Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH - Frater LYSIR - E-Book

Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH E-Book

Frater LYSIR

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Beschreibung

Den Begriff "Flammenschwert" findet man sehr vielen Bereichen. Roman, hermetische Symbole oder ein Erkenntnisweg, den man mit Hilfe eines wahren Verständnisses der Kabbalah beschreiten kann. In diesem Werk werde ich den Begriff in Bezug auf die Kabbalah erklären, über den Erkenntnisweg, den man als Mensch nicht zu Ende gehen kann, sondern nur als vollkommenes Wesen, dass schon lange keine physische Hülle mehr hat. Der Pfad des Flammenschwerts ist ein Pfad, der hier auf der Erde, in der dritten Dimension, beginnt, und in der Ganzheit endet, dort wo es keine Dualität mehr gibt, sondern nur das Eine, dass das Viele ist. Wer dieses Buch liest, sollte schon einmal kabbalistisch gearbeitet haben, muss jedoch KEIN Kabbalist sein! Das Einzige, was wirklich wichtig ist, ist der Umstand, dass man sich selbst zuhören kann, wodurch man sich auf ein metaphysisches Denkmodell heben kann, um so eine gezielte innere Rebellion zu entfachen. Das vorliegende Buch ist neben einem Erkenntnisweg, zu einer individuellen Form des Etz Chaijm (Lebensbaum), auch eine Quelle, aus der alle kabbalistischen Pfadarbeiten strömen. Es gibt hier und da Bücher, die den Titel "Pfadarbeiten" tragen, jedoch keine Astralarbeit und/oder Meditation über die Thematiken der Pfade und der Sephiroth im Sephiroth beinhalten. Wer will, kann mit Hilfe dieses Werkes kreuz und quer durch den Lebensbaum reisen und all dass erfahren, was er zu bieten hat. So wird das Buch einen Ausflug in die Bereiche der Erzengel und der Naturwissenschaft machen. Primär geht es aber in die Tiefen der Kabbalah, der rituellen Magie und der Meditation bzw. der Astralreise. Hierdurch können die Evolution des Ichs und die Zerstörung von festgefahrenen Denkmustern beginnen. Darum, Wanderer, in den festen Grenzen deines Königreichs, wünsche ich dir, dass du ein neues Fundament errichten kannst.

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Frater LYSIR

Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH

Kabbalistische Evolution des Selbst

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Pfad des Flammenschwertes

Prolog

Die Kabbalah und die Entstehungsgeschichte

Der Sephiroth

Die Struktur des Lebensbaums

Metaphern und Sinnbilder der Sephiroth

Die untere Triade

Elemente, Planeten und die Sephiroth des Sephiroth

Das Flammenschwert im Sephiroth

Das Flammenschwert in der östlichen Weisheit

Das Bewusstsein im bewussten Sein

Sephirah und Sephiroth

Der Mensch im Sephiroth

Die mittlere Triade

Die Pfade im Sephiroth

Die obere Triade

Der Qlippoth

Kabbalistische Wissenschaft

Der haghyparktische Weg

Pfade, Aufgaben und Darstellungen

Metaphysik versus Haghyparxis

Das Licht der Erzengel

Die Kabbalah und 11 Fragen

Das Kabbalah-Spiel (Divinationsmethode)

Epilog

Quellenangabe

Impressum neobooks

Pfad des Flammenschwertes

קבלה

Wer über diesem Text lateinische Buchstaben sehen/lesen kann, die aber keinen Sinn ergeben, dessen Reader kann KEINE hebräischen Buchstaben wiedergeben, auch wenn die hebräische Schrift im Text eingebettet ist. Die hebräischen Buchstaben in diesem Text (oft in Klammern gesetzt - manchmal auch im Fließtext) haben den Font „BibleWorks-Schriftsatz bwhebb“ – es ist aber NICHT essenziell, dass man die hebräischen Buchstaben lesen kann. Es dient primär zur Vollständigkeit. Hebräisch wird von RECHTS nach LINKS gelesen und wenn hier und da "seltsame" oder "einzelne" lateinische Buchstaben auftauchen, die keine Sinn ergeben, wird es sich um hebräische Buchstaben handeln, die NICHT 1:1 mit dem deutschen Alphabet übereinstimmen!

Kabbalah

Kabbalistische Evolution

des Selbst

Von Lysir und Da’Harcah Sehlem Sadhi

April 2008 – Juni 2009

Überarbeitung April 2013 – Mai 2013

© LYSIR 2013

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Die GRAUEN Fragmente im Inhaltsverzeichnis beziehen sich auf das ANDERE eBook – Pfad des Flammenschwertes - Pfadarbeiten

Inhaltsverzeichnis

Titel Seite

Prolog 7

Die Kabbalah und die Entstehungsgeschichte 8-16

Der Sephiroth 17-26

Die Struktur des Lebensbaums 27-35

Metaphern und Sinnbilder der Sephiroth 38-43

Die untere Triade 44-59

Elemente, Planeten und die Sephiroth des Sephiroth 60-72

Das Flammenschwert im Sephiroth 73-80

Das Flammenschwert in der östlichen Weisheit 81-82

Das Bewusstsein im bewussten Sein 83-87

Sephirah und Sephiroth 88-96

Der Mensch im Sephiroth 97-105

Die mittlere Triade 106-109

Die Pfade im Sephiroth 110-128

Die obere Triade 128-134

Der Qlippoth 135-142

Kabbalistische Wissenschaft 143-148

Der haghyparktische Weg 149-157

Pfade, Aufgaben und Darstellungen 158-171

Metaphysik versus Haghyparxis 172-174

Das Licht der Erzengel 175-200

In Malkuth: Elementritual der Bannung 177-178

In Yesod: Rituelle Verkündung über Sinn und Zweck plus

Räucherung 178-180

In Hod: Energetische Verifizierung durch das Oktagrammritual 181-185

In Netzach: Erneute eigene Energetisierung und

Chakrenaktivierung 185-186

In Tiphereth: Erschaffen der Mer-ka-ba (Sternritual) 186-188

In Geburah: Zeigen / Bekunden der eigenen Stärke

durch die Anrufung der Erzengel 189-191

In Chesed: Unterwerfen / zeigen der eigenen Demut

durch die Anrufung der Erzengel 181-192

In Binah: Rituelle Verwendung des magischen

Schwertes und des Stabes 192-194

In Chokmah: Entzünden der Flamme der Weisheit 194-195

In Kether bzw. Daath VOR dem Abyss: Erbitten der

Erzengelweihe durch die Erzengel 195-196

Rückweg und Verabschiedungen 197-200

Die Kabbalah und 11 Fragen 201-207

Das Kabbalah-Spiel (Divinationsmethode) 208-236

Die Spielbretter / Spielebenen 209

Das eigentliche Spiel 210-214

Deutung des Spiel 215-233

Ebene Assiah 216-222

Ebene Jezirah 223-225

Ebene Beriah 226-228

Ebene Aziluth 228-233

Auswertungsbogen 234-235

Pfadarbeiten 236-243

Vorbereitung zur Entspannung: 237

Entspannungsübung: 237-238

Verbindung zum Ätherkörper 239-240

Verbindung zum Astralkörper 240-243

Pfadarbeiten anhand des „alten“ Sephiroth 244-513

Die Reise „Malkuth“ 245-247

Der 32. Pfad (Taw, ת) – von Malkuth nach Yesod 248-252

Die Reise „Yesod“ 253-264

Der 30. Pfad (Nun (נ)) – von Yesod nach Netzach 265-271

Der 31. Pfad (Lamed (ל)) – von Yesod nach Hod 272-281

Der 25. Pfad (Resch (ר)) – von Yesod nach Tiphereth 282-289

Die Reise „Hod“ 290-298

Der 29. Pfad (Mem (מ) – von Hod nach Netzach 299-302

Die Reise „Netzach“ 303-309

Der 24. Pfad (Jod (י)) – von Netzach nach Tiphereth 310-317

Der 23. Pfad (Tzade oder Tzadi (צ)) – von Hod nach Tiphereth 318-323

Der 26. Pfad) (Pe (פ)) – von Hod nach Geburah 324-329

Der 21. Pfad (Kaph (כ)) –von Netzach nach Chesed 330-337

Die Reise „Tiphereth“ 338-347

Der 27. Pfad (Samech (ס)) – von Tiphereth nach Geburah 348-347

Der 28. Pfad (Chet (ח) – von Tiphereth nach Chesed 357-363

Der 22. Pfad (Teth (ט)) – von Tiphereth nach Chokmah 364-371

Der 20. Pfad (Ajin oder Ayn (ע)) – von Tiphereth nach Binah 372-378

Der 13. Pfad (Daleth (ד)) – von Tiphereth nach Daath 379-387

Die Reise „Geburah“ 388-397

Der 19. Pfad (Shin, (ש)) – von Geburah nach Chesed 398-385

Die Reise „Chesed“ 406-413

Der 16. Pfad (Gimel (ג)) von Chesed nach Chokmah 414-422

Der 15. Pfad (Koph oder Qoph (ק)) –Chesed nach Binah 423-429

Der 18. Pfad (Beth (ב)) – von Geburah nach Binah 430-441

Der 17. Pfad (Zajin oder Zayn (ז)) Geburah nach Chokmah 442-450

Die Reise „Binah“ 451-459

Der 14. Pfad (Aleph (א)) – von Binah nach Chokmah 460-467

Die Reise „Chokmah“ 468-478

Der 12. Pfad (Waw oder Vau (ו))– von Binah nach Daath 477-490

Der 11. Pfad (He (ה) – von Chokmah nach Daath 491-501

Die Reise „Daath“ 502-512

Die Reise „Kether“ 513-514

Epilog 515

Anhang – Spielbretter zum scannen/kopieren 516-519

Quellenangaben 520

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Prolog

Den Begriff „Flammenschwert“ findet man mittlerweile in sehr vielen Bereichen, sodass hier eine besondere Bedeutung und Nennung vorliegt. Egal, ob es sich um einen Roman, um ein hermetisches Symbol oder um einen Erkenntnisweg handelt, den man mit der Hilfe eines wahren Verständnisses der Kabbalah beschreiten kann. Doch das Flammenschwert ist auch eines der Synonyme für Erzengel Michael, da es sich hierbei um eine Macht handelt, die Michael führt. Gleichzeitig ist es aber auch ein Fragment einer magischen Gemeinschaft, die sich den Namen „Zirkel von Sichelmond und Flammenschwert“ gegeben hat.

