Nieren im Aufwind - Alex Gfeller - E-Book

Nieren im Aufwind E-Book

Alex Gfeller

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Beschreibung

Unsere bahnbrechende Absicht ist es, einzig von der Schwere der Zeit wegzukommen und nur noch dem Bedeutungslosen und Belanglosen, dem Banalen und dem Trivialen, dem Alltäglichen und dem Ausdruckslosen, dem Abgedroschenen und dem Irrelevanten, dem Alltäglichen und insbesondere dem Nebensächlichen zu huldigen und im gleichen Maße zu frönen, uns dem Unbedeutenden hinzugeben und direkt im Absichtslosen spurlos zu versumpfen, um endlich genüsslich im Unerwarteten zu schwelgen und das Unvorstellbare in all seiner Unvorstellbarkeit zu genießen, solange wir noch können. Ist damit alles gesagt? Haben wir damit das Programm endlich endgültig und umfassend festgelegt? Ist damit die allgemeine Stoßrichtung ein- für allemal gegeben?

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Nur der nahezu unverständlich gewordenen Klarheit und der unbestreitbaren Schlichtheit der Sprache in all ihren Erscheinungsformen wegen ist es mittlerweile und auch im Nachhinein rechtlich, vokalistisch und auch astrologisch gesehen zu verdanken, dass eine gewisse Verwegenheit in aller Dankbarkeit unter dem blassen Aspekt der Nutznießerschaft nicht einfach erschöpft am Streckenrad, am Kuchenrand oder gar am Beckenrand1 stehenbleibt und überdies überflüssigerweise in aller katatonischen Sprachlosigkeit nur noch Maulaffen feilhält, denn jeder einzelne Ton auf der gesamten Klaviatur des innersprachlichen Ausdrucks – und mag er noch so bescheiden ausfallen – erreicht im ganzen, frisch aufgelegten Konzept der kognitiven und assoziativen Grundsatzlosigkeit mit Leichtigkeit, also spielerisch, aber mit Beharrlichkeit seinen ausnahmslos schwer verdienten Lohn, nebst allem Hohn, denn jedes einzelne hörbare und sichtbare, doch fehlbare Benehmen beinhaltet in seinem allertiefsten Erschrecken gleichzeitig seinen eigenen, ausgewachsenen Klon, und jeder einzelne wirkliche und wahre Sohnesmann unter den begnadeten Trophäenjägern Südostasiens der assoziativen Genugtuung stellt in seinem ausführlichsten Spektrum einen wahrhaft angemessenen Mergelmangel dar, solange nur die leichterdings noch viel zu eng gefassten Grenzen der Machbarkeit maßstabgetreu eingehalten werden können.2

Somit ist gleichzeitig für alle Seitenfüßler, Rotschwänzchen, Quastenflosser und Baumläufer im Umkreis von mindestens tausend Kilometern ausreichend gesorgt, und selbst die weltberühmten Wiener Sängerkarawanen können in ihren schmucken, schwarzen Seemannskostümen und in engster Zusammenarbeit mit den splitternackten Wiener Würstchen im Glase der sauberen Erkenntnis oder mit den hohlwangigen Frankfurterlis in den plastösen Vakuumverpackungen, den fett gepuderten Berlinern in ihren hübschen Körbchen und den schlank und rank aromatisierten Parisern im Nachttischchen in ihrer schönsten Urform, nämlich in der glänzenden Aufreiß-folie luftdicht verpackt, endlich erleichtert aufatmen.3

Streckenweise ergehen sie sich sogar salopp in nutzvollen Gefälligkeiten, wie der Kenner leise anmerkt, und sie gefallen sich insbesondere in gefälligen Ergebenheitsadressen auf die barocke Art der Partisanen und der Kurtisanen, die in aller Augen ohne die gepuderten Perücken, die Gehröcke, die Schnallenschuhe und die Kniebundhosen wirklich viel zu peinlich und zu deplatziert wirken würden, so dass man gänzlich unbesehen und gleich auf Anhieb wahrlich leichterdings davon ausgehen kann und muss, dass all die längst vergessenen Einzelheiten und all die bereitstehenden Zirkuszelte die Tatsachen nicht nur einfach schwarmhaft umfangen und umringen, um sie gleich anschließend geistig zu durchdringen und zu zersingen, sondern das gesamte Gelände sogar in seiner makellosen Gesamtheit, in seiner üppigen Fülle und in seiner umfassenden Integralität absolut verschwiegen bleiben lassen müssen und vorwiegend in ihrem angeborenen Stumpf- und typischen Eigensinn stumm verharren dürfen, sofern alle mathematischen Gegebenheiten und geografischen Tatsachen wirklich und wahrlich gegeben und nicht nur fiktiv oder allenfalls konjunktiv sind.4

Man mag sich deshalb in aller Öffentlichkeit immer leicht überrascht zeigen, doch keinesfalls sollten auch die spärlichen Tageseinnahmen der Spitzenklöpplerinnen davon betroffen sein, denn eine Rückkehr zu alten Inde-finitpronomen, zu blamablen Wahrnehmungsstörungen und zu erneuten Indezisitäten und lästigen Kalamitäten im gesamten Brunftgeschäft ist und bleibt deshalb vorderhand ausgeschlossen; darin sind sich alle Teilnehmer der australischen Autorallies und der indisch inspirierten Orientierungsläufe vorwiegend, also mehrheitlich und vor allem unumgänglich einig und bleiben auf Grund dieser Erfahrung in ihren schon längst getroffenen, allerdings nur metaphysisch vorsorglichen Beurteilungen erstaunlich einig und zudem erfreulich aufgeschlossen. In einigen wenigen Fällen haben sich jedoch die messbaren Abstände der erschreckend ungenauen Prognosen und die geheimen Zeichen der endgültig vermasselten Umstände deutlich verändert und unwiederbringlich verformt, so dass heute leider keinerlei Ausnahmen im syntaktischen, synagogischen, systematischen, symmetrischen und synkopischen Aufnahmebereich mehr gemacht werden können.5 Über gewisse unlautere Vorgaben und ziemlich verschiedenartige, recht zweifelhafte Vorlagen wird aber insbesondere in den ländlichen Schützenvereinen6 und in den regionalen Butterzentralen sowohl der örtlichen, als auch der überregionalen Marketenderstützpunkte noch lange nicht so frei und offen gesprochen, wie es ansonsten gutes Brauchtum wäre, denn man muss in den meisten Fällen erst mal für eine ausreichende Planungssicherheit vor allem im individuellen Intimbereich, aber auch in der Güllenfülle der lokalen Güllenspeicher und insbesondere im Vorsorgemaßnahmenumfang der nur noch lokalen Bachforellenbestände, aber auch in der öffentlichen Wasserversorgung sorgen, und zwar ohne längere Trinkwasserausfälle, biodynamische Rechtfertigungen, toxische Zwischenfälle und zentrale Umlageverfahren bei all den außenstehenden Verpflichtungsbeauftragten oder auch nur bei innenstehenden Um-gehungspositionisten zu borgen oder zu besorgen. Diese mehr als nur gründliche Hege, zusammen mit der bedeutend wichtigeren, nämlich der präventiven Pflege, bedarf indes unser aller ungeteilte Aufmerksamkeit in höchstem Maße, das steht längst fest, denn selbst kurzgefasste Mitteilungen im Eilformat würden gerade in solch schwerwiegenden Fällen genau das Gegenteil bewirken.7

