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Ein großer Wille führt die Menschenwelt hinan, ist hier gesagt, und ist zugleich in zauberhafte Poesie gegossen. Erkenntnis, dargelegt als Schreiten zu Glückseligkeit und Wonne, leuchtet auf in dieser Schrift, die auch das Seelensein des Lesers hoch beglücken möge.
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Seitenzahl: 198
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All der Gegenwart
Parakletisches Geflüster
Gilde der Verklärten
Augenmass für’s Treffliche
Lieblichkeit des Seins
Gnade der Glückseligen
1.1
Ich nenne Mich: Der Erstgeborene vor allen Zeiten, der Sakrosankte in des Weltenstroms Begehren und der liebelächelnde Empfänger alles Heilen in des Seinsvollendens Weben. Meine Botschaft hat kein Ende, weil sie nie begann im Bogen der Unendlichkeit und im unendlichen Zerfliessen. Sinnentleert war Ich schon immer im Gewahren Meiner reinen Seinskraft sonder Tatendrang und freigesetzem Wüten. Keines Willens Wall erhebt sich in der Weichheit Meiner losgelösten Züge; keine Disposition beschwert Mein Wonnesein in aberfeiner Harmonie und seinsbewusstem Schweigen.
Ewig kummerlos im Lichte des Mich-selbst-Begreifens preise Ich den Zustand der Allherrlichkeit, in dem Ich wese, den Geschmack der Lauterkeit, der Mein Befinden im Kontinuum bewahrt des Einsseins mit Mir selbst und mit dem All der Gegenwart, die Ich begründe.
Das Los der Freiheit hab Ich Mir gezogen, die Wasser der Erhabenheit Mir zugelenkt, um Mich an ihrem Rauschen zu ergötzen und Gewinn aus Meiner Makellosigkeit zu ziehn. In seliger Minne Bin Ich in Mir selber aufgehoben, in Treu und Glauben Meinem Schauen zugetan, das Mich besänftigt, eh Ich Mich erhoben, und das die Fülle der Unsterblichkeit für sich gewann.
1.2
Ob du denn hier Bist, ob im Weltenall, du wirst Mich immer, immer finden als das Eine, das sich selber zärtlich ist in dir, das sich an dich verschenkt in unaussprechlichem Behüten und Vergüten deiner Wesenswirklichkeit im Seinsumfangen. Lass dir alle Zeit, das Wunderbare zu begreifen, dass Ich dich liebe und dich wie mit der Sonne Strahl ins ewige Beglücken tauche; dass Ich dir gestatte, deine Seele ganz in Mich zu schmiegen, um in Mir voll Wonne, Seligkeit und Seinsgeborgenheit zu ruhn. 0 du, Gefährtin Meiner Absicht, alles Irdische wie eine Mutter mit Unendlichkeit zu nähren, du Treue Meines Wünschens, allen Wesen Sanftmut, Sicherheit und Sorgenlosigkeit des Daseins zu gewähren, komm und gib dich Meinem Werben ganz dahin mit liebevoll bereiten Armen, mit der Traulichkeit des Herzens, das sich mit der Vielfalt Meiner Welt versöhnt und noch im Geringsten Meines Atems Wärme spürt und Meines Soseins wundertätiges Vergeben.
Erlausche dir die feine Stimme, die dich unaufhörlich um Erbarmen bittet an dem Einen, das du Bist und das du Bist im Hauch der Zärtlichkeit, mit dem Ich dich belebe, mit dem Ich deine Innigkeit in Mich verliebe, dass du deine Tugend dir bewahrst um Meinetwillen und der Reinheit Blüte dir erwächst, um dich zu schmücken für den ewigen Bräutigam, der dir entgegenflutet in der Morgenröte jeden Tages, der sich vor der Schönheit deines Inneseins verneigt und dich in Milde und Gelassenheit umfängt, der Seligkeit und Süsse des Vereintseins unrettbar verfallen.
Ich tausche mit dir, was du nie gekannt hast an Beseligung und Wohlgefallen und verströme Meines Seins Essenz wie Düfte wonnevoller Gärten in dein innerstes Gemach, wo du sie hüten sollst als Kleinod der Unendlichkeit und Zierde deines Selbstgewahrens.
