Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dieses E-Book entspricht 168 Taschenbuchseiten ... Wenn Lebenserfahrung und Reife auf Neugier und Jugend treffen, wird es explosiv und sinnlich. Ob in einem alten Zirkuswagen im Spreewald, am Strand von Ibiza oder mit Blick auf das lebenshungrige Hongkong – in diesen erotischen Kurzgeschichten geht es lustvoll und heiß her. Lassen Sie sich entführen … Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 220
Veröffentlichungsjahr: 2020
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Impressum:
Reif trifft jung - Erfahren trifft neugierig | Erotische Geschichten
von Holly Rose
Ihr Name mag an eine »heilige Rose« erinnern, doch das entspricht absolut nicht Hollys Naturell. Sie ist mit ihren 24 Jahren sehr an Sexualität und sämtlichen Spielarten, die es in diesem Bereich gibt, interessiert. Entdeckt hat Holly ihre Lust bereits im zarten Alter von 13. Allerdings konnte sie zu diesem Zeitpunkt ihr Begehren noch nicht voll ausleben, da die Jungs in ihrem Alter in dieser Hinsicht nichts mit ihr anzufangen wussten. Mit 16 Jahren kam sie mit einem fünf Jahre älteren Mann zusammen und konnte mit ihm endlich ihre sexuelle Leidenschaft ausleben. Sie gab sich mehreren Männern und ebenso Frauen hin. Die Sexintensität reichte von zartem Blümchensex bis zu harten Schlägen der Lust. Um all ihre erregenden Erlebnisse nicht zu vergessen, begann sie, diese aufzuschreiben. Mit ihren Geschichten möchte sie andere sexinteressierte Menschen ermutigen, ihre Gedanken und Wünsche auszuleben, um sich dabei selbst zu entdecken.
Lektorat: A. K. Frank
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Anna Demianenko @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783966418294
www.blue-panther-books.de
Hongkong bei Nacht
Li Fung Shu war ein echter Glücksritter gewesen. Er hatte in seiner Stadt alles erreicht, was man als Notar und Anwalt nur erreichen konnte. Bis er sich mit Leuten einließ, mit denen man sich besser nicht einlassen sollte. Und so war das passiert, was Li Fung Shu für sein Leben sicher nicht eingeplant hatte.
Er wurde zu einer Null, zu einem Niemand. Man hatte ihm die Approbation entzogen. Die Macht dieser Leute ging weit, sehr weit. Und nun blickte er versonnen auf eine Stadt, welche er so sehr liebte, wie keine andere auf der Welt. Sie hatte ihm dennoch alles genommen, was er jemals besessen hatte – Li Fung Shu war gerade mal achtundsechzig Jahre alt.
***
Anastasia Leclerc kam am Abend mit dem Flieger aus Paris. Schon der Landeanflug auf die Insel, denn das war Hongkong ja nun mal, hatte sie für die Stadt eingenommen. Wie ein riesiges Spinnennetz breitete sich die bunte Lichterwelt über der Stadt aus. Es glitzerte und funkelte allerorten. Vom Flugzeug aus hatte man einen atemberaubenden Blick auf alles und Ana schoss ein Foto nach dem anderen, lud es bei Instagram hoch, damit auch andere sich daran erfreuen konnten.
Sie wurde von allen nur Ana gerufen, war dreiundzwanzig Jahre alt und zu einem Briefing in Hongkong, eingeladen von ihrer Firma, weil sie die Beste ihres Jahrgangs war und ihre Chefs sie gern für einen Posten in Hongkong gewinnen würden – sie indes hatte Bedenken, aus Paris fortzugehen.
***
Li Fung Shu starrte auf die Maschine, die zum Landeanflug in Hongkong ansetzte. Sie kam aus Paris. Er jobbte hin und wieder am Flughafen, lud Koffer aus und belud die bald abfliegenden Flugzeuge mit den Dingen, die man für einen Flug so brauchte.
