Schlittenhunde - A. Ketschau - E-Book

Schlittenhunde E-Book

Ketschau A.

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Beschreibung

Schlittenhunde gehören zu den beliebtesten Hunden. Vereinen sie doch Schönheit, liebenswertes Wesen und Ursprünglichkeit. Viele Menschen sind dem Schlittenhundesport verfallen oder halten einen einzelnen Schlittenhund als Hausgenossen. Der vorliegende kleine Bildband enthält neben ansprechenden Fotografien auch viele Informationen über Schlittenhunde und den Schlittenhundesport. Die vorliegende, zweite Auflage wurde überarbeitet und erweitert. Anmerkung der Autorin zu ihrem Buch: Das Buch beinhaltet mehrere S/W-Fotos, die auf S/W-Film aufgenommen und im manuellen Verfahren auf Fotopapier entwickelt wurden. Diese Bilder haben im Original eine für manuelle Papierabzüge gute Qualität, die sich auch im Buch wiederfindet, aber tatsächlich nicht ganz mit hochmodernen Digitalbildern mithalten können, die sich ebenfalls in großer Vielzahl in diesem Buch befinden. Warum eine gute S/W-Aufnahme schlechter als ein Farbfoto sein soll, erschließt sich der Autorin nicht. Leider ist es definitiv so, dass die Bildqualität bei den BOD-Produktionen schwankt. Einige Fotos ähneln sich schon alleine deshalb, weil sie in Serie aufgenommen wurden. Der Fokus des Buchs liegt auf den Fotos. Aus diesem Grunde heißt das Buch ja auch: "Schlittenhunde: Ein Bildband". Vielleicht hätte die Bezeichnung "Ein Bilderbuch" tatsächlich besser gepasst. Das Buch beinhaltet auf ca. 50 Seiten Informationen über Schlittenhunde. Es ist nicht als Informationsquelle und Hilfe gedacht, sondern sollte die Schönheit der Schlittenhunde darstellen. Für weiterreichende Informationen empfehle ich u.a. mein Buch "Das kleine Schlittenhunde-Buch", das sowohl eine Reihe schöner Farbfotos als auch viele wichtige Informationen rund um Schlittenhunde enthält.

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Seitenzahl: 52

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INHALT

Die Geschichte der Schlittenhunde

Die einzelnen Rassen

Siberian Husky

Alaskan Malamute

Grönlandhund

Samojede

Rassestandards

Kreuzlinge und nicht offiziell anerkannte Rassen und Schläge

Alaskan Husky

Scandinavian Hound

Canadian Eskimo Dog

Heiße Jagd durch Eis und Schnee: Der Schlittenhundesport

Kleines Schlittenhunde-ABC

Vereine

Literatur

Samojede

Samojedenwelpe

Die Geschichte der Schlittenhunde

Schlittenhunde sind den Spitzartigen (nicht echten Spitzen) zuzuordnen. Sie sind robuste Arbeitshunde, die sich auch als Begleit- und Familienhunde eignen, sofern man ihren Arbeitseifer befriedigen kann. Sie haben eine lange Geschichte. Oft waren sie Helden von Mythen, Filmen oder Büchern. Die Tschuktschen begannen vor rund 4000 Jahren, Hunde für Zugzwecke vor Schlitten zu spannen. Heute werden Schlittenhunde überwiegend zur Freude von Mensch und Tier vor den Schlitten gespannt. Klimatische Veränderungen führten dazu, dass Inuit in das Gebiet der Tschuktschen eindrangen. Die Tschuktschen wurden so nach Westen verdrängt. Ihre Hunde wurden dabei zu wichtigen Begleitern. Ausdauernd und genügsam mussten sie sein, sie mussten Lasten ziehen, mit dem kargen Leben der Eiswüsten zufrieden sein. Man setzte sie auch zum Jagen ein – teilweise wurden mit Hilfe von Hunden auch Meerestiere über das Packeis hinweg gejagt. Im 10. Jahrhundert wurden Schlittenhunde in Reiseberichten und Chroniken erwähnt. Marco Polo spricht von ihnen in seinen Reiseberichten. Roald Amundsen erreichte mit ihnen 1911 den Südpol. Robert E. Peary und Frederic Albert Cook sollen unabhängig voneinander mit Schlittenhunden den Nordpol erreicht haben. Im Gegensatz zu Amundsens Südpolexpedition, die ausreichend belegt ist, konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, ob Peary und Cook den Nordpol tatsächlich erreicht hatten. In den 1880er Jahren setzte in Alaska der Goldrausch ein. Menschen setzten Hunde als Zugtiere vor Schlitten ein, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Viele Hundehalter stritten ausgiebig darüber, wessen Hunde die Schnellsten und Besten waren. Daraus resultierten kleine Schlittenhunderennen, um die Kräfte der Hunde zu messen (bzw ihre Schnelligkeit). 1908 ging aus kleineren Rennen das „All Alaskan Sweepstakes“ hervor, ein Lotterierennen, dessen Gesamteinnahmen an den Gewinner gingen. Beim ersten Mal gewann ein Postschlittenteam. 1909 ging Scotty Allan mit einem Rennschlitten von nur 31 Pfund Gewicht an den Start. Von da an wurden die Schlittenhunderennen immer beliebter. 1925 brach in Nome in Alaska die Diphterie aus. Im arktischen Winter war das Städtchen nahezu von der Außenwelt abgeschnitten. Mehrere Kinder erkrankten schwer, und einige von ihnen starben qualvoll. Dr. Welch, Arzt der Stadt, verfügte nur noch über eine kleine Menge veraltetes Serum, und sollten nicht aus Ancorage bald ausreichend Medikamente herbeigeschafft werden, drohte eine tödliche Epidemie. Da Flugzeuge damals den arktischen Stürmen noch nicht trotzen konnte und der Seeweg durch Eis verschlossen war, wurde eine Stafette der schnellsten alaskanischen Schlittenhundeteams gebildet. In Nenana, wohin vom Krankenhaus von Ancorage ein in Kaninchenfell eingeschlagenes Serumpaket per Bahn geschickt worden war, übernahm der erste Hundeschlitten am 27. Januar den Weitertransport. Damit wollte man die Zeit, die der Postschlitten benötigte, der zweimal monatlich von Nenana nach Nome verkehrte, erheblich abkürzen. 12 Musher wechselten auf der rund 1.100 Meilen (etwa 1.700 km) langen Strecke ab. Nach 5 ½ Tagen brachte das letzte Husky-Team mit Musher Gunnar Kaasen und Leithund Balto das Serum rechtzeitig nach Nome. Seit 1973 erinnert das Iditarod, das härteste Schlittenhunderennen der Welt, an diese großartige Leistung der Schlittenhunde und ihrer Musher.

