Reise in die Vergangenheit - Nella Beinen - E-Book

Reise in die Vergangenheit E-Book

Nella Beinen

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Beschreibung

Ihr seid neugierig, wie es mit Tobias und Florian weitereht? Dann begleitet die beiden in dieser Kurzgeschichte auf eine Reise in Florians Vergangenheit. Die Abiturprüfungen haben sie hinter sich gelassen und gönnen sich eine Auszeit in Essen. Tobias taucht ein in Florians ehemalige Welt und lernt ihn noch einmal von einer anderen Seite kennen. Obwohl ihn auch in Essen die Erinnerungen und die Trauer um Niklas nicht loslassen, lernt Tobias viel über sich selbst und kommt seinen Vorstellungen für die Zukunft näher. Diese Kurzgeschichte kann unabhängig von "Und dann passierte das Leben ..." gelesen werden. Wer allerdings die komplette Geschichte von Tobias und Florian kennenlernen möchte, sollte das Buch lesen.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Gedicht
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Buchbeschreibung:

Ihr seid neugierig, wie es mit Tobias und Florian weitergeht?

Dann begleitet die beiden in dieser Kurzgeschichte auf eine Reise in Florians Vergangenheit.

 

Die Abiturprüfungen haben sie hinter sich gelassen und gönnen sich eine Auszeit in Essen.

Tobias taucht ein in Florians ehemalige Welt und lernt ihn noch einmal von einer anderen Seite kennen.

 

Obwohl ihn auch in Essen die Erinnerungen und die Trauer um Niklas nicht loslassen, lernt Tobias viel über sich selbst und kommt seinen Vorstellungen für die Zukunft näher.

 

Diese Kurzgeschichte kann unabhängig von "Und dann passierte das Leben ..." gelesen werden. Wer allerdings die komplette Geschichte von Tobias und Florian kennenlernen möchte, sollte das Buch lesen.

 

Über den Autor:

Nella Beinen stammt aus Norddeutschland und hat ein bewegtes Leben hinter sich. Von der Lüneburger Heide aus zog es sie nach Essen, Spiekeroog, Bonn.

Jetzt ist sie am Niederrhein sesshaft geworden.

 

Am Niederrhein hat sie angefangen, all den Wörtern in ihrem Kopf in die Freiheit zu verhelfen und so ist ihr Erstlingswerk "Und dann passierte das Leben ..." entstanden.

 

 

 

Reise in die Vergangenheit: Neues von Tobias und Florian

 

Von Nella Beinen

 

[email protected]

www.nellabeinen.de

 

1. Auflage, 2020

© 2020 Nella Beinen – alle Rechte vorbehalten.

Baegertstr. 11

47533 Kleve

 

Coverdesign von A&K Buchcover

www.akbuchcover.de

Verwendetes Bildmaterial:

[email protected]

[email protected]

 

Lektorat und Korrektorat von Daniela Seiler

Alle Fehler im Text sind der Autorin anzukreiden.

1.

»Also ganz ehrlich, von der See bis nach Essen ist es eine halbe Weltreise mit der Bahn. Wir waren fast fünf Stunden unterwegs und das ständige Umsteigen. Godverdomme. Ich bin erledigt.« Ich ließ mich mit geschlossenen Augen aufs Bett fallen.

Heute Morgen um kurz nach fünf war unser Zug im Norden losgefahren und jetzt war es fast halb zwölf. Zum Glück konnten wir unser Zimmer sofort beziehen und mussten nicht warten.

Florian lachte auf, ließ den Koffer fallen und schmiss sich bäuchlings neben mich aufs Bett. Er streckte eine Hand nach mir aus und streichelte mir über die Wange. Ich drehte ihm den Kopf zu und öffnete wieder die Augen.

Manchmal war es immer noch so unwirklich für mich, dass er da war, greifbar und ich lächelte. Ich wollte ihn nie mehr hergeben und könnte ihn die ganze Zeit nur umarmen und an mich drücken.

