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Neben ihrer Betätigung als Edelprostituierte, arbeitet Tamora auch weiterhin als erfolgreiche Schriftstellerin. Als sie den Entwurf für einen neuen Erotikroman zu Papier bringt, kommt sie auf die geistreiche Idee, das beschriebene Unternehmen auch im realen Leben Wirklichkeit werden zu lassen. Kurz entschlossen überredet sie ihre über alles geliebte Violett, mit ihr gemeinsam ein zweites Standbein aufzubauen und ins vermeintlich lukrative Pornofilmgeschäft einzusteigen. Doch keine von ihnen ahnt auch nur im Geringsten, worauf sie sich da eingelassen haben. Schon bald entwickelt sich das Projekt zu einem wahren Albtraum …
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Seitenzahl: 434
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Tamora
Das Erotikfimprojekt
Tamora
Das Erotikfilmprojekt
von
Susann Smith & Thomas Riedel
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnd.d-nb.de abrufbar
1. Auflage
Covergestaltung:
© 2018 Thomas Riedel
Coverfoto:
© 2018 Sakkmesterke
Depositphotos.com, ID: 73770759
Impressum
Copyright: © 2018 Susann Smith & Thomas RiedelDruck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.deISBN siehe letzte Seite des Buchblocks
»Die Huren sind ehrlich und tun,
was ihnen lieb ist,
und ruinieren nicht den Mann
durch das Band der Ehe.«
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844-1900)
Kapitel 1
Violett und Tamora waren vom Krankenhaus zunächst zur Polizei gefahren, um ihre Aussagen zu Protokoll zu geben und Detective Chiefinspector Whitehead hatte ihnen zugesichert, dass von seiner Seite nichts an die Presse gelangen würde.
Die Bevölkerung muss nicht wissen, dass versucht worden war, sie zu töten und soll ruhig weiterhin an bedauerliche Unfälle glauben, ließ er sie mit einem aufrichtigen Lächeln wissen. Im Anschluss hatte er ihr und Violett alles Gute für die Zukunft gewünscht und sich schmunzelnd noch einmal betreffs einer möglicherweise anstehenden Heirat in Erinnerung gebracht. Sie hatten ihm versprochen ihn in diesem Fall ganz sicher nicht zu vergessen und sich auf den Heimweg gemacht.
*
»Ich muss mich schnellstens um einen zweiten Stellplatz in der Tiefgarage bemühen«, meinte Violett, als sie den neuen Mustang vor dem Haus auf den Besucherparkplatz abstellte.
»Machst du dir Sorgen, dass sich wieder jemand an unseren Autos zu schaffen macht?«, seufzte Tamora, während sie die Tasche mit den Sachen ihrer Freundin aus dem Kofferraum nahm.
»Die Sache ist ausgestanden«, erwiderte Violett. »Ich mache mir eher Sorgen um den Lack. Du weißt doch selbst, wie schnell dir einer eine Macke beim Aussteigen in die Tür macht und sich darum nicht weiter schert … Und weißt du was? Wir bringen das gleich hinter uns. Der Portier soll sich darum kümmern. Dabei kann ich dich gleich vorstellen und du bekommst in den nächsten Tagen deine eigene Zugangskarte zur Garage. Vielleicht lässt es sich sogar einrichten, dass wir unsere Autos direkt nebeneinander abstellen können.«
»Das wäre irgendwie süß«, erwiderte Tamora mit einem Lächeln, der nicht entgangen war, wie Violett die Reitgerte von der Hutablage nahm und sie anschließend einmal kräftig durch die Luft zischen ließ. Dann lachte sie fröhlich: »Willst du deinem Wunsch ihm gegenüber damit Nachdruck verleihen?«
»Vielleicht?«, grinste Violett frech. »Jetzt komm, Prinzessin. Ich spreche mit ihm und dann machen wir uns einen schönen Tag. Heute wird mal nicht an Arbeit gedacht … und solltest du für dich einen Termin ausgemacht haben … sag ihn ab!«
»Ich wurde nach ›Mayfair‹ gebeten. Na, du weißt schon …«, schmunzelte Tamora.
»So so …« Violett gab ihr einen leichten Klaps auf den Po. »Hat seine Lordschaft Sehnsucht nach der süßen Tammy?«
»Es hat ganz den Anschein«, erwiderte Tamora zwinkernd.
»Ich sehe schon: Du hast Eindruck auf den alten Herrn gemacht.«
»Ich habe aber noch nicht zugesagt und den Butler nur wissen lassen, dass ich mich melden werde.«
Violett nickte zufrieden und ging aufs Haus zu. »Weißt du«, sagte sie nachdenklich, »seine Lordschaft ist seit dem Tod seiner Frau sehr allein. Er sucht im Grunde eher Gesellschaft und weniger den Sex. Auch wenn er sich unbestritten daran erfreut, eine leichtbekleidete attraktive Frau bei angeregter Konversation und einem guten Glas Wein zu beobachten. Ich freue mich darüber, dass du dich mit ihm verstehst.«
*
»Willkommen zu Hause, meine Königin!«, hauchte Tamora ihrer Freundin sanft ins Ohr, kaum das die Wohnungstür hinter ihnen ins Schloss gefallen war. »Es ist so schön, dass du wieder da bist …« Damit machte sie sich aus Violetts Umarmung frei und zog ihre Königin mit sich in den Salon. »Und jetzt … jetzt machst du es dir bequem und ich kümmere mich um dich.« Sie deutete auf das rote ›Big Sofa‹, wo sie in weiser Voraussicht bereits die Kissen drapiert, eine weiche, kuschelige Decke aufgeschlagen und einen rotgoldenen Kimono bereitgelegt hatte.
Ehe Violett sich versah war Tamora dazu übergegangen sie auszuziehen. Ohne Widerstand ließ sie ihre Freundin gewähren und musste dann doch ein wenig lachen, als diese, nachdem sie ihr in den Kimono geholfen hatte, ihr die Nylonstrümpfe sacht von den Beinen herunterrollte, dabei jeden ihrer Zehen einzeln küsste, sie sanft zum Liegen brachte und liebevoll zudeckte.
»Du weißt aber schon, dass es mir gut geht?«, bemerkte sie sanft und gab ihr einen liebevollen Kuss. »An dir ist wahrhaftig eine Krankenschwester verloren gegangen«
»Ja, findest du?« Tamora stand jetzt aufrecht vor ihr, wobei sie ihren Körper leicht unter Spannung brachte, indem sie ihr Brustbein anhob, sich eine virtuelle Krone aufs Haupt setzte, lächelte und sie mit einem leidenschaftlichen, verzehrenden Blick ansah, der besagte: ›Ich liebe dich über alles‹und›Ich habe mich so nach dir gesehnt‹. Dann drehte sie sich von ihr fort, machte einen Schritt in den Raum und schaute halbschräg über ihre Schulter zurück. »Im Schrank habe ich ein Schwesternkostüm gesehen … ich ziehe es mal schnell an.«
»Untersteh dich, Prinzessin!«, prustete Violett mit erhobenem Zeigefinger los, die nicht mehr an sich halten konnte. »Ich steh nicht auf Doktorspielchen!«
»Ach, … tust du nicht? Sag nur nicht, es würde dir nicht gefallen, wenn ich meine Zunge als Spatel einsetze und gewisse Stellen an dir einer intensiveren Inspektion unterziehe?«
»Gib mir bitte eine Chance und lass mich erst einmal zu Hause ankommen, Prinzessin«, bat Violett sie. »Du kannst so herrlich verrückt sein, ehrlich … Es ist einfach schön, dass du an meiner Seite bist … Ich genieße jede Minute mit dir.«
Tamora kam zurück, setzte sich zu ihr auf die Sofakante und nahm ihre Hand. »Ach, meine Königin«, seufzte sie halblaut und streichelte ihr den Handrücken. »Ich habe einmal gelernt, dass ein Tag vierundzwanzig Stunden hat und jede Stunde davon sechzig Minuten … Aber was ich nicht gelernt habe ist, … dass jede Sekunde ohne dich eine Ewigkeit dauert! … Es war einsam hier ohne dich und es hat auch nicht wirklich geholfen, dass ich …«
Violett sah sie fragend an. »Dass du was …?«
Tamora grinste und sah verschämt zu Boden.
