Offensichtliches, Allzuoffensichtliches. Zweier Menschen Zeit, Teil 3 - Richard A. Huthmacher - E-Book

Offensichtliches, Allzuoffensichtliches. Zweier Menschen Zeit, Teil 3 E-Book

Richard A. Huthmacher

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Beschreibung

Der Titel des vorliegenden Buches ist aus einer Wortspielerei mit Nietzsches Aphorismen „Menschliches, Allzumenschliches“ entstanden. Auch in „Offensichtliches, Allzuoffensichtliches“ soll von einer „Kultur des freien Geistes“ die Rede sein. Von einer Kultur des Denkens und Fühlens, die Offensichtliches, allzu Offensichtliches hinterfragt, durchdenkt, bezweifelt. Die das vermeintlich Selbstverständliche als ganz und gar nicht selbstverständlich erfasst, begreift und anschaulich macht. Dazu bedient sich der Autor unterschiedlicher Disziplinen von den Geistes- über die Human- bis zu den Naturwissenschaften; mit ihrer Hilfe sollen verschiedenste Aspekte menschlichen Denkens, Fühlens und Seins ergründet werden. Die äußere Form des Buches ist dem Briefwechsel des Autors mit seiner verstorbenen Frau geschuldet – einem Briefwechsel, wie er tatsächlich stattgefunden hat, jedenfalls derart hätte stattfinden können, einem Gedankenaustausch, der zweier Menschen Zeit von der gesellschaftlichen Erstarrung der Nachkriegszeit über die hoffnungsfrohen Erwartungen der Siebziger-Jahre bis zum Überwachungsstaat der Gegenwart widerspiegelt. Auf diese Weise ist ein Briefroman entstanden, welcher den Dialog zweier Intellektueller reflektiert und, in erster Linie, nicht Erlebtes beschreibt, sondern vorzugsweise Hintergründe beleuchtet und namentlich Zusammenhänge analysiert. Der sich mit Fragen des Seienden, des Seins und des Menschseins beschäftigt. Gemäß den allumfassenden kantschen Fragen: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?“ Und der in der alles entscheidenden Frage gipfelt: „Was ist der Mensch?“ Das vorliegende Buch ist Teil 3 des 2. Bandes einer Romantrilogie; der 1. Band ist unter dem Titel „Dein Tod war nicht umsonst“ erschienen, der 3., ebenfalls mehrteilige Band unter dem Rubrum „Mein Sudelbuch: Aperçus, Aphorismen, Gedichte – Gedanken, die sich nur selten reimen. Indes nicht weniger wahr sind“. Sämtliche Bücher der Trilogie sind all den Irrenden und Wirrenden gewidmet, die scheitern, ihrem redlichen Bemühen zum Trotz. Nicht gott- oder schicksalsgewollt, sondern durch anderer Menschen Hand, nicht zwangsläufig, sondern deshalb, weil Menschen Menschen, wissentlich und willentlich, Unsägliches antun. Auch dieser 2. Band der Trilogie soll helfen zu erkennen: „In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“

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Von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart.

Höchstpersönliche Betrachtungen zu gesellschaftlichen Ereignissen und Entwicklungen.

Zum Menschsein und dazu, was den Menschen ausmacht.

Eine deutsche Geschichte – Teil 3

Der vorliegende Briefwechsel zwischen dem Autor und seiner Frau spiegelt deren Zeitreise durch mehr als ein halbes Jahrhundert Geschichte wider, von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart.

Er reflektiert Ereignisse, welche die beiden erlebt haben, und beschreibt Zusammenhänge, die für sie von Belang waren – auch wenn angeführte Ereignisse, benannte Zusammenhänge und aufgedeckte Hintergründe möglicherweise für andere Zeitzeugen bedeutungslos sind.

Derart entsteht ein Genre, das sich zwischen Briefroman und Tagebuch, zwischen analytischen Erörterungen und höchstpersönlichen Gedanken und Gefühlen bewegt.

Es entsteht ein Zeitgemälde, das (allzu) Offensichtliches hinterfragt und bezweifelt und dadurch vermeintlich Selbstverständliches als ganz und gar nicht selbstverständlich begreift und anschaulich macht. Ein Zeitgemälde, das durchaus subjektiv ist, mithin bis zu einem gewissen Grad auch willkürlich. Ein Zeitgemälde indes, das nicht zuvorderst beschreibt, was geschah, vielmehr erforscht, warum nur das Unsägliche, das in der Tat geschah, – leider Gottes(?), jedenfalls – durch Menschen und von Menschen Hand geschah.

Gewidmet den Irrenden und Wirrenden, die sich redlich mühen, ein menschenwürdiges Leben zu führen auf dieser – an und für sich – so wunderbaren Welt.

Und gleichwohl scheitern.

An Armut und Not, an Lüge und Unterdrückung, an physischem und psychischem Elend.

Die nicht gottgewollt scheitern, sondern durch anderer Menschen Hand, nicht schicksalhaft und unvermeidbar, sondern deshalb, weil Menschen Menschen, wissentlich und willentlich, Unsägliches antun.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I. Kapitel: Mind Control – Wer nicht hören will, muss fühlen

„Vorhersage, Steuerung und Kontrolle des menschlichen Verhaltens“ – das MK-Ultra-Programm und ähnliche Systeme der Bewusstseins-Kontrolle

EKT-in-the-Morning und weiße Folter – „Nützlicher wäre eine systematische Untersuchung, ob denn Erschöpfung, Erniedrigung und simuliertes Ertrinken überhaupt den gewünschten Effekt [hatten]“

Mikrowellen: So werden „die Opfer ... nicht mit einer Schußwunde aufgefunden, sondern sterben scheinbar an ´normalem´ Herzversagen, Hirnschlag, Krebs usw. ...“

Psychokorrektur und Subliminals, Glücksfrequenzen, elektromagnetische Wellen und HAARP: Mind Control all überall. Und wir sind ahnungslose Toren

„Digital Angel wird dein Wächter und Beschützer ... Wir werden ein Hybrid sein aus elektronischer Intelligenz und unserer eigenen Seele“

II. Kapitel: Der Mensch als „secundus deus“ – die Bestrebungen der Trans-Humanisten

„Da regst du dich nach ewigen Normen, Durch tausend, abertausend Formen, Und bis zum Menschen hast du Zeit“: Der Golem scheint möglich

Vom Transhumanismus zur post-humanen Gesellschaft?

