Skin in the Game: Hoher Einsatz - Shea Balik - E-Book

Skin in the Game: Hoher Einsatz E-Book

Shea Balik

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Beschreibung

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in den Smokey Mountains, wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind. Tahl Pendev ist schon seit der Eröffnung von Utopia scharf auf Reed. Er könnte problemlos mit Reed ins Bett gehen, aber Tahl will mehr als nur einen One-Night-Stand. Was er will – nein, verlangt – ist eine gemeinsame Zukunft, sonst will er Reed überhaupt nicht. Reed Bowden glaubt nicht an Liebe, Ehe oder gar Bindung. Er ist zufrieden mit One-Night-Stands und will keine Verpflichtungen, die ihn belasten. Doch als einer von Reeds Freunden seinetwegen angegriffen wird, beginnt er sich zu fragen, ob sein Lebensstil wirklich so toll ist, wie er sein sollte. Wird Tahl einen Weg finden, Reed für sich zu gewinnen, oder werden sie implodieren, bevor sie überhaupt eine Chance haben? Achtung : Wenn die Figuren aus Cedar Falls versuchen, Verkuppler zu spielen, geht es heiß her! Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 42.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

ÜBER SHEA BALIK

LESEPROBE:

Skin in the Game: Hoher Einsatz

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in den Smokey Mountains, wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind.

Tahl Pendev ist schon seit der Eröffnung von Utopia scharf auf Reed. Er könnte problemlos mit Reed ins Bett gehen, aber Tahl will mehr als nur einen One-Night-Stand. Was er will – nein, verlangt – ist eine gemeinsame Zukunft, sonst will er Reed überhaupt nicht.

Reed Bowden glaubt nicht an Liebe, Ehe oder gar Bindung. Er ist zufrieden mit One-Night-Stands und will keine Verpflichtungen, die ihn belasten. Doch als einer von Reeds Freunden seinetwegen angegriffen wird, beginnt er sich zu fragen, ob sein Lebensstil wirklich so toll ist, wie er sein sollte.

Wird Tahl einen Weg finden, Reed für sich zu gewinnen, oder werden sie implodieren, bevor sie überhaupt eine Chance haben?

Achtung : Wenn die Figuren aus Cedar Falls versuchen, Verkuppler zu spielen, geht es heiß her!

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 42.000 Wörter

SHEA BALIK

Skin in the Game: Hoher Einsatz

Cedar Falls 18

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Skin in the Game“:

Shea Balik

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Entscheide, dass du es mehr willst, als du Angst davor hast.

Kapitel 1

„Ach, verdammte Kacke.“ Es kam nicht oft vor, dass der ein Meter achtundachtzig große und einhundert Kilogramm schwere Reed Bowden zusammenzuckte, wenn er einen knapp über eins fünfundsechzig großen und kaum fünfundsechzig Kilo schweren Mann das Casino betreten sah. Andererseits waren nur wenige Männer so hartnäckig und gemein wie Alcott Jamison Bradbury III.

Crow, einer seiner besten Freunde, gluckste, als er in die Richtung blickte, in die Reed schaute. „Ich sehe, dass Alcott sein Ziel, dich zu seinem Schoßhündchen zu machen, noch nicht aufgegeben hat.“

Reed warf Crow einen bösen Blick zu. „Haa-haaaa. Du weißt, dass du mit deinen Witzen auf Tour gehen solltest, oder? Dann müsste ich sie mir wenigstens nicht anhören.“

Das brachte Crow nur noch mehr zum Lachen. „Wir haben dich gewarnt, dass es dir eines Tages in den Arsch beißen würde, jeden Mann zu ficken, der durch diese Türen kommt.“

Es war dieselbe alte Geschichte und Reed wurde es langsam leid, sie zu hören.