Eine erneute Wiedereingliederung in die ausstehenden Kontroversen zwischen den unterschiedlichsten Konservenbulldozern und den zierlichen, flinken, japanischen Konzertpianistinnen ist und bleibt ausgeschlossen, und sie wirkt im Rahmen der tektilen, taktisch klug totgeschwiegenen, aber strategisch eindeutig tatendurstigeren und vor allem der tektonisch rückstandfreieren Verwerfungen nur noch wie eine blasse Episode unter den nüchternen Erkennungsformen und Ernennungsformen der Erschwinglichkeiten einer spontanen, lebhaften und ungefilterten Flaschenpfandabgabe oder Büchsenrückgabe an die Büchsenmacher und einer eindeutigen Wegwerfungswilligkeit der Gnadenlosen, der Unterhosen, der Flaschenpfanddosen und der unlauteren Totgeschwiegenen,8 also einer eindrücklichen Unwegwerfung unter lauter gleichgesinnten und gleichgekleideten Palaveristen, Dentisten, Lageristen und alten Saucenrückständern in alten Schläuchen und Bäuchen.9 Alle übrigen Argumente befinden sich längst in den vielen winzig kleinen Hohlräumen zwischen den unterschiedlichsten, oft auch wirren Balkenlagen der diversen Dachkonstruktionen der diversen Häuser und Häuserfluchten, die überdies ständig auf der Flucht sind und in denen ich jeweils eine Weile gewohnt habe, wo sie in der Regel auch weiterhin und immerdar und voraussichtlich noch bis zum Sankt Nimmerleinstag zu finden sein werden oder gefunden werden können müssen, wenn mich nicht alles täuscht.10

Nicht in diese Betrachtungen mit einbezogen bleiben allerdings die ewigen Nestbeschmutzer, die dreckigen Maulwürfe, die teuflischen Satansbraten und die verrufenen Störenfriede, also die ungebetenen Wortschätzer, die ausdrucksstarken Ablasshändler und die flanierenden und flanellierenden Lumpenproletarier, und auf eine jede feierliche Absalbung der ungeplanten Abspaltung von vorgefassten Herbiziden und nahezu unvoraussehbaren Hämorrhoïden, ganz besonders in den Kolonien draußen und in der Wüste drinnen, wird ausnehmend viel Wert gelegt, denn auf eine jede Unterwerfung der Amseln, der Finken, der Meisen11 und der Drosseln im Tageslichtbereich der chemösen und desaströsen Funghizide können selbst die knorrigen Einwohner der verschneiten Bergbewohnerzonen und die waghalsigsten Einheimischen der ständig verregneten oder verschneiten Flachlandausdehnungen dankend verzichten und gleich anschließend wohlgemuth abdanken und auf Nimmerwiedersehn verschwinden.12

Nur die leicht fragwürdigeren Ausschweifungen der Singvögel und die obsoleten Nachbearbeitungen der örtlichen Weinbergschnecken hegen und bewegen die vielen durchaus lekkeren Konfitüreschnitten im Ausnahme- und Auswahlverfahren der Mesopotamier durchaus noch merklich und zudem deutlich merkbar, wenn auch nicht gleich nachhaltig, ausdrücklich und nachdrücklich genug, nur um allen Anforderungen zu genügen, und es fragt sich allmählich, wie oft die hier wahrhaft geplagten, tiefvioletten Wasseranemonen und grasgrün bemalten Wassermelonen noch bemüht werden müssen und sollen, um einer altgedienten, soliden Backeisenformation unter den rabenschwarzen Kuchenblechen ausreichend vorzubeugen und ausgleichend nachzubewegen, denn nichts kann die texanischen Kettensträflinge in ihrem rabiaten Vorgehen jetzt noch aufhalten; sie haben sich tatsächlich bereits zu kombativen Backpulvergenossenschaften zusammengeschlossen und erwägen allmählich die feierliche Ernennung und öffentliche Anerkennung der ausgesuchtesten Bleistiftspitzer unter den sehr bescheidenen Kammgarnspinnern, denn unter ihnen lauern oft die gewieften Konteradmiräle, die saloppen Staatsbediensteten, die eifrigen Briefträger, die eilfertigen Paketzusteller und die ausgebufften Salongeneräle,13 die allesamt ausschließlich in ihre allerschönsten Prachts-, Parade- und Galauniformen mit den vielen, bunt schillernden Straußen- und Pfauenfedern gekleidet sind.

Nur die Nachfolger der Nachfolger der altgriechischen Denker und Sammler und die Spätnachfolger der schottischen Sottisenproduzenten wehren sich heute noch erfolglos dagegen, und somit kann folgerichtig einer erfreulichen Zusammenführung der blauen Umzugsmänner nichts Bewegendes mehr im Wege stehen.14 Wer die Zeichen der Zeit endlich erkannt hat, kauft sich jetzt schon einen marmorierten Zahnstein oder einen marmorisierten Gugelhopf direkt vom Strandbäcker am Marmarameer, nur weil die Kanonen von Navrone Tag und Nacht hell erleuchtet gegen das tiefblaue Nichts gerichtet sind und bleiben und Anthony Quinn, eigentlich Antonio Rodolfo Quinn Oaxaca, wahrscheinlich nur noch vergeblich auf die heilige Niederkunft der Conquistadoren mit den Rotoren der Zukunft wartet.15

Im schlimmsten Fall müssen die vielfältigen Beweggründe der enttäuschten Bergbewohner leicht abgeändert und den neuen Fakten sauber angepasst werden, auch wenn sich auf Griechisch alles dagegen sträubt und auf Türkisch alles dagegen aufstellt, was immer sich aufstellen lässt. Nur noch die strenggläubigen und deshalb unerbittlichen, römisch-katholischen Katholiken halten sich, zusammen mit den leichtgläubigen Konzertanten und den immer noch äusserst unzuverläßigen Konvexgeschädigten, erfolgreich in schnellfließenden Fließgewässern auf, die allenthalben fließen und gießen und nießen, und wo die kugelrunden Steine auf dem Grunde des Flussbettes16 weiterhin munter klickernd und klappernd dahinpurzeln und tickernd dahinrollen, als ob nichts geschehen wäre und als ob sie wirklich nichts aufhalten könnte, was ja in der Tat der geologischen, morphologischen, tektonischen und geografischen Realität entspräche, wenn man es mit der Physik endlich einmal genau nähme.

Somit ergeben sich auch die quer eingebauten Querlamellen der vielen Auffangbecken den unumstößlichen Erkenntnissen einer biologisch und biografisch lukrativen Wiederaufforstung17 der Skipisten und Skipassagen, nur weil im ausnehmend weitgefassten Bereich der Don Quichoterien und Sancho Pansen keine einzige Strömungsmengenminderung oder Strömungsursachenforschung in der allgemeingültigen Gelegenheitsverzögerung mehr zugelassen werden kann, die auch von bloßem Auge erkennbar wäre, denn wenn angeblich alles flösse, wie der alte Grieche sagt, so müsste doch endlich und füglich und nachweislich berücksichtigt werden können, dass auch die optimalsten Fließgeschwindigkeiten der binnenländischen Fließgewässer – nach altgriechischen Berechnungen genau 2’000 an der Zahl,18 – noch lange nicht erlaubt oder einfach wie ein Naturgesetz gegeben sind. Hand aufs Herz: Nur von Hand lassen sich ja die vielen unterschiedlichen Rektusformen der Rektalen aus den Annalen bemühen und allenfalls nötigen, begradigen, angleichen und bereinigen, weil eine Einheitlichkeit in diesem Bereiche überhaupt nicht gegeben und wahrscheinlich auch gar nicht gefragt ist, denn wenn schon von Effizienz die Rede geht, so muss doch zunächst ein allseitig getragenes Grundvertrauen vorausgesetzt werden können, nicht wahr? Das sieht jeder ein, der heute noch von Verstand ist. Alle andern können einpacken, denn unverstandene Zusammenhänge ergeben nie ein Sinnganzes.