Horror-Schöpfungen der Trans- Humanisten: Nirgendwo liegen Sciencefiction und Realität, liegen Segen und Fluch so nah beieinander wie im Bereich sog. Gehirn-Computer-Schnittstellen

„Soll es ein andrer Mensch sein? Oder eine andere Welt? Vielleicht nur andere Götter? Oder keine?“ – Der Golem, Cyborgs und die Super-Intelligenz

Kryonik: mehr Fragen als Antworten. Wie in vielen anderen Bereichen transhumanistischen Gedankenguts

„Was bleibt dann vom Menschen? Von seinen sozialen Bindungen und Beziehungen, seinen Wertvorstellungen und Emotionen?“

III. Kapitel: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!“ – Unsere Wirtschaftsordnung und Alternativen zu dieser

„Der Mensch ist noch sehr wenig, wenn er warm wohnt und sich satt gegessen hat, aber er muß warm wohnen und satt zu essen haben, wenn sich die bessere Natur in ihm regen soll“

Zins und Zinseszins – das Grundübel unser kapitalistischen Wirtschaftsordnung sowie Ursprung und Grundlage ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verwerfungen

Die ungeheure Verschuldung der Staaten beruht einzig und allein auf der völlig überflüssigen Finanzierung des Staatshaushalts durch Privatbanken sowie auf dem Zinseszins-Effekt

Die FED beutet „das Volk der Vereinigten Staaten [aus] ... im Interesse von Spekulanten im In- und Ausland und im Interesse von reichen räuberischen Geldverleihern“

Barataria, Guernsey, das WÄRA-Experiment, die „Wunder“ von Schwanenkirchen und Wörgl sowie andere Freigeld-Experimente weltweit

„Bethel-Euro“ und „Chiemgauer“ – Komplementärwährungen heute

Giralgeld-Schöpfung: die wunderbare Geld-Vermehrung. Geld entsteht aus dem Nichts – Fiatgeld ex nihilo

Unsere Volkswirtschaft funktioniert nur auf der Basis von Krediten und Schulden. Banken als Betreiber eines riesigen Giralgeld-Schneeball-Systems: „Das ´Schließen des Gold-Fensters´“ – „Die Starken machen, was sie wollen, und die Schwachen erleiden, was sie müssen.“

IV. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Der Staat stellt sein eigenes Geld her, verleiht dieses Geld an Privatbanken und leiht sich eben dieses Geld zu einem wesentlich höheren Zinssatz zurück. Gemeinhin nennt man einen solchen Umgehungstatbestand Betrug (zum Nachteil des Volkes

)

Auch die USA werden die Geister, die sie riefen, nicht mehr losen – nur noch Soldaten garantieren den Wert des Geldes

Das Freigeld-System nach Silvio Gesell: Geld wird zu umlaufendem Geld, statt Schulden werden Waren und Werte produziert

Der Rattenfänger sind viele – bis dato elektrokrampftherapieren und lobotomieren sie fleißig. Auch in Deutschland. Und mit Hilfe von elektromagnetischen resp. Skalarwellen sind sie imstande, menschliches Verhalten unmittelbar zu steuern. Und Menschen, insbesondere „Abweichler“, zu töten

„Selbstverständlich ging es in allen Dolly-Debatten nicht um geklonte Schafe, sondern um die Möglichkeit der künstlichen Reproduktion von Menschen“ ... „Biologisch sind solche Wahnvorstellungen näher denn je. Wir müssen dafür sorgen, dass sie nicht wahr werden“

„´De dignitate homini´ war der Standardtitel einer ganzen Epoche. Doch nach der Würde des Menschen fragt kein Transhumanist mehr“

An Stelle eines Nachworts

Der Autor

Vorwort

Zweifelsohne hat der werte Leser sofort erkannt, dass der Titel des Buches aus einer Wortspielerei mit Nietzsches „Menschliches, Allzumenschliches“ entstanden ist.

Wie in Nietzsches Aphorismen soll auch in „Offensichtliches, Allzuoffensichtliches“ von einer „Kultur des freien Geistes“ die Rede sein. Von einer Kultur des Denkens und Fühlens, die Offensichtliches, allzu Offensichtliches hinterfragt, durchdenkt, bezweifelt. Die das vermeintlich Selbstverständliche als ganz und gar nicht selbstverständlich erfasst, begreift und anschaulich macht.

Dazu bedient sich der Autor unterschiedlicher Disziplinen von den Geistes- über die Human- bis zu den Naturwissenschaften; mit ihrer Hilfe sollen verschiedenste Aspekte menschlichen Denkens, Fühlens und Seins ergründet werden.

Die äußere Form des Buches ist dem Briefwechsel des Autors mit seiner verstorbenen (will heißen: mit seiner ermordeten) Frau geschuldet (in dem Tatsachen- und Enthüllungsroman „Dein Tod war nicht umsonst“ wurde über deren gewaltsamen Tod berichtet) – einem Briefwechsel geschuldet, wie er stattgefunden hat oder derart hätte stattfinden können, einem Gedankenaustausch, der zweier Menschen Zeit von der gesellschaftlichen Erstarrung der Nachkriegszeit über die hoffnungsfrohen Erwartungen der Siebziger-Jahre bis zum Überwachungsstaat der Gegenwart widerspiegelt.