„Nachdem die etwa zwanzig Leute, die im letzten Jahr aufgehört haben, dich nicht davon überzeugt haben, es sein zu lassen, wird Alcott dir vielleicht beibringen, bei der Arbeit deinen Schwanz in der Hose zu lassen.“

„Ist es meine Schuld, dass ich so unwiderstehlich bin und die Männer sich auf mich stürzen?“ Reed verstand einfach nicht, warum jeder so tat, als würde er sich alle Mühe geben, Männer anzulocken. Normalerweise schmissen sie sich an ihn ran. Mit seinen dunklen Haaren, dunklen Augen und dem ständigen Dreitagebart, weil er sich nicht die Mühe machen wollte, sich öfter als alle paar Tage zu rasieren – selbst dann geschah es nur hastig – hatte Reed den rauen Filmstar-Look, den Männer und Frauen unwiderstehlich fanden.

Er wurde oft mit dem Schauspieler Alex O’Loughlin verwechselt, was er völlig zu seinem Vorteil ausnutzte. Nicht, dass er es nötig hätte, aber Reed fand jeden Vorwand, um mit einem gutaussehenden Mann mit einem knackigen Hintern und einem verlockenden Mund ins Bett zu gehen, gut genug, um dabei mitzuspielen. Schade, dass seine Freunde das nicht zu verstehen schienen.

Crow nickte in Richtung der Stelle, wo Alcott das Casino betreten hatte. „Ich denke, du wirst die Antwort auf diese Frage gleich selbst herausfinden.“

Als Reed in die Richtung blickte, stöhnte er laut. War es zu viel verlangt, dass die Männer, die er fickte, kapierten, dass es sich um eine einmalige Sache handelte? Außer er verbrachte die Nacht in ihrem Bett, dann dauerte es oft zwei oder drei Mal, bis er ging. Dennoch, nur eine Nacht. Keine Verpflichtungen. Kein Austausch von Telefonnummern. Keine zweiten Dates.

Wen wollte er veräppeln? Keine Dates, Punkt. Nur eine Nacht lang Sex. Er war ein großzügiger Liebhaber. Er sorgte stets dafür, dass die Männer, mit denen er seine Zeit verbrachte, voll und ganz befriedigt waren.

„Reed.“ Alcott kam zu Reed und drückte sich an seine Seite. „Ich dachte mir, ich würde dich überraschen.“

Reed schauderte vor Abscheu. Er konnte nicht anders. Alcott strahlte eine gruselige Schwingung aus, die dafür sorgte, dass jedes Haar an Reeds Körper stramm stand. Warum ihm das vor zwei Monaten, als Alcott hier gewesen war, nicht aufgefallen war, war sich Reed nicht sicher.

Oh, Moment mal. Doch, war er. Er hatte sich völlig betrunken, nachdem er mit diesem Arschloch Tahl Pandev aneinandergeraten war. Noch so eine Sache, die er diesem überheiligen Bosstyp vorwerfen könnte. Ohne Tahl und dessen Drang, Reed auf Schritt und Tritt anzustacheln, wäre Reed nicht so betrunken gewesen, dass er kaum klar sehen konnte, als Alcott auf ihn zukam.

„Hallo, Alcott. Ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass ich kein Interesse an einem Date habe.“ Reed war durch und durch ehrlich. Er ließ einen Mann nie glauben, dass er ihm mehr als eine Nacht anbieten würde, zumindest nicht, nachdem er ihn gefickt hatte. Was ein Typ glaubte, bevor er mit ihm schlief, war nicht Reeds Problem. Aber bevor er ging, stellte er immer sicher, dass dem Kerl klar war, dass er keinen Freund oder auch nur eine weitere Nacht mit ihm suchte.

Sicher, es hatte schon zu ein paar gebrochenen Herzen geführt. Nun ja, mehr als ein paar. Reed war es sogar verboten worden, sich mit Mitarbeitern von Utopia einzulassen, zu denen auch das Hotel- und Restaurantpersonal gehörte, was ziemlich schade war.

Alcott hatte seine Hände um Reeds linken Bizeps geschlungen und seine Finger gruben sich hinein, als würden sie sich an seiner Haut festklammern. „Aber, Zuckerhase, ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht so schnell aufgebe, besonders da wir perfekt zueinander passen.“

„Total psychotisch“, murmelte Crow leise.

