Polyamorie - Clifford Chatterley - E-Book

Polyamorie E-Book

Clifford Chatterley

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Beschreibung

Es gibt wohl wenige Aspekte der Erotik, die die Phantasie so vielfältig anregen wie das Thema Polyamorie. Mehr als zwei Menschen gehen miteinander eine Liebesbeziehung ein. Doch wo sind die Grenzen zu Promiskuität, Betrug, Beliebigkeit? Begleiten Sie Silke, die Besitzerin eines Reiterhofes, ihre Tochter Kerstin und ihren Lover Lars auf ihren amourösen Abenteuern irgendwo an der wild-romantischen Ostseeküste.

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Clifford Chatterley

Polyamorie

oder

Das  Leben ist kein Ponyhof

Inhalt

Vorwort

Prolog

Ein Frühsommermorgen an der Ostsee

Ein halbes Jahr davor ...

Frühling

Früh hinaus

Antje und Lars

Donna

Sommer

Kerstin und Antje

Sue

Housewarming bei Donna

Georg

Herbst

Mutter und Tochter

Sue und Hendrik

Silke und Donna

Wien

Winter

Hendrik und Karin

Antje und Kerstin im Club

Georg, Lars, Silke

Antje

Weihnachten am Hof

Epilog

Ein Frühsommermorgen an der Ostsee

Impressum

Vorwort

Es gibt wohl wenige Aspekte der Erotik, die die Phantasie so vielfältig anregen wie das Thema Polyamorie. Mehr als zwei Menschen gehen miteinander eine Liebesbeziehung ein. Doch wo sind die Grenzen zu Promiskuität, Betrug, Beliebigkeit?

Begleiten Sie Silke, die Besitzerin eines Reiterhofes, ihre Tochter Kerstin und ihren Lover Lars auf ihren amourösen Abenteuern irgendwo an der wild-romantischen Ostseeküste.

Prolog

Ein Frühsommermorgen an der Ostsee

Silkes flachsblondes Haar flog in der frischen Brise, die von der Ostsee her über das flache Land wehte. Der Wind brachte das dürre hohe Gras zum Rascheln, das oberhalb des feuchten Sandstrandes den Streifen Küste bedeckte, den sie auf dem Rücken ihres schwarzen Hengstes Darius entlang galoppierte. Die Hufe des Tieres hinterließen deutliche Abdrücke im feuchten Sand, als es scheinbar immer dem Schatten verfolgte, den die eben in ihrem Rücken aufgehende Sonne auf den menschenleeren Strand warf. Es war kühl, Silke fröstelte ein wenig in ihren Denim-Shorts und ihrem dünnen weißen T-Shirt, das sich über ihre noch immer mädchenhaft festen Brüste spannte. Sie liebte das geile Gefühl, als die Kälte und die leichte Reibung des Stoffes ihre Nippel steif und hart werden ließ.

Silke zügelte Darius in einen flotten Trab, als sie das Pferd auf einen schmalen Pfad lenkte, der vom Strand ins Landesinnere führte. Sie hielt sie sich mühelos im Sattel, als es den kurzen Anstieg über die Böschung nahm und dann entlang eines schmalen Kanals am Rain einer üppiger bewachsenen Wiese weiterlief. In der Ferne tauchten die verstreuten Gebäude eines weitläufigen Gehöftes in der ansonsten einsamen Landschaft auf. Die Enddreißigerin, die auf dem Hof aufgewachsen war und schon auf Pferden gesessen hatte, bevor sie richtig laufen konnte, verschwendete keinen Gedanken an das Reiten und ließ ihren Blick über die raue, karge Landschaft ihrer Heimat schweifen. Sie liebte den frühen Morgen, sie liebte das spezielle Licht, in das die Morgensonne die alten Bäume und die ebenso alten Gebäude tauchte.

