Tierisch starke Begegnungen rund um Weser und Wümme - Bärbel B. Kappler - E-Book

Tierisch starke Begegnungen rund um Weser und Wümme E-Book

Bärbel B. Kappler

0,0
7,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In 31 Fabeln und Parabeln begegnen sich - neben einigen Pflanzen und Dingen - heimische Tiere, auch solche, die im Allgemeinen nicht Gegenstand von Fabeln und ähnlichen Texten sind, wie z.B. Käfer und Wanze, Spinne und Brummer. Währed in den klassischen Fabeln oftmals Kritik an der Obrigkeit oder den politischen Verhältnissen geübt werden sollte, stehen Kapplers Geschichten meist stellvertretend für Meschen, die Lob und Anerkennung verdienen. Unterhaltsame, humorvolle bis tiefsinnige Geschichten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 40

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Vorbemerkung

Im Mittelpunkt der vorliegenden Geschichten – Fabeln und Parabeln – stehen neben wenigen Pflanzen und Dingen nur Tiere, die uns vertraut sind – mit einer Ausnahme, einer Gazelle –, auch solche Tiere, die im allgemeinen nicht Gegenstand von Fabeln und ähnlichen Texten sind, wie Käfer und Wanze, Spinne und Brummer.

Früher schrieb man Fabeln u. a., um Kritik an der Obrigkeit zu üben, ohne dass der Autor dafür bestraft werden konnte. Deshalb wurden Tiere mit ihren vorgeblichen Charaktereigenschaften als Protagonisten für kritikwürdiges Verhalten von Menschen genommen. Der hinterlistige oder schlaue Fuchs, der ängstliche oder hochnäsige Hase, die weise Eule oder der störrische und faule Esel standen für Menschen mit den gleichen Eigenschaften.

In unserer demokratischen Welt brauchen wir Kritik nicht mehr hinter Tieren zu verbergen. Wir dürfen Kritik unmittelbar üben und tun das teilweise sogar im Übermaß. Anerkennung und Lob kommen dagegen manches Mal zu kurz, obwohl die meisten Menschen es verdient haben, denn sie sind offen gegenüber Unbekanntem, an ihren Mitmenschen interessiert, verbindlich, versöhnlich, tolerant und hilfsbereit. An solche Menschen denke ich in manchen meiner Fabeln, in einigen sogar an ganz bestimmte Menschen. Sie werden sich wiedererkennen. Ihnen und vielen anderen gelten meine Fabeln und Parabeln auch als Dank.

Inhalt

1.

D

er Fuchs und der Hase

2.

D

as Huhn und der Mensch

3.

D

er blaue Teppich

4.

D

ie Kuh und der Maulwurf

5.

D

ie Amsel und der Krokus

6.

D

ie Rose

7.

D

er Fuchs

8.

I

m Wiesenpark

9.

D

ie Kuh und der Schmetterling

10.

D

er Baum und die Eule

11.

D

ie Nuss und das Eichhörnchen

12.

D

er Marder

13.

D

ie Spinne und der Brummer

14.

D

er Käfer und die Wanze

15.

H

and und Fuß

16.

D

ie Katzen und die Maus

17.

E

ine junge Blume

18.

D

ie Libelle und der Helikopter

19.

D

er Specht und die Taube

20.

D

er Hase und der Igel

21.

D

er Kuckuck und der Zaunkönig

22.

D

as Wildschwein und das Hausschwein

23.

D

ie Stadtmaus und die Feldmaus

24.

D

er Regenwurm

25.

D

as weiße und das braune Pferd

26.

D

ie Kuh und die Ameisen

27.

Z

wei Amseln

28.

Z

wei Hunde

29.

D

er Kettenhund und das Kind

30.

D

ie weiße und die graue Ratte

31.

D

as Ohr, das Auge und die Glocke

1. Der Fuchs und der Hase

Wie alt bist du, fragte der Fuchs den Hasen. Ich möchte es wissen, damit ich einschätzen kann, ob du weiser bist als ich.

Denn nur mit dem Alter wird man weise.

Ich habe schon viermal Ostern erlebt, antwortete der Hase.

Dann bin ich wohl weiser als du, entgegnete der Fuchs, denn ich habe schon fünfmal Junge bekommen.

Oh, sagte der Hase, wenn es danach geht, bin ich weiser als du, denn ich habe bereits sechsmal Junge bekommen.

Ich habe schon unzählige Male den Mond gesehen, sagte der Fuchs.

Das habe ich auch, sagte der Hase.

Ich bin schon unzählige Male den Jägern entkommen, sagte der Fuchs.

Das bin ich auch, sagte der Hase.

Ich habe schon hunderte von Mäusen gefressen, sagte der Fuchs.

Ich habe noch keine einzige Maus verspeist, denn ich bin Vegetarier. Aber ich habe schon hunderte von Gräsern, Kräutern und Wurzeln geknabbert.

Ich freue mich jeden Tag meines Lebens, sagte der Fuchs.

Das tue ich auch, sagte der Hase. Und ich habe schon manches Mal Kinder erfreut, wenn sie mich gesehen haben.

Und ich habe die Kinder staunen lassen, wenn sie mich gesehen haben, sagte der Fuchs. Vielleicht sind wir beide gleich weise, oder?

2. Das Huhn und der Mensch

Das Huhn hätte zufrieden leben können, wenn es nicht ständig Angst vor dem Fuchs gehabt hätte. Wenn es keinen Baum gab, auf den es flattern konnte, um dem Fuchs zu entgehen, musste es um sein Leben fürchten. Deshalb begab es sich zum Menschen und bat ihn um Hilfe und Schutz.

Wenn du mir deine Eier gibst, sagte der Mensch, baue ich für dich einen Zaun. Der schützt dich vor dem Fuchs.

Das ist gut, sagte das Huhn. Wenn du den Zaun um ein ausreichend großes Gelände baust, kann ich dort Körner und Würmer finden und im Boden scharren.

Der Mensch gab dem Huhn eine große Wiese, zäunte sie ein und bekam dafür vom Huhn fast täglich ein Ei.