Alcott musste ihn gehört haben, denn er funkelte Crow böse an. „Hast du keine Arbeit zu erledigen?“

„Eigentlich haben wir das beide“, sagte Reed und zog Alcotts Nägel, die sich eher wie Krallen anfühlten, aus seinem Arm. „Wenn du mich entschuldigen würdest.“ Schnell ging er davon. Schade, dass Alcott den Hinweis nicht verstand.

„Das ist schon okay. Ich werde einchecken und unser Zimmer für uns vorbereiten. Ich habe im Devine für sieben reserviert“, rief Alcott ihm nach, ohne sich darum zu kümmern, dass sich die Hälfte des Casinos umdrehte und ihn anstarrte.

Kale, Reeds anderer bester Freund, stand am Rand des Casinos und grinste wie ein Idiot, als Reed und Crow auf ihn zugingen. „Und du dachtest, du würdest dieses Jahr kein Date zum Valentinstag bekommen.“

Reed zeigte Kale den Finger. „Ihr zwei seid nicht lustig“, sagte er zu seinen Freunden.

Kale lachte, während Crow eine Hand an seine Brust drückte. „Ohhh. Du hast mich verletzt, Reed. Wir versuchen nur, Unterstützung zu bieten.“

„Ihr bietet ungefähr so viel Unterstützung wie ein Trainings-BH für eine Stripperin.“ Seine Freunde lachten, aber Reed war nicht in der Stimmung. Irgendetwas an Alcott ließ die Alarmglocken in seinem Kopf läuten wie bei einem Großbrand.

„Bekomme ich ein Problem mit dem Lover Boy?“, sagte die tiefe, viel zu sexy klingende Stimme von Tahl Pandev, als er sich ihnen näherte. Seine blauen Augen bohrten sich in Reed, als könnte er direkt in seine Seele sehen.

Sofort sträubten sich Reeds Nackenhaare, aber aus einem ganz anderen Grund als bei Alcott. Tahl hatte so eine Fähigkeit, Reed durch seine bloße Existenz aufzuregen. „Ich weiß nicht, wovon du redest“, log Reed.

Tahl war der einzige Mann, den Reed jemals getroffen hatte, der besser aussah als Reed. Mitternachtsschwarzes Haar, das im richtigen Licht blau schimmerte, betonte seine tiefblauen Augen perfekt. Hohe Wangenknochen, ein kräftiges Kinn und feste Lippen, die geradezu nach einem Kuss schrien, machten den Reiz des Mannes noch größer.

Aber sein gutes Aussehen hörte damit nicht auf. Sein Körper war wie ein gemeißeltes Meisterwerk, das von jahrelanger Hingabe und Training im Fitnessstudio zeugte. Dazu kam noch die überhebliche Einstellung des Mannes, der wusste, wie verdammt umwerfend er war, sowie die Fähigkeit, jeden mit nur einem Blick zu hypnotisieren. Tahl könnte jeden Mann haben, den er wollte.

Einschließlich Reed. Allerdings hatte Tahl kein Interesse. Der Mann flirtete nicht einmal mit Reed. Es war, als ob Reed nicht existierte, es sei denn, Tahl hielt ihm einen Vortrag darüber, sich nicht mit Casino-Mitarbeitern einzulassen. Von diesen festen Lippen war kein Lächeln zu bekommen, nur ein missbilligender Ausdruck, der nie zu weichen schien.

