Runes Hoffnung - Shea Balik - E-Book

Runes Hoffnung E-Book

Shea Balik

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Rune Savage hat die Redewendung „die Liebe überwindet alles“ gehört. Nachdem er von einem Verrückten attackiert wurde, ist sein Körper mit Narben übersät. Er ist nicht sicher, ob sein Gefährte Carver darüber hinwegsehen kann. Aus Angst teilt er aus und beschuldigt alle in seiner Nähe, seinen Gefährten eingeschlossen, weil niemand ihn beschützt hat. Carver Nash weiß, dass er und Rune noch einen langen Weg vor sich haben. Rune gibt ihm die Schuld dafür, was geschehen ist, aber Carver selbst fühlt sich noch schuldiger. Zuerst muss er seinen Gefährten davon überzeugen, dass die Narben die Schönheit des Mannes nicht mindern, sondern sie höchstens betonen. Sie sind ein Zeichen von Mut und Stärke. Als sie vor einer neuen Bedrohung stehen, müssen sie einen Weg finden, die Vergangenheit ruhen zu lassen und ihre Herzen durch ihre Liebe füreinander zu heilen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen. Die Reihenfolge lautet Paranormal Wars: Stone Haven 1-5, Juarez 1, Stone Haven 6, Juarez 2, Stone Haven 7, Juarez 3. Grundsätzlich können die Reihen aber auch jeweils einzeln gelesen werden. Länge: rund 41.600 Wörter

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Epilog

ÜBER SHEA BALIK

LESEPROBE:

Runes Hoffnung

Rune Savage hat die Redewendung „die Liebe überwindet alles“ gehört. Nachdem er von einem Verrückten attackiert wurde, ist sein Körper mit Narben übersät. Er ist nicht sicher, ob sein Gefährte Carver darüber hinwegsehen kann. Aus Angst teilt er aus und beschuldigt alle in seiner Nähe, seinen Gefährten eingeschlossen, weil niemand ihn beschützt hat.

Carver Nash weiß, dass er und Rune noch einen langen Weg vor sich haben. Rune gibt ihm die Schuld dafür, was geschehen ist, aber Carver selbst fühlt sich noch schuldiger. Zuerst muss er seinen Gefährten davon überzeugen, dass die Narben die Schönheit des Mannes nicht mindern, sondern sie höchstens betonen. Sie sind ein Zeichen von Mut und Stärke.

Als sie vor einer neuen Bedrohung stehen, müssen sie einen Weg finden, die Vergangenheit ruhen zu lassen und ihre Herzen durch ihre Liebe füreinander zu heilen.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen. Die Reihenfolge lautet Paranormal Wars: Stone Haven 1-5, Juarez 1, Stone Haven 6, Juarez 2, Stone Haven 7, Juarez 3. Grundsätzlich können die Reihen aber auch jeweils einzeln gelesen werden.

Länge: rund 41.600 Wörter

SHEA BALIK

Runes Hoffnung

Paranormal Wars: Juarez 3

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Rune’s Hope“:

Shea Balik

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2018

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Vanessa Tockner

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Wenn die Welt sagt: „Gib auf“, flüstert die Hoffnung leise: „Versuch es nochmal.“

– Anonym –

Kapitel 1

Wasser tropfte irgendwo in der Nähe und klopfte einen Rhythmus in Rune Savages Geist. Der Schmerz in seinem Kopf bestand darauf, dass es aufhörte, während der Schlaf ihn gleichzeitig wieder zu sich rief. Das Platschen, als ein weiterer Tropfen landete, schien in der Stille widerzuhallen. Besorgt, dass sich eine Pfütze bilden könnte, verlagerte Rune das Gewicht und versuchte sich zu konzentrieren.

Seine leichte Bewegung wurde von etwas verhindert, das um ihn gewickelt war. Ein Seil ächzte, als er spürte, wie er nur ein wenig schwankte. Der Geruch von Blut hing schwer in der Luft.

Etwas nagte an ihm, versuchte ihn zu erinnern … dann war es wieder verschwunden. Er versuchte, gegen seine Fesseln anzukämpfen, nur um aufzuschreien, als Schmerz durch seinen Körper zuckte. Da er geknebelt war, kam nicht mehr als ein Stöhnen heraus.

