True Bloody Lies - Die Offenbarung - Liz Prime - E-Book

True Bloody Lies - Die Offenbarung E-Book

Liz Prime

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Beschreibung

*Eine ganz besondere Blutlinie* Nach einer gescheiterten Beziehung lernt Allyson Hart den attraktiven Eric Baker kennen. Sie verliebt sich in ihn und er gesteht ihr, dass er sein Geld als Auftragskiller verdient. Diese Tatsache schreckt sie nicht ab, doch leider ist das nicht das Einzige, was Allyson in dieser Beziehung erfährt. Diese Liebe offenbart ihr so manches Geheimnis ihres Lebens. *Einzigartig im Universum*

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Liebe Leserinnen und Leser

Ich möchte Euch vorab auf eine wichtige Sache hinweisen. In diesem Buch gibt es einige Szenen, die auf manche von Euch möglicherweise beängstigend oder verstörend wirken könnten. Bitte bedenkt dabei, dass die Handlung in einem vollkommen fiktiven Universum spielt. Alles, was in der Geschichte geschieht, ist der Fantasie entsprungen, und die Charaktere haben keinerlei Bezug zu realen Personen oder Ereignissen. Sollte Euch das Gelesene jedoch zu viel werden, gibt es nur einen einzigen Ausweg: Das Buch zu schließen. Es liegt ganz bei Euch, wie tief Ihr in diese Welt eintauchen möchtet. Mir liegt es am Herzen, Euch auf diese Elemente aufmerksam zu machen, damit Ihr gut informiert in das Leseerlebnis einsteigen könnt.

Eure,

Ly prime.

Wenn Ihr mehr über mich und meine Bücher erfahren wollt. Besucht mich gerne auf Instagram oder TikTok.

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Inhalt

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Für Dich!

Lass Schmerz dein Lehrer sein.

KAPITEL 1

»Verdammt, geh zu, du blöder Koffer. Du treibst mich noch in den Wahnsinn!«, fluche ich vor mich hin und greife nach dem Handy, das auf dem Tisch neben dem Bett liegt. Ich wähle Jennas Nummer - es klingelt.

»Hi Allyson. Lass mich raten, du bekommst deinen Koffer nicht zu.«

»Hi, woher weißt du das?«

»Weil wir uns schon ewig kennen.«

»Ich habe absolut keine Ahnung, was ich für das Wochenende in Seattle benötige.«

»Du bist vor vier Tagen dreiundzwanzig Jahre alt geworden, aber kein Stückchen strukturierter. Pack das nächste Mal früher deinen Koffer, dann hättest du nicht so einen Stress.«

»Das hilft mir nicht weiter. Du warst mit Sicherheit vor einer Woche fertig.«

»Darauf kannst du deinen Arsch verwetten. Ich habe uns auch einen Plan geschrieben, mit den Sehenswürdigkeiten von Seattle. Die wir alle besichtigen werden.«

»Es ist nur ein Wochenende. Was hast du vor? Ich dachte, wir zwei feiern meinen Geburtstag nach.«

»Das werden wir. Ich komme gleich rüber und helfe dir. Den Tourplan bringe ich mit.«

»Okay! Danke. Du bist die Beste.«

Ich lege auf, werfe mich aufs Bett und träume in Gedanken von Seattle. Die Reise ist eine gelungene Abwechslung zu meinem tristen Alltag hier in Alaska. Noch nie zuvor habe ich meine Heimat verlassen. Ich liebe dieses kleine Fischerdorf, in dem ich aufgewachsen bin, aber die Sehnsucht nach neuen Abenteuern wächst stetig in mir. Jeden Tag stehe ich im Laden meines Vaters und verkaufe Anglerbedarf. Die Gesichter der ständig gleichen Kunden sind mir bestens vertraut. Seit Monaten verspüre ich dieses immer stärker werdende Verlangen nach Veränderung und Abwechslung. Schon jetzt bin ich mir sicher, dass meine Entscheidung, nach Seattle zu reisen, die absolut richtige ist. Das Klingeln an der Haustür reißt mich aus meinen Gedanken. Ich renne die Treppe hinunter und öffne die Tür. Wie erwartet ist es Jenna. Ihre dunklen, schulterlangen Haare hängen teilweise vor ihrer zu großen Brille, die ihr ständig von der Nase rutscht. Sie steckt die Haarsträhne hinter ihr Ohr und ihre leuchtend braunen Augen kommen zum Vorschein.