Spontan lenkte sie das Tier von dem schmalen unbefestigten Weg, der in einer weiten Kurve zum Hoftor führte, nach rechts in die Wiese und trieb es wieder in den Galopp, quer über das hohe Gras und auf die niedrige Hecke zu, die das Areal des Hofes vom umliegenden Land abgrenzte. Mühelos nahm der Hengst den Sprung und landete zwischen zwei alten Obstbäumen auf der Wiese, die hinter einem der Nebengebäude lag, dem ehemaligen Verwalterhaus. Sie zügelte das schwitzende Tier zum Schritt, tätschelte seinen Hals und ließ die Zügel dann lang hängen.

Viel hatte sich hier auf dem Hof verändert, seit sie vor einigen Jahren Lars kennengelernt hatte. Sie dachte an die wechselvollen Jahre davor zurück, während Darius die paar hundert Meter im Gras neben dem geschotterten Fahrweg entlang zurück zum Haupthaus und den Stallungen trottete. Silke hatte ihre Tochter Kerstin früh bekommen, zum Kindesvater aber nie eine nähere Beziehung gehabt. Nach dem Gymnasium ohne eigentliche Berufsausbildung, hatte sie sich damals entschlossen, ihr Leben ganz den Pferden und der Reiterei zu widmen, und am Hof ihrer Eltern unter großen Mühen einen kleinen, aber feinen Reitstall aufgebaut, mit dem sie sich mehr schlecht als recht über Wasser gehalten hatte. Erst als der Hamburger Architekt Lars hier mit seiner zehnjährigen Tochter aufgetaucht war, um dieser die Freuden des Reitens näherzubringen, hatte sich Silkes Leben schlagartig verändert. Zwar hatte die Tochter weder Talent noch Interesse für das Reiten aufgebracht, aber dafür interessierte sich der geschiedene Lars umso heftiger für die ansonsten so verschlossene Besitzerin des Reitstalls. Bald waren die beiden ein Paar, und ebenso bald hatte sich Lars in den etwas heruntergekommenen Hof mit seinen vielen leerstehenden Gebäuden verliebt. Etwas später war der Plan gereift, einige davon zu renovieren und dauerhaft zu vermieten. Lars hatte die notwendigen Investitionen finanziert, dafür teilten sich die beiden die Mieteinnahmen, das Ganze war vertraglich sauber und auch für den Fall geregelt, dass die beiden sich trennen würden. Das ehemalige Gesindehaus war voriges Jahr fertig geworden und seitdem fix vermietet, hier am Verwalterhaus standen die Arbeiten vor dem Abschluss, bald würden auch hier Mieter einziehen, und Silke war damit ihre finanziellen Dauersorgen auf einen Schlag los und konnte sich unbeschwert dem weiteren Ausbau ihres Reitstalles widmen.

Als sie auf Darius in den Hof vor den Stallungen einbog, erwartete sie schon Uwe, der Tierpfleger und Reitlehrer, der ständig auf dem Anwesen lebte. Der Blick, das Lächeln, mit dem er auf ihr „Moin moin“ reagierte, ließ sie angenehm schaudern. Uwe mochte auf die 30 zugehen, ein groß gewachsener kräftiger Mann mit markantem, bereits wettergegerbtem Gesicht und kurzem dunklen Haar. „Moin moin, Scheffin“, antwortete er mit einem Grinsen, das an der Grenze der Schicklichkeit lag. Er übernahm die Zügel und hielt das Tier ruhig, während sie sich elegant aus dem Sattel schwang. „Geile Zeit fürs Reiten, nicht wahr“, setzte er nach und ließ seinen Blick ungeniert über Silkes T-Shirt schweifen, durch das sich ihre immer noch steifen Nippel deutlich durchdrückten. „Ja, Zeit, noch ein bisschen ins Heu zu kriechen“, antwortete sie, tätschelte Darius ein letztes Mal den Hals und gab ihm eine Karotte, die Uwe ihr zugereicht hatte. Während sie es ihm überließ, das Tier abzusatteln, schlenderte sie ohne Eile in Richtung der großen Halle, die neben den Stallungen lag. Als sie eintrat, umgab sie augenblicklich der Duft des hier eingelagerten Heus, zum größeren Teil in fest gepressten Ballen, aber zum kleineren Teil auch offen in einem separaten, von halbhohen Holzwänden abgegrenzten Abteil, wo das trockene Gras in einem abfallenden Berg von vielleicht anderthalb Metern Höhe abfallend zur Entnahme gelagert war.

