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Seitenzahl: 123
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Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.
eBook-Ausgabe 10/2016 © Carl Stephenson Verlag GmbH & Co. KG, Schäferweg 14, 24941 Flensburg Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien E-Mail: [email protected] Internet: www.stephenson.de Besuchen Sie uns auf www.stephenson.de Ein großes erotisches Verlagsprogramm erwartet Sie dort. eISBN 9783798607392
Das kriegen wir schon wieder hin, ganz bestimmt. Ich helfe dir dabei! Als du vor sechs Monaten den schrecklichen Unfall hattest, hab‘ ich dich doch auch wieder aufgebaut und zu dir gehalten – und es hat gewirkt! Du gehst morgen zum Arzt, und der wird dich mal ganz genau untersuchen, sozusagen völlig ‘umkrempeln’. Es gibt bestimmt eine ganz einfache Erklärung dafür. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht in den Griff bekämen – und sei’s mit medizinischer Hilfe! Schließlich sind wir noch nicht 80! Unsere Devise lautet: Nur nicht aufgeben!“
Sonja strahlte wieder einmal ihren schier unbesiegbaren Optimismus aus. Doch so richtig wirkte das bei Sven nicht. Er war am Boden zerstört, sein Selbstbewußtsein strebte gen null. Schließlich war er es, der plötzlich seine Manneskraft verloren hatte. Und das mit knapp 40 Jahren! Er konnte es einfach nicht fassen.
„Lieb von dir, daß du mich aufzumuntern versuchst. Aber ich fühle mich echt deprimiert. Ich kriege richtige Panik, wenn ich mir vorstelle, daß ich vielleicht nie wieder mit dir schlafen kann!“
Sven klang wie ein Häufchen Elend. Denn das sexuelle „Mißgeschick“ war ihm nicht zum erstenmal passiert. Bereits seit Monaten hatte er Probleme mit seiner Potenz. Zwar reizte ihn seine Frau Sonja mit ihrem herrlichen Po, den festen Brüsten und den unwiderstehlichen grünen Augen, die so wunderschön funkeln konnten, immer noch, und der Kopf signalisierte ihm „Angriff!“; sein Körper allerdings spielte aus unerfindlichen Gründen nicht mehr mit. Urplötzlich und unerwartet. Bereits seit Wochen hatte er nicht mehr richtig geschlafen, zermarterte sich nicht nur nachts den Kopf darüber, was der Grund für sein sexuelles Leistungstief sein könnte. Still und heimlich hatte er sogar schon daran gedacht, sich Japanisches Liebespulver, angeblich bestehend aus dem zerstoßenen Horn eines Nashorns, oder ein anderes „Wundermittel“ zu besorgen. Letztlich hatte ihn jedoch seine Tierliebe sowie die dubiosen Geschichten, die um derartige Pülverchen kreisten, davon abgehalten. Sven war klar: Ein Arztbesuch war sicher die bessere Lösungsvariante.
Gleich am nächsten Morgen saß er neben einigen anderen Patienten im Wartezimmer von Dr. Schäfer. Dieser war Urologe, und Sven kannte ihn bisher weniger aus medizinischer als vielmehr aus sportlicher Sicht – die beiden spielten seit zwei Jahren mehr oder weniger regelmäßig Tennis miteinander. Im letzten halben Jahr allerdings hatte Sven wegen eines Motorradunfalls und dessen Folgen den Sporttermin immer öfter absagen müssen.
Cornelius Schäfer staunte nicht schlecht, als er seinen Tennispartner mal nicht auf dem Court, sondern in seinem Sprechzimmer begrüßen konnte.
„Sven, was führt dich denn hierher? Hattest du solche Sehnsucht nach mir, daß du es nicht mehr bis zum nächsten Treffen im Club abwarten konntest?“ begrüßte ihn der Arzt überrascht. Doch sein neuer Patient war nicht zu Scherzen aufgelegt. Den Witz übergehend, ließ er sich in den weichen Ledersessel vor Schäfers Schreibtisch plumpsen und kam gleich zur Sache.
„Conni, ich brauche deinen Rat und deine Hilfe – sowohl als mein Freund als auch als Arzt!” begann Sven recht theatralisch mit der Schilderung seines Problems.
„Oh oh, das hört sich schon jetzt nach mehr als nur einer kleinen gesundheitlichen Störung an …“, kommentierte der Mediziner mit einem Augenzwinkern. Er erwartete nun, daß Sven ihm eine Affäre mit der Nachbarin oder noch besser mit einer jungen Schönheit aus dem Tennisclub gestehen und ihn um seine freundschaftliche Mithilfe bei der Verheimlichung dieses Techtelmechtels bitten würde.