»Mal im Ernst, können wir Jonas nicht für heute absagen und uns etwas Leckeres aufs Zimmer bestellen? Den ersten Abend zu zweit genießen? Wir sind zwei Wochen hier«, versuchte ich ihn mit treuem Dackelblick zu überreden. Und was machte er? Er beugte sich zu mir und küsste mich. Dann stand er auf.

Enttäuscht blickte ich an die Decke. Das war garantiert ein Nein. Selbstverständlich wollte er seinen besten Freund wiedersehen. Würde mir genauso gehen, wenn ich Leon ein halbes Jahr oder länger nicht gesehen hätte. Aber trotzdem hätte ich mich über einen Abend nur mit Florian, ohne Eltern, die ans Zimmer klopfen könnten, gefreut.

»Komm, lass uns die Koffer auspacken. Bis wir uns mit Jonas und seiner Freundin treffen, haben wir noch Zeit, um an deiner Ausdauer im Bett zu arbeiten und zu schlafen.« Er griff sich seinen Koffer und begann ihn auszupacken. Seufzend erhob ich mich, umarmte ihn von hinten und gab ihm einen Kuss in den Nacken.

»Außerdem freue ich mich darauf, mit Jonas mal wieder richtig zu quatschen«, fügte er an. Ich konnte ihn ja verstehen.

»Schon gut, aber können wir mit dem Schlafen anfangen? Die Koffer laufen uns nicht weg.«

Florian drehte sich in meinen Armen um. »So, so, du willst also ausruhen?« Er zog spöttisch die Augenbrauen hoch und mir wurde klar, jetzt konnte ich definitiv nicht mit Ruhe rechnen. Ich stellte mich innerlich noch auf eine Attacke von ihm ein, da kitzelte er mich bereits und schob mich Richtung Bett.

»Hör auf, bitte, hör auf. Ich packe den Koffer ja aus«, bettelte ich lachend und stieß mit den Beinen gegen das Bettende. Florian schubste mich darauf, krabbelte hinterher und kitzelte mich wieder. Mit den Armen versuchte ich, ihn abzuwehren, aber vor lauter Lachen hatte ich keine Kraft.

»Bist du immer noch müde?«, fragte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.

»Nein, überhaupt nicht mehr«, brachte ich atemlos hervor. Florian ließ von mir ab, sodass ich wieder zu Atem kam, blieb aber auf meinen Beinen sitzen.

Ich blickte zu ihm auf. Wie konnte ich damals nur so dumm sein und nicht sofort erkennen, dass ich mich in ihn verliebt hatte? Nach Niklas Tod hatte ich so Angst davor, mich jemand Neuem zu öffnen. Ich hätte das alles schon früher haben können.

Florian beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Meine Hände fanden ihren Weg unter sein Shirt und strichen über seinen Rücken.

Noch immer war es für mich etwas Besonderes, seine Haut zu spüren, seine Lippen auf meinen zu fühlen, und ich konnte nicht genug davon bekommen. Vor nicht allzu langer Zeit dachte ich, mein Leben wäre vorbei und ich könnte nie wieder glücklich sein. Aber mein Flomuffel hat mich eines Besseren belehrt.

»Dafür bist du also nicht zu müde«, raunte er gegen meine Lippen, nur um direkt weiterzumachen. Er gab mir nicht einmal die Chance zu verneinen.

Langsam schob ich sein Shirt nach oben und erst als sein Kopf darin verschwand, ließ er zu, dass ich es ihm ganz auszog. Da es Florian wohl nicht schnell genug ging, stellte er sich über mich aufs Bett und zog seine Hose inklusive Pants und Socken direkt aus.

Die Aussicht von meiner Position war keine Schlechte und ich genoss sie. Ich ließ meinen Blick von seinem Gesicht, das ich stundenlang betrachten konnte, zu seinem schlanken Oberkörper mit den kaum sichtbaren Bauchmuskeln und über sein halb aufgerichtetes Glied bis zu den Füßen schweifen. Ein angezogener Florian war für mich eine Augenweide, ein nackter, definitiv ein Augenschmaus.