Geschuldet dem Gedankenaustausch zweier Intellektueller, der nicht in erster Linie Ereignisse beschreibt, sondern Hintergründe beleuchtet und Zusammenhänge analysiert. Der sich mit Fragen des Seienden, des Seins und des Menschseins beschäftigt. Gemäß den allumfassenden kantschen Fragen: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?“

Und der in der alles entscheidenden Frage gipfelt: „Was ist der Mensch?“

Das vorliegende Buch ist Teil 3 des 2. Bandes einer Romantrilogie; der 1. Band ist unter dem Titel „Dein Tod war nicht umsonst“, der 3., ebenfalls mehrteilige Band ist als „Mein Sudelbuch: Aperçus, Aphorismen, Gedichte – Gedanken, die sich nur selten reimen. Indes nicht weniger wahr sind“ erschienen. Sämtliche Bücher der Trilogie sind all den Irrenden und Wirrenden gewidmet, die scheitern, ihrem redlichen Bemühen zum Trotz. Nicht gott- oder schicksalsgewollt, sondern durch anderer Menschen Hand, nicht zwangsläufig, sondern deshalb, weil Menschen Menschen, wissentlich und willentlich, Unsägliches antun.

Auch dieser 2. Band der Trilogie soll helfen zu erkennen: „In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“

I. Kapitel: Mind Control – Wer nicht hören will, muss fühlen

„Vorhersage, Steuerung und Kontrolle des menschlichen Verhaltens“ – das MK-Ultra-Programm und ähnliche Systeme der Bewusstseins-Kontrolle

Liebste,

über die unsägliche Rolle der Psychiatrie, auch bezüglich der Kontrolle des Bewusstseins von und der Herrschaft über Menschen, haben wir bereits ausführlich miteinander kommuniziert [1–5]; nicht gesellschaftskonforme Meinungen werden sehr schnell als querulatorische (ICD-10: F 60.0) oder paranoide Persönlichkeitsstörung (DSM-IV: 301.0), als Querulanten-Wahn (Paranoia querulans: ICD-10: F 22.8) oder als wahnhafte Störung, Typ Verfolgungswahn (DSM-IV: 297.1) „diagnostiziert“ und mit Zwangspsychiatriesierung sanktioniert [6–7]; eine weitere Verschärfung dieser menschenverachtenden „Diagnosen“ (wer aufbegehrt ist ver-rückt und bedarf einer zwangsweisen psychiatrischen Behandlung) wird namentlich von der American Psychiatric Association (APA) – in trauter Eintracht mit den politischen Entscheidungsträgern – angestrebt. Die 2013 veröffentlichte 5. Auflage des DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) ermöglicht, jede Verhaltensauffälligkeit als Störung im psychiatrischen Sinne zu qualifizieren und ggf. zu „therapieren“ [8-9] – mit all den unsäglichen Mitteln, über die wir uns schon so oft unterhalten haben [1-5].

Zu den „klassischen“ Methoden der Mind-Control (Kontrolle von Bewusstsein, Gedanken und Gefühlen) gehören beispielsweise die an ein Horror-Szenario erinnernden Methoden, die im (geheimen) MK-Ultra-Programm der CIA von den Fünfziger- (zumindest) bis in die Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts angewandt wurden; bei den MK-Ultra-Experimenten wurden Tausende und Abertausende von nicht informierten Testpersonen (eine exaktere Beschreibung wäre wohl: Tausende und Abertausende von ahnungslosen menschlichen Versuchs-Karnickeln) – meist willkürlich aus Krankenhaus-Patienten und Gefängnisinsassen ausgewählt – missbraucht, gequält und oft auch getötet [10, 11].

„Das B.E.S.T.-Programm ist einer der Vorläufer derjenigen Projekte, mit denen seit 1950 Geheimdienste und Militärs systematisch die klassische Mind Control erforscht haben. Alle diese Forschungen wurden an Menschen durchgeführt, die zuvor durch Handlanger der Militärs und Geheimdienste entführt worden sind. Einige Projekte sind mittlerweile durch amtliche Dokumente zweifelsfrei bestätigt: Projekt CHATTER zur Verhaltenssteuerung mittels Hypnose, Projekt ATMOR STATE PRIOSON zur Verhaltenssteuerung mittels Psychochirurgie, Projekt MONARCH zur Verhaltenssteuerung mittels Drogen und okkulter Rituale, Projekt MIND BENDER zur Programmierung zum Attentäter mittels Drogen und Hypnose oder Projekt BIG CITY zur Erforschung der Wirkung von Gas und Drogen auf die Bevölkerung von Städten. Das umfangreichste Projekt der klassischen Mind Control ist das Projekt MKULTRA (Mind Kontrol Ultra). Es umfasste Menschenversuche in 149 Unterprojekten, die an über 70 staatlichen Einrichtungen durchgeführt wurden. In zwei Anhörungen vor dem US-Senat hat der damalige Direktor der CIA, Admiral Stansfield Turner, Einzelheiten offengelegt. Demnach befasste sich MKULTRA mit Hypnose, Drogen, Elektroschocks und Schlafentzug. Daneben gab es Forschungen zu Motivation, Versagen und menschlichen Reiz-Reaktionsmechanismen. Ziel von MKULTRA, so die Weisung des Direktors der CIA 1957, war die ´Vorhersage, Steuerung und Kontrolle des menschlichen Verhaltens´“[10].

In den späten Siebziger-Jahren beschäftigten sich mehrere Untersuchungs-Ausschüsse des US-Senats mit der Aufarbeitung der ruchbar gewordenen Verbrechen [12]; besonders bekannt wurde in diesem Zusammenhang das sog. Church Committee [13]; CIA-Direktor Richard Helms erlangte insofern unrühmliche Berühmtheit, als er den Großteil der Geheimakten vernichten ließ, was die Aufklärung zwar beträchtlich erschwerte, aber nicht gänzlich verhinderte, zumal auch einige vormalige CIA-Agenten, die zwischenzeitlich Gewissensbissen hatten, zur Aussage vor diversen Untersuchungsausschüssen bereit waren [14].

Vorgänger des MK-Ultra-Projekts war die „Operation Artischocke“, Vorläufer letzterer das „Projekt Bluebird“ [11, 15, 16].