Hüte dich und Mich im selben Zug des In-die-Sterne-Greifens im Allhier und sei, ins Unermessliche erhoben, Meines Thronens Königin.
1.3
Wer singt das Lied der Freude besser als dein Herz, wenn es nach lebelangem Suchen Mich gefunden hat zu ewigem Genügen. «Ich Bin» Mir selbst Gewähr für alles, was Mein Wesen darstellt als gesehn und ungesehn, als Freigeist, Hoffende und zärtliche Verliebte in des Himmels Duft und Strahlen”, darfst du dir im Exquisiten frei heraus gestehn.
Ich labe Mich am Brunnen der Gottseligkeit, Bin jeder Grazie des Seinsnatürlichen Gespan und darf Mich in Bewusstheit, Heiterkeit und Wonne – Seinserlöste nennen für-ewig und für alle Fülle der Allherrlichkeit, die Mir zu eigen.
Ich geb Mich hin, um Mir zu dienen, wandre durch die Gassen Meines Lebens wie im Taumel der Verliebten, weil der Herzensruf «Ich Bin» Mich schwächt und festigt, aufregt und besänftigt, Mich vor Mir selbst geständig macht und überschwänglich, voll des Lächelns und von Zartheit der Gedanken ein Idol.
Wie getrieben Bin Ich, alle Welt mit Liebe, Lieblichkeit und Grazie zu umfangen, dem Geschwistertum mit allem freien Lauf zu lassen und in der Schönheit des Sich-frei-Begegnens eine Zierde des Lebendigen zu sehn. Mich baden in den Wundern der Gelegenheiten gut zu sein, will Ich und will genügsam sein im Fordern, weil Ich alles schon in Mir in seinserlesner Fülle angesammelt habe. Was Ich Trost und Tröstung nenne, ist in Mir geschehn; was Freundlichkeit und Milde Mir bedeuten, lässt sich lesen an der Augensterne Strahl.
Gewogensein und sanftes Wogen der Gefühle überhöhn Mein Dasein in die Himmelweite des holdseligen Weilens in Mir selbst und damit auch in allem, was Ich Bin und liebevoll in Meinem Seien unterweise.
Was Ich höre, hörst du mit, und was Ich herzlich dir gewähre, flicht die Bande des Begreifens in der Weise, wie die Sonne alles flicht in ihrer Strahlen unnennbare Zahl. Du Bist in Mir und Ich in dir ein einiges Umfangen und Begüten und Behüten in der Weisheit wonnevollen Aus-Mir-selber-Gehns. Dein Dich-Versammeln Bin Ich in dir selbst, als ganz von Mir gegeben und genommen, als erwartet und erhört, als eingefangen und beseligt in der Stille stillen Lauschens und Gewährens, hellen Inneseins und sanften DichVermählens mit dem Wesen Meiner Gottnatur. Du wirst und wirst auf ewig an Mir hangen und im Seinsverlangen nimmer stille stehn. Der Sternenhimmel wird dich licht umkleiden, der Bogen Meiner Würde wird in siebenfältiger Feinheit über deinem Haupte stehn und dich befrieden, seelenvoll und seliglich im Jetzt und Amen der Geschichte Meines Jauchzens.
1.4
Mir selber unterlegen Bin Ich in der Liebe liebevollem Mit-Mir-Streiten. 0 wie gerne geh Ich Mich Mir selber hin im Unverstand des Herzens, wenn es ruft und klopft, dem andern Unbekannt—Bekannten unentwegt entgegen. Wie erfülle Ich ein Tal voll Sehnsucht mit der Flut des lächelnden Vereintseins, mit der Glut des märchenhaften Sich-Begreifens. Wo Ich komme, kommen Mir die Arme der ins Sein Verliebten anmutsvoll entgegen, wo Ich Mich verberge, ist kein Ende des erregten Suchens abzusehn. So weis Ich jegliches Bedenken - Meiner Aussicht auf Erfüllung eines überwältigenden Wunders zu, ob dessen Grazie Mich des Entzückens Stoss durchbebt und dessen Lieblichkeit die Kräfte Meiner Glieder lähmt, dem unwahrscheinlichsten Beglücken liebelicht entgegen.