»Na los, was ist mit dir?«, fragte er und kniete sich wieder über mich.

Meine Hände umfassten automatisch seine Hüften.

»Ich bin eindeutig zu erledigt. Zugfahren ist so anstrengend. Du musst mir schon helfen.«

Er verdrehte die Augen und grinste dabei. »Immer dasselbe mit den Sportlern. Für die Wettkämpfe fit, aber dazwischen nichts los mit ihnen«, foppte er mich, bevor er mich an den Armen nach oben zog und das Shirt über den Kopf streifte. Als der wieder zum Vorschein kam, küsste ich Florian und ließ mich mit ihm nach hinten fallen.

Mit seinen Lippen begab er sich auf Wanderschaft, bis er zu meiner Hose kam, die weichen musste. Kurz darauf folgten die Boxershorts. Florian legte sich der Länge nach auf mich und küsste mich wieder. Er wusste, wie sehr ich es genoss, wenn wir so eng dalagen und ich jede Unebenheit seiner Haut mit meinen Händen erkunden konnte.

»Ist noch alles im Koffer«, flüsterte er mir ins Ohr.

»Dann ohne«, antwortete ich ihm. Er rutschte halb von mir herunter und ich griff nach seinem Glied, während wir erneut eine Kussrunde begannen.

Er löste sich von mir, drehte sich um und wir fingen an, uns gegenseitig zu verwöhnen.

Später lagen wir aneinander gekuschelt auf dem Bett und lauschten dem Atem des anderen. Es gab nicht viele Menschen, mit denen ich schweigen konnte, Florian war einer von ihnen. Eines der Dinge, das von Anfang an zwischen uns funktionierte und ich war so froh darüber. Es gab immer noch Zeiten, in denen mir nicht nach Reden war, in denen ich nur gehalten werden wollte, und er fing mich in diesen Momenten auf. Ich drückte Florian ganz fest an mich, gab ihm einen Kuss und lächelte.

 

Florian und Jonas hatten ausgemacht, dass wir uns an einem Restaurant treffen würden, das in der Nähe unseres Hotels lag. Dafür spazierten wir nun durch die Innenstadt und ich schaute mich neugierig um. Es war mein erster Ausflug ins Ruhrgebiet und ich hatte tatsächlich noch die irrige Vorstellung von einem grauen kohleverhangenen Himmel. Obwohl wir bereits in der Schule gelernt hatten, dass dem nicht so war. Im Gegenteil, das Ruhrgebiet war grün. Die Innenstadt war zwar gepflastert und ein Hochhaus reihte sich ans nächste, Sitzbänke aus Stahl, hier und da war ein Baum gepflanzt. Aber mit dem Zug waren wir durch viele grüne Gebiete gefahren oder haben Parks und Wälder im Vorbeifahren gesehen.

Während wir durch die Stadt schlenderten, zeigte Florian auf das ein oder andere Geschäft, in dem er gern einkaufte. Mir schwante bereits, dass mich garantiert mindestens ein Shoppingtag erwarten würde. Er liebte es.

Erstaunt war ich darüber, wie leer es war. Obwohl wir in einer Großstadt waren, sah ich kaum Menschen. Andererseits war es Sonntagabend und die Geschäfte hatten zu, was also sollten die Leute hier?

Als wir einen großen Platz erreichten, steuerten wir ein Restaurant in einem Eckhaus an.

»Das ist im Winter mein Lieblingsort.« Plötzlich stoppte er und drehte sich mit ausgestreckten Armen einmal um sich selbst. »Hier steht dann immer meine Lieblingsglühweinbude, wenn Weihnachtsmarkt ist. Und nach dem Weihnachtsmarkt ist hier eine riesige Eislaufbahn. Ich war früher fast jeden Tag mit Jonas hier.« Florian imitierte Schlittschuhlaufen und vollführte große Kreise um mich herum. Er sah dabei so unbeholfen aus, dass es beinahe niedlich wirkte, und ich musste lachen.