Dasselbe tat er am Hafen, wenn die riesigen Kreuzfahrtschiffe anlegten, verdingte sich als Packer oder Gästeführer und verdiente sich so etwas Geld nebenbei, denn sein Erspartes ging alsbald zur Neige. Hoffnungen darauf, dass er jemals wieder als Anwalt arbeiten würde, hegte er nicht, die chinesische Mafia hatte seinem Ansehen zu sehr geschadet. Doch er hatte es akzeptiert, schließlich hatte er sich auf die dubiosen Geschäfte eingelassen. Er war gierig geworden, das war ihm schlecht bekommen.
Der Abend senkte sich auf die Stadt hinab, und bald würden die gigantischen Lichtershows beginnen, die von den Hotels initiiert wurden. Wie jeden Abend, so würde er auch an diesem Abend dieses Lichtermeer genießen, wenn er hier die Koffer ausgeladen hatte, und dafür ein paar Hongkong-Dollar kassierte, sodass er über den nächsten Tag kam.
Ein junges Mädchen, so um die zwanzig herum, sprach ihn freundlich an, ob er ihre Koffer vielleicht zu einem Taxi tragen könne, sie wären sehr schwer. Li Fung verbeugte sich vor der hübschen Frau und sagte freundlich: »Ja, natürlich helfe ich Ihnen, sehr gern sogar. Welche sind es denn?«
»Die drei, die jetzt auf dem Band sind?«
»Da haben Sie sicherlich vor, etwas länger in Hongkong zu verweilen? Die Stadt ist sehr schön, ich kann Sie Ihnen zeigen«, biederte sich Li Fung an und kam sich dabei irgendwie billig vor.
»Oh nein«, sagte Ana, »in einem der Koffer sind nur Geschäftsunterlagen, die ich hier vor Ort benötige, und in den anderen zweien«, sie lächelte leicht, »ist tatsächlich Kleidung. Ich heiße übrigens Ana.«
»Li Fung Shu«, stellte sich Li vor. Fasziniert von der Schönheit der jungen Frau, lächelte er leicht. Er trug die Koffer pflichtschuldigst zu einem Taxi, hievte sie in den Kofferraum hinein und Ana bestieg das Taxi, welches sofort losfuhr.
»Ich Trottel«, dachte Li Fung, »habe noch nicht mal gefragt, in welchem Hotel sie absteigen wird. Und sie hat sich noch nicht einmal bedankt. « Dass der Taxifahrer einfach losgefahren war, das konnte Li natürlich nicht wissen.
***
Ana hatte den älteren Mann jedoch sehr wohl wahrgenommen, wollte sich auch noch bei ihm bedanken, doch da der Fahrer des Taxis schon losgefahren war, war das kaum mehr möglich gewesen.
Der ältere Mann schien traurig gewesen zu sein und sie hätte ihn gern getröstet. Na, vielleicht sah man sich während ihres Aufenthaltes noch einmal. War nicht jede Stadt auch irgendwie ein Dorf? So sagte man es auf Englisch. Zwar war Ana Pariserin durch und durch, doch sie beherrschte Englisch, als wäre es ihre zweite Muttersprache.
Allmählich näherten sie sich der Stadt und jedes größeres Hotel hatte eine andere Lightshow auf seinen Korpus geworfen. Hongkong strahlte. Es verwandelte sich des Nachts in eine riesige Lasershow, welche Ana den Atem raubten. Bei dem einen Hotel war es wie ein Film, der da auf die Hotelwand geworfen wurde. Ein anderes Hotel glänzte mit kristallinen Weißtönen. Diese Illuminationen allein waren es wert Hongkong auch bei Nacht einen Besuch abzustatten. Sagte man Paris nach, dass es die Stadt der Liebe war und New York, dass die Stadt niemals schlief, so war Hongkong die wohl bunteste Stadt, die Ana je gesehen hatte. Sie war tief beeindruckt. Es gab keine Messlatte, die man hier hätte anlegen könnte, und das wollte sie auch gar nicht. Es war spät, die Straßen der Stadt waren verstopft und viele Menschen noch immer auf den Beinen. Offenbar lockte das Lichtermeer der Stadt scharenweise Touristen an.
