Veränderung ihres Wesens ist die Folge. Rache, Entführung, Verbannung und beinahe der Tod, wirft sie völlig aus ihrer Mitte. Vergangenes wartet auf Erlösung und Sophie war auf dem besten Wege, dies zu erkennen.

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VORWORT

Die geschiedene Buchautorin Sophie Guliar, 49 Jahre, lebte in der Stadt Memphis USA, wo sie auf mysteriöse Weise, im Frühjahr 1995, ein Haus am Meer im Süden von Italien erwarb. Sie bricht in ihrer Heimat alle Brücken ab und übersiedelt für immer dorthin. Die etwas jüngere Hausdame Laura Santos zieht auf Sophies Wunsch am Tag nach ihrer Ankunft bei ihr ein. Kurze Zeit darauf überraschen Sophie, Visionen und Erscheinungen. Als Realistin tut sie diese als Hirngespinste ab, da sie dafür keine Erklärung fand, bis ein visionärer alter Mann ihr Hinweise dazu gibt. Es wäre etwas gut zu machen, aus einem früheren Leben, meinte er. Sophie belächelte diese Erklärung und machte sich weiter keine großen Gedanken darüber. Dazu kommt eine leidenschaftliche Liebe mit einem Mann, den sie kurz nach ihrer Übersiedlung kennenlernt. Sie entdeckt durch diese Beziehung sich selbst, indem sie Gefühle, die noch nie jemand zuvor in ihr erweckt hatte, ausleben konnte und die ihr völlig neu erschienen.

Doch dann kommen dunkle Schatten über die so herzlich und fürsorgliche Sophie und eine Veränderung ihres Wesens ist die Folge. Rache, Entführung, Verbannung und beinahe der Tod, wirft sie völlig aus ihrer Mitte. Vergangenes wartet auf Erlösung und Sophie war auf dem besten Wege, dies zu erkennen.

Sophie Guliar, eine geschiedene, überaus attraktive erfolgreiche Schriftstellerin, lebte in der Stadt Memphis, USA, und hatte das Leben in der Großstadt satt. Lange Zeit schon, spielte sie mit dem Gedanken, sich ein Häuschen am Meer zu erwerben. Sie träumte von Sonne, Wärme, Wasser und einem Weitblick, der ihr das Gefühl der Freiheit vermittelte.

Ab diesem Tage jedoch, wollte sie nicht nur davon träumen, sondern ihren Traum verwirklichen. Ihre Entschlossenheit ließ sie sofort ein paar Anrufe tätigen. Zuallererst rief Sophie ihre beiden Söhne an, die sie über alles liebte.

Deren Vater hatte sich schon vor Jahren auf und davon gemacht. Sophie musste einer jungen Anwältin Platz machen, der sie aber in vielen Dingen überlegen war.

Ihr Stolz hätte es niemals zugelassen, um ihren, ach so armen und vernachlässigten Mann, zu kämpfen. Er beklagte sich über die Zeit, die Sophie nicht ihm, sondern ihrer überaus regen Phantasie widmete. Sie konnte nicht anders, wenn sie eine tolle Idee hatte, musste sie schreiben, auch nachts. In dieser Zeit lebte Sophie in ihrer Phantasiewelt, die sie ihr reales Leben vergessen ließ.

Dadurch wandte sich ihr Mann einer anderen zu, die ihm das zu geben schien, was er bei Sophie vermisste.

Er stellte seine Frau vor die Wahl, ein Leben mit ihm oder mit ihren Romanfiguren. Sophie gab ihm zu verstehen, dass Schreiben ihr Lebens Elixier war, ohne dies wäre sie tot, leer, ohne Inhalt. Danach hörte sie nur mehr die Tür, wie sie mit aller Wucht zugeknallt wurde. Aus der Traum, von einem Leben mit dem Partner bis zum Tode, das sie sich vor dem Altar geschworen hatten. Aus, einfach so.

Eine herbe Enttäuschung für Sophie, die sie wegzustecken versuchte, jedoch immer wieder daran scheiterte. Dies war der Grund, dass sie sich Hals über Kopf in eine Beziehung stürzte, die der größte Reinfall ihres Lebens war. Danach hatte sie für eine Weile genug von der Männerwelt und zog ein Single-Dasein vor, das Sophie zurzeit sichtlich genoss.

Ihre Liebe galt der Phantasie und deren Umsetzung auf Papier. Sie richtete ihr Leben so ein, dass es ihren Wünschen und Plänen entsprach. Es störte sie kaum, wenn sich andere darüber mokierten, und sie als Egoistin bezeichneten, sie war glücklich, nur das zählte.

Sophie dachte eben an ihren bevorstehenden fünfzigsten Geburtstag. Obwohl man sie als eitel bezeichnete, ihr Alter störte sie nicht. Sie war ganz und gar mit sich und ihrem Leben, das sie führte, zufrieden.

Stolz, Herrschsucht und Sturheit sagte man ihr nach, doch durch ihre Großherzigkeit und Wärme, die Sophie ausstrahlte, sowie Liebe, die sie allen Lebewesen schenkte, vergaß und verzieh man ihr schnell diese, wie andere es beurteilten, negativen Eigenschaften.

Sophie teilte deren Meinung nicht. Sie dachte, sie sei perfekt. Warum auch nicht, sie gab sich so, wie sie eben war, und das fand sie gut. Sie fühlte sich pudel wohl in ihrer Haut. Sophie umgab eine Aura, der man sich nicht entziehen konnte. Sie war magisch und wunderschön. Ihre dichten dunkelbraunen, langen Haare fielen locker auf ihre Schultern, was ihre breiten Wangenknochen und ihre braunen Augen etwas hervor hob. Ihre zierliche Figur, mit etwas größerer Oberweite, zog die Männer magisch an.

Mit ihrem bezaubernden Lächeln strahlte sie die Menschen an, und wenn sie einen Raum betrat, könnte man meinen, die Sonne gehe gerade auf. Sophie war sich ihrer besonderen Anziehungskraft bewusst und gekonnt setzte sie diese auch für ihre Zwecke ein, um das zu erreichen, was sie sich vorgenommen hatte. Sie wusste immer, was sie wollte und das prägte ihre Persönlichkeit.

Mut, Selbstvertrauen sowie Durchsetzungskraft bezeugten ihre Stärken. Sophie zeigte an vielen Dingen Interesse, ein intuitives galt dem Universum. An so manchen Tagen saß sie lange Zeit am Ufer eines Sees, außerhalb der Stadt, wo sie den Himmel und die Wolken, die vorbeizogen, betrachtete.

In diesen Momenten gingen ihr viele Gedanken durch den Kopf, aber auch Stille und Frieden kehrten in ihr so wissbegieriges Wesen ein. Wenn sie sich über etwas im Unklaren war, stellte sie die Frage dem Universum und bat auch um Antwort. Sophie fand heraus, dass es durchaus von Vorteil war, sich diesem zuzuwenden, denn nach einigen Tagen kehrte wieder Klarheit ein und sie wusste, was zu tun war.

