Seinen misstrauischen Vampir bezirzen - Charlie Richards - E-Book

Seinen misstrauischen Vampir bezirzen E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

In der paranormalen Welt: Als eine Gruppe Paranormaler seinen Schwarm besucht, muss ein freundlicher Gargoyle einen Weg finden, das Vertrauen eines schüchternen, technisch versierten Vampirs zu gewinnen. Holden hat beobachtet, wie viele der Gargoyles in seinem Schwarm ihre Gefährten gefunden haben. Seine Hoffnung, dass sein eigener Gefährte auftaucht, beginnt zu schwinden, da die Jahre vergehen und die verbleibenden unverbundenen Mitglieder des Falias-Schwarms keine Gefährten mehr finden. Er beginnt zu befürchten, dass das Schicksal nun einem anderen Schwarm Gefährten schenkt. Als die Mutter eines anderen Gargoyles schwer krank wird, kommt der Anführer eines befreundeten Schwarms – Anführer Kinsey, der auch ihr Sohn ist –, um sich von ihr zu verabschieden. Holden ist angenehm überrascht, als er feststellt, dass es inmitten all der Trauer auch Glück gibt. Einer der Männer im Gefolge von Anführer Kinsey ist sein Gefährte. Er erfährt, dass der Mann ein Vampir namens Lathe ist. Doch Holden stellt fest, dass Lathe zu riechen und ihn zu umwerben zwei sehr unterschiedliche Dinge sind. Lathe kam nur, weil Anführer Kinsey wollte, dass seine Leute Maelgwns Sicherheitsmaßnahmen überprüfen, während er dort ist. Holden erkennt, dass Lathes zurückgezogene und vorsichtige Natur etwas mit den Narben zu tun hat, die er auf seiner linken Seite trägt. Kann Holden einen Weg finden, sich Lathes Vertrauen zu verdienen, bevor derjenige, der Lathe so gezeichnet hat, kommt, um zu beenden, was er begonnen hat? Ein homoerotischer Liebesroman mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 31.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Seinen misstrauischen Vampir bezirzen

In der paranormalen Welt: Als eine Gruppe Paranormaler seinen Schwarm besucht, muss ein freundlicher Gargoyle einen Weg finden, das Vertrauen eines schüchternen, technisch versierten Vampirs zu gewinnen.

Holden hat beobachtet, wie viele der Gargoyles in seinem Schwarm ihre Gefährten gefunden haben. Seine Hoffnung, dass sein eigener Gefährte auftaucht, beginnt zu schwinden, da die Jahre vergehen und die verbleibenden unverbundenen Mitglieder des Falias-Schwarms keine Gefährten mehr finden. Er beginnt zu befürchten, dass das Schicksal nun einem anderen Schwarm Gefährten schenkt.

Als die Mutter eines anderen Gargoyles schwer krank wird, kommt der Anführer eines befreundeten Schwarms – Anführer Kinsey, der auch ihr Sohn ist –, um sich von ihr zu verabschieden. Holden ist angenehm überrascht, als er feststellt, dass es inmitten all der Trauer auch Glück gibt. Einer der Männer im Gefolge von Anführer Kinsey ist sein Gefährte. Er erfährt, dass der Mann ein Vampir namens Lathe ist.

Doch Holden stellt fest, dass Lathe zu riechen und ihn zu umwerben zwei sehr unterschiedliche Dinge sind. Lathe kam nur, weil Anführer Kinsey wollte, dass seine Leute Maelgwns Sicherheitsmaßnahmen überprüfen, während er dort ist. Holden erkennt, dass Lathes zurückgezogene und vorsichtige Natur etwas mit den Narben zu tun hat, die er auf seiner linken Seite trägt.

Kann Holden einen Weg finden, sich Lathes Vertrauen zu verdienen, bevor derjenige, der Lathe so gezeichnet hat, kommt, um zu beenden, was er begonnen hat?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.

Länge: rund 31.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Seinen misstrauischen Vampir bezirzen

Paranormal verliebt 36

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Charming His Wary Vampire“: Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

Als Lathe Mantuvian sein Telefon klingeln hörte, ignorierte er es beinahe. Die Zeilen auf dem Bildschirm waren einfach zu fesselnd … und gruselig.

Er lebt noch, und er hat mich gefunden.