Ana blickte auf das Riesenrad unweit des Hafens, welches sich gerade wieder zu drehen begann und in pinkfarbenen Tönen blinkte und strahlte. Was für eine wunderschöne Attraktion. Ana musste einfach hinschauen und empfand die Inszenierung großartig. Da sie das erste Mal in Hongkong weilte, würde es ihr sicher nicht langweilig werden und vermutlich wären die wenigen Tage, welche sie hier war eh viel zu kurz, um alles besichtigen zu können.
Doch stimmte das Gehalt und konnten die Chefs sie überzeugen, würde sie wiederkommen. Dann allerdings für immer.
***
Li Fung Shu hatte seine Arbeit erledigt. Vier Stunden lang hatte er Koffer, Kisten und Kartons hin- und her bewegt und dafür zwanzig Hongkong-Dollar kassiert, was er total in Ordnung fand. Nun würde er weiter wandern zum Hafen hinunter. Auch dort würde er helfen, die Schiffe zu be- und entladen. Er hatte also noch einiges zu tun, wenn es gut lief. Li merkte, dass sein Magen knurrte, denn er hatte den ganzen Tag über noch nichts gegessen. In der Suppenküche am Hafen würde er sich eine warme Mahlzeit gönnen.
Abrupt musste er an das Mädchen denken, welches so wunderschön gewesen war. Hätte er so jemanden an seiner Seite, wäre sein Leben lebenswerter. Sogar mandelförmige Augen hatte sie gehabt und ihn dadurch an eine Asiatin erinnert. Doch da der Flug ja aus Paris kam, nahm er an, dass sie Französin war.
Sein Blick wurde unstet, er dachte daran, wie er früher selbst so oft um die halbe Welt geflogen war. Immer seinen Mandanten hinterher, die ihn forderten. Er hatte sehr gutes Geld verdient, doch wenn man drei Jahre obdachlos war, ging alles einmal zu Ende.
Li schlief im Hafengebiet, schlief in abgehalfterten Hütten, wo niemand so genau hinsah. Er lebte aus einem Rucksack heraus, den er tagsüber auf dem Rücken trug. Ab und an schlief er auch auf den Parkbänken in Hongkongs grüner Lunge, dem Peak. Irgendwas fand er immer. Wenigstens sein Erfindungsreichtum hatte ihn nicht verlassen. Er hatte gelernt zu überleben, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche.
Doch am nächsten Tag würde er noch einmal leichtsinnig sein. Er würde Roulette spielen, denn an diesem Tag wurde er neunundsechzig Jahre alt und das Glück noch einmal herausfordern. Noch einmal in einem Anzug mit Krawatte und weißem Hemd auftreten. Vielleicht wäre es das letzte Mal. Verlor er, war’s das. Dann würde er Hongkong verlassen und nach Macau ziehen, der kleinen Schwester dieser Gigametropole. Doch er würde versuchen, dies zu vermeiden.
***
Ana hatte ihr Ziel erreicht. Das Hotel, welches ihr Zuhause für die nächsten Tage sein würde, strahlte Exklusivität aus. Es war eines der größten der Stadt und verfügte über sechzig Stockwerke. Als Ana das Hotel betrat, staunte sie über den riesigen Springbrunnen, welche im Entree plätscherte, staunte über die feudale Ausstattung der Empfangshalle und die vielen, harmonisch aufeinander abgestimmten Blumenarrangements, welche an Üppigkeit und Duft kaum zu überbieten waren.
»Du liebe Zeit«, dachte Ana, »hier wurde wirklich nicht gespart.« Es war drei Uhr nachts und das Leben pulsierte immer noch.
Ihr Zimmer bot einen atemberaubenden Blick auf die Stadt. Sie schaute auf so viele Lichter, auf die Häuserschluchten, das Meer, welches weit hinten am Horizont zu erkennen war, und die gewaltige Hängebrücke, welche Hongkong mit dem Hafen verband. Diese Eindrücke musste sie erst einmal verdauen.
