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Aus dem Käfig: Ein veränderter Mensch ist nicht überrascht, als das Schicksal ihn mit einem Wolfswandler zusammenbringt, wohl aber von dem Ärger, der dem Mann auf den Fersen ist. Miles Philsons Welt wurde beinahe von einem Mann zerstört, der vertrauenswürdig und ein Vorbild für ihn sein sollte. Stattdessen ist er seither vorsichtig, irgendeine Art von Verbindung einzugehen. Nachdem er dem Militär beigetreten ist, haben seine Waffenbrüder ihm geholfen, die Vergangenheit zum Teil zu überwinden, doch dann stellt derselbe General sein Leben erneut auf den Kopf – indem er an ihm experimentiert und sein Team gegen dessen Willen zu Gepardenwandlern verändert. Nachdem er aus den Klauen des Generals befreit wurde, sieht Miles zu, wie die anderen Mitglieder seines Teams die Personen treffen und sich in sie verlieben, die in der Welt der Wandler als Gefährten bezeichnet werden. Als er den Wolfswandler Ron Reussmin trifft und die Anziehungskraft spürt, versteht er, was das bedeutet. Die neue, katzenhafte Präsenz in Miles’ Verstand will den lebensfrohen, gutmütigen Mann, und Miles versteht endlich, warum seine Freunde ihren Gefährten nicht lange widerstanden haben. Leider ist Ron ein Deputy in Stone Ridge, und sie haben einige Startschwierigkeiten. Eine ehemalige Angestellte versucht entschlossen, Ärger zu machen. Kann Miles für die Sicherheit seines Wolfswandlers sorgen, während er sich vom Radar der geheimen Regierungsabteilung fernhält, die nach ihm und seinem Team sucht? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 31.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
ÜBER CHARLIE RICHARDS
LESEPROBE:
Seinen Wolf unterstützen
Aus dem Käfig: Ein veränderter Mensch ist nicht überrascht, als das Schicksal ihn mit einem Wolfswandler zusammenbringt, wohl aber von dem Ärger, der dem Mann auf den Fersen ist.
Miles Philsons Welt wurde beinahe von einem Mann zerstört, der vertrauenswürdig und ein Vorbild für ihn sein sollte. Stattdessen ist er seither vorsichtig, irgendeine Art von Verbindung einzugehen. Nachdem er dem Militär beigetreten ist, haben seine Waffenbrüder ihm geholfen, die Vergangenheit zum Teil zu überwinden, doch dann stellt derselbe General sein Leben erneut auf den Kopf – indem er an ihm experimentiert und sein Team gegen dessen Willen zu Gepardenwandlern verändert.
Nachdem er aus den Klauen des Generals befreit wurde, sieht Miles zu, wie die anderen Mitglieder seines Teams die Personen treffen und sich in sie verlieben, die in der Welt der Wandler als Gefährten bezeichnet werden. Als er den Wolfswandler Ron Reussmin trifft und die Anziehungskraft spürt, versteht er, was das bedeutet. Die neue, katzenhafte Präsenz in Miles’ Verstand will den lebensfrohen, gutmütigen Mann, und Miles versteht endlich, warum seine Freunde ihren Gefährten nicht lange widerstanden haben.
Leider ist Ron ein Deputy in Stone Ridge, und sie haben einige Startschwierigkeiten. Eine ehemalige Angestellte versucht entschlossen, Ärger zu machen. Kann Miles für die Sicherheit seines Wolfswandlers sorgen, während er sich vom Radar der geheimen Regierungsabteilung fernhält, die nach ihm und seinem Team sucht?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 31.000 Wörter
CHARLIE RICHARDS
Seinen Wolf unterstützen
Die Wölfe von Stone Ridge 59
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Having His Wolf’s Back“:
Charlie Richards
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach keine Limonade draus. Mach rosa Limonade. Sei einzigartig.
~Wanda Sykes
Miles Philson starrte auf das kleine Astloch in der Holzplanke, während er eine Liegestütze nach der anderen ausführte. Die bunten Wirbel im Holz gaben ihm etwas, auf das er sich konzentrieren konnte, und erlaubten ihm, seinen Verstand abzuschalten und das Brennen in den Muskeln seines Körpers zu ignorieren. Er atmete gleichmäßig und zählte in seinem Kopf.
