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"Ich möchte einen Escortservice auf Rädern aufbauen! Pferde, Kutscher, … die Innenkabinen richtig schick! Einladend für alles, was man sich so vorstellen kann." Dabei lächelt Tamora vielsagend … Mit diesen Worten unterbreitet sie ihrer Verlobten Violett eine neue Geschäftsidee, die ihnen weiteren wirtschaftlichen Gewinn bescheren soll. Schon bald stellt sich ernstzunehmender Erfolg ein. Was die beiden nicht ahnen: Sie machen sich den größten Londoner Unterweltsboss zum Feind!
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Seitenzahl: 441
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Tamora
Bordell auf Rädern
Tamora
Bordell auf Rädern
von
Susann Smith & Thomas Riedel
Bibliografische Information durch
die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnd.d-nb.de abrufbar
1. Auflage
In dieser Reihe bereits erschienen:
Tamora – Im Sumpf des Lasters, ISBN 978-3-7467-0674-0
Tamora – Das Erotikfilmprojekt, ISBN 978-3-7467-6354-5
Covergestaltung:
© 2018 Thomas Riedel
Coverfoto:
© 2018 Sakkmesterke
Depositphotos.com, ID: 73770759
Impressum
Copyright: © 2018 Susann Smith & Thomas RiedelDruck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.deISBN siehe letzte Seite des Buchblocks
»Durch die Leidenschaft lebt der Mensch,
durch die Vernunft existiert er bloß.«
Nicolas Chamfort (1741-1794)
Kapitel 1
Kaum hatten sie den Flur ihrer gemeinsamen Wohnung betreten, umschlossen Tamoras Hände Violetts Hüften. Sie stand ihr genau gegenüber und blickte ihr in die Augen, als würde sie ihre Königin zum ersten Mal betrachten. Nachdem sie ihr, nach deren Rückkehr aus Italien, noch am Flugplatz einen Heiratsantrag gemacht hatte, erschien ihr das ganze Leben wie neu, verbunden mit dem Wissen was an Schönem und Erotischem zukünftig vor ihnen lag.
»Soll ich mein Zukünftige ins Bett bringen?«, fragte sie liebevoll. »Du hattest einen anstrengenden Tag hinter dir und wie ich dich kenne, geht es gleich morgen mit der Arbeit weiter.«
»Morgen wird nicht gearbeitet! Der Tag gehört ausschließlich uns beiden«, erwiderte Violett.
Tamora drückte sie ganz fest. »Oh, ist das schön, Vio … Dann können wir zusammen zu der Auktion gehen.«
»Auktion?«
»Erzähl ich dir später.« Damit würgte sie das Thema ab. »Ich bringe dich jetzt erst einmal ins Bett … dann kannst du dich etwas ausruhen. Du hast immerhin fast drei Stunden Flug hinter dir, die Wartezeit am Flugplatz noch dazu und bist sicher früh aufgestanden.« Sie warf einen Blick auf ihre goldene Armbanduhr. »Es ist gerade erst Mittag … der Tag ist noch lang und du verpasst nichts.«
»Bist du wirklich sicher, dass du mich nur ins Bett bringen möchtest?«, schmunzelte Violett und betätigte kurz den R/C-Controller, mit dem sie schon auf ihrer Rückfahrt ab und zu gespielt hatte.
»Wer weiß?«, grinste Tamora vielsagend und schob ihr Becken dichter an ihre Königin heran. Sie blieb beharrlich. »Möchtest du denn ein wenig ausruhen?«
Natürlich hatte Violett genau verstanden, was ihre Prinzessin bezweckte und das sie etwas im Schilde führte. Sie lächelte Tamora verschmitzt an, nahm sie fester in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: »Ja, ich bin wirklich etwas abgespannt und müde. Es wäre wirklich sehr schön, wenn du mich ins Bett bringen könntest.« Sie gab ihr einen sinnlichen Kuss. »Außerdem hoffe ich doch sehr, dass mich meine Verlobte auch zudecken wird.«
Tamora schmiegte sich an. »Weißt du eigentlich, wie schön das klingt?«
»Was meinst du?« Violett strich ihr sanft übers Haar.
»Du hast zum ersten Mal ›meine Verlobte‹ zu mir gesagt«, flüsterte Tamora erfreut.
»Na, das bist du doch jetzt auch«, erwiderte Violett und strich ihr mit einem Finger zärtlich über die Wange. »Und was möchte meine überaus reizende Verlobte jetzt machen?« Sie schob ihre Freundin ein wenig von sich fort und sah sie aufmerksam an.
Tamora bemerkte sofort, dass ihre Königin ein Lachen kaum noch unterdrücken konnte. Sie stand aber immer noch so dicht bei ihr, dass sie ihre Geliebte gleich noch einmal in die Arme nahm. »Jetzt wird es Zeit fürs Bett«, sagte sie, gefolgt von einem ins Ohr geflüsterten: »Ich möchte mit meiner zukünftigen Frau schlafen.«
Violett begann laut zu lachen, löste kurz den VibroPlug aus und prustete: »Ich hab's doch gewusst, Prinzessin.«
Tamora gab ihr lächelnd einen Kuss – einen Kuss, der nicht viel mehr als nur ein leichtes Streicheln ihrer Lippen war. Als sie ihre Arme von Violett löste, griff sie nach ihrer Hand und führte sie ins Schlafzimmer.
Violett sah sich kurz um, dann deutete sie auf die neue Bettwäsche. »Ich hab' es dir ja schon oft gesagt, aber das ist mit einer der Gründe, warum ich dich so unendlich liebe, meine süße Tammy.«
Ihre Worte lösten eine Flut der Emotionen in Tamora aus. Es war eine Kombination aus warmen Schauern, die ihr über den Rücken hinabliefen, und der Furcht, ihre Freundin irgendwann einmal verlieren zu können – auch wenn die durch nichts begründet war, zumal sie ja heiraten wollten. »Du freust dich also?«, fragte Tamora leise und sah auf das Bettzeug, dass sie erst am frühen Morgen aufgezogen hatte. Es war in Cremetönen gehalten und zeigte zwei große Kronen auf den Kopfkissen. Sie war mit den beiden Bezügen in einem Stickereibetrieb gewesen und jetzt stand in passender Farbe auf dem einem ›Prinzessin‹ unter der Krone und ›Königin‹ auf dem anderen.
»Das musst du mich nicht fragen!«, erwiderte Violett. Sie schlang ihre Arme um Tamoras Taille und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, den diese nur zu gern erwiderte.
Obwohl es noch mitten am Tag war, hatte Tamora die Vorhänge zugezogen, um es romantischer zu gestalten.
Mit wenigen Schritten war Violett vor dem Bett und stand jetzt im Rücken ihrer Freundin. Sie drehte ihre Geliebte zu sich herum und legte ihre Arme um deren Hüfte.
Tamora erwiderte die Umarmung indem sie ihre Arme ebenfalls um Violetts Taille schlang, um ihr ihre Hände auf den Po zu legen.
Ganz nah herangezogen küsste Violett sie nun zärtlich und ganz sanft auf die Lippen.
Wie bei ihrem allerersten Kuss erkundeten sich ihre Lippen gegenseitig, gerade so, als hätten sie sich noch nie zuvor geküsst. Die Form und Weichheit von Violetts Lippen brachten Tamora förmlich in einen Rausch. Sie wurde süchtig danach sie zu küssen und wollte einfach nicht aufhören die fantastischen Lippen ihrer Verlobten zu erkunden und zu kosten.
Als sie sich kurz von Violetts Lippen löste, spürte sie auf einmal, dass deren Zunge die Konturen ihres Mundes nachzeichnete. Sie musste aufstöhnen, weil sie genau diesen Forscherdrang jetzt gern auch an anderen Stellen gespürt hätte.
Violett hob eine ihrer Hände an Tamoras Gesicht, löste deren geflochtene Frisur und fuhr mit den Fingern durch die langen naturblonden Haare, bis sie ihr weit über den Rücken fielen. Dann hielt sie den Kopf ihrer Freundin sanft mit beiden Händen und drang langsam mit der Zunge in ihren Mund ein. Als sie die Zunge ihrer Prinzessin berührte, fingen sie an sich spielerisch zu umkreisen.