Man brachte ihr die Koffer auf das Zimmer, wünschte einen angenehmen Aufenthalt und Ana gab dem Kofferträger etwas Trinkgeld. Dann zog sie sich einen Sessel an die breite Fensterfront und genoss den phänomenalen Rundblick auf Hongkong. Sie fragte sich, ob sie jemals eine prachtvollere Stadt gesehen hatte.
***
Li Fung war am Hafen angekommen. Zuvor hatte er sich in der Suppenküche gestärkt und das Essen gierig heruntergeschlungen, weil er so hungrig war. Doch diese Nacht war offenbar seine Nacht, denn gleich drei Kreuzfahrtriesen lagen vor Anker. Das brachte sicherlich Geld in seine schmale Kasse, und so fragte er hier und da nach, wo noch eine Hand gebraucht wurde. Er hatte die ganze Nacht keine ruhige Minute. Als der Morgen anbrach, hatte er mehr Geld als sonst in den Taschen, was er als gutes Omen für die nächste Nacht ansah. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und setzte sich etwas, um zu verschnaufen. Li Fung Shu war platt, aber er hatte gutes Geld verdient.
Früher hatte er selbst Kreuzfahrten unternommen, mit Li-Mai, die für ihn sein ein und alles gewesen war. Die ihm genommen worden war, als sie von dieser Brücke sprang, auf die er jetzt blickte. Li-Mai die durch keine Frau der Welt ersetzt werden konnte – bis jetzt zumindest nicht. Er hatte sie bis zur Besinnungslosigkeit geliebt. Sie waren das perfekte Paar gewesen, hatten eine Leidenschaft entwickelt, die nie wiederkam. Er hatte ihre klitschnasse Möse geleckt, hatte sie penetriert und Li-Mai hatte ihr ansteckendes, perlendes Lächeln gelacht.
Oft trug sie einen Spitzenbody und halterlose schwarze Seidenstrümpfe, die Li so stark erregten, dass er sie ihr um den Hals schnürte, oder ihre Hände an dem Bettpfosten festband. Sie fanden immer ein Spiel, das sie spielen konnten. Ihr Rekeln auf dem Bett war für ihn eine Offenbarung, die Knutschorgien, die darauf folgten, zeugten von Vorfreude auf wilden Sex. Doch all das gehörte der Vergangenheit an. Li-Mai war gegangen ohne ein Wort, ohne einen Abschiedsbrief. Damals vermutete er, dass die Mafia etwas damit zu tun hatte. Beweisen konnte er es nie.
Zwei Jahre war das nun her, und er zerfleischte sich selbst, sagte sich jedoch immer öfter, dass er endlich loslassen musste, sonst würde er kaputtgehen. Und so war es auch.
»Heute Nacht werde ich spielen, Li-Mai«, sprach er mit ihr. »Heute Nacht, ein letztes Mal. Erinnerst du dich noch an unsere Rituale zu unseren Geburtstagen? So ein Ritual wird es heute Nacht auch geben. Ich überrasche mich einfach selbst. Entweder es klappt, oder es klappt nicht. Wünsch wenigstens du mir Glück, meine Li-Mai. «
***
Ana war gegen sechs Uhr morgens tatsächlich noch eingeschlafen. Sie hatte sich den Wecker für zehn Uhr gestellt, das Briefing würde um elf Uhr beginnen. Um vierzehn Uhr wollte sie sich die grüne Lunge Hongkongs, den Peak anschauen, der hoch über der Stadt thronte und als eine Art Stadtwald fungierte. Dieser sollte so riesige Ausmaße haben, dass sogar ein Tram auf den Berg hinauf und auch wieder hinunterfuhr. Der Blick auf die City sollte, laut Auskunft des Concierge, atemberaubend sein. Überhaupt, so fand Ana, gab es in dieser Stadt unglaublich viel Postamente aus Glas, Holz und anderen Baumaterialien. Diese Stadt baute eindeutig in die Höhe, da sie sich nicht verbreitern konnte.