»Also was, … nun sag schon endlich!« Violetts Ton wurde fordernder. »Hast du es dir etwa selbst besorgt und dabei an mich gedacht?«
Tamora schüttelte wortlos den Kopf.
»Was daaannn …?!«
»Ich habe mir deinen Kimono aus dem Wäschekorb geholt, mit ihm geschmust und auf deiner Bettseite geschlafen.« Tamora grinste immer noch.
»Boah … Du kannst ja soooo doof sein!«, entgegnete Violett, nahm ein seitlich liegendes Cocktailkissen und warf es ihr ohne Vorwarnung lachend an den Kopf.
»Ich weiß«, schmunzelte Tamora und fügte, wobei sie theatralisch einen Schmollmund machte, sehr gedehnt hinzu: »Aber als deine süße kleine Prinzessin darf ich das doch auch, oder?«
»Ja, meine Prinzessin darf das.« Violett strich ihr ganz mütterlich durchs Haar. Ihre ausdrucksstarken grünen Augen waren erfüllt von Zärtlichkeit. »Würde diese kleine süße Prinzessin uns beiden vielleicht einen Tee kochen?«
Tamora nickte, gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze und verschwand in der Küche. Es dauerte eine Weile, bis sie mit einer silbernen Servierplatte zurückkam und feststellte, dass Violett die Augenlider geschlossen hatte. Wie ein Baby hatte sie sich auf die Seite gedreht – Arme und Beine eng an den Körper gelegt und die Decke bis zum Kinn hochgezogen.
Lächelnd betrachtete sie die Schönheit ihrer Freundin, wie sie so vor ihr lag – das fein geschnittene Gesicht völlig entspannt, kontrastierend umrahmt von ihrer schwarzblauen Lockenpracht. Ganz leise und vorsichtig stellte sie das Servierblech auf den Tisch, blieb noch einen Augenblick berauscht von Violetts Anblick stehen, ehe sie die Reitgerte vom Sessel nahm und auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer huschte.
Jetzt oder nie!, dachte sie und war schon gespannt auf Violetts Gesicht, wenn sie mit der Reitgerte zwischen den Zähnen auf sie zugekrochen kam, um sie vor ihr abzulegen und damit zum gemeinsamen Spielen aufforderte.
Sie war an diesem Morgen sehr frühzeitig aufgestanden, um die Dinge zu erledigen, mit denen sie ihre Vio an diesem Tag zu überraschen gedachte. Und jetzt, wo sie schlief schien ihr der Zeitpunkt dafür geschaffen zu sein, sich umzuziehen.
Schnell schlüpfte sie in den begehbaren Kleiderschrank, machte Licht, öffnete den seitlichen Reißverschluss ihres Rockes und ließ ihn raschelnd zu Boden gleiten. Dann öffnete sie flink ihre Bluse, zog sie aus und hängte beides ordentlich mit Bügeln auf. Das Hausmädchenkostüm, dass sie einen Tag zuvor per Zufall unter Violetts Sachen gefunden hatte passte ihr wie angegossen. Um es zu komplettieren befestigte sie das Häubchen mit einigen Haarnadeln und zog die dazugehörigen weißen Spitzenhandschuhe an.
Lächelnd betrachtete sie sich in dem großen Ankleidespiegel, zupfte noch hier und da an sich herum, bis alles so war, wie es sein sollte und kontrollierte eingehend den Sitz der Nähte ihrer schwarzen Nylonstrümpfe.
Noch in die High Heels und es kann losgehen, freute sie sich.
Nachdem sie fertig war, huschte sie ins Schlafzimmer zurück, wo die Gerte auf dem Bett abgelegt war.
Jetzt bin ich gespannt, dachte sie bei sich, ging vor der Schlafzimmertür in die Knie, drückte die Klinke herunter und öffnete leise die Tür. Durch den Spalt sah sie hinüber zum Sofa und stellte zufrieden fest, dass ihre Königin weiterhin friedlich schlummerte.
Auf allen Vieren kroch sie langsam, wie eine geschmeidige Katze, auf sie zu, die Reitgerte fest zwischen ihren schneeweißen Zähnen haltend. Als sie nur noch zwei Yards von ihr entfernt war, begann sie leise zu maunzen. »Miau! … Miiiaaauuu! …« Aber Violett rührte sich nicht. Sie kroch näher an die große Couch heran und maunzte nun lauter. »Maaauuu … Miaauuu!!« Tamora richtete sich ein wenig auf und begann an der Decke mit ihren langen Fingernägeln zu kratzen. Nun werde doch bitte wach und schau mich an, ging es ihr durch den Kopf. »Miau!«, kam es jetzt fordernd und deutlich lauter von ihr. Als Violett immer noch nicht reagierte, ließ sie die Gerte auf der Decke aus ihrem Mund gleiten. »Hier ist ein süßes rolliges Kätzchen, meine Königin!«, bemerkte sie dazu halblaut und stubste Violett sanft mit der Nase an.
»Das sieht mir ganz danach aus«, meldete sich Violett, die Tamoras Treiben von der Tür zum Flur aus lächelnd mitverfolgt hatte. »Ein überaus hübsches und offensichtlich sehr rolliges Kätzchen, wie ich bemerken möchte!«
Erschrocken fuhr Tamora herum und starrte sie ungläubig an. »Aber … wie … ich verstehe nicht … Du …«
Violett kam auf sie zu und schlug die Kuscheldecke zurück unter der sie einige Kissen des ›Big Sofas‹ in eine passable Körperform gepresst hatte. »Hast du ernsthaft geglaubt, ich würde schlafen?«, lachte sie. »Ich habe doch geahnt, dass du etwas ausheckst und dich beobachtet, wie du mit der Gerte im Schlafzimmer verschwunden bist.«
»Das ist nicht fair von dir«, grummelte Tamora sichtlich enttäuscht.
»Ach … komm schon, Prinzessin«, entgegnete Violett lächelnd. »Ich bin sicher, dass ist nicht das Einzige womit du mich heute überraschen willst oder?«
So einfach kommst du mir nicht davon, dachte Tamora, schwieg einen Augenblick, erhob sich und blickte von Violett zur Teekanne hinüber, wobei sie leicht mit dem Kopf in Richtung der Kanne wippte.
»Geruhen Madam jetzt den Tee zu nehmen?«, fragte sie höflich und deutete einen leichten Knicks an.
»Sehr gern, Prinzessin«, schmunzelte Violett, auf das Spiel ihrer Freundin eingehend. »Du darfst einschenken.«
Tamora beugte sich ein wenig vor, so dass sie ihrer Herrin ihre wohlgeformte Rückseite anbot, griff nach der Teekanne, wackelte einladend mit dem Po und schenkte ein. Als Violett plötzlich den Saum des Kleides ein wenig hochschob und ihr einen leichten Klaps auf ihr nacktes Hinterteil gab, erschrak sie und verschüttete prompt etwas Tee.
»Nun sieh einmal, was du angerichtet hast«, empörte sich Violett direkt.
Tamora stellte die Kanne zurück, wandte sich ihr zu, und senkte den Blick. Dabei zupfte sie an ihrem Kleid und der kleinen weißen Schürze, als ob das an der Situation etwas ändern würde, wenn sie jetzt zumindest ihr Kostüm in Ordnung brachte.
»Dir ist schon bewusst, dass ein solches Missgeschick untragbar ist?«
Sofort horchte Tamora auf und freute sich innerlich, dass Violett auf ihr Spiel einging, wenngleich anders als erwartet. Schon in der Nacht hatte sie sich diesen oder andere Sätze in ihrer Fantasie ausgemalt und immerzu hatte ihre imaginäre Violett eine mögliche Variation gewählt. Jetzt wo sie aussprach, dass ihr Verhalten nicht akzeptabel sei, wusste sie sofort um die richtige Antwort. »Ich weiß, Madam«, erwiderte sie daher ohne Umschweife. »Ich muss bestraft werden.«
In Violetts Gesicht lag ein lauernder Ausdruck als sie ihre Augenbrauen hob. »Ist das so? Nun … wir werden sehen.« Sie zog Tamora am Arm in die Mitte des Salons und drehte sie einmal um ihre Achse. »So eine Ungeschicklichkeit ist fast schon unverzeihlich. Wie kommst du dazu den kostbaren Tee zu verschütten?«
»Aber Madam«, brachte Tamora leise heraus. »Ihr habt mir unerwartet einen Klaps auf den Po gegeben, so dass ich nicht umhin kam zu erschrecken.« Dazu hob sie entschuldigend die Schultern und sah ihre Königin mit einem gespielt flehentlichem Lächeln an, in der Hoffnung, dass ihre Hilflosigkeit auf sie Eindruck machte.