Tamora ließ ihre Hände an Violetts Rücken auf Wanderschaft gehen. Sie strich sanft über den Rücken ihrer Geliebten, hinauf zu deren Nacken und hielt sie in dem erregenden Kuss fest mit der Hand. Die andere ruhte weiterhin auf dem Po. Er war einfach zu verführerisch, zumal sie wusste, wie gern ihre Königin dort von ihr berührt wurde. Sie wollte, dass sie sich beide diesem besonderen Moment hingaben und was immer kommen sollte, in vollen Zügen genossen.
Ihre Hände verführten sich gegenseitig weiter, als sie den Kuss unterbrachen und Violett ihre Stirn an Tamoras Brust legte, um erstmal Luft zu holen.
Auch Tamora spürte, wie ihr Körper nach Luft schrie.
Im Schlafzimmer waren in diesem Augenblick nur ihre beiden Körper zu hören, die angestrengt nach Atem rangen.
Violett erholte sich als erste wieder, denn sie versuchte zu sprechen, was ihr aber erst beim zweiten Anlauf gelang. »Wie können mich die Küsse mit dir nur so in Flammen aufgehen lassen?« Nach diesen Worten hob sie wieder den Kopf und sah ihre Geliebte mit strahlenden Augen an.
Tamora bemerkte, dass ihre Königin noch etwas sagen wollte.
»Und du fügst dich, egal was ich vorhabe?«, flüsterte Violett.
»Ich habe mich dir geschenkt, meine Königin.« Dabei strich sie zärtlich über ihren Halsreif und spielte mit dem daran befindlichen Ring. »Ich werde mich dir immer fügen, ganz gleich was du von mir forderst.« Automatisch wollte sie auf die Knie gehen, wurde aber von Violett daran gehindert. »Ich will weiterhin dieses Glitzern in deinen Augen sehen, Vio«, hauchte sie. »Verführe mich!« Wieder einmal gab sie ihr die Erlaubnis mit ihr alles anzustellen, was immer sie wollte.
Violett machte zwei Schritte zum Nachttisch hin und öffnete die oberste, der drei Schubladen.
Tamora war auf der Stelle stehengeblieben. Äußerlich schien sie ruhig, aber innerlich war sie wieder einmal unheimlich aufgeregt und erregt. Wie so oft liefen vor ihrem inneren Auge gleich mehrere erotische Filme ab. Wie wirst du es heute tun?, dachte sie dabei, auch wenn ihr es selbst völlig ausgereicht hätte, ihre Königin einfach nur in Strapsen und Strümpfen zu sehen und deren Körper zu erkunden. Zu lange hatte sie sich nach ihr gesehnt.
Violett holte einen Seidenschal heraus, den sie schon öfter benutzt hatten und stellte sich wieder vor Tamora hin. Dabei ließ sie den Schal aufreizend durch ihre langen, schlanken Finger ihrer gepflegten Hände gleiten. Dann wandte sie sich um, um ihr wieder direkt in die Augen zu sehen. Sie tat es fast so, als würde sie sich noch einmal die Bestätigung holen, dass sie mit ihrer Freundin wirklich alles tun konnte, was sie sich vorstellte. Dann brachte sie ihre Lippen an Tamoras Ohr. »Bist du bereit, Prinzessin?«
Ihr gehauchtes ›Bist du bereit, Prinzessin?‹ ließ Tamora vor Lust am ganzen Körper erzittern und sie bekam eine Gänsehaut.
Violett bemerkte es, küsste ihr den Nacken und ließ ihre Lippen über die zarte Haut des Halses zum Ohr gleiten. Dort angekommen nahm sie das Ohrläppchen ihrer Freundin zwischen die Zähne und knabberte daran.
Sofort sog Tamora hörbar Luft in ihre Lungen. Sie hatte das unbeschreibliche Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können.
Violett wusste nur zu gut, was ihre Prinzessin unermesslich erregte, und auch, dass sie genau das gerade erreicht hatte. Sie wusste, dass Tamora jetzt richtig nass zwischen den Beinen wurde.
Im Schlafzimmer war es still. Tamora hörte nur sich selbst und ihre Königin atmen. Dann vernahm sie, wie Violett erneut den Schal durch ihre Finger gleiten ließ und bemerkte, wie sie ihn anhob, um ihr die Augen zu verbinden. Vor ihren Augen wurde es dunkel. Sie fühlte, wie Violett an ihrem Hinterkopf einen lockeren Knoten machte. Sie genoss das Gefühl nichts mehr sehen und nur noch hören, riechen, fühlen und schmecken zu können. Sie nahm ihr eigenes Parfum wahr und den leicht holzigen und zugleich floralen Duft, der Violetts einzigartige Schönheit und deren diskrete Sinnlichkeit offenbarte: ›Bulgari Omnia Crystalline‹. Das Atmen von ihr selbst und dass ihrer Freundin war jetzt viel deutlich, viel klarer wahrzunehmen. Wieder einmal wurde ihr die Wärme von Violetts Körper so richtig bewusst. Sie spürte den Busen an ihrem Rücken, den Arm, den sie um sie gelegt hatte und fühlte auch ihren Mund ganz nah am rechten Ohr.
»Ich werde dich jetzt zum Bett führen und dort ganz langsam ausziehen. Ich will meine zukünftige Frau betrachten und erkunden, so, als wäre es für uns beide das erste Mal«, raunte Violett ihr zu.
Es waren nur wenige Schritte, bis sie die Kante des großen Bettes erreichten. Dennoch nahm Violett fürsorglich die Hand ihrer Prinzessin und führte sie.
Tamora spürte ihre angenehme Wärme in ihrem Rücken und hörte als erstes, wie sie ihr die Knöpfe der Bluse öffnete. Aber sie strich sie ihr nicht direkt von der Schulter und zog sie ihr aus.
Violett beugte sich vor und küsste ihrer Freundin ganz sanft den Nacken.
Tamoras quittierte es mit einem leisen lustvollen Aufstöhnen. Sie genoss Violetts Berührungen auf ihrer Haut und reagierte auf all deren zahlreichen Küsse. Sie empfand es wie ein Streicheln, das ihren Kopf völlig leerfegte, sodass sie nur noch zu fühlen imstande war. Sie spürte wie Violetts Küsse von ihrem Nacken langsam über den Hals abwärts wanderten – zum Verrücktwerden langsam. Auch waren die Hände ihrer Geliebten dabei nicht untätig. Sie hatte die Arme über ihren Bauch gelegt und hielt sie einfach nur fest an sich gepresst. Tamora empfand es so beschützend und wohlig, dass sie sich innerlich einfach fallen ließ.
Violett erreichte den Kragen von Tamoras Bluse und hob diesen mit einer Hand an. Stück für Stück zog sie ihn beiseite. Jeden freigewordenen Zoll Haut verwöhnte sie daraufhin mit Küssen. Jetzt erkundete sie auf diese Weise ihre Schultern, bis die Bluse langsam über die Arme nach unten rutschte und sie ihr heraushalf. Aber anstatt an der letzten Stelle weiterzumachen, begann sie eine neue Spur in Tamoras Nacken – ebenso langsam und genüsslich.
»Wenn du alles an mir so gründlich erkunden willst, werde ich vor Wollust zerflossen sein, bis du fertig bist«, seufzte Tamora schwer atmend.
»Willst du mich davon abhalten, Prinzessin?«, hauchte Violett zurück.
»Nein, auf keinen Fall«, stöhnte Tamora leise. »Aber ich schwöre dir, ich werde das auf meine Weise erwidern.«
»Da freue ich mich schon drauf«, lachte Violett fröhlich auf und machte weiter. Sie öffnete Tamora den BH, half ihr heraus.
Die Lippen ihrer Königin hatten sich von ihrer Haut gelöst und Tamora vermisste sie auch gleich. Aber im nächsten Moment spürte sie, wie Violett ihre Hände auf ihre Schulter legte und über ihre entblößte Haut entlangstrich. Jede Kontur wurde von ihr erforscht. Dann fuhr sie mit etwas mehr Druck zwischen ihren Schulterblättern entlang und über den Rücken nach unten. Als sie den Reißverschluss des Rocks berührte fuhr sie weiter und öffnete ihn spielerisch. Behutsam schob sie das enganliegende Kleidungsstück über Tamoras Hüften, bevor sie es über deren glatten Nylonstrümpfe auf den Boden gleiten ließ.