Heute Nacht würde Ana dann ins Spielcasino gehen und endlich einmal wieder die Kugel rollen lassen. Das hatte sie lange nicht mehr getan. Früher hatte sie viel mehr Roulette gespielt und ab und an sogar gewonnen.
Ana war zufrieden mit dem Briefing. Es war in ihrem Interesse verlaufen. Sie würde für ein Jahr zurück nach Paris gehen – das hatte sie sich auserbeten - um danach, für wie lange auch immer, nach Hongkong zu kommen und dort ihre preisgekrönten Artikel schreiben. Ein fürstliches Gehalt würde sie hier erwarten. Auch in dieser Stadt wartete man gern auf Ausnahmetalente wie sie.
Den Stadtwald würde sich Ana nun doch für morgen aufsparen, da sie recht angespannt war. Natürlich hatte sie sich konzentrieren müssen, doch nun ließ die Konzentration allmählich nach und Müdigkeit überkam sie. Als sie eine Stunde geschlafen hatte, fuhr sie hinunter in den Hafen. Auch dort wurde sie überrascht durch die Bauweise. Und dann war da natürlich noch das höchste Gebäude Hongkongs, mit seinen über hundert Stockwerken und einer schwindelerregenden Glasplattform in einer Höhe, wo Ana eigentlich gar nicht hinwollte. Doch der Mut wurde belohnt, mit einer Aussicht der Superlative, welches sie sehr genoss. Danach war es auch schon wieder Zeit fürs Abendessen, das sie sich auf Zimmer bringen ließ. Ana wollte noch ein Bad nehmen, bevor es in den Spielpalast ging, der selbstverständlich größer, höher, teurer war. Hongkong war eben in jeder Hinsicht ein Superlativ.
Als Ana die Eingangshalle betrat, staunte sie über eine perfekte Eiffelturm-Kopie in Glasform und holte sich schon einmal Jetons. Dann ging sie zurück auf ihr Zimmer und sank erschöpft in die Wanne, wo sie sich entspannte und kurz die Augen schloss. Die Lichter der Stadt begannen allmählich zu leuchten. Es war wahrlich kein billiger Kitsch, den man Abend für Abend auf die Korpusse der Hotelgiganten projizierte, doch speziell heute Abend empfand Ana alles wie einen Traum.
Ihr türkisfarbenes Abendkleid war ein echter Hingucker, vorn geschlossen, doch die Rückansicht einfach sexy. Sie würde heute Nacht sicherlich nicht allein bleiben, hatte Lust zum Feiern, auf Sex und vielleicht war ihr sogar das Glück hold. Sie wollte Spaß!
Als sie die Spielhalle betrat, musste sie zuerst blinzeln. Ein mit Swarovski-Kristallen besetzter Kronleuchter prunkte über jedem Spieltisch. Ana setzte sich und blickte fasziniert auf die Kronleuchter. Dann sah sie sich um. Neben ihr saß ein älterer Herr, der ihr vage bekannt vorkam. Er wirkte nervös, fast fahrig und schaute gereizt hinter der Kugel her, auf welchem Feld sie wohl zum Liegen kam. Er seufzte tief, offenbar war es das falsche Feld gewesen und er hatte verloren.
Ana blickte auf ihn, überlegte, dann wusste sie, woher sie ihn kannte. Es war der Kofferträger vom Flughafen. Was machte der denn hier?
Unbedarft sprach sie ihn an. »Wir kennen uns doch?«, sagte sie und Li blickte sie traurig an.
»Ach, die junge Dame vom Flughafen, nicht wahr?«, sagte er, und sein linkes Auge zuckte nervös.
»Sie spielen?«, fragte Ana leicht zögerlich.
»Heute ist mein Geburtstag«, sagte Li. »Wenn ich verliere, habe ich nichts – außer meiner Würde. Wissen Sie, ich habe vor ein paar Jahren alles verloren, was ich hatte. Eigentlich hatte ich den festen Willen mir heute etwas davon zurückzuholen. Aber schon der erste Einsatz ist ein Flop. Sehen Sie selbst.«
Ana sah, dass das Geld futsch war.
