The Dirty Hoe: Schmutzige Finger - Shea Balik - E-Book

The Dirty Hoe: Schmutzige Finger E-Book

Shea Balik

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Beschreibung

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in den Smokey Mountains, wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind. Als Vail Sommerlin von einem entfremdeten Onkel ein Haus in Cedar Falls erbt, ist er begeistert über die Gelegenheit, von seiner neugierigen Mutter wegzuziehen, die er zu sehr liebt, um ihr zu sagen, dass sie sich aus seinem Leben raushalten soll. Er hätte nur nie davon geträumt, dass ein neues Leben darin bestehen würde, den Mann seiner Träume zu finden. Als Lakota White Vail Sommerlin zum ersten Mal sieht, weiß er, dass er seinen Seelenverwandten gefunden hat. Er ist sich ziemlich sicher, dass seine Großmutter sich kringelig lachen würde, wenn sie gerade auf ihn herabschauen sollte. Wahrscheinlich rief sie dabei sogar immer wieder: „Ich hab’s dir doch gesagt.“ Warnung: Ein Selbstmordversuch und ein korrupter Bürgermeister, der darauf aus ist, die Stadt zu zerstören, stiften die verrückten Jungs aus Cedar Falls erneut an, sich den beiden zuliebe zu verbünden und auf ihre ganz eigene Art zu helfen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 43.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

ÜBER SHEA BALIK

LESEPROBE:

The Dirty Hoe: Schmutzige Finger

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in den Smokey Mountains, wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind.

Als Vail Sommerlin von einem entfremdeten Onkel ein Haus in Cedar Falls erbt, ist er begeistert über die Gelegenheit, von seiner neugierigen Mutter wegzuziehen, die er zu sehr liebt, um ihr zu sagen, dass sie sich aus seinem Leben raushalten soll. Er hätte nur nie davon geträumt, dass ein neues Leben darin bestehen würde, den Mann seiner Träume zu finden.

Als Lakota White Vail Sommerlin zum ersten Mal sieht, weiß er, dass er seinen Seelenverwandten gefunden hat. Er ist sich ziemlich sicher, dass seine Großmutter sich kringelig lachen würde, wenn sie gerade auf ihn herabschauen sollte. Wahrscheinlich rief sie dabei sogar immer wieder: „Ich hab’s dir doch gesagt.“

Warnung: Ein Selbstmordversuch und ein korrupter Bürgermeister, der darauf aus ist, die Stadt zu zerstören, stiften die verrückten Jungs aus Cedar Falls erneut an, sich den beiden zuliebe zu verbünden und auf ihre ganz eigene Art zu helfen.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 43.000 Wörter

SHEA BALIK

The Dirty Hoe: Schmutzige Finger

Cedar Falls 12

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „The Dirty Hoe“:

Shea Balik

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Manchmal geht es im Leben darum, alles für einen Traum zu riskieren, den niemand außer dir selbst sehen kann.

Kapitel 1

„Bist du sicher, dass wir das tun sollen?“, fragte Macon zum ungefähr hundertsten Mal in den letzten drei Stunden.

Vail Sommerlin begann, sich über seinen Cousin zu ärgern. Er hätte niemals anbieten sollen, ihn mitzunehmen. Bevor er antwortete, zählte Vail bis zehn und holte tief Luft. Er stellte sich vor, wie er beim Ausatmen die gesamte negative Energie von sich gab.

Als das nicht funktionierte, sagte er gereizt: „Zum letzten Mal, Macon, ja. Dass Onkel Calhoun mir sein Haus hinterließ, ist ein Zeichen dafür, dass wir aus Georgia verschwinden sollten, bevor einer von uns seine Mutter umbringt.“ Nicht, dass sie ihre Mütter nicht beide aus vollem Herzen geliebt hätten, aber da sie nur zehn Minuten von ihrem Elternhaus entfernt lebten, fanden ihre Mütter jeden – und Vail meinte wirklich jeden – Grund, einfach vorbeizuschauen.

Für Vail war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, etwa einen Monat her. Es war ein Freitagabend gewesen, was, wie jeder wusste, Dating bedeutete, und er wurde gerade von einem Typen gevögelt, den er in einer Bar abgeschleppt hatte, als seine Mutter ihren Schlüssel benutzte, um in das Haus zu gelangen, das Vail und Macon gemietet hatten. Wäre das alles gewesen, hätte Vail vielleicht darüber hinwegsehen können, aber das war es nicht.