Wesentliche Erkenntnisse und Methoden der „Operation Artischocke“ gründeten noch auf den Menschenexperimenten durch deutsche KZ-Ärzte, so beispielsweise auf deren Versuchen mit Pest und Fleckfieber. Namentlich aufgrund des „Erfahrungs-Wissens“ des Massenmörders und „Arztes“ Kurt Blome, der – als dienstbarer Helfer – aufgrund der Interventionen des CIA vom Nürnberger Kriegsverbrecher-Tribunal freigesprochen(!) wurde, konnte der amerikanische Geheimdienst bald Experimente mit Biokampfstoffen (wie beispielsweise mit Anthrax, dem Erreger des Milzbrands) sowohl in den USA selbst (Alaska, San Francisco) als auch in der Karibik durchführen und nach und nach sein Biowaffenarsenal entwickeln.

Auch in Deutschland war der CIA aktiv. „In den fünfziger Jahren führte die amerikanische CIA geheime Experimente zur Gehirnwäsche durch. Die Opfer wurden mit Drogen wie LSD vollgepumpt, unter Hypnose gesetzt und auch gefoltert. Ziel der grausamen Menschenversuche war es, den menschlichen Willen zu brechen ... Einer der beteiligten CIA-Wissenschaftler war Dr. Frank Olson. Im November 1953 stürzte er aus dem Fenster eines New Yorker Hotels. Sein Tod wurde von der CIA als Selbstmord deklariert. Doch als dessen Sohn Eric nach mehr als 40 Jahren den Leichnam exhumieren und obduzieren ließ, stellte sich heraus, dass Frank Olson wahrscheinlich einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war. Warum musste Frank Olson sterben? ... Ein Verdacht, der sich immer mehr aufdrängt: Frank Olson war schockiert über die grauenhaften Verhöre der CIA, die größtenteils in Deutschland stattfanden – an Kriegsgefangenen, an Flüchtlingen aus Osteuropa, die man für Spione hielt, und an eigenen Landsleuten. Auf seiner letzten Europareise im August 1953 sah er in Berlin, wie Menschen so lange gequält wurden, bis sie starben. Nach seiner Rückkehr wollte Olson aussteigen, seinen Dienst quittieren. Das konnte die CIA nicht zulassen. Denn Frank Olson kannte Staatsgeheimnisse auf dem Gebiet der biologischen Kriegsführung, die um keinen Preis bekannt werden durften“ [17].

„Wissenschaftlicher“ Leiter des MK-Ultra-Programms war Donald Cameron, später der erste, höchst un-ehrenwerte Präsident der World Psychiatric Association [18]; ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte, wenn ich seinen Nachruf im hochangesehenen British Medical Journal [ebd.] lese.

Die Gesamtleitung des MK-Ultra-Programms hatte Sidney Gottlieb, der im Übrigen eng mit der Rockefeller Foundation zusammenarbeitete und eine Vielzahl der Attentate auf Fidel Castro ausbrütete [19].

Im MK-Ultra-Programm wurde – an mehr als 50 Universitäten und Krankenhäusern und in einer Vielzahl geheimer Einrichtungen – namentlich die Wirkung von Drogen (insbesondere von Meskalin und LSD), von Giften, Chemikalien und Gasen, von Elektroschocks, von grauenhaften Hirnoperationen wie beispielsweise Lobotomien und von willkürlich herbeigeführten, lebensgefährlichen Infektionen (mit Bakterien und Viren) untersucht. Im Rahmen des MK-Ultra-Programms wurden zudem, wie vom CIA selbst zugegeben, zahlreiche Menschen entführt und Kinder – für Gehirnwäsche-Experimente – sexuell missbraucht [20-24].

___________________________________________________

[1] Janet Frame – die verhinderte Literaturnobelpreisträgerin und ihre Erfahrungen mit der Psychiatrie. In: Offensichtliches, Allzuoffensichtliches, Teil 1, S. 19 ff.

[2] Psychiatrie, Antipsychiatrie und Ronald D. Laing. In: Offensichtliches, Allzuoffensichtliches, Teil 1, S. 19 ff.

[3] Die Anti-Psychiatrie Basaglias. In: Offensichtliches, Allzuoffensichtliches, Teil 1, S. 25 ff.

[4] Michel Foucault – der Philosoph unter den Anti-Psychiatern. In: Offensichtliches, Allzuoffensichtliches, Teil 1, S. 28 ff.

[5] Jan Foudraine: „Wer ist aus Holz: der geistesgestörte Patient ... oder der Arzt ...?“ In: Offensichtliches, Allzuoffensichtliches, Teil 1, S. 30 ff.

[6] ICD online, http://www.icd-code.de/icd/code/ICD-10-GM-2015.html – ICD: International Classification of Diseases, abgerufen am 03.10.2015

[7] List of DSM Codes Used in Psychiatric Diagnosis, https://mhreference.org/lib/dsm-codes/ abgerufen am 03.10.2015 – DSM: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders

[8] Tschischka, A.: Heiß diskutiert: DSM-V. Report Psychologie, 2013, 38(5): 214

[9] Jacobi, F. et al.:

Hilfestellung zur Indikation.

„Seit Mai liegt die aktuelle Revision des DSM-5 vor. Die mediale Kritik daran bezog sich vor allem auf die Befürchtung, normale Probleme würden durch einige neue Diagnosen übermäßig „psychiatrisiert“ beziehungsweise „medikalisiert ...“

Deutsches Ärzteblatt, 2013, 110(49): A 2364, A 2366, A2368

[10] Gehring, H.: Mind Control, Teil 2. Raum und Zeit, Nr. 127, 2004, auch: http://www.buergerwelle.de/assets/files/nachruf_auf_heiner_gehring.html,abgerufen am 03.10.2015

[11] Koch, E. und Wech, M.: Deckname Artischocke. Goldmann, 2004, S. 13: Das Protokoll eines tödlich verlaufenen Experiments mit einer Meskalin-Infusion aus dem Jahr 1953

[12] U.S. Senate: Joint Hearing before The Select Committee on Intelligence and The Subcommittee on Health and Scientific Research of the Committee on Human Resources.