Eine sonderbare Beziehung herrschte zwischen Sophie und dem Himmel. An Schicksal, oder gar Bestimmung, glaubte sie keineswegs. Sophie hielt dies für Ausflüchte, wenn mal etwas daneben ging. So ab und zu kam es vor, dass sich ein Bild vor ihren Augen zeigte, wodurch sie eine glänzende Idee in die Tat umsetzte. So entstanden ihre größten Werke. Sie suchte dafür, wie immer, eine Erklärung, die sie auch fand. Ihr Verstand ließ Unerklärliches nicht zu.

Sophies Verleger, Mister Jonny Norton, war ihr treuer Freund und Ratgeber. Er lebte ebenso in Memphis und betrieb einen überaus erfolgreichen Buchverlag. Durch diesen hatte er Sophie kennengelernt, die mit 25 Jahren ihr erstes Buch bei ihm veröffentlichte. Ihren Erfolg verdankte sie John, der sich sofort, als Sophie den Laden betrat, in sie verliebte. Er scheute keine Mühen, um Sophie der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Er machte Werbung, wo und wie er nur konnte für Sophies ersten Roman. Auch im Kino konnte man Sophie mit ihrem Buch und ihrer Schönheit bewundern. Sie verzauberte schon damals ihre Leser mit ihrer Anmut und Herzlichkeit. Sie schrieb in über 20 Jahren 15 Romane, die sich alle großer Beliebtheit erfreuen. Zu Jonnys Leidwesen, war Sophie damals schon vergeben und stand kurz vor der Hochzeit mit ihrem langjährigen Freund.

Dies zerstörte jedoch ihre Freundschaft nicht. Jonny genoss die Zeit, die er mit Sophie verbringen durfte. Die Bücher führten sie immer wieder zusammen, wenn sie sich eine längere Zeit nicht sahen. Seine Liebe zu Sophie war stark und er gab sie niemals auf. Jonny war ebenso ein Träumer und sagte sich: „Wer weiß, was noch alles geschieht.“ Er hoffte auf ein Wunder. Dies geschah auch, als Sophie geschieden wurde. Es gab ihm Auftrieb, noch mehr um sie zu werben. Leider war es eine vergebliche Mühe.

Sie verstanden sich jedoch großartig und gingen zusammen aus, scherzten und lachten. So mancher dachte, sie wären ein Paar, durch ihre Vertrautheit, die sie an den Tag legten.

Natürlich war Jonny ein Mann mit Bedürfnissen, die er durch seine Affären befriedigte. Er hatte immer nur 3 Dates, dann hatte er wieder genug und stürzte sich in das nächste Abenteuer. Mit einer Größe von 1.80m und stattlicher Figur, war er ein begehrter Junggeselle. Man fragte sich, warum Jonny mit 46 Jahren noch immer Single war. Man konnte ihn durchaus als attraktiv und charismatisch bezeichnen, mit seinem hellbraunen gelockten Haar. Beinahe blond, da er sich jeden Monat die Haare nachfärben ließ. Und wenn er lächelte, blitzten seine weißen Zähne hervor und sein Charisma verzauberte die Herzen der Frauen.

So manche Lady versuchte sein Herz zu erobern, doch dieses hatte er schon vor vielen Jahren an Sophie verloren. Nur mit ihr wollte er für immer zusammen sein, doch seine Angebetete sah ihn nur als Freund und hatte so gar kein Interesse an einer Beziehung. Sie liebte ihre Unabhängigkeit und ihre Freiheit.

„Mein lieber Jonny, ich bleibe dir eine gute Freundin, aber nur, wenn du diese Gefühle aus dem Spiel lässt“, gab sie ihm zur Antwort, wenn er wiederholt seiner Liebe Ausdruck verlieh.

Norton hatte nicht vor, dies einzustellen und strahlte, wenn Sophie mit zärtlicher Stimme, seinen Namen Jonny aussprach. Sophie fühlte sich natürlich geschmeichelt. Norton war ein attraktiver Mann und sehr begehrt bei den Single Ladys, doch sie konnte mit besten Willen, seine Liebe nicht erwidern.

Ihre Beziehungen, die so gar nicht nach ihren Vorstellungen verliefen und sie nur enttäuschten, brachten die Erkenntnis, vorerst einmal alleine zu bleiben, um eine nochmalige Kränkung zu vermeiden. „Eines Tages, vielleicht, wenn es denn so sein sollte, wird es wieder eine Liebe für mich geben“, sagte sie sich, wenn sie am Seeufer saß.

Sophie lud ihre Söhne zum Abendessen ein. Diese wunderten sich, denn ihre Mutter hasste kochen, am Herd stehen und Geschirr spülen.

Sie ließ sich lieber in einem Restaurant verwöhnen und genoss ihren Ruhm in der Öffentlichkeit. Sophie dachte in diesem Moment etwas wehmütig an die bevorstehende Trennung: „Es wird in Zukunft lange Zeit kein harmonisches Treffen oder Miteinander mehr geben, wenn wir ca. acht Flugstunden voneinander getrennt sind.“ Sie liebte ihre Jungs und wusste genau, dass sie beide einmal sehr vermissen wird.

Ihre Söhne hatten sich in der Geschäftswelt etabliert. Sie arbeiteten selbstständig, wobei ihre Anwesenheit, bis auf ein paar Wochen Urlaub, das Jahr über erforderlich war. Sie würden sich hören, aber vielleicht lange Zeit nicht sehen.

Dies war ein guter Grund, einmal über seinen Schatten zu springen, um das zu tun, was man üblicherweise sonst nicht tat. Für ihre Söhne war es die Mühe wert.

Sie liebte sie über alles und nichts auf der Welt, würde dies ändern können.

Sophie war elternlos, sie war in einem Waisenhaus aufgewachsen und schon als Kind wusste sie, wie ihre Zukunft verlaufen sollte. Kinder, denen sie all ihre Liebe schenken würde. Hatte sie diese doch niemals erfahren. Sie sollten in Wohlstand aufwachsen, ihre Bedürfnisse sollten erfüllt werden.

Die Armut und das isolierte Leben in ihrer Kindheit ließen sie zur Träumerin werden. Sie lebte in Gedanken schon damals dieses Leben, das sie zum heutigen Tage führte. Ihre Kraft und Ausdauer gaben ihr den Mut, alles was sie sich wünschte, Realität werden zu lassen.

Sophie stellte ein köstliches Mahl zusammen, das sie mit Liebe zubereitete. Sie gab sich alle Mühe und wenn sie etwas erreichen wollte, so gelang ihr dies auch. Ein festlich gedeckter Tisch schmückte das Speisezimmer. Sophie kleidete sich für diesen Abend sportlich, um ihren häuslichen Künsten, Ausdruck zu verleihen.

Nervös sah sie auf die Uhr. „Sie müssten jeden Augenblick eintreffen“, dachte sie „und wie werden sie meinen Entschluss aufnehmen?“ Während ihre Gedanken in die Zukunft schweiften, klingelte es und Sophie eilte zum Ausgang und öffnete freudig die Tür. Sie begrüßte ihre Söhne mit den Worten: „Hallo, ihr beiden, die Pünktlichkeit in Person“, wobei sie ihnen ein Küsschen auf die Wange drückte.

