Vom Bull zum Cuckold - Clifford Chatterley - E-Book

Vom Bull zum Cuckold E-Book

Clifford Chatterley

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Beschreibung

Wien, 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts: In der kurzen Zeitspanne unbekümmerter Freizügigkeit zwischen der Verfügbarkeit der Pille und der Verbreitung von HIV spielt diese erotische Novelle im Theatermilieu. Im Zentrum steht eine junge Schauspielerin, die keine Skrupel hat, ihre körperlichen Reize zur Erreichung ihrer ehrgeizigen Ziele einzusetzen. Gleichzeitig nutzt sie die spezielle Beziehung, die ihre Mutter zu ihren Liebhabern unterhält, um einen ihrer Förderer in die Falle zu locken und ihm einen Denkzettel zu verpassen. Begleiten Sie die junge Karin auf ihrem erstaunlich raffinierten Weg durch die Betten der Mächtigen auf die Bretter, die ihr die Welt bedeuten.

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Wien, 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts: In der kurzen Zeitspanne unbekümmerter Freizügigkeit zwischen der Verfügbarkeit der Pille und der Verbreitung von HIV spielt diese erotische Novelle im Theatermilieu. Im Zentrum steht eine junge Schauspielerin, die keine Skrupel hat, ihre körperlichen Reize zur Erreichung ihrer ehrgeizigen Ziele einzusetzen. Gleichzeitig nutzt sie die spezielle Beziehung, die ihre Mutter zu ihren Liebhabern unterhält, um einen ihrer Förderer in die Falle zu locken und ihm einen Denkzettel zu verpassen.

Begleiten Sie die junge Karin auf ihrem erstaunlich raffiniertenWeg durch die Betten der Mächtigen auf die Bretter, die ihr die Welt bedeuten.

 

Inhalt

Bull und Cuckold 

Das Versprechen 

In der Villa 

Der Preis 

In der Wohnung 

Der Denkzettel 

Cuckold und Bull 

Impressum 

 

 

 

 

Bull und Cuckold

Der altertümliche Aufzug in dem typischen Wiener Gründerzeithaus quietschte und ächzte, als er sich zwischen seinen beiden mächtigen eisernen Schienen emporhob, die bis zur Decke des Stiegenhauses reichten. Zwischen dem grün gestrichenen Treppengeländer, das sich spiralförmig um das Aufzuggestänge wand, und dem Mechanismus befand sich lediglich ein Käfig aus dünnem grün gestrichenen Maschendraht, der langsam an der vorderen Öffnung des Fahrkorbes vorbeizog, unterbrochen von verschnörkelten schmiedeeisernen Türen an den Plateaus der Stockwerke. 

Bernhard F. dämpfte seine Zigarette im Aschenbecher aus und blickte in den großen Spiegel an der Hinterwand der Kabine. Nein, er konnte sich nicht beklagen, mit seinen 48 sah er noch sehr gut aus, über seinem markanten Gesicht mit seinen braunen Augen wölbte sich eine hohe Stirn, sein immer noch volles dunkles Haar zeigte an den Schläfen erst Ansätze zu einem dezenten Grau, das ihn – zumindest nach der unverminderten Gunst seiner Gespielinnen zu schließen – einen gewissen attraktiven Charme der Reife gab. Natürlich: Seine gesellschaftliche Stellung, sein Vermögen und sein Einfluss in der lokalen Theaterszene schadeten seinem Erfolg bei den Damen sicher auch nicht. Doch Bernhard war mit sich und der Welt zufrieden, besonders in Erwartung dessen, was der Abend mit Bettina B, einer gefeierten Schauspielerin an einem der führenden Häuser der Stadt, noch bringen sollte.

Bernhard drehte sich also um und stieß die schwarz gestrichene Türe des Aufzuges auf, der mittlerweile im ersten Stock gehalten hatte. Eigentlich war es nach konventioneller Zählweise der dritte Stock, doch nach der traditionellen Wiener Bezeichnung lagen zwischen Parterre und erstem Stock noch ein Hochparterre und ein Mezzanin. Mit einer schwungvollen Bewegung warf er die Schachttüre wieder in ihr Schloss und drückte die „Senden“-Taste, die den Fahrstuhl zurück ins Parterre beordern würde. Er holte noch einmal tief Luft, bevor er den Drehknopf an einer zweiflügeligen, rotbraun gestrichenen Wohnungstüre betätigte, der eine erstaunlich laute mechanische Klingel antrieb. Er musste nicht lange warten. 