In diesem Werk werde ich den Begriff in Bezug auf die Kabbalah erklären, über den Erkenntnisweg, den man als Mensch nicht zu Ende gehen kann, sondern nur als vollkommenes Wesen, das schon lange keine physische Hülle mehr hat. Man kann jetzt natürlich fragen, ob es überhaupt sinnig ist, einen solchen Weg zu beschreiben bzw. zu beschreiten. Die Antwort erübrigt sich, denn wenn man sich wirklich diese Frage stellt, dann sollte man das Buch jetzt zu machen, und versuchen es umzutauschen. Bitte!

Der Pfad des Flammenschwerts ist ein Pfad, der hier auf der Erde, in der dritten Dimension, beginnt und in der Ganzheit endet, dort, wo es keine Dualität mehr gibt, sondern nur das Eine, das das Viele ist.

Wer dieses Buch liest, sollte schon einmal kabbalistisch gearbeitet haben. Zwar ist ein besonderes Verständnis über die Gebiete der Kabbalah oder über die Engel nicht essenziell, doch es hilft ungemein. Das Einzige, was wirklich wichtig ist, ist der Umstand, dass man sich selbst zuhören kann, wodurch man sich auf ein metaphysisches Denkmodell heben kann, um so eine gezielte innere Rebellion zu entfachen. Das war es schon! Mehr ist nicht nötig, doch die meisten scheitern schon daran, sich selbst zuzuhören.

Das vorliegende Buch ist neben einem eigenen Erkenntnisweg zu einer individuellen Form des Sephiroth (Lebensbaum), auch eine Quelle, aus der alle kabbalistischen Pfadarbeiten strömen. Es gibt hier und da Bücher, die den Titel „Pfadarbeiten“ tragen, jedoch keine Astralarbeit und/oder Meditation über die Thematiken der Pfade und der Sephiroth im Sephiroth beinhalten. Ich kenne bis dato nur ein Buch, das sich mit den Pfadarbeiten der mittleren Säule beschäftigt hat, sodass der kabbalistische Wanderer zwar die „Krone“ (Kether) erreichen konnte, leider aber nicht die anderen beiden Säulen kennenlernen durfte.

Wer will, kann mit der Hilfe dieses Werkes kreuz und quer durch den Lebensbaum reisen und all das erfahren, was er zu bieten hat.

Wer sich nun fragt, welcher Verlag ein solches Buch gedruckt hat, muss nicht auf den Umschlag schauen. Es wurde selbst verlegt, da ich hierdurch eine eigene Note behalten konnte und mich nicht irgendwelchen spirituellen (oder sollte ich „spirelle“ sagen) Lektoren unterwerfen musste.

So wird das Buch einen Ausflug in die Bereiche der Erzengel und der Naturwissenschaft machen. Primär geht es aber in die Tiefen der Kabbalah, der rituellen Magie und der Meditation bzw. der Astralreise. Hierdurch können die Evolution des Ichs und die Zerstörung von festgefahrenen Denkmustern beginnen.

Einige werden mit diesen Themen schon vertraut sein, andere begeben sich auf Neuland. Es ist egal, ob man tief in der magischen Szene lebt oder man noch ein junger Anfänger ist. Wenn man sich selbst entwickeln will und keine Angst davor hat, über den Tellerrand zu schauen, dann wird man mit diesem Buch arbeiten können. Alles andere wird sich zeigen!

So soll es sein!

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Die Kabbalah und die Entstehungsgeschichte

Die Kabbalah ist uralt. Doch auch wenn sie schon alt ist, gibt es immer wieder Bereiche, die noch erforscht, geprüft oder extrahiert werden, da die Menschen immer noch dem Symbol der Kabbalah hinterherjagen, anstatt sich einmal um das kosmische Prinzip zu kümmern, das hinter der Kabbalah steht. Viele, die die Kabbalah lesen, verstehen sie nicht, da viele Autoren entweder zu weit ausholen oder zu mystisch schreiben, sodass niemand etwas verstehen kann, der nicht mit den hebräischen Vokabeln umzugehen weiß.

Es ist also eine Aufschlüsselung, eine Art der Transkription, nötig, damit man für sich die Essenz der Kabbalah assimilieren kann. Hierzu kann man die Möglichkeit nutzen, dass jeder, der gewillt ist, an sich zu arbeiten, eine Erfahrung zu machen, die in der Kabbalah verborgen ist. Es gibt jedoch ein paar Voraussetzungen. Man sollte nicht nur einmal das Wort „Kabbalah“ oder auch „Qabbalah“ gelesen bzw. ausgesprochen haben! Nein, man sollte sich schon einmal mit dieser Lehre beschäftigt haben, und zwar ohne eine Gähnattacke zu bekommen.

In diesem Werk, in dieser Transkription, werden einfach Dinge vorausgesetzt, die für den Neuling im Bereich der Kabbalah völlig fremd sein werden. Für denjenigen, der sich jedoch schon ein paar Mal mit der Kabbalah beschäftigt hat, jedoch noch keinen Zugang gefunden hat, da die Illusion entstanden ist, dass die Kabbalah zu kopflastig und zu logisch ausgebaut ist und völlig die Intuition außen vor lässt, wird mit der Hilfe dieses Werkes vielleicht ein neuer Meilenstein gesetzt werden, ein Meilenstein auf dem Pfad des Flammenschwertes.

Einfach wird dieser Pfad nicht werden, denn es geht gerade um die perfekte Harmonie der inneren Logik (Hod) und der inneren Intuition (Netzach). Nun, ich denke mal, dass man einfach „erwarten“ kann, dass jemand, der es bis hier hingeschafft hat, sicherlich seinen Intellekt so einsetzen kann, dass er einen geraden Weg im Labyrinth der Sinne findet. Bis hier hingeschafft? Es ist doch gerade mal die erste Seite? Ja, genau!

Es wird aber immer wieder Menschen geben, die sich gerne daran aufhängen mögen, dass man die Kabbalah nur verstehen kann, wenn man diese im Original liest, d. h. in hebräischer oder sogar aramäischer Sprache, da es in dieser Sprache sehr viele versteckte und okkulte Hinweise gibt, denen man nachgehen muss, um die Kabbalah zu verstehen.

Es stimmt, man kann es so machen, doch dann müsste man auch immer bemüht darum sein, dass man jedes einzelne Sauerstoffmolekül genauestens kennt, dass man zum Atmen braucht.

Vielleicht werden einige sagen, dass sie diesen Ansatz sehr gut finden. Doch ich hoffe, dass ich nicht in allen Punkten mit dem Leser übereinstimmen werde. Ich denke, dass dies eines der Ziele ist, denn wenn man zu allem „Ja und Amen“ sagt, braucht man sich nicht die Mühe zu machen, um etwas zu transkribieren. Warum ich eigentlich den Begriff „Transkription“ bzw. „transkribieren“ verwende? Ganz einfach: Eine Transkription ist eine Darstellung bestimmter Termini aus einer fremden Schrift, die mit der Hilfe einer Lautschrift oder angepasst an die Ausspracheregeln einer Zielsprache übersetzt wird. Jedes Transkriptionssystem ist abgestellt auf Benutzer, die eine Zielsprache sprechen, z. B. eine Sprache, die in magischen Gemeinschaften genutzt wird. Eine sinnhafte „Übersetzung“ oder eine „Umschrift“, wenn man will.

Alles klar, soweit? Ja? Gut. Dann kann es ja losgehen … ehrlich? Keine Fragen, warum es mal Kabbalah und dann wieder in anderen Texten Qabbalah, Kabbala, Qabala heißt?

Die Bezeichnung Kabbalah (hebräisch הלבק), deren Bedeutung „Überlieferung, Übernahme und Weiterleitung“ lautet, geht auf den hebräischen Wortstamm q-b-l zurück. Die Träger dieser Überlieferung bzw. dieser Kabbalah werden „Ba’ale Hakabbalah“ (בעלה הקבלה) oder „Mekuballim“ (מקובלים) genannt, wobei man in der letzten Form der Bezeichnung, wegen des Passivs, die Bedeutung des „von Gott aufgenommenen“ mitschwingen hören kann, zumindest wenn man etwas Hebräisch kann.

Warum aber jetzt Kabbala, Kabbalah oder doch Qabbalah?

Dies kann man mit der Hilfe des Wortstamms „q-b-l“ erkennen:

q: Koph oder Qoph (קוף) ist im hebräischen Alphabet der neunzehnte Buchstabe, der den Zahlenwert 100 hat. Von den meisten Sprechern wird das „Koph“ wie das „Kaph“ (mit Dagesch; dies ist ein diakritisches Zeichen im vokalisierten hebräischen Text. Es zeigt eine Verdoppelung des Konsonanten oder eine besondere Aussprache an und wird als Punkt geschrieben, der ins Innere eines Konsonantenzeichens gesetzt wird) ausgesprochen. Ursprünglich wurde das Koph kehliger ausgesprochen als das Kaf. Im griechischen Alphabet findet das Koph seine Entsprechung im Koppa, das jedoch bald nur noch als Zahlzeichen verwendet wurde. Daraus ging das lateinische „Q“ hervor, das bis heute als Buchstabe erhalten blieb.

l: Lamed (למד) ist im hebräischen Alphabet der zwölfte Buchstabe, der den Zahlenwert 30 hat. Der hebräische Buchstabe Lamed hat den gleichen historischen Hintergrund wie das phönizische Lamed, von dem sich das griechische Lambda und das lateinische L ableiten.