Nach fast fünfzig Jahren konnte Lathe es nicht glauben. Er rieb mit der Handfläche über seinen linken Oberschenkel und spürte die Dellen und Beulen, wo er Muskeln in seinem Bein verloren hatte. Die Schläge waren schlimm genug gewesen, aber das Feuer … das hätte sein Leben beenden sollen.

Nur Sorbins Eingreifen hatte ihn gerettet.

Das erneute Klingeln seines Telefons riss Lathe aus seinen Erinnerungen. Er wandte sich von den beunruhigenden Worten ab und konzentrierte sich auf sein Handy. Als er Sorbins Namen auf dem Display sah, griff er glücklich nach dem Gerät und nahm den Anruf an.

„Hi.“

Einen Augenblick lang reagierte Sorbin nicht. „Was ist los?“

Lathe verzog das Gesicht und spürte, wie ihn ein Zittern durchfuhr. „Ich sage ein Wort und du denkst, dass etwas nicht stimmt?“ Er rieb erneut mit der Handfläche über sein verletztes Bein. „Wieso?“

„Ich kenne dich, Lathe“, erwiderte Sorbin leise. „Dein Tonfall hat unterschiedliche Nuancen, je nachdem, ob du abgelenkt, aufgeregt oder, wie in diesem Fall, erschüttert bist. Also“ –drängte er  – „was macht dir so zu schaffen?“

„Könntest du bitte in mein Büro kommen?“ Lathe wusste, dass es keinen Sinn hatte, es zu leugnen. Außerdem könnte er wirklich den Rat seines Freundes gebrauchen.

„Ich bin gleich da“, versprach Sorbin und legte dann auf.

Lathe wünschte, er könnte sich auf etwas anderes als die Nachricht auf seinem Bildschirm konzentrieren, aber sie fesselte immer wieder seine Aufmerksamkeit.

Da bist du ja, mein Junge. Und das in so einer schönen Alleinlage. Ich habe dich gesucht. Bis bald.

Tränen brannten in Lathes Augen, und er blinzelte schnell. Nach fast fünfzig Jahren war das Arschloch zurück. Es war so lange her, dass Lathe sich in einem falschen Gefühl der Sicherheit gewiegt hatte.

Es gab nie eine Leiche. Ich hätte mir nicht erlauben sollen, zu sicher zu sein.

Das Knallen seiner Bürotür gegen den Stopper ließ Lathe zusammenzucken. Ein erschrockenes Quieken, das er für immer verleugnen würde, entfuhr ihm. Er wirbelte auf seinem Stuhl herum und drückte eine Handfläche an seine Brust.

Erleichterung durchflutete ihn, als er sah, wie Sorbin durch den großen Computerraum eilte, um ihn zu erreichen. Sorbins Geliebter, der Zweite Destrawn, stand an der Tür. Er schaute mit finsterer Miene umher und starrte alles an.

Sorbin packte Lathe und zog ihn auf die Füße. Der andere Vampir umarmte ihn fest und drückte ihn an sich. Er rieb sogar mit einer Handfläche über Lathes Rücken auf und ab, merkte offensichtlich, dass er Beruhigung brauchte.

Lathe ließ sich in die Arme des größeren Vampirs fallen und umarmte seinen Freund zurück. Sie standen mehrere Sekunden lang so da, bis Lathe spürte, wie sich jemand anderes ihnen anschloss. Riesige dunkelgrüne Arme schlangen sich um sie beide und sagten Lathe, dass es Destrawn war.

Eine Sekunde später erfüllte ein leises vibrierendes Geräusch nicht nur den Raum, sondern schien auch in Lathes Knochen einzudringen. Er spürte sofort, wie sich sein Puls verlangsamte, und er begann leichter zu atmen. Sein Körper sackte ein wenig zwischen den beiden Männern in sich zusammen.

„Wow“, murmelte Lathe nach einem Moment. „Das ist also dieses Zwitschern.“

„Das ist es“, bestätigte Sorbin.

Lathe hatte von der Gargoyle-Fähigkeit gehört. Sie machten ein summendes, vibrierendes Geräusch, von dem er gehört hatte, dass es beruhigend war. Die Fähigkeit wurde normalerweise eingesetzt, um einen aufgewühlten Gefährten oder eine verletzte Person zu beruhigen oder sich um ein Kind zu kümmern. Lathe hatte nie damit gerechnet, es selbst zu erleben.

Die Geschichten wurden dem Phänomen nicht gerecht.