Jetzt stand sie nahezu nackt, nur noch mit Strumpfhalter, in Nylons und Pumps bekleidet vor dem Bett. Sie spürte, wie Violett sich niederkniete und ihr andeutete, dass sie aus dem Rock steigen sollte. Kaum hatte sie das getan, erhob sich ihre Königin wieder, um sich hinter sie zu stellen. Sie legte eine Hand an die Innenseite von Tamoras Wade und fuhr über das hauchdünne Nylon am Bein nach oben. Dabei war ihre Berührung so leicht, dass Tamora direkt wieder eine Gänsehaut bekam. Sie spürte, dass Violett jede kleine Vertiefung erkundete, wie die ihrer Kniekehle, wo ihre Strümpfe die typischen Falten warfen, und dann bis zum Ansatz ihres Pos weiter aufwärtsfuhr.
Plötzlich vernahm sie ein leichtes Rascheln und dachte, dass Violett wohl ihre Bluse und den Rock aus dem Weg räumte. Sie vermeinte eine gewisse Wärme an ihren Beinen zu spüren und vermutete, dass ihre Königin wieder nähergekommen war. Allerdings wunderte sie sich darüber, dass sie dieses Gefühl nur an ihren Beinen verspürte und nicht an ihrem Rücken. Dann begann Violett an ihrem Po mit einer festen und zugleich verführerischen Massage. Gleichzeitig registrierte sie, wie ihre Geliebte ihr anderes Bein erforschte. Auch dort glitt ihre Hand, genau wie die andere zu, hinauf zu ihrem Po ohne auch nur die geringste empfindliche Stelle auszulassen. Tamoras ganzer Körper gierte nach mehr. Alles was Violett tat, saugte sie wie ein Schwamm in sich auf. Nur nicht aufhören, Vio, bitte nicht aufhören!, ging es ihr flehend durch den Kopf. Spürst du, wie mein Körper langsam aber sicher nach Erlösung seiner Lust schreit? Fühlst wie ich unter deinen Händen zerfließe?
Violett verwöhnte nun mit beiden Händen Tamoras Backen mit einer Massage.
Als sie synchron die Backen voneinander trennte und auseinanderdrückte, glaubte Tamora es nicht mehr auszuhalten. Hätte sie nicht bereits die Labienspange angelegt, die den Tunnel zu ihrem Innersten Lustzentrum freigaben, hätten sich jetzt ihre Schamlippen einen kleinen Spalt weit geöffnet – so ergab sich ein zusätzlicher erregender Zug. Sie fühlte die Luft im Schritt, die ihre sehr feuchte Haut ein wenig abkühlend streichelte. Es war wie ein Stromstoß voller Lust und Erregung der durch ihren Körper jagte und ihren Kopf in den Nacken fallen ließ um laut aufzustöhnen. Ihr von Gefühlen völlig geflutetes Gehirn war erst nach und nach in der Lage zu begreifen, dass Violett diesen leichten Wind auslöste. Sie musste ihr Gesicht auf Höhe ihres Hinterns haben und pustete leicht auf ihre immer feuchter werdenden Lippen – und mit jedem weiteren Luftzug versetzte sie ihr einen weiteren elektrisierenden Schlag, der ihre Lust weiter steigerte.
Violett bewegte weiter die Backen ihrer Freundin und spürte, wie sich bei dieser langsam ein Höhepunkt anbahnte – denn Tamora stöhnte immer mehr, tiefer und länger. Sie wusste, dass sich ihre Prinzessin in diesem Augenblick nichts mehr wünschte, als dass sie mit den Fingern ihre Nässe berührte und sich ihre Erlösung herbeisehnte. Doch Violett hatte andere Vorstellungen. Statt den durch die Spange freiliegenden Kitzler zu stimulieren, glitt sie mit den Händen vom Po zu Tamoras Hüften, um sie einfach festzuhalten.
»Hör nicht auf, Vio«, stöhnte Tamora mit zitternden Beinen.
»Hast du nicht gesagt, ich darf mit dir machen, was ich will?«, kam es zärtlich zurück.
Tamora nickte. »Aber ich halte es kaum noch aus.«
»Das ist doch schön, oder etwa nicht?«, grinste Violett frech.
»Du quälst mich!«, stöhnte Tamora.
»Ist es nicht genau das, was du willst, Prinzessin?«, neckte Violett sie weiter. »Oder ist dir jetzt lieber nach ein paar ordentlichen Hieben mit der Gerte?«
Tamora schwieg.
»Ich denke, du bist ohnehin schon nass genug«, setzte Violett nach. »Soll ich sie holen oder dich ins Spielzimmer führen?«
»Nicht jetzt, … bitte«, keuchte Tamora.
»Also später?«, hauchte sie ihr ins Ohr und ließ ihre Zunge über die Muschel gleiten.
»Unbedingt, Herrin!«, rutschte es ihr heraus, nicht wissend, dass sie das später noch bereuen sollte.
Violett schob ihre Hand auf Tamoras Haut, direkt oberhalb vom Brustbein, und schon stöhnte ihre Freundin wieder auf, wobei sie sich fest gegen sie lehnte. Diese Aufforderung ließ sich Violett nicht entgehen. Sie fuhr mit der Hand vom Brustbein über den Körper ihrer Prinzessin und berührte dabei ganz leicht ihre aufgerichteten Nippel. Ihre andere Hand wanderte über den Bauch weiter abwärts und streichelte erneut die Beine und dann die Hüften, hin zum Venushügel. Aber sie drang nicht weiter vor. Sie wollte ihre Tammy weiter antreiben, was ihr damit auch tatsächlich gelang, denn deren Atmung wurde schneller und die Erregung steigerte sich deutlich.
»Lass dich einfach fallen und genieße«, flüsterte Violett ihr zu.
Diese schon fast gehauchten Worten und Violetts heißer Atem auf ihrer teilweise noch nassen Haut, sendeten neue Stromstöße der Lust durch Tamoras Körper. Laut aufstöhnend warf sie ihren Kopf nach hinten und an Violetts Schulter. Sie drückte sich so dicht an ihre Freundin, dass kein Blatt mehr zwischen sie passte.
Violett verstärkte den Druck ihres Streichelns und kam Tamoras Brüsten immer näher, um beide einmal mit der Hand voll zu umfahren. Dann nahm sie beide Busen nacheinander in ihre Hand, um sie lustvoll zu kneten. Damit verstärkte sie die unbändige Lust ihrer Prinzessin noch mehr. Sie benutzte Daumen und Zeigefinger um deren Nippel und den zusammengezogenen Vorhof zu stimulieren.
Tamora war nur noch imstande zu fühlen, so stark war ihre Erregung angewachsen. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich zu ihrem Orgasmus zu kommen, so sehr hatte sich ihre Lust bereits angestaut.
Violett spürte, dass bei ihrer Geliebten nicht mehr viel fehlte und sie zu einem gewaltigen Höhepunkt kommen würde. Deshalb drang sie mit der anderen Hand von Tamoras Venushügel auf deren Schamlippen vor, die von der Labienspange gefangen waren, und streichelte sie. Sie waren in ihrem Käfig kräftig angeschwollen und sie spürten beide, wie nass Tamora schon geworden war. »Deine Geilheit läuft dir schon an den Beinen herunter«, ärgerte Violett ihre Freundin. »Du bist ja soooo unendlich nass!« Sie zögerte kurz, dann flüsterte sie ihr ins Ohr. »Stell' bitte einen Fuß auf das Bett, so kann ich dich besser streicheln«
Tamora kam ihrer Aufforderung nach. Sie war gespannt darauf, wie ihre Königin jetzt weiter machen würde. Da es angenehm kühl im Zimmer war, überlief sie wieder eine Gänsehaut. Sie spürte, wie frei zugänglich ihr nasser Eingang für Violetts Hände durch die Spange war, die sie ihr im Rahmen ihres BDSM-Gelöbnisses geschenkt hatte.
Violett begann von neuem damit sie mit ihren geübten Fingern schnell an die Grenze ihrer Erregung zu bringen.
Tamora stöhnte immer lauter vor Lust. Als sie dann spürte, wie Violetts Finger ihren Venushügel abwärts zu ihren Schamlippen streichelten, wünschte sie sich nur noch, dass sie mit einem von ihnen in sie eindrang.
Violett tat es mit zweien ihrer Finger, für mehr bot die Labienspange keinen Platz. Sie wollte diese aber auch nicht entfernen, weil Tamoras Lust durch sie noch zusätzlich verstärkte wurde und ihre Lustperle frei zugänglich war. Mit den anderen Fingern strich sie sanft darüber. Sie ließ ihre beiden Finger nur kreisen und begann sie dann in einem langsamen Rhythmus herauszuziehen und wieder einzuführen.