Silke musste nicht lange warten. Sie blickte sich nicht um, als Uwes hart zupackende Arme sie von  hinten umfassten und ihren schlanken, fragilen Körper fest gegen den seinen pressten. „Au“, stöhnte sie lustvoll, als seine Hände unter ihr T-Shirt fassten und ihre Nippel ohne Vorwarnung fest packten und drehten. Sie hörte, wie Uwe die Luft scharf einsog. „Du stinkst nach Pferd, Stute“, sagte er mit rauer Stimme. „Das macht mich geil.“ Silke lehnte sich gegen Uwes starken Körper, als dessen rechte Hand von ihrem Nippel abließ und von vorne in ihre Shorts glitt. Die Knöpfe der engen Levis 501 Cutoffs sprangen der Reihe nach auf, als seine Hand sich fordernd tiefer drängte, hart nach ihrer blanken Scham griff und ihr einen Finger tief in die bereits nasse Spalte drängte. „Kein Wunder nach dem Reiten“, konnte sie nur noch keuchend zurückgeben, bevor er kurz von ihr abließ, sie mit hartem Griff gekonnt an Gesäß und Rücken packte und mit einer fließenden, genau kalkulierten Bewegung auf den Heuberg warf, auf dem sie rücklings zu liegen kam. Sie schaute lüstern zu ihm auf. „Runter mit dem Fummel, wenn du einen Schwanz willst, Stute“, kommandierte er, während er sich vor ihr hinstellte, in aller Seelenruhe seine eigenen Jeans öffnete und auf den Boden fallen ließ. Silke starrte gebannt auf den mächtigen, bereits erigierten Schwanz, während sie versuchte, ihre offenen Shorts einigermaßen elegant über ihre langen schlanken Beine abzustreifen.

Sie machten sich beide nicht die Mühe, ihre Oberkörper freizumachen. Uwe kam in seinem rot-schwarz karierten Hemd über sie und rieb seinen Schwanz an ihrer Spalte. „Mach schön breit, Stute“, sagte er grinsend, während er mit seinen Händen ihr Top hochschob und ihre Brüste hart packte. „Jetzt mach schon und fick mich endlich“, keuchte sie und öffnete ihre Beine weit, ihre sauber ausrasierte Scham klaffte vor seinem Schwanz weit auf. Uwe schaute ihr genau in die Augen: „Sag bitte, Stute.“ Er grinste, er wusste, dass er sich damit an die Grenze dessen begab, was sie von ihm, Arbeiter auf ihrem Hof, tolerieren würde. Doch sie schien geil, zu geil, um das Spiel um Macht und Dominanz abzubrechen. Sie funkelte ihn eine Weile mit einer Mischung aus Wut und animalischer Lust an, bevor sie ein raues, keuchendes „Bitte“ hervorstieß. Uwe wusste genau, wann es genug war, und er wusste auch genau, was Silke wollte. Also griff er fester nach ihren Brüsten und drang dann mit einer einzigen gekonnten, fließenden Bewegung tief in ihre nasse Grotte ein. „Auuuuuuuuu, du Schuft“, schrie sie, doch er kümmerte sich nicht darum und begann sie mit langsamen, langen Stößen zu nehmen.

