Nach seinem Bilde - Kurzkrimi - Mischa Bach - E-Book

Nach seinem Bilde - Kurzkrimi E-Book

Mischa Bach

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  • Herausgeber: SAGA Egmont
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Ein Krimi, der nicht nur Kunstliebhaber zum Lesen einlädt!Lena kann es kaum glauben, dass sie tatsächlich mit dem Restaurator – welcher sich ihr als "Dante" vorgestellt hatte – geschlafen hat. Und das obwohl er so eingebildet ihr gegenüber gewesen war. Dante hingegen muss sich mit einem völlig anderen Problem befassen, denn er könnte in Machenschaften mit Raubkunst hinein gezogen werden, wenn er nicht aufpasst.-

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Seitenzahl: 26

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Mischa Bach

Nach seinem Bilde – Kurzkrimi

Saga

Nach seinem Bilde – Kurzkrimi Copyright © 2010, 2019 Mischa Bach und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726086751

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com

NACH SEINEM BILDE

Die geschwungene Linie ihres Rückgrats, die den schmalen Nacken mit der steil aufragenden Kuppe ihrer rechten Hüfte verband, erinnerte an eine Dünenformation. Unendliche Hügel, ewige Weite, immer gleich und stets im Wandel – ein Meer aus Sand, in dem man sich verlieren konnte. Er schüttelte den Kopf und stieg endlich auch mit dem rechten Bein in seine Jeans. Dann begann er, vorsichtig den Raum unterm Bett mit dem Fuß abzutasten: Irgendwo mussten seine Stiefel abgeblieben sein! Ein Seufzer von ihr in dem Moment, als er mit dem Zeh an die scharfe Kante des Absatzes stieß, ließ ihn erneut aufblicken: Sie streckte und reckte sich, rollte von der Seite auf den Rücken. Das Bett knarrte leise und aus den Laken stieg der süßlich-scharfe, zugleich leicht moderige Geruch, den ihre beiden Körper dort hinterlassen hatten. Mit einem Mal öffnete sie die Augen und schloss sie sofort wieder, ohne etwas von ihrer Umgebung wahrgenommen zu haben. Wohlig lächelnd rollte sie weiter, bis sie erneut auf der Seite zu liegen kam. Jetzt allerdings wandte sie der Tür und damit auch ihm das Gesicht zu. »Hm«, machte sie. Er lächelte: Im Schlaf beherrschte sie die Kunst des Schnurrens, als sei sie eine verzauberte Katze.

Er kniete sich neben das Bett und zog die Stiefel darunter hervor, wobei er zugleich sein Sweatshirt wiederfand. Ihr Gesicht war nur Zentimeter von dem seinen entfernt, und er musste sich zusammenreißen, nicht ihren Nasenrücken anzuknabbern oder etwas anderes, höchst Unbedachtes zu tun. Stattdessen zog er das Sweatshirt über den Kopf und griff hinter sich nach der Lederjacke. Wo die sich befand, wusste er zu jedem Zeitpunkt, so leidenschaftlich oder rauschhaft, dass er das vergaß, konnte nichts und niemand sein. Er fischte die Socken aus den Cowboystiefeln, streifte beides nacheinander über die Füße und stand auf. »Hm«, machte sie erneut und lächelte im Schlaf. Entgegen der Vernunft beugte er sich runter zu ihr und küsste sie vorsichtig auf die Stirn. Sie schmeckte nach Salz mit einer herben Note, wie ein altes Holzfass, das zum Einsalzen frischer Lebensmittel dient. Eigenartig bei einer jungen Frau, wunderte er sich noch, als er bereits draußen auf der Straße stand. Noch eigenartiger war, dass sie ihn so beschäftigte. Egal. Er hatte viel zu erledigen und kaum mehr Zeit. Schon gar keine Zeit für Zweifel, Wünsche und andere Unmöglichkeiten. Also lief er los, weder das Nebelgrau noch die Passanten darin beachtend. Ob er der Winterkälte oder der gliederschweren Trägheit davonrannte, die dem Flug der Leidenschaft folgte, was änderte das schon?