Nein. Sie kam direkt in sein Zimmer, ohne anzuklopfen, und begann, ihm Fragen zu einer Dinnerparty zu stellen, die sie veranstaltete, und ob er helfen könnte. Er war sich nicht sicher, was ihn mehr störte: dass es ihr offenbar egal war, dass er gerade gefickt wurde, oder dass der Typ nicht einmal langsamer wurde, als sie den Raum betrat.

Im Ernst, wie krank war das?

Nachdem er sowohl seine Mutter als auch den Mann rausgeschmissen hatte, betrank sich Vail hingebungsvoll – bis er auf dem Teppich lag. Er hatte gehofft, diese Nacht vergessen zu können, aber offenbar würde aller Alkohol der Welt diese Erinnerung niemals auslöschen können.

„Ja, aber …“ Macon kaute auf seiner Unterlippe und warf Vail den traurigen Hündchenblick zu, den sein Cousin bestens drauf hatte. „Mom und Tante Adele haben die ganze Nacht lang geweint. Ich glaube …“ Macons Stimme brach. Sein Cousin war schon immer zu weichherzig gewesen. „Ich glaube, wir haben ihnen das Herz gebrochen, als wir gegangen sind“, flüsterte Macon, als würde er sich schämen.

Ja. Er hätte Macon auf jeden Fall zu Hause lassen sollen. Nur liebte er seinen Cousin wirklich. Sie waren nur drei Häuser voneinander entfernt aufgewachsen. Da Macons älterer Bruder Tifton ständig auf seinem jüngeren Bruder herumhackte, hatte Macon die meiste Zeit bei Vail zuhause verbracht.

Die beiden waren eher Brüder als Cousins, und so sehr Macons schüchterne Art Vail manchmal auf die Nerven ging, konnte er sich nicht vorstellen, ohne ihn drei Stunden weit wegzuziehen. „Es wird ihnen gut gehen“, versicherte Vail seinem Cousin. „Es ist schließlich nicht so, dass wir auf die andere Seite des Planeten ziehen. Cedar Falls ist nur drei Stunden entfernt. Es ist nah genug, dass sie uns besuchen können.“ Vail betete nur, dass es weit genug entfernt war, dass sie den Weg nicht zu oft zurücklegen würden.

WILLKOMMEN IN CEDAR FALLS

Als Vail an dem Schild vorbeikam, verschwand seine Verärgerung über die Sorge seines Cousins um ihre Mütter. Hier würde er sein neues Leben beginnen. Vail konnte es tief in seinem Inneren spüren.

Ein Kläffen vom Rücksitz bestätigte seine Überzeugungen noch. „Richtig, Loki, wir sind angekommen.“ Loki war Vails Baby, ein Jack Russell Terrier, der sich mit seiner schelmischen, verspielten Seite seinen Namen verdient hatte.

„Nach einer Meile links abbiegen“, sagte Siri mit männlicher Stimme und australischem Akzent.

„Warum, glaubst du, hat dir Onkel Calhoun das Haus hinterlassen?“, fragte Macon.

Diese Frage hatte sich die ganze Familie gestellt, als er vor ein paar Wochen den Anruf vom Anwalt seines Onkels, Dion Hayes, erhielt. „Mr. Hayes wollte am Telefon nicht viel sagen. Nur, dass Onkel Calhoun mir sein Haus hinterlassen hat und was ich tun muss, um das Erbe anzutreten.“

Sein Onkel hatte zwei Bedingungen gestellt, um das Haus und zehn Hektar Grundstück zu beanspruchen. Die härteste Bedingung war, dass Vail nach Cedar Falls ziehen und versprechen musste, die nächsten fünf Jahre in dem Haus zu wohnen. Aus der Stadt, in der er aufgewachsen war, wegzuziehen, war beängstigender, als er erwartet hatte, auch wenn er seit seinem achtzehnten Lebensjahr davon geträumt hatte, dort rauszukommen.