»Hi, hier die Liste«, sagt sie und drückt sie mir in die Hand. Auf dem Weg nach oben in mein Zimmer werfe ich einen Blick auf den Zettel.

»Du lässt keine einzige Sehenswürdigkeit aus. Ich werde auf jeden Fall bequeme Schuhe mitnehmen. Aber etwas hast du vergessen.«

»Was denn?«

»Wo bleibt der Spaß? Wir sind jung. Lass uns Party machen, in einem Club oder in einer Bar. Bitte, nicht nur diese Touristentour.«

Jenna rollt mit den Augen, dabei setzt sie sich neben den Koffer, der offen auf meinem Bett liegt.

»Das erklärt die tausend Kleider, die hier herumliegen«, sagt sie und hält ein blaues Minikleid in der Hand.

»Lass uns einen Deal abschließen. Wir sehen uns alles auf der Liste an und im Gegenzug versprichst du, dass wir an einem Abend meinen Geburtstag nachfeiern.«

»Okay, aber nur wenn dieser Fummel hierbleibt!«, sagt sie und wirft das Kleid über ihre Schulter.

»Kein Thema. Ich habe noch andere Teile, die weniger verstecken«, sage ich zwinkernd.

Nachdem wir gemeinsam den Koffer gepackt haben, macht sich Jenna wieder auf dem Weg nach Hause. Ich bringe sie zu Tür und sie sagt:

»Denk daran, du musst den Koffer noch wiegen. Nicht, dass er zu schwer ist, und vergiss nicht, deinen Wecker zu stellen. Du verschläfst sonst. Sei bitte pünktlich. Sonst fliege ich ohne dich.«

»Keine Sorge, das bekomme ich schon hin.«

»Schlaf gut, Allyson.«

Daraufhin gehe ich zu meinem Vater Henry ins Wohnzimmer, der vor zehn Minuten nach Hause gekommen ist. Jeden Donnerstagabend trifft er sich mit seinen Kumpels zum Pokern.

»Hi Dad, wie war dein Abend?«

»Wie immer. Eddy hat verloren.«

»Der Arme. Was ist mit dir? Hast du gewonnen?«

»Du weißt doch, ich verliere nie«, antworte er und schlendert triumphierend in die Küche, um sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank zu genehmigen.

»Wie kommst du morgen zum Flugplatz?«, fragt mich Henry.

»Jennas Mutter bringt uns hin.«

»Holt sie euch auch Sonntag wieder ab?«

»Ja«, antworte ich, während er es sich im abgenutzten, karierten Sessel vor dem Fernseher bequem macht.

Dieses Teil ist gefühlt jahrhundertelang im Familienbesitz. Bei jeder Bewegung quietschen die Sprungfedern und an den Armlehnen schimmert die Polsterung durch - so abgescheuert ist das Stück.

»Ich lege mich jetzt hin, um morgen fit für den Trip zu sein.«

»Mach das, Spätzchen, schlaf gut.«

»Alles klar, Dad. Gute Nacht«, sage ich und gebe ihm ein Küsschen auf die Wange, bevor ich rauf in mein Zimmer gehe.

»Aufstehen, es ist fünf Uhr morgens«, ertönt der Weckruf. Im Halbschlaf schalte ich den Wecker aus und bleibe noch einen Moment liegen.

»Allyson, wach auf! Jenna kommt gleich«, höre ich Dads Stimme in meinem Ohr, während er an meiner Schulter rüttelt.

»Verdammt, wie spät ist es?«, sprudelt es panisch aus mir raus.

»Fünf Uhr dreißig.«

»Schon?«, stoße ich hervor und stürme ins Bad.

»Deinen Koffer nehme ich direkt mit runter«, ruft Henry mir nach.

»Danke!«, antworte ich mit der Zahnbürste im Mund. Ich greife nach der Jogginghose und dem Pullover, die über dem Wannenrand liegen, und ziehe alles hastig an. Meine kupferroten langen Haare binde ich mir zügig zu einem unkomplizierten Dutt und gehe runter in die Küche zu Henry. Ich setze mich zu ihm an den Tisch, wo bereits eine Tasse Kaffee auf mich wartet.

»Melde dich zwischendurch, wenn ihr in Seattle seid.«

»Mache ich, Dad.«

Es dauert nicht lange und es klingelt an der Haustür.