»Du bezichtigst mich, an deinem Missgeschick schuld zu sein?«, fragte Violett fassungslos. »Was ist bloß in dich gefahren?«
Sofort senkte Tamora wieder den Blick. »Verzeiht mir, Madam. Ich hätte das nicht sagen dürfen.«
Violett nickte zustimmend. »Du bist recht vorlaut«, bemerkte sie. »Zum Kleid gehört übrigens ein Höschen … Kannst du mir erklären, warum du es nicht trägst?«
»Ich bin sehr ungeschickt, Madam«, erwiderte Tamora leise, »und wie ja Madam wissen, sehr verdorben … Ich sehe ein, dass Madam mich dafür bestrafen muss.«
»Oh ja, das bist du! Verdorben!«, lächelte Violett böse. »Und du liegst damit richtig, dass Madam dich dafür bestrafen muss, du kleines ungeschicktes Biest!« Mit zwei Schritten war sie bei ihr, packte ihre Freundin im Nacken und zog ihr Gesicht dicht vor das ihre. »Habe ich das gerade richtig verstanden? … Du musst gezüchtigt werden?«
Tamora versuchte zu nicken, aber Violetts Griff war zu fest und so brachte sie nur ein kaum hörbares piepsiges Ja heraus.
Sofort warf Violett sie auf das Sofa, sodass sie auf dem Bauch zu liegen kam, griff nach ihrem Kleid, schob es hoch und entblößte ihren nackten Hintern.
»Aaaahh!«, stieß Tamora aus und versuchte fortzukrabbeln, doch Violett hielt sie fest.
»Pass jetzt gut auf!«, warnte sie ihre Tammy. »Ich werde dir zeigen, was ich mit ungezogenen Hausmädchen mache.« Und schon ließ sie ihre Hand auf den Hintern ihrer Prinzessin herabsausen, worauf ein lautes Klatschen ertönte, und gleich noch eins. Sofort zeigte sich ein leichter, rötlicher Schimmer auf der blassen Haut, wo ihre Hand getroffen hatte.
»Auuuaaa!«, jammerte Tamora, doch Violett achtete nicht auf sie.
Sie setzte sich auf das Sofa, zog sie zu sich und legte sie übers Knie, sodass ihr Gesäß weit nach oben gestreckt war. Während sie Tamora auf diese Weise mit einer Hand festhielt, versohlte sie ihr mit der anderen den Po. Schlag auf Schlag fuhr ihre Handfläche herab und klatschte auf Tamoras weiche Haut.
Tamora jammerte und flehte, aber Violett war jetzt ganz in ihrer Rolle und machte unbeirrt weiter, bis der Po eine recht ansehnliche Rötung aufwies und die Schmerzenslaute ihrer Freundin in ein lustvolles Stöhnen übergegangen waren.
»Das gefällt dir, nicht wahr?«
»Überhaupt nicht, Madam!«, bestritt Tamora trotzig, wissend, dass ihre Freundin die glitzernde Feuchtigkeit zwischen ihren Schamlippen deutlich sehen konnte.
»Lüg mich nicht an, du perverses Stück!«, fuhr Violett sie an. »Ich sehe es doch genau! … Hoch mit dir!«
Tamora richtete sich auf. Das Hausmädchenkostüm war zerknittert, ihre Wangen stark gerötet und die kleine weiße Haube auf dem Kopf saß schief. Tamora schien von innen heraus zu glühen.
»Weißt du, was das Schlimmste an deinem Fehlverhalten ist?«
Ihre Freundin presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
»Das du noch nicht einmal die ganze Hausarbeit erledigt hast.«
»Was?«, fragte Tamora und machte große Augen.
»Im Bad liegt Schmutzwäsche, die in den Serviceraum in der Tiefetage gehört und frische Handtücher sollten auch wieder aufgefüllt werden.«
»Oh!«, reagierte Tamora und zeigte sich darüber erschrocken, dass Violett sie womöglich in diesem Aufzug durchs Haus jagen würde. »Soll ich das sofort erledigen?«
»Nicht so schnell, Prinzessin!« Violett stand auf und ging zur Anrichte, wo sie eine Schublade öffnete.
Neugierig spähte Tamora hinein, und erblickte einige Ketten, Lederriemen, Gewichte und Klammern aus Metall.
Violett nahm zwei Schmetterlingsklammern heraus, die mit einer feinen Kette verbunden waren. Dann griff sie nach Tamoras Brüsten, die sie jetzt doch ein wenig furchtsam anstarrte, aber dennoch keine wirklichen Anstalten machte, sich ihr zu entziehen.
Durch den dünnen Stoff des Dienstmädchenkleides hindurch platzierte sie die erste Klammer auf der Spitze von Tamoras rechter Brust, während diese dabei zusah, wie sich der Mechanismus schloss und aufkeuchte, als der scharfe und gleichzeitig süße Schmerz von der Brustwarze ausgehend durch ihre Brust schoss. Und ehe sie sich versah, tat Violett gleiches mit der zweiten Klammer an der Knospe ihrer anderen Brust.
Der Schmerz strömte durch Tamoras Körper bis hinunter zwischen ihre Beine, während sie ein leises, kaum hörbares Winseln ausstieß und ihre Lippen fest aufeinanderpresste.
»Und jetzt tausche die Handtücher im Bad gegen frische aus!«, wies Violett sie an.
Tamora wollte ihr hochgeschobenes Kleid richten, doch ein strenger Blick Violetts und ein folgendes Kopfschütteln hielten sie davon ab. Also musste sie so die Handtücher wechseln. Vorsichtig, damit ihre Brüste nicht zu sehr in Bewegung gerieten und die Klammern dadurch noch heftiger als ohnehin schon zogen, ging sie durch den Flur ins Bad, während Violett offenbar hinter ihr zurückblieb.
Sie versuchte eine Haarsträhne zurückzustecken, die sich aus ihrem verrutschten Häubchen gelöst hatte und machte sich daran die alten Handtücher in den Wäschekorb zu packen und gleichzeitig darauf zu achten, nicht an die Brustklemmen zu stoßen. Immer, wenn ihre Oberarme die Seiten ihrer Brüste streifen und diese leicht in Bewegung versetzten, bissen die Klammern heftiger in ihre gepeinigten Brustwarzen.
Doch sie genoss den Schmerz. Es war für sie ein seltsames Gefühl, die süße Qual zu spüren und sie fühlte wie feucht es sich machte.
Nach wenigen Minuten hörte sie Schritte hinter sich, und als sie einen Blick über ihre Schulter warf, sah sie Violett auf sich zukommen. Sie hielt die Reitgerte in der Hand.
Endlich hast du sie aufgenommen, dachte Tamora und lächelte in sich hinein.
»Das kannst du doch schneller. Wer frivole Spielchen spielen will, der muss sich das erarbeiten.«
»Jawohl, Madam!«, antwortete Tamora und versuchte nun noch flinker die frischen Handtücher in das Regal einzuräumen. Dabei musste sie sich jedes Mal ein wenig bücken, um auch die vorderen Kanten der Tücher gleichmäßig auszurichten. Natürlich ließ sie dabei bewusst ein Handtuch fallen und spürte sofort Violetts Hand auf ihrem Rücken. Sie hielt inne und verharrte regungslos in ihrer vorgebeugten Position, während Violett ihr inzwischen heruntergerutschtes Kleid wieder nach oben schob und erneut ihren Po entblößte.
»Hast du deine Lektion inzwischen gelernt?«, fragte Violett und strich ihrer Freundin mit der Hand über das immer noch leicht gerötete Hinterteil.
»Ja, Madam!«, beeilte sich Tamora ihr zu versichern.
»Und denkst du, dass du für dein Vergehen bereits angemessen bestraft worden bist?«
»Ganz gewiss nicht, Madam!«, erklärte Tamora mit kräftiger Stimme.