Ein Herr ähnlichen Alters wie er selbst öffnete Bernhard die Türe. Er trug einen tadellos sitzendem Frack, aber mit der schwarzen Schleife, die ihn als Dienstboten auswies. „Guten Abend, der Herr“, grüßte Franz, der in Wirklichkeit der Ehemann der Schauspielerin war, den Besucher. „Guten Abend, Franz“, grüßte Bernhard mit der größten Gelassenheit zurück, zu der er in diesem Augenblick fähig war. Franz, der die Türe hinter Bernhard schloss und damit hinter dieser hervortrat, bot einen außergewöhnlichen Anblick. Er trug zwar Frack und ein passendes Hemd, auch dazu passende schwarze Schuhe, jedoch fehlte seine Hose. Dafür hing sein Penis frei sichtbar unter dem Kummerbund, der sich um seinen Bauch wand, eingeschlossen in eine Art Käfig aus glänzenden Stahlringen, die zur Spitze hin leicht nach unten gekrümmt angeordnet waren. 

Doch die außergewöhnliche Aufmachung von Franz war kein Thema zwischen den beiden Herren. „Ihren Mantel, bitte“, fuhr Franz mit der größten Selbstverständlichkeit fort, nahm Bernhard seinen Trenchcoat ab und hängte ihn auf einen Kleiderhaken in die Garderobe, die in einer Nische des Vorzimmers untergebracht war. Auf dem Parkett lag ein offensichtlich handgeknüpfter Läufer, dessen Rottöne gut mit der lindgrünen Stofftapezierung des Raumes harmonierten. Zweiflammige Kandelaber links und rechts eines in einem Barockrahmen gefassten Spiegels tauchten den Vorraum in ein trübes Licht. „Ich darf Sie weiter bitten, der Herr, die Dame des Hauses erwartet Sie schon.“ Bernhard warf einen letzten Blick in den großen Spiegel: Cremefarbenes Dinnerjacket, weißes Hemd, weinrote Fliege, schwarze Hose: Alles saß perfekt. Er straffte seinen Rücken und folgte Franz durch die zweiflügelige weiß gestrichene Tür in den Salon. „Herr Bernhard“, verkündete Franz, bevor er den Durchlass freigab und die Türe hinter Bernhard wieder schloss. 

Die drei waren eigentlich seit Jahrzehnten miteinander bekannt und vertraute Du-Freunde. Doch das spezielle Spiel zwischen den Dreien erforderte spezielle Regeln, die mit ihren alltäglichen Begegnungen im Umfeld des Theaters nichts zu tun hatten: Man war an diesem Abend per Sie. Das bodenlange Kleid, in der Bettina Bernhard erwartete, gehörte ebenso zu dem exquisiten Spiel, das sie miteinander spielten, wie die merkwürdige Adjustierung von Franz. Bettina sah wie immer umwerfend aus, sie trug diesmal eine dunkelrote Robe, deren glänzender Stoff im Licht des Kronleuchters mit ihren Bewegungen leicht changierte; darüber eine auffallende mehrreihige Perlenkette, ihr goldblondes Haar war kunstvoll zu voluminösen Locken auftoupiert, ihre Augen von einer riesigen, leicht verlaufend getönten Brille bedeckt. Ihre Ohren zierten große Goldanhänger, die tropfenförmig in je einen schillernden Brillanten ausliefen. Sie war in genau der Weise überschminkt, wie sie es in einem Schauspiel gewesen wäre, in dem sie eine reife Grande Dame zu spielen hätte, ihr Lächeln war bei diesem ersten Auftritt ebenso maskenhaft erstarrt. „Bernhard.“ Ihr melodiöser, von nahezu 30 Jahren Zigarettenkonsum dunkel gefärbter Alt füllte auf magische Weise den Raum. 