Man wird wohl erkennen, dass die Schreibweise „Qabbalah“ einfach nur eine „ältere“ Schreibweise ist bzw. eine Schreibweise, die sich darauf bezieht, dass aus dem hebräischen Buchstaben „Koph“ oder „Qoph“ das lateinische „Q“ wurde. Letztlich bleibt aber der Zahlenwert, nämlich 132, gleich.

Wenn man mit der Kabbalah arbeiten will, muss man ab und zu eine dogmatische Sicht akzeptieren, was nicht bedeutet, dass man es auch für sich so übernehmen muss. Was ist überhaupt ein Dogma?

Definitionsgemäß ist ein Dogma eine feststehende Definition oder eine grundlegende Lehrmeinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich gilt. Das Wort „Dogma“ ist griechisch und bedeutet „Meinung, Denkart, Lehrsatz“.

Dogmen finden sich in allen Bereichen des menschlichen Lebens wieder. Einige werden sofort als Dogmen erkannt, andere werden eher als eine allgemeingültige Tatsache gesehen. So kann man also wunderbar über Tatsachen, die als Dogmen erkannt werden, sowie über Dogmen selbst, hervorragend streiten. Was kann man denn jetzt alles als ein Dogma bezeichnen? Vielleicht, dass die Erde sich um die Sonne dreht? Dass die Sonne im Osten aufgeht? Dass Jesus der Christus für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben ist? Dass Engel liebe Geschöpfe sind? Dass es nur einen Gott gibt? Dass die Würde des Menschen unantastbar ist?

Man sieht, dass es viele „Meinungen, Denkarten und Lehrsätze“ gibt, die, bei genauerer Betrachtung, dann doch nicht so ganz mit dem Wort „Dogma“ zusammenpassen.

Was ist aber mit dem Gebiet der Kabbalah? Gibt es hier Dogmen? Ja, natürlich! Lohnt es sich denn etwas zu lernen und zu erfahren, was ein Dogma ist? Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Ich kann für mich die Frage so beantworten, dass ich ohne Weiteres mit einem Dogma arbeiten kann, wobei ich es so sehe, dass ich „auf“ einem Dogma stehe, und es als Fundament benutze, damit ich mir mein eigenes Konstrukt baue. Fatal wäre es, in meinen Augen, wenn man sich „unter“ einem Dogma befindet, und dieses als krönende Spitze sieht!

Dass die Kabbalah auch etwas Dogmatisches besitzt, kann, wenn man will, dazu führen, dass man sich zu Beginn auf dieses Dogma beruft (z. B. der Sephiroth), und durch dieses Fundament etwas Neues erstellt. Dies können z. B. Pfadarbeiten oder neue Denkweisen, in Bezug auf kabbalistische Systeme, sein. Ferner besitzt ein Dogma eine größere Widerstandskraft als eine Rätselhaftigkeit, mit deren Hilfe man versucht ein eigenes Dogma zu verbreiten, sodass sich eine autoritäre, absolutistische und totalitäre Gesellschaftsform entwickelt, die eine Religion, ein Weltbild oder eine Wertvorstellung als allein wahrheitlich annimmt und für alle Zeit als gültig erklärt. Beispiele gibt es hierfür genug! Sei es nun eine Gruppe von Menschen, die schon viermal das Ende der Welt voraussagten, welches aufgrund von „Fällt aus, wegen: Is’ nich’!“ verschoben wurde, oder eine Gruppe von Menschen, die darauf warten, dass sie von UFOs abgeholt werden, wenn der 21.12.2012 erreicht ist. Ob die wohl immer noch warten, auch wenn wir schon 2013 haben? Man könnte auch eine Gruppe von Menschen nehmen, die einen inspirierten bzw. gechannelten Text nehmen, und ihn so interpretieren, dass er immer für das eigene Verlangen passt. Hiermit sind u. a. auch Thelemiten gemeint!

Doch die Weltreligionen sind nicht besser, denn auch hier gibt es immer wieder Dogmen, die die jeweiligen Menschen der Religion eher kasteien und beschneiden, als ihnen ihren freien Willen zu geben. Die Kabbalah ist da keine Ausnahme, da sie sich doch aus der jüdischen Religion emporgehoben hat, jedoch nicht zu deren Grundfesten gehört.

Das Judentum besitzt eine kontinuierliche Geschichte, die mehr als 4000 Jahre datiert ist. In diesem Zeitraum findet man die Kabbalah insgesamt viermal als temporäre Schemen wieder, wobei heutzutage einer diese Schemen weltweit verbreitet ist. Die anderen drei Schemen findet man in historischen Aufzeichnungen, welche in den Landstrichen Palästina, Spanien und in Mittel- und Osteuropa verfasst wurden. Eine direkte Länderbezeichnung ist irrelevant, da keine nennenswerten Errungenschaften vollzogen wurden, die es zu erwähnen gilt.

Des Weiteren muss erwähnt werden, dass die Sichtweise der Kabbalah in Bezug auf das Judentum geteilt ist. Zu nennen sind einmal die rabbinische Tradition (die Sichtweise des jüdischen Volkes) und einmal die Altertumsforschung (die Sichtweise aus geschichtlichen Fakten und archäologischen Funden). Somit kann man für sich ableiten, dass die „berühmten Bücher“ des Judentums einen sehr großen Einfluss auf die Kabbalah hatten, da man diese Bücher aus rabbinischer Sicht und aus Sicht der Altertumsforschung erklären kann.

Diese berühmten Bücher sind die Tora (תורה), der Talmud (תלמוד), der Zohar (זהר) und das Sepher Jetzirah (ספר יצירה), das Buch der Schöpfung, wobei das Buch der Schöpfung an und für sich als Ursprung der anderen drei Bücher zu sehen ist.

Und genau hier muss man aufmerken! Denn die Kabbalah ist KEIN Buch! Es ist eine Lehre, eine Maxime, die sich auf die Werke Tora, Talmud, Zohar, Sepher Jetzirah bezieht und letztlich auf jede magisch-mystische Schrift beziehen KANN! Die Kabbalah ist ein System, ein Werkzeug zur Selbstevolution! Daher ist es faktisch falsch zu sagen „Ich habe die Kabbalah gelesen“! Dennoch wird dieser Ausspruch gern getätigt! Es sei angemerkt, dass man diesen Satz als eine Art Idiom deuten soll, welches einfach mitteilen will, dass sich der Mensch kabbalistisch interessiert. Aus Gründen der einfachen Formulierung wähle ich auch oft die Bezeichnung „die Kabbalah“, was eine Assoziation mit einem Buch ergeben kann. Es ist aber kein Buch! Wenn ich schreibe „So ist auch die Kabbalah …“ ist das Wort Kabbalah systemisch zu deuten. Anderes als die „Pfeiler“, Tora, Talmud, Zohar, Sepher Jetzirah!

So sei als Erstes die Tora erwähnt. Die Tora ist eine Buchrolle, die aus fünf Konventionen besteht. Die Tora soll vor ca. 3500 Jahren verfasst worden sein, und sie ist das erste Dogma, auf welches man trifft! Denn … „Die Tora ist alles und was in ihr steht, ist Wahrheit, allein die Wahrheit, denn alles, was der Mensch jemals wissen muss, steht in der Tora!“ Diese dogmatische Schrift entstammt dem jüdischen Volksglauben (der rabbinischen Sicht) zu der Zeit, als der Exodus gekommen war. Die Altertumsforschung hat einen anderen Zeitabschnitt ausgemacht, denn in der Altertumsforschung heißt es, dass die Tora ca. vor 2700 Jahren verfasst wurde, und eine Zusammenfassung verschiedenster Autoren ist, die alle Rabbiner waren. Die rabbinische Sichtweise sagt hingegen aus, dass Moses die Tora geschrieben hat. Bis zu der Ausformulierung der Tora wurden Erzählungen, Phänomene, Gebote, Überlieferungen usw. mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, was letztlich dazu führte, dass die Gefahr bestand, vieles zu vergessen und für immer zu verlieren. So wurde die Tora niedergeschrieben, wobei auch hier im Vorfeld eine Aussiebung stattfand, denn die Tora umfasste „nur“ 304.805 Buchstaben. Hier ist ein weiteres Dogma zu finden, den diese 304.805 Buchstaben dürfen weder verändert werden, noch dürfen Buchstaben fortgelassen oder hinzugesetzt werden. Die Tora bleibt immer und immer auf 304.805 Buchstaben beschränkt.

Als Zweites sei der Talmud erwähnt, der im Grunde in zwei großen Versionen vorhanden ist. Wenn man nach der Seitenanzahl geht, dann ist der babylonische Talmud das gehaltvollere Werk, welches vor ca. 2500 Jahren entstanden ist, in der Zeit der Zerstörung des salomonischen Tempels, welcher sich im Zweistromland befand – im heutigen Irak. Die zweite Version ist der Talmud Jeruschalmi, der in seinen Zielsetzungen und Ansprüchen weniger dogmatisch verfasst wurde, wodurch er eine weniger wichtige Rolle bekam. Dieses Werk wurde etwa vor 2200 Jahren vom Rabbi Jochanan verfasst. Wenn jedoch einfach vom Talmud gesprochen wird, ist immer der babylonische Talmud gemeint. Doch was ist der Talmud eigentlich? Er ist eine Art Diskussion der Mischna, was zu der Gemarah führte, eine satzweise Erklärung der Mischnah. Die Mischnah ist eine „Wiederholungssammlung“ der mündlichen Lehre des Judentums und wird in sechs Ordnungen geteilt: Seraim (Saaten), Moed (Festzeiten), Naschim (Ehe und Familienrecht), Nesikin (Beschädigungen, Zivil- und Strafrecht), Kodaschim (heilige Dinge – Tempel und Opferriten) und Toharot (die Reinheitsgebote). Man könnte auch einfach behaupten, dass der Talmud eine „Spielregelinterpretation“ ist.