Violett lachte und ließ ihre Hand auf Tamoras Rücken liegen, die immer noch vorgebeugt vor dem Regal stand. Die Kette zwischen den Brustklammern hing unter ihren Brüsten herab. Violett legte die Gerte probehalber an Tamoras vorgestreckten Po an. Dann holte sie aus und ließ das Dressurinstrument durch die Luft sirrend auf ihren Hintern sausen.
Augenblicklich durchzuckte Tamora ein scharfer, pikanter Schmerz, und sie stieß einen halblauten Schrei aus.
Noch einmal schlug Violett zu, und die Reitgerte hinterließ eine feine, gerade Linie auf Tamoras Haut, die zurückblieb und gleich darauf durch eine weitere parallel verlaufende Spur ergänzt wurde.
Tamora wackelte mit ihrem Gesäß und ihre Schenkel zuckten, während sie instinktiv den Schlägen auszuweichen versuchte, sich aber gleichzeitig zwang, dort stehen zu bleiben, wo sie war. Ein besonders heftiger Hieb trieb ihr die Tränen in die Augen. »Auaaa! … Auuuuuaaa!«, schrie sie unwillkürlich auf.
»Stell dich nicht so an!«, wies Violett sie zurecht. »Eine unachtsame Göre wie du hat das dringend nötig.«
»Jawohl, Madam!«, jammerte Tamora, den Schmerz immer noch spürend. »Aber es tut so weh!«
»Was hast du denn gedacht, wie sich eine Züchtigung anfühlt?«, lächelte ihre Freundin. »Hast du die Gerte nicht ins Spiel gebracht?« Sie verpasste ihr noch einen Hieb, aber mit deutlich weniger Kraft.
Tamora keuchte auf. »Ja, schon … habe ich«, gab sie zu.
Violett lachte und ließ die Gerte dreimal schnell hintereinander über das Gesäß ihrer Prinzessin tanzen, die sich unter den Hieben wand, wobei die Kette mit den Klammern zwischen ihren Brüsten klimperte, und die Bewegung die Klammern noch fester zudrückte.
Tamora wimmerte und keuchte, dachte aber nicht daran aufzugeben.
»Und fühlt sich die Gerte gut an?« Sie gab ihr jetzt einen deutlicher festeren Schlag, und Tamora schrie laut auf.
»Ja … tut sie«, erwiderte sie keuchend. Ihr Hintern war von zarten roten Linen überzogen. Auch war sie im Gesicht rot vor Anstrengung und einer gewissen Scham, weil ihr Violett zum ersten Mal auf diese Weise erstmals eine Lust verschaffte, über die sie bislang nur in ihren Romanen geschrieben und nur zu oft in ihren Träumen ausgemalt hatte.
»Du bist in der Tat fürchterlich verdorben«, urteilte Violett. »Jetzt räumst du die letzten Handtücher ein und anschließend kommst du in den Salon.«
Tamora tat, wie ihr befohlen war, während Violett wieder ins Wohnzimmer ging. Ihr Hintern glühte und brannte wie Feuer. Sie glaubte sogar, noch einzelne Hiebe nachfühlen zu können. Ein solches Spiel hatte bislang immer nur in ihrem Kopf stattgefunden und da war es anders gewesen. Es fühlte sich für sie an, wie ein langersehnter Rausch, und es nun endlich zu erleben, war viel intensiver als in ihren Fantasien.
Als sie fertig war, nahm sie sich noch einen kurzen Moment Zeit, um ihr Kleid und die Schürze zu richten und ihr Häubchen wieder in Position zu rücken. Dann ging sie mutig in den Salon, wo ihre Freundin bereits auf sie wartete.
Violett hatte ihren Kimono ausgezogen und stand nackt vor ihr.
»Komm her!«, befahl sie, und als Tamora zu ihr getreten war, griff sie mit beiden Händen nach den Klammern. »Das könnte jetzt etwas weh tun …« Sie sah ihrer Prinzessin in die Augen. »Bist du bereit?«
Tamora nickte mit geweiteten Augen und Violett öffnete beide Klammern auf einmal. Ein brennender Schmerz durchzuckte ihren Körper, und ihr wurde beinahe schwarz vor Augen. Sie keuchte und ließ sich in den Schmerz fallen, nahm ihn an und begrüßte ihn, solange, bis es langsam besser wurde.
»Du wolltest diese Art Spiel testen«, meinte Violett mit einem süffisanten Lächeln.
»Ja …«, hauchte Tamora mit belegter Stimme.
»Wenn dir das Missgeschick nicht passiert wäre, sähe dein Hintern anders aus. Du solltest deine Aufgaben ernst nehmen, wenn du in einem Hausmädchenkostüm erscheinst, meinst du nicht auch?«
»Ich nehme meine Aufgaben sehr ernst«, protestierte Tamora.
»Ist das wirklich so?«, erwiderte Violett mit einem Schmunzeln. »Dann beweis es mir!« Sie wies auf das Sofa, wo jetzt ein Vibrator lag.
Tamora setzte sich darauf und zögerte. »Soll ich …?«
»Ich kann mir vorstellen, dass wir heute noch anderes vorhaben, oder?«
Eilig griff Tamora nach dem Vibrator und schaltete ihn ein. Sie zögerte, wusste nicht, ob Violett wünschte, dass sie sich entkleidete. Also zog sie nur die Schürze und das Kleid ein Stück nach oben und spreizte die Beine ein wenig. Sie lächelte in sich hinein, weil sie ihr so die hübschen Strumpfhalter zeigen konnte. Dann hielt sie sich den summenden Vibrator zwischen die Beine, während ihre Königin sie dabei beobachtete.
Sofort durchzuckte sie ein prickelndes Gefühl, und sie genoss die angenehme Stimulation. Sie lehnte sich etwas zurück und spreizte die Beine weiter, damit ihre Freundin gut sehen konnte, was sie da vor ihren Augen tat. Mit langsamen Bewegungen führte sie den Vibrator über ihre Klitoris und darum herum, während sich die Erregung immer mehr in ihr aufbaute. Dass ihr ihre geliebte Vio dabei zusah, beflügelte sie nur noch mehr.
»Stell ihn eine Stufe höher!«, befahl Violett ihr plötzlich.
Eigentlich fühlt es sich schon jetzt sehr gut an, dachte Tamora, aber sie gehorchte und erhöhte die Intensität der Vibration um eine Stufe. Der Vibrator begann nun stärker und mit höherer Frequenz zu vibrieren, und die intensive Stimulation ließ sie lustvoll keuchen. So direkt auf ihrer Lustknospe empfand sie es fast als zu intensiv, und doch genoss sie die überwältigende Stimulation, der sie sich nicht entziehen konnte. Sie stöhnte voller Lust und ihre Schenkel begannen unwillkürlich zu zucken.
»Das ist noch nicht zufriedenstellend«, meinte Violett. »Noch eine Stufe!«
Tamora gehorchte, und als sie die Stärke noch einmal erhöhte, schrie sie gellend auf. Die Stimulation war so stark, dass sie fast glaubte, explodieren zu müssen, und keuchend hielt sie den Vibrator ein Stück von sich weg. Doch da war Violett schon über ihr.
»Nein, meine kleine unerzogene Prinzessin! So kommst du mir nicht davon!« Sie packte Tamoras Hand und drückte den Vibrator wieder auf ihre Scham, worauf sich ihre Freundin heftig unter ihr wand.
Tamora schaffte es nicht, sich den Wellen der Lust zu entziehen, die durch ihren Körper brandeten. Sie keuchte heftig. Ihr Gesicht verzerrte sich fast schmerzhaft und sie stieß ein langgezogenes Stöhnen aus.
Sie hielt den Vibrator nun auch freiwillig gegen ihre Klitoris gepresst, während Violett nach dem Gleitmittel und dem Analplug griff, den sie zuvor auf dem Tisch abgelegt hatte.
Während sie den Plug mit dem feuchten Gel einrieb, begann Tamora bereits damit, sich im Wissen, um den kommenden Orgasmus, wie wild auf dem Sofa hin und her zu werfen. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn.
»Wehe, du kommst ohne meine Erlaubnis!«, drohte Violett mit Nachdruck.
Tamora lag verzweifelnd winselnd vor ihr, während das laute Brummen des Vibrators beinahe ihr stoßartiges Keuchen übertönte.