95th Cong., 1st Sess., 3. August 1977: S. hierzu: http://www.druglibrary.org/schaffer/history/e1950/mkultra/index.htm,abgerufen am 03.10.2015

[13] McCoy, A. W.: Foltern und foltern lassen. 50 Jahre Folterforschung und -praxis von CIA und US-Militär. Zweitausendeins, Frankfurt, 2005

[14] CIA: An Interview with Richard Helms. Posted: May 08, 2007: https://www.cia.gov/library/center-for-the-study-of-intelligence/kentcsi/vol44no4/html/v44i4a07p_0021.htm (Abruf: 04.10.2015)

[15] DER SPIEGEL 11/1984 vom 12.03.1984: Unorthodox, unethisch, illegal. „Die Geheimprojekte der CIA zur Verhaltenskontrolle. Mit Drogen und Elektroschocks erforschte der amerikanische Geheimdienst CIA ein Vierteljahrhundert lang Verhaltenskontrolle an ahnungslosen Opfern. Er ließ Universitäten und Institute, aber auch Gefangene und Prostituierte für sich arbeiten – nicht nur im eigenen Land ... Velma Orlikow aus dem kanadischen Winnipeg begab sich Ende November 1956 am Allan Memorial Institute in stationäre Behandlung. Sie hoffte, an der Montrealer Klinik von schweren Depressionen erlöst zu werden. Sieben Jahre lang blieb Frau Orlikow Patientin des dort praktizierenden Psychiaters Dr. Ewen Cameron.

Robert Logie war 18 Jahre alt, als er sich im Oktober 1956 an Kanadas damals renommiertesten Psychiater wandte. Cameron behandelte den jungen Mann aus Vancouver, der an unerklärlichen ´Schmerzen, Anfällen, Zittern und allgemeiner Schwäche´ litt, knapp zweieinhalb Jahre lang.

Die Kanadier kamen aus freien Stücken in Camerons Klinik, die der Montrealer McGill University angeschlossen war. Sie zahlten für ihre teils stationäre, teils ambulante Behandlung normale Honorare und hatten volles Vertrauen in die fachliche Kompetenz des Dr. Cameron.

Geheilt freilich verließen die Patienten Orlikow und Logie das Krankenhaus nicht. Im Gegenteil: Sie klagen seither über andauernden Gedächtnisverlust, schwere Konzentrationsstörungen, Angstschübe und wiederkehrende Alpträume. Statt an einen helfenden Arzt zu geraten, hatten sich die Cameron Schützlinge unwissentlich in die Hände eines Dr. Frankenstein begeben, der besessen davon war, an Menschen zu erforschen, ob sich deren Verhalten umfunktionieren ließe ...

Zu Anfang der 50er Jahre hatte die CIA befürchtet, daß Sowjets und Chinesen über ausgefeilte Methoden zur Manipulation menschlichen Verhaltens verfügten und hatte Forschungsprojekte veranlaßt, um die vermeintliche Lücke in der Bewußtseinskontrolle zu schließen.

Deutlich wurde freilich schnell, daß das ´Mind Control Gap´ in Wahrheit genau so wenig existierte wie später die Bomber- und Raketenlücken. Doch einmal gestartet, waren die ´Top Secret´-Projekte der Verhaltenskontrolle und Gehirnwäsche nicht mehr aufzuhalten. Sie liefen nachweislich über ein Vierteljahrhundert lang und waren der CIA mindestens 25 Millionen Dollar wert.

Beim Projekt ´Bluebird´ etwa wurden bizarre ´Schlafmaschinen´ erprobt, ein fernsteuerbarer ´Super-Lügendetektor´ entwickelt, Hypnose-Techniken verfeinert und 100 000 Dollar für ein neurochirurgisches Forschungsprojekt bereitgestellt, mit dem mutmaßlich die Folgen von Abtrennungen im Gehirn (Lobotomien) erkundet wurden.

Viele dieser Versuche erwiesen sich als ´zu gefährlich, um sie an unseren eigenen Leuten zu erproben´, so der damalige ´Bluebird´-Chef Allen. Deshalb wurden die verschiedenen Verfahren an Gefangenen und Krebspatienten, an Prostituierten, Psychokranken ... getestet.

Zu einem prominenten Opfer dieser Untersuchungsreihen wurde Frank Olson, der in einem Giftlabor der US-Armee an Methoden der biologischen Kriegführung arbeitete. Nachdem er ein mit der Droge LSD versetztes Glas Cointreau ... getrunken hatte, änderte sich sein Verhalten so dramatisch, daß er CIA-Psychiatern in Rockville, US-Bundesstaat Maryland, vorgestellt werden sollte. Am Tage vor dem Flug stürzte sich Olson aus dem 10. Stock eines New Yorker Hotels.

Die Theorie von Olsons unerklärbarem Selbstmord (CIA-Version: ´Nervenzusammenbruch´) konnte der Geheimdienst 22 Jahre lang aufrechterhalten. Erst 1975 erfuhr Olsons Familie die wahren Hintergründe. Der damalige Präsident Gerald Ford holte sie ins Weiße Haus und entschuldigte sich offiziell für die CIA-Missetat.

Zum Zeitpunkt des Falles Olson hieß das Projekt ´Bluebird´ bereits ´Artichoke´ und stand kurz vor der Umbenennung zum Programm ´MK Ultra´. Mit jedem neuen Codenamen waren Umfang und Ziele des Unternehmens erweitert worden. Im Rahmen von ´Artichoke´ sollten beispielsweise Methoden entwickelt werden, mit denen ´einer Person Informationen gegen deren Willen und ohne deren Wissen entlockt werden können´. Aus normalen Menschen, so ´Artichoke´-Chef Allen, würden vorübergehend ´hirnlose Zombies´ werden. Für solche Experimente schien der kanadische Psychiater Dr. Cameron ein geeigneter Partner der CIA zu sein.

Denn an der McGill University waren Psychiater seit Jahren damit beschäftigt, so hatte die CIA einem geheimen kanadischen Forschungsbericht entnommen, Verhörtechniken und ´bestimmte Geständnismethoden´ zu entwickeln. Die Montrealer Seelenforscher arbeiteten mit schalldichten Dunkelkammern, in denen die ´Patienten´ gefügig gemacht werden sollten.

