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Manfred Liebermann und seine Ehefrau Lisa, sie waren ein Ehepaar mittleren Alters. Die beiden Kinder waren aus dem Haus, und sie mussten sich neu orientieren. Eines Tages wurden sie von Freunden zur Geburtstagsparty eingeladen. Zwei Tage davor erfuhr Manfred, dass er beruflich verreisen musste. Er überredete seine Ehefrau Lisa, sie sollte alleine auf diese Feier gehen, schließlich waren es ihre Freunde. Auf dieser Feier sprach sie dem Alkohol etwas zu viel zu, und war nicht mehr in der Lage, mit ihrem Auto alleine zurückzufahren. Ein Arbeitskollege, der ebenfalls Gast dieser Party war, er bot ihr an, sie nach Hause zu bringen. Als er sie vor der Haustüre absetzte, bedrängte er sie und ging mit ihr ins Haus. Dort nutzte er die Situation aus und verführte Lisa in ihrem Ehebett. Als zwei Tage später ihr Ehemann zurückkehrte, gestand sie ihm weinend, was geschehen war. Die Ehe stand auf der Kippe und wurde dann im letzten Moment doch noch gerettet. Doch das Ganze blieb nicht ohne Folgen. Lisa musste ihre Arbeit wechseln und sich vom Arzt total untersuchen lassen, ob sie eine Krankheit hatte, so wollte es jedenfalls ihr Ehemann Manfred. Auch wollte ihr Mann nicht mehr in diesem Bett schlafen, indem seine Ehefrau verführt worden war. Sie renovierten ihr Schlafzimmer und kauften neue Möbel. Als die Renovierung fertig war und die Einweihungsfeier stattfinden sollte, hatten beide, einen eigenen Plan für diesen Abend. Und am nächsten Tag kam es noch viel schlimmer, womit keiner gerechnet hatte.
Was jeder für einen Plan hatte, und was am nächsten Tag so Schlimmes passierte, das können sie hier selbst erlesen.
Viel Spaß beim Lesen
Anne Simon
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Ich war auf einer meiner seltenen längeren Geschäftsreisen gewesen und wollte unbedingt nach Hause kommen, um mich zu entspannen und wieder bei meiner Ehefrau zu sein.
Früher, als ich noch etwas jünger war, hatte es mir nichts ausgemacht, tagelang unterwegs zu sein, aber jetzt fiel es mir immer schwerer, von meiner Familie getrennt zu sein.
Familie war zu viel gesagt, die beiden Kinder waren längst ausgezogen und selbstständig.
Meine Familie bestand nur noch aus meiner Ehefrau Lisa und mir.
Je älter ich wurde, desto mehr schätzte ich mein Zuhause, das Kuscheln mit der Frau und ein paar kühle Bierchen am Abend, in gemütlicher Runde, zu Hause im Wohnzimmer.
„Es geht doch nichts über ein glückliches Zuhause in Zweisamkeit mit meiner Ehefrau Lisa“, sagte ich so in Gedanken vor mich hin.
„Mehr kann man wirklich nicht vom Leben verlangen, Liebe, Geborgenheit und gutes Zuhause, oder?“
Als ich an meinem Haus angekommen war und mein Fahrzeug abgestellt hatte, freute ich mich, endlich wieder, zu Hause zu sein.
Ich malte mir schon aus, wie meine Ehefrau auf mich zukommen würde, mich umarmte und zur Begrüßung küssen würde.
Erwartungsvoll ging voller Wiedersehensfreude durch die Haustür und hörte aber nichts, totale Stille, ja noch nicht einmal das kleinste Geräusch war zu vernehmen.
Normalerweise hatte Lisa immer das Radio an oder eine CD von ihrer Lieblingsband, wenn sie allein zu Hause war.
Ich ging durch den Flur in das Wohnzimmer, nichts und danach in die Küche.
Lisa saß am Tisch und weinte wie ein kleines Baby still vor sich hin.
Ich sah, dass sie schon mehrere Tempotaschentücher nassgeweint hatte.
Nach dreiundzwanzig Jahren der Ehe konnte ich schon gewisse Hinweise erkennen, die auf Unglück hindeuteten, und dieser war definitiv einer von ihnen!
Es musste etwas Schreckliches passiert sein.
Ob etwas mit unseren Kindern war, das sie so außer Fassung brachte?
War etwas anderes passiert, wenn ja, was könnte es sein, denn es musste ja einen triftigen Grund dafür geben, dass sie so weinte.
Aber mir wurde schnell klar, dass das, was auch immer das jetzige Problem war, es war kein Notfall.