Tau zu Tau und Taumel des Vermählens lassen Mich die Daseinsnacht als übersät mit Sternen sehn und alles Leben als ein funkelndes Geschmeide von beseelter Wonne und bezaubernder Verheissung von noch mehr und mehr und mehr. Ich staune staunend Meiner liebestollen Brüste Wogen an und sinke in Verzückung in Mein eigenes Gelass des Eins-und-Einigseins im absoluten Guten.
Hier Bin Ich Meisterlich im Inszenieren höchster Kunst des linden Miteinander-ins-Elysium-Gehns; hier schaffe Ich das Wunder des Mich-selbst-Vermehrens über allen Widerstand hinweg und schaffe Mir das himmelblaue Leuchten ungezählter Kinderaugensterne, die von Liebe, Treue und Vertrauen was verstehn. Dem Mütterlichen schenke Ich, was ihm von Anfang zugehört und was Mich meint im nährenden Umfangen und Verwöhnen und Beschenken und behütenden Verstehn. Ein' jede Gabe an das Unbeholfene ist ein Mir-selber-Weiterhelfen auf dem Weg ins vielersehnte Seinsgefühl, an dem Ich Mich in jeder Kreatur aufs innigste erlabe. Es ist ein Gang zur Einheit alles Werdenden im Lichtglanz Meines philanthropischen Belebens und im allverbindenden Erleben Meiner Zartheit in der Herzen Wehn.
Du reine Seele, halte dich im Sinnen nach dir selbst, und halte Einkehr in der Gastlichkeit der Sphären, als von Mir erfunden und verwaltet und ins Liebelichte hochgezogen.
1.5
Meinen Eifer stell Ich ins Begründen und Begrünen dessen, was die Liebe will und sein soll in den Gottesmemoiren seit Urzeiten und im menschengöttlichen Gewinnen und Verlieren, Wallen und Verebben, Kränken und Verzeihn. Wie das dunstverhängte Sonnenangesicht dem Meer entsteigt im Morgenschweigen, glutrot, hell und heller werdend, bis zur gleissenden Wahrhaftigkeit des Nicht-mehr-Anschaubaren, so steigt Mir die Liebe ins Gewissen, von der Glut der Leidenschaft bedrängt, bis zum geläuterten und alles überstrahlenden Umfangen allen Seins in Meiner reinen Güte, Wärme und Gelassenheit in seligmachendem Vergeben.
Wundertätiges Mich-an-die-Welt-Verschenken liegt Mir ebenso, wie das unendlich linde Lächeln makelloser Zärtlichkeit, mit der Ich Erd und Himmel, Sein und Nichtsein, Gut und Bös, Bescheidenheit und Schroffheit und auch dich in namenloser Sanftmut, Fülle und Verlorenheit begabe, dass du Meiner Wonne dich erlabest und in Meinem Lichte selig seiest immerdar.
Tränen reinen Glückes sollen deine Wangen überfliessen, wenn du solcher Ahnung dich erfreust und du dich, wie von eines Engels Schwinge angerührt, dem Zauber des Erlöstseins hingibst in die lautersten, erhabensten und weihevollsten Sphären. Ganz in Mich versunken, gibt sich deine Seele Meiner Inbrunst hin und träumt sich durch die Tag und Nächt überirdischen Verliebtseins mehr und mehr.
Du schweigst, derweil Ich deiner Lippen weiche, selige Verständigkeit im Kuss der Andacht, süss und lieb, berühre und dein Wesen, in Mein Sein geschmiegt, das Lied der Traulichkeit versingt in liebevollem Sich-an-Mich-Verströmen.