Dieses Programm plante Cameron auszuweiten. Ihm schwebte der kombinierte Einsatz von starken Elektroschocks und Medikamenten vor. Außerdem beschallte Cameron seine Patienten stundenlang mit ´positiven´ oder ´negativen Botschaften´, um das Verhalten der Zwangshörer nachhaltig zu ändern.

Camerons Bewußtseinsmanipulation bestand aus einem mehrstufigen Basis-Programm:

Zerrüttung der bestehenden Verhaltensmuster des Patienten durch starke und anhaltende Elektroschocks;

intensive Wiederholung (16 Stunden täglich über einen Zeitraum von sechs bis sieben Tagen) der auf Tonband gesprochenen Botschaften; Patienten während der Dauerbeschallung in Teilisolation;

Verdrängung der Beeinflussungsperiode durch künstlich eingeleiteten Dauerschlaf (sieben bis zehn Tage).

Da sich dieser Stufenplan nach Ansicht Camerons in der Praxis bereits bewährt und die gewünschten Verhaltensänderungen bewirkt hatte, wollte der kanadische Mediziner die Technik intensivieren. Er plante, das Bewußtsein schneller und nachhaltiger auszuschalten. Dazu sollten der Versuchsperson beispielsweise das nervenlähmende Curare oder die Bewußtseinsdroge LSD 25 injiziert werden ...

Dr. Sidney Gottlieb, der die chemische Abteilung des CIA-Stabes ´Technische Dienstleistungen´ leitete ... bewilligte den Cameron-Antrag umgehend und versah das kanadische Unternehmen mit der Codebezeichnung ´MK Ultra Subproject 68´.

Das Teilprogramm 68 (von insgesamt 149 Einzelprojekten) paßte genau in den Zuständigkeitsbereich des Sidney Gottlieb. Er beaufsichtigte die Mehrzahl der Untersuchungen, die von der CIA an 86 amerikanische Universitäten, Hochschulen und Institute vergeben worden waren und die alle nur eine Frage klären sollten: Welche Methoden sind geeignet, das menschliche Hirn und Verhalten nach Wunsch zu manipulieren.

Der gelernte Chemiker Gottlieb verantwortete auch Elektroschockprojekte und die Verabreichung von ´K.o.-Tropfen´ an Prostituierte und deren Kunden in von der CIA angemieteten Apartments. Er ließ in lateinamerikanischen Dschungeln nach hochgiftigen Pflanzen und Baumrinden suchen und ein Mittel erproben, das – verabreicht – Fidel Castro seiner Bartpracht beraubt hätte. Gottlieb heuerte den Zauberkünstler John Mulholland an, der CIA-Agenten beibringen sollte, wie sie unbemerkt Drogen in Drinks kippen könnten.

Auf sein Geheiß wurde beispielsweise Olsons Cointreau mit LSD versetzt, und persönlich reiste Gottlieb unter dem Pseudonym Victor Scheider 1960 in den Kongo, um dem dortigen Chef des CIA-Büros eine Bakterienmischung zu übergeben, mit der Patrice Lumumba getötet werden sollte ...

Meist waren es Frauen wie Velma Orlikow (CIA-Deckname: ´Miriam´), die Cameron nicht medizinisch therapierte, sondern als Versuchsobjekte mißbrauchte. An ihnen erprobte er sein ´schreckliches Ideengebäude´. So hatte der damalige Leiter der Psychologischen Fachrichtung an der McGill-University, Dr. Donald Hebb, das Unwesen des ´untauglichen Forschers´ (Hebb) beschrieben. Camerons Machenschaften hatte Hebb freilich nicht unterbunden oder nicht zu beenden gewagt.

Besessen von der Vorstellung, Methoden zu entwickeln, die eine ´direkte, kontrollierte Veränderung der Persönlichkeit´ ermöglichten, spritzte Cameron hohe Dosen von LSD und Schlafmitteln, unterzog seine Patienten Elektroschocks, die nicht – wie es damals die Schulmedizin vorsah – Bruchteile von Sekunden anhielten und allenfalls einmal täglich verabreicht werden durften.

Cameron legte seinen Patienten bis zu dreimal täglich die Elektrodenklammern an. 20- bis 40mal länger als andere Elektroschocker es ... wagten, schickte Cameron Stromstöße in das Gehirn seiner Patienten. Und die Spannung hatte der Montrealer Psychomediziner dabei von 110 auf 150 Volt hinaufgesetzt. An die Schreie der Gemarterten, die durch das Institut hallten, erinnerten sich andere Patienten noch Jahre später.

Den (vorübergehend) erinnerungslöschenden Elektroschocks folgten stundenlange Berieselungen vom Tonband, Beispiel: ´Laß deinen Gefühlen freien Lauf. Es ist in Ordnung, wenn du deinen Zorn zeigst. Wehre dich gegen deine Mutter.´ Dann nämlich, so Camerons frohe Tonband-Botschaft, ´wirst du frei sein, eine gute Ehefrau und Mutter werden wie andere Frauen auch´.

Eine Patientin, so hielt Cameron stolz in einem der wenigen noch erhaltenen Patientenblätter fest (die meisten Unterlagen vernichtete Camerons Sohn nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1967), ´durchstand 101 Tage positiver Bewußtseinsbeeinflussung´ – allerdings, ohne die gewünschten Folgen zu zeigen. ´Positive Ergebnisse wurden nicht erzielt´, notierte Cameron.

Seine Bereitschaft, Grenzen des Ertragbaren zu überschreiten, bewies der Montrealer Psychiater auch bei den Schlafversuchen und den Dunkelkammer-Aufenthalten. Eine Patientin hielt er 35 Tage lang in der schalldichten und lichtlosen Box. Und die Klägerin Rita Zimmermann versetzte Cameron in einen Dauerschlaf von 56 Tagen, nachdem sie zuvor beinahe pausenlos den Tonband-Botschaften des Doktors ausgesetzt war ...

Mit der gleichen Chuzpe, mit der sie das Unternehmen angekurbelt und durchgezogen hatten, verwischten die Geheimdienstler auch die Spuren.