»Das wird sie sein«, sage ich aufgeregt, und eile zur Tür.

»Hi Jenna.«

»Zum Glück, du bist wach. Bist du bereit?«

»Und wie ich das bin.«

Zügig ziehe ich mir meine Jacke über und wir begeben uns zum Auto, wo Jennas Mutter auf uns wartet. Draußen ist es stockdunkel und die Sterne leuchten am wolkenfreien Himmel.

»Hallo Mrs. Coleman«, begrüße ich sie, als wir am Wagen ankommen.

»Morgen ihr zwei! Hallo Henry. Den Koffer kannst du nach hinten packen. Danke«, antworte sie aus dem Auto. Dad verstaut das Gepäck im Kofferraum, währenddessen steigt Jenna zu ihrer Mutter in den Wagen. Ich umarme kurz meinen Vater und steige zu ihnen in den Ford.

»Viel Spaß!«, höre ich ihn rufen.

Innerhalb von zwanzig Minuten erreichen wir den Flugplatz. Nachdem wir uns von Jennas Mutter verabschiedet haben, begeben wir uns in das Gebäude. Der Terminalbereich ist überschaubar. Der lediglich aus einem einzigen Eincheckschalter und einer hölzernen Bank besteht, auf der die Passagiere auf ihren Flug warten können. Zwei Angestellte kümmern sich um die Belange der Fluggäste. Eine Person sichtet die Tickets und eine zweite Person kontrolliert das Gepäck, um sicherzustellen, dass es den Flugbestimmungen entspricht.

»Ich hoffe, mein Koffer ist nicht zu schwer. Die nehmen uns sonst nie im Leben mit«, flüstere ich Jenna zu, während das Gewicht unserer Gepäckstücke geprüft wird.

»Hast du deinen Reisekoffer nicht zu Hause gewogen?«

»Nein, ich habe es vergessen.«

»Allyson, du kennst die Vorschriften! Wir fliegen mit einem Kleinflugzeug, das Gepäck darf nicht mehr als vierundvierzig Pfund wiegen!«

Angespannt starren wir auf die Gewichtsanzeige dreiunddreißig Pfund.

»Gott sei Dank«, seufze ich erleichtert. Am Flugfeld angekommen, steigt ein weiterer Passagier in die Cessna ein.

Das Flugzeug hebt pünktlich ab.

Nach insgesamt sechs Stunden Flug und einem Zwischenstopp in Junea erreichen wir das Wolken verhangene Seattle. Auf dem Weg zum Taxistand öffnet sich die graue Wolkendecke und die Sonne bricht hervor, ihre Strahlen wärmen unsere Gesichter. Wir steigen in das Taxi, und machen uns auf den Weg zum Hotel, um dort einzuchecken.

Unser Hotelzimmer erweist sich als äußerst modern eingerichtet, und das Kingsize-Doppelbett verspricht erholsame Nächte. Ein beeindruckendes Panoramafenster bietet uns einen atemberaubenden Blick auf die sich vor uns ausbreitende Elliot Bay. Die schimmernde Wasseroberfläche und die Skyline von Seattle verschmelzen zu einem faszinierenden Anblick.

»Für die paar Tage packen wir die Koffer erst gar nicht aus, oder?«

»Reine Zeitverschwendung, lass uns direkt los«, sagt Jenna euphorisch.

»So, wie ich aussehe! Auf keinen Fall. Hast du dir meine Haare angesehen?«

»Gott Allyson, niemanden interessiert das, sobald jemand deine Möpse sieht!«

»In dem Schlabber-Outfit kann man sie nur erahnen.«

Ich durchwühle meinen Koffer und entscheide mich für eine dunkelblaue, enganliegende Jeans und ein figurbetontes, grünes Oberteil, das ausgezeichnet meine Augenfarbe widerspiegelt. Ich begebe mich ins Badezimmer und steige kurz unter die Dusche. Anschließend lege ich Make-up auf und föhne meine Haare.

»Fertig! Wir können.«

»Das wird auch Zeit«, äußert sich Jenna genervt wartend und liegend auf dem Bett.