Als Miles bei hundert angekommen war, drehte er sich auf den Rücken. Er hakte seine in Mokassins gekleidete Zehen unter das Fußende seines Bettes. Etwas hinunterzurutschen erlaubte ihm, seine Knie zu beugen. Miles verschränkte die Arme vor der Brust, fand die Furchen im Holz vor sich und begann eine Runde intensive Crunches.
Miles hob und senkte sich und ignorierte das zunehmende Brennen in seinen Bauchmuskeln. Stattdessen wunderte er sich über die Furchen. Es gab vier davon, und sie erinnerten ihn an etwas, das von Krallen hinterlassen werden konnte. Sie waren dick, wie die eines Hundes.
„Eins-fünfzig“, murmelte Miles vor sich hin, bevor er sich wieder auf den Boden fallen ließ. Er keuchte schwer, während er an die Decke starrte. „Heilige Scheiße.“
Miles rieb geistesabwesend über sein Sixpack und versuchte, den brennenden Schmerz in seinen Muskeln zu lindern. Auch wenn er beim Militär immer hart gearbeitet hatte, um in Form zu bleiben, hatte seine Verwandlung in einen Gestaltwandler seine Fitness auf ein ganz neues Niveau gehoben. Seine Muskeln erholten sich schneller und blieben mit weniger Arbeit fest, obwohl er sich auch noch mehr anstrengte.
Seit Miles ein Teenager war, hatte er das Training als Befreiung empfunden. Er konnte seine Gedanken auf die Aktivität konzentrieren, im Gegensatz zu dem, was zu Hause geschah. Das örtliche Fitnessstudio war sein sicherer Ort gewesen. Es half auch bei seinen Zielen – stärker zu werden, sich verteidigen zu können, die Schläge aufzuhalten …
Das Knurren seines Magens riss Miles’ Gedanken aus der Richtung, in die sie wanderten – Gott sei Dank. Zusammen mit der gesteigerten körperlichen Fitness, weil er in einen Gepardenwandler verwandelt wurde, hatte sein Appetit zugenommen … enorm. Als er von den Wissenschaftlern, die ihn erschaffen hatten, in die Falle gelockt und ihm sein freier Wille genommen worden war, konnte er nur essen, was und wann ihm befohlen wurde. Miles war hungrig … sehr oft.
Jetzt aber kann ich essen, was ich will, wann ich es will.
Mit diesem Gedanken stand Miles auf. Er schnappte sich sein Handtuch und sein Waschset, bevor er seine Schlafzimmertür öffnete. Nach einem kurzen Blick den Flur auf und ab, der leer war, trottete Miles mit nacktem Oberkörper zu einem der beiden Badezimmer auf dem Gang.
Miles erledigte seine Dusch- und Morgenroutine schnell. So sehr viele Leute die Wirkung von Kaffee verherrlichten und verkündeten, dass sie ihren Tag nicht ohne welchen beginnen könnten, stimmte er nicht zu. Stattdessen weckte ein schnelles Training, um sein Blut in Gang zu bringen, Miles schneller und vollständiger auf, als es jede Tasse Kaffee jemals könnte. Tatsächlich ließ er die an den meisten Tagen aus, es sei denn, er sollte sie aus Höflichkeit trinken.
Ich mache mir normalerweise keine Gedanken darüber, höflich zu sein.
Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen zog Miles eine ausgeblichene blaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt an. Er kehrte in sein Zimmer zurück und warf seine schmutzige Kleidung in seinen Wäschekorb. Nachdem er ein Paar Socken und seine Stiefel angezogen hatte, ging Miles zurück in den Flur.
Miles atmete tief ein und genoss die duftenden Aromen, die die Luft erfüllten, als er in Richtung Küche ging. Sein Magen knurrte anerkennend, als er den Geruch von Speck, Würstchen, Eiern, Kartoffeln und Paprika wahrnahm. Er fragte sich, ob die Paprika den Eiern oder den Kartoffeln hinzugefügt worden war. Wenn Lark kochte, war sie in den Bratkartoffeln. Wenn Nereo die Küche übernommen hatte, hätte er das Gemüse zum Rührei gegeben. Beide Optionen waren köstlich.