Der tiefe Schrecken, den Rune verspürte, als er die Augen öffnete, war unbeschreiblich. Er war sicher im SUV gewesen, weit genug von der Gefahr entfernt, und doch war er irgendwie in einem Albtraum gelandet.

Feuer loderte durch seine Adern, ausgehend von den winzigen Metallstücken, die in seiner Haut steckten. Bei jeder Bewegung gruben sie sich in seinen Körper. Selbst beim Atmen sanken sie tiefer.

„Halt still, Baby.“ Carver Nashs Stimme erschreckte ihn. Als sein Körper zuckte, schoss eine neue Welle Schmerzen durch ihn hindurch. Rune wusste nicht wie, aber er hing von der Decke ihrer Küche und ein Seil hielt ihn aufrecht. Aber es war der Stacheldraht, der um ihn gewickelt war, der sein Herz zum Rasen brachte. Er schien überall zu sein, seine scharfen Metallstücke gruben sich in ihn.

„Rune, stopp.“ Carvers Stimme war laut, wie ein Peitschenknall.

„Ich erinnere mich nicht daran, dir Erlaubnis zum Sprechen gegeben zu haben, Junge.“ Diese kalte, böse Stimme erklang hinter Rune. „Jetzt, da ich deinen Freund aufgehängt habe, bin ich mehr als bereit, dich zu knebeln.“ Der Mann kicherte hässlich, während er um Runes schaukelnden Körper herumging.

Carvers Gesicht war eine Grimasse aus mörderischem Zorn, als er Tumo Caparino ansah, den Assassinen des Ältestenrats. „Ich werde es genießen, dich sterben zu sehen.“ So selbstbewusst wie Carver sprach, glaubte Rune seinem Gefährten beinahe, dass das wirklich passieren würde.

So, wie er seinen Freund und Alpha kannte, war Talon Ramirez bereits in der Nähe, das sollte er glauben, und doch machten die nagenden Zweifel, die ihm ständig zu folgen schienen, ihn unsicher, ob seine Freunde ihn für der Rettung wert befinden würden. Seine eigenen Eltern hatten ihn für eine Verschwendung ihrer Zeit gehalten, warum sollten also seine Freunde ihren Hals für ihn riskieren?

Aber Rune wusste, dass seine Freunde ehrenhafter waren. Nein, sie würden kommen. Die Frage war: Würden die Metallstücke davor zu tief in ihn schneiden, sodass Rune auf ihrem Küchentisch ausblutete?

Er wimmerte bei dem morbiden Gedanken. Als er das zufriedene Lächeln auf Tumos Gesicht sah, schämte Rune sich dafür, dass er der Schwäche nachgegeben hatte. Rune war nicht gewalttätig veranlagt, tatsächlich hasste er Gewalt. Egal, wie widerwillig er kämpfte, seine Freunde hatten ihn zu einem tödlichen Killer trainiert, der es besser wusste, als dem Feind zu zeigen, dass er besiegt war.

Aber kein Wandler wollte sterben. Ja, bisher war kein Wandler oder Mystiker auf natürliche Art gestorben. Alek Rykov, der am ersten Tag ihrer Existenz vor dreihundert Jahren geboren worden war, lebte noch und war so stark wie eh und je.

Jetzt, da er seinen Gefährten gefunden hatte, wollte Rune eine Chance. Eine Chance zu lieben, eine Chance geliebt zu werden, aber vor allem wollte er wissen, wie es sich anfühlte, diese starken Arme um sich gelegt zu haben, während sie Liebe machten.

Kalte, seelenlose Augen sahen zu ihm auf, während er sich verzweifelt nach der Chance sehnte, Carver Nash zu sagen, dass er ihn liebte. Tränen rollten seine Wangen hinab, als er an all die verpassten Gelegenheiten dachte, die er mit seinem Gefährten gehabt hatte. Er hätte sich früher eingestehen sollen, dass sie Gefährten waren.

Tumo lachte auf seine Kosten. „Was ist los, Rune? Hast du Angst, dass dein Alpha dich nicht suchen kommt? Hast du wirklich geglaubt, dass ein Mann wie er sich um jemanden kümmern würde, der so schwach ist wie du?“

Dass Tumo seine Ängste bestätigte, machte sie noch realer. Rune wusste, dass sie unlogisch waren, aber er wusste nicht, wie er sie stoppen konnte. Seine Eltern hatten ihm bei jeder Gelegenheit gesagt, was für eine Enttäuschung er war. Seine Freunde taten ihr Bestes, um sein Selbstbewusstsein zu heben, aber gegen die verletzenden Worte seiner Eltern hatte das nicht gereicht.