Silke machte seine harte, schnörkellose Art, sie zu ficken, einfach nur geil. Doch das Spiel zwischen ihnen war ein stetiger Grenzgang. Die Lust daran, sich ihm als devote Stute hinzugeben, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie die Chefin des Gestüts und er einfacher Arbeiter auf ihrem Gut war. Doch gleichzeitig reizte sie genau das an dem Spiel mit ihm: Die Signale, die sie aussandte, der zeitweilige Machtwechsel, danach die Rückkehr zur Normalität. Sie lehnte sich ins Heu zurück, ließ sich einfach von ihrer Geilheit treiben, genoss die Orgasmen, die er ihr bereitete, bis …

Sein Samen klebte auf ihrer Vulva, lief aus ihrer immer noch weit gespreizten Spalte, blieb zäh an Schenkeln und Gesäß haften. Er hatte sich von ihr zurückgezogen, sie benutzt liegenlassen. Sie beobachtete, wie er mit ruhigen bestimmten Bewegungen seine Jeans wieder anzog, griff sich dann ein Büschel Heu und beseitigte die gröbsten Spuren, bevor sie mit den Resten von Eleganz, zu denen sie mit immer noch weichen Knien fähig war, nach ihren Shorts griff und wieder hineinschlüpfte. Immerhin ließ er sich dazu herab, ihr die Hand zu reichen und ihr wieder auf die Beine zu helfen. Ein letztes Funkeln der Augen, ein letzter Austausch von Blicken, dann war plötzlich wieder alles sehr geschäftsmäßig. „Schau bitte, dass die Ponys um zehn gesattelt sind, Antje hat einen Ausritt mit neun oder zehn Kindern. Bahnstunden um neun und um elf, je sechs Teilnehmer, Dressur Anfänger und Fortgeschrittene. Und halte bitte nach Möglichkeit die erfahrenen Stuten zurück, wir haben bereits einige Reservierungen für individuelle Ausritte. Die Liste liegt im Büro.“ Uwes Ausdruck wechselte augenblicklich zum Geschäftsmäßigen. „Jeht klar, Scheffin“, antwortete er, drehte sich um und verließ die Halle. Als sie wenig später über den Hof Richtung Haus ging, stand er mit unbeteiligtem Blick in der Morgensonne und rauchte eine Zigarette. Ja, dachte sie, das hat immer geklappt, es wird heute auch klappen.

Als Silke in die geräumige Wohnküche des Hauses kam, war sehr zu ihrem Erstaunen ihre Tochter Kerstin schon wach und saß über Kaffee und Marmeladenbrötchen am großen Esstisch. Silke straffe ihren Rücken: Sie sah aus, wie sie nun mal aussah, den Pferdegeruch und den Geruch nach Mann am Körper, Reste des Heus im Haar, und es gab nichts, was sie zur Verbesserung der Situation beitragen konnte. „Moin, moin“, sagte sie daher fröhlich in Richtung ihrer Tochter, die nur kurz vom Tisch aufblickte. Kerstin war 19, äußerlich und innerlich ein Ebenbild ihrer Mutter. Ein Faktum, mit dem Silke zu kämpfen hatte, seit Kerstin pubertiert hatte und zwischen den beiden ein gleichberechtigtes, aber auch schonungslos offenes Verhältnis erzwungen hatte. Wenn es auch zwischen den beiden immer wieder mal krachte: Sie wussten, dass sie einander blind vertrauen konnten, wenn es darauf ankam, und Silke schätzte insgeheim die absolute Ehrlichkeit und Geradlinigkeit ihrer Tochter. Auch wenn sie manchmal schwer zu nehmen war, so wie jetzt. „Gibt es eigentlich irgendwas, was dir peinlich wäre, Silke?“, fragte Kerstin und rümpfte ostentativ ihre Nase, statt den morgendlichen Gruß zu beantworten. „Wenn ich so wenig Takt hätte wie du, Liebling“, gab diese schlagfertig zurück. Kerstin ignorierte die Spitze. „Uwe?“, fragte sie stattdessen nach. „Ein anderer Schwanz ist um die Zeit wohl noch nicht munter.“ „Jetzt lass mal gut sein, wenn du darauf Wert legst, dass ich erst dusche und mir dann erst meinen Kaffee nehme“, gab Silke grinsend zurück. „Und nur kein Neid, Kind.“