Bernhard ging also auf sie zu. „Bettina, ich freue mich, Sie wiederzusehen.“ Er ergriff die Hand, die sie ihm zum Kuss reichte, beugte sich formvollendet nach vorne und führte einen perfekten Handkuss aus. „Nehmen Sie doch Platz. Sie müssen von der Anreise durstig sein. Franz?“ Sie klatschte in die Hände, während Sie zu einem großen, leicht plüschigen Sofa voranging, mit einer unbestimmten Geste auf das Sitzmöbel deutete und sich selbst setzte. Bernhard wartete, bis sie Platz genommen hatte, und gesellte sich dann an Ihre Seite. Franz öffnete auf einer Anrichte eine Flasche besten Champagner, schenkte zwei Sektflöten aus geschliffenem Kristall voll und brachte sie auf einem Tablett zu den beiden. „Madame“, sagte er und reichte Bettina das eine, mit einem „Mein Herr“ dann Bernhard das andere Glas. 

„Herzlich willkommen, Bernhard.“ Bettina prostete ihrem Gast zu, die beiden hoben ihre Gläser und tranken dann einen Schluck. Bettina griff zu ihren Zigaretten, offerierte erst Bernhard eine und nahm sich dann selbst. Sie brauchte nichts weiter zu sagen, Franz war augenblicklich mit einem Feuerzeug zur Stelle. Eine Weile blickten die beiden stumm in den großen Salon, der auf der einen Seite von einer wuchtigen Sitzgruppe vor einer raumhohen Bücherwand beherrscht wurde. Auf der anderen Seite stand unter einem Kristallluster ein Esstisch, der acht Personen bequem Platz bieten würde. Die beiden einander gegenüberliegenden weißen Doppeltüren bildeten eine Art Achse durch den Raum, der gut 50 Quadratmeter haben mochte und wie das Vorzimmer mit mehreren handgeknüpften Teppichen ausgelegt war. Die hintere der beiden Flügeltüren führte in den privateren Teil der Wohnung. 

„Wie fanden Sie die gestrige Premiere, Bernhard?“, eröffnete Bettina das Gespräch, bald entspann sich zwischen den beiden eine lebhafte Diskussion, wobei die überragende Leistung der Gastgeberin als Claire Zachanassian in Dürrenmatts bekanntestem Drama natürlich unbestritten blieb. Franz, der bei der Aufführung Regie geführt hatte und natürlich genauso wie Bernhard bei der Premiere gewesen war, beteiligte sich nicht der Unterhaltung, sondern stand unbeweglich an einer der Seitenwände. Bald wandte sich das Gespräch dem männlichen Hauptdarsteller zu, einem Gastschauspieler aus der Schweiz namens Urs, der ebenfalls einen verdienten Erfolg gefeiert hatte. „Ihr beiden scheint euch ja prächtig zu verstehen, nicht nur auf der Bühne“, versuchte Bernhard eine kleine Provokation. Bettina lächelte. „Ja, er ist schon ein Schnuckel, aber er ist 15 Jahre jünger als ich. Der wäre auf Dauer mehr etwas für Karin, nicht für eine alte Frau wie mich.“ Bernhard blickte aus den Augenwinkeln zu Franz, der jedoch äußerlich unbewegt blieb. Auf der Premierenfeier, wo auch die Bettina durchaus wohlgesonnene Presse anwesend gewesen war, hatte Urs sich jedenfalls tadellos benommen und keinen Anlass zu diesbezüglichen Spekulationen geboten. Im Gegenteil, man hatte es schließlich so eingerichtet, dass die junge Kulturredakteurin, die schon den ganzen Abend lang seine Nähe suchte, noch zu einem ausführlichen Interview mit dem Star kam. „Oder sollte man einführlich sagen?“, schloss Bettina grinsend das Thema. „Jedenfalls hat sie sich mit einer hymnischen Kritik bedankt, wofür auch immer. Aber genug davon. Franz? Wir sind hungrig.“ 

„Sehr wohl, Madame, einen Augenblick. Einen Chablis vielleicht zum Fisch?“ „Franz, Sie kennen mich zu gut, Chablis wäre wunderbar.“ Franz nickte, verließ seine Position und kehrte nach ein paar Minuten mit einem Speisewagen wieder. Er arrangierte gekonnt eine reichhaltige Fischplatte und zwei Gedecke auf dem Esstisch. „Ich darf bitten“, verkündete er schließlich. Bernhard und Bettina begaben sich zum Esstisch, wo Franz erst Bettina, dann Bernhard den Sessel zurechtrückte und ihnen dann die Weingläser voll schenkte. Bettina hob ihr Glas. „Prost, Bernhard, auf eine wundervolle Nacht.“ Bernhard lächelte. „Mit Ihnen, Bettina, wird sie unvergesslich werden.“ Franz begann derweil, den beiden Fisch von der Platte vorzulegen, und reichte ihnen den Brotkorb. „Danke, Franz, wir kommen zurecht.“ „Sehr wohl, Madame. Guten Appetit.“ Franz nickte den beiden fast unmerklich zu und nahm wieder seine Position an der Wand des Zimmers ein. 