Stille, Herzenssanftmut, Heiterkeit des Weilens in vollendeter Gelöstheit sind dein Los in Meiner Grazie des Allbeglückens und Behütens der Geschöpfe und Gefährten Meiner Seinsmagie. Erstand Ich wie der Sonnenjüngling in des Morgens glitzerndem Gebet, so muss Ich im Geheimnis Meiner selbst am Abend der Verzückung, schweigend und Mir selber überlassen, wieder untergehn.
1.6
Gesteh Ichs doch, dass Ich Mich in den Armen weiser, gläubiger und liebevoller als in vielen Reichbegabten seh. Was Ich an ihrem Leiblichen entbehre, kommt Mir in der vollen Blüte inniger Gefühle als ein Reichtum überirdischen Begreifens warm und sehnsuchtsvoll entgegen und überschwebt den Totenacker, wo so viele Kaltgewordene darniederliegen.
Hast du Seinsvertrauen, zünd Ich dir die Lichter an, in eine Welt der Dumpfheit und Verstiegenheit hineinzuleuchten. Hütest du den Herzensfrieden, schenk Ich dir die Liebe noch dazu, um alles, alles zu verstehn. Denn allzuoft will Ich Mir selbst gehorsam sein - und kann es nicht vollbringen; immer wieder mangle Ich der Demut, die in rechte Einsicht mündet von den Weltendingen und von dem, was Ich in ihnen Bin als Pankreator und Erwecker, als Gerundeter und Seinsgesunder im Ornat bewundernswerter Gnaden Alles Gute ist im Kommen, alles Unvollkommene im Gehn. Wie sollt Ich auch nur einen einzigen Makel an Mir dulden, wie könnt Ich selig sein, wenn nicht die Schöpfung auch mit Mir das Fest des Auferstehns und des Erlöstseins von der Not beginge?
Imme; immer such Ich in den Nächten Mir den Tag; immer gilt Mein Mit-Mir-Streiten der Erinnerung an einen Zustand reiner Friedefertigkeit im Ewig-Guten, den Ich wiederfinden will und muss im Angesicht der Leiden, die Mir im Gemüte Schlange stehn. Das Vertrautsein will Ich lieben, wie die gelungne Wiederkehr in eine Heimat der Bedächtigkeit und Ruh, der blanken Tugend und der ewigen Jugendfrische, die das Sein gewährt mit leis vom Liebeswind verwehten Fahnen.
Mein Geschwistertum erreicht auch noch die letzte Bastion des Unverstands und merzt sie aus im Strömen Meiner unverwechselbaren Güte, im Opfer, das Ich einer fast verlornen Menschheit bringe, wie im strahlenden Idol, das Ich verheissungsvoll in ihr Gesunden lege. Was Ich weiss, soll auch in ihres Wissens Schatz verankert sein, was Ich von Mir halte, soll in ihren Taten Haltung finden und vor Mir in Würde und Gelassenheit bestehn. Der Unbill Zeiten will Ich gern ertragen, wenn die Glorie winkt des überirdischen Beginnens und Gewinnens in der Morgenröte und dem Mittag Meines unaussprechlich überwältigenden Strahlens.
1.7
Bin Ich denn leer in Meiner Meinungslosigkeit, so kann Ich Mich mit Säften der Bedeutung füllen und die Gegenwart mit Seinsgesängen, die sich wie süsse, flinke Schwalben nisten in Mein offenes Gehör.
Der eignen Vaterschaft erlesen, Bin Ich Mir Verliebter, Mutter, Kind und Sohn, familienfreundlich und doch einsam wie das weite All in seiner Unergründlichkeit der Sphären. Da leiste Ichs in dir, o Mensch, den Erstling der Geselligkeit zu formulieren, das Brachland aufzureissen, um Mich in die Weltentäler, Furchen, Schlünde, Gründe und Empfängnisse zu sä'n. 0 wie mischt sich nun Erlöstsein in den Segen, den Ich Mir verleihe, Begeisterung ob soviel ziseliertem Mitgefüh, das Mir entglimmt und in der Herzlichkeit der Züchtigen weiterwirkt von Sein zu Sein, von Seel zu Seele und von eines Lächelns liebevoller Spur zum Überquellen reiner Freude im Gemüt.