»Was steht an erster Stelle auf unserer Liste?«

»Pike Place Market. Das ist hier um die Ecke.«

»Dann los!«

Während wir entspannt durch die Straßen schlendern, fliegen Möwen kreischend über unsere Köpfe und Flugzeuge kreuzen den Himmel über uns. Wir passieren zahlreiche Restaurants und Cafés, die mit ihren verlockenden Düften und einladenden Auslagen unsere Sinne betören. Die Geschäfte hier präsentieren sich in einer beeindruckenden Vielfalt - von malerischen Boutiquen bis zu modernen Kaufhäusern, von kunstvollen Galerien bis zu charmanten Souvenirläden ist alles vertreten. Die Stadt pulsiert vor Leben und bietet eine schier endlose Vielfalt an Eindrücken und Erfahrungen, ganz so, wie ich es mir immer vorgestellt habe.

Wir arbeiten alles von Jennas Checkliste ab. Die Tage rauschen an uns vorbei. Wir beschließen, unseren letzten Abend in einem vietnamesischen Restaurant in China Town zu verbringen und genießen ein unvergessliches Abendessen.

»Okay, die Punkte von der Urlaubsagenda haben wir geschafft. Das ist unser letzter Abend hier in Seattle, wann feiern wir meinen Geburtstag nach? Erinnere dich an unseren Deal.«

»Das habe ich nicht vergessen. Ein paar Straßen weiter gibt es eine Bar. Die liegt direkt auf dem Weg zum Hotel.«

»Das klingt super. Lass uns dahin und Spaß haben.« Nachdem wir mit dem Essen fertig sind, brechen wir sofort auf. Nach einigen Gehminuten kommen wir am Lokal an. Es befindet sich in einer spartanisch-ausgeleuchteten Seitenstraße. An der Eingangstür leuchtet ein Neonschild in roter Schrift „OPEN". Vor der Bar stehen kleine Grüppchen von Gästen. Ein strenger Duft von Bier und Nikotin begleitet uns auf dem Weg zum Eingang. Ich greife nach dem Türgriff und im selben Augenblick öffnet sich die Tür ruckartig. Zwei Gestalten stürzen auf uns zu. Der eine hält den Arm des anderen fest hinter seinem Rücken, um jeglichen Widerstand zu unterbinden, und befördert ihn mit einem kräftigen Stoß aus der Bar. Dabei stolpert der Kerl fast über uns. Erschrocken stehen wir vor dem Eingang.

»Entschuldigt, Mädels. Der Typ hier hat kein Benehmen. Alles okay bei euch?«, ertönt eine maskuline Stimme.

Mein Blick wandert zur Tür, wo ein gepflegter Mann mit gegelten Haaren und dunkelbraunen Augen steht. Er trägt ein typisches Barkeeper-Outfit, ein weißes Hemd, dazu eine dunkelblaue Weste mit einer Krawatte. Die Ärmel sind hochgekrempelt.

Mir fallen direkt seine tätowierten Arme auf - ein Mix aus verschiedenen Old-School-Motiven. Seine Ohrlöcher zieren schwarze Plugs.

»Passiert hier so etwas öfter?«, fragt Jenna in einem abwertenden Tonfall.

»Nein, keine Sorge, wir sind ein seriöses Lokal«, antwortet er mit einem gewissen Lächeln auf den Lippen.

»Los kommt rein! Ich gebe euch ein Bier aus, zur Entschädigung für den Schrecken.«, sagt er und hält uns die Tür auf.

»Auf geht's!«, sage ich beschwingt mit einem Zwinkern zu Jenna und folge ihm.

Die Bar erscheint düster in Rot und Schwarz, mit grotesker Dekoration. Auf dem rot ausgeleuchteten Bartresen sitzt ein weißes ausgestopftes Kaninchen, mit einer goldenen Krone auf dem Kopf. Die Lokation ist mit weiterem präpariertem Getier unter Glaskuppeln geschmückt.

»Du hast den Laden ausgesucht«, flüstere ich Jenna mit einem verschmitzten Lächeln zu.

Der gutaussehende Typ bahnt uns den Weg durch die sich tummelnde Menge. Musik und Gelächter erfüllen den Raum. Er führt uns zu zwei freien Plätzen.

»Setzt euch zu mir.«, sagt er und tritt hinter den Tresen. Wir kommen seinem Wunsch nach.

»Hier, das versprochene Freibier. Ich bin übrigens Steven«, sagt er und streckt mir seine Hand entgegen.