„Wirklich?“ Das Stirnrunzeln war da, zusammen mit einer hochgezogenen Augenbraue, was Reed verriet, dass Tahl seiner Lüge nicht nur nicht glaubte, sondern wie üblich auch enttäuscht war, dass Reed sich die Mühe gemacht hatte, sie ihm zu erzählen. „Weil ich glaube, dass du der Grund bist, aus dem Alcott hier ist, und da er eine Szene gemacht hat, in der Jesse, Ethan, Flynn und“ – Tahl zögerte, als er zu Kale hinüberblickte – „Danton involviert waren, dachte ich, du hättest ihm davon abgeraten, wieder hierher zu kommen.“

Kales Lächeln wurde augenblicklich eisig, als er an das Weihnachts-Fiasko erinnert wurde, das dazu führte, dass alle genannten Männer von der Silvesterparty ausgeschlossen wurden. Es war eine Katastrophe epischen Ausmaßes gewesen. Eine, die beinahe dazu geführt hätte, dass Reed gefeuert, das Casino geschlossen und drei unschuldige Anwesende ins Krankenhaus gebracht worden wären, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren.

Nach Aidan hatte der Manager Alcott für sechzig Tage Hausverbot erteilt. Reed hatte gehofft, der Mann hätte es aufgegeben, ihm nachzulaufen. Offensichtlich lag er falsch. „Es ist ja nicht so, dass ich ihn hierher eingeladen hätte“, sagte er kriegerisch zu Tahl.

„Anscheinend hat er diese Info nicht bekommen“, sagte Tahl trocken. „Hast du mal daran gedacht, ihm zu sagen, dass du ihn nicht wiedersehen willst?“

Reed wollte nichts sehnlicher, als seine Faust in dieses selbstgefällige Gesicht zu rammen. „Hör mal, du aufgeblasener Idiot, das habe ich ihm wiederholt gesagt. Es ist nicht meine Schuld, dass er mich ignoriert.“

Ein Muskel in Tahls Kiefer zuckte, aber ansonsten reagierte er nicht auf Reeds Beleidigungen. Seine sogenannten Freunde hingegen konnten gar nicht schnell genug wegkommen.

„Ich glaube, ich höre, dass Stone mich ruft“, sagte Kale. „Ich sollte besser in Gang kommen.“

„Ja“, pflichtete Crow bei. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch nach mir gerufen hat.“

Reed starrte ihnen nach, schockiert, dass sie ihn einfach im Stich ließen, obwohl sie wussten, dass er Tahl nicht ausstehen konnte. Wenn die Rollen jedoch vertauscht wären, wäre er sich ziemlich sicher, dass auch er so schnell wie möglich von dort verschwunden wäre.

„Sieht so aus, als wären deine Freunde schlauer als du, Reed.“ Da war etwas in Tahls Tonfall, das Reed vor Verärgerung die Zähne zusammenbeißen ließ.

Er konnte es nicht genau einordnen, aber die Art, wie Tahl mit ihm redete, war wie eine Matrone, die mit einem Fünfjährigen sprach, der unartig gewesen war. Er hatte es satt, behandelt zu werden, als wüsste er nicht, wie er sich verhalten sollte. Nein, das war es nicht. Jeder behandelte ihn so, und er ließ es an sich abprallen. Es war nur Tahl, bei dem es ihm zuwider war.

Was er hasste, war, dass Tahl glaubte, er hätte das Recht, ihm zu sagen, was er tun sollte. Wer zum Teufel war dieser Kerl überhaupt? „Schau, wir sind keine Freunde, und ich möchte auch nicht dein Freund sein, also hör auf zu glauben, du könntest mich herumkommandieren.“

In dem Moment, als die Worte ausgesprochen wurden, erkannte Reed, dass sie ein Fehler waren. Tahl wurde still, zu still. Diese tiefblauen Augen funkelten mit einem Feuer, das Reed festhielt. Tahl war wie eine Schlange, die kurz vor dem Angriff stand. Gerade als der Gedanke durch Reeds Kopf ging, bewegte sich Tahl und drängte Reed an die Wand, die sich nicht mehr als drei Meter von ihnen entfernt befand.

Er war acht verdammte Jahre lang Marine gewesen und hatte mit einigen der härtesten Hurensöhne trainiert, die er je getroffen hatte, doch Reed hatte keine Ahnung, wie Tahl sich so schnell bewegt oder es geschafft hatte, ihn an die Wand zu drücken, sodass er sich nicht bewegen konnte.