„Ein ungewöhnlicher Anblick, unsere Mutter spielt Hausfrau“, sagte Tom überrascht. „Geht doch schon in das Speisezimmer und nehmt Platz, ich komme gleich“, und schon verschwand Sophie in die Küche.

„Bin schon gespannt, was sie uns zu sagen hat, es liegt etwas in der Luft, ich kann es förmlich riechen“, meinte Peat, der Ältere von den beiden.

„Es muss wohl etwas Wichtiges sein, unsere Mutter spielt doch sonst keine fürsorgliche Hausfrau“, bemerkte Tom und schon verbreitete sich ein aromatischer Duft im Raum, der von den Töpfen ausging, die Sophie eben auf den Tisch stellte. Das duftet ja herrlich“, sagte Tom und Peat, etwas nüchtern, „warum dieser Aufwand, du isst ja mit Vorliebe nur in den feinsten Restaurants.“

„Nun setzt euch schon und genießt die Speisen, die ich heute mit besonderer Liebe zubereitet habe“, entgegnete Sophie, mit einem etwas enttäuschten Unterton. Sie taten nun, was ihre Mutter sagte und genossen das harmonische Beisammensein, sowie Sophies Kochkünste. Danach bemerkte Tom neugierig: „Nun raus mit der Sprache, du hast uns doch nicht nur zum Vergnügen eingeladen.“

„Nun gut, aber ich sage vorweg, versucht nicht mir etwas ausreden zu wollen“, sagte Sophie bestimmend.

„Wir kennen dich zu gut, dass wir wissen, wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast, wirst du dies auch in die Tat umsetzen“, entgegnete Peat gelassen.

„Also hört zu. Ich werde nach Europa ziehen. Wohin genau weiß ich noch nicht. Lasst mich erklären“, sagte Sophie, als ihr Tom ins Wort fallen wollte. „Ich kaufe mir ein Haus im südlichen Teil eines Landes, nahe dem Meer. Hier ist mir die Luft zu stickig geworden.

Man kann kaum mehr atmen und außerdem suche ich Ruhe, weg von dem Trubel und der feinen Gesellschaft, die sowieso nur so tut, als ob.“

Nach dieser Offenbarung herrschte einige Minuten Stille. Tom und Peat wussten, dass es ihrer Mutter ernst war und niemand konnte sie davon abbringen. Auch hatten sie dies nicht erwartet.

Sie dachten mehr an eine überraschende Heirat oder Liebschaft. Sophie hatte keine Geheimnisse vor ihren Söhnen, sie waren immer in alles eingeweiht. So auch von der Liebe ihres Verlegers. Tom ergriff das Wort, um die Stille zu brechen. „Ich kann dich gut verstehen und ich denke, dass du schon weißt, was du tust. Außerdem wünschen wir uns beide, dass du glücklich bist. Habe ich recht?“, wandte er sich an seinen Bruder.

Dieser meinte nur: „Hast du schon etwas in Aussicht?“ Er gab sich so, als würde ihn dies alles nicht berühren. Gut, dass Sophie ihre Jungs durchschaute, sie kannte sie zu gut, dadurch verstand sie ihre so gespielte Gelassenheit.

Ihre Augen sprachen jedoch andere Worte. „Seid nicht traurig, ich werde euch besuchen, wie es mir möglich ist und danke für euer Verständnis. Übrigens, ich habe noch nichts in Aussicht“, wobei sie Peat lächelnd ansah. Der Bann war gebrochen, sie lachten alle drauf los und meinten: „Wir können dir nichts vormachen, du bist eben unsere Mutter!“

Sie diskutierten bis lange in die Nacht hinein, natürlich bei einer Flasche Champagner, wobei sie zu dem Ergebnis kamen, Sophie würde sich alleine darum bemühen. Sie hatte wiederum ihren Kopf durchgesetzt. Glücklich über die Übereinstimmung, verabschiedeten sie sich und Sophie versprach, sofort Bescheid zu geben, wenn sie etwas Passendes gefunden hatte.

Am nächsten Morgen hing sie fast den ganzen Tag über am Telefon. Sie rief all ihre Freunde an, von denen sie wusste, dass sie ein Haus in Europa besaßen. Leider verkaufte niemand, so musste sie einen anderen Weg suchen, um das zu finden, was sie wollte.

Der Zufall oder sagen wir das Schicksal, führte Sophie in ein Cafe, das gegenüber ihrem Modehaus, in dem sie schon mal für wärmere Tage einkaufte, eben öffnete. Um ein bisschen auszuruhen, begab sie sich in dieses Lokal und setzte sich an einen Fensterplatz. Sie trank genüsslich ihren Kaffee, wobei sie die Menschen, die geschäftig an ihrem Fenster vorbeieilten, beobachtete.

In diesem Moment betrat ein älteres Pärchen den Raum. Sie nahmen am Nebentisch Platz. Sophie war sehr aufmerksam, es entging ihr kaum etwas, so auch nicht das Gespräch des Paares. Diese unterhielten sich über einen Hausverkauf. Sie wären schon zu alt, die Mühen zu groß, um weite Reisen anzutreten, nur um ein Haus zu erhalten und zu pflegen.

Sophie wurde sofort hellhörig, als sie nur das Wort „Verkauf“ vernahm. Ein Gedanke: „Die hat mir der Himmel geschickt.“ Wie wahr. Sofort begann sie ein Gespräch mit den beiden und als sie das Cafe verließ, jubelte ihr Herz. „Ich habe ein Haus!“, sagte sie laut vor sich hin, wobei sie so mancher Passant verwundert ansah. Intuitiv sah sie zum Himmel und sagte leise, „Danke!“

Die nächsten Tage verliefen sehr turbulent. Gespräche, Verträge, Termine und Besuche des Paares. Sie bestanden darauf, Sophie zu besuchen und nicht umgekehrt. Sophie kam dies zwar merkwürdig vor, sie machte sich aber darüber nicht sonderlich viel Gedanken.

Sie vertraute ihnen, darüber hinaus war die Freude zu groß, genau das Haus gefunden zu haben, wie sie es sich in ihrer Phantasie vorstellte. Auf den Fotos, die man ihr zeigte, sah sie dieses herrliche Anwesen.

„Wunderschön, genau das Richtige für mich. Ich bin mir sicher, das ist mein neues Zuhause, wo ich glücklich bin“, stellte Sophie mit Sicherheit fest. Nun, dies war für alle eine perfekte Lösung. Jeder bekam das, was er sich wünschte.

Einige Tage vor der Abreise gab Sophie ein Abschiedsfest. Es waren nur die Söhne und ihre engsten Freunde geladen. Mister Norton war ganz und gar nicht einverstanden, mit dem, was seine Freundin vorhatte. „Was soll ich hier ohne dich. Du verschwindest einfach und lässt mich hier alleine zurück“, bemerkte er enttäuscht.