Miles würde Nereos Kochkunst bald vermissen. Der Vampir war mit einem anderen Teammitglied, Warren, verpaart. Er war ursprünglich hergerufen worden, um Miles, Warren und den anderen beiden Mitgliedern ihres Trupps – Crew und David – dabei zu helfen, die Erinnerungen wiederzuerlangen, die ihnen von den Wissenschaftlern, die sie in Gepardenwandler verwandelt hatten, chemisch genommen worden waren. Der Vampir hatte Warren sofort als seinen Geliebten erkannt – die Bezeichnung des Vampirs für das, was Gestaltwandler einen Gefährten oder vom Schicksal auserwählten Seelenverwandten nannten. Aufgrund von Warrens Wunsch, mit den anderen Mitgliedern ihres Trupps in der Gegend zu bleiben, hatte Nereo beschlossen, seine Position als Vollstrecker für den Vampirrat aufzugeben, und sie waren dabei, eine Wohnung zu suchen. Nereos Identität wurde gerade überarbeitet, und er plante, als Deputy in der nahe gelegenen Stadt Stone Ridge zu arbeiten.
Als Miles die Treppe hinunter in den ersten Stock der Lodge ging, die Declan und Lark McIntire – dem Alpha-Wolfswandler und seinem menschlichen Gefährten, einem Arzt – gehörte und von ihnen bewohnt wurde, war er überrascht, dass keiner der beiden Männer in der Küche herumpolterte. Stattdessen entdeckte er Castrose Zukan, der sich selbstbewusst durch den Raum bewegte. Miles wusste, dass der Mensch ebenfalls ein ziemlicher Neuankömmling und ursprünglich beim schwedischen Militär als Scharfschütze ausgebildet worden war.
Miles hatte die Geschichte gehört, wie Castrose sich aus dem schwedischen Militär zurückgezogen hatte, um Sprengsätze zu verkaufen, die von seinem jüngeren Bruder Clayton hergestellt wurden. Eine von Claytons Konstruktionen war in die Hände des menschlichen Gefährten des Chef-Vollstreckers des Rudels gelangt, der zufällig ein ehemaliger Auftragskiller war. Mit ein wenig magischer Hilfe von einem Hexenmeister und seinen Wandlerfreunden, die einer Biker-Gang angehörten, hatten sie Clayton ausfindig gemacht und gefasst.
Castrose war ihm gefolgt, auf der Suche nach seinem Bruder.
Beide Männer hatten sich schließlich verpaart – Castrose mit einem Wolfswandler und Clayton mit Bailey Dyer. Bailey war zufällig auch der kommandierende Offizier von Miles’ Trupp. Er war auch in einen Gepardenwandler verwandelt worden, aber Baileys Bruder Ronan hatte ihn versteckt, bevor die Löschung seiner Erinnerungen abgeschlossen wurde. Es war Bailey und den Gestaltwandlern zu verdanken, dass Miles und der Rest des Teams befreit werden konnten.
Gott sei Dank dafür. Oder den Göttern. Was auch immer man glaubt.
„Guten Morgen, Castrose“, grüßte Miles, als er das Erdgeschoss erreichte. „Ich wusste nicht, dass du kochst.“
„Nicht so gut wie Eion, aber ich kriege es hin“, antwortete Castrose und warf Miles einen Blick über die Schulter zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf das richtete, was in der Pfanne war. „Der Kaffee ist fertig, wenn du welchen willst.“
„Nein, danke.“ Miles ging um den großen Esstisch herum, der den Bereich zwischen der Treppe und der Küchentheke einnahm. Als er Castroses hochgezogene Augenbraue entdeckte – eine stille Frage –, ging Miles zu dem Schrank, in dem, wie er wusste, der Tee aufbewahrt wurde. „Ich bin kein wirklich großer Fan davon.“
„Hmmm.“ Castrose summte und deutete auf eine Metallkanne, die auf einer Platte warm gehalten wurde. „Es gibt heiße Schokolade, wenn du möchtest.“
Miles hielt eine Schachtel Pfefferminztee in der Hand und dachte darüber nach. „Weißt du was?“ Er stellte die Schachtel zurück und schloss die Schranktür. „Ich nehme an. Ich habe seit Jahren keine heiße Schokolade mehr getrunken.“
„Du wirst keine bessere heiße Schokolade als die von Castrose finden“, verkündete Eion, als er in die Küche schritt. „Morgen, Miles.“
„Morgen“, antwortete Miles automatisch, während er einen Becher aus einem anderen Schrank nahm.
Da Eion damit beschäftigt war, Castrose einen Kuss zu geben, machte sich Miles noch nicht die Mühe, mehr zu sagen. Stattdessen ging er um sie herum und griff nach dem gepolsterten Griff der Metallkanne. Er goss die Flüssigkeit in seine Tasse und genoss das Aroma des schokoladigen Getränks.