Das dritte Buch ist der Zohar, das heilige Buch der Kabbalah! Der Name bedeutet „Glanz“ und wurde in aramäisch und zu Teilen auch in Hebräisch verfasst. Im Zohar sind viele Werke der jüdischen Mystik vorhanden, was zu der Meinung einer oberflächlichen Unordnung führen kann, da sehr viele Schichten und verschiedene Quellen zusammengeschrieben wurden. Die Texte beziehen sich auf die biblischen Texte bei den Propheten Ezechiel und Daniel. Auch wenn die erste Publikation des Zohar erst im 13. Jahrhundert war, nimmt man doch an, dass der Zohar ca. 100 Jahre nach dem Talmud entstanden ist.

Das vierte Buch ist das Sepher Jetzirah, das Buch der Schöpfung, welches eines der Grundwerke der Kabbalah ist, ist eine antike kosmologische und naturwissenschaftliche Abhandlung. Sie umfasst die Elemente der göttlichen Schöpfung der Materie und das „wie“, also die strukturelle Darstellung und Aufbau. Das Sepher Jetzirah hat einen sehr speziellen Bezug zum Sephiroth, da es hier um die 10 Sphären und die 22 hebräischen Buchstaben geht.

Dieses Grundwerk wurde ca. im 2. Jahrhundert geschrieben, wobei es auch Meinungen gibt, dass es 200 Jahre v. Chr. geschrieben wurde, was ein Fenster von 400 Jahren öffnet. Man ist sich jedoch relativ sicher, dass das Sepher Jetzirah ab dem 10. Jahrhundert kommentiert worden ist, sodass die philosophischen und wissenschaftlichen Sichtweisen primär im Vordergrund standen. Im 12. Jhd. bekam die Sicht, über das Sepher Jetzirah, einen eher metaphysischen Horizont, was dazu führte, dass es einen starken Einfluss auf die Kabbalah hatte.

Da die Schöpfungsvorstellung im Sepher Jetzirah sich von Schöpfungsvorstellung im Talmud und im Midrasch (Auslegung religiöser Texte) unterscheidet, wurde das Sepher Jetzirah recht kontrovers gesehen. Anders als im Talmud, wird im Sepher Jetzirah das „Volk Israel“ weder erwähnt noch werden religiöse Vorstellungen, Bräuche oder Autoritäten beschrieben.

Dies ist jedoch in meinen Augen ein sehr wichtiger Pluspunkt, da es bei Schöpfungen des Seins nicht um ein „auserwähltes Volk“ gehen sollte. Ferner sind gewisse Egoschmeicheleien eher aus Schöpfungsgeschichten zu nehmen, als allgemeine Schöpfungsmythen.

Einen „richtigen Verfasser“ vom Sepher Jetzirah gibt es nicht, doch da der biblische Abraham Erwähnung findet, geht man davon aus, dass er nicht nur der Erste war, der diesen magischen Weg beschritten hat, sondern dass er letztlich auch der Schreiber des Werkes ist. Abraham soll die Informationen aus dem geistigen Reich bekommen und sie niedergeschrieben haben.

Da das Sepher Jetzirah aus vielen handschriftlichen Kurz- und Langfassungen besteht, deren Verhältnisse zueinander jedoch völlig umstritten sind, ist es so gut wie unmöglich, genaue geschichtliche Daten anzugeben. Erst im Jahr 1552 wurde das Sepher Jetzirah wirklich schriftlich gedruckt, vorher waren handschriftliche Abschriften und Eigeninterpretationen sowie mündliche Erzählungen die Grundlage.

So ist auch die Kabbalah sehr bald auf den Plan getreten. Man kann insgesamt von vier Zeiträumen sprechen, in welchen die Kabbalah in Erscheinung trat. Der erste Zeitraum bezieht sich auf die Epoche vor ca. 2000 Jahren. In diesem Zeitabschnitt sind primäre Spekulationen über Gott, seinen Thronwagen und den Lebensbaum zu finden. Es heißt, dass auch hier das Buch der Schöpfung (+/- 200 Jahre) verfasst wurde und die zehn Welten in Form des Sephiroth erkannt wurden. In poetischer Art und Weise wird die Entstehung der Welt und des Kosmos, sowie des Menschen, erklärt, was dazu führte, dass man auf die Idee kam, dass der Mensch mit der Hilfe des Sephiroth auf die Schöpfung Einfluss nehmen kann.

Der zweite Zeitraum der Kabbalah war vor ca. 1200 Jahren und endetet vor ca. 700 Jahren. In diesem Zeitraum wurde die Kabbalah als eine eigenständige Strömung wahrgenommen, sodass in Spanien, und aufgrund der toleranten Verhältnisse der islamischen Besetzung, die sogenannte Theosophie (griechisch: „Göttliche Weisheit“) entstand. Hier wurde das Buch Bahir oder Sepher ha-Bahir (ספר הבהיר) geschrieben, sowie ca. 100 Jahre später der Zohar publiziert.

Das Buch Bahir oder auch Sepher ha-Bahir (Buch des hellen Glanzes) soll im Jahr 1174 in einer Kabbalistenschule in der Provence als Handschrift aufgetaucht sein, wobei auch hier, wie beim Zohar, Spekulationen darauf abzielen, dass das Werk bereits im 1. Jahrhundert vorhanden war, jedoch erst im Jahre 1174 publiziert wurde. Das Buch Bahir beinhaltet Kommentare, die die mystische Bedeutung mehrerer biblischer Verse erklären, wobei es um die Genesis und um das Grundverhältnis zwischen Gott, Kosmos und dem Menschen geht. Im Sepher Bahir geht es um die Figur eines Königs, welcher im Mittelpunkt steht und als eine Illustration von der Wechselwirkung zwischen Mensch und Gott genommen werden kann. In diesem Werk findet man die ersten Grundsätze der vier kabbalistischen Welten Assiah, Jetzirah, Beriah und Aziluth.

Der dritte kabbalistische Zeitraum ist ca. 400–500 Jahre her. In diesem Zeitraum entstanden erneut mystische Spekulationen über den Kosmos, über Gott und natürlich über die menschliche Existenz. Die Kabbalah bekam ihre magische Seite, da man erkannte, dass man mit der Hilfe von gemeinschaftlichen Meditationen sich selbst erkennen kann. In diesem Zeitraum entstanden die Ideen des Adam Kadmon, des ersten Menschen, und die Idee Qlippoth, der Gegenseite des Sephiroth.

Der vierte kabbalistische Zeitraum ist noch nicht vergangen, und man kann sagen, dass dieser vor ca. 150 Jahren begonnen hat. In dieser Zeit sind unendlich viele Schriften über die Kabbalah entstanden, Schriften, die gelungen sind und Schriften, die leider sehr seltsam sind. Jeder von uns, der sich mit der Kabbalah beschäftigt, ist ein Teil dieser Epoche.

D. h., jeder von uns kann sich in diesem Zeitraum etablieren und jeder kann diesen kabbalistischen Zeitraum mitgestalten.

Alle vier Zeiträume bauen darauf auf, dass man sich selbst evolutionieren will, was man durch das Streben nach Weisheit, durch die „fünf kabbalistischen Stufen“ erreichen kann. Diese Stufen sind Zeiten! Die erste Zeit ist die Zeit des Schweigens! Die zweite Zeit ist die Zeit des Zuhörens! Die dritte Zeit ist die Zeit des Erinnerns! Die vierte Zeit ist die Zeit des Praktizierens! Die fünfte Zeit ist die Zeit des Lehrens!

In den vier Zeiträumen, von 200 v. Chr. bis heute, entstanden viele Mythen und Sagen. Diese Mythen und Sagen bezogen sich auch auf die drei Bücher Tora, Talmud und Zohar, und somit auch auf die Entstehung der Kabbalah! Und die Kabbalah bietet wahrlich Stoff für unendlich viele Legenden. Alles in allem muss man für sich selbst abwägen, was man glauben will und was man für sich selbst beweisen kann. Die Mythen, Sagen und Legenden besagen, dass mal Moses der erste Kabbalist war, dann, dass es Henoch war, dann war es mal Abraham und zum Schluss war es Adam Kadmon, der erste Mensch! Letztlich ist es egal, wer der erste Kabbalist war und wie alt die Kabbalah ist. Es kommt darauf an, was man selbst aus diesen Schriften hervorbringen kann, d. h., welches Gerüst man auf einem festen, dogmatischen Untergrund bauend erschafft, und womit man dieses Gerüst befüllen will und letztlich befüllen kann. Es geht, wie immer, um die Evolution des eigenen Ichs. Wenn man sich selbst evolutionieren will, ist es irrelevant, ob die Kabbalah 10 oder 10000 Jahre alt ist!

Und dies baut eine Brücke zu „Adam Kadmon“, dem „ersten Menschen“! Diesen Ausspruch kann man auf der einen Seite so sehen, dass das Wesen „Adam Kadmon“, linear betrachtet, der Startpunkt der Kabbalah war. Auf der anderen Seite ist das Wesen „Adam Kadmon“ hierarchisch betrachtet das „Wesen an der Spitze“ – der Gott-Mensch.

