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Reini ist der beste Rollerfahrer, ein Rollermeister. Das ist ja auch kein Wunder. Mit Hilfe seiens Freundes, des Funkers, hat er den Roller aufgerüstet mit einer Autohupe, Blinklicht, Stopplicht und einem Scheinwerfer. Nachdem sein Freund den Scheinwerfer repariert hat, hat er seinen Schraubenzieher bei Reini liegenlassen. Reini weiß, dass sein Freund das Werkzeug dringend benötigt. Als er zur Bushaltestelle rollert, fährt der Bus gerade weg. Der kleine Rollermeister will den Schraubenzieher zum Bahnhof in der Stadt bringen. Aber der Zug mit dem Funker fährt schon um 10 Uhr. Ein Buch für Kinder ab 6 Jahre. LESEPROBE: „Wo willst du hin?", fragt Kalle. „Zu meinem Freund", sagt Reini, „zu Gerhard, dem Funker. Seinen Schraubenzieher hat er vergessen." „Klarer Fall!", sagt Kalle. „Ein Funker ohne Schraubenzieher ist nur ein halber Funker. Grüß ihn von mir!" Und er flitzt davon. Die Straße führt durch den Wald. Bäume und Büsche laden ein: Ruh dich aus in unserm Schatten! Reini ruht sich nicht aus. Er rollert und rollert. Der See neben der Straße lockt: Komm baden, kühl dich ab! Reini kühlt sich nicht ab. Er rollert und rollert. Und die Sonne steigt. Eine Eisenbahnschranke stoppt Reinis Reise. Davor wartet schon ein Pferdewagen. Reini überholt ihn. Die Gleise singen, aber vom Zug ist noch nichts zu sehen. „Hallo, Schrankenfrau", ruft Reini, „dreh die Schranken hoch! Ich hab es eilig!" „Erst muss der lange Güterzug vorüber", sagt die Schrankenfrau, „der hat es auch eilig." Der Großvater auf dem Pferdewagen fragt: „Wo soll es denn hingehen. Junge?" „Zum Bahnhof", sagt Reini. „Steig auf!“ Der Großvater rückt zur Seite, „Ein Stück haben wir den gleichen Weg." Reini klettert auf den Wagen. Mit acht kräftigen Pferdebeinen wird er noch schneller vorankommen. Der Güterzug rumpelt vorbei. Eins-zwei-drei kurbelt die Schrankenfrau die Schranken hoch. „Hü!" Die Peitschenschnur tippt den dicken Braunen auf den Rücken. Sie zuckeln los. Ihre Köpfe nicken auf und ab, und der Großvater nickt mit. Auf und ab — auf und ab — auf und ab. Und die Sonne steigt, und die Zeit rückt vor. Reini sagt: „Kann es nicht ein bisschen schneller gehen?" „Warum hast du es so eilig?", fragt der Großvater. „Ich muss zu meinem Freund", sagt Reini. „Er ist Funker. Seinen Schraubenzieher hat er vergessen. Den braucht er, wenn der Funkapparat einmal nicht funkt. Mein Freund weist den Schiffen auf dem Meer und den Flugzeugen in der Luft den Weg."
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Seitenzahl: 18
Hildegard und Siegfried Schumacher
Reini und sein Freund der Funker
ISBN 978-3-95655-233-5 (E-Book)
Die Druckausgabe erschien erstmals 1969 im Kinderbuchverlag, Berlin in der Reihe „abc ICH KANN LESEN“.
Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta
© 2014 EDITION digital®Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ddrautoren.de
Die Feriensonne guckt ins Zimmer. Reini steht vordem großen Spiegel und kämmt sich die Haare. Er kämmt sie genau so, wie Gerhard sie trägt. Gerhard ist Reinis Freund. Heute fährt er zu den Soldaten zurück. Er ist Funker. Er schickt Nachichten über viele Kilometer durch die Luft. Dazu braucht er nicht einmal eine Telefonleitung. Ein Funker spricht mit den Flugzeugen in der Luft und den Schiffen auf dem Meer. Er weist ihnen den Weg. So ein Funkersoldat ist Reinis Freund.
Im Spiegel kann Reini den Hof überblicken, die roten Stockrosen am Zaun und den Schuppen, in dem sein Roller steht. Gerhard kommt durch die Hoftür. Klein ist er im Spiegel und weitab. Er kommt auf das Haus zu, wird immer größer im Spiegelglas. Seine Schuhe glänzen wie schwarze Lackschuhe, so blank sind sie geputzt. Und die Mütze hat Gerhard ein bisschen schief aufgesetzt. Reini beugt sich aus dem Fenster und ruft: „Ich wollte dich gleich nach dem Frühstück besuchen! Gestern abend hatte ich Panne."
„Dann hol schnell deinen Roller", sagt Gerhard. „Mein Bus fährt bald."
„Schon heute vormittag?", fragt Reini. „Punkt zehn dampft mein Zug aus dem Bahnhof", sagt Gerhard. „Ich darf meine Funkerfreunde nicht warten lassen."
Reini holt den Roller. Ein ganz besonderer Roller ist das. Gerhard hat eine Autohupe angebaut, Blinklicht links und rechts, Stopplicht und einen Scheinwerfer mit Auf- und Abblenden. Der Scheinwerfer brennt nicht. Reini ist aber der Rollermeister seiner Klasse. Sein Fahrzeug muss verkehrssicher sein.
Aus der obersten Uniformtasche zieht Gerhard seinen Schraubenzieher. Reini weiß, diesen Schraubenzieher mit dem durchsichtigen Griff hat Gerhard immer bei sich. Er schraubt an dem Scheinwerfer herum und sagt: „Das werden wir gleich haben." Einen Draht klemmt er fest, der lose herunterhängt. Er schraubt. Er knipst. Der Scheinwerfer brennt. Gerhard blendet auf, Gerhard blendet ab. „So", sagt er, „nun muss der Roller halten, bis ich wieder Urlaub habe."