Mit diesen Worten drehte Silke sich um und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Nicht dass sie das mit dem Neid ernst gemeint hätte: Sie hatte zu akzeptieren gelernt, dass ihre Tochter an Männern keinerlei Interesse zeigte und nach dem Abitur ihre Zimmerkollegin aus Gymnasialzeiten hier angeschleppt hatte, allem Anschein nach, um nicht immer in ein ungewärmtes Bett kriechen zu müssen. Nun, wenigstens würde Kerstin auf diese Art nicht ungewollt schwanger werden. Silke verscheuchte diese Gedanken, als sie sich unter den warmen Strahl der riesenhaften Regenwaldbrause stellte, die sie sich in ihrem Badezimmer hatte installieren lassen.

Als sie eine halbe Stunde später zurück in die Küche kam, war Kerstin verschwunden. „Auch gut“, dachte sie und setzte sich allein mit dem Kaffee an den Tisch. Es würde wohl bis zum späten Nachmittag der letzte ungestörte Augenblick sein, ein harter Arbeitstag lag vor ihr.

*

Hendrik stand am Fenster eines der Zimmer der geräumigen Wohnung im Parterre des ehemaligen Gesindehauses, die er mit seiner Frau Sue gemietet hatte, und beobachtete unbemerkt das Treiben auf dem Hof. Hendrik war ein kleiner, gedrungen gebauter Mann, trotz seiner nur 35 Jahre war sein helles Haar bereits schütter, und er zeigte mehr als nur den Ansatz eines Wohlstandsbauches. Trotzdem konnte man ihn nicht als unattraktiv bezeichnen, hinter einer Nickelbrille blickte er mit zwei wachen, blaugrauen Augen in die Welt. Der Hufschlag des Pferdes hatte ihn geweckt, auf dem Silke von ihrem morgendlichen Ausritt zurückgekommen war. Hendrik hatte die Nacht auf dem Sofa seines Arbeitszimmers verbracht, nachdem seine Frau Sue ihm eröffnet hatte, sie werde die Nacht im ehelichen Schlafzimmer mit Lars zubringen.

Nicht, dass das ein Problem für ihn gewesen wäre. Er hatte mittlerweile gelernt, mit der offenen Viererbeziehung ganz gut zurechtzukommen, in der sie seit ihrem Einzug hier auf dem Hof mit Lars und Silke lebten. Es waren halt Nächte wie diese, die ihm vor Augen führten, dass die Freiheit, die er seitdem genoss, keine Einbahnstraße war und er auch damit leben musste, einmal nicht zum Zug zu kommen, während sich seine Partner und Partnerinnen anderweitig vergnügten. Einen kleinen Stich gab es ihm natürlich schon, dass Silke seine Avancen gestern Abend abgelehnt hatte und sich jetzt so bereitwillig von diesem groben Pferdeknecht nehmen ließ wie eine Dienstmagd. Doch im Großen und Ganzen betrachtete er die Situation als wesentliche Verbesserung, vor allem musste er seine gelegentlichen Affären jetzt nicht mehr vor Sue geheim halten.

Hendrik wandte sich ab, als Silke schließlich im Haupthaus des Hofes verschwand, ohne sich auch nur der Mühe zu unterziehen, das überall anhaftende Heu aus Kleidung und Haar zu entfernen. Hendrik war von dieser eigenwilligen, oft verschlossenen, aber sehr selbstbewussten Frau immer wieder fasziniert, doch er fürchtete wohl zu Recht, dass er damit nicht alleine war auf der Welt. Doch war Silke nicht grundsätzlich abgeneigt, sich immer wieder auch mit ihm einzulassen, zwischen den beiden hatte sich mit der Zeit eine spezielle sexuelle Beziehung eingespielt, in der weibliche Dominanz eine nicht unwesentliche Rolle spielte. Umso erstaunter war Hendrik immer wieder, wie bereitwillig sie mit Uwe auf die andere Seite des Spektrums wechselte.