„Rede nicht so mit ihm.“ Carvers Stimme war leise und bedrohlich. „Hör nicht auf ihn, Rune. Du bist so viel stärker als du glaubst, Baby.“ Warme braune Augen mit bernsteinfarbenen Splittern starrten ihn direkt an, Augen, in denen er sich verlieren konnte.

„Sie werden dich holen kommen, Baby, hörst du mich?“ Carvers Ton verlangte, dass Rune alleine auf ihn hörte.

Einen Moment tat er das auch. Bis Tumo zu Carver ging und ihn so fest ohrfeigte, dass der Stuhl umfiel. Einen Moment lang war alle Hoffnung verloren. Rune wollte verzweifelt zu seinem Gefährten gelangen, um sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging, und kämpfte gegen seine Fesseln an, wobei er sich nur tiefer schnitt.

Der Schmerz ließ seine Sicht verschwimmen und er verpasste, wie Talon, Hunter und Gibson die Küche betraten, bis Tumo mit amüsierter Stimme sagte: „Es wurde auch Zeit, dass ihr zwei auftaucht. Ich wette, ihr habt erst gemerkt, dass der schüchterne kleine Rune nicht im SUV war, als ihr schon auf halbem Weg durch die Stadt wart, oder?“

Wen zum Teufel nannte er hier klein? Mit einer Größe von einem Meter fünfundachtzig und einem Gewicht von fünfundneunzig Kilo war Rune alles andere als klein. Als Elefanten-Wandler war er bestimmt nicht klein. Das Fett, das permanent an seinem Bauch zu ruhen schien, war Beweis genug.

Rune hielt still und versuchte verzweifelt, durch den Schmerz zu atmen, allerdings bewirkte schon das Atmen, dass die Stacheln tiefer sanken. Rune zwang die Folter nieder und konnte endlich die Augen öffnen und seine Freunde sehen und Erleichterung durchflutete ihn.

Er war nicht sicher, ob er lebend hier herauskommen würde, da das Blut in einer stetigen Flut auf den Boden tropfte, aber wenigstens würde Carver leben. Carver. Sein Blick ging wieder dorthin, wo sein Gefährte zu Boden gefallen war.

Bei dem Anblick von Carver, der sich von dem Stuhl befreite, an den er gefesselt gewesen war, konnte Rune etwas freier atmen.

„Tumo Caparino, als Alpha des Lateinamerikanischen Territor...“

„Du bist nicht der Alpha.“ Tumos Stimme klang mörderisch und etwas unkontrolliert, wie Rune fand. „Du bist nicht zum Alpha geeignet, sonst hättest du nicht zugelassen, dass ich deinen Gefährten fange.“

Hunter, der ewige Komiker, verdrehte die Augen. „Wow, das ist ja ein ziemlich wunder Punkt, Alpha.“ Er betonte das letzte Wort. „Glaubst du, Tumo hier hatte einen ausgefeilten Plan, deinen Platz einzunehmen?“

Tumos Hand schoss vor. Plötzlich flog eine Peitsche durch die Luft auf Hunter zu. Rune machte sich keine Sorgen. Wenn es irgendjemanden gab, der auf sich selbst aufpassen konnte, dann waren das seine besten Freunde Hunter und Talon. Bevor die Peitsche ihn berühren konnte, ging sie in Flammen auf.

„Hübscher Trick, hm?“ Hunter war ein Feuer-Mystiker, der es liebte, seine Fähigkeit zu benutzen.

Talon lachte. „Wie gesagt, als Alpha des Lateinamerikanischen Territoriums verurteile ich dich für Vergehen gegen den Alpha und seinen inneren Kr...“

„Ich habe doch gesagt, dass du nicht der Alpha bist.“ Wut erfüllte Tumos Stimme, als er sprach.

Erster Fehler in einem Kampf: Man wurde nicht emotional.

