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Jürgen Bremer war ein Kind aus dem armen Stadtteil einer Großstadt. Er war anders, als die anderen Kinder und brachte gute schulische Leistungen. Das fiel einigen wohlhabenden Bürgern auf und sie förderten ihn. Sie finanzierten seine Schulausbildung und ermöglichten ihm ein Studium. Sein Hobby war das Börsen und Finanzsystem. Er verhalf den Wohlhabenden, die seine Ausbildung finanzierten, mit Anlagetipps, zu noch mehr Reichtum. Während seines Studiums lernte er seine spätere Ehefrau kennen. Sie studierte Jura und wollte Rechtsanwältin werden. Nach vierundzwanzig Jahren Ehe wollte sie plötzlich eine offene Ehe führen, denn sie hatte vor, mit einem Rechtsanwaltskollegen von ihr, ins Bett zu gehen. Jürgen lehnte es ab und seine Ehefrau drehte dann völlig durch. Zusammen mit ihrem Kollegen wollte sie durchsetzen, dass ihr Ehemann, ihrem Seitensprung zustimmen und tollerieren sollte.
Was sie anstellen wollte, um zum Erfolg zu kommen, und ob ihr Plan aufging, dass sie doch noch mit ihrem Kollegen ins Bett hüpfen könnte, und wie sich Jürgen rächte und zurückschlug, das können sie hier selbst erlesen.
Viel Spaß beim Lesen
Anne Simon
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Jürgen Bremer saß seiner Frau Gabi in der Küche gegenüber.
Die Ehefrau drehte ein Glas Weißwein zwischen ihren Fingern auf dem Tisch und suchte nach Worten.
Sie hatte Jürgen mit folgendem Wortlaut um ein vertrauliches Gespräch gebeten.
Die Stimmung zwischen dem Ehepaar war nicht mehr die Beste, deshalb wollte sie das Gespräch und nach einer kurzen Pause sprach sie dann:
„Jürgen, wir sollten darüber diskutieren, was wir in Zukunft tun werden, so wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen.“
Sie war eine bekannte Anwältin in der Stadt.
Gabriele, so heißt sie eigentlich wirklich, sie wurde aber immer von allen nur Gabi gerufen, sie sagte also nicht nur „Wir müssen reden“ zu ihm, sie wurde förmlich, so wie es für eine Anwältin gehörte, die mit einem Angeklagten sprach.
Aber Jürgen hätte die Nachricht auch so verstanden, ohne Förmlichkeit.
Und ... er wusste bereits im Voraus mehr oder weniger, was sie ihm nun sagen würde.
Er fragte nur beiläufig und tat uninteressiert:
„Und?“
Da wurde sie etwas lauter:
„Jürgen, unsere Silberhochzeit steht vor der Tür, ich habe das Gefühl, dass die Dinge für uns langweilig geworden sind, keiner hat mehr so richtiges Interesse und Verlangen, mit dem anderen zu schlafen, wie soll das weitergehen, hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht?“
„Wir müssen etwas Aufregung und Abwechslung in unser Leben bringen, jetzt, wo die Kinder zur Schule gehen, und wir mehr Zeit für uns haben.“
Das Gesicht von Jürghenwar teilnahmslos, ja sogar versteinert, als er ihr zuhörte.
Er stützte seinen Kopf auf den angewinkelten Ellenbogen, sah sie an, und er sagte nur gleichgültig wieder nur das eine Wort:
„Und?“
Gabi war ein wenig verblüfft über Jürgens störrische Reaktion, sie begann sich defensiv zu fühlen und konnte seine Reaktion nicht gut einschätzen.
Etwas leiser flüsterte sie dann:
„Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich sehr liebe, nicht nur, weil du der Vater meiner Kinder bist.“
Jürgen nickte und sprach immer noch kein anderes Wort, als das bereits bekannte Wort:
„Und?“
Sein Gesicht verriet absolut keine Emotionen, das verunsicherte Gabi noch mehr.
Sie sagte klagend zu ihm:
„Willst du nicht sagen, dass du mich auch liebst, oder tust du das nicht mehr, wenn ja, dann sage es doch!“
Jürgen schüttelte leicht negativ den Kopf, und das war es für ihn.
Er war fest entschlossen, es seiner Frau, so schwer wie möglich zu machen, und das gelang ihm auch.
Gabi hatte angesichts dieses ganzen Unterfangens ein frustrierendes Gefühl, ähnlich dem Gefühl, wenn sie von einer Gerichtsverhandlung mit einem schlechten Gefühl zurückkehrte, weil sie ein schlechtes Urteil herausgehandelt hat.
Sie hatte kein zufriedenes Urteil erreicht, weil ihr Gegner nicht richtig antwortete und es ihr schwer machte, ihn anzugreifen und zu packen.
Jürgen war jetzt ihr Gegner, der sie verzweifeln ließ.
Sie wollte etwas von ihm, aber ihr war klar, dass er nicht in der Stimmung war, nachzugeben.
Jetzt begann sie wütend zu werden.
Da platzte sie fast boshaft heraus:
„Ich habe ein Date am Freitagabend, ich möchte eine offene Ehe führen.“
Sie erschrak und konnte nicht glauben, dass sie diese Worte soeben gesagt hatte.
„Nein, das war ich nicht“, sagte sie zu sich selbst und musste heftig schlucken.