Tamora spürte, wie sich in ihr alles für einen gewaltigen Höhepunkt aufbaute. Wieder beugte sie ihren Kopf nach hinten und spürte die Lippen ihrer Königin an ihrem Hals. Dabei drückte sie ihren Rücken ganz durch, weil es ihr einfach nicht mehr gelingen wollte, ruhig zu bleiben. Sie war viel zu erregt.
Violett drang wieder in Tamora ein.
Auch die weiteren Berührungen ihrer Königin an ihrem Körper steigerten Tamoras Lust noch weiter. Sie spürte, wie sich in ihrem Inneren eine wohlige Wärme und Schwerelosigkeit ausbreitete. Ihre Muskeln um die beiden Finger von Violett zogen sich zusammen und es entlud sich in ihrem Körper ein wunderbarer und mächtiger Orgasmus. Sie spürte allen Empfindungen nach und glühte förmlich vor entladener Lust.
»Das ist erst der Anfang, wenn du willst!«, flüsterte Violett ihrer Prinzessin erregt ins Ohr.
»Du weißt, dass ich das will«, brachte Tamora schwer atmend über ihre Lippen. Ihre Beine zitterten so stark, dass sie an ihrer Verlobten Halt suchen musste, als sie sich ihr zuwandte. »Aber jetzt bist du dran, meine Königin. Komm, lass dich von mir ausziehen …«
***
Kapitel 2
Nach der wunderbaren und erfüllenden Nacht mit ihrer Geliebten wachte Tamora mit einem wohligen Gefühl auf. Es ist so schön wieder hier zu sein, … bei ihr, … bei meiner Vio. Sie schob ihre Decke zurück, setzte sich auf und zog die Beine an sich heran. Violett lag ihr zugewandt, neben ihr auf der Seite, und schlief noch tief und fest. Heute lass' ich sie ausschlafen.Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, wenn ich an die Sache mit Cora denke. Aber warum musste sie auch mit diesem Typen durchbrennen und sich obendrein noch die Pulsadern aufschneiden … so was ist doch echt kein Kerl wert, dass man sich seinetwegen umbringt.
Bevor sie endgültig aus dem Bett huschte, beobachtete sie noch einige Augenblicke lang ihre schlafende Königin, wie sie so dalag, so entspannt und so strahlend schön. Aber sie hörte bereits ihren Schreibtisch rufen. Es kribbelte ihr in den Fingern vor Tatendrang. Außerdem wurde es dringend Zeit an dem aktuellen Manuskript weiterzuarbeiten, da ihr Verleger bereits nachgefragt hatte. Ehe sie aufstand, gab sie ihrer Verlobten einen sanften Kuss auf die Stirn und korrigierte ein wenig das Oberbett.
*
»Das kannst du mir nicht antun … nein, so möchte ich das aber nicht ... Ach, komm' schon! Warum willst du das denn unbedingt?«, murmelte Tamora ärgerlich vor sich her.
Violett stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und beobachtete ihre Prinzessin schon seit geraumer Zeit bei der Arbeit. Ach, redet meine süße Autorin mal wieder mit ihren Protagonisten?, schmunzelte sie in sich hinein. Es ist so niedlich, sie dabei zu beobachten. Dann ist sie völlig in ihre eigene Welt versunken. Sie sah, dass auf dem Tisch ein leerer Kaffeebecher stand und ein minimal aufgegessenes Müsli – eigentlich nicht wirklich angerührt. Ich denke, ich sollte sie mal aus ihrer Traumwelt holen, um mit ihr in den Tag zu starten. Sie trat an den Schreibtisch heran und legte ihr beide Hände auf die Schultern. »Was meinst du, wollen wir gemeinsam frühstücken? Deine Protas werden das Problem ja vielleicht in der Zwischenzeit allein gelöst kriegen?!«, unterbrach sie grinsend die Gedanken ihrer Freundin.
Tamora drehte sich zu ihr herum und sah sie mit einem leicht verklärten Blick an. Es war deutlich zu bemerken, dass sie ihre imaginäre Welt noch nicht ganz hinter sich gelassen hatte. Doch dann riss sie plötzlich die Augen auf. »Du bist ja schon wach!«, stellte sie erstaunt fest. Wie immer, wenn sie vertieft dem Schreiben nachging, hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren.
»Meine liebe Prinzessin, es ist zwei Uhr nachmittags. Ich glaube mehr Schönheitsschlaf braucht nicht mal ein Model, bevor es auf den großen Laufsteg muss. Du warst wieder zu sehr mit deinem Manuskript beschäftigt und hast die Zeit darüber vergessen«, erwiderte Violett augenzwinkernd.
»Was denn, schon so spät? … Die Freundin meiner Hauptfigur macht mir aktuell einen Strich durch die Rechnung … Sie macht einfach nicht was sie soll! Aber ja, lass' uns zusammen etwas essen.«
*
Der Nachmittag verging wie im Flug. Sie aßen eine Kleinigkeit zusammen und besprachen währenddessen noch kurz die Sitzordnung für den Abend. Cora war früher als erwartet aus Italien zurückgekehrt. Sie hatte sich telefonisch gemeldet, wahrscheinlich unmittelbar nach ihrer Landung auf dem ›Heathrow Airport‹. Im Rahmen dieses Gesprächs hatte Violett sie zum Essen eingeladen und im Anschluss Willow gefragt, ob diese ebenfalls Lust und Zeit hätte zu kommen.
Tamora war schon ganz aufgeregt. Es war das erste Mal, dass die beiden sie in ihrem Hausmädchenkostüm sehen würden, aber das war für sie momentan nebensächlich. Ihr war die weitere Gestaltung des Abends augenblicklich wichtiger. Sie freute sich darauf ihrer Königin eine Überraschung zu machen. Ach, ich bin ja so gespannt, wie Vio reagieren wird, wenn sie die Box findet. Aber sie kam nicht weiter dazu, darüber nachzudenken.
Sie traf ihre Vorbereitungen für die Tischdekoration und für das Eindecken des großen Esstischs. Während die Soße vor sich hinköchelt, dachte sie bei sich, werde ich ausreichend Zeit haben alles elegant zu gestalten. Bereits am Vortag hatte sie ein edles Blumengesteck gekauft – nicht wissend, dass sie es heute als Blickfang nutzen würde. Eigentlich sollte es den Wohnzimmertisch zieren – Violett mochte es frische Blumen um sich zu haben. Optisch passte es sogar außergewöhnlich gut zu dem traditionell indischen Gericht, welches sie für heute geplant hatte: ›Chicken Tikka Masala‹. Bevor ich mit dem Kochen anfange, sollte ich mich im Bad schon zurechtmachen. Ich werde später mit Sicherheit keine Zeit mehr haben mich noch umzuziehen und gar zu duschen. Außerdem will ich die Schachtel für Vio noch platzieren … Ich bin ja so gespannt! Mit diesen Gedanken schlich sie sich leise ins Ankleidezimmer, nahm ihr Kostüm und eine Box, die sie in der Schublade mit ihren Nylons verborgen hatte und verschwand über den Umweg von Schlaf- und Wohnzimmer in Richtung Bad.
*
Violett saß im Büro und telefonierte mit Sarah. Sie unterhielt sich mit ihr über Geschäftliches. »Ja, wir sollten dieses Jahr unbedingt noch ein paar Anschaffungen tätigen. Das ergibt Steuervorteile, vor allem für den Bereich der Filmproduktion«, kam sie mit ihr überein. Ich bin schon gespannt, wie Tammy sich geben wird, wenn Cora und Willow sie in ihrem süßen Outfit als Hausmädchen sehen. Sie wird bestimmt schon vorher aufgedreht und wuschig sein. Ach, meine Süße … Der Gedanke daran brachte sie zum Lächeln. Weiter kam sie nicht, denn Sarah holte sie mit einer Frage aus ihrer abschweifenden Vorstellung zurück.