Violett griff einem von Tamoras bestrumpften Beine und zog es hoch, sodass sie einen besseren Blick auf ihren Intimbereich hatte. Dann setzte sie den Plug an der Rosette ihrer Prinzessin an und drückte ihn hinein.
Vollkommen widerstandslos glitt das Sex-Toy in Tamoras Anus. Sie stieß ein tiefes Stöhnen von irgendwo weit unten aus ihrer Kehle aus, während Violett den Plug erbarmungslos bis ganz in sie hinein schob.
Tamora wand sich vor Lust auf dem zerwühlten Sofa. Ihr Gesicht hatte die rötliche Färbung ihres Hinterteils angenommen. Sie war absolut ausgefüllt von dem Plug und der Vibrator hatte ihre Klitoris in seiner Gewalt. Ihr Atem ging rasch und stoßweise, und das Zucken ihrer Schenkel hatte beinahe ihren ganzen Körper erfasst.
»Und jetzt noch eine Stufe höher«, ordnete Violett an. »Ich will deinen Orgasmus sehen. Schau mir in die Augen und wehe, du schreist nicht, wenn du kommst!«
Tamora brauchte einige Sekunden, bis die Worte zu ihr durchgesickert waren. Dann schluckte sie heftig und zwang sich, den Vibrator noch um eine Stufe höher zu stellen. Eine geradezu brutal intensive Welle der Stimulation fegte durch ihren Körper. Es war für sie fast schon unerträglich, und doch schaffte sie es irgendwie, die alles durchdringende Vibration in sich aufzunehmen. Sie zuckte und wand sich, und schon nach wenigen Sekunden brach sich ein explosionsartiger Orgasmus in ihr seine Bahn. Sie schrie ihre Lust hemmungslos heraus, während sie ihrer Vio in die Augen sah. Ihr lustvoller Schrei hallte durch den Salon, dann wurde er leiser und verwandelte sich in ein erschöpftes, winselndes Keuchen. Japsend stieß sie die Luft aus und fühlte eine große Schwäche über sich kommen.
Violett nahm ihr den Vibrator aus der Hand und schaltete ihn aus. »Ich hoffe, du hast jetzt gelernt, dich auf deine Arbeit zu konzentrieren.«
Tamora lag mit gespreizten Schenkeln flach auf dem Sofa. Ihre Brust hob und senkte sich schnell. Sie stieß ein schwaches Geräusch der Zustimmung aus.
»Dann wirst du von jetzt an sicher nicht noch einmal ein solches Missgeschick an den Tag legen!« Violett lächelte. Sie sah auf ihre Tammy herab, die vollkommen erschöpft auf dem zerwühlten Sofa lag und immer noch vollkommen mitgenommen war von einem der heftigsten Orgasmen, die sie jemals erlebt hatte. »Damit du deine Lektion aber nicht so schnell vergisst, würde ich vorschlagen, dass du den Plug gleich drin behältst, während du hier wieder für Ordnung sorgst«, lächelte sie. »Und wenn du wieder im Hausmädchenkostüm erscheinst und ich irgendeine Form von Fehlverhalten bei dir feststelle, wirst du hier gleich mehrere Tage mit einem Plug putzen. Haben wir beide uns verstanden?!«
Tamora nickte glücklich, zog Violett zu sich hinunter und küsste sie innig. Dann schob sie ihren Mund an ihr Ohr und flüsterte: »Du hast mich heute wahnsinnig gemacht … Danke für dieses tolle Spiel … Du ahnst ja gar nicht, wie sehr ich dich liebe.«
»Oh doch, meine süße Prinzessin … ich weiß es«, hauchte Violett. »Glaub mir, ich weiß das sehr genau.«
***
Kapitel 2
Eine Weile hatten sie kuschelnd auf dem Sofa gelegen und der Tee war darüber kalt geworden.
»Soll ich uns frischen machen?«, fragte Tamora, nachdem sie an ihrer Tasse genippt hatte.
»Mit einem Stövchen hättest du ihn heiß halten können … Meinst du, den würde ich so noch trinken?«, tadelte Violett sie streng und schlüpfte wieder in die Rolle der strengen Hausherrin.
»Nein, natürlich nicht. Verzeiht mir meine dumme Frage, Madam«, erwiderte Tamora, jetzt wieder ganz Hausmädchen. Sie war aufgestanden, hatte ihr Kostüm gerichtet und vollführte einen standesgemäßen Knicks. »Ganz wie Madam wünschen.«
Violett lächelte gnädig und sah dabei zu, wie ihre Freundin mit dem Servierblech catwalkmäßig auf die Küche zuschritt.
»Hast du nicht etwas vergessen, Prinzessin?«
Tamora blieb stehen, drehte sich herum.
»Was meinen Madam?«
Violett machte eine Geste mit ihrem Kopf, die andeutete, dass das Sofa zuvor noch aufzuräumen sei.
»Natürlich, Madam. Wird sofort erledigt.« Sie stellte das Teegeschirr noch einmal ab und richtete Kissen und Decke, bevor sie in der Küche verschwand.
Du verdammtes, kleines geiles Biest, lachte Violett in sich hinein. An den heutigen Tag wirst du noch lange denken. Fordere nie jemanden zu einem Spiel heraus, wenn du es nicht gewinnen kannst, Prinzessin. Dabei dachte sie an die Fernbedienung des R/C-gesteuerten Analplugs, den sie ihr eingeführt hatte und streichelte sanft über die Steuerung.
Etwa zehn Minuten später kam Tamora zurück. Auf den hohen Penny-Absätzen ihrer lackschwarzen Pumps schwankte sie ein wenig und musste die Serviceplatte immer wieder ausgleichen, damit ihr nichts herunterfiel.
Da Violett das Geschirr nicht riskieren wollte, wartete sie geduldig, bis ihre geliebte Freundin damit begann ihr eine Tasse Tee einzuschenken. Mit einem leichten Grinsen in den Mundwinkeln betätigte sie den Controller bei mittlerer Vibration. Das Ergebnis war ein voller Erfolg, denn ihre Prinzessin fuhr derart erschrocken zusammen, dass sie ein Stück in die Knie ging, drohte nach vorn auf den Tisch zu fallen und dabei reichlich Tee verschüttete. »Ja kannst du nicht wenigstens einmal aufpassen?!«, fuhr sie ihre Tammy an und sprang sofort vom Sofa auf. »Hatten wir das nicht erst, Prinzessin? … Dabei dachte ich, du hättest verstanden deine Arbeit ordentlich zu verrichten!«
Tamora war immer noch so überrascht, dass sie unter Violetts strenger Ansprache, gleich noch einmal zusammenzuckte.
»Habt … Nachsicht mit … miiir, Madammm«, stammelte sie mit zitternden Beinen, weil Violett erneut einen Vibrationsschub auslöste.
»Nachsicht? … Warum sollte ich mit dir Nachsicht haben?«
»Madam hat mich nicht vorbereitet«, murmelte Tamora. Sie bemühte sich weiter ihre Rolle zu spielen, obgleich sie Violett für diese unvermittelte Aktion am liebsten an den Hals gesprungen wäre. Aber nur, um sie auf das Sofa zu schubsen und kräftig auszukitzeln.
»Hausangestellte müssen nicht in alles eingeweiht werden, oder?«
»Selbstverständlich nicht, Madam«, nickte sie und hielt ihren Kopf weiterhin gesenkt.
»Dann will ich mal ausnahmsweise Gnade vor Recht walten lassen«, zeigte sich Violett versöhnlich, setzte sich und nahm ihre Tasse auf.
Tamora war sich unsicher, was sie jetzt tun sollte und blieb wortlos stehen.
»Willst du keinen Tee, Prinzessin?«
»Doch«, nickte Tamora sofort.
»Du hast dir doch auch eine Tasse eingeschenkt. Worauf wartest du?«
Tamora zeigte ein Lächeln, setzte sich zu ihr und wollte bereits nach ihrer Tasse greifen, als Violett sie empört ansah: »Na, sag mal, Prinzessin. Mal ganz abgesehen davon, dass das kein Platz für Dienstboten ist … Du musst schon vorher fragen, ob du ein Sitzmöbel benutzen darfst.«
Tamora sah sie jetzt direkt an. In ihren Augen funkelte es gefährlich. Es war ein Blick der besagte: ›Übertreibe es nicht gleich … es ist für mich das erste Mal!‹.