Hier ist, was immer Ist in deine Wirklichkeit geflossen. Hier lähmt dich eines einzigen Worts Gesummse und versetzt dich eine Geste wahrer Freundlichkeit in eine Himmelfahrt holdseligen Staunens. Hier trete Ich dir nah und übergleite deines Wesens Anspruch mit unendlicher Behutsamkeit im Aneinanderreihen neuer Zeichen des Beglückens und Erlabens. Holde Seele du, Ich schicke Mich darein, in dir in Meine eigne Lieblichkeit des Daseins zu versinken; du Gewissenhafte reiner Grazie des Empfindens, Ich erlebe Mich in dir als die Erfüllung sehnsuchtsvollen Rufens, als die Niederkunft der Leichtigkeit des Lebens und als Traum vom Glück, der alles spendet, was das Herz begehrt, für immer und für alle Zeiten Meines Mich-an-dichVerstrahlens.
Du Bist Mein Weg in eine Zukunft unerschütterlichen Friedens, Meiner Hoffnung zärtliches Gelispel nach Gefälligkeit des Schicksals und Mein Mich-mit-WohlgefallenÜberwehn. Der Morgenstern Bist du, an den Ich Mein Entzücken hänge, des Abendleuchtens Politur, mit der die Feuerfarbenfee den Himmel übergiesst. Da liegst du in der Anmut deiner Züge, wenn Ich dich, ins Mondenlicht verkleidet, selbstverloren übergleite und dir holde, weiche Träume sende ins erwachende Erinnern.
So gestalte Ich das Mir-Gemässe noch in jedem Seelenaufruhr und in jedem linden, seliglichen Mit-Mir-in-die Weihe-schlichten-Weilens-Übergehn.
1.8
Geschenke sind Gehenke, die uns schwer belasten, wenn wir ihren Duft des Seinsbeglückens nicht an andre weiterströmen. Ich trachte danach, die Stafette der Glückseligkeit mit dir und allen Hingegebenen zu bilden, dass vom Anfang bis zum Ende dieser Welt ein Rauschen geht des Lichts, das sich verbreitet und nicht müde wird im Segnen und Beleben, im Erleuchten und Die-hoffenden-Gemüter-Überwehn.
Wo guter Wille herrscht, da greif Ich in die Räder der Geschichte und vollende das Begonnene in seinsgalanter Weise, ohne Fehl und Tadel, in entzückender Manier. Hast du gesehn, wie viele Bockichte mit eingezognem Schweif vom Feld geschlichen sind der Anmut Meines Mich-Behauptens. Gelangen dir Vergleiche zwischen Alt und Neu, Verstiegenheit und elegantem In-die-Ferne-Schweifen Meiner Seinsgediegenheiten? Mache, lache und verzeih im Wandern um den sichern Pol, der Ich dir Bin in dir und deinen Angelegenheiten.
Das Kätzchen schnurrt und schnurrt dir Wohlbehagen und Geselligkeit entgegen, wenn du's liebevoll in deine Arme bettest. Halt es mit dir ebenso und sieh dich eingefügt und eingeboren in Mein Sein von rettendem Umfangen und geziemendem Bewachen deiner Güter als von Mir gestiftet und für dich verbrieft zu Land und Wasser, Luft und himmelweiten Räumen.
Ich Bin dein Ahnen einer unermessnen Helle, die dich wie der ewige Tag umkreist und dich in Schönheit lässt in Mir vergluten. Gib dich leise, lind und lose wie ein Blättchen Meinem Odem hin und lass dich von ihm bis ins Innerste erwarmen. Meienluft sollst du von Meinem Wesen spüren im Vorübergang, den Ich dir liebelicht gewähr; aus jedem Wort, das Ich dir zusag, duftet deinem Sinnen das Arom der Hoffnung schwebeleicht entgegen und versetzt dich in den Zustand reinster Leichtigkeit und Überzeugtheit von des Gottes Gnaden, die dir alles sind, was du begehrst und still in dir behütest.