Damals waren er und Macon in ein kleines Miethaus gezogen, als sie erkannten, dass ihre Mütter ihnen niemals ihren eigenen Raum geben würden. Im Gegensatz zu Vail hatte es Macon nichts ausgemacht, dass sie ständig vorbeikam, aber Vail wollte seine Mutter nicht immer bei sich haben, als wäre er ein Kind, das jemanden brauchte, der sich um ihn kümmerte. Er wollte seine Unabhängigkeit und diese würde er dort nicht erlangen.

Aber als es darauf ankam, tatsächlich umzuziehen, musste Vail zugeben, dass er nervös war. Vor allem, da im Testament seines Onkels stand, dass sein Erbe verfallen und an den nächsten in der Erbfolge übergehen würde, wenn er während dieser fünf Jahre umziehen sollte. Den Namen dieser Person wollte Dion jedoch nicht nennen.

Die zweite Bedingung, die viel leichter zu akzeptieren war, lautete, dass weder seine Mutter Adele noch seine Tante Marietta dort leben durften und ihnen auch nicht erlaubt wurde, sich länger als eine Woche am Stück im Haus aufzuhalten. Wenn sein Onkel noch am Leben gewesen wäre, hätte Vail den Mann geküsst, weil er all seine Probleme gelöst hatte.

Dies würde Vail nicht nur aus seiner Heimatstadt herausholen, wo seine Aussichten, glücklich zu werden, mit jedem Jahr, das er in diesem hinterwäldlerischen Kaff blieb, schwanden. Der Umzug nach Cedar Falls, drei Stunden von seiner Heimatstadt entfernt, hielt ihm auch seine wohlmeinende, aber anhängliche Mutter vom Leib.

„Links abbiegen in die Peachtree Street“, sagte die sexy Siri-Stimme.

Vail bog auf die Linksabbiegespur ein und wartete an der Kreuzung, bis die Ampel auf Grün schaltete. Loki jaulte noch einmal von seinem Platz auf dem Rücksitz aus. „Bist du bereit zu sehen, wo wir leben werden, mein Junge?“

Loki kläffte noch einmal, und das Geräusch seiner Rute, die den Stoff der Tragetasche berührte, verriet, wie aufgeregt er war. Nicht, dass Loki wüsste, was los war. Wenn überhaupt, war er einfach froh, aus dem Auto auszusteigen, um sein Geschäft zu erledigen, aber das spielte keine Rolle, solange sein Baby glücklich war.

Als er nach links abbog, begann Siri sofort mit dem Countdown bis zum nächsten Linksabbiegen auf die Main Street. Sie waren fast da. Mit fünfundzwanzig würde Vail ein Hausbesitzer werden. Die Vorstellung war ein wenig beängstigend, aber Vail wollte nicht zulassen, dass sie die Begeisterung darüber, endlich sein Heimatstädtchen zu verlassen, verdrängte.

„Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte Macon noch einmal.

Wären sie nicht weniger als einen Kilometer von der Anwaltskanzlei entfernt, wäre Vail versucht gewesen, anzuhalten und seinen Cousin aus dem Auto zu lassen.

„Nach links abbiegen in die Main Street.“ Egal, wie oft Vail diesen sexy australischen Akzent hörte, er bekam immer noch weiche Knie. Als er abbog, sagte Siri: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“

Vail blickte zu dem Gebäude zu seiner Rechten hinauf und sah die Nummer, nach der er gesucht hatte, sowie ein Schild mit der Aufschrift „Dion Hayes, Rechtsanwalt“. Vail parkte direkt vor dem Gebäude. „Wir haben es geschafft“, sagte er grinsend zu Macon.

Macon betrachtete das Gebäude, als würde er erwarten, dass es ihnen bewies, was für eine schlechte Idee dies war. „Ich bin immer noch nicht sicher, ob wir das tun sollten“, grummelte Macon.