Sophie musste lächeln und meinte: „Du bist wie ein kleiner Junge, werde doch endlich erwachsen. Ich bin doch nicht von der Welt, sondern darin. Du hast immer die Möglichkeit mich zu besuchen.“ „Das werde ich, wenn du mir versprichst, Zeit mit mir zu verbringen.

Hier hast du ja davon, immer zu wenig“, gab er Sophie ein bisschen vorwurfsvoll, zu verstehen. „Ich verspreche es und noch etwas, ich gebe dir eines meiner besten Manuskripte mit nachhause“, erklärte Sophie selbstbewusst. „Warum bist du dir darüber so sicher?“ fragte Jonny.

„Ich fühle es nur, erklären kann ich dir das nicht. Ich meine, lass dich einfach überraschen“, gab sie nachdenklich zur Antwort. Bei diesen Worten nahm ein sonderbares Gefühl von ihr Besitz, das ihr etwas Angst machte. Sie sprach mit niemandem darüber, es blieb ihr Geheimnis. Manche Freunde beneideten sie, andere wieder versuchten, ihr dies auszureden. Doch wer Sophie kannte, wusste, dass dies eine vergebliche Mühe war.

Der Tag der Abreise verlief sehr harmonisch. Sophie benötigte keinen Umzugswagen, vor Ort war alles vorhanden. Sie nahm nur ihre persönlichen Sachen mit, die ihr am Herzen lagen. Ihre alte Schreibmaschine zum Beispiel. Auf ihr war der erste Roman entstanden, der auch erfolgreich wurde.

Aus diesem Grunde trennte sie sich nicht von ihr. Sie hatte ihr Glück gebracht und würde es auch weiterhin tun, davon war Sophie überzeugt. Tom und Peat begleiteten ihre Mutter zum Flughafen, gaben noch viele gute Ratschläge mit auf den Weg und das Versprechen, sie bald zu besuchen. Als der Aufruf ihres Abfluges ertönte, verabschiedeten sie sich mit einem weinenden und lachenden Auge.

Sophie hatte sich einen Fensterplatz gebucht und sah sich nahe dem Himmel, wenn sie hinausblickte. Gedanken wie: „Was wird mich erwarten, werde ich etwas vermissen, wie geht es weiter, komme ich mit der Sprache zurecht, bin ich noch kreativ, werde ich eine neue Liebe finden?“ gingen ihr durch den Kopf, bis sie müde wurde und einnickte.

Bei ihrer Ankunft, sah sie sich etwas um. Es war sehr warm und die Sonne brannte vom Himmel. Was konnte man Ende Juni anderes erwarten. Bevor Sophie ein Taxi bestieg, dachte sie erfreut: „Das ist nun meine neue Heimat. Ich denke, es war eine gute Wahl.“Sie nahm am Rücksitz des Taxis Platz und hielt ihre geliebte Schreibmaschine in einem Karton verpackt, auf ihrem Schoß fest. Sie gab ihr das Gefühl der Sicherheit, sowie ein Stück Heimat wieder.

Am Ziel angekommen, sagte sie „Wow“, vor Begeisterung. Sie hatte das Grundstück noch nicht betreten und war überwältigt von diesem Anblick. Sophie stand vor dem Haus, mit weißem Anstrich und hellgrauer Umrandung. Es sah sehr edel aus. Seitlich konnte sie in den Garten blicken und das Meer sehen. Sie genoss diesen Anblick, nach dem sie sich schon lange gesehnt hatte. Sie bezahlte den Taxifahrer und gab auch ein großzügiges Trinkgeld. Sophie war positiv gestimmt und das kam dem Fahrer zugute.

Dann betätigte sie die Klingel. Gespannt wartete sie auf die Dame, die dieses Haus für das ältere Ehepaar verwaltete. Als diese öffnete, wurde Sophie herzlich begrüßt und auch umarmt. Sophie war überrascht von soviel Liebenswürdigkeit. Dies kannte sie nicht, denn in der Großstadt lebte jeder für sich und es gab mal ein Hallo, zur Begrüßung. Die etwas jüngere Dame fragte, zu Sophies Überraschung, in der Sprache ihres Landes, ob sie die neue Besitzerin dieses Anwesens sei. Sophie bejahte und fragte: „Wo haben Sie so perfekt meine Sprache erlernt?“

Die Dame gab ihr zur Antwort: „Ich habe einige Jahre in Ihrem Lande gelebt. Mein Mann wollte unbedingt in der USA leben und so ging ich mit ihm.“ „Das ist ja sehr überraschend, ich machte mir schon Gedanken, wie ich mich verständigen sollte“, sagte Sophie erfreut und beruhigt zu gleich.

„Wie darf ich Sie nennen?“, fragte Sophie die ihr so sympathische Frau. „Laura Santos ist mein Name, sagen Sie einfach Laura“, antwortete sie. „Ich denke, wir sollten mal hineingehen und Sie werden sicher müde von der langen Reise sein“, bemerkte Laura, da sie sich noch immer an der Tür unterhielten.

Sophie meinte lachend: Sie haben vollkommen recht und wo Sie es schon erwähnen, verspüre ich doch etwas Müdigkeit“ und dann traten sie ein. „Ich habe schon alles vorbereitet und wenn Sie noch etwas Hunger verspüren, kann ich Ihnen etwas zubereiten“, meinte Laura fürsorglich. „Nein, danke, ich habe im Flieger eine Kleinigkeit zu mir genommen, ich denke ich werde mich etwas ausruhen, ich habe ja alle Zeit der Welt, um mich hier umzusehen“, entgegnete Sophie lächelnd. Laura führte die neue Besitzerin in das Schlafzimmer und sagte: „Ich hole nun Ihre Koffer und helfe beim Auspacken.“ „Bitte, etwas später, ich ruhe mich jetzt mal aus“, erwiderte Sophie und sah sich um. Das Bett war liebevoll zum Ausruhen gerichtet und ein weißer Rosenstrauß stand in einer Vase auf der Kommode. Das gesamte Zimmer war hell ausgestattet. Zarte gelbe Töne an den Wänden und der Bettwäsche. Edles Holz in Brauntönen wurde für das Bett und die Kleinmöbel verwendet. Es wirkte elegant, aber auch gemütlich. „Wie Sie wünschen“, sagte Laura und verließ den Raum. Sie wollte nicht störend wirken.

„Wunderschön und so geräumig, alles ist vorhanden und sehr gemütlich“, dachte Sophie erstaunt und ging zur Terrassentür.

Als sie diese öffnete, raubte ihr der Anblick fast den Atem. Weite, wohin man nur sah, blaugrünes Wasser, das sich sanft bewegte. Die Sonne schien vom Himmel, Palmen neigten sich in der lauen Brise, hin und her.

Ein Dorf war zu erkennen, das sich rechts ihres Blickes befand. Terrassenförmige weiße Bauten, erstreckten sich den Hang hoch. Bewegt von diesem atemberaubenden Ausblick, der ihr ein Glücksgefühl vermittelte, das ihr fremd war, stand sie regungslos vor dem Geländer ihres Balkons.