Richard Helms wurde 1973 seinen Job als CIA-Direktor los und als Botschafter an den Pfauenthron versetzt. Zehn Tage vor seiner Abreise nach Teheran vernichtete Helms sein eigenes Drogenarchiv und gab seinem langjährigen Vertrauten und Schützling Gottlieb die Order, sämtliche Unterlagen des Unternehmens Gehirnwäsche in den CIA-Reißwolf zu geben.

Gottlieb tat wie ihm geheißen, übrig blieben in der CIA-Zentrale nur ein paar ´MK Ultra´-Buchungsbelege.“

Anmerkung:

Ich habe, meine Liebe, deshalb und derart ausführlich den (zumindest noch 1984 absolut seriösen) SPIEGEL zitiert, damit man mir nicht vorwerfen kann, solch Ungeheuerlichkeiten seien meiner Phantasie entsprungen.

[16] Weiner, T.: CIA: Die ganze Geschichte. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2009

[17] WDR: Doku am Montag. Montag, 12. August 2002, 21.45 Uhr: die story: Deckname Artischocke. Die geheimen Menschenversuche der CIA. http://web.achive.org/web/20080328180459/http://www.wdr.de/tv/dokumentation/artischocke.html (Abruf: 04.10.2015)

[18] Obituary Notices. British Medical Journal. 3, Nr. 5568, 23. September 1967, 803–804.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1843238/?page=1

(Abruf: 04.10.2015)

[19] Counterpunch, June 15, 1999: US Official Poisoner Dies:

“Gottlieb was a man of darkness. He sponsored research by the infamous Dr. Ewen Cameron, a world famous shrink who had clinic in Montreal at McGill where he dosed unwitting subjects (who had entered voluntarily for psychiatric treatment) with huge jolts of electricity through their brains, plus drugs plus lobotomies. Many people had their lives thus destroyed in Cameron’s research, financed by Gottlieb and also by the Rockefeller Foundation.” S. hierzu:

http://www.counterpunch.org/1999/06/15/us-official-poisoner-dies/, abgerufen am 04.10.2015

[20] Schalleck, M.: Rotkäppchens Schweigen. Freiburg/Br., 2006

[21] Weinstein, H. M.: Psychiatry and the CIA: Victims of Mind Control. American Psychiatric Press, Washington, 1990.

[22] Collins, A.: In the sleep room. The story of the CIA brainwashing experiments in Canada. Lester & Orpen Dennys Ltd, Toronto, 1988

[23] „Der LSD- Fachmann Timothy Leary sagte 1979 in einem Interview des Fernseh-Senders ABC, die psychedelische Bewegung der 60er Jahre sei allein auf CIA-Aktivitäten zurückzuführen. Leary hatte mit Aldous Huxley an einem LSD-Forschungsprojekt teilgenommen. Er viel jedoch in Ungnade, weil er zu viel redete (bzw. veröffentlichte): 1963 feuerte man ihn in Harvard, und dann wurde er zu 37 Jahren Gefängnis verurteilt, weil die kalifornische Polizei den Besitz eines halben Joints festgestellt hatte, was ... ansonsten mit sechs Monaten geahndet wurde. Immerhin fünf Jahre mußte er absitzen“ (Jürgenson, J.: Das Gegenteil ist wahr. Band 1. Argo, 2. Auflage 2005, 302). S. hierzu auch „Offensichtliches, Allzuoffensichtliches, Teil 1, S. 76 f.: Bewusstseinserweiternde Drogen und Timothy Leary.“ An Leary wird nicht nur deutlich, dass ein Saulus zum Paulus werden kann, sondern auch, dass die Trennlinie zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Gut und Böse sich bisweilen nicht ohne weiteres ziehen lässt, dass Täter zu Opfern werden können und vice versa.

[24] Die CIA erhielt das LSD für ihre Drogenversuche unmittelbar vom amerikanischen Hersteller Eli Lilly Company; deren Direktor war (von 1977 bis 1979) Georg Bush sen. (Moench, D.: The Big Book of Conspiracies. Paradox Press, 1995).

Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

EKT-in-the-Morning und weiße Folter – „Nützlicher wäre eine systematische Untersuchung, ob denn Erschöpfung, Erniedrigung und simuliertes Ertrinken überhaupt den gewünschten Effekt [hatten]“

Lieber Reinhard,

über verschiedene „klassische“ Methoden der Mind Control hatten wir uns ja bereits früher unterhalten, so über die Psychochirurgie [1, 2] und die Elektrokrampftherapie [1, 3, 4, 5].

Du hattest seinerzeit dazu (u.a.) wie folgt ausgeführt [1]:

Die Lobotomie ist gottseidank Psychiatrie-Geschichte.

[Anmerkung: Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass nach wie vor psychochirurgische Experimente durchgeführt werden, wiewohl ich dies – zum Schutze meiner Informanten – nicht näher belegen kann; insofern muss ich meine frühere Aussage korrigieren.]

Der Eingriff machte ausnahmslos alle, die sich ihm unterzogen resp. unterziehen mussten (oft wurde die Einwilligung der Betroffenen nicht eingeholt bzw. durch das Einverständnis ihres jeweiligen Vormunds ersetzt), zu geistigen und seelischen Krüppeln; bei der Lobotomie werden bestimmte Nervenbahnen des Gehirns und Teile der grauen Hirnsubstanz durchtrennt. In Anerkennung seiner diesbezüglichen „wissenschaftlichen“ Leistung wurde einem der Pioniere der Lobotomie, António Egas Moniz, 1949 der Nobelpreis für Medizin verliehen! [Anmerkung: Den Nobelpreis konnte Moniz nur im Rollstuhl entgegennehmen; eines seiner Opfer hatte ihn zuvor niedergeschossen – irdische Gerechtigkeit, wenn schon die Himmel nicht weinen ob solcher Grausamkeiten?]