Nachdem er die Kanne wieder auf den Herd gestellt hatte, hob Miles die Tasse an die Nase und atmete tief ein. „Mmm.“ Er summte anerkennend. „Das riecht fantastisch.“
Miles konnte es kaum erwarten, bis das Getränk genug abgekühlt war, um es zu probieren. Trotzdem wollte er sich nicht die Zunge verbrennen, also hielt er sich zurück. Stattdessen entdeckte er ein leichtes Lächeln auf den Lippen des normalerweise stoischen Castrose, als er geschickt die Rösti in der Pfanne wendete. Eion hingegen grinste ihn breit an.
Als Miles dem Blick des Wolfwandlers begegnete, zwinkerte Eion ihm zu. „Hab’s dir gesagt. Ich interessiere mich fast nicht mehr für Kaffee.“
„Lässt dich auch besser schmecken“, neckte Castrose und grinste Eion an. Seine Aufmerksamkeit verweilte ein paar Sekunden lang auf den Lippen seines Geliebten, bevor er sich wieder dem Kochen zuwandte.
Miles räusperte sich und bot an: „Kann ich bei irgendetwas helfen?“
Eion ging auf die Theke zu, während er das Brot hochhielt. „Nee, wir machen das schon“, versicherte er. „Ich musste nur noch das Brot aus meinem Truck holen. Alpha Declan hat mich gebeten, auf dem Weg hierher welches zu besorgen, und ich habe vergessen, es mit reinzubringen.“
Miles nickte, bevor er zum Tisch ging. Er setzte sich auf einen der Stühle und probierte einen Schluck von der heißen Schokolade. Die warme, cremige Schokolade floss über seine Geschmacksknospen und brachte ihn vor Genuss zum Lächeln. Miles schluckte sie schnell hinunter, damit er einen viel größeren Schluck genießen konnte.
Miles schloss seine Augen, entspannte sich in seinem Stuhl und erfreute sich an dem einfachen Moment. Er nippte an seinem Kakao, während er den Geräuschen um ihn herum lauschte. Nachdem Miles in einen Gestaltwandler mit geschärften Sinnen verwandelt worden war, schien alles verstärkt … und vielleicht fand er das Getränk deshalb so köstlich.
Miles hörte das Kratzen des Plastikspatels in der Pfanne. In einer anderen brutzelte der Speck verlockend. Er hörte sogar das leise Knarren der Dielen unter Castroses Stiefeln. Das Geräusch des aufspringenden Toasters schien ungewöhnlich laut.
„Geht es dir gut?“, fragte Eion und zog damit Miles’ Aufmerksamkeit auf sich.
Miles konzentrierte sich auf den Wolfswandler und beobachtete, wie er einen Teller mit Toast und einen weiteren, leeren vor ihm hinstellte.
Miles nickte einmal. „Ich verarbeite nur die Geräusche“, gab er zu. Als er den fragenden Blick in Eions tiefgrünen Augen sah, erklärte er: „Es ist etwas gewöhnungsbedürftig, wie viel ich jetzt hören kann.“
Eion summte, als er nickte. „Ah.“ Sein Lächeln schien verständnisvoll zu sein, als er sich hinter seinem Ohr kratzte, als würde die Erwähnung von Geräuschen seine eigenen Ohren zum Klingen bringen. „Ja, es ist gewöhnungsbedürftig. Es wird einfach Zeit brauchen. Dadurch genießt man die frische Bergluft noch mehr.“ Eion rümpfte die Nase und fügte hinzu: „Und denk daran, dich von Gestaltwandlern mit Babys fernzuhalten.“ Er gluckste, als er seinen Kopf schüttelte. „Meine Geschwister zu besuchen, nachdem sie ihre Kinder bekommen haben, ist eine besondere Art von Folter.“ Mit einem Schnauben gab Eion zu: „Es genügt zu sagen, dass ich froh bin, dass mein Gefährte ein Mann ist und sie mich nicht bitten, zu babysitten.“
Miles verzog das Gesicht. Er konnte es nur erahnen. „Richtig.“
„Fühl dich frei, mit dem Toast anzufangen. Ich mache noch viel mehr“, ermutigte Eion und deutete mit einer Handbewegung darauf. „Castrose legt gerade den Rest auf einen Teller. Ich komme gleich wieder.“
Miles nickte und schnappte sich zwei Toastscheiben. Nachdem er eine auf seinen Teller gelegt hatte, biss er in die zweite und nahm ein Drittel davon in einem Bissen. Zwei weitere Bissen, und er hatte die gebutterte, knusprige Leckerei vertilgt, gerade als Castrose und Eion zurückkehrten. Castrose stellte einen Haufen Speck und Würstchen auf den Tisch, zusammen mit einem Teller mit goldbraunen Rösti. Eion stellte eine Schüssel auf den Tisch, in der sich ein Berg Rühreier mit gewürfelten Paprikaschoten befand. Auf dem Haufen schmolz auch Käse. Während Castrose zurück in die Küche ging, stellte Eion einen Stapel Teller auf den Tisch, bevor auch er in die Küche zurückkehrte.