»Ich wusste gar nicht, dass du Eislaufen kannst.«

»Das habe ich auch nicht behauptet. Nur, dass ich jeden Tag hier war. Das Eis und mein Bauch waren immer die besten Freunde.« Jetzt lachte ich noch lauter. Er kam auf mich zugelaufen.

»Lachst du mich etwa aus?«

»Das würde mir nie einfallen.« Er umarmte, küsste mich und warf einen Blick auf seine Uhr. Nahm meine Hand und steuerte ein Restaurant an, dessen Eingang in einer Seitenstraße lag.

Kurz bevor in die Straße einbogen, beschleunigte Florian seine Schritte, als er Jonas und seine Freundin Lea, erblickte.

Jonas kam Florian entgegen und rief noch im Gehen: »War ja klar, dass du wieder zu spät bist.«

»Du weißt genau, dass ich immer pünktlich bin, wenn ich da bin«, antwortete Florian in derselben Lautstärke und die beiden begannen laut zu lachen. Kaum standen sie voreinander, fielen sie sich in die Arme.

»Hey, ich bin Tobi.« Ich gesellte mich zu Lea, von der ich bisher nur den Namen kannte. Lächelnd hielt ich ihr die Hand ihn. Aber anstatt sie zu ergreifen, umarmte sie mich.

»Hallo Tobi.« Dann deutete sie auf unsere Freunde. »So wie die beiden sich um den Hals fallen, konnte das nur Florian sein.«

Erneut fiel mir, wie damals bei Leon im Garten, die Vertrautheit zwischen ihnen auf und ein kurzer Stich durchfuhr mich.

Jonas kannte Florian in allen Facetten bereits so unendlich lange, ich ihn dagegen erst gefühlte fünf Minuten.

»Okay, das reicht jetzt. Da wird man ja eifersüchtig, wenn man euch beobachtet. Ich werde nie so überschwänglich begrüßt«, meinte Lea, nachdem die beiden sich einfach nicht loslassen wollten.

Jonas ließ von Florian ab und wandte sich mir zu.

»Hallo Tobi, ich bin schon gespannt, was du zu unserer Stadt sagen wirst.« Während er mich kurz drückte, begrüßten sich Lea und Florian.

»Können wir jetzt reingehen? Ich habe Hunger«, begehrte ich nach der ganzen Begrüßungswelle auf.

»Nerd, du bist ein ewig hungriger Junge. Man sollte meinen, dass du einen Wachstumsschub hast«, sagte Florian lachend und ergriff meine Hand. Ich schnitt ihm eine Grimasse und er drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

Jonas stellte sich zu Lea. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie Jonas uns neugierig betrachtete, und fragte mich, was er dachte. Ich wusste von Florian, dass er froh darüber war, dass Florian mich gefunden hatte, aber war er das auch wirklich? Vielleicht hatte er Bedenken, dass ich Florian nur als Trostlösung nutzte.

Godverdomme, warum machte ich mir überhaupt so dumme Gedanken? Sei einfach glücklich, schalt ich mich innerlich.

»Jetzt lasst uns endlich reingehen«, übernahm Lea die Initiative, ergriff Jonas Hand und wir gingen ins Restaurant.

Nachdem wir in dem eher leeren Restaurant einen Tisch erobert und Getränke und Essen bestellt hatten, legten Florian und Jonas los. Sie hörten nicht mehr auf zu quatschen und tauschten sich über Themen aus, bei denen ich wusste, dass sie die bereits über Skype durchgekaut hatten. Aber bitte schön, im Gegensatz zu mir konnte Florian seinen besten Freund nicht jeden Tag sehen.

Während ich nur zuhörte, unterbrach Lea die Jungs zwischendurch, um weitere Details einzustreuen. Sie wurden erst unterbrochen, als unser Essen kam.