Wir halten fest: Einzig kommunales Flüstern ist in diesem Bereiche noch zugelassen, und es liegt auch gerade an diesem breit angelegten und überdeutlich undeutlich gehaltenenen Flüsterton, dass auch die hufeisenförmigen Fledermäuse ihre großen, segelartigen Ohren neugierig spitzen und dem Liebhaber oder der Liebhaberin auf diese eindeutige Weise ihre Flugbereitschaft anzeigen, ohne dabei in die Einzelheiten über das Wohin und das Woher gehen zu müssen. Wenn auch noch lange nicht von Recht und Ordnung gesprochen werden kann, so ist doch der weitreichende und weitflächige Abwurf von massenhaften, kleinen Plüschtieren über den bekannten Welthungerzonen längst vorgesehen und auch bereits voraussehbar, denn niemand ergeht sich unnötigerweise in inkontinenten Ausschweifungen, und niemand unter den vielen Abgeordneten und Ausgelassenen erlöst die gusseisernen Pfannen von ihren extrem schweren Gusseisendeckeln. Warum sollte man dies tun?19

Alle privaten Unvoreingenommenheiten und alle staatlich vorgeschriebenen Vorsorgemaßnahmen ergeben zusammen noch lange keine effektive Nussschalenformationsbildungsverwerfung, die nicht nur die einarmigen Gauner herausfordern würde, sondern auch die optimalen Zwerghühnerentwürfe zügig notopfern und prompt den Autonomen aufpfropfern könnte. Deshalb haben wir gerade in den weitreichenden Baumschulen eine nahezu unerlässliche Unstimmigkeit festgestellt, auf die fast alle Buntspechte, Tafelrunden und Zugpferde mutig zurückgreifen können, falls ihnen der Sinn danach stünde.20

Eine einzige Ausnahme bliebe uns vorbehalten, nämlich das Universum selber; in seiner unendlichen Ausdehnung versteckt sich ein weiteres wahres Geheimnis, auf das noch niemand gekommen ist, denn sowohl die Abfallbeseitiger, als auch die Umstandsregler beziehen sich seitenlang darauf und geben sich dabei erst noch keine einzige Blöße. Doch was nicht präzise bezeichnet werden kann, bleibt einfach unerwähnt im Dunkel des Weltalls hangen und der Unwissenheit des Universums verborgen und weiterhin unbekannt und somit ferner unerwünscht – wahrscheinlich für immer.21 Aber auf diese zweifelhafte Annahme müssen jedoch auch wir selber zurückgreifen können, falls wir uns danach sehnen und folglich danach dehnen, sonst bleiben wir einfach stumm an der Oberfläche der Dinge haften und müssen notgedrungen zu billigen Heftpflastern greifen, denn gerade die nutzungsunwilligen Nussknacker und die bodenständigen Wurzelbehandler unter den einheimischen Quacksalbern22 nutzen diese einmalige Gelegenheit gerne, um sich in einer wahrhaft augenfälligen Selbstbesorgung in einer allfälligen, allein moralisch definierten Seelenanlage und einer eventuellen, venezianischen Flächendeckung durch venezolanische Konkursverwalterinnen zu ergehen und um die möglicherweise auftretenden Rücksichtslosigkeiten unter den Ausweglosigkeiten augenfällig zu versinnbildlichen, eindrücklich zu veranschaulichen und allen möglichen Interessierten zugänglich machen zu können, denn was nicht bei drei auf den Bäumen ist, wird auch im Kanton Bern nahezu erbarmungslos zu kräftiger Maggiwürze verarbeitet und kann nur noch auf das Eingreifen der gehaltlosen, aber immerhin gewaltlosen Gastlosen und der gebrauchten Unterhosen unter den bewegungsunwilligen Opferstöcken und teuren Kanalrattengespenstern hoffen, und diers trotz aller elastischen Hüftgürtel.

Doch eine bemerkenswerte Erträglichkeit und auch nur annähernd folgenreiche Einträglichkeit ist auch das nicht; zu lange haben die vielfältigsten Kalkulationen und die vielseitigsten Systemeinflüsse über die aufgelaufenen Rotaugen der Rosstäuscher auf uns eingewirkt, als dass man darin noch eine annehmbare, wenn auch nur persönliche Mitteilung zu finden hätte hoffen können. Einzig die notorischen Wegfahrsperren und die Sollbruchstellen23 der Kasachen, der Kiebitze und der Kosaken verharren in ihren knapp definierten

Einstellungen bis auf weiteres, allein in der vagen Hoffnung, immer noch über die nahezu folgenlosen Ausflüsse der verschiedenen Einflüsse auch weiterhin Eingang finden zu können oder wenigstens einige wenige nutzbringende Geradeausflüge in die intergalaktischen Spanten der Kanten und auf die universalen Planken der Flanken zu kriegen – falls dies überhaupt möglich ist.

Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass all die vergeblichen Bemühungen und all die nutzlosen Mühen deshalb wahrscheinlich kaum zu nennenswerten Ergebnissen führen werden; es gibt also keine reelle Hoffnung auf frische Erdnüsse in ausreichenden Mengen mehr, denn auch die grünen Wellensittiche der australischen Steppe haben einsehen müssen, dass ihre Zeit allmählich gekommen ist und die diversen Notgroschen ihrer Großmütter nicht mehr für teure Hirsestängel verschwendet werden dürfen.24 Deshalb überlassen sie die goldenen Käfige am besten gleich den falschen Wellensittichen, also den Wellensittichatrappen, und auch den falschen Wellenbrechern gewähren sie keine nennenswerte Aufmerksamkeit mehr und behelfen sich bestenfalls mit wollenen Kaffeewärmern und leinenen Kniebundhosen, gestrickten Kniegelenkwärmern, schaumgummiartigen Ellenbogenschonern und gehäkelten, baumwollenen Fingerbeerenschützern, die sie zudem nachträglich erst noch zu schmucken Einweckgläsern und luftdichten Komfortzonen umgestaltet haben.

Dadurch erhalten sie immerhin die Ordnung der Optik und der Phonetik aufrecht, auch wenn die friedlichen Ergebnisse nicht zu den spezifischen Anforderungen passen, noch den übergeordneten Ansprüchen genügen mögen. Einzig die wohlfeilen und überaus ertragreichen Nachtschattengewächse in den seeländischen Gewächshäusern verbergen noch ausreichend Granulat, Ejakulat und Vitaminkonzentrat, um allen Anforderungen zu genügen, so dass die Zukunft fürderhin – wenn auch nur auf Zusehen hin – gesichert ist und hoffentlich gesichert bleibt.25

Eine weitreichende, doch finanzierbare Überschallbefliegung und eine schon heute beinahe ausreichend ausgedüngte Unterschallübertreibung liegen allerdings immer noch in weiter Ferne, muss man ernüchtert eingestehen, denn wer immer noch glaubt, er habe den Kamm der Spitze und den Sinn des Gipfels bereits erreicht, oder allenfalls den Gipfel des Grates, den obersten Punkt der Wasserscheide oder den Gradmesser der Böswilligkeit als solcher, sieht sich schnell einmal getäuscht und betrogen und belogen und von niemandem mehr erwogen, ist somit nahezu niemandem mehr gewogen und kann nicht umhin, diese desaströse Haltung als äußerst verwerflich und als noch viel zu unausgewogen zu bezeichnen, um in der Folge überhaupt einen gewissen Einfluss auf das ganze Geschehen in aller Demut erringen oder erschwindeln zu vermögen, also in aller Verschwiegenheit erbrechen und in aller Ergebenheit erringen zu können und dergestalt allenfalls taktisch und zumindest akustisch zu umfloren, denn allein der Erbringer einer schlechten Nachricht, dieses arme Schwein, erringt nicht nur das mühsam Erbrachte und mühselig Erdachte; er verschlingt in der Regel auch noch gleich und unbesehen das Erbrochene dazu,26 und zwar aus reinem Heißhunger – man kann es kaum glauben.27

Nichts ist einfacher und wohlfeiler als eine übertriebene Vorsicht, denn sie kostet nichts, ist aber gleichzeitig durch nichts zu rechtfertigen, und die heilsame Einsicht naht allmählich einem jeden Zwweifler, dass auch die gewissenhaftesten Spitzenklöpplerinnen noch lange keine annehmbare Durchfallquote im Durchfall und auch im Durchfallen erreicht haben können. Wer sich somit noch nicht auf moderatere Gebietsforderungen und Revieransprüche einigen kann, muss davon ausgehen, dass die Wegfahrsperren gleich reihenweise wegfallen und somit zu wahrhaftigen Wegfallsperren werden und die Thermoskannen viel mehr Aufwind erlangen werden, als überhaupt jemals vorgesehen war, und wer also jetzt noch die Flügel spannt und somit seinen bescheidenen Flugbereich ausweiten will, muss ernsthaft damit rechnen, dass auch die Gehaltsforderungen des Bodenpersonals massiv ansteigen werden, denn das ist nun mal unausgesprochen die unausweichliche Konsequenz des Zögerns und des Zauderns ob allem Zupfen und Tupfen und Mupfen und Hupfen.28