„Bist du ruhiger, Lathe?“, fragte Destrawn und hörte auf zu zwitschern. Er sprach mit sanfter, tiefer Stimme und verriet, dass er sich immer noch Sorgen um ihn machte.

Mit einem traurigen Seufzer gab Lathe zu: „Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll.“

„Fang damit an, uns zu erzählen, was dich so aufgewühlt hat“, ermutigte Sorbin und drückte seine Schulter. Er fing an, Lathe loszulassen, also tat Destrawn dasselbe und ahmte offensichtlich seinen Geliebten nach. Sorbin warf einen Blick auf Lathe und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Was auch immer es ist, wir werden es in Ordnung bringen.“

Kopfschüttelnd murmelte Lathe: „Ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist.“ Bevor sein Freund etwas entgegnen konnte, zeigte er auf seinen Computerbildschirm. „Das habe ich vor dreißig Minuten erhalten.“

Sorbin las die Nachricht, und sofort runzelte er die Stirn. Ein leises Knurren entfuhr ihm. „Und du nimmst an, dass das von Edward ist?“

Lathe zuckte zusammen, als er den Namen des Vampirs hörte. „Ja.“

„Wer ist Edward?“, fragte Destrawn mit einer Mischung aus Verwirrung und Besorgnis. „Niemand Gutes, nehme ich an.“

Schnaubend erklärte Sorbin: „Edward ist ein bösartiger Vampir, ein Einzelgänger. Uns wurde gesagt, er sei unschädlich gemacht worden.“

„Kurz gesagt“ – Lathe atmete tief ein und konzentrierte sich auf Destrawn, während er sein langes Haar hinter sein linkes Ohr strich, wodurch die schlimmen Narben auf seiner Wange zum Vorschein kamen, die auch seinen Hals hinunterliefen – „er hat mich entführt, als ich durch Clubs zog. Er hat mich seinen Jungen genannt und versucht, mich zu seinem Sklaven zu machen.“ Lathe verschränkte die Arme, umarmte seinen Oberkörper und fuhr fort: „Er hat mich ausgiebig geschlagen, als ich mich weigerte. Ich war bewusstlos, als das Haus, in dem er sich niedergelassen hatte, in Brand geriet.“ Lathe konzentrierte sich auf den Boden und murmelte: „Sorbin hat mich gefunden und gerettet. Er hat einen neuen Zirkel für uns gesucht. So sind wir hier draußen gelandet.“

„Warum?“, fragte Destrawn. „Nicht, dass ich es nicht zu schätzen wüsste, dass du hier gelandet bist.“

„Wir waren damals in einem Zirkel in Montgomery, Alabama“, erklärte Sorbin. „Sehr konservativ, und Lathe sprach offen darüber, dass er Männer bevorzugt.“ Ein leises Knurren erfüllte seine Stimme, als er sagte: „Als ich dem Meister sagte, dass Lathe vermisst wird, sagte er, gut, und weigerte sich, Vollstrecker damit zu beauftragen, mir zu helfen, ihn zu finden.“

„Arschloch“, knurrte Destrawn. „Diese Art von Anführern sollte abgesetzt werden.“

Sorbin lachte kalt. „Ach, das wurde er. Ich habe ihn dem Vampirrat gemeldet.“

Bei der Erinnerung an diese Tage schauderte Lathe. Erneut schlang sowohl Sorbin als auch Destrawn ihre Arme um ihn. Er seufzte, als er den Trost in sich aufsaugte. Lathe war kein Fan von Berührungen, aber in diesem Moment wusste er, dass es genau das war, was er brauchte.

„Wie auch immer“, mischte sich Lathe ein, da er die Geschichte vorantreiben musste. „Der Vampirrat hat dem Fall zwei Vollstrecker zugeteilt. Sie sollten ihn aufspüren und ausschalten. Schließlich erhielt ich die Nachricht, dass er getötet wurde. Aber als ich darum bat, die Leiche sehen zu dürfen, wurde mir gesagt, dass er bei einem Brand ums Leben gekommen und der Leichnam bereits entsorgt worden sei.“ Lathe verzog das Gesicht und gab zu: „Damals hielt ich es für eine Art Gerechtigkeit.“

„Aber du denkst, diese Nachricht ist von Edward und er lebt noch?“, überlegte Destrawn.