Sie genoss für einige Minuten die Stille und den Frieden, den sie in diesem Moment verspürte. Danach legte sie sich, ohne auszukleiden, auf das Bett und schlief überraschender Weise sofort ein. In ihrem Lande, wo sie in einer Großstadt lebte, störte der Lärm die wohltuende Ruhe, sodass sie wenig Schlaf fand.

Sophie schlief bis zum nächsten Morgen, da war niemand der sie störte, auch Laura nicht. Nach einem wohltuenden Bad, begab sie sich nach unten, auf die Terrasse.

Laura wünschte ihr einen guten Morgen und fragte sie nach ihren Wünschen. „Bringen Sie mir all das, was hier so zu einem guten Frühstück gehört“, meinte sie und ließ sich einfach überraschen. Laura lächelte und begab sich in das Haus. Sophie nützte die kurze Wartezeit, um ein Gespräch mit ihren Söhnen zu führen.

Sie schwärmte von ihrem neuen Besitz und tat noch einmal kund, dass sie ihren Entschluss nicht bereute, es war einfach zu schön hier und es übertraf all ihre Erwartungen. Die Söhne freuten sich für ihre Mutter und legten alle Bedenken zur Seite.

Laura bemühte sich in der Zwischenzeit ein Frühstück zusammenzustellen, das keine Wünsche offen ließ.

„Du meine Güte, Laura, wer soll das alles essen“, sagte Sophie lachend, als sie von ihrem Gespräch zurückkam und an dem üppig gedeckten Tisch Platz nahm. „Sie Miss, lassen Sie sich Zeit, hier werden Sie lernen zu genießen, was Ihrer Seele sicherlich gut tut.

Ich wünsche Ihnen guten Appetit!“

Nach dieser Aussage wollte sie sich entfernen, damit Sophie ihren ersten Tag, in ihrer neuen Heimat, an dem die Sonne lachend vom Himmel grüßte, alleine genießen konnte.

„Wo gehen Sie hin, leisten Sie mir doch Gesellschaft.

Zu zweit lässt es sich besser genießen“, meinte Sophie einladend.

Laura freute sich über das Angebot und nahm gegenüber Platz. Sie hatte schon gefrühstückt, nahm aber doch noch etwas, von diesen schmackhaften Leckerbissen.

„Laura, würden Sie mir Ihre Landessprache lehren, ich hätte große Lust dazu. Außerdem sollte man schon die Sprache des Landes beherrschen, mit dem man sich heimatlich verbunden fühlt, was meinen Sie?“ Die zehn Jahre jüngere Laura, willigte sofort ein.

Ihre gegenseitige Sympathie ließ sie schnell Freunde werden. „Sie werden sehen, unsere Sprache klingt schwieriger als sie ist. Wenn Sie sich erst einmal umgesehen haben und eingewöhnt, dann können wir mit dem Lernen beginnen“, schlug Laura vor.

„Es wird wohl eine Zeit benötigen, um mich hier einzuleben, aber diese Zeit werde ich mir nehmen“, sagte Sophie bestimmend zu ihrer neuen Freundin.

„Außerdem, wo wohnen Sie eigentlich?“ „Im Dorf, es sind nur ein paar Gehminuten“, erklärte Laura. „Ich hätte da eine gute Idee. Wollen Sie nicht bei mir einziehen, es ist genügend Platz vorhanden und es würde mich glücklich machen“, schlug Sophie vor.

Laura konnte sich, wie jeder, der sich in Sophies Nähe befand, ihrer so starken Anziehungskraft nicht entziehen. Ebenso konnte sie ihrer neuen Freundin, durch ihre gewinnende Art, keinen Wunsch abschlagen. Sophie war nicht berechnend, sie war immer ehrlich und tat dies unbewusst.

„Wenn ich Ihnen damit einen Gefallen tun kann, dann gerne“, erwiderte Laura freudig. Es war ihr ebenso ein Bedürfnis, in ihrer Nähe zu sein. „Ich habe Sie noch gar nicht gefragt, ob Sie alleine leben, tun Sie das?“ fragte Sophie interessiert.

„Mein Mann ist ganz jung verstorben, aus diesem Grunde kehrte ich wieder in meine Heimat zurück. Ich lebe schon wieder über zehn Jahre hier in diesem Dorf. Sieben Jahre lebte ich in Ihrem Lande, bis mein Gatte an Krebs erkrankte und daran starb“, erklärte Laura rückblickend. „Meine Eltern habe ich nie kennen gelernt, ich wuchs in einem Waisenhaus auf, das sich hier in der Nähe befindet, habe dadurch auch keine Geschwister oder Verwandte.“

„Das tut mir leid, aber nun haben Sie ja mich. Ich hoffe Sie haben dies schon verarbeitet und sind wieder glücklich“, fragte Sophie mitfühlend. „Es ist schon eigenartig, in unserer Kindheit teilten wir uns dasselbe Schicksal. Was ich noch Fragen wollte, haben Sie Kinder?“

„Leider nein, es war mir nicht vergönnt, obwohl wir uns eines wünschten. Heute sehe ich dies anders. Sie müssten ohne Vater groß werden, da ist es besser, ich bleibe kinderlos. Ab und zu denke ich an meine Vergangenheit, doch in liebevoller Erinnerung. Als ich wieder in meine Heimat zurückkehrte, übernahm ich die Verwaltung dieses Hauses. Ihre Vorbesitzer machten mir dieses Angebot und ich sorgte auch für sie, wenn sie den Sommer über hier weilten.

Sie waren sehr nett, nahmen mich auf, als wäre ich ihre eigene Tochter, das half mir sehr in dieser schwierigen Zeit“, erzählte Laura offenherzig. „Ich habe sie auch sehr nett gefunden, als ich ihnen so zufällig begegnete“, meinte Sophie sich erinnernd. „Kennen Sie dieses Ehepaar schon länger?“ fragte Laura überrascht.

„Nein, so ca. vor einem Monat saßen sie mir in einem Cafe gegenüber. Sie sprachen über diesen Hausverkauf und ich machte ihnen sofort ein Angebot“, erklärte Sophie ihrer staunenden Freundin.

Durch ihre Unterhaltung bemerkten sie nicht, dass die Teller schon leer gegessen waren.

Sophie dachte nicht an Arbeit, Termine oder sonstigen Erledigungen, sie schien sich sehr wohl und entspannt zu fühlen. Es kam ihr so vor, als würde hier die Zeit still stehen.

Darüber hinaus bemerkte sie nicht den veränderten Gesichtsausdruck Lauras, die über Sophies Erzählung besorgt schien.

„Sind Sie sich da sicher, es ist aber unmöglich“, gab Laura zu verstehen. „Was meinen Sie mit unmöglich?“, fragte Sophie neugierig.

„Nun ja, Ihre Vorbesitzer sind hier vor einem Jahr tödlich verunglückt. Seit dieser Zeit, verwalte ich dieses Anwesen für einen nahen Verwandten, der das Haus zum Verkauf ausgeschrieben hatte. Er rief mich vor Ihrer Ankunft an und meinte, dass, wenn Sie es wünschen, ich weiter die Verwaltung und den Haushalt übernehmen könnte.“ Bei dieser Offenbarung fühlte Laura, dass hier ein Missverständnis vorlag und dass dieses einer raschen Aufklärung bedurfte.