»Geben Sie mir mal Ihre Jetons«, sagte sie und öffnete ihre Hand.
»Wieso?«, meinte Li. »Glauben Sie etwa, dass Sie es besser können?«
»Nein«, sagte Ana. »Doch Sie wollen das Glück erzwingen! Glück lässt sich aber nicht erzwingen.«
Und als der Croupier bat das Spiel zu machen, setzten die beiden eine Runde aus.
»Hören Sie – wie war doch gleich ihr Name?«, fragte Ana und Li war sicher, dass sie ihn wieder vergessen würde. »Wenn Sie mit nichts gekommen sind, was würden Sie dann setzen?«, fragte Ana ihn und Li dachte, dass das eine sehr merkwürdige Frage sei.
»Was ich setzen würde?«, fragte Li. »Ich verstehe nicht?«
»Nun, Sie sind im Augenblick nicht gerade vom Glück geküsst, nicht wahr? Sie wollen gewinnen – haben aber keinen Plan! « Sie zeigte ihm einen Jeton und sagte: »Dieser eine wird reichen, um sie wieder flüssig zu machen! Sie müssen nur fest daran glauben. Sie warten jetzt hier und lassen sich ein paar Runden Zeit. Glauben Sie mir, ich weiß, was ich tue. Ich bleibe an ihrer Seite.«
Li zögerte zwar, doch dann ließ er sich darauf ein, was Ana ihm geraten hatte. Da bot ihm tatsächlich jemand seine Hilfe an, dann sollte er diese auch annehmen.
Und Ana spielte, er wartete, und sie wich tatsächlich nicht von seiner Seite.
Er sah sie an. Wie alt mochte sie wohl sein? Vermutlich nicht älter als fünfundzwanzig. Und er, er feierte heute seinen neunundsechzigsten Geburtstag, obwohl feiern nicht der richtige Ausdruck war.
Ana schaute ihn an. »Jetzt könnten Sie es, rein theoretisch betrachtet, einmal probieren«, sagte sie. »Ich habe die Zahlen verfolgt, welche bis jetzt gefallen sind. Es waren durchweg gerade Zahlen, alles rote. «
»Und was raten Sie mir nun?«, fragte Li.
»Nun«, sagte Ana. »Sie sind mit nichts gekommen, Sie haben nichts mehr, wie Sie selbst ja sagten. Es erklärt sich doch von selbst, wenn Sie es recht überlegen?«
»Die null?«, meinte Li und war sogar ein bisschen pikiert, doch er sagte sich, dass es nur eine messerscharfe Kombination war.
»Genau!«, meinte Ana.
»Aber die fällt so gut wie nie«, erwiderte Li, und sein Augenlid zuckte nur noch stärker.
»Eben! Alles oder nichts«, meinte Ana. »Wäre ich an Ihrer Stelle, würde ich es genauso halten. Alles auf die Null – ZERO.«
Seufzend ließ sich Li führen, es war ja sowieso schon egal. Er hatte noch genau dreitausend Euro, die er auf ZERO setzte. Anna machte ebenfalls ihr Spiel und setzte nur auf Rot, als der Croupier das Spiel für geschlossen erklärte.
Alle Leute, die rund um den Spieltisch standen und diejenigen die spielten, schauten nur auf den Mann und die Frau. Was passierte denn da? Das war ja ein echter Krimi, der sich da vor ihren Augen abspielte. Der Mann schien verzweifelt, doch die junge Frau schien ihm die Angst zu nehmen. Zärtlich strich sie über seine Hände, hielt diese fest in ihren und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Es war herzerfrischend zu sehen, wie das junge Ding dem älteren Mann Mut zusprach.
Dann schloss Li die Augen – die Kugel wurde langsamer, und sie rollte, rollte, rollte. Doch sie blieb noch immer nicht liegen. Die Null kam in Sichtweite, doch ganz bestimmt würde sie davor liegen bleiben. Was hatte Ana zu ihm gesagt? Er müsste nur fest daran glauben – dann würde das Glück zu ihm zurückkommen.
