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Nach der Apokalypse
Episode 10: Die Hoffnung darf nicht sterben
Roman von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 40 Taschenbuchseiten.
Der Tod war Alltag geworden, er hatte, wenn er andere ereilte, seinen Schrecken verloren. Das galt sogar für die Kinder.
Die Gruppe um Hamilton Fox dezimiert sich zusehends. Das Vertrauen innerhalb der Gruppe und in ihn als Anführer schwindet und so entscheidet sich Hamilton, die Gruppe zu verlassen. Wer wird sich ihm anschließen?
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Nach der Apokalypse
Episode 10: Die Hoffnung darf nicht sterben
Roman von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 40 Taschenbuchseiten.
Der Tod war Alltag geworden, er hatte, wenn er andere ereilte, seinen Schrecken verloren. Das galt sogar für die Kinder.
Die Gruppe um Hamilton Fox dezimiert sich zusehends. Das Vertrauen innerhalb der Gruppe und in ihn als Anführer schwindet und so entscheidet sich Hamilton, die Gruppe zu verlassen. Wer wird sich ihm anschließen?
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
Sie drängten in das Wohnmobil. Hamilton Fox hatte sich hinter das Steuerrad geklemmt. Auf dem Beifahrersitz hatten Helen Kerrigan und Brenda Mitchell Platz genommen. Auf Brendas Schoß saß ein kleiner Junge, in dessen braunen Augen sich grenzenlose Angst spiegelte, der aber tapfer seine Tränen zurückhielt.
Nur noch John Harper, seine Frau und die zwölfjährige Evelyn waren draußen sowie die beiden Rocker, die David Johnson und Brenda Mitchell gefesselt und an zwei Bäumen festgebunden hatten.
Die vordersten der untoten Kreaturen hatten sich schon auf etwa hundert Yards genähert.
Die beiden Verbrecher zerrten an den Leibriemen, die zwischen ihren auf den Rücken gefesselten Händen durchgezogen, um den Baumstamm zusammengezurrt und geschlossen worden waren. Dabei brüllten sie sich regelrecht die Lungen aus dem Leib. Ihre Gesichter waren von der Panik und von der Todesangst verzerrt.
„Beim Henker!“, presste Hamilton Fox hervor, „wir können die Harpers nicht einfach den Fressern überlassen.“ Ohne irgendeine Antwort abzuwarten sprang er noch einmal aus dem Führerhaus und rannte zu der Familie hin. „Vorwärts, bewegt euch! Ins Wohnmobil mit euch.“ Er half Joanna, ihren Mann auf die Beine zu zerren. „Lauf, Kleine!“, keuchte Hamilton Fox.
„Ich lasse Lynn nicht hier zurück!“, platzte es über John Harpers Lippen, während ihn Hamilton Fox und seine Frau regelrecht zum Mobil schleppten. „Wir – wir müssen mein Mädchen mitnehmen. Diese Kreaturen werden sie …“
„Es gilt, die Lebenden zu retten!“, knirschte Hamilton Fox. „Die Toten haben keine Probleme mehr.“
Helen Kerrigan und Brenda Mitchell kamen ihnen entgegen.
„Helft Joanna“, bat Hamilton Fox. „Ich hab was zu erledigen.“
Brenda nahm sofort seine Stelle bei John Harper ein, Helen kümmerte sich um Evelyn. Fox aber ging zu den beiden Rockern hin, die an ihren Fesseln zerrten, wimmerten und schrien, denen der Schweiß in Bächen über die vom Schreien geröteten Gesichter lief und die kurz davor standen, vor Angst den Verstand zu verlieren.
„Schneid die Fesseln durch“, winselte einer. „Überlass uns nicht den Dingern …“
„Ihr seid brutale und skrupellose Mörder, und wir haben euch zum Tod verurteilt“, versetzte Hamilton Fox ruhig und zog seine Pistole aus dem Hosenbund. „Um euch zu hängen, wie wir es beschlossen haben, fehlt uns die Zeit. Darum …“
Er zielte auf den Kopf des einen und drückte ab. Mit dem peitschenden Knall brach der Bursche zusammen. Und ehe der andere so richtig begriff, zerfetzte eine Kugel aus Hamilton Fox’ Waffe auch sein Hirn.
Hamilton Fox empfand nichts. Er schaute über die Schulter und sah in einer Entfernung von höchstens fünfzig Schritten die ersten Untoten heranwanken. Ein Anblick, der ihm mit all seinen Schrecken und als grausame Realität in die Augen sprang und der ihn erschauern ließ. Der Anblick dieser von der Verwesung befallenen, zerlumpten Gestalten, deren Gesichter total entstellt waren, denen Gliedmaßen fehlten und die eigentlich tot in ihren Gräbern liegen müssten, war gewiss nichts für schwache Nerven.
„Nun komm schon!“, schrie Helen Kerrigan.
Hamilton Fox begann zu laufen, warf sich auf den Fahrersitz, knallte die Tür zu, startete den Motor und fuhr an …
… und er bremste das Wohnmobil erst wieder ab, als die Tankuhr zu blinken begann und anzeigte, dass das Benzin zur Neige ging. Über Benzinreserven verfügten sie. Auf der Straße standen auch überall verlassene Autos herum, die sie im äußersten Notfall anzapfen hätten können. Hamilton Fox und David Johnson stiegen aus, um den Tank aufzufüllen. Da zwischen den verlassenen Fahrzeugen vereinzelte Untote herumstreunten, übernahm David Johnson Hamilton Fox’ Schutz. Er enthauptete drei – vier der Kreaturen, die stöhnend und hechelnd heranhinkten, dann war Hamilton Fox fertig. Den leeren Kanister schleuderte er einfach zur Seite.
„Wir werden miteinander sprechen müssen“, sagte David Johnson, ehe sie wieder einstiegen.
Hamilton Fox ahnte den Grund und nickte, dann antwortete er: „Ich konnte Joanna und das Mädchen nicht einfach zurücklassen und den Fressern ausliefern. Das solltest du einsehen.“
„Es ist nicht wegen der beiden, es ist wegen John Harper. Wir haben beschlossen, dass er zu verschwinden hat. Du hast diesen Beschluss einfach ignoriert.“
„Ich hatte nicht die Zeit, lange darüber nachzudenken“, versetzte Hamilton Fox. Mit einem Ruck zog er die Machete aus seinem Gürtel, denn hinter Johnsons Rücken näherte sich ein Zombie mit gefletschten Zähnen und drohend knurrend. Zwei Schritte brachten Fox an ihn heran, ein kraftvoller Schlag mit der Machete und der kopflose Körper brach wie vom Blitz getroffen zusammen. „Wir reden später drüber“, stieß Hamilton Fox hervor. „Es kommen nämlich noch mehr von ihnen.“
Tatsächlich hatten sich mehr als ein halbes Dutzend der wandelnden Toten in Bewegung gesetzt und schleppten sich auf das Wohnmobil zu.
Sie fuhren bis zum Sonnenuntergang, mieden einige ziemlich zerstörte Orte und sahen in einiger Entfernung von der schmalen Straße, die sie befuhren, die Gebäude einer Farm. Hamilton Fox hielt darauf zu, zwischen den Schuppen, Stallungen und einem Wohnhaus hielt er an und stellte den Motor ab.
Niemand zeigte sich. Brenda Mitchell öffnete die Tür und wollte aussteigen, aber Hamilton Fox sagte: „Warte, Brenda. Ich traue dem Frieden nicht.“