Es gibt natürlich viele Meinungen über „Adam Kadmon“, einige sagen, dass dieses Wesen von Gott geschaffen wurde und von Gott im Paradies ernährt wurde. Ab und zu kamen Engel zu diesem Wesen und unterrichteten es. Dann irgendwann wurde diesem Wesen klar, dass es alleine sei, und Gott erschuf ein zweites Wesen aus der Rippe von Adam Kadmon.

Andere Meinungen gehen davon aus, dass Gott nicht Adam und dann Eva aus seiner Rippe erschuf, sondern dass zuerst ein Zwitterwesen erschaffen worden sei. Durch das, was man dann als Sündenfall deuten kann, wurde dieses Zwitterwesen getrennt, wodurch sich Kabbalisten oft als nicht „vollständig“ fühlen, da sie entweder Mann oder Frau sind. Dies wurde leider dann so ausgelegt, dass man, um mit der Kabbalah arbeiten zu dürfen, verheiratet sein muss, da z. B. behauptet wurde, dass die Frau für den Mann ein Zugang zum Paradies sei. Letztlich kann man sich darüber streiten, ob diese Idee sinnig oder unsinnig war; es sei einmal dahin gestellt, ob Beschränkungen, wie z. B. die Pflicht der Heirat, einen auf dem Weg der eigenen Evolution unterstützen.

Die Evolution des Menschen findet bei jedem Menschen selbst statt, in seinem Inneren, durch und mit den energetischen Körpern. Denn erst, wenn man sich auch auf anderen Ebenen frei bewegen kann, wird man erkennen, dass das, was man mit dem Wort „Messias“ beschreiben kann, in jedem schon lange vorhanden ist.

Dies führt dazu, dass man sich selbst in einen Christuszustand bringen kann, was wiederum bedeutet, dass man seine beiden Seiten, Licht und Schatten, vereinigen muss. Das Gleiche gilt jedoch auch für die männliche und weibliche Seite bzw. Kraft in einem jeden. Die Vereinigung von Mann und Frau, Sonne und Mond, die als chymische Hochzeit beschrieben wird, ist eines der wichtigsten Ziele in der Kabbalah. Diese „Hoch-Zeit“ findet man natürlich in vielen mystischen, volkskundlichen Überlieferungen wieder. Dies gilt für den jüdischen, hinduistischen, ägyptischen oder auch für den chaldäischen Kulturkreis.

Das führt dazu, dass man sich die Kabbalah einmal in einer Art und Weise ansehen muss, die man als eine „praktische Arbeitssicht“ beschreiben könnte, d. h., wie die Kabbalah aufgeteilt ist und welchen Nutzen man zur persönlichen Evolution wann, wo und wie ziehen kann.

Man kann sagen, dass sich die Kabbalah grob in drei Arbeitsklassifizierungen teilt. Es ist einmal die theoretische, die meditative und die praktische bzw. magische Kabbalah. Jedoch muss man bedenken, dass diese Arbeitsklassifizierungen nicht strikt getrennt sind, sondern ineinanderfließen und keine direkten Übergänge bilden. Wenn man sich also entscheidet, den Weg der Kabbalah, also den Weg eines Kabbalisten, zu beschreiten, wird man erkennen, dass man in allen Bereichen seine eigene Meisterschaft erreichen kann/muss. Ob es ausreichend ist, dass man sich z. B. nur auf einen Bereich fixiert und die anderen Bereiche stiefkindlich behandelt, muss letztlich jeder selbst wissen. Der Weg ist auf der einen Seite das Ziel, auf der anderen Seite hat dieser Weg aber sehr wichtige Teilziele, die für das eigene evolutionäre Voranschreiten essenziell sind. Auf diesem Weg wird es Hindernisse geben, genauso wie Werkzeuge, die diese Hindernisse überwinden können. Einige Hindernisse sind größer als andere, und einige Werkzeuge sind effizienter als andere. Ob eines dieser Werkzeuge die Tora, der Talmud, der Zohar, das Sepher Jetzirah oder sonst irgendwelche spirituelle Schriften sind, bleibt jedem Suchenden selbst überlassen. Der Eine ist eher mit analytischen Fähigkeiten ausgestattet und der Andere mit intuitiven. Daraus resultieren verschiedene Herangehensweisen und somit auch verschiedene Erkenntnisblickwinkel. Hierdurch wird ein kabbalistisches Buch auf zwei Arten erfahren, wobei erwähnt werden muss, dass die Synthese aus beiden Arbeitsweisen und die daraus resultierende Sichtweise das ist, was letztlich eines der Teilziele auf dem Weg der eigenen Evolution ist. Hierdurch wird ein neuer Wegabschnitt eröffnet, welcher als Voraussetzung die Zusammenfügung der intellektuell-analytischen Fähigkeiten mit den intuitiven Fähigkeiten beinhaltet.

Im Folgenden gehe ich kurz auf die drei Arbeitsklassifizierungen ein, mit dem erneuten Hinweis, dass letztlich jeder für sich entscheiden muss, ob eine Vereinigung aller drei Klassifizierungen für die eigene Evolution sinnig ist, oder ob nur das Arbeiten mit der Hilfe eines der drei Wege zum Ziel führt.

Die theoretische Kabbalah

Die theoretische Kabbalah bezieht sich auf theosophische, metaphysische, ontologische und haghyparktische Schriften und Gedankenexperimente. Hier wird ein spezielles Augenmerk auf die Darstellung des Sephiroth gelegt, sowie die theoretischen Verknüpfungen, die durch die Zuteilungen zu den Sephiroth im Sephiroth resultieren. Hierdurch soll die Erkenntnis vermittelt werden, dass der Baum des Lebens, nur ein Symbol, ein Mandala ist, und dass jede Sephirah ihren eigenen Sephiroth hat, sowie jede Qlippah ihren eigenen Qlippoth hat.

Durch diese Arbeitsweisen werden philosophische Fragen des Alltags leichter erklärbar. Sei es die Frage nach Erfolg, Reichtum, Grund des Todes eines lieben Menschen, notleidende Bevölkerungsschichten, oder einfach eine Frage, die durch das aktuelle Tagesgeschehen aufgeworfen wurde.

Hierdurch kann man natürlich sehr gute erkenntnistheoretische Erfahrungen sammeln, Erfahrungen, die letztlich für eine Selbstanalyse verwendet werden können, sodass man sich immer besser und besser kennenlernt, was irgendwann in einer chymischen Hochzeit gipfeln kann. Man kann mit der Hilfe der „theoretischen Kabbalah“ universelle Weisheiten erkennen, egal ob es sich auf das eigene Leben bezieht oder auf das Dasein der gesamten Menschheit. Irgendwann wird man an einen Punkt geraten, der den Eintritt in das „Große Werk“ symbolisiert und man wird erkennen, was das wahre Lebensziel und der wahre Wille sind.

Dass dieser Weg nicht einfach ist, da man sich durch unendliche Illusionen kämpfen, eigene negative Tendenzen erkennen und auflösen und die wahren Lebensgeschenke erkennen und annehmen muss, dürfte klar und logisch sein. Dies bedeutet nicht, dass sich das Ego auflöst, doch es wird sehr kontrollierbar sein, sodass man zu seinem höheren Selbst einen engen und guten Kontakt eingehen kann, ohne dass das Ego „störende“ Einflüsse aussendet.

Die meditative Kabbalah

Wie der Name schon erahnen lässt, arbeitet die meditative Kabbalah primär mit meditativen Techniken, wie z. B. Visualisation, Imagination, Astralprojektion und Astralreisen, Willensschulung und Geistesschulung durch Mentaltechniken, Tranceschulung, Konzentration, Meditation, Energie- und Atemübungen. Doch sie beschäftigt sich auch mit der Verwendung und der Bedeutung göttlicher Namen, wobei auch hier die Namen oder Bezeichnungen der Engel und Erzengel eine Rolle spielen. Hierbei werden die kabbalistischen Texte verwendet, um durch Umgruppierung der Buchstaben (Permutation), sodass der Zahlenwert des Wortes gleich bleibt, neue Informationen, Sichtweisen und Blickwinkel zu bekommen. Durch die Permutation kann man so wortwörtlich zwischen den Zeilen lesen und unverständliche Textstelle in den kabbalistischen Texten neu interpretieren, wodurch eine Art und Weise eines neuen Verstehens der göttlichen Schöpfung stattfinden kann, was letztlich zu einer haghyparktischen Arbeitsweise führt und einen höheren Bewusstseinszustand einläutet.

Die Bereisung des Sephiroth via Pfadarbeiten fällt ganz deutlich in den Bereich der meditativen Kabbalah, da man mit der Hilfe dieser Arbeitsweise den Sephiroth in seinen tiefsten Tiefen erforschen kann, wenn die eigene Energie und der Kontakt zu seinen höheren Anteilen ausreichend standhaft sind, sodass einer evtl. Gefährdung des menschlichen Bewusstseins früh genug Einhalt geboten werden kann.