Violett erwiderte ihren Blick. Sie hatte verstanden, beendete das Spiel aber noch nicht. Ein wenig wirst du schon noch aushalten müssen, Prinzessin, dachte sie bei sich. »Du darfst dich auf den Boden setzen … und denk dabei an deine Körperhaltung.«
Tamora war ihrer Aufforderung gefolgt und hatte sich ihr gegenüber in sklavischer Haltung niedergelassen. Sie wusste, dass Violett jede ihrer Bewegungen genau registrierte und sie keinen Augenblick aus den Augen ließ. Unsicher nahm sie einen Schluck Tee zu sich, denn sie rechnete damit, dass Violett wieder die Vibration einschalten würde. Aber nichts dergleichen geschah. Schweigend tranken sie ihren Tee und als sie sich ziemlich sicher fühlte, Violett würde von ihrer ›Macht‹ keinen Gebrauch mehr machen, geschah es. Sie war gerade dabei einen Schluck zu sich zu nehmen, als ihre Freundin den Plug mit voller Vibration erzittern ließ. Fast wäre ihr die Tasse aus der Hand gefallen. Sie hatte sich so sehr erschrocken, dass sie aus ihrer knienden Position hochfuhr und ihre Königin mit großen Augen ansah, die nicht daran dachte das Sex-Toy abzuschalten. Mühsam stellte sie ihre Tasse zurück.
»Macht das was mit dir?«, wollte Violett wissen.
»Ja, Madam.«
»Und was?«
»Ich werde feucht davon, Madam«, erwiderte sie verschämt.
»Muss ich das kontrollieren?«
»Wenn Madam es wünscht?«
»Dann steh auf, dreh dich um und beug dich nach vorn. Ich will sehen, wie nass es dich macht.«
Tamora kam ihrem Wunsch augenblicklich nach und präsentierte ihrer Freundin den nackten Po, wobei sie ihre Beine so weit wie möglich spreizte.
»Können Sie es sehen, Madam?«
»Wenn du deine Schamlippen ein wenig auseinanderziehen würdest, wäre es besser«, antwortete Violett mit einem Lächeln.
Die Situation erregte Tamora und sie spürte ihre Nässe. Mehrfach rutschten ihre glitschigen Finger bei Versuch Violetts Kommando nachzukommen ab.
»Sehr schön, Prinzessin und jetzt komm zu mir.«
Tamora kam um den Tisch herum und ging vor ihr in Position.
»Geh in die Hocke, spreize die Beine und sieh mich an.« Violett wartete, bis ihre Freundin soweit war. »Und jetzt wirst du mich anschauen, während du es dir machst. Du wirst mir deinen Höhepunkt ankündigen und von zehn herunterzählen … Hast du mich verstanden?«
Tamora nickte. Sie war auf das höchste erregt. Sofort begann sie sich selbst zu stimulieren. In Violetts Augen erkannte sie deren Lust, die ihr diese Situation bereitete, und ein Gefühl des Glücks machte sich in ihr breit. Es dauerte nicht lange bis ihr Stöhnen lauter und ihr Atem schneller ging.
»Zehn … Madam …«, keuchte sie plötzlich und spürte wieder den Vibroplug in ihrem Po. »neun …«
»Weiter, Prinzessin … komm schon … zeig mir deine Geilheit! Mach es dir für deine Königin!«
»… fünf … vier … ooooh ... jaaaa … gleich … « Ihre Beine zitterten und die Kontraktionen waren kaum noch zu steuern. Sie kam nicht mehr dazu weiterzuzählen. Alles in ihr wollte nur noch eins …
… einen weiteren Höhepunkt!
Sie spürte auch nicht, wie Violett sie an den Schultern griff und hielt, als sie explodierte und ihre Angebetete mit verschleiertem Blick wie aus weiter Ferne ansah. Dann brach sie zusammen und lag mit ihrem Kopf in Violetts Schoß. Die Vibration in ihrem Hintern hatte aufgehört. Aber sie glaubte sie immer noch zu spüren. In ihre Augen schossen Tränen ein, die in kleinen Rinnsalen über ihre Wangen liefen und von Violett weggewischt wurden, während sie ihr den Kopf streichelte. Sie genoss die Zärtlichkeit, die ihre Freundin ihr schenkte, wie sie so zwischen ihren Beinen kniete, ihren Kopf gegen ihren Bauch presste und sie mit ihren Armen umschloss.
»Das war wundervoll, Prinzessin«, lobte Violett sie flüsternd. »Ich liebe es, mich in deine Augen zu versenken, wenn du kommst … das ist so schön anzuschauen.«
Tamora lächelte glücklich. »Ich weiß, dass du es liebst und es gefällt mir auch«, stöhnte sie, immer noch nach Luft ringend. »Lass mich nicht los, Vio.«
»Ich werde dich nie wieder loslassen, Tammy … niemals.«
Tamora hob leicht ihren Kopf und schaffte es aus ihrer Lage Violett einen Kuss auf den Oberschenkel zu drücken, wo ihr Lippenstift einen roten Abdruck hinterließ.
*
Der Nachmittag verging wie Flug und Tamora schickte sich an, sich um das gemeinsame Abendessen zu kümmern. Sie war dafür bereits vor Violetts Krankenhausentlassung einkaufen gewesen. Jetzt wollte sie ihre geliebte Königin damit überraschen.
»Ich husche in die Küche«, sagte sie und machte sich aus der Umarmung frei.
»Wieso?«, gähnte Violett, die ein kleines Nickerchen gemacht hatte.
»Muss Kartoffeln bürsten und den Lachs zubereiten. Natürlich nur, wenn Madam erlauben«, erwiderte sie frech grinsend.
»Madam erlaubt«, schmunzelte Violett, wobei sie sich die Kuscheldecke bis an die Nase zog.
»Sehr gnädig, Madam!«, forderte Tamora sie mit einem Knicks heraus und begab sich in die Küche. Nachdem sie einen Topf bereitgestellt hatte, begann sie damit die Kartoffeln unter fließendem Wasser gut abzubürsten. Dann legte sie die Erdäpfel ins Salzwasser, gab etwas Lorbeer hinzu.
»Nur weich kochen … mmh … cirka … Minuten? … na, ich schau mal zwischendurch«, murmelte sie vor sich hin. »Jetzt … ach ja …« Sie trällerte leise ein fröhliches Lied vor sich hin und bewegte sich dazu im Takt, während sie Dill, Kerbel, Estragon und Sauerampfer wusch und vorsichtig trocken schleuderte. Anschließend begann sie die Blätter von den Stielen zu zupfen und grob zu zerpflücken. »Sie liebt mich … sie liebt mich nicht … oh doch, ich weiß: Sie liebt mich«, kam es ihr halblaut über die Lippen.
Sie hatte Violett nicht bemerkt, die sich, nur mit ihrem Kimono bekleidet, in den Türrahmen gelehnt und sie schweigend beobachtet hatte. Erst ihr Lachen riss sie aus ihrem versunkenen Tun.
»Was gibt es zu lachen, Madam?«, erkundigte sie sich mit einem kessen Seitenblick, wobei ein schelmisches Grinsen ihre Lippen umspielte. »Ist der Anblick von Dienstboten bei der Arbeit für die Herrschaft so erheiternd?«
»Machst du dich gerade über mich lustig, Prinzessin?«, erwiderte Violett und betätigte kurz den R/C-Controller, den sie versteckt hinterm Rücken gehalten hatte, worauf Tamora derart zusammenzuckte, dass die Frühlingszwiebel in ihrer Hand, die sie gerade in feine Ringe schneiden wollte, quer durch die Küche flog und zwei Schritte vor Violetts Füßen zu liegen kam.