„Du bist nicht mehr als ein Hochstapler. Der hier als Marionette für den traurigen, schwachen Abklatsch eines Alpha Primus eingesetzt wurde. Keiner von euch hat es verdient, Alpha zu sein.“ Es war offensichtlich, dass Tumo gerade die Beherrschung verlor.

„Wow“, sagte Hunter. „Ich habe noch nie gesehen, dass ein Erwachsener einen Tobsuchtsanfall bekommt.“

Rune beobachtete entsetzt, wie Carver ein Messer nahm, das Tumo dummerweise auf dem Tisch gelassen hatte. So gerne er Tumo auch tot sehen wollte, er wollte seinen Gefährten auch nicht in der Nähe des Mannes haben.

„Wie auch immer.“ Talon zog die Worte in die Länge. „Als Alpha des Lateinamerikanischen Territoriums verurteile ich Tumo Caparino zum Tod für Verbrechen...“

Eine Explosion erschütterte den Boden unter ihnen und ließ Rune schwanken. Diesmal spürte er den Stich der Stacheln kaum, als sie sich in seine Haut gruben. Rune war zwar dankbar für die Pause von den Schmerzen, aber nicht dumm. Er wusste, dass es nur bedeutete, dass sein Körper allmählich versagte.

„Noch ein paar, die ins Gras beißen.“ Tumo begann fröhlich zu gackern. „Dachtest du wirklich, du hättest eine Chance gegen mich? Ich...“

Rune wollte aufschreien, als er beobachtete, wie Carver das Messer in seiner Hand tief in Tumos Hals stieß. Er wollte nicht, dass sein Gefährte auch nur in der Nähe dieses Verrückten war.

Entsetzen füllte ihn, als Tumo Carver eine mit dem Handrücken verpasste und ihn durch den Raum schleuderte, bis er an der Wand zusammensank. Rune schloss erleichtert die Augen, sobald er sah, wie sein Gefährte sich vom Boden hochstemmte.

Seine Augen flogen auf, als Hände ihn sanft berührten. Sein Blick fiel auf Tumos leblosen Körper auf dem Boden und Talon, der darüberstand, als wollte er sichergehen, dass er auch tot war.

„Tut mir leid, aber das wird wehtun.“ Carvers mit Bernstein gefleckte Augen starrten ihn besorgt an.

Bevor Rune eine Gelegenheit bekam, zu fragen, wovon er redete, hatte Hunter das Seil durchgeschnitten, das ihn aufrecht hielt. Er fiel in Carvers Arme und der Stacheldraht schnitt tiefer, aber Rune spürte nur, dass die Arme seines Gefährten ihn festhielten.

Carver versuchte es zu verbergen, aber Rune sah, wie er das Gesicht verzog, als die Metallstücke, wo er Rune hielt, in seine Haut schnitten. Es brachte ihn beinahe um, dass er seinem Gefährten wehtat. Genauso wie die Tatsache, dass er seinen Freunden all das angetan hatte.

Das war nicht die erste Explosion gewesen, die sie gehört hatten. Die Götter wussten, wie viele Leute verletzt worden waren. Sie hätten dort draußen sein sollen, um den Leuten von Juarez zu helfen, anstatt hier bei ihm.

„E-es tut mir l-leid“, stammelte er.

Talon legte eine Hand auf Runes Haar. Sein Blick war fest. „Entschuldige dich ja nicht. Du hast nichts falsch gemacht.“

Rune schaffte es nicht, ihm zu glauben. „Habe ich ni-nicht?“

Sein Alpha schüttelte den Kopf. „Nein, Rune, du warst sehr mutig und ich bin sehr stolz auf dich.“

Ein tiefes, warnendes Knurren kam von Carver, was Rune nicht verstand. Er hatte auch nicht genug Energie, um sich darüber Gedanken zu machen. Ob von den Schmerzen oder vom Blutverlust, glücklicherweise verlor Rune das Bewusstsein.

Kapitel 2

Carver beobachtete den Mann, in den er sich allmählich verliebte, dankbar beim Schlafen. Der Versuch, ihn aus dem Stacheldraht loszuschneiden, würde die reinste Folter für Rune sein und Carver wollte ihn vor dieser schlimmen Erfahrung bewahren.

Seit er nach Juarez gekommen war, war seine ganze Welt auf den Kopf gestellt worden, aber er bereute keinen einzigen Moment. Die Existenz von Gefährten zu entdecken, dann Rune zu finden, von dem er jetzt wusste, dass er sein Gefährte war – das war, als würde er in einem Paralleluniversum leben. Und doch war es das Beste, das Carver je erlebt hatte.