Lea brachte das Gespräch während des Essens auf unseren Besuch und was wir alles unternehmen wollten.

»Na ich werde Tobi meine Heimatstadt zeigen. Das alte Haus, in dem ich gewohnt habe, meine Schulen, meinen Lieblingsplatz, die Touri...«

»Oh, weißt du noch, als wir im Park die Böller losgelassen haben?«, fiel Jonas Florian ins Wort und sofort prusteten sie los und konnten die nächsten Minuten nicht sprechen. Lea und ich schauten uns an und verdrehten die Augen. Die beiden führten sich auf wie vierjährige Kindergartenkinder.

»Wir hab... Wir haben die Bö... Böller in einen Müll... Mülleimer getan und der ist ...«, setzte Florian unter Mühen an.

»Explodiert«, beendete Jonas den Satz. »Überall lag der Müll verteilt. Das war noch einer von diesen alten grünen Mülleimern aus Plastik, die oben rund waren und nur eine kleine Öffnung vorne hatten.«

Grinsend schaute ich Florian an. Dass er nicht mehr grün hinter den Ohren war, hatte ich schon herausgefunden, aber dass er Stadteigentum zerstörte, war mir neu.

»Wie alt wart ihr?«, fragte ich.

Die beiden schauten sich kurz an.

»Ich glaube, zehn oder elf«, überlegte Florian. »Die Böller haben wir unseren Eltern an Silvester entwendet.«

Lea blickte kopfschüttelnd von einem zum anderen und enthielt sich einer Meinung. Stattdessen begann sie zu essen. Kurz wurde es still am Tisch, während wir alle aßen.

»Und was wollt ihr sonst noch machen?«, hakte sie nach.

»Wir haben Karten fürs Theater und das GOP und dann dachte ich an eine Stadtrundfahrt, vielleicht die Zeche Zollverein und auf jeden Fall die Villa Hügel. Aber ich bin nicht festgelegt, das darf Tobi entscheiden. Und diese Woche treffen wir uns auch mit der Clique im Park und abends wollen wir erst auf die Rü und danach feiern, oder?«

»Genau, am Mittwoch. Glaubst du etwa, ich lass dich gehen, ohne Party?«, bekräftigte Jonas.

»Äh, was ist die Rü?«, hakte ich nach. Im Vorfeld hatte ich mich nicht mit Essen beschäftigt, sondern Florian komplett die Planung überlassen.

»Eine Straße in Rüttenscheid, ein Essener Stadtteil mit Restaurants und Bars. Ideal zum Anfeiern«, erklärte er mir.

Kaum hatte Florian ausgesprochen, warf Jonas wieder ein »Weißt du noch ...« ein und die beiden versanken erneut in alten Erinnerungen. Lea und ich ließen sie. Ich fand es erstaunlich, dass sie es dabei schafften, ihre Pizzen aufzuessen.

Zum ersten Mal schaute ich mich richtig im Restaurant um. Ich fand, es war recht schlicht eingerichtet, nicht gemütlich, sondern zweckdienlich, auf den Tischen standen einfach nur Kunstblumen. Die anderen Gäste waren in unserem Alter, vielleicht einen Tick älter. Sie diskutierten auf jeden Fall heftig über ein Thema. Hin und wieder wehte ein Gesprächsfetzen zu uns herüber. Der Kellner räumte zwischendurch unsere Teller ab und brachte uns neue Getränke.

Mitten in meine Betrachtungen begann Lea mich auszufragen. Nur das Thema Niklas umschiffte sie geschickt, wobei es mir in letzter Zeit leichter fiel, mit anderen über ihn zu sprechen. Jonas musste sie auf jeden Fall im Vorfeld instruiert haben.

Um kurz vor zwölf zahlten wir und standen dann eine halbe Stunde vor dem Restaurant, wo wir weiter quatschten, bis wir uns endgültig verabschiedeten.

---ENDE DER LESEPROBE---