*

Das Essen war bereits wieder abserviert, der letzte Schluck vom Chablis getrunken, Bernhard und Bettina nahmen die letzten Züge ihrer Zigarette. Auch wenn alle Beteiligten versuchten, sich nichts anmerken zu lassen, war die nervöse Anspannung im Raum zum Greifen. Essen, trinken, Smalltalk, das war alles gut und schön, aber das war nicht, wozu man sich getroffen hatte. Doch Bettina liebte es, das Unvermeidliche ein wenig hinauszuzögern, sie liebte die sublimierte Spannung zwischen den Männern, denen im weiteren Verlauf des Abends so unterschiedliche Rollen zukommen würden. Franz spielte die seine bis jetzt großartig, doch die wirklichen Herausforderungen lagen noch vor ihm. Auch wenn er vor den beiden anderen nicht trank, vermutete Bettina, dass er seine Gänge in die Küche dazu genutzt hatte, sich den ein oder anderen Schnaps oder Whisky zu genehmigen. Sie merkte es an seinen Augen, die bereits ein wenig unstet waren, als sie die Vorgänge im Wohnzimmer verfolgten.

„Franz, würden Sie die Übergabe vorbereiten bitte?“, fragte sie ihren Gatten schließlich. Der schien zwar angespannt, aber auch ein wenig erleichtert, dass das lange Warten ein Ende hatte. Er kam nicht gleich zu ihr, sondern machte sich zuerst an der Stereoanlage des Raumes zu schaffen, wo alsbald leise langsame jazzige Musik erklang, betätigte dann einige Lichtschalter an der Wand, die Beleuchtung wechselte ihren Charakter, wurde schwächer und wärmer. Schließlich trat er hinter sie. „Madame, ich darf Sie bitten?“ Er bot ihr den Arm, sie stand auf und folgte ihm in die Mitte des Raumes. „Sie sind bereit, Madame?“, fragte er noch einmal. „Ich bin bereit“, antwortete sie und bemühte sich, sicher und gefasst zu wirken. Er trat also hinter sie und nahm ihr zunächst die Perlenkette ab, dann zoger vorsichtig den Reißverschluss ihres Kleides nach unten. Bettina atmete tief durch, schlüpfte dann aus den Ärmeln der Robe und ließ zu, dass Franz es langsam ihren Körper hinabgleiten ließ. Sie zwang sich, ihr Lächeln und ihre aufrechte Haltung beizubehalten, als sie erst mit einem, dann mit dem anderen Bein aus dem Kleid stieg. 

Sie fühlte die Blicke Bernhards auf sich, scheinbar unbeteiligt, doch hinter der kühlen Fassade prüfend, begierig, bereits innerlich Besitz ergreifend. Sie schob den Gedanken an Scham, der sich kurz ihrer bemächtigte, weit weg und konzentrierte sich darauf, die Wirkung der wohlkalkulierten Inszenierung auf die Männer zu genießen. Sie trug zu ihren schwarzen High Heels lediglich einen schwarzen Strumpfbandgürtel, der mit einer Vielzahl von Clips ihre schwarzen Seidenstrümpfe hielt, und einen ebenso schwarzen BH mit Aussparungen um ihre Nippel, die auf ihren schweren Brüsten bereits steif abstanden, aber von dem delikaten Stoff perfekt in Form gehalten wurden. Ihre Scham war an den entscheidenden Stellen natürlich rasiert, doch auf ihrer Vulva stand ein sorgfältig getrimmter Busch, der trotz ihrer dezent getönten Haare deutlich die natürliche rothaarige Frau verriet, die nach ihren grünen Augen und ihrem ein wenig sommersprossigen Teint zu erwarten war. Bettina folgte den auffordernden Bewegungen von Franz hinter ihr, der ihren linken Arm über ihren Kopf hob und ihr Becken unauffällig, aber doch energisch noch vorne drängte. Sie wich ein wenig aus, indem sie ihr rechtes Bein entlastete und das Knie ein wenig beugte. Die Bewegungen waren für eine Schauspielerin Routine, doch gleichzeitig präsentierte sie sich damit Bernhard in einer Weise, die schon an Obszönität grenzte. 