„Ich verstehe nicht, wie ich schon sagte, dieses ältere Ehepaar begegnete mir vor einem Monat. Sie unterzeichneten auch den Kaufvertrag und zeigten mir Fotos von ihrem Besitz“, erklärte Sophie überzeugend. „Warten Sie, ihr Name war Foster, Felix und Marlien“, fügte sie hinzu, als sie die besorgte Miene Lauras erblickte.

Sophie wollte unbedingt glaubwürdig erscheinen, sonst könnte sie ja denken, sie sei verrückt. „Glauben Sie mir nicht?“ fragte Sophie besorgt, als Laura keine Antwort gab. „Ich möchte Ihnen ja gerne glauben, aber es ist unmöglich. Ich kann Ihnen das Grab der Fosters zeigen, es ist hier ganz in der Nähe“, meinte Laura mit einem Achselzucken. Sie machte sich Sorgen, „ist sie krank oder nur überarbeitet“, dachte Laura, um ihre neue Freundin besorgt. Dann sagte sie: „Es wird bestimmt Sam Foster gewesen sein, mit dem Sie sprachen.“

„Aber nein, Laura, ich weiß doch, mit wem ich gesprochen und den Vertrag ausgehandelt habe. Warten Sie, ich kann es beweisen“, wobei sich Sophie erhob und eilig im Haus verschwand. Sie wühlte in ihrem Gepäck herum, bis sie endlich den Vertrag in den Händen hielt.

„Das glaube ich jetzt nicht, da steht tatsächlich Sam Foster“, sprach sie laut, wobei sie sich an den Kopf griff. „Werde ich verrückt, oder bin ich Alzheimer gefährdet?“, fragte sie sich. Für diese Situation fand Sophie keine Erklärung und dachte nochmals über alles genau nach. „Vielleicht habe ich etwas übersehen, wäre doch durchaus möglich“, fragte sie sich.

Dass etwas nicht in Ordnung war, wusste sie, aber was? „Ist Laura hier eine Lügnerin, möchte sie mich verwirren, aber nein, was denke ich nur. Sie hätte doch keinen Grund dazu, oder doch?“ Diese und ähnliche Gedanken gingen ihr durch den Kopf, die sie aber sogleich wieder verwarf.

Mit dem Entschluss Laura beizupflichten, sie sei überarbeitet, ging sie mit dem Vertrag, den sie zittrig in ihrer Hand hielt, zu Laura auf die Terrasse.

Diese fragte sogleich: „Hat sich alles geklärt, sind Sie sich nun sicher, mit wem Sie gesprochen haben?“

„Ach Laura, ich wusste gar nicht, wie dringend ich Erholung benötige. Ich bin wohl ein wenig überarbeitet. Ich hatte doch tatsächlich das Gespräch mit Sam Foster vergessen. Hier sehen Sie!“, wobei sie Laura den Vertrag über den Tisch schob. „Ist doch nicht schlimm, Sie haben sich ja wieder daran erinnert“, sagte Laura erleichtert.

Sophie beobachtete Laura sehr genau, um heraus zu finden, ob sie ihr vertrauen konnte. „Oh doch, so kann man sich nicht verstellen“, dachte Sophie und vertraute ihrer Sensibilität und Menschenkenntnis.

Doch was hatte dies zu bedeuten, sie war sich ihrer Begegnung mit den Fosters ganz sicher. Das Ehepaar hatte diesen Vertrag unterschrieben. Sophie ließ sich nichts anmerken, man könnte sie ja als Lügnerin bezeichnen und das wollte sie unbedingt vermeiden.

„Gestärkt wie ich bin, durch Ihr exzellentes Frühstück, werde ich mir nun meinen neuen Besitz ansehen“, meinte Sophie lächelnd. „Wenn es Ihnen recht ist, werde ich inzwischen Ihre Koffer auspacken“, meinte Laura hilfsbereit. „Tun Sie nur, ich sehe mich mal im Haus um“, und schon ging Sophie hinein.

Durch ihre Gedanken an dieses merkwürdige Erlebnis, konnte sie sich nicht so recht auf alles, was sie hier sah, konzentrieren.

Langsam beruhigte sich Sophie und sie dachte schon wieder realistischer. „Ich werde dies aufklären und wenn es mich Jahre meines Lebens kosten sollte. Ich finde sonst keine Ruhe.“ Sie nahm sich fest vor, diesem Missverständnis, das es ja nur sein konnte, auf den Grund zu gehen.

Sophie konnte, wenn sie wollte, ihre Gedanken sofort abschalten und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Ihre Arbeit als Autorin machte dies möglich. Wenn Sophie am Schreiben war, vergaß sie um sich die Welt. Es zog sie völlig in den Bann. Sie lebte mit diesen Figuren, die sie nach ihren Vorstellungen kreierte. Dadurch ihr überaus großer Erfolg. Sophie war in Europa ebenso bekannt, wie in ihrer Heimat. In diesem Moment aber, war für Sophie, nur dieses Anwesen wesentlich und auf das, wollte sie sich einlassen, alles andere hätte Zeit.

„Hier steht sie ja sowieso still, also habe ich genügend Zeit für all meine Pläne“, dachte sie schon wieder selbstbewusst. Dass sie dieses, so merkwürdige Erlebnis, aufklären würde, dessen war sich Sophie sicher.

„Ein wunderschönes Haus und so geschmackvoll eingerichtet“, sagte Sophie begeistert zu Laura, die noch immer mit dem Auspacken beschäftigt war. „Die Fosters hatten den besten Innenarchitekten verpflichtet und der hatte schon was drauf, wie man sehen kann“, erklärte Laura ebenfalls begeistert. „Ich werde mich nun draußen umsehen und vielleicht eine Runde schwimmen“, und schon war Sophie weg.

Den Garten konnte man als einen kleinen Park bezeichnen. Er war wunderschön angelegt. In einem Pavillon, der am Rande der Poolterrasse stand, konnte man weit über das Meer blicken und den Sonnenuntergang bestaunen.

Dies wird mein kreativer Platz sein, hier habe ich sicher die besten Ideen für mein neues Buch, stellte Sophie fest. Sie wanderte die Stufen hinunter, die den Abschluss des Grundstückes zierten und man von da aus, das Meer erreichte.

Sophie spazierte nun am Ufer entlang, wobei sie überlegte, ob sie nicht gleich auch das Dorf besichtigen sollte. „Es ist so herrlich warm und Zeit habe ich genug, also warum nicht“, dachte Sophie und ging weiter. Die Bewohner des Dorfes grüßten sehr freundlich, sie erkannten Sophie, hatten doch einige ihre wunderbaren Bücher gelesen.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht über die Ankunft ihrer neuen Dorfbewohnerin, auf die sie sehr stolz waren. Sogleich kamen Menschen angerannt, um sich ein Autogramm zu erbetteln.