*
Im Vorbeiflug zum Bad hinterließ Tamora auf dem Tisch im Wohnzimmer ihr Geschenk. Sie versuchte so unauffällig wie möglich sich im Flur an der offenen Tür des Büros in Richtung des Bades zu schleichen. Sie wollte ihre Verlobte nicht stören. Ihr Ziel war es, alles vorzubereiten und selbst fertig zu sein, bis Cora und Willow kamen, ohne von ihrer Königin beobachtet zu werden. Sie wollte ein kleines Kunstwerk schaffen, was alle erfreuen würde. »Dann mal unter die Dusche, alles nachrasieren, das hübsche Kostüm anlegen, meinen Strumpfgürtel dazu und die schönen Nylons nicht vergessen … dann habe ich hier alles?«, brachte sie sich halblaut in Erinnerung.
*
Tamora hatte sich alle erforderlichen Zutaten auf der großen Arbeitsfläche der Küche zusammengestellt. Zunächst zog sie sich Latexhandschuhe über, damit ihre Finger später nicht nach Knoblauch rochen, spülte frischen Ingwer ab und schälte einige Zehen, die sie für die Marinade brauchte. Für den Ingwer benutzte sie eine Küchenreibe und für den Knoblauch eine Presse. Auf diese Weise bekam sie eine feine Masse.
Während sie sich voller Hingabe der Zubereitung widmete, wippten ihre Füße fröhlich im Takt zur Radiomusik. Als der Londoner Lokalsender ›Virgin‹ einen Song von James Brown spielte, begann sie lauthals mitzusingen: »I feel good …« Dabei schoben sich ihre Füße funkymäßig über den Fliesenboden. Ihre Arme warf sie schwungvoll in die Höhe und ließ ihr Becken kreisen. »… like sugar and spice …«
»So, jetzt aber Chilis …«, rief sie sich zur Ordnung, »schön fein schneiden und von diesen widerlichen fiesen Kernen befreien.« Nachdem sie diesen Arbeitsschritt unter weiteren Tanzbewegungen hinter sich gebracht hatte, lachte sie und redete den Zutaten gut zu: »Und nun macht euch mal miteinander bekannt.« Sie führte das Schneidebrett über die Schüssel und schob die klein geschnittenen Chilis mit dem Messer vom Brett, worauf sie alles miteinander vermengte.
Dann röstete sie Senfkörner in einer Pfanne mit heißem Olivenöl an und wartete andächtig darauf, dass diese wie Maiskörner aufploppten, um sie mit Kreuzkümmel, Paprikapulver, gemahlenem Koriander und zwei Esslöffeln ›Garan Masala‹ in der Schüssel zu vermengen. Als nächstes teilte sie die Masse in zwei gleiche Teile auf und gab die eine Hälfte in eine Schale. »Na, dann badet ihr mal schön«, schmunzelte Tamora an die Putenstücke gerichtet, während sie diese und Joghurt in die erste Schüssel dazugab, »und ich decke derweil den Tisch ein.«
Sie wandte sich dem Wohnzimmer zu und tänzelte leichtfüßig zur Musik hinüber zum Tisch – nicht ohne weiterhin mitzusingen. Als Tischläufer hatte sie ein breiteres, dunkelrotes Tuch mit goldenen Mustern ausgewählt. Hinzu kamen schwarze Platzdeckchen, auf die sie goldene Unterteller stellte, die von einem schlichtweißem Dinnerteller gekrönt wurden. Die Gläser für Wasser und Wein stellte sie akkurat an ihre Plätze, legte das Besteck ausgerichtet hinzu und drapierte abschließend die Servietten. Als Letztes verteilte sie kleine Teelichthalter auf dem Läufer. Der Eyecatcher war das Dahlien- und Gerbera-Gesteck.
Kontrollierend begutachtete sie ihr Werk. Wow, das wird richtig romantisch, ging es ihr durch den Kopf. Sie war zufrieden mit dem Resultat. Beschwingt trat sie einige Schritte vom Tisch zurück, dabei schwang sie ihre Hüften als würde sie über einen Catwalk laufen. Augenblicklich dachte sie an ihre Königin. Wie sie das nur immer so elegant hinbekommt … Sie seufzte. Aber meine Schamlippen … diese verdammte Spange … Boah, Vio, wenn du wüsstest, was das laufend mit mir macht … Sie musste schmunzeln. Ach, natürlich weiß sie das! Jetzt muss ich mich aber noch einmal aufs Kochen konzentrieren, ermahnte sie sich und huschte in die Küche zurück.
*
Violett legte den Hörer auf und atmete einmal kräftig durch, um ihre Gedanken vom Geschäftlichen zu lösen. Jetzt aber Schluss mit Arbeit, dachte sie und lächelte in sich hinein, als sie an den bevorstehenden Abend dachte. Sie schob ihren Stuhl zurück, stand auf und wandte sich zur Tür. »Na, bin mal gespannt, was meine Prinzessin so treibt«, murmelte sie vor sich hin, während sie in den Flur trat und aufs Wohnzimmer zuging.
Kaum hatte sie den Salon betreten fiel ihr rechter Hand der eingedeckte Esszimmertisch auf. »Wow, da hat sich meine Süße aber selbst übertroffen.« Sie wollte sich schon ab- und der Küche zuwenden, aus der sie Klappern vernahm, als ihr Blick auf die Geschenkbox fiel, die auf dem unteren Drittel der Tischplatte stand. Jetzt sag' bloß nicht, dass das ein Bienchen auf der Schleife ist?, ging es ihr durch den Kopf. Sie trat näher an den Tisch heran, um die Box besser zu sehen und musste grinsen. Tatsächlich, … eine Biene! Neugierig streckte sie eine Hand nach der Karte aus, die halb unter der Zierschleife steckte und zog sie hervor:
›Meine liebste Königin,
das Bienchen war während seiner Abwesenheit fleißig …
Kuss
Deine Prinzessin‹
»Okay«, grinste sie, löste die Schleife und hob den Deckel ab, »dann will ich doch mal schauen.« Ihr Blick fiel auf die Geldbündel, die nicht gerade nach wenig aussahen. Als sie sie herausnahm, bemerkte sie am obersten Päckchen einen metallischen Clip. »Ach, wie süß … eine Geldscheinklammer.« Sie betrachtete das Schmuckstück aus Sterlingsilber genauer. »Schlicht, … mhm … eigentlich nicht ganz mein Geschmack …« Doch dann sah sie die Gravur und musste unweigerlich grinsen: Es handelte sich um eine kleine Biene, die eine Reitgerte mit dem vorderen Beinpaar hielt. »Ach, wie herzig … Du kannst so schön dooof sein …«, lachte sie hell auf.
Sie legte die Spange beiseite. »Na, wenn sie mich doch schon so süß herausfordert, … dann will ich mal sehen, wieviel es geworden ist?« Violett begann die Banknoten zu zählen, die Tamora zu jeweils Fünftausenderpaketen gebündelt hatte: … zwei … drei … sechs … Sie nickte anerkennend und legte die gezählten Scheine zur Seite …mhm, schon recht ordentlich … »Neun … zwölf«, murmelte sie leise fortzählend, »und noch drei …Fünfundsiebzigtausend … Du warst wirklich ein fleißiges Bienchen!« Hast echt schnell gelernt, grinste sie in sich hinein. Da muss ich langsam aufpassen, dass du mich irgendwann nicht überflügelst. Jetzt aber mal schauen, wo du steckst!
*
»Also, erst einmal die Pfanne aufgestellt und die Butter hinein …«, wiederholte Tamora, während sie mit einem Auge das Rezept überflog. In der Regel kochte sie gern nach Vorlage – zu oft hatte sie sich in der Vergangenheit schon in den Mengen vergriffen.
»Okay … ihr seid die nächsten!«, lachte sie hämisch und wetzte das Messer, bevor sie die Zwiebeln würfelte, um sie, mit der anderen Hälfte der Gewürzmischung, in die Pfanne zu geben. Dann begann sie auf eine Melodie von Dolly Parton zu singen: »Du musst jetzt köcheln … ja, köcheln, dass musst du … fünfzehn Minuten …« Sie sah sich um. »Hey, wo steckst du … Reis?« Sie warf einen Blick auf die Küchenuhr, und stellte zufrieden fest, voll im Zeitplan zu sein. Der Song der amerikanischen Countrysängerin war gerade verklungen, als ein anderes Lied sie dazu veranlasste ausgelassen durch die Küche zu tanzen. Dabei drehte sie sich immer wieder um ihre eigene Achse und schwang ihre Arme im Takt der Musik umher. Der Sender spielte ›Fire with fire‹ von den ›Scissor Sisters‹. Erneut sang sie die einprägsame Passage mit: »You said, fight fire with fire … Fire with fire … Fire with fire … Through desire, desire -sire, desire … Through your desire …«
Violett stand lässig mit dem Rücken an den Rahmen der Küchentür gelehnt und hatte ihre Arme unter der Brust verschränkt. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen beobachtete sie das Schauspiel, welches ihr ihre Prinzessin bot – dann klatschte sie applaudierend in die Hände. »Na, du hast ja eine prächtige Laune … aber, ich weiß ja, dass an dir eine Pop Diva verloren gegangen ist.« Sie lachte.