Vor beinahe zwei Monaten hatte er Nachricht bekommen, dass sein kleiner Bruder Dugan in einer Explosion ein Bein verloren hatte. Wandler und Mystiker hatten zwar starke Heilfähigkeiten, aber Körperteile wuchsen ihnen nicht nach.

Zu jener Zeit war Carver Colonel in der Allianz-Armee und auf dem besten Weg gewesen, noch im selben Jahr zum General aufzusteigen. Er hatte Erlaubnis bekommen, nach Lake Louise zu reisen, der medizinischen Klinik des Nördlichen Territoriums, um seinem Bruder während der Genesung zu helfen.

Dugan war Mitglied der Eliteeinheit des Alpha Primus und auf einem Einsatz gewesen, um den neu ernannten Alpha des Lateinamerikanischen Territoriums zu unterstützen. Das Latino-Territorium war offenbar voller Korruption und die Psy, die Feinde der Allianz, hatten auf dem Gebiet sogar Labore verstecken können, um an anderen Paranormalen herumzuexperimentieren.

Laut Dugan hatte der frühere Alpha den Psy sogar erlaubt, ihre kranken Experimente an Bewohnern seines eigenen Territoriums durchzuführen. Der Ältestenrat war nicht besser. Tatsächlich waren manche Mitglieder schlimmer. Es wurde vermutet, dass Raptor, der alte Alpha, die Marionette einiger Ratsmitglieder gewesen war.

Sein Bruder konnte es kaum erwarten, wieder zurückzukommen und dem Alpha zu helfen, die Korruption zu beseitigen, die offensichtlich in einem großen Teil des Territoriums herrschte. Aber er hatte noch einen langen Weg vor sich.

Als Wolf-Wandler mit einem fehlenden Bein würde er sich nicht nur an eine Prothese für seine menschliche Gestalt gewöhnen, sondern auch herausfinden müssen, wie er als Wolf mit einem fehlenden Körperteil zurechtkam. Carver wusste, dass sein Bruder sich daran gewöhnen würde, aber es bedeutete, dass er mindestens sechs Monate lang außer Gefecht sein würde.

Da er selbst Rache nehmen wollte, ging Carver zum Alpha Primus Alek Rykov und bat darum, nach Juarez versetzt zu werden, wo Talon Ramirez als Alpha des Latino-Territoriums residierte. Er war etwas überrascht gewesen, als Alpha Rykov seine Bitte sofort gewährt hatte.

Bei einem Wimmern von Rune wanderte Carvers Hand automatisch zur Wange des Mannes. „Schh, Baby. Alles wird gut.“

Er wusste nicht, warum er etwas so Dummes sagte. Alles würde nicht gut werden. Während sie die Metallstücke entfernt hatten, hatten sie bemerkt, dass ein Teil des Gewebes verbrannt war. Erst dann war ihnen der Geruch von Schwefelsäure in die Nasen gestiegen.

Die Männer, die an Rune arbeiteten, sahen einander entsetzt an. Wenn sie Rune nicht schnell dazu brachten, sich zu verwandeln, konnte er sterben. Selbst wenn er überlebte, hatte die Schwefelsäure genug Schaden angerichtet, dass er nicht komplett heilen würde.

Es gab einige Dinge, die einfach nicht verheilen würden. Gewebe, das die Säure abgetötet hatte, würde nicht nachwachsen. Das gesunde Gewebe würde zwar um das tote Gewebe herumwachsen, aber es würde nicht verschwinden.

Eine Träne rollte seine Wange hinab, während er darum trauerte, was sein Gefährte bald durchmachen würde. Es war ihm egal, ob sein Gefährte Narben hatte, solange der Mann, der seine ganze Welt geworden war, überlebte.

Vor einigen Monaten hatte er nicht einmal gewusst, was ein Gefährte war. Das war nichts, über das jeder Bescheid wusste. Tatsächlich war es etwas, das die Allianz jahrzehntelang geheim gehalten hatte, bis Alek Rykov, der Alpha Primus der Allianz, seinen Gefährten gefunden hatte. An diesem Punkt war es zu schwierig geworden, es noch länger geheim zu halten.