Er schuldete Stone eine Entschuldigung dafür, dass er den Nahkampf nicht ernster genommen hatte. Wenn er beim Training besser aufgepasst hätte, wäre er vielleicht nicht in dieser misslichen Lage. Jetzt jedoch musste er beten, dass Tahl sein Bein nicht einen Zentimeter nach links bewegte, sonst würde er gegen Reeds Ständer drücken. So erregt, wie er in diesem Moment war, befürchtete Reed, dass schon die geringste Berührung seines Schwanzes genügen würde, um ihn zum Kommen zu bringen.

Wie verdammt peinlich.

Kapitel 2

Tahl brauchte jedes Quäntchen Kontrolle, das er hatte, um Reed nicht gleich dort im Casino zu nehmen und ihm ein für alle Mal beizubringen, wem er gehörte. Wenn Reed nur bereit wäre, sich mit jemandem wie Tahl einzulassen. Schade, dass der Playboy vor Verpflichtungen immer noch so schnell davonlief, wie er nur konnte, und Tahl weigerte sich, sich mit weniger als einer richtigen Zukunft mit Reed zufrieden zu geben.

Stattdessen sah er vom Rand aus zu, wie Reed sich durch das gesamte Casino, die Stadt und jeden Besucher, der Interesse zeigte, fickte. Was, wenn man bedachte, wie atemberaubend gutaussehend Reed war, auf jeden zutraf, der einen Puls hatte.

Tahl sollte glücklich darüber sein, dass Reed absolut schwul und nicht bi war, sonst würde es eine ganze Schlange von Leuten geben, die auf ihre Chance bei ihm warten würden. Eines Tages, und wenn es nach Tahl ginge, bald, würde Reed merken, dass er sich die ganze Zeit mit dem falschen Typ Mann abgegeben hatte.

Was er brauchte, war jemand, der stark war und sich nicht so leicht von Reeds Schönheit beeindrucken ließ. Jemand, der an seiner Seite stehen konnte. Den er nicht einfach beiseite schieben und vergessen würde. Jemand wie Tahl.

Die Frustration des Wartens hatte ihren Tribut gefordert und Tahl musste zugeben, dass er, jetzt, wo er an Reed gepresst war, nichts sehnlicher wollte, als sich noch fester an ihn zu drücken und diesen schmollenden Mund mit seinem eigenen zu erobern. So verdammt verlockend.

Tahl beugte seinen Kopf näher, und ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

„Tahl, wir haben eine Situation an Tisch sechs“, sagte Natalie, die per Kameraüberwachung alles im Blick hatte, in seinen Ohrhörer.

„Verdammt“, fluchte er leise. So sehr er sich auch gewünscht hatte, Natalie hätte gewartet, die Erinnerung daran, wo sie waren und dass er einen Job zu erledigen hatte, half ihm, den Kopf wieder klar zu bekommen. „Bring deine Boy Toys unter Kontrolle, sonst muss ich das für dich tun“, warnte er Reed.

Er drückte etwas fester gegen Reeds Körper und spürte die verräterische Wölbung von Reeds Penis. Anscheinend war sein widerborstiger Schönling nicht so immun, wie er vorzugeben versuchte. „Und dir würde es nicht gefallen, wie ich es handhabe“ – er drückte sich noch näher an ihn heran, bis seine Lippen Reeds Ohr berührten – „oder dich.“

Er spürte, wie Reed zitterte, bevor er ihn losließ. Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zur gegenüberliegenden Seite des Casinos, wo sich Tisch sechs befand, aber bevor er mehr als fünf Schritte gemacht hatte, hätte er schwören können, dass er Reed sagen hörte: „Ich fürchte, das würde es vielleicht.“

Vielleicht musste er seinen Plan mit Reed noch einmal überdenken. Im vergangenen Jahr hatte er Abstand gehalten und nur gelegentlich mit dem Mann interagiert, wenn es für die Arbeit notwendig wurde. Aufgrund von Reeds Neigung dazu, überall, wo er hinkam, Herzen zu brechen, auch bei Tahls Personal, musste er öfter eingreifen, als ihm lieb war. Genau wie vor zwei Monaten, als Alcott einen Streit begann, weil er wegen Reed eifersüchtig geworden war. Es endete damit, dass zwei von Tahls Kartengebern verletzt wurden und ein Spiel mit hohen Einsätzen ruiniert wurde.