Als die Kugel nun noch langsamer wurde, und die null in unmittelbare Nähe rückte, war die Spannung mit Händen greifbar. Selbst der Croupier schaute gebannt darauf. Ana brauchte gar nicht zu schauen, sie wusste es auch so. Sie glaubte an das Glück.
Und tatsächlich verkündete der Croupier: »ZERO. NULL. Der Herr hat den zweihundertfachen Einsatz gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!«
Li fühlte sich zuerst gar nicht angesprochen, doch dann registrierte er, dass er gewonnen hatte. Er taumelte fast, dann schloss er Ana in die Arme und gab ihr einen langen Kuss. »Danke«, sagte er zu ihr, »doch ganz realisieren kann ich das noch nicht.«
»Glaube ich Ihnen aufs Wort«, meinte Ana. »Doch sollten wir schleunigst gehen, damit Sie mir nicht noch leichtsinnig werden, und gleich wieder alles setzen. Kommen Sie, kommen Sie.«
Li lachte. »Nein, tue ich ganz bestimmt nicht. Ich bin ja froh, dass ich wieder zu Geld gekommen bin«, sagte er. Doch Ana ließ nicht locker, führte ihn zu der Kasse, wo ihm eine Menge Geld ausgezahlt wurde, die Li strahlen ließ.
Damit konnte er sich sehr wohl eine neue Existenz aufbauen. Das reichte, um ein Leben in Würde zu führen.
Er küsste Ana lange und sagte: »Wie kann ich das nur jemals wiedergutmachen?«
»Hm, da fällt mir bestimmt noch etwas ein«, meinte sie und beide traten hinaus in das Foyer, wo einige Li zu seinem Gewinn gratulierten.
»Allein der jungen Dame hier habe ich es zu verdanken«, sagte Li dann jedes Mal und nahm Ana in den Arm. »Und da heute mein Geburtstag ist, würde ich Sie gern zum Essen einladen.«
»Nein, ich lade Sie ein«, meinte Ana. »Werden Sie mir ja nicht leichtsinnig. Ich möchte, dass Sie das Geld für Ihre Belange nutzen.«
Gemeinsam gingen sie in das Restaurant, das dem Spielcasino angeschlossen war, und Ana bestellte ein landestypisches Gericht. Li genoss das gehobene Ambiente, allmählich kam sogar der Advokat wieder in ihm durch und als Ana ihn fragte, wie all das denn nur passiert sein, erzählte Li, und Ana bekam große Augen.
Nein, Mitleid empfand sie nicht. Li hatte einen Fehler begangen, er hatte dafür gebüßt, nun war es aber auch gut. Etwas anderes brach sich in ihr Bahn. Eine tiefe Erregung. Leute wie Li interessierten Ana, schon von Berufswegen. Und als sie ihn fragte, ob er Lust habe mit ihr aufs Zimmer zu kommen, zögerte Li nur für einen kurzen Moment.
***
Der Fahrstuhl brachte sie souverän in Anas Zimmer, und Lis Körper kribbelte vor verhaltener Erregung, Lust und Leidenschaft. Durch die Fensterscheiben sah er die illuminierte Glitzerwelt. Von hier oben war sie fast noch schöner.
Seine Nervosität war spürbar, und Ana flüsterte ihm zu: »Möchtest du dich vielleicht erst mal frisch machen und danach ausziehen? Ich würde gern mit dir schlafen. Ich bin es gewohnt meine Wünsche offen auszusprechen. Also, wie siehts aus?«
Li wurde tatsächlich rot und meinte, er benehme sich wie ein Esel. Dann ging er rasch ins Bad, entkleidete sich und betrat wieder den Raum, in dem Ana nun nackt vor ihm stand und Li schier die Luft wegblieb.