„Was ich dir nun erzähle, habe ich noch keinem anderen meiner Freunde anvertraut – und ich hoffe, es bleibt unter uns!“ fuhr Sven fort.
Sein Tennispartner grinste. Er war sicher, jetzt würde gleich das Geständnis folgen. Wer war es wohl: die kleine mit Blonde dem knackigen Po oder etwa Eva, die erfahrene rothaarige „Hexe“, mit der schon so ziemlich jedes männliche Clubmitglied so seine Erfahrungen gemacht hatte …?
„He, erstens unterstehe ich der ärztlichen Schweigepflicht, und zweitens kannst du’s mir als dein Freund ruhig anvertrauen!“ versicherte ihm der Arzt seine Verschwiegenheit und setzte lachend hinzu: „Aber bitte nicht zu sehr ins Detail gehen – sonst kann ich mich nachher nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren und bekomme selbst Lust auf eine kleine Abwechslung!“
Sven war dadurch völlig aus dem Konzept gebracht worden. Als ob er nicht schon verwirrt genug wäre durch die ganze Misere! Wieso Abwechslung? Wovon redete Cornelius da? Also gut, er würde jetzt ganz direkt mit der Sprache herausrücken, die Sache auf den Punkt bringen.
„Ich kann nicht mehr“, faßte er sein Problem kurz und bündig zusammen. „Es geht einfach nicht mehr.“
Durch diese knappe Aussage allerdings bestätigte er die Vermutung seines Arzt-Freundes nur noch weiter. Cornelius war nun felsenfest davon überzeugt, Sven könne der körperlichen und geistigen Belastung eines Seitensprunges nicht mehr standhalten. Er mußte ihm helfen! Wozu waren Freunde denn schließlich da?
„Ach so, wenn’s weiter nichts ist. Wenigstens bist du nicht ernsthaft erkrankt. Paß auf, das kriegen wir ganz einfach wieder hin. Schritt eins: Du pausierst erstmal mit dem Tennisspielen“, lautete sein erster Rat.
Die Verwirrung hätte perfekter nicht sein können. Ein Mißverständnis, wie es im Buche steht
Sven war überrascht, daß der Urologe anscheinend die Diagnose bereits gestellt hatte, ohne ihn untersuchen zu müssen. Offensichtlich kam ein solches sexuelles Leistungstief wohl doch öfter vor, als er gedacht hatte. Aber war Sport denn wirklich schlecht für die Potenz?
„Warum muß ich denn gleich mit dem Sport aufhören – meinst du, das hilft?“ fragte er überrascht.
„Natürlich, du mußt erst einmal Abstand gewinnen und dich schonen, um wieder zu Kräften zu kommen. Du bist ja nervlich völlig am Ende. Danach kannst du dann in Ruhe entscheiden, was du tun willst“, setzte Cornelius Schäfer seinen „Therapievorschlag“ fort.
„Aber ich weiß ja, was ich will. Um es ganz deutlich zu sagen: Ich will endlich wieder guten Sex haben!“
Jetzt war es raus, Sven hatte seinem Freund sein peinliches Problem gestanden.
„Na ja, an der ‚Qualität‘ deiner erotischen Eskapaden kann ich natürlich auch nichts ändern. Ich kann dir höchstens helfen, glimpflich aus der Sache herauszukommen, so daß es Sonja nicht erfährt. Mensch, Junge, ich muß ja zugeben, das hätte ich dir eigentlich gar nicht zugetraut!“ liefen Cornelius‘ Vermutungen immer noch in die völlig verkehrte Richtung.
Und auch Sven hatte in seiner Nervosität noch nicht bemerkt, daß die beiden völlig aneinander vorbeiredeten. Er fuhr mit seinen Erklärungen fort:
„Sonja weiß es ja schon längst, hat’s ja direkt mitgekriegt, und das nicht nur einmal. Aber sie war sehr verständnisvoll. Und von wegen erotische Eskapaden, pah, daß ich nicht lache! Für mich wäre schon eine ganz normale 08/15-Nummer der Himmel auf Erden …“
„Ach, hat Sonja dich etwa in flagranti erwischt – und dir auch noch verziehen? Das ist ja der Hammer!“ ging nun Schäfers Phantasie vollends mit ihm durch.
Sven verstand plötzlich gar nichts mehr.
„Von wegen in flagranti. Dafür müßte ich ja wohl erstmal können!“ wurde er langsam ungeduldig. Hatte Cornelius etwa doch nicht verstanden, was er ihm hier klarzumachen versuchte?
