Schokolade für den Staatsanwalt - Kurzkrimi - Mischa Bach - E-Book

Schokolade für den Staatsanwalt - Kurzkrimi E-Book

Mischa Bach

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  • Herausgeber: SAGA Egmont
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Ein spannender Kurzkrimi, der den Leser wunderbar unterhält! So langsam geht es Staatsanwalt Gregor Benzenberg zu weit! Schon seit Wochen findet er Schokolade auf seinem Schreibtisch, immer wieder ohne Absender. Könnte es sich dabei etwa um einen Bestechungsversuch handeln? Und dann findet er auch noch seine Mutter tot vor, als er sie besuchen möchte. Gregor glaubt, dass da etwas vorgefallen sein muss und setzt alles daran, es heraus zu finden.-

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Seitenzahl: 32

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Mischa Bach

Schokolade für den Staatsanwalt – Kurzkrimi

Saga

Schokolade für den Staatsanwalt – KurzkrimiCopyright © 2011, 2019 Mischa Bach und SAGA EgmontAll rights reservedISBN: 9788726086768

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com

Schokolade für den Staatsanwalt

Samtenes Dunkelblau verlieh der flachen Schachtel ungeheure Anziehungskraft. Fast unanständig schlang sich das blutrote Band, das in einer voluminösen Schleife gipfelte, darum. Kurz an der richtigen Stelle gezogen, und das kleine Kunstwerk glitt auseinander. Vorsichtig hob Staatsanwalt Gregor Benzenberg den Deckel. Der aromatische Geruch feinster, dunkler Schokolade kitzelte seine Nase. Einen tiefen Atemzug gönnte er sich, bevor er den Deckel schloss und mit der Schachtel unterm Arm sein Büro verließ. Das ging jetzt wirklich zu weit.

Seit Wochen bekam er anonym Schokolade ins Büro geliefert. Angefangen hatte es mit belgischen Pralinen in den hellen, süßen Varianten, die seine Mutter Annemarie geliebt hatte, bevor sie zuckerkrank geworden war, und die er verabscheute. Später kamen Marzipan- und Nougatpralinés hinzu. Auch sie waren nicht sein Fall. Solang es bei verschrobene Pröbchen blieb – zwei Weinbrandbohnen in einer umfunktionierten Zahnstocherschachtel, ein süßes Trio leicht zerdrückt im Cellophantütchen oder, wie gestern, in einer Minitupperdose, hatte er sich keine Gedanken gemacht, wie all das den Weg auf seinen Schreibtisch fand. Vielleicht war der edle Spender ein Mitarbeiter der Behörde, gar eine heimliche Verehrerin? Jedes Mal, wenn er die süßen Funde auf seinem oder einem anderen Gang des Hauses unter die Leute brachte, hatte er sich umgehört, ohne dass sich ein Anfangsverdacht ergeben hätte.

Doch mit der Luxusversion in Edelbitter bekam das Schokoladendilemma eine neue Qualität: herrliche, tiefschwarze Kakaospezialitäten mit außergewöhnlichen, scharfen Füllungen – Ingwer, Chili, Rosenpfeffer – wie sollte er darauf reagieren? Lieblingssorten hin oder her, das halbe Pfund handgemachter Pralinen war mit Sicherheit sündhaft teuer gewesen und stellte somit einen Bestechungsversuch dar. Aber wer wollte ihn in Schokoladenpapier einwickeln und warum rückte dieser Jemand nicht mit seiner Identität raus? Wollte man ihn heimlich ködern, um ihm dann im Gerichtssaal Befangenheit und Bestechlichkeit vorzuwerfen?

Die Sekretärin – äh: Servicekraft – wusste von nichts. Die Schachtel war aus der Wachtmeisterei gekommen. Dort konnte man Gregor auch nicht weiterhelfen. Den Geschenkkarton hatte ein Taxifahrer gebracht, und der Wachtmeister, der ihn angenommen und ordnungsgemäß abgestempelt hatte, war bereits vor zwei Stunden gegangen – ins lange Wochenende, zu einem Schweigeseminar ins Kloster. Gregor verfluchte stumm den Erfinder der Gleitzeit und sich selbst. Mit etwas mehr Disziplin hätte er sich früher aus dem Lotterbett seiner brandneuen Affäre gezogen. Ob Kim die Pralinen . . .? Nein, das passte nicht. Kim wusste, wie er auf den RWE-Marathon am nächsten Wochenende hinfieberte, war der doch sein Test für den traditionsreichen Lauf in Athen Mitte November. In den kommenden Wochen wäre Sex das einzige Laster, das er sich gestatten könnte, wollte er nicht sinnlos Zusatzpfunde erst um den Baldeneysee und dann die Akropolis rauf schleppen. Moment – was war mit Kriminaloberkommissar Knotte von der Polizeisportgruppe? Der wusste um Gregors Hang zu dunklen Sünden und dem Vorhaben, in diesem Jahr endlich wieder an die persönliche Bestzeit von 3 Stunden 30 anzuknüpfen. Wäre Knotte so perfide . . .?