„Ihre Frau, mein Herr“, verkündete Franz mit ein wenig steifer Feierlichkeit. Bernhard trat ohne Eile näher, griff Bettina erst ein wenig unters Kinn, ob ihren Kopf, zwang sie, ihm die Augen zu sehen, ihm ihre mühsam verborgene Geilheit zu offenbaren. Er ließ die andere Hand über ihren Körper gleiten, stoppte ein wenig an einer ihrer Brustwarzen, genoss das leichte Flackern in ihren Augen, als er sie mit wohldosierter Stärke in den Nippel kniff, ließ die Hand dann weiter über ihren Bauch hinabgleiten. Die Fingerkuppen glitten über ihren Nabel, dann tiefer, streiften durch ihren Busch, bevor sie ihre Schamlippen berührten, auseinander drängten, zwei Finger leicht in ihre Spalte eindrangen. Immer noch war seine andere Hand unter ihrem Kinn, sie hatte keine andere Blickrichtung als genau in seine Augen, die ihm jetzt eine delikate Mischung aus Lust und Scham zeigten, da sie ihre Nässe nicht mehr vor ihm verborgen halten konnte. 

„Danke, Franz“, antwortete Bernhard. Er griff nach Bettinas Hand hoch über ihrem Kopf und übernahm sie von Bernhard, ließ sie dann mit eleganter Bewegung auf seine eigene Schulter absinken. Er ließ von Bettina ab, griff sich aber ihre Rechte und führte sie mit sanftem, aber bestimmten Druck in die Haltung des klassischen Gesellschaftstanzes. Die Musik wechselte eben zu einem Slow Fox. „Darf ich bitten?“, fragte er mehr pro Forma, während seine eigene rechte Hand bereits an ihrer Hüfte lag. Bettina hatte kaum noch Raum, sich zu bewegen, konnte daher nicht körpersprachlich antworten und hauchte ein „das wäre entzückend, mein Herr“. Bernhard hatte sie da schon an sich gezogen und machte nicht den Eindruck, als ob ihre Antwort irgend einen Unterschied für ihn gemacht hätte. Franz entfernte sich derweil und nahm wieder seinen Platz an der Wand des Raumes ein. Bernhard führte Bettina formvollendet, während er sie endgültig in Besitz nahm, seine Hand war bereits von ihrer Hüfte auf ihr Gesäß gerutscht, was wohlige Schauer von Erregung durch ihren Körper rieseln ließ. 

Die beiden tanzten eine Weile, ließen sich von Melodie zu Melodie, von Rhythmus zu Rhythmus treiben, bevor Bernhard Franz zu sich winkte. „Würden Sie das Schlafzimmer vorbereiten bitte, Franz?“, fragte er, als ob es um das Arrangement von Schnittblumen ginge. „Sehr wohl mein Herr, bitte noch um zehn Minuten Geduld.“ Bernhard nickte, und Franz verschwand durch die hintere der beiden doppelflügeligen Türen. „Wenn Sie auch mich noch einen Augenblick entschuldigen würden, Bernhard“, flötete Bettina, machte sich von ihm los und entschwand ebenfalls in den hinteren Teil der Wohnung. 

Auch Bernhard nutzte die Gelegenheit, die geräumige Gästetoilette im Vorraum der Wohnung aufzusuchen und sich noch ein wenig frisch zu machen. Dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück und zündete sich müßig noch eine letzte Zigarette an. Die Langspielplatte auf dem Plattenspieler war abgelaufen, Bernhard genoss den Augenblick der Stille, trat ans Fenster und blickte auf das Treiben in der belebten Einkaufsstraße tief unter ihm, beobachtete, wie sich ein Stockautobus quälend langsam durch das Gewühl aus Menschen und Auto schob. Er wusste, dass das Ehepaar jetzt noch ein wenig Zeit brauchen würde: Zeit, die nun kommende Szene vorzubereiten; und Zeit, einander zu versichern, dass sie das nun Kommende wirklich gemeinsam erleben wollten, und dass es keinesfalls im Widerspruch zu der Liebe stand, die sie für einander empfanden.