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Radswid und die Insel der Verzweiflung:
Radswid Tholoka ist ein Zwerg und ein Söldner und will eigentlich nur aus
einem Wald herauskommen. Da bekommt er ein seltsames Angebot...
Im Universum der "Saga von Edro und Mergun" spielen bislang folgende Geschichten und Sammelbände:
Mergun #1-8
Elfen und Götter - Die Saga von Edro und Mergun
Die magische Klinge - Das Buch Mergun
Die Gefährten von Elfénia - Das Buch Edro
Die Insel der Verzweiflung: Edro und Radswid
Edros Suche
Radswid und die Insel der Verzweiflung
Cover: Steve Mayer
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von Hendrik M. Bekker
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
Radswid Tholoka war ein Söldner, der über etwas verfügte, was ihm immer mal wieder zu schaffen machte: ein Gewissen.
Er hatte den Verbrecherfürsten Krabaschi bestohlen, weshalb er nun durch einen Wald wanderte, auf der Flucht vor dessen Rache.
Das war ein paar Tage her, bisher war er erfolgreich in diesem Wald untergetaucht. Doch genau da war inzwischen ein Problem raus geworden.
Radswid lief noch immer durch den Wald, seit ein paar Tagen schon hatte er sich völlig verirrt.
Irgendwo musste es doch einen verfluchten Ausgang geben!
Er hatte Beeren gefunden und war deswegen nicht allzu hungrig. Wenn er nicht bald einen Ausgang fand, würde er sich etwas jagen müssen.
Allerdings besaß er nur das Beil an seinem Gürtel und die doppelköpfige Axt auf seinem Rücken, weder Pfeil noch Bogen und er war auch kein geübter Fallensteller. Selbst mit Pfeil und Bogen wäre ein Ausgang des Kampfes Wildtier gegen Zwerg möglicherweise in einem Desaster geendet, weil er verfehlt hätte.
Würde ihn ein Keiler im Kampf Zwerg gegen Schwein herausfordern, wäre ihm sicher besser gedient. Aber so standen seine Chancen eher schlecht.
Er kam auf eine kleine Lichtung, in deren Mitte eine bewaldete Insel umgeben von einem Wassergraben war.
Radswid war verschwitzt und müde. Er entschied sich eine Rast einzulegen. Er legte seine Kleidung ab und tauchte ein in das kühle Wasser. Seine Waffen wie auch seine Habseligkeiten ließ er bei seinem geflickten Seesack am Rand. Er ließ sie nicht aus dem Auge. Plötzlich sah er ein Funkeln im Dickicht der Insel.
War dort jemand?
Er sah genauer hin.
Das Amulett, das er um den Hals trug, leuchtete schwach. Es leuchtete immer, wenn größere Lebewesen wie Menschen oder Orks in der Nähe waren. Auf was es sonst so alles reagierte, wusste er nicht genau.
Er eilte zurück zu seinen Waffen.
Am Rand des Inselwaldes erschien ein kleines leuchtendes Wesen. Es flog zu ihm herüber und da erkannte er, dass es eine Fee sein musste! Er hatte Geschichten gehört, doch nie eine mit eigenen Augen gesehen. Wie eine handgroße Menschenfrau sah sie aus, mit kleinen filigranen Libellenflügeln, die schillernd leuchteten und sich hektisch bewegten. Ihre Flügel verbreiteten ein unheimliches Leuchten.
„Hab keine Angst, Radswid“, hörte er eine Stimme in seinen Gedanken! Sie war in seinem Kopf, was ihm ungeheure Angst machte.
Er packte seine doppelköpfige Axt und stellte sich ihr nackt entgegen.
„Was willst du?“, rief er angriffslustig. Es waren frustrierende Tage gewesen und eine Fee hatte ihm gerade noch gefehlt. Sie galten als verschlagen und hinterlistig.
Sie kicherte erfreut.
„Dass du dir etwas anziehst, zuallererst.“
Er musterte die kleine Fee misstrauisch, die nun einige Meter vor ihm in der Luft verharrte.