Tahl hatte seinen Unmut über Reeds Lebenswandel deutlich zum Ausdruck gebracht, was bei Reed nicht gut angekommen war. Er hatte nicht vorgehabt, auf den Mann loszugehen, aber er war so sauer geworden, als dieser es abtat, als träfe ihn keine wirkliche Verantwortung, da er Alcotts Annäherungsversuche nicht unterstützt hatte.

Jemand musste Reed etwas über persönliche Verantwortung beibringen. Tahl würde die Aufgabe gerne übernehmen, aber er hatte nicht vor, sich auf jemanden einzulassen, der offensichtlich zu keiner Verpflichtung bereit war. Nach allem, was er über Reed herausgefunden hatte, kam er aus einem zerrütteten Zuhause, in dem Ehe und Verbindlichkeit keine Bedeutung hatten.

Er hoffte nur, dass es ihm eines Tages gelingen würde, Reed davon zu überzeugen, dass ihn nicht jeder im Stich lassen würde.

Tahl seufzte, als er sah, wer für die Aufregung an Tisch sechs sorgte. Er hätte wissen müssen, dass die Ankunft von Alcott bedeutete, dass die 60-Tage-Sperre für alle Beteiligten aufgehoben worden war.

„Ich kann nicht glauben, dass du Tahl angerufen hast, Yvonne.“ Jesse starrte Yvonne böse an. „Ich dachte, wir wären Freunde.“

Yvonne sagte nichts.

„Wenn Yvonne arbeitet, ist sie Kartengeberin und darf nicht mit der Kundschaft befreundet sein“, erklärte Tahl Jesse zum wahrscheinlich hundertsten Mal. Ethan saß neben seinem Freund und ignorierte die Interaktion geflissentlich, während er seinen fruchtigen Drink durch einen Strohhalm saugte und so tat, als würde er auf seine Karten schauen.

Danton tat nicht so, als würde er irgendwas tun, sondern lächelte und winkte Tahl zu. „Hey, Tahl. Hast du Kale gesehen? Ich hatte gehofft, mit ihm zu Mittag zu essen.“ Danton hielt einen Hundert-Dollar-Chip hoch. „Ich habe gerade in meiner ersten Runde Blackjack Glück gehabt. Kannst du das glauben?“ Danton neigte dazu, glücklich zu sein. Selbst als er Jesse gegen Alcott verteidigte, was dafür gesorgt hatte, dass sie alle aus dem Casino verbannt wurden, hatte er mit einem Lächeln im Gesicht zu Alcott gesagt, er solle sich zusammenreißen, und ihm ein Hausmittel genannt, das er als Salbe auf seine aufgeplatzte Lippe auftragen konnte.

„Das ist großartig, Danton. Ich glaube, Kale ist mit Crow in den Sicherheitsraum gegangen, aber ich bin sicher, dass jemand bemerkt hat, dass ihr alle inzwischen angekommen seid, und er ist wahrscheinlich auf dem Weg.“

Danton nickte und begann, sich nach Kale umzusehen.

Tahl hingegen richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den schmollenden Jesse. „Willst du mir sagen, warum du Yvonne das Leben schwer machst?“

Als wäre ihm die Luft aus den Segeln genommen worden, ließ sich Jesse mit einem dramatischen Seufzer, den nur er beherrschte, in den Stuhl sinken. „Danton hat in seiner ersten Runde Blackjack gewonnen. Ich habe es nicht persönlich genommen, aber als Yvonne mir das fünfte Mal Karten austeilte und mir immer noch nicht einundzwanzig gegeben hatte, fragte ich sie, warum sie Danton mehr mag als mich.“