Als Miles mehrere Streifen Speck und einige kleine Würstchen nahm, fühlte er sich ein wenig unwohl dabei, sich selbst zu bedienen, während die Männer, die das Essen gekocht hatten, es immer noch auf den Tellern anrichteten. „Seid ihr sicher, dass ihr keine Hilfe braucht?“, fragte er noch einmal, während er eine gute Portion Eier auf seinen Teller schaufelte.
„Ich bin hier fertig“, antwortete Castrose und gesellte sich mit einer Handvoll Besteck und zwei Tassen in der anderen Hand zu ihm. „Eion macht mehr Toast und streicht Butter auf den, der gerade fertig geworden ist.“ Er legte das Besteckbündel in die Mitte und versicherte ihm: „Iss einfach. Wir treffen Prier in einer halben Stunde“, erklärte Castrose und überraschte ihn. „Du weißt, wie genau das Arschloch ist, wenn es darum geht, pünktlich zu sein.“
„Ein Treffen mit Prier?“ Das war Miles neu. „Wozu?“
Trotzdem fing Miles an, schneller zu essen.
Castrose grinste ihn breit an, als er sich Eier nahm. „Zielübung.“
Miles richtete sich auf, und Erwartung überflutete ihn, als seine Finger um die Gabel zuckten, die er gerade aufgehoben hatte. „Wirklich?“ Seit er vor fast einem Jahr nach Stone Ridge gebracht worden war, hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt, mit einer Waffe umzugehen.
Grinsend antwortete Castrose: „Jep.“
Miles aß eifrig.
Miles hatte die Wanderung durch den Wald in Menschengestalt genossen. Seitdem er ein Gestaltwandler geworden war, lief er meistens als Gepard. Er hatte fast vergessen, wie belebend eine anstrengende Wanderung in den Bergen sein konnte.
Die große Katze, die ihm zugeteilt worden war, grummelte ein wenig in seinem Hinterkopf, aber er versprach dem Tier, dass er später in Katzengestalt laufen würde.
So komisch, mit meiner anderen Hälfte ein Gespräch zu führen.
Alpha Declan hatte ihm versichert, dass er sich auch daran gewöhnen würde.
Auf dem Bauch liegend, mit Castroses großem Scharfschützengewehr im Griff, schaute Miles durch das Zielfernrohr. Castrose lag neben ihm, hielt ein Fernglas in der Hand und fungierte als sein Beobachter. Prier kniete auf der anderen Seite, seine eigene Waffe auf einem Stativ. Der Mann hatte Castrose versichert, dass er als nächstes mit seinem Gewehr schießen konnte.
„Ich muss mir ernsthaft so eins besorgen“, murmelte Miles, als er sich darauf vorbereitete, den Abzug zu drücken. Er rechnete mit dem Gefühl des Rückstoßes des Gewehrs und musste ein paar zusätzliche Atemzüge machen, um seinen Puls unter Kontrolle zu bekommen.
„Wir werden online shoppen“, versicherte Prier, und Castrose konnte das Grinsen des Menschen aus dem Augenwinkel sehen.
„Hey, zehn Uhr“, sagte Castrose und brach die Stille.
Miles schwenkte nach links und suchte nach dem, was Castroses Aufmerksamkeit erregt hatte. Priers unterdrückter Fluch sagte ihm, dass der Mensch es zuerst gefunden hatte. Als Miles es entdeckte, knurrte er leise.
Ein Wolf hing kopfüber an seinem linken Hinterbein und baumelte in einer Schlingenfalle.