Carver hatte erst im Nördlichen Territorium herausgefunden, was ein Gefährte war. Als er nach Juarez gekommen war, hatte er bestimmt nicht gedacht, dass er seinen eigenen Gefährten so schnell finden würde – ebenso wenig hatte er die Zeichen verstanden, als er den Mann schließlich gefunden hatte.

Zuerst hatte er gedacht, dass er Rune einfach nur sexuell begehrte. Der Mann war sündhaft sexy und Carver bemerkte, dass er jedes Mal hart wie Stein wurde, wenn er in der Nähe des Mannes war. Erst als sein Wolf letzte Woche begonnen hatte, den inneren Kreis anzuknurren, wenn einer von ihnen Rune berührte, hatte er erkannt, dass etwas nicht stimmte. Carver war nie besitzergreifend gewesen. Er hatte noch keine Beziehung gehabt, die lange genug gedauert hatte, um eifersüchtig zu werden.

Aber bei Rune war alles anders. Es war Paytah, der ihn über den Grund informiert hatte, warum er alle so anknurrte. Das war gestern gewesen. Er hatte vorgehabt, Rune zur Rede zu stellen, denn der Mann wusste, was Gefährten waren, und daher bestimmt auch, dass sie welche waren. Trotzdem hatte er nichts gesagt.

Dann war plötzlich die Hölle los, da Tumo beschlossen hatte, den Gefährten des Alphas Gibson Martin zu töten. Glücklicherweise war er gescheitert, aber jetzt blutete Rune langsam aus und die Metallstacheln in seiner Haut waren in Schwefelsäure getränkt.

Die hübschesten blauen Augen, die Carver je gesehen hatte, öffneten sich plötzlich und Schmerz war darin zu sehen. „Schh, Baby. Du musst ruhig bleiben, während wir arbeiten.“ Er strich mit den Fingerknöcheln über das Gesicht seines Gefährten.

„Wir sind fast fertig.“

Rune nickte leicht und tat sein Bestes, sich nicht zu bewegen.

„Was ist mit den anderen?“, fragte Gibson.

„Sobald wir hier fertig sind, sehen wir nach ihnen.“ Talon warf Rune einen besorgten Blick zu.

Rune versuchte sich aufzusetzen.

Carver wusste, sein Gefährte würde darauf bestehen, dass die anderen dem restlichen Team halfen, das damit beschäftigt gewesen war, einen der Orte zu evakuieren, die Tumo ihren Vermutungen nach angegriffen hätte. „Bleib“, befahl er seinem Gefährten. Er würde auf keinen Fall zulassen, dass Rune aufstand.

Rune warf ihm einen finsteren Blick zu, aber das war Carver egal. Er würde nicht zusehen, wie sein Gefährte sich noch mehr verletzte. „Ich erhole mich schon wieder. Ich weiß, dass sie in die Explosion geraten sind.“ Niemand bewegte sich. „Bitte, wenn ihnen irgendetwas zustößt, während ihr versucht, mich zu retten, könnte ich nicht mehr mit mir leben“, flehte Rune.

Carvers Herz brach, weil sein Gefährte sich selbst so wenig wertschätzte. „Die erste Explosion ist losgegangen, bevor Tumo uns die Falle gestellt hat. Daher hatte es keinen Einfluss auf deine restlichen Freunde, dass Talon und Hunter dich gerettet haben.“

Die Explosion, die sie gespürt hatten, während Rune gefesselt gewesen war, war nicht die erste gewesen. Sie waren ziemlich sicher, dass die erste Explosion, die sich ereignet hatte, als Talon gerade in das Anwesen gerannt war, um seinen Gefährten zu retten, nicht dort gewesen war, wo seine Männer sich befanden.

Als sie schließlich fertig waren, nahm Carver Rune sanft in die Arme, um ihn nach draußen zu bringen. Die Küche war groß, aber Rune war ein Elefant, was die Verwandlung in einem Haus eher schwierig machte. Carver legte ihn auf ein Handtuch, das Gibson freundlicherweise ausgebreitet hatte, damit kein Schmutz in Runes Wunden geriet.

„Okay, Baby, du musst dich jetzt verwandeln“, murmelte er seinem Gefährten ins Ohr.