Dem Arzt dämmerte es langsam. Der Fall war wohl doch ernster, als er dachte. Nun mußte er mehr erfahren:
„Ach so, ich verstehe langsam. Ich dachte, du kannst nicht mehr im psychischen Sinne. Weil dein Seitensprung und die ganze Heimlichtuerei dich so schaffen.“
„Quatsch! Ich hab‘ keine Geliebte neben Sonja. Die reicht mir voll und ganz, und ich bin heiß auf sie wie nie zuvor. ‘Scharf wie Pumakacke’, wie man so schön sagt. Das Problem ist nur, daß ich nicht KANN! Es GEHT einfach nicht, untenherum tut sich bei mir gar nichts!“
Cornelius Schäfer konnte sich das Lachen einfach nicht verkneifen – was für ein herrliches Mißverständnis! Dennoch tat ihm sein Freund natürlich leid.
„Ah, jetzt verstehe ich so langsam. Sei mir bitte nicht böse, daß ich lache, aber ich dachte jetzt wirklich, du seist das bekannte ‚stille Wasser‘, dem man sowas gar nicht zutraut und das in Wirklichkeit so tief ist.”
Sven war genervt, und mit hängendem Kopf drängte er:
„Cornelius, das ist gar nicht witzig für mich. Ich bin echt deprimiert, und ich dachte, du könntest mir helfen. Kannst du denn da nichts machen? Du bist doch hier der Fachmann!“
Ganz vertrauenerweckender Arzt, der er war, erhob sich Dr. Cornelius Schäfer von seinem Stuhl, legte Sven eine Hand auf die Schulter und sagte:
„Na, dann wollen wir mal mit der Untersuchung beginnen. Machen Sie sich bitte frei, Herr Boysen.“
„Na, wie war’s beim Arzt? Konnte er dir helfen?“ fragte Sonja Sven am Abend und nahm ihn liebevoll in den Arm. Sie war frisch geduscht und duftete verführerisch nach Körperlotion. Sven zog sie auf den Schoß und hätte sie auf der Stelle vernaschen wollen – nur leider konnte er nicht …
„Ich war bei Conni. Der hat mich einmal genauestens durchgecheckt mit allem Drum und Dran. EKG, Blutuntersuchung, irgendwelche Durchblutungs-Tests und so weiter. Die gesamten Ergebnisse sind allerdings erst am Freitag da“, berichtete Sven. Er hörte sich dabei schon etwas optimistischer an.
Sonja öffnete ihren Bademantel einen Spaltbreit und streckte ihm ihre kleinen, festen Brüste entgegen. Nur zu gerne nahm Sven das Angebot an und sog sich eine der harten spitzen in den Mund. Diese erigierten Perlen waren eine seiner ganz besonderen Vorlieben. Unendlich lange konnte er daran herumschlecken und saugen, mit den Handflächen Sonjas Busen kneten, die Spitzen zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her rollen, die Brustwarzen mal zärtlich und sanft, dann wieder wild und fordernd zwirbeln, bis sie vor Lust fast wahnsinnig wurde. Auch diesmal verfehlte sein Tun die Wirkung nicht.
„Hmmmmmm, herrlich … Ja, mach weiter so, das ist superschön und macht mich irrsinnig an!“ Sonja war bereits auf dem Weg in den „siebenten Orgasmus-Himmel“.
Mit seiner Zunge leckte sich Sven nun über die gesamte Handfläche und fuhr danach kreisend über Sonjas prächtige Hügel. Er wußte, das mochte sie besonders gerne. Sie saß zurückgelehnt, die Hände hinten angestützt, auf seinem Schoß und genoß seine Zärtlichkeiten.
„Willst du, daß ich weitermache, oder soll ich lieber aufhören?“ fragte Sven, obwohl er die Antwort genau wußte.
„Ja, mach weiter, oh ja, bitte!“ stöhnte seine cremeduftende Frau. Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen und ging nun zum „Frontalangriff“ über.
Sven nahm beide Spitzen zwischen die Finger und zog sie langsam etwas in die Länge. Gleichzeitig knetete er das zarte Fleisch rhythmisch durch, und genau in diesen Takt fiel Sonjas Lust langsam ein. Das liebte sie! Erst war es nur ein leichtes, schwer zu ortendes Vibrieren in ihrem Unterleib. Dann jedoch wurde das Gefühl immer stärker, formte sich zu Wellen, die stetig an Kraft zunahmen und schließlich zu einem Orkan wurden, der sie schreien und wild zucken ließ – ein herrlicher Orgasmus hatte sie überrollt!