Was für ein hinreißender Anblick. So weiche Haut, so ein junges Gesicht. Viel zu jung für dich, dachte Li, und sagte: »Aber ich bin doch viel zu alt für dich.«
»Warum?«, fragte Ana und küsste Lis Haut. »Wenn man sich zueinander hingezogen fühlt, ist es doch völlig egal, wie groß der Altersunterschied ist. Ich finde dich sehr nett. Also?«
»Dann möge unsere gemeinsame Zeit so langsam wie möglich vergehen«, sagte Li in typisch chinesischer Art und zog Ana an sich.
Er küsste sie so zärtlich, strich verträumt über ihre zarte Pfirsichhaut und Ana fühlte sich, als würde sie auf einer rosa Wolke schweben. Der Alkohol, den sie getrunken hatten, tat sein Übriges, eine gewisse Lockerheit stellte sich ein.
Sie mochte Li und sie stand zu ihm. Und als er ihr sein Geschlecht präsentierte, pfiff sie durch die Zähne. Na, das nenne ich aber mal ein Prachtexemplar! Von wegen alter Mann! Sie lachte, dann kroch sie auf Li zu und ergriff von seinem Geschlecht Besitz, nahm es in ihren Mund auf und saugte genüsslich daran.
Li sog scharf die Luft ein. Lange hatte er auf so eine Liebkosung warten müssen. Eine unstillbare Sehnsucht nach der jungen Frau griff von ihm Besitz. Heute Abend würde er das Leben feiern, würde Ana vögeln, würde Spiele mit ihr spielen und ihre Feuchtigkeit, Sinnlichkeit jugendliche Schamlosigkeit ausnutzen. Ja, das würde er tun. Als Li zu zittern begann, hielt Ana ihn, als er ihr sagte, dass er sich kaum mehr halten könne, sagte sie ihm, sie würde ihn führen.
Li und Ana verstanden sich prächtig, doch Li zog brüsk seinen Schwanz aus ihrem Mund heraus, als die Ejakulation kurz bevorstand. Er wollte nicht in dem Mund einer Frau kommen. Stattdessen drehte er Ana um und stieß kraftvoll in sie hinein. Er lief zur Höchstform auf, und Ana presste sich so dicht an ihn, dass sie schon fast in ihn hineinkroch. Li pumpte, Li schwitzte und als er kam, kam auch Ana. Ein gemeinsamer Höhepunkt, das Maß aller Dinge. Ana hatte so etwas noch nie erlebt, und sie schlug Li sogar, weil sie so sehr erregt war, dass sie gar nicht wusste, wohin mit ihrer angestauten Lust. Li hatte sie so herrlich stimuliert, dass es ein Fest der Sinne wurde. Die ganze Nacht über. Ana war glücklich.
So etwas hätte ihr kein junger Mann bieten können. Li hatte Erfahrung, doch er hatte noch etwas anderes. Als alles von ihm abgefallen war, konnte er in ihr lesen wie in einem Buch. Der Sex mit ihm war maßlos – er bereitete ihr himmlische Freuden, als er in ihre feuchte Möse eindrang, sie dermaßen hart penetrierte, dass sie leicht aufschrie. Doch Li wusste, sie tat es aus Leidenschaft.
Der Chinese genoss das Zusammensein mit Ana. Natürlich sagte er sich, dass sie viel zu jung für ihn sei, aber stimmte das wirklich? Oder war nicht Anas These eher zum Nachdenken geeignet – wenn man sich wirklich lieben würden …
Li beschloss, tatsächlich darüber nachzudenken.
Zwei Tage blieben ihnen. Zwei Tage, in denen sie Sex haben konnten, in denen sie sich näher kennenlernen würden und in der Li Anas süßen kleinen Busen in seinen Händen wiegen, daran saugen und mit ihren winzig kleinen Nippeln spielen konnte. Bei Ana bahnte sich ein neuer Orgasmus an, und sie hielt ganz still, um ihn bewusst mitzuerleben. Li schaute ihr dabei in die Augen, und sah eine Ana, die so scharf war, dass er nicht mehr an sich halten konnte. Er vögelte sie weiter und Ana schrie und schrie, weil ihr der Orgasmus fast körperliche Schmerzen bereitete.