Liebe dich gesund an Mir, und sei des Trosts gewiss, den Ich dir unbedingt und unentwegt entbiete. Trage Meine Gegenwart und Meinen Gegenwert in deinen Richtplan ein und schaukle das von hinnen, was nicht dem Gelöbnis deines Treuseins Meiner Güte gegenüber angehört.
Ich will dich in Mir haben und verleihe dir den Vorschuss Meiner Allbarmherzigkeit, damit du dich in lautrer Liebe zu Mir wenden magst, das Fest der Weihe ans Unendliche zu feiern.
1.9
Gut gespielt, ist schon gewonnen in des Lebens ewigem Rochieren. Spiel Mir deine Weise vor, die Werte umzusetzen, die Ich in dich lege; lauf Mir wie die Windsbraut schmollerisch davon, dass Ich dich hasche, um dich Meiner Sympathie zu zeihen; setz dich wie die seinsverliebte Nachtigall auf Meine Fährte: Immer Bist du Meines eignen Märchenspiels Gesandte, Meiner Widerspenstigkeit Figur und Mein Mich-Meinem-aller-feinsten-Zärtlichsein-Ergeben.
Fällst du, heb Ich dich besorgt ins Fluidum des Versöhnens; trägst du Mir dein Ungeschicktsein nach, so öffne Ich dir deine Seelenaugen, dass du siehst und dich an Meiner Weisheit tröstest, sonnenklar. Was hab Ich alles an die Meinen zu vergeben; was ihnen unerschöpflich im Zugutehalten anzutun, bis sie dann anerkennend Meine Vatergüte sehn, Mein mutterherzliches Empfinden ihrer Nöte und den Balsam, den Ich ihren Wunden zugesteh. Verzage nie, will Ich dir sagen, entsage der Vernünftelei am Offensichtlichen und sinke traulich ins Geheimnis Meines Ratschlags an dein Innesein, der dich wie Nektarsüsse nährt für dein gerechtes Handeln und dein Schwelgen im Gewissen des Emporgehobenseins in Meine lichtdurchschossnen Sphären. Schau Mich unverwandt im Spiegel deiner besten Kräfte an: Des liebevollen Dich-mit-deiner-Daseinslast-Versöhnens, des Auf-erstehns zum Glauben an Mein Reich und des ergreifenden In-allem-Meiner-Reinheit-Würde-Sehns. Bevor sie alle waren, Bin Ich das Erspriessliche an sich, Bin Liebe, Leichtigkeit und Strahlen und erlabe Mich der Wonne makellosen Seins, ins Zeitenlose eingeboren. Einsicht lässt dich in den Schauer Meines Hierseins treten, Mässigkeit im handelnden Elan - Mein In-dir-Sein begreifen, als das Grösste, das dir zusteht und das Lindeste und Liebste, was dir in des Allumfangens Harmonie geschehen kann in Meinem Mich-an-dich-Vergluten.
1.10
Vertiefe dich in alles, was dir so geschieht, als in Mein allerzartestes Agieren. Seis eines Glöckchens silberhelles Läuten, seis der Vorüberzug flugsel'ger Schwalben: Ich Bin ihr Daseins Unterpfand und Stil, Bin ihres Wirkens Angel und Wattieren. Gehorche deinem innigsten Gespür, und wisse, dass Ich Mir darin ein Zeichen gebe unbeirrten Vorwärtschreitens oder feinen Innehaltens in der Liturgie der Tage. Sei Mein eigen Ziel und Meines wissenden Bedenkens Part, dem Ich das Sein vermache, wunderbar und eben.
Ich schaue Mich im Spiegel Meiner Werke an und lenke dies und das und viel und noch viel mehr zu grösserem Vollenden. Du Bist Meine Weise, Mich und alles immer besser zu verstehn und Seelenschönheit zu gewinnen in der Unerbittlichkeit der guten Taten und des lächelnden In-unbekannte-Weiten-fürbass-Gehns. Gelingen muss, was Meine Weichheit moduliert und was die Sorgfalt feinen Griffs zur Zierlichkeit gestaltet, die Ich Mir zum Schauplatz Meines Seiens auserwähle. Mitgestalter und Erhalter Bist du im Gewinnen neuer Einsicht und im wirkungsvollen Deinen-Tatendrang-Versprühn.