Vail hatte die Wahl, seinen Cousin zu ignorieren oder durchzudrehen. Da er sein neues Leben nicht mit Zank beginnen wollte, ignorierte er Macons Kommentar. Stattdessen wandte er sich an Loki. „Bist du bereit auszusteigen, Junge?“

Das aufgeregte Kläffen war alles, was Vail brauchte, um das Lächeln wieder auf sein Gesicht zu zaubern. Vail öffnete die Tür, ging schnell zum Rücksitz seines saphirblauen Honda Pilot und holte Loki aus seiner Transporttasche. „Komm schon, Loki, lass uns ein Stück Gras für dich suchen und dann gehen wir zu Mr. Hayes.“

Er wurde mehrmals begeistert abgeschleckt, aber als sie den Bürgersteig hinuntergingen, schoss Lokis Kopf hin und her, da er versuchte, alles aufzunehmen. Vail wusste es besser, als Loki abzusetzen, bevor er ein Fleckchen Gras gefunden hatte, denn sonst würde sein Baby alles als sein Eigentum markieren. Loki mochte ein kleiner Hund sein, aber er hatte keine Probleme, seine Dominanz zu demonstrieren.

Das machte sie zu einem perfekten Paar, denn Vail scheute sich nicht, zu sagen, was ihm durch den Kopf ging. Seine Mutter meinte oft, er müsse Taktgefühl lernen, aber Vail dachte immer, dass das nur eine Umschreibung dafür war, sich auf die Zunge zu beißen, wenn jemand etwas Dummes sagte. Grundlos gemein zu sein, war nicht Vails Ding, aber wenn jemand der Meinung war, dass seine Meinung wichtiger wäre als der gesunde Menschenverstand, scheute er sich nicht, ihm das Gegenteil zu sagen.

„Vail, warte“, rief Macon, während er immer noch neben dem Auto stand und wie ein verängstigtes Kaninchen aussah. Zum hundertsten Mal fragte sich Vail, warum er Macon angeboten hatte, mit ihm nach Cedar Falls ziehen zu dürfen. „Du hast Lokis Leine vergessen.“ Sein Cousin wedelte mit der Leine in der Luft.

Genau aus diesem Grund hatte Vail Macon überzeugt, mit ihm zu ziehen. Vail war schrecklich darin, an Kleinigkeiten zu denken. Sein Cousin hingegen hatte einen messerscharfen Verstand. Es war, als hätte er eines dieser perfekten Gedächtnisse.

Vail versuchte, seine Vergesslichkeit zu kompensieren, indem er alles, was er brauchte, in seiner Gürteltasche bei sich trug. Darin befand sich alles Wesentliche: zwei Bürsten – eine für ihn und eine für Loki –, ein Lipgloss für den Fall, dass er einen heißen Kerl kennenlernte, ein Stift und ein Block Papier und natürlich eine kleine Brieftasche für seine Karten und sein Bargeld. Vail musste vergessen haben, die Leine an dem Riemen um seine Taille zu befestigen, als sie zur Toilettenpause anhielten, sonst hätte Macon sie nicht in der Hand, als er rannte, um ihn einzuholen.

Während er auf Macon wartete, sah sich Vail nach etwas Gras um. Er war ein wenig bestürzt darüber, dass der einzige Bereich, der passen könnte, an der anderen Ecke von Peachtree und Main sowie ein paar Geschäfte weiter lag. Dennoch konnte er es sich kaum leisten, wählerisch zu sein.

„Komm schon, wir müssen Loki da rüber bringen.“ Vail zeigte auf den Bereich, den er entdeckt hatte. „Könntest du den Knopf für den Fußgängerüberweg drücken?“

Macon tat, was Vail verlangte, und befestigte dann die Leine an Lokis Halsband. Die rote Hand wurde zu einem weißen Fußgänger und sie gingen über den Main. Sein Cousin drückte dann den Knopf, um die Peachtree zu überqueren. Während sie warteten, taten sie beide, was Loki die ganze Zeit getan hatte, und sahen sich um.

Der Anwalt hatte Vail gewarnt, dass Cedar Falls noch vor zwei Jahren eine sterbende Stadt gewesen sei. Wie es schien, war es das immer noch. Laut Mr. Hayes erlebte die kleine Stadt mit Hilfe eines nahegelegenen Casinos und eines Veranstaltungsplaners, der daran arbeitete, jeden Monat Besucher anzulocken, ein Comeback. Vail war sich nicht sicher, ob es funktionierte.

Als er die Straße überquerte, befürchtete Vail, dass er in Cedar Falls seinen Lebensunterhalt nicht verdienen könnte. Er war Hundefriseur. Um Geld zu verdienen, war eine Kundschaft notwendig. Wie sollte er in dieser kleinen Stadt Kunden finden?