Sophie nahm dies gelassen, sie freute sich und sonnte sich auch in ihrer Popularität. Sie gewöhnte sich daran, dass die Menschen sie auf der Straße ansprachen.

Danach setzte sich Sophie in den Garten eines kleinen Cafés. Sie gab zu verstehen, dass sie kein Geld bei sich hatte. Die überaus freundlichen Menschen luden ihren berühmten Neuankömmling natürlich ein. Mit der Verständigung gab es wohl noch ein paar Probleme, aber die würde man auch lösen. Sophie erinnerte sich plötzlich an die Begegnung mit den Fosters.

Sie ging in Gedanken jede winzige Kleinigkeit durch und musste feststellen, nichts daran war sonderbar. „Morgen werde ich mir das Grab ansehen“, dachte sie und ging besorgt den Weg wieder zurück.

Laura wartete auf die Rückkehr Sophies. Sie wollte das Haus nicht verlassen, ohne ihr Bescheid zu geben. Als Sophie den Garten betrat, kam ihr Laura entgegen und sagte: „Ich gehe in das Dorf, um meine Sachen zu holen, bin aber bald wieder zurück.“

„Ja, gehen Sie nur und außerdem, können wir doch du zueinander sagen, wenn wir schon zusammen wohnen“, meinte Sophie mit lächelnder Miene. „Das wäre mir auch angenehm“, gab Laura, erfreut darüber, zurück. „Nun geh schon, ich komme ganz gut alleine zurecht“, sagte Sophie erfreut.

Danach schlüpfte sie in einen Badeanzug und schwamm in ihrem ca. 15 Meter langen Pool, der sie herrlich erfrischte, ein paar Längen. Nach einem kurzen Sonnenbad, legte sie einen Bademantel über und begab sich die Stufen hinunter. Sie nahm einen Stuhl aus dem Gartenhaus, das zu ihrem privaten Strand gehörte und stellte ihn in das seichte Wasser. Sophie nahm darin Platz, wobei sie die leichten Wellen, die ihre Beine umspielten, genoss.

Ihr Blick richtete sich zum wolkenlosen Himmel. „Hast du damit etwas zu tun, wenn ja, finde ich das nicht fair“, sprach sie laut zu ihm empor. Es konnte sie ja niemand hören. „Ich erwarte eine Erklärung und Antwort auf meine Frage. Einen klaren Gedanken, oder ein Hinweis, würde mir schon genügen.“

Sophie hatte keine Ahnung, warum sie sich immer an den Himmel wandte. Sie tat es einfach, ohne viel darüber nachzudenken. Ihre Blicke, sowie Gedanken, wanderten in die Ferne.

„Jonny, mein treuer Freund, hier erst erkenne ich, dass du mir fehlst. Wenn ich bei dir weilte, fühlte ich keine Nähe, doch hier in der Ferne, bist du mir ganz nah. Eigenartig, hier sehe und fühle ich die Dinge ganz anders. Tom und Peat, meine lieben Jungs, mit euch geht es mir ebenso. Habe ich euch vernachlässigt oder gekränkt, wenn ja, tut es mir leid.“

Sophie zog die Bilanz ihres Lebens und führte Selbstgespräche. Es war wohl die Stille, die Sophie dazu anleitete. Vom Himmel aber kam keine Antwort. Sophie war überzeugt, dass sich nach einigen Tagen, die Klarheit wieder einstellen würde. In der Vergangenheit war dies immer so gewesen.

Plötzlich überkam sie ein Gefühl der Vertrautheit. Es war ihr, als hätte sie dies schon einmal erlebt. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und ging am Wasser entlang. In der Nähe stand ein ca. 11 Meter hoher Felsen, hinter dem sich eine kleine Bucht verbarg.

Sophie kletterte den Fels empor, wobei sie der Mantel störte, sodass sie ihn einfach fallen ließ. Von oben sah sie in die Bucht, wo kleine Boote ankerten.

„Ich habe es gewusst, dieser Ort ist mir bekannt. Aber ich war doch niemals hier, warum diese Erinnerung.“ Es verwirrte sie, da es dafür keine Erklärung gab und das machte ihr Angst. Dieses Gefühl war ihr neu und dadurch schenkte sie ihm auch keine gesonderte Aufmerksamkeit.

„Mehr davon kann ich wahrlich nicht gebrauchen. Ich möchte doch hier zur Ruhe kommen und nun das.“

Dies war erst der Anfang ihrer Erinnerung, es gab noch viele Details, die Sophie immer mehr verwirrten. In diesem Moment aber, schien es die Einzige zu sein.

Versunken in Gedanken, kehrte sie in ihr Haus zurück. Sie kleidete sich um, machte Kaffee und nahm sich ein Stück Kuchen aus dem Kühlschrank. Da Laura noch nicht anwesend war, ging sie noch einmal durch ihr Haus und betrachtete dieses Mal, alles etwas genauer.

Im Wohnzimmer entdeckte sie ein Bild, das oberhalb des Kamins hing. Es zeigte eine junge wunderschöne Frau, auf einem Stuhl sitzend.

Sophie betrachtete dies Gemälde einige Minuten lang, wobei ihr etwas bekannt vorkam. Eilig holte sie das Album, in dem sie die Bilder aus ihrer Jugendzeit eingeklebt hatte.

Sie blätterte darin, bis sie das fand, was sie suchte und zum Erstaunen brachte. Der Vergleich dieser beiden Abbildungen, verblüffte sie. Ihr Foto zeigte Sophie in einem Alter von fünfundzwanzig. „Diese Ähnlichkeit, kaum zu glauben“, dachte sie. Man hätte meinen können, diese Frau auf dem Bild über dem Kamin, sei Sophie.

„Laura wird mir sicher sagen können, wer diese junge Frau ist“, dachte sie und legte alles wieder an seinen Platz.

Inzwischen kehrte Laura mit zwei prallgefüllten Koffern zurück, wobei Sophie sofort die Frage stellte, die ihr auf der Zunge brannte. „Laura, wer ist die Frau auf dem Bild im Wohnzimmer?“ „Miss Foster, sie müsste darauf ca. 25 Jahre alt sein“, erklärte Laura. „Sie war wunderschön“, sagte Sophie, erwähnte aber nichts von ihrer Entdeckung. „Ich möchte morgen das Grab der Fosters besuchen, zeigst du es mir?“ fragte Sophie. „Ja gerne, nach dem Frühstück, ist es dir recht so?“

„Wunderbar und danach muss ich in die Stadt, ich habe noch einiges zu erledigen, außerdem möchte ich mir ein Auto kaufen, zwecks der Unabhängigkeit“, meinte Sophie, wobei sie Laura ein zärtliches Lächeln schenkte.

Diese war stolz auf ihre neue Freundin, ein Gefühl der Vertrautheit regte sich, so, als würden sie sich schon Jahre kennen. Wie wahr, die Wahrheit blieb noch im Verborgenen.