Kaum hatte Violett zu Klatschen begonnen, zuckte Tamora erschrocken zusammen, drehte sich zu ihr herum und sah sie mit großen Augen an. »Ooooh jaaa, …ich bin so aufgeregt … und außerdem, du weißt doch, dass mir das Kochen Spaß macht … und dann noch tolle Musik dazu …« Sie strahlte übers ganze Gesicht. »Wie soll man da auch stillstehen?«
»Stimmt, kannst du nicht«, grinste Violett und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. »Du bist einfach zu hibbelig.«
»Aber so liebst du mich ja«, erwiderte Tamora schelmisch. Sofort wendete sie sich der Pfanne zu und kontrollierte den Bräunungsgrad. »Dauert noch ein wenig.«
»Aber es riecht schon ausgezeichnet.« Violett deutete auf den Reis. »Solltest du den nicht langsam anstellen? Willow und Cora kommen gleich.« Dabei tippte sie mit dem Zeigefinger auf das Glasgehäuse ihrer eleganten Armbanduhr.
»Wie meine Königin wünscht!« Tamora lachte und machte einen Knicks.
Violett ließ sich vom Übermut ihrer Verlobten anstecken, schlang ihre Arme um deren Bauch und bewegte sich mit ihr gemeinsam zu den letzten Takten des ausklingenden Liedes. Der Lokalsender schickte ohne Werbeunterbrechung direkt ein weiteres romantisches Liebeslied hinterher: ›Teagan and Sara‹ mit ›Closer‹. Kaum waren die ersten Sekunden gespielt, legte Violett ihre Lippen zart an den Hals ihrer Prinzessin, küsste sie dort innig und bewegte sich dabei sanft im Rhythmus der Musik.
Tamora versuchte sich trotz Violetts erotischem Spiel auf das Kochen zu konzentrieren. Es war Zeit, das Tomatenmark, die gemahlenen Nüsse, sowie einen halben Liter Wasser samt einer Prise Salz in die Pfanne zu geben. »Sag mal, …«, flüsterte sie über ihre Schulter, »möchtest du, dass ich alles anbrennen lasse? Wenn ja, dann mach nur so weiter! … Du weißt schon, dass mich das gerade ablenkt …« Sie warf ihrer Königin einen funkelnden Blick zu.
»Ach, das ist mir neu!«, grinste Violett. Dann pustete sie ihr leicht über das Ohr und hauchte: »Was macht eigentlich die Spange?«
Tamora knurrte und kniff ihrer Freundin nach hinten in die Seite. »Als ob du das nicht ganz genau wüsstest!«
»Weiß ich das wirklich?«
»Ja! Weißt du!« Tamora hatte sich schwungvoll zu ihr herumgedreht und schaute ihr direkt in die Augen.
»Sieht süß aus, wenn du dich ärgerst!«, reagierte Violett und ließ ihre Hand wie zufällig durch den Schritt ihrer Prinzessin gleiten.
»Mach' mich nicht noch wuschiger als ich eh schon bin!«, warnte sie und schob Violett ein Stück von sich.
Violett lehnte sich neben ihr an den Küchenblock und lächelte. »Eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass du ein fleißiges Bienchen warst …«
»War ich?« Tamora warf keck ihren Kopf zurück und grinste.
»Ja …«, bestätigte Violett. »Die Idee mit dem Geldscheinclip war übrigens richtig niedlich. Du bist einfach echt süß …« Sie brachte ihre Lippen dicht an das Ohr ihrer Freundin und flüsterte: »Hab' ganz lieben Dank dafür!«
Tamora lächelte glücklich, rührte dabei in der Pfanne und beobachtete, wie sich ihre Soße langsam einzudicken begann. Dann regelte sie die Temperatur der Platte herunter.
»Vielleicht sollte ich jetzt mal nachfühlen, wie nass meine Süße schon wieder ist«, ärgerte Violett ihre Prinzessin. Dann fuhr sie ihr unter das kurze Kleidchen und berührte sie zwischen den Beinen. Mit ihren Fingerspitzen betastete sie die feuchte Spalte. Als sie dabei über den freigelegten Kitzler ihrer Verlobten fuhr, zuckte diese merklich zusammen. »Wie empfindlich du bist«, lästerte sie spöttisch. »Na, so kannst du ja wohl kaum weiterarbeiten … Vielleicht sollten wir auch hier nichts anbrennen lassen!« Violett hatte das Letzte in einem ernsten Ton von sich gegeben, grinste aber dazu. Mit einer geschickt gezielten Bewegung ihrer freien Hand griff sie Tamora an die Brust und steigerte so schnell deren Erregung. Sie fühlte die Nässe und vernahm das lustvolle Aufstöhnen ihrer Geliebten, die augenscheinlich bereits kurz vor einem Höhepunkt stand. Mehrmals drang sie mit ihren Fingern in ihre Prinzessin ein.
Tamora legte augenblicklich ihren Kopf zurück, schrie ihren Orgasmus förmlich heraus und spürte wie ihre zitternden Beine nachgaben. Sie genoss die enge Umarmung ihrer Freundin, die sie hielt, bis sie wieder zu Atem kam und einigermaßen stehen konnte.
Violett drehte sie zu sich herum und sah ihr in die Augen. Zärtlich strich sie mit ihren Fingern über Tamoras Wangen und küsste sie sanft auf die Lippen. So verharrte sie einen Augenblick und gab ihr genug Zeit, wieder in die Realität zu kommen. »Ich liebe es, wenn du dich so gehen lässt und würde ja gern … aber …«, sie wies auf den Herd, »uns läuft die Zeit davon.«
Tamora sah auf die Uhr. »Ja, stimmt …« Sie zog Violett noch einmal zu sich heran, gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze und lächelte verliebt. »Aber danke für den Höhepunkt!«
*
Nach diesem Intermezzo ging Violett vom Bad in den begehbaren Kleiderschrank und machte sich, frisch geduscht, für den Abend zurecht, während ihre Prinzessin eine weitere Pfanne auf den Herd setzte und dazu überging die marinierten Putenstücke anzubraten.
Kurz vor deren Garpunkt erhitzte sie die Soße erneut, gab ›Crème Double‹ und einen Esslöffel ›Garam Masala‹ hinzu. Während alles langsam vor sich hinköchelte, mischte sie die gebratenen Putenstücke unter. Zufrieden mit ihrem Werk rieb sie sich kurz die Hände und schaltete den Herd aus. »Fertig … nur noch etwas ruhen lassen«, lächelte sie, während sie bereits den Reis in die Dinnerschalen portionierte.
*
Plötzlich klingelte es an der Tür. Tamoras Herz machte vor Aufregung einen wilden Hüpfer. Schneller als üblich war sie im Flur und öffnete. Hoffentlich kommt jetzt nicht auch noch unser Nachbar und sieht mich in meiner Uniform, bangte sie.
»Guten Abend, Miss Willow! Treten Sie bitte ein«, begrüßte Tamora Violetts Freundin formvollendet, die sie verblüfft ansah. Dann ließ sie noch einen Knicks folgen und wandte sich Cora zu: »Auch Ihnen einen guten Abend, Miss Cora … Kommen Sie bitte herein …« Sie knickste erneut. An Willows und Coras Gesicht konnte sie ablesen, wie irritiert die beiden waren, aber sie gab ihnen keine Chance: »Wenn Sie mir bitte in den Salon folgen mögen … Miss Willow, Miss Cora?« Sie schloss die Tür und schritt voran.
»Na, das wird sicher ein spannender Abend«, grinste Cora frech und zwickte Tamora hämisch von hinten in die Seite, was diese mit einem missbilligenden Blick über ihre Schulter quittierte.