Gott, er betete, dass er keinen großen Fehler gemacht hatte.

Ein aufgeregtes Kläffen, gefolgt von einem sich windenden Hund, erinnerte ihn daran, dass sie die Peachtree überquert hatten und nun auf einer Rasenfläche zwischen zwei Gebäuden standen. „Okay, Loki, mach dein Geschäft.“

Vail setzte Loki auf den Boden und behielt die Leine fest im Griff. Loki mochte ein kleiner Hund sein, aber er war viel stärker, als er aussah, besonders wenn er Neuland erkunden wollte.

„Hey, ist das da hinten ein Park?“, fragte Macon, während er hinter die Gebäude zeigte, vor denen sie standen.

Vail reckte den Hals, um über den kleinen Parkplatz hinter den Gebäuden hinauszusehen. Bäume und Gras breiteten sich vor ihnen aus. „Glaubst du, dass dort Hunde erlaubt sind?“ Es war ein trauriger Zustand, aber nicht in allen Parks waren Hunde erlaubt, nicht einmal an der Leine.

Fairerweise musste man sagen, dass nicht alle Hundebesitzer rücksichtsvoll genug waren, um hinter ihren Hunden sauberzumachen. Apropos, Vail tastete seine Taschen ab, aber er wusste bereits, dass er die Tüten für Loki vergessen hatte. Eine Tüte wurde ihm in die Hand gedrückt.

Vail blickte lächelnd zu Macon hinüber. „Danke.“ Na bitte. Es war richtig, dass er seinen Cousin mitgebracht hatte.

Nach ein paar Minuten war Loki fertig und sie gingen zurück zu Vails Auto. „Ich kann es kaum erwarten, das Haus zu sehen“, sagte er zu Macon, als sie die Peachtree und dann die Main Street überquerten. „Auf zehn Hektar wird Loki viel Platz zum Herumtoben haben.“

Macon nickte. „Ganz zu schweigen davon, um ein Zelt aufzubauen, wenn das Haus kurz vor dem Einsturz steht.“

Vail weigerte sich, den Pessimismus seines Cousins wahrzunehmen. Das Haus würde großartig sein. Das musste es. Vail hoffte verdammt noch mal, dass es das war, da er überhaupt gar nicht gern campen ging.

Kapitel 2

Nach dem Treffen mit dem Anwalt waren Vail und Macon schweigend zu ihrem neuen Zuhause gefahren. Vail nahm an, dass sein Cousin genauso fassungslos war wie er. Wahrscheinlich umso mehr, da Macon geglaubt hatte, was seine Mutter ihm erzählte, dass Onkel Calhoun ein fauler, verantwortungsloser Bruder sei, der keinen Job behalten kannte, wenn sein Leben davon abhing. Tante Mariettas Worte, nicht seine.

Aber das war offenbar überhaupt nicht der Fall gewesen. Tatsächlich war es genau das Gegenteil. Das Haus, zu dem sie unterwegs waren, war dreihunderttausend Dollar wert. Aber das war nicht alles, was sein Onkel besessen hatte. Irgendwie hatte er ein kleines Vermögen von etwas mehr als einer halben Million Dollar angehäuft, das Haus nicht mitgerechnet.

Vail zwickte sich. Das musste ein Traum sein. Es musste einfach einer sein. „Hat Dion mir eben gesagt, dass ich das gesamte Geld von Onkel Calhoun erben würde, wenn ich es schaffe, die nächsten fünf Jahre in seinem Haus zu leben?“ Er wusste, dass es wahr war, aber er brauchte die Bestätigung.

„Vergiss nicht, dass unsere Mütter nicht hier leben dürfen. Denn ich muss dir sagen, dass das vielleicht einfach unmöglich sein wird.“ Macon hatte recht. Wenn ihre Mütter das erste Mal zu Besuch kamen, würden sie versuchen, einzuziehen, da war sich Vail ziemlich sicher.

Gerade als sein SUV fast fünfzehn Minuten von der Stadt entfernt einen Hügel erklomm, sah Vail es. Sein neues Zuhause. Freude brodelte in ihm, als er das Haus erblickte. Wie Dion versprochen hatte, machte das Anwesen einen robusten und gepflegten Eindruck. Zumindest könnten sie dort schlafen, ohne befürchten zu müssen, dass das Dach undicht wird oder ihnen auf den Kopf fiel.