Runes Körper schimmerte, bevor ein beeindruckender grauer Elefant vor Carver erschien. Die Narben auf seiner Haut zeigten die Wunden an, in die Schwefelsäure eingedrungen war. Carver streckte die Hand aus, um das herrliche Tier zu berühren. „Du bist wunderschön, Baby.“

Rune drehte den Kopf zu Carver und der große Rüssel legte sich in einer Umarmung um ihn. Der Druck war gerade richtig, sodass Carver ihn spürte, ohne Schmerzen zu haben. Es war perfekt, genau wie sein Gefährte. Er hätte für immer dort stehenbleiben können.

„Hier, Rune, ich hab dein Lieblingsessen gebracht.“ Hunter warf eine Tonne Grünzeug und Karotten vor Rune. Die Verwandlung brauchte Energie. Unter normalen Umständen brauchte ein Wandler für eine normale Verwandlung nichts zu essen, aber Rune hatte viel Blut verloren. Er brauchte die zusätzliche Energie, um sich zurück zu verwandeln.

Carver beobachtete, wie sein Gefährte aß, während er zuhörte, wie Talon, Hunter und Gibson ihren Aufbruch planten. Jetzt, da Rune nicht mehr in Gefahr war, mussten sie nach dem restlichen Team sehen.

„Ich kann zu niemandem durchdringen“, flüsterte Hunter. „Die Explosion muss ein Problem mit dem KOBI verursacht haben.“

Das KOBI war das Kommunikationssystem der Allianz mit biometrischem Interface. Das gesamte militärische Personal – den Alpha, seinen inneren Kreis und die Eliteeinheit, die den Alpha und den inneren Kreis beschützen sollte, miteingeschlossen – bekam ein Gerät ins Ohr, durch das sie ständig in Kontakt miteinander standen, wenn es notwendig wurde.

„Wir werden mit Rangi Kontakt aufnehmen und sehen müssen, ob er uns helfen kann.“ Talons Blick huschte zu Rune hinüber, der immer noch sein Essen kaute. „Wenigstens bis Rune wieder fit ist.“

Rune war Talons Kommunikationsexperte, aber Rangi war der Experte des Alpha Primus und damit auch der gesamten Allianz. Das ergab am meisten Sinn, da das Team die Hilfe brauchen würde, wenn Rune nicht arbeiten konnte. Eine weitere Explosion hallte durch die Luft und ließ den Boden unter ihren Füßen erbeben.

„Fuck“, schrie Hunter. „Das macht drei. Wie sollen wir drei verschiedenen Bombengebieten helfen?“

Runes Elefant schimmerte erneut, bis er auf dem Boden lag, nackt wie an dem Tag seiner Geburt. Ein Knurren entrang sich Carvers Kehle. Niemand außer ihm sollte seinen Gefährten nackt sehen. Er riss sich das Shirt vom Leib und warf es über Runes Schritt.

Amüsierte blaue Augen sahen zu ihm hoch. „Ich habe mich zusammen mit Talon und Hunter verwandelt, seit ich fünf war. Glaub mir, sie haben mich schon tausendmal nackt gesehen.“

Die falschen Worte. Carver drückte seine Lippen hart auf Runes und zeigte seinen Besitzanspruch auf die einzige Art und Weise, die ihm zur Verfügung stand, denn er weigerte sich, seinen Gefährten vor Publikum zu ficken. Er stieß seine Zunge tief hinein und stöhnte, als der Geschmack seines Gefährten sich darauf entfaltete.

Er brauchte mehr und drang tiefer ein. Ein Knurren vibrierte in seiner Brust, als sein Gefährte den Mund für ihn öffnete und sich an Carvers Körper entspannte, sich Carvers Dominanz komplett unterordnete.

„Ich glaube, das ist das Stichwort für unseren Abgang“, witzelte Hunter.

Bei Hunters Stimme unterbrach Rune den Kuss. Carver war nicht glücklich darüber, dass sein Gefährte vor ihm zurückwich. Er packte die zotteligen, blonden Haare seines Gefährten mit den Fingern und knurrte warnend, damit er stillhielt.

Rune funkelte ihn an und hielt Carver davon ab, ihn wieder zu küssen. „So sehr mir die Höhlenmenschen-Vorstellung auch gefällt, ich muss mit Talon reden, bevor sie gehen.

---ENDE DER LESEPROBE---