Lisa ging immer sehr gut damit um und ließ Tränen nur zu, wenn etwas Zeit für persönliche Gefühle blieben.
Ich holte mir eine kalte Flasche Bier aus dem Kühlschrank, zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte mich mitfühlend Lisa gegenüber an den Tisch.
Ich wusste, dass sie mir den Grund ihrer Tränen schon erzählen würde, wenn sie dazu bereit wäre, ich musste ihr nur genügend Zeit einräumen und sie nicht bedrängen.
Als ich sie so ansah, hatte ich großes Mitleid mit ihr, was konnte nur so schreckliches geschehen sein, das sie so fertig machte.
Ich ließ ihr also die Zeit und trank zuerst einmal einen kühlenden Schluck aus meiner Flasche.
Dann sah ich sie erneut an und wusste aber nicht, dass es so lange dauern würde, bis sie mit mir sprach.
Lisa blubberte nun weitere fünfzehn Minuten vor sich hin, während ich erneut an meinem Bier nippte und geduldig weitere Minuten wartete, irgendwann musste sie sich ja etwas beruhigen, und dann würde sie mir schon erzählen, was sie so bedrücken würde.
Nach weiteren fünf Minuten fing sie an, leise zu schnippen, und begann, zu reden:
„Manfred, ich habe etwas Schreckliches getan und mir ist es zum Sterben zumute!“
„Warum lebe ich eigentlich noch, ach wäre ich doch tot?“
„Ich könnte mich ohrfeigen, aber dadurch würde ich es auch nicht wieder ungeschehen machen“, fing sie an, erbärmlich zu jammern.
Dann setzten wieder die Tränen ein und liefen in breiten Bahnen ihre beiden Wangen herunter.
Ich saß da und wagte nicht wirklich, zu erraten, was genau Lisa getan hatte, was konnte so schlimm sein, dass sie so fertig war?
Bei meiner Frau müsste eine schreckliche Sache passiert sein, angefangen von kaltblütigem Mord, bis hin, zum versehentlichen Eingeständnis ihres wahren Gewichtes, das die Personenwaage anzeigen würde, kam mir in den Sinn.
Ich konnte es wirklich nicht erraten.
Es dauerte weitere zwei Minuten, bis Lisa die Tränen langsam stoppte und wieder ruhiger wurde.
Dann putzte sie sich mit einem kräftigen Schnäuzer die Nase und fasste sich.
Sie sah mich an und fing endlich an, zu reden, wenn auch leise, aber sie redete mit mir.
„Ich war doch vorgestern Abend auf Timos und Sandras Geburtstagsparty.“
„Erinnerst du dich, dass wir ihre Einladung angenommen hatten, noch bevor du wusstest, dass du die Stadt für einige Tage geschäftlich verlassen müsstest?“, sagte die immer noch schluchzende Lisa leise.
„Als du es erfuhrst, hattest du zu mir gesagt, ich sollte trotzdem hingehen, sonst wäre ich zu Hause doch nur alleine und wir hätten ihnen ja auch schon zugesagt.“
Ich nickte, denn das hatte ich in der Tat gesagt und wartete, dass sie weiter sprach und mir endlich den Grund ihrer Traurigkeit nannte.
„Manfred, ich glaube, ich hatte auf der Party mehr getrunken, als mir gut tat und ich vertragen konnte.“
„Na ja, wer hatte nicht schon einmal einen kleinen Schwips“, antwortete ich und wollte ihr damit sagen, dass es doch nicht so schlimm sei, einmal einen Schwips zu haben.
„Auf der Party unterhielt ich mich mit allerlei Gästen, die mir auch zuprosteten, und so merkte ich nicht, dass ich etwas zu viel getrunken hatte.“
„Na und, dann kamst du halt etwas angetrunken nach Hause, ist doch kein Unglück, Lisa“, versuchte ich sie zu beschwichtigen.
„Das ist mir doch auch schon passiert, ist doch nicht so schlimm!“
„Als es später wurde und ich mit dem Auto nicht mehr so sicher war, bot mir ein Gast an, mich nach Hause zu fahren, damit ich keinen Unfall bauen würde, oder von der Polizei aufgegriffen und meinen Führerschein verlieren sollte, weil ich unter Alkoholeinfluss das Fahrzeug lenken würde“, fuhr Lisa immer noch heftig schniefend fort.