Schon heute gehen deshalb die Tupfer davon aus, denn die Penner und die Flenner haben mächtig Aufwind; sie legen ihre langen Beine auf die Schreibunterlagen und achten sich nicht mehr um das örtliche Geschehen oder um das lokale Treiben. Dabei bleiben sie immerhin freundlich und offen, und man kann ihnen einfach nicht böse sein, denn sie sind und bleiben immerzu ausnehmend inoffensiv, interrogativ, interaktiv, indefinit und im Grossen und Ganzen arglos und gutmütig, sogar ausgesprochen willig, zumindest auf ihre Art, auch wenn ihre schwarzen Zahnstummelreihen längst hinfällig geworden sind. Ihre flokkig-wirren, schwarzen Locken, oft durchwoben von allerlei roten und grünen Wollfäden, baumeln seitlich herab, statt hoch aufgerichtet wie wachsame Antennen zu bleiben, und zeigen damit, dass nichts und niemand von ihnen ablassen kann oder auch nur davon abhalten wird, munter die Kaktusfrüchte und die Frankaturen für die Briefmarkensammler zu pflükken – auch nicht in Jamaika.29

Es nützt also nichts, wenn die erfahreneren Seemänner darauf bestehen, ihre Schiffe selber zu versenken; es bleibt den Schiffseignern nur noch ihre ergebene Hinfügung ins Unvermeidliche, und wenn sie davon ausgehen mögen, dass simple Wegelagerungen allein die einzige Zukunft des Hamstergeschlechts und des ganzen Hamstergeschehens seien und sein können und auch bleiben müssen, dann sei ihnen dieser Glaube tunlichst belassen. Einzig eine massive und natürlich völlig ungerechtfertigte Verteuerung von Yoghurt, Naturhonig und Basmatireis könnte sie noch in ihrer ganzen, allerdings bereits reichlich abwegigen Verweigerungshaltung ins Wanken und an den Schranken des übrigen Geschehens ins Schlingern zu bringen und auf den Zubringern zum Zanken in den Flanken zwingen, denn wenn die Zugpferde nicht mehr ziehen wollen, nützt alles Einreden, Bitten, Wohlwollen und Gutreden nichts mehr, wie wir alle wissen, und einige behaupten sogar stur und fest, dass auch eine Peitsche in diesen Fällen nichts mehr nützen würde – gerade in solch verbalen Fällen von blanker Anmaßung nicht mehr!

Es liegt deshalb einzig und allein im Ermessen eines jeden einzelnen Birnenprüfers, Wasserläufers, Notgroschers und Lauchstengelwäschers, ob er all diesen kühnen Behauptungen überhaupt noch Glauben schenken möchte, könnte, sollte, dürfte, müsste – oder nicht; eine vorweggenommene Festigkeitsprüfung der Gugelhöpfe und der Fasanenbraten ergäbe ja nur äußerst vage Annäherungswerte, die gewiss nicht aussagekräftig genug für allfällige Entscheidungen im Bereiche der Unterwasserwerte wären.30 Wenn wir uns somit nur noch auf fahle und kahle Vermutungen abstützen möchten, dann bliebe uns ein einziger Ausweg offen, nämlich der Ausweg über die Vorzugsmeilen der allgemeinen Gleichgültigkeit und der umfassenden Sorglosigkeit. Doch das sagt uns nicht etwa der Glaubensvorbezugsbevollmächtigte selber oder der staatliche Religionsvollzugsbeamte allein; das erläutert uns auch der Glaubensvorbezugsvorweggenommene der Ausdrucksvorsorge und der Seelenheilsberechtigung, und zwar Auge in Auge.31

Nur ein Sperling auf dem Dach wäre uns somit noch willkommener als eine Fliege im Fliegengitter, denn wir befleißigen uns allemal der klaren Aussprache und der freundschaftlichen Übereinkunft in aller Phonolo-gie und Akustik. Nicht wahr? Darin sind und bleiben wir in aller Zuverläßigkeit ferm und fromm und frei und fröhlich und frisch wie ein Fisch im Sprudelbad. Eine sprachliche Rückstufung ins Sprachlose einer vergangenen Sprachlosigkeit würden wir uns niemals gestatten wollen, noch würden wir uns einer Stummschaltung kampflos ergeben, und der heißgelaufene Dampfkochtopf der Meinungen und Meinungsäußerungen bliebe uns in Wahrheit ferner denn je in seinem ganzen Verhalten, Erkalten, Abspalten und Verwalten erhalten.32

Einzig die seltenen Notaufnahmestellen für Regenwürmer und auch für die übrigen Fischköder ergäbe noch einen gewissen Sinn im Geiste aller Unverständlichkeit, wenn auch die Umstände eines gewaltsamen und unumkehrbaren Niederganges nicht mehr allzu ferne lägen. Unsere Haltungen und Einvernahmen zu noch abgelegeneren Meinungen zu allen Fragen und Klagen der Umklassierung und der Umsortierung, die angeblich die ganze Menschheit bewegen, sind indessen kaum noch gefragt und werden kaum noch genutzt oder wirklich benötigt; sie werden de facto immer missbraucht und sind auch nicht mehr erwünscht, um es mal deutlich auszudrücken, denn niemand beschäftigt sich noch mit abgehalfterten Rentnern, zweitklassigen Rennfahrern und uninspirierten Nonnen, mit einsitzigen Pensionären, rekordverdächtigen Eisenlegern und ausgemusterten Klonen, mit werkseitig werklosen Werktätigen, scheibchenweisen Kraftstrotzen und saftlosen Diakonissinnen in ihrer allerletzten Sinnkrise einer devoten Gottesanbetung unter lauter Gottesanbeterinnen und saugfähigen Saugnäpfen, denn der ganze, an sich noble Aufwand würde sich einfach nicht mehr lohnen, und die augenscheinliche Kraftlosigkeit der ehemals kraftstrotzenden Kraftbrühen wäre gewissermaßen ad infinitum vorprogrammiert und somit für immer deklassiert, denn auch die Diabetiker33 unter den Walen und Delphinen melden sich allmählich zu Wort, selbst an den Wahlen in New Dehli: Sie ergehen sich in den dunklen Gängen, in den feuchten Gelassen, in den kalten Verliesen und in den düsteren Kerkern der Unbekümmertheit und bedienen sich der makaberen Vepflichtungen und der nekrösen Umstände einer noch nie dagewesenen Morbidität, wenn Sie so wollen, und keine Macht der Welt könnte Franco Morbidelli, den Quartierpenner von Bethlehem, in der Westbank davon abhalten, sich der leckeren, innermexikanischen Maiskrapfen zu bedienen, die zwar gar nicht für ihn gedacht, auch nicht für ihn bestimmt, noch für ihn geeignet sind.34 Und trotzdem beisst er zahnlos, aber herzhaft hinein und lässt sie sich schmecken, denn was er beißen kann, das holt er sich unverfroren aus den Regalen, und zwar ohne jemals zu bezahlen. Er sollte sich indessen besser darauf konzentrieren können, nicht zu schnell zu essen oder zu hastig zu schlucken, und somit jede ungeeignete Form von Nahrungsmittelzufuhr und gleichbleibender Ernährungsgewohnheit tapfer und entschieden zurückzuweisen, in Anbetracht seines eigenen Gesundheitszustandes, denn schließlich wissen selbst die Mexikaner ganz genau, was ihnen bekommt, und was nicht. Sie weisen jeweils alle unaufgefordert eine lange, handgeschriebene Liste vor, und erst auf Seite einunddreißig werden wir überhaupt erst erfahren, was für sie noch geeignet ist, und was nicht mehr; einzig diese einschränkende Annahme einer Ausnahme oder einer bewegenden Aufnahme ist für sie vorausbestimmt, denn im Himmel kriegen sie eh nur Nektar und Manna. Nicht wahr? Aber über Nektar und Manna haben wir bereits alles gesagt, was es darüber zu sagen gibt, und auch die Apothekerzeitung, die wohl am meisten überschätzte Publikation überhaupt, hat nicht immer recht, denn die vielen Autoren sind nicht immer zuständig für alles. Aber wir äußern uns nicht mehr darüber. 35

Noch stehen wir nicht Wange an Wange in der langen Schlange vor den amtlichen Schaltern, noch ergeben sich für uns kaum Zusammenhänge, noch erwarten wir gefestigte Erfahrungen und präzise Erleuchtungen im Bereiche der persönlichen Ernüchterungen, doch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten häufen sich allmählich und führen zu nahezu unübersehbaren Notständen und bereitwilligen Zuständen, auch in der örtlichen Energieversorgung und in der privaten, finanziellen Vorsorge, die viele von uns nahezu verzweifeln lassen und allmählich auch die Massen erfassen, bis auch sie die Tassen nicht mehr auslassen. Der Staat fordert nämlich neuerdings von allen eine Tassensteuer, anders gesagt, einen Tassenstösselsteuerungssteuersatz, biblisch gesprochen, was dazu führt, dass sich auf den Abfallhalden der Großstädte bereits Massen von Tassen häufen und türmen und stapeln, denn niemand will eine Tassensteuer entrichten, die unwidersprochen einer weiteren, höchst perfiden und zudem äußerst ungerechten Kopfsteuer entspricht, und seither trinkt man den Tee nur noch aus Gläsern, Glasbläsern und gläsernen Weinkelchen aus Murano36.