Aber Jürgen nickte nur etwas schüchtern, gefolgt von einer ganz kleinen Bewegung seiner Schultern, die man als Schulterzucken hätte interpretieren können.
Er sagte nichts und sein Gesicht war so versteinert, wie das der sprichwörtlichen Sphinx.
Er starrte sie nur an und wartete auf weitere Wort von ihr.
Gabi spuckte ihre nächste Offenbarung heraus.
„Ich werde Sex mit meinem Date haben und erst wieder am Samstag zurück sein.“
Als sie das sagte, stellte sie sich auf und stand jetzt herausfordernd vor Jürgen.
Er bewegte seinen Kopf gerade so weit, dass er ihr Gesicht sehen konnte.
Außerdem legte er beide Hände flach auf den Tisch, um für den Fall eines körperlichen Angriffs von ihr, gerüstet zu sein.
Das tat sie aber nicht, sie war Anwältin, und die haben andere Waffen.
Stattdessen drehte sie sich um, stürzte aus der Küche hinaus in den Flur und rannte die Treppe hinauf.
Kurze Zeit später hörte Jürgen einen lauten Knall.
Er kam von oben, ihre Schlafzimmertür wurde etwas zu heftig zugeschlagen.
Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er am Tisch saß.
Jürgen stand auf, räumte das Dessertgeschirr und die leeren Weingläser ab, und stellte sie alle in die Spülmaschine.
Er startete die Maschine und schon hörte man das Geräusch, das diese Maschine machte, wenn sie Wasser zog.
Dieses Geräusch reichte ihm.
Sofort holte er ein billiges Handy aus seiner Hosentasche hervor und schrieb ein Wort:
„Sechs“.
Gabi warf sich voller Zorn im Schlafzimmer auf das breite Ehebett und zitterte.
Sie hatte nie mit dieser Reaktion von Jürgen gerechnet, er zeigte ihr gegenüber eine völlige Reaktionslosigkeit.
Gabi war fassungslos und voller Angst, sie hatte geglaubt, dass sie Jürgen zu sich auf die Seite ziehen konnte und ihn überzeugen würde, dass er mit einer offenen Ehe einverstanden sei.
Es hatte nicht so geklappt, wie sie sich das ausgemalt hatte.
Für ihn gab es ja dabei keinen Nachteil, er dürfte sie ficken, wann immer er wollte, und sie könnte sich zusätzlich noch einen Liebhaber halten.
Er könnte ja dann auch seine Sekretärin ficken, wenn er das nicht schon sowieso getan hätte.
Sie hatte ja bereits einen Kandidaten für sich, sie könnte dann mit Bernhard Vossen ficken, einen jüngeren Anwalt in ihrer Kanzlei, der noch nicht so lange da war, aber gut aussah.
Wenn Jürgens Reaktion zu extrem gewesen wäre, dann sie es immer noch absagen können, bis sie ihn wieder zu sich brachte, wenn er kurz vor seinem Orgasmus stünde.
Das hatte sie schon öfters gemacht, wenn sie etwas wollte.
Sie wartete dann, bis Jürgen kurz vor seinem Höhepunkt war, und dann fragte sie ihn immer erst, denn da war sein Verstand tiefer gerutscht und hatte Sorgen, dass er aufhören würde.
Wenn man so will, war das immer das Ausnützen einer Notlage, aber wer fragt danach?
Und so hatte sie sich das auch schon zurechtgelegt.
Dann hätte sie ihn noch einmal fragen können, da hörte er nur zu und wollte unbedingt seinen Abgang.
Aber jetzt, jetzt war sie verloren, dabei hatte sie und dieser junge Anwalt Bernhard vor, heute zum Abendessen auszugehen, danach in einer Hotelbar zu tanzen und anschließend dann nach oben in ein Zimmer, zum Sex zu gehen.
Schlafen würden sie dann in dieser Nacht sowieso kaum.
Sie würden dann beide am nächsten Tag aufstehen, zur Arbeit gehen und zur gewohnten Feierabendzeit nach Hause zurückkehren und bei ihren Familien sein.
Sie hatten bereits eine Reservierung in einem Hotel abseits der Innenstadt, es war weit genug entfernt, dass die Leute aus ihrer Gegend es nicht bemerkten.
Auch Bernhard würde es seiner Frau nicht sagen, er kündigte ihr bereits eine Geschäftsreise an, die er im Auftrag der Kanzlei durchführen müsste.
Er war zweiunddreißig und hatte zwei kleine Kinder.
Seine Frau, Bärbel dachte, er wäre geschäftlich unterwegs und machte sich keine weiteren Gedanken darüber.
Er sagte ihr, er als junger Anwalt müsste noch alles machen, was der Chef anordnete, und könnte keine Wünsche äußern.
Das war der Plan.
Aber jetzt, jetzt war es am Kippen, Jürgen musste ihnen aber auch alles verderben.
Jetzt musste sie das noch einmal mit Bernhard besprechen, ob es stattfinden konnte.
Die beiden waren über einen Zeitraum von drei Monaten hinweg eng zusammengekommen, als sie gemeinsam an einem Fall arbeiteten, in dem es um einen massiven Schadensersatzanspruch ging.
Sie hatten mehrere Mittagessen zusammen eingenommen, und die Pausen dazu, sie wurden immer länger.
Den Neugierigen im Büro sagten sie immer, sie müssten über ihre Arbeit sprechen, wie sie gemeinsam vorgehen sollten.