*
Nachdem Tamora nach dem Essen den Tisch abgedeckt hatte und abwartend mit etwas Abstand stehengeblieben war, wie es ihrer Rolle entsprach, räusperte sich Violett und sah zu ihr herüber. »Was meint ihr«, sagte sie lächelnd. »Ob sie sich vorübergehend zu uns setzen darf? Ich habe nämlich das Gefühl, meine Prinzessin hat uns etwas zu erzählen.«
Caro und Willow blickten sie fragend an.
»Morgen findet eine Auktion statt«, klärte Violett die beiden auf, »und sie möchte dort unbedingt mit mir hin. Ich habe keine Ahnung warum … Allerdings lag auf dem Couchtisch eine Objektbeschreibung, die mich neugierig gemacht hat.«
»Habt ihr nicht inzwischen genügend Immobilien?«, meinte Willow. »Es gibt noch andere Möglichkeiten Geld anzulegen.«
»Aber Immobilien in guter Lage sind auf Dauer am besten, finde ich«, brachte sich Cora ein und nickte Violett anerkennend zu. »Du hast das von Anfang an richtig gemacht.«
»Na, dann soll sie doch mal erzählen, oder?« Willow sah in die kleine Runde.
»Ob sie wieder ein neues Unternehmen plant?« Cora grinste. »Ich meine, auch wenn das mit der Filmerei erst gar nichts werden wollte … Jetzt läuft es ja.« Ihr Grinsen nahm zu, als Violett in die Hände klatschte und Tamora den Platz neben Willow wies.
Tamora holte die Mappe von ›Sotheby's Real Estate‹, setzte sich, schlug lächelnd das Exposé der Maklerfirma auf und breitete die Papiere vor sich aus. »Ich möchte euch erstmal die Fotos zeigen«, fing sie an. »Lasst die bitte kurz auf euch einwirken … und bitte nichts sagen.« Sie verteilte den üppigen Satz an Fotografien auf der Tischfläche und wartete einige Minuten, ehe sie wieder das Wort ergriff. »Bevor ich euch meine Idee unterbreite …«, sie nahm die Beschreibung der Immobilie in die Hand, »hört, was der Makler schreibt.«
Alle sahen sie neugierig an. Sie wussten, dass Tamora etwas ganz Großes im Kopf hatte, an dem sie alle Anteil haben würden.
»Es handelt sich um einen alten Landsitz. Die Auktion hängt damit zusammen … und ich hoffe, dass Violett und ich morgen den Zuschlag bekommen … also für das, was ich unbedingt haben will …«
»Jetzt lies erstmal vor, was die zu dem Anwesen schreiben«, mahnte Violett schmunzelnd. »Du bist ja ganz aufgeregt.«
Tamora lachte perlend. »Ja, … bin ich schon seitdem ich von der Auktion und dem Verkauf des Landsitzes weiß.« Sie konzentrierte sich auf die Beschreibung. »Also hört gut zu: Die Villa ist im Kolonialstil erbaut. Na ja, das habt ihr ja auf den Fotos schon gesehen … Wohnfläche 635 yd2, der Park ist 6797 yd2 groß … dazu gehören noch 26 Acres Land, ein Reitstall und eine … na ja … Remise, die aktuell aber baufällig ist … Es ist also ein riesiges Gelände. Die Villa verfügt über sechs Bäder, die zu 6 Schlafzimmer gehören, alles ist voll unterkellert und am Gebäude sind zwei verbundene Garagen für, wie man mir sagte, mindestens zwölf Autos.«
»Wow!«, entfuhr es Cora. Sie nahm einen Schluck Sekt.
»Ging mir auch so«, lächelte Tamora und fuhr fort. »Etwa einhundert Yards vom Haupthaus gibt es noch eines. Früher wohnten dort wohl die Bediensteten ... Das Ganze ist über hohe elektrische Holztore zugänglich und bietet flexible Unterkünfte. Die ausladende geschotterte Zufahrtsstraße führt zu den Garagen und einem Parkplatz vor dem Haus, der für so einige Wagen Platz bietet. Über den Garagen befinden sich zwei Einliegerwohnungen, die laut Exposé als Au-pair oder Teenager-Suiten genutzt werden können. Das Haus befindet sich auf einem großen Grundstück mit weitläufigen und wunderschön angelegten Rasen- und Terrassenbereichen rund ums Haus. Hinzu kommt ein Swimmingpool mit einer eigenen gepflasterten Terrasse, die die Westsonne einfängt. Beim Betreten des Hauses wird von einem beeindruckenden Spiegelflur begrüßt. Es gibt eine Gästetoilette und eine Tür zum Hauptwohnbereich mit reichlich Platz für Sitz- und Essbereiche. Dazu sind Terrassentüren vorhanden, die sich zur Südterrasse öffnen. Hier ist auch die voll ausgestattete Küche. Dort führen weitere Türen nach draußen und einen nach Osten ausgerichteten Sitzbereich … Neben der Küche befindet sich ein Bogen, der zu einem zweiseitigen Arbeitszimmer führt, das mit deckenhohen Eichenholzschränken ausgestattet ist. Vom Arbeitszimmer betritt man eine Halle mit eigener Haupteingangstür und zwei weiteren Empfangsräumen, einer mit offenem Kamin und einem Nebenzimmer. Dieser Teil des Hauses profitiert auch von seiner eigenen kleinen Küche. Auf dieser Etage befindet sich ein Schlafzimmer mit Doppelbett, Einbauschränken und eigenem Duschraum. Von der Halle aus erreicht man über eine Treppe ein weiteres Schlafzimmer … gleicher Aufbau …« Sie sah die anderen kurz an, die ihr aufmerksam lauschten. »Dieser Teil des Hauses kann leicht als eigenständiger Anbau oder als Zweitwohnung genutzt werden, falls man das wünscht. Von der Halle im Hauptteil führt eine riesige geschwungene Treppe in die obere Etage … nun, … ihr habt die Fotos ja gesehen … Hauptschlafzimmer mit Bad und begehbarer Dusche, dazu eine freistehende ovale Badewanne, Doppelwaschbecken. Eine riesige begehbare Garderobe …« Sie hielt erwartungsvoll inne.
»Das dürfte kaum zu bezahlen sein«, meinte Willow nach einer Weile.
»Doch«, widersprach Tamora. »Ich habe mit Sarah gesprochen, die ja unsere Finanzen regelt. Es ist machbar.«
Cora und Willow staunten.
»Der Wert unserer bisherigen Immobilien hat sich vervielfacht. Es ist machbar, ohne dass wir etwas verkaufen müssen. Sarah hat bereits mit der Bank gesprochen.«
»Und was kostet das nun?«, fragte Cora neugierig, während Violett bislang schweigend zugehört hatte.
»Zweieinhalb Millionen Pfund«, ließ Tamora die Katze aus dem Sack, was Willow dazu brachte, schwer durchzuatmen: »Das ist kein Pappenstiel!«
»Aber wir könnten es kaufen«, beharrte Tamora und schenkte Violett einen lasziven Augenaufschlag, »wenn meine Königin mitmacht.«
»Verrätst du uns jetzt deinen Plan, Prinzessin?«, erwiderte Violett lächelnd.
»Morgen stehen zehn Kutschen zum Verkauf …« Tamora zögerte. »Bitte haltet mich jetzt nicht für verrückt, aber die will ich haben und …«
»Nun, sag schon!«, forderte Cora sie auf, die es vor Spannung kaum noch aushielt.