Ein anderer Pionier dieser an Frankensteins Gruselkabinett erinnernden Methode, der berühmt-berüchtigte Walter Freeman, bekannte offen: „Die Psychochirurgie erlangt ihre Erfolge dadurch, dass sie die Phantasie zerschmettert, Gefühle abstumpft, abstraktes Denken vernichtet und ein roboterähnliches, kontrollierbares Individuum schafft ...“

Zur Elektrokrampftherapie hattest Du Folgendes angemerkt [1]:

Die Elektrokrampftherapie (EKT) wurde 1937 von zwei italienischen Ärzten – Ärzten? – in die Psychiatrie eingeführt (deren unselige Namen, Ugo Cerletti und Lucio Bini, man sich merken möge, damit sie nicht dem Vergessen anheimfallen). Notabene: „Die ersten Versuche der beiden italienischen Ärzte erfolgten an einem von der Polizei zur Verfügung gestellten psychisch gesunden Menschen gegen dessen Willen ...“ Der Indikationsbereich der EKT ist weit gefasst; so wurde sie beispielsweise auch zur „Behandlung“ homosexueller „Störungen“ eingesetzt.

Jedenfalls besteht die Elektroschock-„Behandlung“ darin, dass man durch (heute unilateral, früher beidseits) angebrachte Elektroden mehrere Sekunden lang (einen 600 mA starken) Strom durch den Kopf des bedauernswerten Opfers jagt, was zu Krampfanfällen führt. In der Regel erfolgen solche Applikationen (euphemistische Umschreibung von Torturen) mehrmals wöchentlich. Damit durch die ausgelösten Krämpfe nicht die Knochen des Opfers brechen und damit dieses sich nicht die Zunge abbeißt, erhält es vor dem Eingriff heutzutage eine Kurznarkose und ein Muskelrelaxans (muskelentspannendes Medikament) – wie elegant doch die Foltermethoden geworden sind.

Nichtsdestotrotz sind – heute wie früher – Verwirrtheitszustände, Gedächtnisstörungen und allgemeine Hirnschädigungen die Folge solcher Eingriffe – auch wenn die Psychiater uns anderes weismachen wollen [20].

Heiner Gehring, einer der profiliertesten Kenner von Methoden und „Protagonisten“ staatlicher Bewusstseinskontrolle [6, 7], allzu früh (im Alter von 41 Jahren) an Kehlkopfkopfkrebs verstorben („worden“ – zur Provokation von Krebs durch elektromagnetische resp. Skalar- sowie durch Mikrowellen s. später), schreibt zur Psychochirurgie wie folgt:

„Seit den Anfängen der Psychochirurgie in den 30er Jahren wurde eine Reihe von Standardmethoden zur operativen Verstümmelung des Gehirns entwickelt und ... [wird] bis heute genutzt. Berühmt-berüchtigt ist die Frontale Lobotomie. Hier wird durch die dünne Struktur, die Augen und Hirn voneinander trennt, ein chirurgisches Gerät ins Gehirn eingeführt und durch eine Drehbewegung Hirnsubstanz zerstört. Frontale Lobotomie und andere Methoden der Psychochirurgie haben eines gemeinsam: Sie beruhen auf einem vermuteten unmittelbaren Zusammenhang zwischen Hirnschädigung und Verhaltensauffälligkeiten und begründen damit die Zerstörung der vermeintlich fehlerhaften Hirnsubsubstanz. Angewendet wurde die Psychochirurgie unter anderem zur Unterbindung von Aggressionen bei Gefängnisinsassen, Eindämmung von Rassenunruhen oder zur ´Rehabilitation´ [Anführungszeichen durch mich] jugendlicher Straftäter“ [7].

Weltweit wird die Zahl der Opfer gehirnchirurgisch-disziplinierender Eingriffe (bereits 1980!) auf etwa eine Million geschätzt [21].

In den Siebziger-Jahren wurden (wohlgemerkt schwarze!) Kinder im Alter von etwa 5 Jahren an der Mississippi-University lobotomiert, um ihre (tatsächliche oder vorgebliche) Hyperaktivität zu „therapieren“ (Jürgenson, J.: Das Gegenteil ist wahr. Band 1. Argo, 2. Auflage 2005, 307).

(Heute behandelt man das – angebliche – ADHS-Syndrom mit Ritalin, wohlgemerkt einem Neuroleptikum: wie fortschrittlich wir doch geworden sind!)

In den 80-er Jahren wurde die Lobotomie u.a. in Argentinien, Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, den Niederlanden, Indien, Japan, Schweden, Spanien und, last but not least, in der UdSSR sowie in den USA praktiziert, meist gegen den (dezidierten) Willen der Patienten (ebd.) – sofern man diesen (euphemistisch formuliert) überhaupt einen freien Willen zugestand.

In Deutschland wird, heute, 2015, die Lobotomie weiterhin durchgeführt und ist im ICD 10 (International Classification of Diseases) im Operationskatalog „5-01: Inzision (Trepanation) und Exzision an Schädel, Gehirn und Hirnhäuten“ unter „5-013.7: Leukotomie [Lobotomie] und Traktotomie“ verzeichnet [22].

Auch die EKT (Elektrokrampftherapie) wurde und wird (in Haftanstalten, beim Militär und in sonstigen Menschenversuchs-Anstalten) zu Zwecken der Bewusstseinskontrolle angewandt [10]. Mit dem B.E.S.T.-Verfahren (Blitz-Electroshock-Therapy) werden (seit dem 2. Weltkrieg) renitente US-amerikanische Soldaten wieder gefügig gemacht:

„Rein empirisch betrachtet stellten wir fest, daß die übliche Elektroschockbehandlung, die an zwei aufeinanderfolgenden Tagen morgens und abends angewandt wurde, wahre Wunder bewirkte. Sie verwandelte aufsässige Soldaten in ruhige, fügsame, kooperationsbereite und oft insgesamt gebesserte Individuen“ [8].

Seit den Neunziger-Jahren wird die EKT USA-weit und in zunehmendem Maß in unzähligen Krankenhäusern – nicht nur in Psychiatrischen Anstalten! – angewendet; EKT-in-the-morning gehöre zur Routine wie die Verabreichung von Pillen [9].

Zur Bewusstseinskontrolle in Deutschland schreiben Oliver Ekmann und Heiner Gehring [11, 12]: