Salzes Geschmack - Axel Burghausen - E-Book

Salzes Geschmack E-Book

Axel Burghausen

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Gibt es nur einen Weg zum Heil, und kann es eine Freiheit im Glauben geben? Mit seinem Buch zum Verhältnis des Christentums zu anderen Religionen und zur Rolle der Kirche beendet der ehemalige Religionslehrer Axel Burghausen seine Erläuterungs-Reihe.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 41

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Zum Titelbild: Burkhard Mohr, Ohne Titel, in: Ulrike Baumann - Friedrich Schweitzer (Hrsg.), Religionsbuch Oberstufe, Berlin 2014, 174. Copyright: Burkhard Mohr

Inhaltsverzeichnis

Vorab: Salz der Erde

Jesus predigte das Reich Gottes, gekommen ist die Kirche?

Der eine Christus und die vielen Religionen

2.1 Anteil an der einen Wahrheit

2.2 Wenn alles gleich gültig ist, ist dann alles gleichgültig?

2.3 „Der echte Ring aber ging verloren.“

2.4 Aufstand gegen die Vielgestaltigkeit der Welt

Dostojewskijs Parabel vom Großinquisitor

3.1 Die Inquisition: Geschichte und Funktion

3.2 Freiheit und Brot zugleich?

3.3 Freiheit im Glauben?

Gott ist anders, als wir ihn machen wollen (das Buch Jona)

4.1 Mach dich auf den Weg ... und flieh

4.2 Im Bauch des Fisches

4.3 Gerechtigkeit oder Liebe?

Vorab: Salz der Erde

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? (Mt 5,13) Ohne Salz schmecken Speisen fade, es fehlt der geschmackliche Hintergrund, vor dem sich die anderen Zutaten hervorheben können. Salz spielt aber auch eine wichtige Rolle als Konservierungsmittel, zur Reinigung, zur Heilung. Von zwei jeweils dreitägigen Aufenthalten im Sinai weiß ich, dass der menschliche Körper Salz benötigt, um Flüssigkeit halten zu können. Wasserzufuhr alleine reicht da nicht. Seitdem esse ich in warmen Ländern auch meinen Joghurt immer mit Salz und bestreue das Brot zusätzlich damit. Salz ermöglicht Leben; es kann aber auch – wie alles, was man übertreibt – zur Verödung ganzer Landstriche und zum Absterben bisher artenreicher Gewässer führen.

Reines Salz kann seinen Geschmack nicht verlieren. Jesus meint mit seinem Gleichnis wahrscheinlich Salz, das feucht geworden ist oder mit anderen Substanzen gemischt wurde, die verderben können. Salz aber, das nicht mehr salzig ist, ist unbrauchbar, Man kann auch darauf verzichten.

„Ihr seid das Salz der Erde“ ist eine Zuschreibung – und eine Ermutigung zugleich, Indikativ und Imperativ. Und angesprochen ist der einzelne Christ: Wenn du an Gott glaubst, wenn du Gott verherrlichen möchtest, dann wird sich das auch in deiner Lebensweise ausdrücken. Du kannst gar nicht anders, als „schmackhaftes Gewürz“ zu sein. Aber Salz, das nicht mit den Speisen in Berührung kommt, ist auch unbrauchbar. Es reicht nicht, sich im Binnenraum christlicher Gemeinde einzurichten. Christen leben in der Welt. Mit ihren Fähigkeiten und in ihrer jeweiligen Umgebung treffen sie auf Menschen, leben mit ihnen, stehen ihnen in ihren Nöten bei. Ihr Glaube wird praktisch durch ihr selbstverständliches Handeln, nicht durch erklärendes Reden. Im einzelnen Christen nimmt sein Glaube Gestalt an.

Ein solches Verhalten wird auf die anderen wirken, es kann die Welt verändern. „Seht, wie sie einander lieben“, formulierte der Theologe Tertullian. Es geht aber nicht um eine Werbemasche mit dem Ziel, die Anzahl der Mitglieder zu vergrößern. Dennoch wird das Erscheinungsbild der Kirche seine Wirkung erzielen, positiv oder negativ, je nachdem, wie weit sie Menschen, in ihr und außerhalb, fördert, das Leben selbstbestimmt zu gestalten und die eigenen Möglichkeiten zu entfalten.

Lessings Ringparabel (vgl. 2.3) ruft unter den Religionen zu einem Wettbewerb der Liebe auf. Wer sich auf die Liebe beruft, soll sie auch leben und nicht nur theoretisieren (wie ich hier). Und die richtige Religion kann nur die sein, die Gottes Liebe zum Wohle der Mitmenschen lebt. Aber es ist ein Wettstreit eigener Art. Es geht nicht darum, „besser“ zu sein als die anderen, die „Gegner“ zu schlagen, mit raffinierten Projekten Staat zu machen. Sieger dieses Wettstreits wird niemals das „Christentum“ sein, es sind immer die Menschen, die davon profitieren, dass mindestens eine Religion ihrem göttlichen Auftrag gerecht wird. Umso besser, wenn es auch am Ende der Zeiten drei gleichwertige „Ringe“ gibt.

Die 13/II (Q 2) ist sehr kurz, sie besteht aus nur einem Quartal. Damit dieses Buch nicht zu dünn wird, habe ich noch eine Einheit ergänzt (Teil 4). Das Buch Jona habe ich nie in der Gymnasialen Oberstufe unterrichtet. Es ist aber von meinem Studium her eine meiner biblischen Lieblingsschriften und es passt perfekt an diese Stelle. Es nimmt die Thematik des Kurses noch einmal auf und führt den Schüler (bzw. den Leser) aus den theologischen Erwägungen in sein Leben zurück.

Ich danke noch einmal Dr. Claudia Schadt-Krämer. Ohne sie wären die fünf Bände meiner Erläuterungen nicht zustande gekommen. Sie brachte mich überhaupt erst auf die Idee zu meinem Projekt und half mir anschließend bei der Anfertigung der druckfertigen PDF-Dateien. Vielen Dank, Claudia!

1 Jesus predigte das Reich Gottes, gekommen ist die Kirche?

Grundlage: Joseph Ratzinger: Kirche und Reich Gottes Markus Knapp: Jesus und die Kirche Apg 2,43-47; 4,32-37

Das Wort Evangelium stand ursprünglich für eine wichtige Nachricht des römischen Kaisers in den Provinzen des Reiches. Was es auch sei, es müsse ja eine „frohe Botschaft“ sein, denn jede Nachricht des Kaisers bedeute eine Veränderung zum Guten.