»Ich möchte einen Escortservice auf Rädern aufbauen, Pferde, Kutscher … die Innenkabinen richtig schick … einladend für alles, was man sich so vorstellen kann.« Sie lächelte vielsagend. »Ich dachte an Ausflugstouren im Umfeld.«
»Das ist ziemlich schräg«, meinte Willow und klopfte mit den Fingern ihrer linken Hand auf der Tischplatte herum. »Aber … ja, so irre das klingt … es könnte tatsächlich funktionieren.«
»Aber das dürfte nicht leicht werden«, gab Cora zu bedenken. »Denkt doch nur an das Erotikfilmprojekt.«
»Wirft aber ordentlich Gewinn ab«, bestätigte Violett und sah ihre Prinzessin an. »Ich habe nur Angst, dass wir uns über das Projekt und all die Arbeit wieder aus den Augen verlieren, Tammy. Ich will auf keinen Fall, dass du wieder zu kurz kommst. Ich habe noch den Streit im Ohr und will einfach nicht, dass du wieder in einer Ecke sitzt und um uns beide weinst.«
»Wir müssen das doch nicht allein machen«, erwiderte Tamora. »Es hat sich doch vieles geändert. Sarah macht die Finanzen, Verträge und alles … Scarlett könnte die Touren organisieren. Wir legen eine Datenbank an … Mädels und Kunden … Ich wir müssen es nur richtig anfangen, dann wird es keinem zu viel. Für die Mädels wäre es eine sichere Sache … sie würden mal wirklich gut verdienen können, denn ich will die Sache ganz exquisit haben. Hochpreisig … und denk doch daran, dass wir ja eh schon mit dem Gedanken gespielt haben einen Escortservice aufzubauen. Der muss ja nicht nur mit Kutschen stattfinden … also zweigleisig … auch wenn wir in diesem Bereich nicht arbeiten … diese Immobilie bietet uns beste Voraussetzungen für einen eigenen Club.« Sie sah gespannt in die Runde. »Nun, was sagt ihr?«
»Ich finde die Idee ziemlich cool«, schmunzelte Willow. »Das hat die Welt noch nicht gesehen! Ein Bordell auf Rädern! Aber ich selbst … für so was bin ich zu alt. Beim Club ist das was anderes, da dürft ihr mich sofort auf eure Lohnliste setzen!«
Cora lachte. »Das wäre echt krass! … Da mache ich sofort mit!«
»Und was sagst du, Vio?«, hakte Tamora leise nach, da sich ihre Königin bislang kaum geäußert hatte.
»Ich sehe die Möglichkeiten, denke, es ist machbar … aber ich möchte erst eine Nacht darüber schlafen, wenn es dir nichts ausmacht.«
»Nein, gar nicht.«
»Gut«, nickte Violett und schob die Fotos zusammen. Dann sah sie Cora und Willow an. »Nachdem uns Tammy so herzlich bewirtet und ihren Plan offenbart hat …«, sie machte eine rhetorische Pause, »hat sie sich eine Belohnung verdient. Was meint ihr?« Damit sprach sie Cora und Willow an.
»Hat sie«, nickte Willow lächelnd, wobei ihre schneeweißen Zähne aufblitzen. »Hier oder im Spielzimmer?«
»Spielzimmer!«, entschied Violett und bemerkte mit Genugtuung, wie ihre Prinzessin unruhig wurde. »Du hast es gehört?«
Tamora nickte. Sie stand auf und nahm zwei Schritte Abstand zum Tisch.
»Dann darfst du dich jetzt entfernen und dort auf uns warten.«
»Ja, Herrin!« Sie knickste. »Ladies!«, fügte sie einer inneren Eingebung folgend noch schnell hinzu, knickste ein weiteres Mal und entfernte sich.
»Wow!«, reagierte Cora und sah Violett an. »Sie ist so süß, wenn sie in ihrer Rolle aufgeht.«
»Du hast deine Tammy gut erzogen«, stellte Willow grinsend fest und trank ihr Glas aus.
»Nein, habe ich nicht«, widersprach Violett und in ihrem Lächeln lag all die Liebe, die sie für ihre Prinzessin empfand. »Sie hat ihre Rolle schon vor vielen Jahren für sich gefunden … aber nur in ihren Büchern gelebt.«
Willow nickte verstehend. »Ja, damit hast du wohl recht. Ich habe ja inzwischen so Einiges von ihr gelesen, seit ich weiß, dass sie schreibt … ja, ich stimme dir zu. Aber ich finde es einen Glücksfall, dass ihr beide euch in dieser Konstellation gefunden habt und obendrein abgöttisch liebt. Glaub mir, dass findet sich nicht oft … Für sie bist du doch ein Gottesgeschenk, wenn ich mir überlege, wie lange sie ihre Sexualität nicht leben konnte. Was muss es sie gequält haben, ihre Fantasien nur auf dem Papier ausleben zu können, wissend, dass sie selbst diese Lust wohl nie erfahren wird.« Sie wollte aufstehen und Tamora ins Spielzimmer folgen, wurde aber von Violett aufgehalten.
»Nicht so schnell, Willow. Geben wir ihr ein wenig Zeit ihre Gedanken kreisen zu lassen … Kopfkino zu dem, was kommt, ist doch auch was Schönes.« Sie sah Willow dankbar an, für das was sie so mitfühlend gesagt hatte. »Deine einfühlende Art ist wohl der Grund, warum sich Tammy wünscht, dass du sie zum Altar führst.« Sie lächelte. »Ihr habt euch heute erst das zweite Mal gesehen, und sie hat es nach dem ersten Mal gewusst. Sie hatte Tränen in den Augen als sie mir eröffnete, wen sie an ihrer Seite haben möchte.«
»Ich erinnere mich gut, wie ich dir an dem Tag in der Küche gesagt habe, was für einen wundervollen, feinfühligen Menschen du da gefunden hast. Genau das ist sie, Violett.«
»Ja, ist sie … immer ganz nah am Wasser.« Violett sah Cora an. »Und uns hat sie auch sehr schnell wieder nähergebracht.«
Cora nickte. Sie schenkte allen Sekt nach und prostete Willow und Violett zu.
Willow holte währenddessen ihre Zigaretten aus der Handtasche, wobei ihr ein Rezept ihrer Gynäkologin auf den Tisch viel.
»Ach, das erinnert mich daran, dass ich in ein paar Tagen auch wieder einen Termin habe«, bemerkte Cora darauf lächelnd und wechselte damit das Thema.
»Wisst ihr eigentlich, dass es für eine Frau wohl nichts Erniedrigenderes als den Besuch bei der Gynäkologin gibt?«, seufzte Willow. »Gerade als ich während der Untersuchung dachte, ich könne gar nicht mehr tiefer fallen, stellte ich einen neuen Tiefenrekord der Erniedrigung auf.«
»Wie das?«, fragte Violett erstaunt.
»Da sitzt sie doch allwissend auf ihrem Rollhocker zwischen meinen Beinen, schaut auf ihre Unterlagen und eröffnet mir über die Akte hinweg im Vorfeld, dass alles soweit gut aussehe, ich aber einen Anruf bekäme, wenn der Abstrich doch etwas aufweist. Aber … kam es dann mit einem Lächeln: Alles bis auf eine Kleinigkeit. Ich hätte anscheinend einen trägen Eierstock.«
»Heißt?«
»Mein rechter Eierstock hat die Produktion eingestellt.«
»Na, vielleicht ist er ja nur in einen Streik getreten?«, versuchte Violett sie aufzumuntern, worauf Cora frech grinste.
Willow warf ihr einen funkelnden Seitenblick zu. »Ich weiß ganz genau was das heißt. Mein rechter Eierstock hat jede Hoffnung aufgegeben, dass ich je im Leben heiraten werde und Kinder bekomme.«
»Das ist ja, als wenn dein Anwalt an einem juristischen Fall für dich arbeitet, der am Ende eh außergerichtlich beigelegt wird«, erwiderte Cora mit todernster Miene und verkniff sich ein Lachen. »Aber der Linke glaubt noch daran, oder etwa nicht?«
»Haha«, gab Willow zurück und zündete sich eine Zigarette an. »Jedenfalls bleibe ich biologisch hinter den Erwartungen zurück.«
»Nimm dir das nicht so zu Herzen, Willow«, lächelte Cora. »Ich zum Bespiel habe schon immer einen Knick im Uterus … Da müssen die Spermien richtig über die Hürde setzen, wenn sie an mein Ei wollen.« Während sie das sagte bildete sie die Szene mit ihren Händen nach.
»Aber wenn sie da sind, dann gibt es zumindest ein Ei«, klagte Willow.
»Meine Gynäkologin geht in zwei Monaten in den wohlverdienten Ruhestand«, meldete sich Violett, die sich eine von Willows Zigaretten genommen hatte und sie ansah. »Gefällt dir deine?«
»Augenblicklich?« Willow inhalierte einen Zug. »Nein, jetzt gerade gefällt sie mir gar nicht!«
»Sie ist zumindest eine Frau.« Cora nahm einen großen Schluck und drehte das Glas am Stil mit ihren Fingern. »Ich war ja gelegentlich auch schon bei Männern, aber das ist irgendwie eigenartig … Da beschäftigt sich so ein Kerl ganz intensiv mit dir da unten«, sie deutete mit einem Finger in ihren Schritt, »und dann verlässt du die Praxis ohne Orgasmus, aber mit irgendeinem dusseligen Rezept.«