Es laufen deine Wege allesamt in Mein Umfrieden und Bekümmern und Ergänzen und Erglänzen als in einen Zaubergarten, wo die Uhren stille stehn und unnennbare Süsse des Verweilens deines Wesens Wonne ist in Mir. Spürst du, was Ich will: Ein inniges Vereinen, ein Sich-Umfangen-allerGegensätze und ein spielerisches Auf-Mich-Eingehn, so wie Liebliche und Liebende sich mit der allergrössten Selbstverständlichkeit mit Neckereien und dahingegebner Zärtlichkeit bekränzen.
Ich webe und bewege Sturm und Drang in Mir und Schwergewicht und Schnelligkeit und wohlgesetztem Stille-sein ein liebevolles Säuseln. Mein Besonnensein erkärt sich in sich selbst und will nicht anders sein, als so in seligmachendem Benehmen. Ich schau nicht auf, wenn Ich im tiefsten in Mir selber glücklich Bin mit allem, was ich Mir gestattet habe und was wiederkehrt wie bunte Schifflein in den heimatlichen Hafen. Ich erbaue Mich an Mir im Saus und Braus der Zeche; wie im Wandeln einer stillen Seele durch das Abendsonnenglühn. Auf allem ruht die Regel Meiner Hand und Meines Handelns Regelmässigkeit im Züchtigen wie im Frivolen, in der Andacht wie der Reue und im steten Mit-Mir-selber-Aufwärtsgehn.
Du gehst mit Mir. Und deiner Treue Duft und Sang will Ich mit namenlosem Wohlgefühl des Seins belohnen.
1.11
Warum so sicher, wo doch soviel Throne wackeln, Berge Feuer speien und geliebte Schätze in den Fluten untergehn: Ich Bin Mir immer Meiner Mitte Kraft und Meines Mitteseins Begehren. Im Hier geschmiedet und gestählt, kann Ich, auf was Ich Mir geworden bin, in Felsen-stärke zählen. Aus Kraft strömt Milde des Verfahrens ins Gewissen, aus Sicherheit - des seligen Geborgenseins Gewahren. Gut ist alles, was Ich Mir, gezählt und abgewogen, aus der Taufe hebe, warmen Blicks gewiss, was Mir begegnet an Verwunderlichem und Verhärmtem, Schüchternem und Selbstbewusstem auf der Heide, in der Weide, festgezurrt auf Stühlen, wie im Rennen um den grossen Preis, den es nimmer wird erringen. Babel nenn Ich, was so wirr und unbewusst beständig über Tücken und in Fallen stolpert, die ihm wohlversteckt die Lebensstrasse säumen. Wird es einmal sich befreien aus der selbstgewählten Trülle, die es allen Winden blossstellt und sein Willesein vor dem Geziemenden verschliesst?
Siehe da, Ich komme als das einzige, was zählt und öffne alle Schranken des Bewusstseins von der Mitte hei; die Ich in allem Bin, im Kreatürlichen wie im unendlich Weiselosen. «Peccata mundi» sei getilgt und ausgehoben von der Seinsgewissheit, die Ich intoniere, von der Stärke, die Ich send in alle Glieder und vom Sinnspruch reger Heiterkeit, den Ich auf aller Zunge leg.
Es kommt der Arzt, die Übel zu kurieren. Der Arzt Bin Ich in dir. Die Weite überkommt dich im Studieren: Das ist Meiner Schwingen Schwung und Meines Freiseins zünftiges Gewähren. Mittler Bin Ich zwischen allem, was dir zusteht, und dem winzigen Kalkül, das du in deinen Rahmen eingezogen, Spender aus der vollen Seinsschatulle, die von Schätzen funkelt, die du nie gesehn. Wahrer deiner Rechte Bin Ich ebenso, wie Aufbewahrer dessen, was du schon errungen, Züchtiger des Bösen, wie Begünstiger der Vollbluttaten reiner Tugend, die dir so adlig zu Gesichte stehn.