Man kann es ruhig noch einmal betonen: Wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, wird von den Pavianhorden erbarmungslos ergriffen und kurzum aufgefressen; darin kennen sie keinen Pardon, machen auch keine Unterscheidung und werden sich einen Dreck darum kümmern, welch schale Ausreden wir in solch krassen Fällen einer allmählich endenden Minimalexistenz noch anzubieten hätten. Selbst das ewige Leben spielt dabei keine Rolle mehr, denn die wichtigste und eindeutig einfachste Grundregel ist eigentlich längst durchschaubar: Wer kein Backpulver mehr in Reserve hat, kriegt auch keinen fluffigen Kuchen mehr hin. Das ist leicht zu verstehen und für alle einfach zu begreifen, nicht wahr?37

Forscher entdeckten kürzlich eine acht Meter lange Anaconda im Amazonas, und wer wissen möchte, was in ihrem Bauch gefunden wurde, muss sich erst durch mehrere Kilometer Reklameschrott hindurchkämpfen, um anschliessend feststellen zu müssen, dass es völlig vergebliche Müh’ gewesen ist: Es wird ihm nirgendwo gesagt, was die Forscher im Bauch der Anaconda gefunden haben38 oder nicht, und die Tiere des Meeres bitten bereits die zufällig herumstehenden Menschen um Nachsicht und um Hilfe. Niemand ist gefeit davor; auch die Wegelagerer legen sich in den Spazierwegen quer und lagern in aller Stille an ihren Ketten um die Wette. Wer weiterforscht, hat das Nachsehen, denn es ist gleichzeitig ausgeforscht, und im Gegenwind stehen immer nur die Walfangflotten der Schotten und der Hottentotten, und wenn dieser deutliche Hinweis nicht genügen sollte, dann fischen die Fischer nur noch im Trüben, und zwar hü-ben, wie drüben.

Nur die zugelassenen Eierbecher können sich noch aufrecht halten, weil nur die Schotten und die Hottentotten ihnen freundlicherweise die Eier stützen und weil die Untertanen der Erbschleicher keine Mühe mehr scheuen, ihren Vorgesetzten zu gefallen. Man nennt dies Holunderhonig in allen Varianten von Formen und Farben, von Bewegungen und Tonlagen, nur um der Sache endlich gerecht zu werden. Französische Genüsslichkeiten sind dabei nicht vorgesehen, und italienische Zweckangaben erreichen den vorgewarnten Adressaten nur in den seltensten Fällen. Besser wäre es, wenn die dunklen, viel wohltuenden Schatten spendenden Korkeichen in den unübersichtlichen, endlosen spanischen Korkeichenwäldern39 der spanischen Korkzapfenproduzenten nicht immer so untertänig dahin- und daherkriechen würden, denn es hat sich längst herumgesprochen, dass die vielen vergessenen Generationen von alten Korkeichenrindern und krummen Korkeichenweichen in den lockeren Korkeichenwäldern der spanischen Korkzapfenproduzenten nicht immer nur von einem unerschöpflichen Überfluss ausgehen können; sie müssen sich auch im selben Maße der umständlichen Nachforstung, dem drögen Nachsinnen, der aufwändigen Nachbewirtschaftung und dem kräftezehrenden Nachbegehren widmen, sowie dem unausweichlichen Nachbrand, versteht sich.40 Viel sauberes Trinkwasser ist von Nöten.

Kurze Pausen sind somit angesagt und werden jeweils sorgfältig geplant und meistens auch korrekt eingehalten. Kurze Unterbrüche sind dabei nicht einmal mit einberechnet, und besonders langlebige Zapfenzieherkolonnen aus Agadir und Marrakesch erschweren die komplizierten Vorgänge und Umstände zusätzlich. Doch die Kettenfragen sind ja bereits derart lachhaft banal, dass niemand davon ausgeht, dass die Ketten jemals gesprengt werden sollen, denn eine jede Kettensprengung ergäbe einfach keinen weitergehenden Sinn mehr. Wohin sollten die gesprengten Ketten denn gehen, wenn sie, brutal in Stücke gerissen, wie angenommen, sich kaum noch bewegen könnten und auch nicht mehr nützlich wären, nicht einmal als Alteisen?41

Sollten die Kettenrelikte nur deshalb in der Scheune an einem Nagel zur geflissentlichen Ansicht aufgehängt werden, um die bemühende Symbolik weiterhin zu bemühen, oder ersparen wir uns dieser nutzlosen Mühe, nämlich der Mühe eines angeblich geordneten Rückzuges, zumal gerade übereilte Rückzüge kaum jemals geordnet sein können, wie jedes Kind weiß. Das Kind rennt einfach davon, und so machen wir es alle. Wir sind ja nicht blöd, und jegliche Tapferkeit vor dem Feind liegt uns fern. Die einzige Möglichkeit besteht tatsächlich in der Anwendung von Tigerbalsam von Doktor Aw Chu Kin, der praktisch für alles Verwendung findet, also nicht der Doktor, sondern sein berühmter Balsam, selbst für Hautabschürfungen, Mückenstiche und eingewachsene Zehennägel.42

Und doch finden wir es allenthalben unerhört, dass Zwergfinken ihre Finken in den Bergen und auch in Bergen, Norwegen, bis zum Auseinanderfallen tragen müssen, während die Lämmergeier ihre Lämmer ohne zu bezahlen einfach mitnehmen dürfen, und viele ausländische Beobachter strömen ungefragt herbei und staunen ob der ganzen, wahrhaft einzigartigen Farbenpracht eines weiteren volatilen Niederganges. Niemand vermutet jedoch hinter den gelben Finken, die stinken, den ausgemachten Franzosen in den roten Hosen, die tosen, weil allein die Tragweite der Elemen-tarisierung der Einzelteilchen der Tragebalken auf den Tragbahren der Sanitäter zu keinerlei erhellenden oder vorschnellenden Ergebnissen einer Erleuchtung führen könnten. Das steht bereits fest.

Trotzdem bestehen die tapferen Alemannen43 auf ihre soliden Putz- und Polierbürsten, die sie einstmals den jenischen Hausierern abgekauft haben, weil jene immer im Recht sind, wo immer sie sich befinden mögen, und auch die Langobarden unter den vielen Barden, die sich ständig im Kreise bewegen, stimmen andauernd ihre Instrumente, als ob sie Angst hätten, selbige bald einmal nicht mehr nutzen zu können, denn gerade sie verstehen sich vorwiegend und hauptsächlich als Künstler an der Musikfront der ganzen Musikgeschichte mit ihren Langspielplatten aus Vinyl und Polyäthylen, die niemand hören will. Das kann man ihnen nicht verwehren, weil nur die ausgesuchtesten Narkomannen und die bewegendsten Thermalbadewannen, die gepflegtesten Normalnormannen also, die leichtesten Vollmilchkannen und die krümmsten Wettertannen aus Bergen, Norwegen, also genau von dort, wo ursprünglich die Trolle, also die Zwerge herkommen, nicht zu reden von Island, wo selbst die Feen noch lebendig sind, sowie die überaus trickreichen Fahrprüfungen auf historischen Raumschiffen und anderen abenteuerlichen Flugobjekten, die zu bestehen nicht jedermann gegeben ist und die eigentlich niemand überhaupt jemals bestehen würde; das steht bereits jetzt fest und ist vom gesamten historischen Geschehen im Zusammenhang mit dem Aufstieg und dem Fall des Römischen Imperiums und somit der geordneten Kanalisation und dem Untergang der gesamten Christenheit44 nicht mehr wegzudenken. Alles wird allmählich von Türstehern, Nasswäschern, Wagenhebern und Lö-wenbändigern gefressen, wenn Sie verstehen, was damit gemeint ist.