„Wow“, sagte Macon mit einem Anflug von Ungläubigkeit in der Stimme. „Das Haus ist groß.“

Und viel schöner, als Vail gedacht hatte. Das Bild, das der Anwalt ihnen gezeigt hatte, wurde ihm nicht ansatzweise gerecht. Graue Holzverkleidungen verliehen ihm die heimelige Atmosphäre einer alten Hütte, die perfekt in die bewaldete Gegend passte. Doch gleichzeitig zeugte seine solide Struktur davon, dass es keineswegs alt war. Vail hoffte nur, dass das Innere genauso schön war, denn sie würden mit der vorhandenen Einrichtung leben müssen, bis Vail Geld verdienen konnte, um etwas zu ändern.

Als er in die Einfahrt einbog und anhielt, saßen er und Macon da und starrten nur auf das Haus. So sehr er sich auch darauf freute, hineinzugehen und sich umzusehen, es fiel Vail schwer, sich zu bewegen. Seit er vor zwei Wochen diesen Anruf von Dion erhalten hatte, fühlte Vail sich, als würde er in einer Art Traum leben.

Aber dieser Tag war so viel mehr als nur ein Traum. Es war, als würde ihm alles, was er wollte, auf einem Silbertablett serviert. So etwas passierte ihm einfach nicht.

Vail arbeitete hart für alles, was er jemals im Leben bekommen hatte. Seine Liebe zu Tieren und zur Mode hatte ihn dazu gebracht, Hundefriseur zu werden, aber es hatte viel harte Arbeit erfordert und die Weigerung, aufzugeben, selbst als viele ihm gesagt hatten, dass er nie gut sein würde.

Zuerst hatten sie recht gehabt. Er war beschissen gewesen. Anstatt aufzuhören, hatte er jedoch mehrere Kuscheltiere mit langem Fell gekauft und an ihnen gearbeitet, bis er endlich den Dreh rausbekommen hatte. Es schien also einfach nicht möglich, etwas so ohne Mühe zu bekommen.

Aber das war es.

Er spürte, wie sich bei dem Gedanken seine Lippen zu einem Lächeln verzogen, das so breit war, dass seine Wangen schmerzten. „Das ist mein Haus“, flüsterte er. „Meins.“

„Glaubst du, unsere Mommas wissen, wie viel Geld Onkel Calhoun hatte?“, fragte Macon und brachte die Blase des Glücks, in der Vail geschwebt hatte, zum Platzen.

Zum ersten Mal, seit er in die Einfahrt gebogen war, wandte Vail den Blick vom Haus ab und starrte seinen Cousin eindringlich an. „Wenn du irgendjemandem, einschließlich unseren Müttern, ein Wort davon sagst, werde ich nie wieder mit dir sprechen.“

Es war eine harte Drohung, die Vail niemals durchziehen würde, aber sein Cousin musste verstehen, wie ernst Vail es meinte. „Ich meine es wirklich so, Macon. Kein einziges Wort.“

Große braune Augen starrten ihn besorgt an. „Aber … aber ich habe keine Geheimnisse vor meiner Momma“, sagte Macon.

Vail schnaubte. „Quatsch. Du und ich, wir wissen beide, dass deine Momma nicht weiß, dass du mit diesem Mr. Yardis rumgevögelt hast, ein Kerl, der zwanzig Jahre älter ist als du.“ Allerdings hatte Vail darüber nachgedacht, es ihr zu sagen. Peter Yardis war nicht nur verheiratet, der Mann war auch ein Kotzbrocken.

Macon war für einen solchen Mann zu unerfahren gewesen und sich schnell zu tief reingeritten. Vail war sich immer noch nicht sicher, was zu ihrer Trennung geführt hatte, aber er war froh, dass die Beziehung beendet war. „Und du hast ihr verdammt noch mal nicht gesagt, dass du mit einem verheirateten Mann rummachst“, erinnerte er seinen Cousin. „Halt also bloß den Mund über das Geld. Verstanden?“

„Ja“, flüsterte Macon niedergeschlagen.