Da es bei der meditativen Kabbalah um energetische Arbeiten geht, was auch ekstatische und euphorische Geisteszustände bedeuten kann, wird diese Arbeitsweise auch manchmal prophetische, illuminierte oder gottbegnadete Kabbalah genannt. Somit kann man auch die eigene Umwelt vollkommen neu erleben. Man erlebt die Natur mit einer noch nie zuvor erlebten Genialität, da man mit der Hilfe der eigenen, höheren Anteile, energetischen Kontakt zu den verschiedensten energetischen Bereichen der Natur herstellen kann. Das kann eine göttliche Energie sein, die Energie eines Baumes, einer Blume oder eines Steins, sowie die Lebendigkeit eines Tieres oder die Freiheit einer Wolke. Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass dies alles durch langes mentales Training erreicht werden muss. „Abkürzungen“ durch die Einnahme von halluzinogen Mitteln sind absolut kontraproduktiv, da sie vielleicht kurz ein verzerrtes und surreales Fenster in andere Existenzebenen öffnen, doch keinen wahren Durchgang erschaffen. Dazu kommt natürlich noch die schädliche Wirkung auf den Organismus und das hohe Suchtpotenzial, das auf der einen Seite durch die halluzinogenen Mittel entstehen kann. Auf der anderen Seite durch die Sicht der anderen, fantastischen Welt. Diese Welt hat ihre eigenen Gesetze, die sich auf einen schwachen Geist sehr negativ auswirken können, was zu starken, nicht therapierbaren, psychischen Erkrankungen führen kann, in deren Verlauf auch Suizide auftreten können.

Doch nicht nur auf den Sephiroth oder auf den Qlippoth wird sich bezogen, auch die hebräischen Buchstaben und deren Klang, Zahlenwerte und energetischen Schwingungen werden bei der meditativen Kabbalah zu einem großen Teil mit einbezogen, sodass die eigene Evolution oder auch Vergöttlichung erkannt und forciert werden kann. Wobei es immer nur ein Wesen im gesamten Multiversum gibt, dass die eigene Evolution forcieren kann! Man selbst!

Dies alles führt dazu, dass das eigene Ego, das eigene Ego-Bewusstsein, mehr und mehr kontrollierbarer wird, sodass man deutlich erkennen kann, dass man sich von einem Ego-Bewusstsein zu einem bewussten Sein evolutioniert, in dem das Ego eine immer kleinere Rolle spielen wird. Dennoch wird man sein Ego niemals ablegen können, solange man ein Mensch und in der dritten Dimension gebunden ist. Daher ist der „Christuszustand“ der höchste Grad, den man als Mensch erreichen kann, ohne letztlich einen Aufstieg zu erfahren und zu einer Körperlosigkeit zu wechseln.

Die praktische bzw. magische Kabbalah

In der praktischen bzw. magischen Kabbalah findet man viele Fragmente der zeremoniellen Magie wieder, da hier mit Talismanen, Mantren, Ritualen und magischen Exerzitien gearbeitet wird. Das Erschaffen eines Psychogons oder eines Egregors, was dann auch zu einer Erschaffung eines Golems führen kann, sowie das Arbeiten mit Siegeln und Sigillen der Engel, Dämonen, Genien, Intelligenzen, Herrschern etc. sind alles Bestandteile der praktischen bzw. magischen Kabbalah. Ein klassisches Planetenritual (mit vorheriger Bannung via Pentagrammritual, mit einer energetischen Verifizierung via Hexagrammritual, mit einer Anrufung, einer Opferung, einer energetischen Selbstvergöttlichung und anschließender Verabschiedung und Bannung der gerufenen Energien) gehört, wie die Divinationsmethode des Tarot, der Numerologie oder auch der Astrologie, zu der praktischen bzw. magischen Kabbalah. Die Magie wird verwendet, um die eigene Welt zu erschaffen und zu verändern, sodass man erst sich und dann die Umwelt erkennen und evolutionieren kann, bzw. beim Prozess der Evolution unterstützend mitwirken kann. Bei dieser Arbeitsweise ist die innere und äußere Einstellung sehr wichtig, denn Disziplin und Respekt sind wichtige Werkzeuge, um nicht nur sich, sondern auch die Welt zu erkennen. Das führt dazu, dass man seine eigenen Rituale entwirft und verwendet, die natürlich durch den Prozess der Selbsterschaffung wesentlich wirkungsvoller sein können, als Rituale, die man einfach kopiert.

Erneut sei erwähnt, dass die drei Arbeitsklassifizierungen „theoretische, meditative und praktische bzw. magische Kabbalah“ fließende Übergänge haben, d. h., es wäre ein Fehler zu sagen, dass die eine Arbeitsweise vor der anderen erlernt und verstanden werden muss. Jeder muss für sich herausfinden, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. Ob man dazu das hebräische Alphabet auswendig kennen muss oder auch Hebräisch in Wort und Schrift beherrschen muss, sei einfach mal dahingestellt. Sicher, es ist hilfreich, wenn man kabbalistische Texte ggf. in der Urfassung lesen kann, doch letztlich befindet sich auch in der Urfassung eine Energie bzw. eine energetische Aussage, die man nicht mit dem Intellekt erfassen kann, sondern mit dem eigenen Geist. Was nutzt es, wenn man alles über die Theorie weiß und nichts für sich anwenden kann, bzw. was nutzt es, wenn man praktisch versucht alles umzusetzen, was irgendwie umzusetzen ist, jedoch nicht den Sinn und den Grund versteht, der hinter den praktischen Taten im theoretischen Konstrukt verborgen liegt. Wenn ein Ritual „nur“ abgelesen wird, wird so gut wie nichts passieren, auch wenn man noch so tolle Utensilien und Spielzeuge hat. Manchmal muss über ein Ritual „nur“ nachgedacht oder philosophiert werden, damit es seine volle Wirkung entfalten kann. Man darf nie vergessen, dass alles Energie ist und alles mit allem verbunden ist! Alles kommt aus einer Quelle und alles strebt zu der Quelle zurück, nur die Wege sind unterschiedlich! Doch genug davon. Ich will endlich mit einem sehr wichtigen Teil der Kabbalah beginnen – dem Lebensbaum, dem Sephiroth.

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Der Sephiroth

Der Lebensbaum, bzw. der Sephiroth, stellt ein Mandala dar, d. h. ein Symbol, in dem man die unendliche Begrifflichkeit des Mikro- und Makrokosmos erkennen kann. Ein Mandala ist kurz gesagt ein Symbol, das bei Riten verwendet wurde und als Darstellung eines Archetypus gesehen werden kann. Es ist also ein spirituelles Zeichen, in das man sich nicht nur selbst versenken kann, sondern das mit einem regelrecht kommuniziert. Meist ist es zwar rund oder quadratisch, was der Lebensbaum beides nicht wirklich ist, doch zählt die äußerliche Form hier nicht. Das, was zählt, ist die Erkenntnis, dass das Innen und das Außen von allem und jedem wahrnehmbar ist. „Wie oben, so unten“ bzw. „Wie Innen, so Außen“ bzw. „Wie im Makrokosmos, so auch im Mikrokosmos“ und umgekehrt. Wenn man sich wirklich auf den Sephiroth einlässt, dann kann man in diesem Bild, in diesem Mandala, alles erkennen und man kann (sich) alles erklären, egal ob es nun das eigene Leben, die eigene Existenz oder die Existenz des Kosmos ist. Alles ist mit allem verbunden, direkt und indirekt, denn der Sephiroth hat nicht nur zehn Sephiroth (Einzahl: Sephirah; Plural: Sephiroth) und die Pfade, nein, man darf nicht vergessen, dass jede Sephirah ihren eigenen Sephiroth hat, der, so wie der gesamte Sephiroth, auch wieder unterteilt ist in Aziluth, Beriah, Jetzirah und Assiah bzw. Assiah, Jetzirah, Beriah und Aziluth.

Wenn man dies erkannt hat, dann kann man nicht nur die Metaphysik verstehen, sondern auch die spezielle Transzendenz aller Philosophien (also die Ontologie), sowie die Theurgie, das Erkennen, Begreifen, Verinnerlichen und vollkommen verstandene göttliche Wirken. Man kann die Verbindung bzw. Kontaktierung mit göttlichen Wesen erfassen, um diese für evolutionstechnische Zwecke einzusetzen, um das „göttliche Werk zu tun“. Doch da man nicht nur in den höheren Sphären arbeiten muss, ist auch die psychologische Ebene sehr wichtig, d. h., mit der Hilfe des Sephiroth kann man auch auf der psychologischen Ebene sehr viel erfahren und erreichen, sei es nun, um sich selbst zu helfen, z. B. durch eine Selbsterkenntnis, oder um anderen zu helfen, z. B. durch das Erkennen tiefsitzender Probleme. Es lohnt sich, dies nicht nur zu erkennen, sondern es auch zu verinnerlichen. Doch dieses „Verinnerlichen“ ist nicht so leicht. Das, was man sieht, ist nicht immer das, was es zu sein scheint, d. h., wenn man z. B. den Sephiroth sieht, dann sieht man auf der einen Seite etwas, dass man unwiderlegbar mit der Kabbalah verbindet. Gleichzeitig sieht man aber auch etwas, dass man mit allem verbinden kann, egal ob es nun der eigene magische Weg ist, oder der gesamte Kosmos. Wichtig ist, dass man stets hinter alle Fassaden schauen will bzw. kann, denn das Offensichtliche ist, gerade hier in der dritten physikalischen Dimension, nur eine Illusion. Somit muss man auf Symbole, z. B. den Sephiroth, zurückgreifen, um von der Illusion eine Art Abbild zu erschaffen, welche dann als Antipode der Illusion dient. Diesen Status des Antipoden bekommt der Sephiroth jedoch erst dann, wenn man beginnt, diese Welt aktiv zu verstehen. Dies kann man z. B. dadurch erreichen, dass man theurgisch arbeitet, in dem man sich mit den einzelnen Sephiroth verbindet und diese bereist. Mit der Hilfe eines Symbols ist es möglich, tief in seinem Unterbewusstsein eine Nachricht zu projizieren, die sich auf transzendente Weise zum innersten Kern des Selbst brennt. Durch dieses „Erleuchten“ wird man erkennen, dass das Universum, bzw. das Multiversum, neben der physikalischen Sicht eine noch viel größere, metaphysische Sicht, anzubieten hat.