Frauen, dachte Hendrik, als er seinen Morgenmantel vom Boden aufhob, hineinschlüpft und sich auf den Weg in die Küche machte, um der Espressomaschine einen Kaffee zu entlocken.

Hendrik war überrascht, Lars in der Küche anzutreffen, der sich ebenfalls an der Kaffeemaschine bediente. „Moin, moin“, murmelte er und suchte derweil eine Tasse aus der Spülmaschine heraus, in dem noch das mittlerweile gewaschene Geschirr des Vortages darauf wartete, wieder in die Kästen geräumt zu werden. „Moin, moin“, antwortete Lars und musterte Hendrik mit einem dieser „du weißt schon, dass ich gerade deine Frau gefickt habe“-Blicke, die diesen immer noch irritierten. Lars, ein groß gewachsener, schlanker Mittvierziger, stand in Shorts und T-Shirt an der Kaffeemaschine, sein dunkles, kurz geschnittenes Haar zeigte an den Schläfen schon deutliches grau. „Gut geschlafen, Hendrik?“, frage er, als er seine Kaffeetasse von der Maschine nahm und sich an den Küchentisch setzte. „Sue schläft noch“, setzte er nach, ohne auf Hendriks Antwort zu warten. „Aber ich muss gleich los. Probleme auf einer meiner Baustellen, und die kennen keinen Sonntag, da wird 24/7 durchgearbeitet.“

Hendrik wählte in Ruhe seinen Kaffee, bevor er antwortete. „Ja, danke der Nachfrage, nur deine Frau hat mich mit ihrem Hufgeklapper geweckt. Uwe schien sie bereits zu erwarten.“ Er freute sich daran, dass Lars wenigstens einen Augenblick lang seine Züge entglitten, bevor er sich wieder gefasst hatte. „Ja, sie liebt es, in der Früh auszureiten. Und mit Uwe hat sie einen verlässlichen Pferdepfleger an der Hand. Selten heutzutage.“ „Ja, und einen hervorragenden Bereiter“, antwortete Hendrik, während er sich mit seinem Kaffee Lars gegenüber an den Küchentisch setzte. Doch diesmal war dieser besser gewappnet und ignorierte die Bemerkung gekonnt. Er trank stattdessen seinen Kaffee aus, stand dann auf, stellte die Tasse in die Spüle und drehte sich dann noch einmal zu Hendrik um. „Ja, wie gesagt, ich muss los. Habt einen netten Tag, ich werde kaum vor dem Abend wieder zurück sein. Scheinen gröbere Probleme zu sein, sonst hätte sie der Polier wohl ohne mich lösen können.“ Damit verließ er grußlos die Küche.

Hendrik lächelte in sich hinein. Auch wenn er Lars vielleicht rein körperlich nicht das Wasser reichen konnte: Dessen kühle, oft nassforsche Art war auch nicht jedermanns Sache. Oder jederfraus, um es auf den Punkt zu bringen. Hendrik war im Gegensatz zu ihm ein gutmütiger, friedfertiger Mensch, der sich nicht gerne in den Vordergrund drängte, aber ein guter Zuhörer mit viel Empathie war und bisweilen, wenn er gut drauf war, einen beneidenswerten Humor entwickelte. Und Hendrik spielte ganz leidlich Klavier. All das erlaubte es ihm, auf seine Weise bei vielen Frauen gut anzukommen und auch immer wieder beachtliche Erfolge zu landen. Und darauf kam es schließlich an, oder nicht?

Er wartete noch eine Weile, nachdem er Lars Wagen vom Hof fahren gehört hatte. Dann stand er auf, nahm noch eine frische Tasse aus der Spülmaschine und drückte einen weiteren Kaffee herunter. Mit diesem in der Hand ging er den Flur hinunter in Richtung des ehelichen Schlafzimmers. Er hatte nicht falsch geraten: Die Türe stand offen, seine Frau Sue war wach, saß im Bett und blätterte auf einem Tablet Computer in der Morgenzeitung.