Als ob der Wind wieder aufgefrischt hätte, wurde Jesse lebhafter und fing an, mit den Händen zu fuchteln, während er redete. „Ich meine, ich komme hierher, seit dieser Laden eröffnet wurde, aber ich habe immer noch nicht beim Blackjack gewonnen. Das ist nicht fair.“

Dann stand Jesse auf, wobei seine Beine in seinen über sieben Zentimeter hohen rosa Plateaustiefeln wackelten. Aber es war sein T-Shirt, auf dem Tahl die Warnung lesen konnte, was für ein Tag dies für ihn werden könnte, wenn er nicht aufpasste. Denn dort, auf einem rosa Shirt mit dicken grünen Buchstaben, stand der Satz: „Ich versuche nicht, schwierig zu sein, es kommt von selbst.“

Um zu beweisen, dass der Spruch zutraf, sagte Jesse: „Ich gebe den Kartengebern immer ein gutes Trinkgeld, auch wenn ich wegen ihnen verliere.“

Was Tahl über Jesse gelernt hatte, war, dass der Typ für alles Ausreden und Gründe hatte. Wenn er es zuließ, würde der Mann stundenlang weiterquasseln. Der einzig sichere Weg, Jesse Grant zum Schweigen zu bringen, bestand darin, seinen Mann Parker anzurufen. Wie Parker es schaffte, überstieg den menschlichen Verstandn, aber irgendwie hatte der Mann eine Art, mit Jesse zu reden, die alles besser machte.

Da er dies nicht stundenlang ertragen wollte, fragte Tahl: „Soll ich Parker anrufen?“

Jesses schwarz umrandete und mit Mascara geschminkte Augen wurden so groß wie Untertassen. „Nein“, schrie er förmlich und hob beschwichtigend die Hände. „Es ist schon okay. Ich werde, ähm …“ Er blickte sich um, bis er die Spielautomaten sah. „Ich werde einfach eine Weile an den Spielautomaten spielen. Alles ist gut. Es ist nicht nötig, Parker einzubeziehen.“

Ohne auf seine Freunde zu warten oder auch nur seine Chips einzusammeln, machte sich Jesse auf den Weg zu den Automaten. Ethan zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Dann mal los, Yvonne.“

Danton hingegen nahm die wenigen Chips, die Jesse zurückgelassen hatte, und folgte seinem Freund.

Tahl war misstrauisch und wollte Jesse nicht gehen lassen, ohne herauszufinden, was los war. „Wartet“, rief er und holte mühelos Jesse und Danton ein, die versucht hatten, sich hinter ihren anderen Freunden Flynn, Kit und Vail zu verstecken.

Tahl brachte es nicht übers Herz, über die Absurdität dieser Vorstellung zu lachen, aber er hatte trotzdem nicht vor, Jesse vom Haken zu lassen. „Weiß Parker, dass du hier bist, Jesse?“

„Ja“, sagte dieser viel zu schnell. „Ich sagte es ihm.“ Er zeigte auf Kit. „Ich bin mit Kit hier, um Ryder zu treffen, damit wir morgen die Dekorationen für die Party zum Valentinstag aufhängen können.“

Das schien vernünftig, aber irgendetwas daran klang … seltsam. „Kit?“ Er drehte sich um und sah sich dem sichtlich erschütterten Kit gegenüber, der etwa drei Nuancen blasser geworden war. „Ist das wahr?“

„Äh …“ Kit starrte Jesse eindringlich an und seine Augen flehten seinen Freund an, ihn da rauszuholen, aber Jesse starrte Kit genauso eindringlich mit genau demselben Gesichtsausdruck an. „Ich kann nicht“, rief Kit. „Angelo wäre sehr verärgert, wenn ich lügen würde.“

Jesse verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Kit böse an. „Aber du bist mein Freund und Tahl ist nicht Angelo.“

„Ja, aber alle waren da, als du Parker versprochen hast, dass du nur bei der Dekoration helfen und nicht spielen würdest.

---ENDE DER LESEPROBE---