Man sollte jedoch nicht dazu tendieren, dass das „flammende Symbol“, welches sich in den eigenen Kern brennt, als das anzuerkennen, was das eigentliche Prinzip des Symbols ist. Wenn man sich den Sephiroth ansieht, sieht man ein Symbol. Dennoch würde man nicht sagen, dass dies die allumfassende Schöpfung von allem ist, oder? Nein, man versteht es als Symbol, als Metapher und begibt sich in diese hinein. Wenn man inmitten des Symbols ist, z. B., indem man eine Pfadarbeit macht, kann man mit der Hilfe seiner Intuition die Energien in sich wecken, die einen Teil vom eigenen Ich, über das Symbol hin zum Prinzip, das hinter dem Symbol steht, trägt. Genau diese Arbeitsweise ist ein theurgisches Formen.

Wir alle sind Menschen, somit ist es vollkommen natürlich, dass man sich eher den leichten Weg aussucht, in dem man viel schneller eine Verbindung zu einem Symbol, z. B. dem Sephiroth, knüpft, als zu dem Prinzip, welches hinter dem Symbol steht. Der normale Verstand, der menschliche Intellekt, verbeißt sich manchmal in dieses Symbol, da es etwas zum „anfassen“ ist, etwas, dass die Ratio sehen und somit oberflächlich begreifen kann. Hierdurch verliebt sich der Intellekt sehr schnell in dieses Symbol, womit eine leere Hülse erschaffen wird. Diese leere Hülse ist das, was man meint, in dem Symbol zu erkennen. Man begeht jedoch den Fehler, dass man das Symbol mit dem dahinter stehenden Prinzip gleichsetzten will. Das funktioniert aber nicht. Somit entfernt man sich von dem Prinzip, wenn man versucht, über das Symbol das Prinzip, das hinter dem Symbol steht, zu verstehen. Um dieses Prinzip zu verstehen, muss man im Grunde seinen empirischen Verstand ausschalten, man muss seine Ratio und seinen Intellekt kontrollieren und auf seine Intuition hören.

Wenn man jetzt fragt, was denn das Prinzip der Kabbalah ist, lautet die Antwort:

Das Prinzip der Kabbalah umfasst das Erkennen, Integrieren, Verwenden und das Transformieren (Senden) einer Energie in das alltägliche Umfeld, welche Alles mit Allem verbindet.

Diese Energie, die Alles mit Allem verbindet, kann mit folgenden Begriffen beschrieben, jedoch NICHT gleichgesetzt werden …

„Wie Oben so Unten!“- „Kausalität – Aktion und Reaktion“ – „Gleiches zieht Gleiches an“ – „Die Energie des Lichtes (INFORMATION) und der Liebe (SCHÖPFUNG)“ – „Das kosmische Sein“ – „GOTT/GÖTTIN – oder alles, was ein INDIVIDUUM damit verbindet“ – „Gedanken erschaffen alles, auch die eigene Realität“ – „Ehjeh Asher Ehjeh“.

Das war einfach, oder? Nein! Es ist falsch! Es ist eine Mischung aus Prinzipien, die die Kabbalah beschreibt und die Energie, die „hinter“ der Kabbalah steht! Wenn man DEM Prinzip einen menschlichen Begriff geben will, könnte man im Grunde „nur“ den Ausspruch „GOTT/GÖTTIN – oder alles, was ein INDIVIDUUM damit verbindet“ verwenden, da alles andere nur das Prinzip, den Grundsatz, das Axiom, die Methode oder das Gesetz DER Kabbalah beschreibt!

Die Intuition ist ein wichtiger Schlüssel, den man nur verwenden muss, um sagenhafte Tore zu öffnen. Wenn man sich zu sehr am Symbol, also am Sephiroth, festhält, dann wird das Symbol zu einem Dogma. So ist z. B. das Symbol des gekreuzigten Jesus nur ein Symbol, jedoch hielt sich die Kirche so stark an diesem Symbol fest, dass es nicht mehr als Symbol, sondern als historische Realität verstanden wurde und wird, was die heutige christliche Kultur Lichtjahre davon entfernt hat, was das Christentum einst sein sollte.

Alle Religionen, alle Mythen, alle magischen Systeme haben Fundamente. Der Sephiroth ist das Fundament der Kabbalah, doch es ist nur das Symbol, das VOR dem Prinzip der Kabbalah steht, und selbst die Kabbalah ist nur ein Symbol, das vor der kosmischen Schöpfung steht. Wenn man also hinter den Symbolen schauen kann, was nur mittels der eigenen Intuition oder mit der Hilfe seiner höheren Anteile wirklich und wahrhaftig funktioniert, wird man Weisheiten erfahren. Wenn man sich also auf das Symbol „Sephiroth“ einlässt, es versteht und integriert, sodass man das Prinzip erkennt, kann man nicht nur sein physisches Leben, sondern auch sein magisches, also evolutionstechnisches, Leben so verändern, dass die Theurgie in einem beginnt zu leuchten, und man sich selbst zu einem Theurgen initiiert. Hierdurch kann man seinen Fall, das Sterben des Ichs, und den erneuten Aufstieg erkennen und auch vollführen. Vor dem Aufstieg muss der Fall erfolgen – der in magischen Traditionen oft „Mors Mystica“ (mystischer Tod) genannt wird. So wird es auch in der Alchemie immer verlangt, denn … um dich zu „lösen“, musst du dich vorher „binden“.

Wenn man nun aber allein mit dem Begriff der Magie arbeitet, wilde Rituale macht und im Grunde „Chemie-Magie“ betreibt – Hauptsache es knallt und stinkt – dann wird der Sephiroth schnell zu einem „goldenen Kalb“. Wenn man den Sephiroth nur auf eine magische Zauberei reduziert oder von mir aus auch auf ein magisches Ritual, wird man nicht zum Kern des Sephiroth, also zum Prinzip, vorstoßen können. Natürlich kann man mit der Hilfe des Sephiroth ein Ritual zelebrieren, doch sollte man immer wissen, was es ist, sprich, man sollte nie ein Ritual als höchstes Gut im gesamten Kosmos sehen. Ein Ritual ist eine Hilfe, eine Krücke, eine Leiter oder auch ein Fernglas. Man kann mit der Hilfe eines Rituals seine Intuition fordern, welche dann auf das Prinzip, welches hinter dem Sephiroth steht, zugreifen kann, was jedoch auch wieder über höhere Anteile des eigenen kosmischen Seins geschieht. Wenn man dies jedoch zum Ziel nimmt, wird man erkennen, dass man in 3D zwar Erfolge verbuchen kann, diese aber keinen Vergleich bieten, was man mit der Hilfe des Sephiroth alles erkennen kann.

Der Anfang soll und kann ruhig mittels Ritual begonnen werden. Das Ritual sollte aber schnell einem Ritus weichen, also das rituelle Arbeiten auf der astralen Ebene, was die eigene Intuition forciert. Alles, was man über ein bzw. das Prinzip, das hinter dem Sephiroth steht, erfahren kann, kann man nur auf höheren energetischen Ebenen erfahren. Doch man sollte bedenken, dass auch das Arbeiten mittels eines Ritus nur den Weg den Sephiroth „hinauf“ andeutet. Wenn man einen Ritus zelebriert, befindet man sich auf der Ebene der Sephirah Yesod.

Die Sephirah Yesod kann man als einen sehr wichtigen Punkt im Sephiroth erkennen. Dieser Punkt hat starke Verbindungen zur menschlichen Sexualität und zur Polarität. Dennoch muss man bedenken, dass der gesamte Baum eine gewisse Polarität besitzt. Das, was gemeint ist, ist der Umstand, dass man, wenn man sich zu sehr auf die rituelle Magie verlässt, irgendwann seine innere Polarität in ein Ungleichgewicht stürzt. Wenn dies der Fall ist, dann stellt die Sephirah Yesod auch wieder nur eine leere Hülle eines forcierten Symbols dar und nicht eine eigenständige Energie, die ein Fragment des gesamten Prinzips ist.

Doch die Dualität ist ein sehr wichtiges Stichwort, denn wir haben hier, in der Dualität, unseren Lebensraum. Dies spiegelt sich auch in der Sephirah Yesod und im Sephiroth selbst wider, der einen nicht zu verachtenden dualen Part besitzt. Somit ist es logisch und auch intuitiv, dass man den Sephiroth unter verschiedenen Aspekten beäugen muss. Aber Vorsicht! Der duale Aspekt ist nicht so dual, dass man dazu tendieren kann, den Sephiroth selbst in „hell“ und „dunkel“ einzuteilen. Man kann sich auf den Umstand der Involution und der Evolution beziehen, oder, wenn man will, auf den Fall und den Aufstieg, auf das Binden und das Lösen, das in der Alchemie behandelt wird. Ich möchte hier lieber ein spezielles Augenmerk auf eine „Initiation“ gegeben, eine Initiation, die man sich nur selbst geben kann. Es ist eine Initiation, die als Erstes den eigenen Tod, den Fall, den Abstieg und die Veräußerlichung mitbringt und als Zweites die Wiedergeburt, den Wiederaufstieg bzw. nur den „Aufstieg“ und die Verinnerlichung. Diese Initiation ist einfach das Erkennen und das Achten der eigenen Intuition, der eigenen inneren Stimme, die nicht nur ein Teil des Unterbewusstseins ist, sondern im besten Fall ein Teil des eigenen höheren Selbst, welches definitiv das Prinzip hinter dem Sephiroth erkennt und nicht nur den Sephiroth selbst sieht. Diese Initiation hat ihr Teilziel in der Sephirah Tiphereth, die Sephirah, die die perfekte Harmonisierung der menschlichen Dualität symbolisiert, das goldene Herz, den Christuszustand. Das komplette Ziel der Initiation ist natürlich die Überwindung des Abyss, also der 11. Sephirah Daath, hin zur 1. Sephirah Kether. Dies muss natürlich durch ein „erwachen“ oder ein „erleuchten“ stattfinden, denn wenn man wirklich vollkommen Kether verstehen will, wird man nicht mehr physisch sein. Man soll immer bedenken, dass Kether lapidar als das „Eine“ genommen wird.

Bei genauerer Betrachtung ist Kether jedoch erkennbar als das „Eine“ über der Dualität, und dass das „Eine“ nur ein göttliches Wesen betreten kann, dürfte klar sein. Choronzon, der Wächter von/in Daath, wird jeden zerstören und vernichten, der nicht würdig ist, den Abyss zu überqueren, um in Kether sein Ziel zu finden.

Dies kann man auch darin erkennen, dass in der Kabbalah die Sprache auf „Adam Kadmon“ fällt, den „ersten Menschen“, welcher gefallen ist. Adam muss sich selbst erhören und erhöhen, d. h., er muss sich selbst vergöttlichen, damit er wieder das wird, was er war. Adam Kadmon, der „erste Mensch“, der wir alle sind.

Der Sephiroth ist ein vollkommenes Geschöpf des Seins, wobei hier natürlich das Prinzip gemeint ist, mit dessen Hilfe man die eigene Intuition auf das Prinzip forcieren kann. Hierzu ist es hilfreich, mit materiellen Begriffen zu arbeiten. Man muss auf allen Ebenen erkennen, dass der Ausspruch „Die Zehn und nicht die neun, die zehn und nicht die elf ist das Ziel; erkenne um zu verstehen, verstehe um zu wissen, wisse und du wirst begreifen“ verdeutlichen will, dass man mit SEINER Gesamtheit in das PRINZIP eingehen muss, um es zu verstehen, um es selbst zu werden. Eine Ebene allein, egal ob geistig oder physisch, reicht nicht aus.

Der „normale“ Sephiroth hat insgesamt 11 Sephiroth, wobei hiervon nur zehn „sichtbar“ sind. Somit ist die „Zehn“ das Ziel, das Begreifen und Verinnerlichen aller Sephiroth, von Malkuth hin zu Kether. Daath wird hierbei leider nicht erwähnt, da Daath der Abyss, die Prüfung ist. Mit dem Wort „Zehn“ ist nicht nur Kether gemeint, sondern auch Malkuth, denn man kann alle Sephiroth entweder von oben nach unten nummerieren, oder von unten nach oben.

Die Zehn ist das All-umfassende; dies gilt es nicht mit dem Intellekt zu verstehen, sondern mit der Intuition. Durch den Gebrauch seiner eigenen Intuition kann man alles erfahren, was es zu erfahren gibt, d. h., man kann Dinge „notieren“, man kann Dinge „zurückstellen“, man kann „suchen“ und „finden“, man kann Dinge „nehmen“ und wieder „fortgeben“, denn letztlich ist die Materie nur Illusion. Dass man die Dinge „zurückstellen kann“ bedeutet einfach, dass man alles das, was aus der kosmischen Harmonie gedriftet ist, seine ganzen Anteile, die inkarnieren oder sich auf niedrigen Ebenen befinden, harmonisch wieder zusammenfügen muss, damit man den Schöpfer, sich selbst, auf seinen angestammten Platz, den Thron, bringen kann.

Der Thron jedoch wird von vielen züngelnden Flammen bewacht, welche die Sephiroth sind. Dass die Sephiroth „züngelnde Flammen“ sind, bedeutet, dass jede Sephirah eine reinigende, läuternde, doch auch schmerzliche Erfahrung beherbergen kann, was sich natürlich nicht auf irgendwelche physischen Schmerzen bezieht.

Doch die Sephiroth GLEICHEN nur diesen Flammen, sie sind es nicht, d. h., man muss achtgeben, dass man nicht die Sephiroth zu Symbolen mutieren lässt, die dann wieder nur leere Hüllen sind. Die leeren Hüllen sind nicht das Ziel, das Ziel ist das Prinzip, und jede Sephirah ist ein Teil des Prinzips, welches im Unendlichen, weit weg von der dimensionalen Begrenztheit liegt. Durch den Sephiroth erfüllt sich das, was man mit „SEI“ beschreiben kann. Alles begann mit diesem Wort, mit dieser Energie, mit dieser Schwingung.

Durch das Erfahren der einzelnen Sephiroth und das Zusammenwirken als Sephiroth, wird man das „kosmische Feuer“, das Licht der Quelle, die Quelle selbst, über seine höheren Anteile, in Ansätzen erfahren können. Das Licht der Quelle ist immer und überall, es ist in jeder Sephirah und im Sephiroth. Wenn man das Prinzip des Sephiroth erkennt, erkennt man das EIGENE göttliche Licht, das Sein im Sein. Man ist sein Gott, da man selbst sich als untrennbar mit der Quelle verbunden verstehen kann. Das ist Kether! Die wissende Verbundenheit mit der Quelle allen Seins.

Hier greift wieder das Wort „Zehn“, denn man kann sich nun fragen, ob es nicht etwas „jenseits“ dieser „Zehn“, die auch die „Eins“ ist, gibt. Auf diese Frage kann es zwei Antworten geben, die letztlich „doch nur“ eine Antwort sind. Eine Antwort würde lauten „eine waagerechte Acht“, denn wenn man humorvoll ist und sich ein bisschen an dem Wort „Zahl“ aufhängen will, dann ist die „Lemniskate“ geeignet, das Symbol der Unendlichkeit. Man kann aber auch sofort sagen: Ich bin, der ich bin. Ehjeh Asher Ehjeh. Denn dies schlägt eine Brücke zur Energie „Ain Soph Aur“, welche vor der „Zehn“ und auch in der „Zehn“ ist. Ain Soph Aur bedeutet so viel wie „negative Existenz“, ein Zustand, der vor der Schöpfung bestand. Erst das „Ich bin“ (AHJH (אהיה) oder „Ehjeh“) – in diesem Fall die Selbsterfahrung des Seins in der Dualität – brachte die „Zahl“.

Die Aussage „Ehjeh Asher Ehjeh“, ist natürlich nicht wirklich neu, doch ich möchte sie ganz kurz etwas mehr erhellen. Im Hebräischen ist die Schreibweise eigentlich AHJH ASHR AHJA (אהיה אשר אהיה).

Oft wird dieser Ausspruch als „Ich bin, der ich bin“ übersetzt, was im Grunde auch richtig und ausreichend ist. Doch das Wort AHJH oder „Ehjeh“ kann im Hebräischen, sowohl „ich war“, „ich bin“, „ich werde sein“ oder auch „gewesen sein werde“ bedeuten sowie ASHR (Aser oder Ascher oder Asher) „welche“ bedeutet, was man in Übersetzungen auch mit dem Wort „der“ übersetzen kann. So kann die Aussage AHJH ASHR AHJA Folgendes bedeuten:

Ich bin, der ich bin!

Ich war, der ich bin!

Ich werde sein, der ich bin!

Ich war, der ich war!

Ich werde sein, der ich war!

Ich bin, der ich war!

Ich war, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde!

Ich werde sein, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde

Ich bin, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde!

In kabbalistischen Schriften wird meist „Ich bin, der ich bin“ oder „Ich bin, der ich gewesen sein werde“ als Übersetzung verwendet. Doch wenn man sich nun einmal die eigentliche Aussage ansieht und diese in Büchern sucht, wird man erkennen, dass die in Büchern getroffenen Interpretationen, leider völlig falsch sind. So wurde z. B. immer wieder daran erinnert, dass man auf das „gesprochene Gesetz der lebendigen Stimme“ zurückgreifen soll, um auf dem Pfad der Erkenntnis zu wandeln. Das gesprochene Gesetz der lebendigen Stimme soll von Epoche zu Epoche weitervermittelt werden, sodass auch für die in der Zukunft liegende Nachwelt noch immer der Pfad der Erkenntnis zugänglich ist.

Leider wurde diese Idee, dass man durch das „gesprochene Gesetz der lebendigen Stimme“ auf eine kosmische Gnosis zugreifen kann, irgendwann von der breiten Masse der Menschen pervertiert. Dadurch disqualifizierte sich der Großteil dieser Masse, und man musste sich an eine kleine Gruppe halten, an Menschen, die gewollt waren, zu fragen, zu lernen, zu wissen, zu wagen, zu wollen und auch zu schweigen. Diesen Menschen wurden dann die „wahren Lehren Gottes“, also des Prinzips, welches hinter dem Sephiroth steht, mitgeteilt, auf das man das „Licht“ in die Einöde tragen sollte. Na ja, es hat im Grunde funktioniert, denn auch wenn nur EINER mit der Hilfe der Kabbalah sich selbst erkennt und irgendwann zum Aufstieg bereit ist, hat sich alles gelohnt.

Wenn man aber mit der Kabbalah beginnen will zu arbeiten, d. h., wenn man aus seinem profanen Dasein mit der Hilfe der Kabbalah ausbrechen will, dann sollte man sich auch den Zohar und das Sepher Jetzirah einverleiben, damit man wirklich das Prinzip versteht, und nicht nur das Symbol erkennt. Man muss aber nicht unbedingt den Zohar und die Sepher Jetzirah studieren, wenn man das Prinzip des Sephiroth verstehen will. Man muss nur auf eine innere und somit wahre Intuition hören. Man kann die eigene Intuition sicherlich mit der Hilfe des Zohar und des Sepher Jetzirah forcieren, man kann aber auch andere Wege wählen. Man wird früher oder später erkennen, dass alles mit allem verbunden ist, was bedeutet, dass man die Kabbalah gefunden hat!