Hendrik blieb eine Weile einfach im Türrahmen stehen und beobachtete seine Frau. Auch sie war im Vergleich zu der gertenschlanken Silke ein wenig fülliger, ihr rundes Gesicht wurde von dunklen, leicht gewellten Haarsträhnen eingerahmt, die im Augenblick ein wenig wirr in alle Richtungen herunterhingen. Er fing einen warmen, liebevollen Blick ihrer dunklen Augen auf, als sie ihn bemerkte und mit dem unnachahmlichen Lächeln begrüßte, das er an ihr so liebte.

Hendrik konnte und wollte sich nicht dagegen zur Wehr setzen, wie sehr ihn die Situation gerade erregte. Im Raum hing noch deutlich der Geruch der Liebesnacht, die seine Frau ganz offensichtlich genossen hatte. Er ging also langsam in den Raum, stellte die Kaffeetasse auf den Nachttisch auf Sues Seite, beugte sich dann über sie und küsste sie zärtlich auf die Lippen, die noch leicht salzig schmeckten. „Moin moin, Liebling“, flüsterte er. „Moin moin, Schatz“, kam es zurück. Sue legte den Tablet Computer zur Seite und legte ihrem Mann zärtlich die Arme um den Hals. Sie öffnete ihre Lippen leicht, bot ihm ihre Zunge an, bald waren die beiden in einem langen und intensiven Kuss vereint. Hendrik spürte, wie sein Körper mit einer Woge von Begehren reagierte, als Sue einen ihrer Arme von seiner Schulter nahm, den Gürtel seines Morgenmantels löste, mit der Hand zärtlich über seinen Unterbauch streichelte und dann seinen erigierten Penis sanft zu stimulieren begann.

Er schaute ihr kurz in ihre Augen, es brauchte hier keine Worte mehr. Es ließ seinen Bademantel zu Boden gleiten, ging um das breite Bett herum und schlüpfte zu Sue unter die Decke. Ihr warmer nackter Körper schmiegte sich an ihn, ihr Kopf ruhte auf seiner rechten Schulter, als er sie zärtlich umfasste und ihre weiche Haut zu erforschen und liebkosen begann. Zärtlich glitten seine Finger erst über einen ihrer Nippel, der sich unter seiner Berührung augenblicklich wieder zu versteifen begann. Er küsste sie wieder, ließ dabei seine Hand über ihren Busen und Bauch in Richtung ihrer Vulva gleiten, spielte ein wenig in dem sorgfältig getrimmten Büschel des dunklen Schamhaares, das sie wie zum Trotz gegen den allgemeinen Trend zur Totalrasur stehen ließ. Sie spreizte bereitwillig ihre Beine, als seine forschende Hand tiefer drängte und zärtlich über ihre nasse Spalte strich.

Hendrik hatte im letzten halben Jahr gut gelernt, mit den widersprüchlichen Gefühlen umzugehen, die eine solche Situation in ihm auslöste. Der Gedanke, dass es wohl kaum eine halbe Stunde her war, dass Lars Schwanz sich in sie ergossen hatte, erzeugte in ihm eine wohlige Mischung aus Abscheu und starker Erregung. Sue räkelte sich eine Weile genüsslich unter seinen vertrauten Berührungen, bevor sie sich ein wenig zu ihm drehte, ihn lüstern ansah und die bereits erwartete Frage stellte: „Na, noch Lust auf deine Frau?“ „Ja klar, immer doch“, antwortete Hendrik mit leicht belegter Stimme. „Na dann, du kennst die Spielregeln“, sagte sie, und ihre Augen blitzten dabei vor Geilheit und Vergnügen. Hendrik ließ kurz von ihr ab, er wusste, was jetzt erwartet wurde. Er legte sich also