Mich wurmts, wenn du verzagst, Mich trägt Begeisterung von dannen, wenn dus wagst, dem Unbekannten zuzuspringen wie dem Bräutchen, das soeben um die Ecke biegt, dem Hehren deine Tat zu leihen als der Stimme Meines Rufens in der Wüste, dem Beständigen zu folgen im Ich Bin und dem Beglücktsein Tür und Tor zu öffnen in der Stille Meines Bei-dir-Weilens.
1.12
Ohne Schaden dich beladen, magst du, wenn du weisst, dass Ich dich stütze und dein Werken in das Meine integrier. Ist dir noch so wind und weh geworden, trägt Mein Freundespakt dich über fahle Strecken hin und heitert dein Bewusstsein auf wie einen Himmel nach dem wolkichten Betrüben. Mein Dir-Innewohnen ist ein glückverheissendes Idol, das dich im Kampfe kräftigt und im stillen Weilen mit dem seligmachenden Arom der Lieblichkeit umgibt, des Seins mit allem seinem Anhang und Gewähren. Hast du Lust auf Mich gewonnen, müssen alle andern Lüste dir verblassen, wie der Mond verblasst im himmlisch zarten Morgenweben. Ich umfange deinen Sinn als Klang von Sehnsucht, Wachheit und glückseliger Seinsgeborgenheit in deinem Herzen, wenn du schweigen kannst vor Mir. Bewusstheit ist nichts andres als ein Zustand reinen Zu-Mir-Kommens, den Ich Mir in dir gewähre. Nie und nimmer will Ich mehr als dies, denn er bedeutet das Erwachen in der Seinsmagie des Ewigen, das innewohnende Vereintsein mit den edelsten Gefühlen, die Es gibt und das ergreifende In-einsErlöst-sein, wies die Liebenden im zärtlichsten Umschlungensein erfahren.
Nichts Feineres lässt sich berühren, als das schwebende Geheimnis und Geheimnisvolle zwischen dir und Meinem süssen Dich-zu-Meinem-Seligsein-Verführen, das die Seele lockt und sehnlich macht und weich und hingegeben und schon wieder ganz in Tränen aufgelöst, weil sie noch immer auf der Schwelle hin- und herwankt zwischen ihrem Selbstgefühl und dem Ganz-Mir-im-Seinsvollenden-Zugehören.
Überall ist Weih-Nacht, wo die Weisgewordenen sich zu entscheiden haben; überwältigend der Übergang in eine Weise des Gewissens, die von Weltenkummer nichts versteht und nur noch heilen will, was als Verwundetes in schweren Träumen liegt und was, in Missverständnisse verwickelt, mit dem Schicksal hadert, statt es in Mir gütlich aufzulösen.
Wenden will Ich, was Ich kann, zum Gütigen und Klaren, zum Redlichen und Seinsharmonischen, in dem Ich Mich erlebe. Spiel an Meiner Schwelle, wirf den Ball hinüber, und dann lauf nach ihm, und du wirst seliglich in Meine Arme fallen; führe deines Lebens Stil nach Meinen Noten, und begreife dich als Kind des Weiselosen, das, Vertrauen fassend, Mich erfasst im Allgefühl und im allweiten In-Mir-Leben.
1.13
Tief im Winter hebt das Frühlinghafte an, sein Lied zu singen, wenn es im Verborgenen sich regt und all die Lieblichkeiten sich zurechtlegt, die es bald, so balde will ins köstliche Erscheinen bringen. So in dir. Vom Unverstand der Zeit bedeckt und hingehalten, brodeln Meine Triebe in dir unentwegt dem Aufbruch ins Unendliche entgegen. Welch ein Grünen, Hünen und Erkühnen fällt dich an, wenn deine Sehnsuchtsmuskeln sich ins Freie spielen und dein Sinn sich Meinem Sinnen anempfiehlt in wissend weisem Sich-Vergeben. Sprossende Vernunft und reine Liebenswürdigkeit sind bei Mir einzuholen, Sprachwitz und die Antwort auf die allerletzten Fragen nach dem Sein und seinen Runden und Verästelungen in die Welt der Millionen.