„Ja.“ Stirnrunzelnd murmelte Lathe: „Aber ich habe keine Ahnung, wie das sein könnte. Er soll doch tot sein.“

„Und du denkst nicht, dass es jemand anderes ist, der dir Ärger machen will?“

Sorbin knurrte, als er die Frage seines Geliebten hörte. „Auf keinen Fall“, erklärte er. „Niemand außer mir wusste von der Sache mit dem mein Junge, und so etwas würde ich verdammt noch mal nie schicken.“

„Nun, dann ist es gut, dass du für eine Weile vom Schwarm weg sein wirst“, sagte Destrawn und verwirrte Lathe damit. „Außerdem habe ich gehört, dass der Falias-Schwarm ein paar erstklassige Hacker hat. Vielleicht können die helfen, herauszufinden, woher diese Nachricht stammt.“

Verwirrung erfüllte Lathe. „Entschuldigung. Was?“

Wovon spricht der Zweite?

„Oh, tut mir leid“, antwortete Sorbin. „Das war der eigentliche Grund, warum ich angerufen habe. Anführer Kinsey muss zum Falias-Schwarm in Colorado. Sein Bruder Conchlin hat ihn kontaktiert.“ Sorbin verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Ihre Mutter lebt dort, Wendy, und ihre Gesundheit verschlechtert sich. Ihre Ärzte tun, was sie können, aber nach dem Tod ihres Gargoyle-Gefährten glauben sie, dass Wendy nicht mehr allzu lange zu leben hat, selbst wenn ihre Verbindung schon zuvor so angespannt war.“

„Es ist ohnehin beeindruckend, dass sie ihn um ein paar Jahre überdauert hat“, ergänzte Destrawn mit einer Grimasse. „Aber sie hat schon fast vierhundert Jahre gelebt, und es hört sich so an, als wäre sie bereit für das nächste Leben.“

„Wow, tut mir leid, das zu hören“, murmelte Lathe und hatte Mitleid mit Conchlin. Er hatte gehört, dass er über ein Jahrhundert lang von seiner Familie entfremdet war, aufgrund der Bigotterie des früheren Anführers, bevor dieser von Anführer Kinsey vertrieben wurde. Trotzdem – „Ähm, was hat das mit mir zu tun? Warum sollte ich mit ihnen gehen?“

„Sie möchten, dass du mit ihrem IT-Typen Raymond zusammenarbeitest und die Sicherheitsmaßnahmen für uns und sie überprüfst“, erklärte Destrawn. „Ich denke, sie haben ein wirklich großartiges System, und Kinsey möchte wissen, ob sie Einblicke in die Verbesserung unseres eigenen geben können. Außerdem, ein frischer Blick für sie und so.“

Lathe nickte langsam, selbst als er bei der Vorstellung, zu einem fremden Schwarm zu reisen, innerlich zusammenzuckte. „Ich schätze, da der Anführer geht, heißt es, dass du nicht gehen wirst, hm?“ Er begegnete Sorbins Blick. Der andere Vampir war eher ein Bruder als ein Freund, und Lathe wusste, dass er sich wahrscheinlich mehr auf ihn verließ, als er sollte.

„Leider nicht“, bestätigte Sorbin mit reuevollem Gesichtsausdruck. „Wenn der Anführer weg ist, wird Destrawn das Kommando übernehmen, und …“

„Dein Platz ist an seiner Seite“, beendete Lathe für ihn und schnaubte leise. „Das wusste ich schon, bevor ich gefragt habe.“ Als er sich aus den Armen der beiden Männer löste, war er dankbar, dass Sorbin bei einem so verständnisvollen Geliebten gelandet war, dem es nichts ausmachte, dass er Lathe umarmte. „Also, äh, wann fahren wir los?“

„Anführer Kinsey und Jimmy wollen losfliegen, sobald die Nacht hereinbricht“, sagte Destrawn zu ihm. „Er wird seinen Gefährten tragen, und du wirst von Sethnos getragen.“

Lathe verzog das Gesicht, obwohl er nickte. Es war nicht wegen der Tatsache, dass Sethnos – der oberste Vollstrecker des Schwarms – ihn tragen würde. Es war die Tatsache, dass er überhaupt fliegen musste.