In den 1960er Jahren kam der Schlittenhundesport nach Europa, zunächst in die Schweiz. Inzwischen gibt es in ganz Skandinavien, Mittel- und Osteuropa Schlittenhunderennen. Einige Vereine und Verbände lassen nur die FCI-anerkannten Rassen Siberian Husky, Alaskan Malamute, Grönlandhund und Samojede zu. Andere lassen auch andere Hunde starten. Hier findet man neben Siberian Huskies hauptsächlich Zweckkreuzlinge wie Alaskan Huskies (Kreuzlinge zwischen Siberian Huskies, Hüte-, Wind- u.a. Jagdhunden) sowie Scandianavian Hounds (German Trail Hounds, Europäische Schlittenhunde). Letztere sind überwiegend aus Kreuzungen zwischen Alaskan Huskies und kurzhaarigen Jagdhunden wie Pointern oder Deutsch-Kurzhaar entstanden. Scandinavian Hounds sind meistens kurzhaarig und erinnern mehr an den Deutsch-Kurzhaar denn an normale Schlittenhunde. Trotz ihres kurzen Fells kommen diese Hunde mit Temperaturen bis -25 °C zurecht. Schnee- und Wagenrennen zur artgerechten Auslastung dieser Hunde sind gut und sinnvoll. Dennoch ist der Schritt zum Missbrauch der Kreatur klein. Bei einigen Rennen stehen hohe Gewinnsummen im Raum. Werden Hunde auch nur zu diesem Zweck gezüchtet, kann es passieren, dass verschiedene Abkömmlinge nicht zum Schlittenziehen taugen oder keine Lust dazu haben. Was passiert mit diesen?

Es gibt in Deutschland einige Vereine und Verbände, die sich mit der Zucht von Schlittenhunden und dem Schlittenhundesport beschäftigen. Einige lassen auf ihren Rennen wie beschrieben nur reinrassige Schlittenhunde (Alaskan Malamute, Grönlandhund, Samojede, Siberian Husky) zu, die als Rasse von der FCI (Fédération Cynoloquiqe Internationale, Weltdachverband der Hundezucht) anerkannt sind. Andere lassen auch andere Rassen oder Kreuzlinge starten, sofern sie sich eignen. Auf den Rennen der „offenen“ Vereine, die auch andere Rassen und Kreuzlinge starten lassen, sieht man überwiegend Kreuzlinge wie Alaskan Huskies oder Scandinavian Hounds. Diese sind auf Kurzstreckenrennen oft schneller als Siberian Huskies oder andere klassische Schlittenhunde. Auf Langstreckenrennen bewähren sich aber meistens immer noch die „Ursprünglichen“. Erringen kann man auf den Rennen verschiedene Titel. So gibt es u.a. deutsche und europäische Meisterschaften. Aber auch internationale Titel werden vergeben. Wer sich dafür interessiert, kann sich an die Schlittenhundevereine wenden. Schlittenhunde brauchen als echte Arbeitshunde Beschäftigung. Schlittenhundesport (bzw Zughundesport) ist eine gute Beschäftigung für einen gesunden Schlittenhund. Aber auch andere Sportarten wie Fährtenarbeit (gute Wach- und Schutzhunde sind Schlittenhunde in der Regel jedoch nicht!), Schnüffelspiele, Zielobjektsuche, Agility, Breitensport o.ä. machen Schlittenhunde oft begeistert mit – Hauptsache, es wird nie langweilig! Und es sollte selbstverständlich sein, dass der Hund nur aus freien Stücken mitmacht. Man sollte nicht versuchen, den Schlittenhund zu irgend etwas zu zwingen. Das würde nur sein liebenswertes Wesen zerbrechen. Schlittenhunde lieben Eis und Schnee. Sie lassen sich durchaus auch gerne mal einschneien. Dennoch kommen sie mit unseren mitteleuropäischen Temperaturen gut zurecht – immerhin sind kurze, heiße Sommer in ihren Herkunftsländern keine Seltenheit, und so herrschen auch dort zeitweise über +30°C! Selbstverständlich jagt man einen Hund – auch einen