Was uns indes nicht mehr als nötig beunruhigen sollte, sind die Amöben und die Arteriosklerosen, die sich gerne mal unter die Ameisen und die Nacktschnecken mischen, denn keine einzige Bakterie hat schon mal die Nationalhymne auswendig vorgesungen, keine einzige!45 Wir verweisen auf die eindrücklichen Zwergformen der patriotischen Zwergfinken, die sich seit jeher geweigert haben, überhaupt jemals einen Fehler einzugestehen, denn Finken begehen, ganz im Gegensatz zu den Meisen, keine Fehler; das ist wissenschaftlich erwiesen, und das behaupten auch sie selbst von sich selber immer wieder mit Inbrunst und Vollkost. Sie sind in der Tat nahezu fehlerfrei und bewegen sich ausschließlich im geschützen Umfeld der überkommenen Nationalitätenfragen, der indiskutablen Grenzverläufe und der mehr als fragwürdigen Machtbefugnisse, die immer wieder Anlass zu völlig sinnbefreiten Kriegen geben, zumal sie in den lokalen Versionen von kleinen Fußballvereinen emsig Fußball spielen, und das auch noch im hohen Alter von vierzig oder fünfzig Jahren und mit deutlichen Bauchansätzen, die nicht übersehen werden können, trotz aller Anstrengungen vor allem im Hüftgürtelbereich.

Kein einziger Lochfraß wäre dabei eigentlich zu beanstanden, denn ihre Mütter kümmern sich ausschließlich um die Spieler in ihren bunten Trikots mit den großen Nummern hinten drauf und mit den deutlich lesbaren Namen wie «Müller» oder «Meier»,46 und sie schauen, dass es ihnen an nichts gebricht, auch nicht an frischen Brioches zum Frühstück, und die ausgewählten Auserwählten haben sich kaum noch um die Bemessung der allfälligen Erfordernisse zu kümmern, ganz im Gegenteil: Ihre Mütter stehen in den Küchen und bereiten ihnen gefüllte Artischocken zu, auf die auch wir als ungebetene Zaungäste gewiss nicht verzichten möchten. Nimmerdar. Nur ausgewiesene Abstandhalter und ihre notgedrungenen Stellvertreter haben infolgedessen noch die Möglichkeit, umgestürzte Wolkenkratzer nachträglich doch noch zu besichtigen, sie allenfalls wieder aufzurichten und die allfälligen Vorsorgevorkehrungen zu begutachten und, wenn nötig, zu beanstanden, nur weil die mehrheitlich amtlich ausgewiesenen Wolkenkratzerbesichtiger, Wolkenkratzerbeurteiler oder Wolkenkratzerwiederaufrichter gut ausgebildete, befähigte und vor allem gewählte Richter47 in Sachen Bauwesen sind, die sich praktisch um nichts anderes kümmern, und falls zufällig Anwesende sich an den äußeren Formen stoßen sollten, die zuweilen in der Tat komische Ausarbeitungen oder Ausformungen annehmen, dann kann ganz unverbindlich darauf hingewiesen werden, wieviele unnütze und ungebrauchte Taschentücher voller kalter Bauern in den breiten Schubladen der Allgemeinheit ungenutzt verblieben und dort jämmerlich vertrocknet, verelendet und still und unerkannt verelendet und verendet sind. Viele von ihnen haben sich mit der Zeit sogar aufgelöst, weil die Qualität der Textilien eher mittelmäßig war.

Wer aber auf ein Wiedererlangen der ungenutzten Taschentücher pocht, auch Nastücher genannt, die in der Regel in großen Schubladen der merkwürdigen Dinge harren, die für sie vorgesehen sind, muss sich im Klaren darüber sein, dass gerade in England drüben nicht allzusehr auf Familien- oder Geschlechternamen gepocht wird, denn nirgendwo sind Namen in der Tat derart Schall und Rauch wie in England; jemand kann dort locker Muller heißen, oder Fuller, wenn er will, aber auch Buller oder Kuller, ganz einerlei, falls dies aus irgendeinem Grund erwünscht ist und überhaupt gewünscht wird. Auf jeden Fall sind auch die Familiennamen – und nicht nur die Vornamen – in England nur billige Staffage, also selbst in England, wo doch der ganze Adel bis hin zum Hochadel mit all seinen Titeln, Tassen, Tropfen und Tresen ganz unbehelligt kreucht und fleucht und mit ellenlangen Namen geradezu auftrumpft und nahezu alles dominiert, und wer nicht gerade darauf besonderen Wert legt, ist selber schuld und kann, sozial gesehen, sofort einpacken.48

Trotzdem verfügen gerade die Partikularisten unter den Nonkonformisten, den Populisten und den Kompressoren stets über ausreichend Nasen- und Rachenschleim, um dem Aufkommen von unangenehmem Schnodder auf recht einfache Weise Herr werden zu können. Der Schnodder darf dabei allerdings nicht mit dem Chodder verwechselt werden, also mit dem Rachenschleim, was volksetymologisch eine ganz andere Abteilung darstellt und auch ist. Nur deshalb spricht der Fachmann für den gemeinen Straßenraub, also der Straßenräuber an sich, vorwiegend von «Schnodder oder Chodder», also entweder von Schnodder, oder von Chodder, je nachdem, welch’ Urspungs selbiger ist, nur um die sachlich korrekte Unterscheidung von Nasenschleim und Rachenschleim dem Gegenüber deutlich zu machen, und fragt dazu, meist unter Faustfeuerwaffenandrohung und drohendem Faustfeuerwaffeneinsatz, ganz scheinheilig, wie unbeteiligt und wie nebenbei: «Schnodder oder Chodder?»49, kurz bevor er allenfalls abdrückt. So lautet die Regel dieses kurzweiligen Spiels. Man muss sich anpassen und einfügen, sonst hat man schnell verloren.

Das ist indes äußerst problematisch, wie wir uns gut vorstellen können, denn alsobald liegt das beklagenswerte Opfer lang ausgestreckt am Boden, und da nützt in der Regel jede korrekte Seitenlagerung, jede noch so anmutige Mund-zu-Mund-Beatmung und auch jede gut gemeinte Herz- und Kreislaufmassage nichts mehr. Der Fall ist zu schnell gelaufen, der Film ist zu schnell am Ende angekommen, die Vorstellung ist im Nu vorbei, das Ei ist prompt gelegt, die Rollläden sind sauber geschlossen und das Huhn ist bereits gegessen, sagt man dazu. Man äußerst sich in der Tat nicht weiter dazu, denn es fällt den Leuten in Überlingen und anderswo üblicherweise nichts mehr dazu ein.

Die Lage50 bleibt allerdings reichlich konfus, und sie ist auch unübersichtlich, ob wir wollen, oder nicht. Wir sind nicht auf lebensrettende Maßnahmen vorbereitet, und gewöhnliche Eierkneter spucken den Chodder einfach nur aus, meist unauffällig zur Seite hin, und den Schnodder ziehen sie oft bequem die Nase hoch, wenn niemand dabei ist und zuschaut, und schlucken ihn gleich anschließend schnell hinunter, aber als Schnodder, nicht als Chodder, derweil sie auf das allfällige, allgemeine und verständliche Missfallen der Umstehenden warten, denn es gehört sich einfach nicht, den Schnodder erst dröhnend durch die vielen Nasenlöcher hochzuziehen und dann auch noch lauthals hinunterzuschlucken. Sowas missfällt allen Müttern, die sich als einzige darum kümmern, und sie weisen in der Regel auch noch viele Jahre nach ihrem Ableben ihre uninteressierten Kinder darauf hin, dass doch gefälligst die frischen Taschentücher zu benutzen seien, die sie ihnen täglich bereitlegen, denn die seien ja dafür gemacht, extra dafür und nur dafür und für nichts anderes.51 Wozu sonst stecken wir am Morgen das sauber gefaltete Taschentuch überhaupt ein? Nicht dafür, wofür Sie denken, Sie Sauniggel!