„Das ist der schnellste Weg“, verkündete Destrawn, der offensichtlich sein Unbehagen bemerkte. „Mach dir keine Sorgen. Sethnos wird gut auf dich aufpassen.“

„Ich mag es einfach, meine Füße auf dem Boden zu haben“, gab Lathe mit einem Achselzucken zu. Als er die Besorgnis in Sorbins Augen sah, fügte er schnell hinzu: „Ich werde schon klarkommen. Wenn der Anführer möchte, dass ich gehe, fühle ich mich geehrt, dass ich gehen darf.“

Lathe empfand wirklich so. So sehr er es genoss, mit seinen Computern hinter den Kulissen zu bleiben, er freute sich dennoch, für seinen Zirkel nützlich zu sein … oder Schwarm. Lathe war erst seit ein paar Monaten bei den Gargoyles und musste sich immer noch an ihre Terminologie gewöhnen.

„Dann geh raus und pack deine Sachen“, ermutigte Sorbin und drückte Lathes Schulter. „Tracker Dwayne und Vollstrecker Lakota werden euch begleiten, und sie werden die Sachen von allen tragen, also pack nicht zu viel ein.“

„Kann ich meine Laptoptasche selbst tragen?“, fragte Lathe, wandte sich dem erwähnten Gegenstand zu und begann, seine Dateien zu schließen. „Wenn ich mit Raymond arbeite, dann will ich ihn dabei haben.“

Destrawn nickte. „Ich bin sicher, das wird kein Problem sein.“

Sorbin setzte sich auf seinen Bürostuhl. „Und ich werde diese Nachricht an Ninevah weiterleiten“, erklärte er und bezog sich auf einen Techniker in ihrem alten Zirkel, der von Meister Krispin Stearling geleitet wurde, der mit einem von Kinseys Gargoyles verpaart war. „Zusammen mit dir, Raymond und den anderen beim Falias-Schwarm, die sich mit Technik auskennen, werden wir diesen Bastard aufspüren.“

Lathe wollte wirklich nicht darüber nachdenken, aber er wusste, dass er seinen Kopf nicht in den Sand stecken konnte. „Danke, Sorbin.“ Wenn sie Edward nicht fanden, wusste er, dass Edward irgendwann ihn finden würde. Entweder das, oder er würde ein Gefangener in der Villa des Schwarms werden. Mit einem angespannten Lächeln fügte Lathe hinzu: „Und ich werde euch auf dem Laufenden halten.“

Auch wenn Lathe nicht oft ausging, wollte er zumindest die Möglichkeit haben. Er konnte Blut in Beuteln nur eine gewisse Zeit lang ertragen, bevor er sich nach welchem direkt aus der Quelle sehnte. Lathe hasste es zwar, dass er aufgrund seiner Narben normalerweise seine vampirischen Trance-Fähigkeiten einsetzen musste, um einen Spender zu gewinnen, doch sein Verlangen nach frischem Blut überwog seine Zurückhaltung.

„Ich schätze, ich trinke besser ein paar Blutbeutel beim Packen“, überlegte Lathe und schob seinen Laptop in seine Tasche. „Anführer Maelgwn will sicher nicht, dass ich versuche, mich von seinen Gargoyles zu ernähren“, scherzte er in dem Bemühen um Leichtigkeit.

„Die meisten in seinem Schwarm sind verpaart“, sagte Destrawn achselzuckend. „Also, ja. Der Versuch, sie für Blut in Trance zu versetzen, wäre eine schlechte Idee.“

Lathe summte, als er nickte. Nachdem er sich den Riemen seiner Laptoptasche über die rechte Schulter gehängt hatte, drehte er sich zur Tür um. Bevor er ging, zog er sein Haar hinter seinem Ohr hervor und tat sein Bestes, um seine Narben zu verbergen.

„Du musst das nicht tun, weißt du“, kommentierte Destrawn leise und legte seine Hand auf seine Schulter. „Niemand hier würde dich deswegen geringschätzen.“ Dann zuckte er mit den Schultern und deutete auf seinen massigen Körperbau. „Schließlich sehen wir so aus.“

Lathe lächelte Destrawn an und betrachtete die dunkle, tiefgrüne Haut des großen Mannes, seine riesigen schwarzen Flügel und Klauen und seine kantigen Gesichtszüge mit den hervorstehenden Eckzähnen. „Gargoyles sind eine gutaussehende Spezies“, sagte Lathe zu ihm. „Lass dir niemals etwas anderes einreden.“

„So wie deine Narben von Willensstärke und einem mutigen Geist zeugen“, entgegnete Destrawn mit einem weiteren Druck auf seine Schulter.

---ENDE DER LESEPROBE---