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Die Kriegs- und Nachkriegszeit hat die heute lebende Generation mehr geprägt, als dieser es oft bewusst ist. Wie arbeitet man die Vergangenheit auf, so, dass es Sinn macht und man den inneren Frieden finden kann? Dieses Buch gibt Anregungen und Hilfestellungen.
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Seitenzahl: 25
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Andrea Pirringer
Nachkriegs-Kindheit in den 70er Jahren
Eine Analyse
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Kriegskinder – Kriegsenkel
Der „Teebeutel-Effekt“
Die Aufarbeitung der Vergangenheit
Die inner-familiäre Aufarbeitung
Orte der Erinnerung
Nachkriegs-Kindheit in den 70er Jahren
Das Leben geht weiter …
Danksagung
Weiterführende Literatur:
Über die Autorin
Impressum neobooks
Liebe Leserin, lieber Leser,
als ehemalige Leiterin der Münchner Kriegsenkel-Gruppe habe ich mich mehrere Jahre lang intensiv mit den Themen 2. Weltkrieg, Kriegskinder und Kriegsenkel befasst.
Ich habe nicht nur meine persönliche Vorgeschichte analysiert, sondern mich – ausgehend von meiner familiären Ahnenforschung - auch in historische Zusammenhänge vertieft und eine Fülle von Fachliteratur geradezu „verschlungen“. - Darüber hinaus hatte ich innerhalb der Gruppe die Gelegenheit, die Lebensgeschichten und –erfahrungen der anderen Teilnehmer kennen zu lernen.
Die Auseinandersetzung mit den Langzeit-Auswirkungen des Krieges, den dadurch bedingten Umbrüchen, gesellschaftlichen wie familiären Dramen (und Traumen), war für mich wichtig und hat – rückblickend betrachtet – für mein weiteres Leben einen positiven Mehrwert entstehen lassen.
Außerdem hat mich der Umstand überrascht, dass die Vergangenheit viel weiter in die Gegenwart hinein reicht, als es mir – bis zu der Zeit, als ich begann, mich damit aktiv zu beschäftigen – bewusst gewesen ist.
Zunächst war ich der Meinung, dass es wichtig sei, das Vergangene aufzuarbeiten, damit man es später ablegen und vergessen kann. Heute bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es ein Dasein, welches von der Vergangenheit „ abgeschnitten“ oder losgelöst ist, nicht geben kann. Wir sind zeitlebens eingebettet in den historischen Kontext.
Es sollte also nicht unser oberstes Ziel sein, die Vergangenheit mit allen Mitteln los zu werden, sondern sie mit hinein zu nehmen in unser heutiges Leben, denn sie ist ein Teil von uns, begründet unsere Wurzeln und beeinflusst unser Werden. – Nur so kann man langfristig den inneren Frieden finden.
Die Autorin
Rosenheim, im Juli 2014
„Kriegskind“ und „Kriegsenkel“ sind Wörter, die in unserem Sprachgebrauch noch relativ „jung“ sind. - Eine klare Zuordnung der Begriffe „Kriegskind“ bzw. „Kriegsenkel“ innerhalb einer Zeitleiste hat sich in der Praxis als schwierig bis unmöglich erwiesen.
Menschen, die sich selbst als Kriegskind oder Kriegsenkel bezeichnen, können verschiedenen Jahrgängen entstammen. Das Zugehörigkeitsgefühl zu dieser oder jener Gruppe ist meist stark von subjektiven Kriterien beeinflusst, wie z. B. dem persönlichen Empfinden oder der familiären Konstellation des jeweiligen Betroffenen.
Hier muss der Umstand beachtet werden, dass es eine „objektive“ Geschichtsschreibung gibt (soweit diese objektiv sein kann), die die historischen Ereignisse auf der gesellschaftlichen Ebene so sachlich wie möglich darzustellen versucht, und eine subjektiv erlebte, ganz persönliche, (Familien-)Geschichte, die sich in der Regel aus einzelnen gedanklichen „Ereignis-Wolken“ zusammen setzt (welche im Laufe der Jahre immer wieder neue „Färbungen“ erfahren).
Das Erinnern ist kein auf alle Ewigkeit zementierter Vorgang, sondern unterliegt verschiedenen Einflüssen, wie z. B. der wachsenden Einsicht und Erkenntnis, die man im Laufe des Älterwerdens gewinnt. Aber auch das Bedürfnis, Erinnerungen zu harmonisieren, um sie leichter bewältigen zu können oder mit ihnen „Frieden“ schließen zu können, formt und verändert unser Memorieren.