»Wie käme ich dazu, Madam«, gab sie amüsiert zurück, nachdem sie den Schreck überwunden hatte und fügte feixend hinzu: »Wo Madam über die Macht verfügt … oder muss ich sagen … Dunkle Macht? Wenn ich von ihr laufend vibrierend daran erinnert werde, wo sie steckt?«
»Immer zu zweit sie sind. Keiner mehr, keiner weniger. Ein Lehrer und ein Schüler«, entgegnete Violett schmunzelnd. Sie bückte sich, hob die Zwiebel auf und kam auf Tamora zu. »Viel zu lernen du noch hast. Dann erst eine gute Sub du wirst sein.«
»Vorsicht du walten lassen musst, wenn in die Zukunft du blickst, Königin …« Tamora nahm ihr die Zwiebel aus der Hand und konterte im Stil Meister Yodas. »Die Furcht vor Kontrollverlust ein Pfad zur dunklen Seite ist.«
»Übertreiben du nicht sollst, Prinzessin. Sonst fühlen den ›Strap-On‹ du wirst!«
Das war der Augenblick, an dem sich Tamora vor ihr auf die Knie warf und sie mit nach oben gereckten Armen ansah: »Au ja, verehrungswürdige Gebieterin!« Dann senkte sie ihren Blick und murmelte mit gespitzten Lippen in flehendem Ton: »Aber bitte nicht auf der dunklen Seite einführen, oh meine geliebte Königin.«
»Du kannst so schön bescheuert sein«, grinste Violett und lachte laut los. »Beizeiten erzählst du mir mal, was du dir einwirfst. Ja?« Sie half ihr auf, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Komm, ich helfe dir … sag einfach, was ich machen soll.« Dabei gab sie ihr einen leichten Klaps auf den Po, was ihre Freundin mit einem schrägen Seitenblick quittierte, weil sie wieder eine Vibration in ihrem Anus befürchtete.
»Du musst mir nicht helfen, aber natürlich freu ich mich … Moment.« Tamora schnitt die Zwiebel in feine Ringe und legte sie zusammen mit den Kräutern in kaltes Wasser ein. »Du könntest den Sauerrahm mit Crème fraîche und Milch verrühren …«
»Schmeckst du das auch mit Salz, Zucker und einem Esslöffel Zitronensaft ab?«, erkundigte sich Violett.
Tamora, die gerade den Backofen vorgeheizt hatte, nickte und verteilte den Lachs in einer flachen Form mit ausgelassener Butter. »Wenn du soweit bist …«, sie prüfte die Kartoffeln, »die können abgegossen werden. Lass sie gut ausdämpfen. Dann auf dem Backblech verteilen und flach drücken. … und natürlich mit Butter bestreichen.« Sie griff zur Käsereibe und als ihre Freundin soweit fertig war, bestreute sie die Kartoffeln mit den feinen Käseraspeln.
»Ich schieb mal beides in den Ofen«, meinte Violett und beträufelte den Lachs mit etwas Zitrone.
»Magst du mit mir derweil den Wein probieren? Es dauert ja ein bisschen, bis wir weitermachen können«, fragte Tamora und griff bereits zu einer Flasche ›Chardonnay‹.
Violett lächelte. »Wann hast du das alles geholt?«
»Noch bevor ich dich abgeholt habe. Ich wollte dich überraschen … und jetzt ist es sogar ein gemeinsames Kochen geworden … Das ist so schön … Was ist jetzt mit Wein?«
»Ja, gern … dann können wir gleich anstoßen.«
»Und worauf?«, fragte Tamora. Sie öffnete die Flasche, schenkte ein und reichte Violett ein Glas.
»Einfach auf uns? …«
»Fein … Auf unsere Liebe, Vio« Dabei stieß Tamora leicht gegen das Glas ihrer Freundin.
Sie nahmen beide einen Schluck und gaben sich ein Kuss.
»Achtest du bitte auf den Ofen, Vio?« Tamora war dazu übergegangen die Kräuter und Frühlingszwiebeln in einem Sieb abtropfen zu lassen. Dann rührte sie die Hälfte unter die Sauerrahmmischung und gab den Rest in eine große Schüssel.
»Der Wein ist lecker. Den hast du gut ausgewählt«, meinte Violett als sie die Kartoffeln aus dem Backofen nahm.
»Freut mich, dass er dir schmeckt«, lächelte Tamora und verteilte die Kartoffeln in der Schüssel. Dann gab sie den Lachs hinzu und die restlichen Kräuter samt Zwiebeln und würzte es mit etwas Pfeffer. »Wenn Madam sich bereits setzen wollen? Das Hausmädchen wird alles an den Tisch bringen.«
»Hör auf mit dem Quatsch«, grinste Violett. »Versteht sich wohl, dass ich mit anpacke, oder? Sieht übrigens richtig lecker aus.«
Tamora drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Danke.«
*
Nach dem Essen hatten sie sich unter einer Decke eng aneinandergekuschelt und einen romantischen Film auf DVD angesehen, dessen Nachspann gerade anlief.
Tamora veränderte ein wenig ihre Lage, legte ihren Kopf in Violetts Schoß und sah sie mit einem spitzbübischen Lächeln an. »Sonst fühlen den ›Strap-On‹ du wirst!«, äffte sie Meister Yoda nach und forderte ihre Freundin damit zu einer erneuten Spielrunde heraus, wobei sie mit ihrem Kopf fast unmerklich in Richtung des Schlafzimmers deutete.
»Ist meine Prinzessin schon wieder geil? Hat ja tatsächlich etwas von einer rolligen Katze!« Violett löste eine längere Vibration des ferngesteuerten Analplugs aus, worauf ihre Prinzessin sofort wieder glänzende Augen bekam und feucht wurde.
Statt einer Antwort führte Tamora Violetts Hand in ihren Schoß, ließ ihre Finger testend in sie eindringen. »Bin ich?«
»Und wie«, grinste Violett. Sie schlug die Decke zurück. »Dann komm, Prinzessin.« Sie machte sich von ihr frei, stand auf und schritt in ihrem unnachahmlich katzenhaften Gang auf das Schlafzimmer zu.
»Ich bin sofort bei dir, Vio ... Geh nur schon vor.«, erklärte Tamora und wartete bis ihre Freundin die Tür geöffnet hatte.
Kaum hatte Violett das Licht eingeschaltet, folgte ein völlig überraschter Aufschrei, gefolgt von einem: »Du bist nicht nur herrlich bescheuert, sondern auch ein abgedrehtes, verrücktes und liebenswürdiges Huhn! … Und ja, verdammt noch mal! … Ich liebe dich doch auch!«
Tamora betrachtete ihre Geliebte von der Tür her. Diesmal war es ihre Königin, der die dicken Tränen unendlichen Glücks über das lächelnde Gesicht liefen. Sie lächelte zufrieden. Die Überraschung ist mir mehr als nur gelungen, dachte sie.
Auf dem schneeweiß bezogenen Bett hatte sie vierundzwanzig herzförmige Folienballons – jeder einzelne war von ihr mit einer Sicherheitsnadel am Oberbett befestigt worden – zu einem großen Herzen arrangiert und in dessen Mitte, mit Rosenblättern, die Worte ›Side by side – Forever yours‹ geschrieben.
Violett kam auf sie zu und nahm sie fest in den Arm. »Du bist sooooo süüüüß«, murmelte sie gedehnt und drückte ihr einen langen heißen Kuss auf die Lippen. »Womit habe ich dich bloß verdient?«
»Ich weiß nicht?«, flötete Tamora, wobei sie vom einen bis zum anderen Ohr grinste. Dann fasste sie ihrer Königin unvermittelt in den Schritt, drang mit einem Finger in sie ein und hauchte: »Ich will dich da unten schmecken … jetzt!«, während sie ihre Freundin, die sich direkt ergeben hatte, mit sich auf den hochflorigen Teppich zog.
***
Kapitel 3
Zwei Tage später stand Bethany Reynolds Beerdigung an. Tamora war froh darüber, dass sie nicht allein gehen musste und Violett an ihrer Seite wusste, auch wenn diese ihre Freundin nie kennengelernt hatte. Dankbar drückte sie ihr die Hand.
Bethanys Mann wurde von zwei Männern begleitet. Niemand der Anwesenden ahnte, dass es sich bei diesen um Justizbeamte in Zivil handelte. Nur im engsten Freundeskreis kannte man die wahre Geschichte um Bethanys Tod, aber aus Rücksicht auf deren Familie sprach niemand darüber.
Es regnete als Tamora neben Violett dabei zusah, wie der Sarg langsam in die Grube hinabgelassen wurde. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Gerade Bethany war ihr immer eine tolle Freundin gewesen. Mit ihr hatte sie eine besondere, eine tiefe Freundschaft verbunden – und jetzt war sie nicht mehr da.
All die Tage hatte Tamora den Gedanken daran verdrängt, dass Bethany nur deshalb hatte sterben müssen, weil sie ihr spontan geholfen und ihr das Auto geliehen hatte.
Aus den Augenwinkeln beobachtete sie den Mann, dessen Frau den Tod gestorben war, den er ihr zugedacht und sich für sie gewünscht hatte. Und wenngleich sie nur durch puren Zufall mit dem Leben davongekommen war, würde sie der zutiefst empfundene Schmerz noch lange belasten.
Nach einigen letzten Worten des Priesters, trat auch sie, Hand in Hand mit Violett, vor das noch offene Grab. Beide hielten sie je eine schwarze Rose in den Fingern. Tamora liefen dicke Tränen übers Gesicht. Sie war kaum fähig zu sprechen. Ihr Schluchzen ließ ihre Stimme undeutlich klingen: »Plötzlich bist du nicht mehr da und die Vögel begrüßen den neuen Tag mit ihrem Singen, wie sie es auch am Tag zuvor taten. Nichts hat sich am Tagesablauf geändert … nur du …« Sie schluchzte laut auf. »Du bist fortgegangen … Ach … Bethany … nun bist du frei … schau meine Tränen … Sie wünschen dir Glück.«
Ihre Augen waren so feucht, dass sie kaum imstande war den Flug ihrer Rose zu verfolgen, als diese wie Zeitlupe langsam ins Grab hinabsank und auf den Sarg ihrer Freundin fiel.
Violett nahm sie tröstend in den Arm und wischte ihr die Tränen fort, nachdem auch sie ihre Rose hatte fallen lassen.
Tamora wandte sich noch einmal dem Grab zu und blickte plötzlich unerwartet direkt in das Gesicht von Bethanys Mann, der von zwei Beamten eskortiert wurde. Auch er sah sie an, doch mit ausdruckslosem Gesicht. Sie versuchte ihn zu hassen und wunderte sich darüber, dass sie es nicht konnte.
»Komm, Prinzessin«, meinte Violett und hakte ihren Arm ein.
Bethanys Mann öffnete den Mund ein wenig. Es schien als wollte er etwas sagen, aber er brachte keinen Ton heraus.
Auf einen Wink von Chiefinspector Whitehead, der mit Sergeant Smithers, ebenfalls zur Beerdigung gekommen war, brachten ihn die beiden Justizbeamten fort.
»Wir werden für ein verlängertes Wochenende verreisen«, erklärte Violett. »Es wird uns beiden gut tun. Wir müssen unbedingt etwas Abstand gewinnen.«
»Ich kann euch gut verstehen«, erwiderte Whitehead in vertraulichem Ton. »Ganz wird es nicht gehen. In paar Monaten wird es zum Prozess kommen. Aber ich wünsche mir, dass es euch gelingt. Das Leben geht weiter und keiner von euch muss sich Vorwürfe machen. Ihr tragt an der ganzen Sache keine Schuld … Passt auf euch auf.«
Er tippte noch grüßend an seinen Hut und ging, gefolgt von seinem Sergeant, zu seinem Dienstwagen.
*
»Jetzt lade ich dich zum Essen ein, Prinzessin«, lächelte Violett sie an, während sie Arm in Arm langsam auf den Ausgang des Friedhofs zuschritten. Tamora sah sie traurig, aber dankbar an. »Wir überlegen uns mal, wohin wir dieses Wochenende fahren … vielleicht nach Torquay? Was meinst du? … Und nach dem Essen entführe ich dich in die Möbelgeschäfte. Es wird Zeit, dass wir dir einen ordentlichen Arbeitsplatz einrichten.«
»Ein Wochenende mit dir am Strand und in das Riesenrad?« Sofort begannen Tamoras Augen freudig zu strahlen. »Oh ja, Vio … und das Büro … darauf freue mich sehr.«
»Weißt du, ich habe mir überlegt, dass es doch am schönsten wäre, wenn wir das Gästezimmer mit diesem zusammenlegen und gemeinsam zum Arbeiten nutzen und nicht jeder für sich allein in seinem Raum hockt. Wir lassen die Wand rausnehmen. Das Gästezimmer kann erst einmal in das ungenutzte Zimmer … Was meinst du?«
Tamora nickte. »Finde ich eine gute Idee … Wo hast du eigentlich deine Büroeinrichtung gekauft?« Nachdem ihr Violett den Händler genannt hatte, meinte sie: »Dann ergänzen wir sie … ist doch schöner, wenn alles zusammenpasst, findest du nicht auch?«
Jetzt war es Violett die schmunzelnd nickte. »Aber bevor wir uns ins Getümmel stürzen … ich bekomme Hunger.«
»Dann wird es Zeit, dass wir etwas dagegen unternehmen.«
***
Kapitel 4
Eine Woche später waren die Umbauarbeiten abgeschlossen und das alte Gästezimmer in den leeren Raum verlegt worden. Damit war Tamora einen weiteren Schritt gegangen, sich von den Altlasten ihres bisherigen Lebens zu trennen. Auch ihre persönlichen Sachen waren inzwischen abgeholt worden. Doch das hatte sie sich allein nicht getraut – Larry, Clark und andere Freunde Violetts waren ihr dabei zur Seite gestanden, um jeden möglichen Übergriff seitens ihres Ex-Freundes direkt im Keim zu ersticken. Ihr Anwalt hatte ihm mittlerweile eine Frist zum Auszug gesetzt.
Sie saß an ihrem Laptop und arbeitete begeistert an ihrem neuen Roman, über dessen Plot sich Violett beim Frühstück königlich amüsiert hatte.
»Du hast heute morgen darüber noch gewitzelt«, meinte Tamora und schaute sie an. »Fakt ist: Ich finde die Idee nicht nur als Fiktion gut.«
»Was willst du damit andeuten?« Violett legte den Füllfederhalter beiseite, mit dem sie zuvor einige Briefe unterschrieben hatte.
»Na, überlege doch mal«, schmunzelte sie. »Es ist ja schön und gut, dass wir Geld in Immobilien anlegen und daraus zusätzliche Einnahmen generieren … Aber hast du schon einmal daran gedacht, das Betätigungsfeld zu erweitern?«
Violett steckte sich eine Zigarette an, nahm einen tiefen Zug und lächelte. »Ich ahne worauf du hinaus willst. Du denkst an ein weiteres Standbein.«
»Wie wäre es denn, wenn wir tatsächlich ins Filmgeschäft einsteigen würden? Ich stell mir das durchaus lukrativ vor … begleitet von einer eigenen Webseite und dem was heute so üblich ist.«
»Deinem Gesichtsausdruck nach, scheint es dir mit dieser ausgeflippten Idee absolut ernst zu sein, wie?«
»Ist es auch«, erwiderte Tamora ernst. »Wir könnten es genauso wie im Plot machen … uns nicht nur filmen lassen, sondern die Streifen auch noch selbst produzieren und vertreiben.«
»Ganz ehrlich, Prinzessin?« Violett aschte ab und grinste lakonisch. »Manchmal bist du ganz schön durchgeknallt, … süß, bewunderns- und liebenswert bis in jede einzelne Pore deines Körpers, ohne Zweifel … aber du bist so was von ver- und überdreht! … Wenn ich es nicht besser wüsste, dann müsste ich dich täglich fragen, was du dir da heimlich durch die Nase ziehst.«
»Ich brauche keine Drogen«, griente Tamora frech. »Komm, wir gehen in die Küche, machen uns einen Kaffee und ich versuche dir meine Idee mal detailliert darzulegen.«
»Einen Kaffee … Ist augenblicklich die beste Idee von dir«, scherzte Violett und stand auf. »Aber der wird sehr stark werden müssen! Sehr stark, Prinzessin!«
»Sehr stark, Prinzessin!«, äffte Tamora sie gedehnt nach und schenkte ihr einen Luftkuss. »Geh nur schon vor … Ich will nur gerade den Abschnitt zu Ende schreiben. Dauert zwei Minuten.«
*
Als Tamora ihr folgte, wartete Violett bereits im Wohnzimmer auf sie und forderte ihre Prinzessin auf, es sich neben ihr auf dem großen Sofa bequem zu machen.