„Und so war es, ich stieg bei ihm ein und er fuhr mich nach Hause.“
„Draußen auf der Straße hielt er an, ich stieg aus und schwankte etwas.“
„Schnell kam er zu mir gelaufen, fing mich auf, stützte mich und brachte mich sicher zur Haustür.“
„Als ich die Haustüre aufgeschlossen hatte, versuchte ich ihm zu danken, indem ich ihm die Hand gab und seine schüttelte.“
„Er nahm mich einfach in seine kräftige Arme und küsste mich heftig auf den Mund!“
„Lisa, ich glaube nicht, dass du deswegen so aufgebracht sein musst“, sagte ich schließlich.
„Er hatte auch etwas getrunken und fand dich halt nett, was er dir so zeigte.“
„Wenn du es möchtest, werde ich ihn aufsuchen und ihm das klarmachen, dass es nicht eines Gentlemans würdig ist, dich so zu überraschen, nur weil du etwas zu viel getrunken hattest.“
„Das ist alles kein Problem, dass man so aufgebracht sein muss, wie du es bist.“
„Manfred, das ist nicht das wahre Problem, es ist erst der Anfang des Schlamassels, in dem ich mich befinde, es kommt noch viel schlimmer.“
„Er hat mich gedrückt, geküsst, mich begrapscht und auch noch überredet, ihn einzuladen und ihm einen Kaffee anzubieten.“
„Und das nächste, was ich dann noch weiß, das war, dass wir in unseren Betten lagen und zusammen Sex hatten.“
„Ich weiß nicht und kann es mir auch nicht erklären, wie das passiert war.“
Sie schrie fast in ihrer Qual so laut heraus, dass man es draußen auf der Straße hören konnte.
Ich saß da und es wurde mir schlecht und schwindelig vor den Augen.
War das wirklich meine Ehefrau, die mir das soeben gestanden hatte, die Frau, die ich über alles liebte und die mir, so wie ich ihr auch, immer treu war?
Ich hätte mich besser gefühlt, wenn sie das Fleischermesser genommen, und es mir ins Herz gerammt hätte, als von ihr dieses Geständnis zu hören!
Mir wurde es schwarz vor Augen und ich fühlte mich schwindelig und schwach, als könnte ich jeden Moment zusammen klappen und auf dem Fußboden landen.
Ich sah in meinen Gedanken, über mir, das Haus einstürzen und ich darunter begraben.
Obwohl es mir eiskalt den Rücken herunter lief, fing ich an zu schwitzen.
Hatte ich richtig gehört?
Dann wurde es mir wieder eiskalt, warum hatte sie mir das gesagt, wollte sie, dass ich einen Herzinfarkt bekäme, aber warum, wollte sie eine Scheidung?
Ich fing wieder an zu schwitzen und mir war es wirklich kalt.
Es war mir so, als wenn ich plötzlich von einer schrecklichen Krankheit, einer Infektion oder so etwas Ähnliches, heimgesucht würde.
Das Atmen wurde immer schwieriger und ich hatte Angst, zu ersticken.
Ich senkte meinen Kopf auf meine Hände, die auf dem Tisch lagen, und versuchte, die Kontrolle über meinen Körper zurückzugewinnen.
Wenn mir in diesem Moment eine Antwort eingefallen wäre, so hätte ich sie nicht aussprechen können, denn ich war, wie gelähmt.
Ich glaube nicht, dass ich ohnmächtig geworden bin, aber ich hatte in diesem Moment jedes Zeitgefühl verloren, meine Welt war zusammen gestürzt.
Lisas lautes Weinen war das einzige Geräusch im Raum, und trotzdem war es mir so, als ob Tausende von verschiedenen Geräuschen in meine Ohren eindringen würden, und diese wollten meinen Kopf sprengen.
Ich wusste nicht, wie lange ich dort so zerstört gesessen habe, aber irgendwann fing ich an, einen Anschein rationalen Denkens wiederzuerlangen, und meine inneren Kräfte kehrten langsam wieder zurück.
Ich wusste, dass ich mich nicht beherrschen konnte, um höflich zu Lisa, zu bleiben, und ich hatte auch wirklich keine Lust, ihr einen körperlich Schaden zuzufügen, deshalb stand ich auf, schnappte mir ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank und ging zur Haustür hinaus.
Wir haben eine Veranda neben dem Hauseingang, mit einigen Korbmöbeln darauf stehen.
Ich setzte mich in den Abendschatten auf einen Stuhl und versuchte, meine Wut zu durchdenken.
Dass ich wütend war, das können sie bestimmt verstehen, liebe Leser.
Draußen konnte ich Lisas Schluchzen nur noch schwach aus der Küche hören.