Wenn wir indessen, angesichts des folgenden Dilemmas, all den Schnodder in den Taschentüchern berücksichtigen würden, verfielen wir einesteils und einerseits in einem unerwarteten Schockzustand, in eine andauernde Körpererstarrung mit gleich anschließender, geistiger Gefühlslähmung, also in eine ausgewachsene Katatonie, schlimmstenfalls bis hin zur definitiven Umnachtung, andernteils in hektische Umtriebigkeit mit bindender Körperüberbelastung, die womöglich allen Umstehenden auf den Keks ginge, und nur deshalb versuchen wir jeweils halbherzig und unlustig noch heute, den strengen Anweisungen unserer Mütter Folge zu leisten, meist gegen unseren Willen und gegen unsere tiefsten und individuellsten Überzeugungen.52

Was nun tun? Was jetzt machen, falls wir überhaupt was machen wollen in einem solchen Fall mit vorliegenden Vorbildern wie Prince Charles? Aber das griechische Dilemma ist bereits ungefragt geschehen; es ist da, das altpersische Paradoxon, es steht im vollen Tageslicht perfekt ausgeleuchtet im gleißenden Scheinwerfergeschehen, und das altägyptische Axiom wird auch gleich hell erbleichen und wird gleich anschließend vor Schreck erblassen, kurz, wir erzittern vor diesem inneren Konflikt und seiner immensen Tragweite, denn frischer Schnodder im Taschentuch lässt uns erflimmern und erklimmern, lässt uns verwimmern, erschimmern, verzimmern und erklimmern, wenn nicht gar erblassen, entrinnen und hintersinnen und somit zu Ader lassen,53 denn kein einziger Hochgebirgsfalke und keine einzige Tieflandweihe würde sich jemals dazu hergeben und sich dafür folgenlos hinzugeben oder sich darob gleichsam hinreißen lassen, die vielgepriesene Saugfähigkeit der mitteleuropäischen Taschentücher zu bezweifeln, weil auch ein angemessener Erfahrungsreichtum und eine besitzergreifende Unschuld nicht einmal annähernd ausreichen würde, die Besitzstände der Besitztümer der Besitzlosen korrekt zu definieren, anstandslos zu garantieren, umsichtig zu gratinieren und sauber zu filetieren. Haben Sie es erraten oder selber gefunden? Im Verbum «definieren», also «begrifflich bestimmen», eigentlich «abgrenzen», «auslegen», «deuten» oder «interpretieren», stecken eindeutig die Nieren54. Das nur nebenbei.

Nieren spielen immer eine Rolle, sei es im Körper, in der Fleischverarbeitung oder auf dem Teller, doch eine annehmbar saubere Sache ist auch das nicht; allzuviele Zweifel bemächtigen sich unser, und zwar in Sekundenbruchteilen.55 Aber dadurch lassen wir uns gewiss nicht täuschen. Ganz im Gegenteil: Die vielen Notstromgruppenübungen würden sich erschrocken um die benzinbetriebenen Notstromaggregate der Notstromer und Notstromerinnen gruppieren, und die Tieflader hätten viel zuviel mit dem anstrengenden Auslasten und Ausmessen der Ampères und Voltagen und mit dem mühseligen Ausladen und Abladen und Stapeln der recht unübersichtlichen, doch nahezu keimfreien und unverkennbaren

Mangelerscheinungen zu tun. Nicht wahr? Wir sprechen ja nicht aus Erfahrung; wir stützen uns einzig auf die Erkenntnisse der kanadischen Lastwagenfahrer auf ihren endlosen Eisstraßen, wenn sie pissen müssen. Im Übrigen verfügen wir über keinerlei helleseherische Fähigkeiten, damit auch das klar ist und klar bleibt, auch wenn wir uns kaum jemals ums Klarstellen bemühen würden und reißen werden. Wozu auch? Könnten sich die Borkenkäfer damit überhaupt jemals abfinden? Könnten sich die Maikäfer, die Kartoffelkäfer oder die Mistkäfer damit jemals zufriedengeben? Wohl kaum, nicht einmal die Pillendreher, die Bakkelitverwerter, die Philatelisten, die Weißwandreifen, die Sitzpinkler, die Stündeler, die Schuhabtreter und die Pfadfinder56 können das.

Die Meinungen sind und bleiben heute noch geteilt und ebenso ungeheilt wie umverteilt, und trotz widersprüchlichen Umfragewerten ergeben diese blanken Meinungen, provokativen Maßnahmen, freundlichen Morgengrüße und schroffen Mahnungen keinen einheitlichen Sinn mehr. Sie sind über alle Maßen geteilt und haben eindeutig einen schizophrenen Charakter, so dass bei Weitem und seit Langem kein vernünftiger Überblick mehr möglich wäre.57

Sind die kleinen, bunten Korallenfischchen daran schuld? Am Großen Barrierriff haben zwar die Schlauchbootbesatzungen keinen direkten oder zwingenden Zusammenhang mit den bestürzenden Mutmaßungen vor allem der französischen Auslandredaktoren feststellen können, und die freiwilligen Taucher aus Polynesien tauchten vergebens nach Eierschwämmen, Katasterbeamten, Kastanienkolonien, unverbrauchter Fahrkarten und spontanen Stockentenansammlungen; sie fanden dort unten in diesen wahrhaft vielfältigen und farbigen Unterwasserwelten lediglich längst vergessene und langsam zerfallende Schiffswracks von gescheiterten englischen Rohstoff- und Raubkunstexpeditionen und chinesischen Keramiktransportern wieder.58

Die burmesischen Astronomen berechnen die Flugbahnen der burmesischen Gestirne und der burmesischen Eisenpfannen überaus korrekt, bleiben aber absolut wirkungslos, wie auch die ebenso wirkungslosen Auswirkungen auf die zusätzlichen Wahlverwandtschaften der Anverwandtschaften der burmesischen Antennenfischchen und ihren zugezogenen Televisionen. Es bleibt den australischen Pfadfindern also nur noch die enttäuschende Einsicht, dass Großraumdiscos und Flachlandmedusen kaum in ein- und denselben Topf geworfen werden können, ohne die Diözesen einseitig zu schrammen und mit den Konservatorien im Mekong anzubandeln.

Doch kurze Kaffeepausen zwischen den langen Arbeitspausen mögen in der Tat für kurze Zeit für kurze Entspannung sorgen und allenfalls auch auf kurze Abhilfe hinführen, so dass zumindest durchgeatmet und an den krätzigen Stellen über einige Zeit gekratzt werden kann. Aber längerfristigere Aufforderungen bleiben dabei trotzdem nahezu wirkungslos und im Übrigen völlig ungenutzt, denn kein einziges Baumhaus hätte sich jemals derart furchtlos auf die Äste hinausgewagt und sorglos auf die grünen Zweige hinausgelassen, und kein einziger, heute längst historisch gewordener Dorfschmied59 hätte sich jemals freiwillig zur Verfügung gestellt, die gebrauchten Heftpflaster einzusammeln und eilfertig einzuschmelzen, um daraus neue Flaschenhalsverschlüsse herzustellen.

Wenn wir uns also nach den inneren Ursachen der Störungen in den Flachpressen und der Kompressen unter den Komparsen und den Konditoren erkundigen, verfallen die viel zu knapp bemessenen Fristen jeweils auf der Stelle, und die landwirtschaftlichen Bewirtschaftungen mit ihren willigen Beihilfen und Beiständen werden allesamt hinfällig und unfreiwillig zum Widerruf genötigt.60 Somit kann den vielen Grobmotorikern unter den Banausen mit all ihren Flausen niemand wirklich zuvorkommen, und die unzähligen einseitigen Maßnahmen bleiben in jedem Falle absolut wirkungslos, denn was nützen ihnen die staatlichen Vorsorgen, so fragen sie sich allmählich konsterniert, wenn deren zweifelhafte Auswirkungen bislang unerforscht geblieben sind?