Als Sonja wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, saß sie noch immer auf Svens Schoß. Ihr Gesicht hatte sie an seinen Hals gelegt, den sie mit kleinen Küssen bedeckte. Dennoch spürte sie, daß Sven jetzt wieder mit den Gedanken woanders war. Und sie wußte genau, wo …
„Mach dir keine Sorgen, Schatz, das kriegen wir schon alles in den Griff. Conni weiß bestimmt eine Lösung. Wir müssen nur erst die Ergebnisse abwarten. Du weißt ja, bis dahin gilt: Nur nicht aufgeben!” versuchte sie, ihren Mann aufzumuntern. Und lächelnd setzte sie hinzu:
„Eines ist sicher: Du kannst auf jeden Fall auch in deinem jetzigen Zustand eine Frau glücklichmachen – was nicht heißen soll, daß ich nicht auch gerne mit dir schlafe!“
Sven war stolz über dieses Kompliment und hatte es schon immer sehr genossen, Sonja auf so unterschiedliche Arten befriedigen zu können. Trotzdem: Er vermißte seine Manneskraft!
„Tja, alter Freund, was soll ich sagen …“, begann Cornelius Schäfer am Freitag morgen sein Gespräch mit Sven.
„Red nicht lange um den heißen Brei herum, ich will genau wissen, was los ist“, drängte ihn daraufhin sein Patient, und der Doktor fuhr fort:
„Also, die Sache sieht wie folgt aus: Bei dir liegt offensichtlich eine Potenzstörung vor – im Fachjargon heißt das erektile Dysfunktion. Das ist die schlechte Nachricht. Und nun die gute: Dein Herz-Kreislauf-System ist bestens in Ordnung, gleiches gilt auch für alle Organe und den Blutdruck.
Ich habe lange darüber nachgedacht, was also die Ursache für dein Problem sein könnte. Denn rein organisch scheinst du fit zu sein. Und dabei fiel mir folgendes ein: Du hattest doch vor einigen Monaten diesen Unfall mit dem Motorrad. Kann es sein, daß der Beginn deiner Potenzprobleme ungefähr in diesen Zeitraum fiel?“
Sven runzelte die Stirn und dachte nach. Tatsächlich, kurz nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte es angefangen.
„Ja, du hast recht. Ich hatte damals ja echt Schwein gehabt, denn außer einem eingeklemmten Nerv im Rücken, dem angebrochenen Arm und ein paar Schürfwunden war ich glimpflich davongekommen, als dieser blöde Affe mir die Vorfahrt nahm. Aber was hat das mit da unten zu tun?” fragte er und deutete zwischen seine Beine.
„Tja, das erhärtet meinen Verdacht. Es gibt nämlich verschiedene Ursachen für eine erektile Dysfunktion. Ich will’s dir mal in einfachen Worten erklären und dir ein paar Beispiele geben: Sie kann entweder psychisch oder organisch bedingt sein, das heißt es kann am Leistungsdruck und an Versagensängsten liegen, oder der Betroffene hat Durchblutungsstörungen, leidet unter Stoffwechselerkrankungen, bei einer Operation an der Prostata kann es zu Verletzungen der Blutgefäße oder der Nerven im Unterbauch gekommen sein, der Blutzu- und Abfluß in den Penis-Schwellkörpern ist gestört oder aber es liegt an Erkrankungen des Nervensystems. Letzteres scheint bei dir der Fall zu sein. Natürlich kann auch der chronische und übermäßige Konsum von Alkohol und Nikotin oder die Einnahme bestimmter Medikamente die Potenz beeinflussen, aber das trifft bei dir ja nicht zu“, beendete Conni seine Erklärungen.
Sven war baff. Zwar hatte er seit dem Unfall Rückenprobleme, aber daß das die Ursache für den Verlust seiner Manneskraft sein sollte …
„Na ja, damals war ein Nerv eingeklemmt, und ich mußte operiert werden. Ich bin deswegen ja noch immer in Behandlung, weil ich weiterhin Schmerzen und Taubheitsgefühle habe“, dachte er laut vor sich hin.
„Siehst du. Im schlimmsten Fall sind damals bestimmte Nervenendungen beschädigt oder zerstört worden. Das kann Sensibilitätsstörungen und Mißempfindungen – besonders im Bereich der unteren Körperregionen – zur Folge haben“, führte der Freund und Fachmann weiter aus.
„Und nun, was kann ich dagegen machen?“ war alles, was Sven noch herausbrachte. Er hatte Tränen in den Augen und sah sich schon bis ans Ende seines Lebens auf hemmungslosen Sex verzichten.