Er hasste diesen traurigen, verängstigten Ausdruck, den Macon bekam, wenn er an die Zeit mit Peter erinnert wurde. Aber Vail wollte nicht zulassen, dass sein Cousin dies ruinierte, indem er der Familie zu viel erzählte. Dies war sein Erbe, und bei Gott, seine Familie würde nicht vorbeischneien und versuchen, es in ihre schmutzigen Hände zu bekommen.

„Komm. Lass uns das Haus besichtigen.“ Vail öffnete seine Tür, ging nach hinten und befestigte Lokis Leine. „Bist du bereit, dein neues Zuhause zu sehen, Junge?“, fragte er seinen Hund, der fröhlich mit dem Schwanz wedelte.

Sobald er von der Türöffnung zurücktrat, sprang Loki auf den Boden und begann zu schnüffeln. Sein Baby wollte vielleicht draußen ein bisschen erkunden, aber Vail wollte dasselbe drinnen tun. Er zog sanft an der Leine und sagte: „Loki, komm.“

Ganz wie der gut erzogene Hund, der er war, folgte Loki ihm. Auch darin war Vail gut: Hunde ausbilden. Bei einem solchen Grundstück könnte er vielleicht darüber nachdenken, eine kleine Ausbildungsschule zu gründen. Es würden nur ein oder zwei Stunden nach der Arbeit und ein oder zwei Wochenenden im Monat sein, aber bis er tatsächlich das Geld erhielt, das Onkel Calhoun ihm hinterlassen hatte, musste Vail Wege finden, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Als Vail drei Stufen zu der umlaufenden Veranda hinaufstieg, bemerkte er vier handgefertigte Schaukelstühle aus Holz, zwei auf jeder Seite der Tür, perfekt, um draußen zu sitzen und die Sonne zu genießen. Hätte er nicht so dringend das Innere sehen wollen, wäre er versucht gewesen, sich eine Weile hinzusetzen und diesen Moment einfach zu genießen.

Seine Hände zitterten leicht, als er den Schlüssel in die Tür steckte und den Knauf drehte. Als er die Tür öffnete, stieß Vail ein kleines Gebet aus, dass es drinnen genauso schön sein möge wie draußen. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an das düstere Innere gewöhnt hatten, aber dann spürte er, wie sie sich vor Überraschung weiteten. Kühle Blautöne, seine Lieblingsfarbe, und Grautöne begrüßten ihn.

Er stieß den Atem aus, von dem er nicht einmal bemerkt hatte, dass er ihn anhielt. „Es ist wunderschön“, sagte er voller Ehrfurcht.

Die Wände waren in einem sanften Blau gehalten, was dazu beitrug, den Raum aufzuhellen. Die Böden waren aus grauem Holz, ähnlich wie die Seiten des Hauses. Es war perfekt.

Sogar die Möbel waren wunderschön, auch wenn sie nicht dem normalen modernen Geschmack von Vail entsprachen. Die Stücke waren eindeutig handgefertigt und aus aschegrauem, abgenutztem Holz gefertigt, mit dicken blauen Polstern, von denen Vail sicher war, dass sie das Gefühl vermitteln würden, auf einer Wolke zu sitzen. Jedes Detail des Hauses war gut durchdacht und sorgfältig gepflegt.

„Ich kann das nicht glauben“, sagte Macon, als er weiter in den Raum ging. „Momma und Tante Adele haben sich in Bezug auf Onkel Calhoun geirrt.“ Vorsichtig streckte Macon die Hand aus, um einen gut einen Meter fünfzig großen geschnitzten Bären in der Ecke des Raumes zu berühren. So, wie er sich dem Ding näherte, schien es, als ob sein Cousin glaubte, es würde ihn tatsächlich angreifen, wenn er ihm zu nahe käme.

Erst als Macons Finger das Holz berührten, schien er sich zu entspannen. „Dieses Haus ist unglaublich“, sagte sein Cousin, während er weiterhin mit seinen Fingern über den Bären strich.

Vail musste Macon zustimmen, dieses Haus war so viel besser, als er es sich jemals hätte vorstellen können. „Es sieht aus, als ob es in einer Zeitschrift erscheinen könnte.

---ENDE DER LESEPROBE---