Das Schicksal oder die Erinnerung, wird es eines Tages ans Licht führen. Für beide eine Chance zur Wiedergutmachung. „Wäre es nicht besser, wenn ich dich begleiten würde, du weißt schon, die Sprache, ich könnte dir behilflich sein. Außerdem habe ich auch einen Termin, den ich wahrnehmen möchte“, erklärte Laura ihrer Freundin. „Daran habe ich auch schon gedacht und womit fahren wir?“, meinte Sophie.

„Es fährt jede Stunde ein Bus in die Stadt“, erklärte Laura erfreut. Dies war nun geklärt. Den noch verbliebenen Tag, verbrachten sie gemeinsam und plauderten über alles Mögliche. Dabei lernten sie sich besser kennen, was für beide nur von Vorteil war.

Als sie am nächsten Tag vor dem Grab der Fosters standen, überkam Sophie ein Gefühl der Trauer, die Tränen fließen ließ. Die Erinnerung an das Bild, das Gespräch, die lieben Worte, die Freude und das Lachen, dies alles lief vor ihrem inneren Auge ab. Laura wunderte sich über Sophies Anteilnahme, verlor aber kein Wort darüber.

Danach bestiegen sie den Bus, der sie in die nahe gelegene Stadt führte. Wie sich herausstellte, war Laura eine große Hilfe für Sophie.

„Ich müsste dich eigentlich als meine Dolmetscherin anmelden und nicht als Gouvernante“, stellte Sophie lachend fest. „Das kannst du ja immer noch nachholen“, scherzten sie herum. Sie verstanden sich großartig, wodurch Sophie aus vollem Herzen lachte.

Im Autohaus waren sie sich einig. Ein Cabrio musste es sein. Danach trennten sie sich für eine Weile. Laura ging zu ihrer Verabredung und Sophie in ein Cafe. In zwei Stunden wollten sie sich im Autohaus wieder treffen.Als die Zeit nahe war, begab sich Sophie zur verabredeten Stelle.

Nervös sah sie auf die Uhr. „Wo bleibt sie denn nur, es ist schon eine halbe Stunde darüber“, dachte Sophie besorgt. Schon kam Laura angerannt und entschuldigte sich für die Verspätung.

„Du bist ja völlig aufgelöst, ist alles in Ordnung?“ fragte Sophie neugierig. „Es geht mir gut, besser denn je“, erklärte Laura freudig.

Sophie fragte nicht nach, Laura müsste schon von sich aus erzählen, was sie so glücklich machte. Ihre Lebenserfahrung und Menschenkenntnis ließen jedoch erahnen, um was sich handelte, um die Liebe natürlich.

Freudig bestiegen sie Sophies neu erworbenes Cabrio, mit einem Leihkennzeichen, das der Verkäufer montierte. Dadurch konnten sie bereits mit dem Auto den Heimweg antreten. Der Geschäftsführer würde alles andere für Sophie erledigen und ihr das Nötige persönlich überbringen. Er war auch sehr stolz auf seine neue Kundin und etwas verliebt. Ja, Sophie hatte es ihm angetan und so wurde er zum ersten männlichen Verehrer, den Sophie persönlich kannte, in ihrer neuen Heimat.

Unter freiem Himmel, bei Sonnenschein, fuhren nun Sophie und Laura ihrem neuen Glück oder Unglück entgegen. Es ist immer ungewiss, was die Zukunft oder nennen wir es die Vorhersehung, mit den beiden so vor hatte. An dies dachte aber in diesem Moment niemand, im Gegenteil, ihre Freundschaft wurde von Stunde zu Stunde inniger. Sie waren glücklich sich gefunden zu haben.

Wieder zuhause, setzte sich Sophie abends mit ihrer lieb gewonnenen alten Schreibmaschine in den Pavillon.

Hier konnte sie ihren Gedanken nachhängen und die Seele baumeln lassen. Ihr Entschluss, einen außergewöhnlichen, faszinierenden Roman zu schreiben, stand fest.

„Eine Idee, woher bekomme ich den richtigen Stoff, für meine neue Geschichte“, dachte sie angestrengt nach. Sie fühlte nur Leere. „Ich habe es ihm versprochen“, wobei sie an Jonny dachte. „Morgen werde ich ihn anrufen“, nahm sie sich felsenfest vor.

Da die Inspiration ausblieb, spazierte sie am Wasser entlang und setzte sich anschließend auf den Stuhl, der noch auf seinem Platz am Ufer des Meeres stand. Eine warme Brise wehte ihr durch das Haar, während sich die Sonne eben verabschiedete.

Sie bestaunte die herrlichen Farben, die sie dabei aufleuchten ließ. Hier fühlte sie sich dem Himmel näher und so stellte sie wieder eine Frage. „Was soll ich schreiben, kannst du mir nicht eine Idee schicken? Du bist so unendlich und nicht zu übersehen.

Ich sehe keinen Grund, warum ich dich nicht um etwas bitten sollte, wer weiß, vielleicht hast du bessere Ideen als ich. Was mach ich da bloß?“ fragte sie sich kopfschüttelnd. „Ich bin doch verrückt“, sagte sie lachend und ging wieder nach oben, wo sie sich vor ihre Klapperkiste setzte, die sie manchmal zärtlich so nannte. Sie spannte ein leeres Blatt Papier ein und starrte einfallslos darauf. Laura kam zu ihr und verwöhnte sie mit einem köstlichen Salat, den sie ihr im Pavillon servierte. „Du bist ein Schatz, wenn ich dich nicht hätte“, meinte Sophie dankbar. Erfreut über diese Aussage, entfernte sich Laura wieder, um Sophie in ihrer Kreativität nicht zu stören.

Plötzlich, ein Gedanke blitzte auf.

„Genau, warum nicht, vielleicht komme ich dadurch dem Geheimnis auf die Spur.“ Sie begann ihre eigene Geschichte zu schreiben, der geheimnisvollen Begegnung und der Erinnerungen, die hier erwachten.

„Aber wie geht es weiter, ich sitze nun hier und warte“, dachte sie, als sie genau an dem Punkt ankam. Die Weite und das Dorf betrachtend, kam sie auf den Gedanken, Laura in diese Geschichte mit einzubeziehen. Leidenschaft, Rivalität, Eifersucht und Dramatik, sollte es beinhalten.

Sophie dachte keinen Augenblick daran, dass der Himmel etwas mit ihrer Idee zu tun haben könnte. Sie ließ ihrer Phantasie freien Lauf, die Sophie sofort in ihren Bann zog. Ihre Finger glitten so schnell über die Tastatur, als würden sie von einer unsichtbaren Macht geführt.

Ihre Geschichte führte Sophie in die Stadt. Der Unfall der Fosters sowie ihre Vergangenheit, weckten Sophies Interesse. In diesem Zusammenhang lernte sie einen interessanten Mann kennen. Er war fasziniert, von Sophies Anmut und Schönheit.

Ihre schulterlangen braunen Haare glänzten in der Sonne und ihre rehbraunen Augen strahlten ihn an, als sie sich begegneten. Zwischen den beiden knisterte und funkte es sofort, was etwas entzündete, das Sophie völlig aus der Bahn warf.