Nur die schnelllebigsten Glockentöne und die hochbrisantesten Trauergemeinden verweisen noch auf die Kurzsichtigkeit von allfälligen Erfassungsfragen, von reichlich undurchsichtigen Erlebnisformen, von völlig unerwünschten Zusatzergebnissen und von nahezu endlosen Lockerungsübungen, weil allein die Gesamtsummen der materiellen Verluste unter den nur arteriell und konventionell beglaubigten Verkrustungen längst über jedes denkbare Vorstellungsvermögen hinausgehen, kurz, der ehemals problemlose Absatz von Fiberglas stockt allmählich und wird unerwartet zu Süßkartoffelstock,61 und dies immer deutlicher und auch deutlich unübersehbarer. Während zum Beispiel der Kartoffelstock selber, also der Urkartoffelstock schlechthin oder der genuine Kartoffelbrei, wenn Sie so wollen, mit all seinen Stauseen, Staumauern, Brücken und Schleusen weltweit auffallend deutlich nachstockt und unmissverständlich im Trüben verhockt und aus reinem Ärger zu unbedachten Mutwilligkeiten verlockt, muss dem bernischen Kartoffelstock immerhin eine gewisse Überlebenschance zugestanden werden, denn jeder Miststock stolpert und stottert unaufhaltsam vor sich hin, so wie auch der norwegische Stockfisch an und für sich ganz grundsätzlich zu stocken pflegt, wenn er an der gesunden, kalten Meeresluft trocknet.

Baccalau!62 rufen die Kenner, die Könner, die Nahrungsmittelkonzerne und die Genießer sofort, und auch der zweite Stock von allen vier oder fünf Stockwerken bleibt nicht unbefangen und unberührt von alledem, denn immer und überall, wo es heute um «Stock» geht, sei es nun «Stockfisch», «Stockschlag», «Stockente», «Stockhorn» oder sogar der «Stockalperpalast», wäre jede anderslautende Meinung auf der Stelle unausgegoren, unausgewogen und in ihrem Kern grundsätzlich gegenteilig, also kontraproduktiv und in ihrer ganzen Veranlagung, Verwendung und Verdinglichung extrem widersprüchlich und auch noch widersinnig dazu. So weit kann es gehen! So weit kann es kommen! So weit muss es gedeihen!

Der Unterschied zwischen Meer und Mehr ist zwar klein, zugegeben, und auch zu hören ist kein Unterschied. Wenn es also ums Meer geht, bzw. ums Mehr oder sogar um mehr Meer, also um mehr als üblich, wie der Binnenholländer sagt, dann müssen wir geduldig in der Rateposition verharren, dazu ausgedehnte Warteschleifen fliegen und ergeben der Dinge harren, die da kommen wollen oder kommen sollen. Mehr ist da nicht zu machen, und sollte es um mehr gehen als nur um Meer, Schweiß und Tränen, also um Morcheln, Jodeln und Hodler, der allerdings historisch gesehen nichts mit Hoden zu tun hat, wie man vielleicht, nur oberflächlich gesehen, meinen könnte, obschon er Hodler63 heißt, von dem man annimmt, dass er mit den Hoden hodelt oder zumindest die Eier ausnimmt, dann glauben die gläubigen Gottesanbeter unter den anwesenden Meerschweinchen nämlich immer noch an reine Meeresmärchen, Meeresungeheuer, Mehrheitserfahrungen und, vor allem andern, an klare Mehrheitsverhältnisse unter den Meeresungeheuern, also unter den vielfältig abgestuften Arten von Meeresbewohnern. Mehr liegt da nicht drin, und den Rest überlassen wir getrost den Lexika.

Auch an den schaurigsten Tatorten der Welt kriegen wir nur dreißig Prozent Rabatt, erklären alle Gauner einhellig und hellsichtig, denn alles ist nur ein großer Bluff, behaupten auch die Kosmonauten unter den Fahrkartenkontrolleuren in den Raumfähren. Sie haben den Überblick; sie sehen die Erde tatsächlich als Kugel, und nicht als Scheibe; sie müssen also vielleicht als einzige einigermaßen Bescheid wissen. Aber man weiß es immer noch nicht genau, denn die Meinungen gehen stark auseinander. Kugel oder Scheibe; das ist hier die Frage.

Doch was sind eigentlich Aphthen, und wie werden wir sie wieder los?64 Sind es wirklich nur griechische Götterkinder, die im Elysium herumtollen, oder sind es doch richtige Halbgötter in echten Halbgöttertrikots mit den entsprechenden, deutlich lesbaren Reklameaufschriften? Einige sprechen sogar von Pickeln, doch da hilft alles Pickeln nichts, ganz im Gegenteil, denn Pickel sind hier völlig fehl am Platze: Es macht alles nur noch schlimmer, und die unschönen Blessuren bleiben über Jahre hinweg als schlecht verheilte Wunden übrig, derweil die übrig gebliebenen Soldaten vor den Kameras gnadenlos auspacken: Alles sei nur ein großer Bluff, behaupten auch sie, und selbst die wenigen Einhörner schmoren in der Hölle, während die feuerspeienden Drachen eigentlich viel zu locker gehalten werden; nirgendwo sei eine starke Hand eines starken Hundes oder das starke Gebiss eines starken Triceratops erkennbar, behaupten sie einhellig und wie abgesprochen.65 Das müsse sich ändern, sagen sich auch die Astronomen unter den Allergikern und den Nostalgikern entschieden, und ihren forcierten Stimmlagen ist deutlich anzumerken, dass sie es ernst meinen.66

Nun, die Tiere bitten die Menschen nie um Hilfe, denn das alte Haus in Rocky-Tocky sei nur eine in allen Belangen bewährte Zentrale der außerirdischen, endemischen und intergalaktischen Haus- und Wildtierforschung, erklären sie uns entschuldigend, denn sobald sie ihres Lebens nicht mehr sicher seien, sagen uns die Froschmänner zwischen zwei tiefen Tauchgängen, dann sei das ein mehr als deutliches Signal. Doch ein neugieriger Affe findet auf einem Baum eine versteckte Kamera, und jetzt eskaliert die an sich bereits labile Lage, während eine kleine Rentierherde eine ganze Familie in ihrem popeligen Auto aufhält und Spaniens Königspaar die Opfer noch in ihren Eierschalen antrifft.67 Auch die grössten Kettenhunde und die mächtigsten Schlachterhunde der Welt kennen auch in ihren wildesten Wutanfällen keine Versandkosten mehr, und die Antarktis ist gewiss nicht mehr das, was uns darüber einstmals gesagt worden ist. Die Schlammlawinen in Peru werden ständig von fliegenden Anemonen überflogen, doch wie einfach kommt man an die lauernden Krokodile heran, ohne sich zu blamieren? Besonders die schlauen Rechnungssteller überbieten sich heute in wahrhaft hemmungslosen Maßlosigkeiten und bodenlosen Frechheiten, so dass man wirklich ständig auf der Hut sein muss, um nicht immerfort hereingelegt und anschließend tüchtig ausgenutzt und faktenreich abgeschlachtet zu werden. 68

Die tapferen Kämpfer der sechsten Generation69 kommen immer wieder strahlend daher, meist mitten auf der Straße gehend, denn mit diesem billigen Trick bekommt man sein Hörgerät kostenlos zurück, auch seine Gehhilfen, Brillen, Dachdecker und Sockenhalter, derweil sich die Triebtäter weiterhin untereinander um Schuld und Sühne streiten. Ihre bedauernswerten Opfer befinden sich aber längst in Sicherheit, denn kein einziger mieser Gag oder fieser Trick ist ihnen zu billig und zu schlecht, um ihren fadenscheinigen Rechtfertigungen Nachdruck zu verleihen. Deshalb sprechen sie möglichst undeutlich und unverständlich; sie wollen gar nicht, dass man sie verstehe, denn verstanden zu werden, ist nicht