»Ich bin Allyson und das ist meine Freundin Jenna«, antworte ich ihm und erwidere seine Geste. Sein Händedruck ist fest und seine Haut fühlt sich warm und geschmeidig an. Ein Kribbeln baut sich in meinem Bauch auf. Ich spüre, wie die Röte in mein Gesicht aufsteigt. Jenna winkt nur seine Begrüßung ab. Sie ist etwas eigen, in Bezug auf fremde Personen. Oft reagiert sie reserviert auf andere Menschen. Aber das kenne ich schon von ihr.

»Ihr seid das erste Mal hier, oder? Ich habe euch noch nie vorher hier gesehen.«

»Wir verbringen das Wochenende hier in Seattle, morgen fliegen wir wieder zurück.«

»Woher kommt ihr?«

»Aus Alaska.«

»Da habt ihr einen weiten Weg hinter euch.«

»Es sind nur sechs Stunden Flug. Wir müssen ja den Weg nicht laufen«, sage ich lächelnd.

»Und, wie gefällt euch die Stadt?«

»Es ist der Wahnsinn! Diese City lebt förmlich. Es ist das komplette Gegenteil wie zu Hause.«

»Steven, kannst du mir kurz helfen?«, ruft eine Kollegin ihn zu sich.

»Ein Moment, ich bin gleich wieder bei euch«, sagt er und verschwindet.

»Wie findest du ihn? Ist er nicht sexy«, flüstere ich Jenna zu.

»Er ist nur ein Barkeeper. Wie der aussieht, schleppt er jeden Abend Weiber jeglicher Art hier ab. Er ist nur so nett, weil er uns das Geld aus den Taschen ziehen will.«

»Warum bist du immer so negativ? Hab doch mal Spaß.«

»Ich bin realistisch. Die sind alle gleich. Und sag jetzt nicht, ich wäre eine Spaßbremse.«

Kaum hat sie diese Worte ausgesprochen, greift Jenna nach ihrem Bier und trinkt es auf Anhieb leer.

»Was tust du? Du weißt genau, dass du keinen Alkohol verträgst.«

»Ich habe Spaß. Wie du es sagst.«

»So habe ich das nicht gemeint.«

Nach wenigen Sekunden verwandelt sich ihre Hautfarbe von Rosa in fahl und bleich.

»Oh Gott, wo ist das Klo?«, sagt sie und springt auf.

Ich schaue mich hektisch um und sehe ein Toilettenschild.

»Da hinten rechts um die Ecke. Warte, ich komme mit.«

»Nein, bleib du lieber bei deinem Barkeeper«, sagt sie und verschwindet aufs WC.

»Wo ist deine Freundin?«, erkundigt sich Steven, als er nach wenigen Minuten wieder zurück ist.

»Sie ist kurz zur Damentoilette.«

»So ein bezauberndes Wesen, wie du es bist, hat doch bestimmt einen Freund, der bereits sehnsüchtig auf dich wartet, oder?«

»Nein, es ist eher mein Dad«, antworte ich und blicke verlegen auf den Tresen.

»Du wohnst noch zu Hause?«

»Bis jetzt ja. Er hat nur noch mich.«

»Warum? Was ist mit deiner Mom?«

»Sie ist abgehauen, als ich vier Jahre alt war.«

»Oh, das tut mir leid.«

»Was ist mit dir? Bist du Single?«

»Ja, schon eine Weile.«

»Was treibst du sonst so? Wenn du nicht hinter dem Tresen stehst?«

»Unter der Woche arbeite ich in der Verwaltungsabteilung bei einer renommierten Firma. Das hier ist nur der Ausgleich von dem tristen Alltag.«

Meine Augen kleben an seinen Lippen.

Aufmerksam höre ich ihm zu.

»Deine Freundin scheint gar nicht zurückzukommen.«

»Stimmt, ich werde mal nach ihr sehen. Ich bin gleich wieder da«, sage ich und verschwinde auf das Damen- WC.

»Jenna, wo bist du?«, rufe ich nach ihr.

»Versuch es mal mit der dritten Kabine«, sagt eine Frau in einem kurzen Jeansrock, die mir auf der Toilette begegnet.

»Bist du hier drin?«, frage ich klopfend.

»Ja«, antwortet sie würgend.

»Mach die Tür auf und lass mich rein.«

Sie öffnet die Kabine und hockt kreidebleich vor dem Toilettenbecken.

»Ich habe gekotzt«, sagt sie jammernd.

»Das sehe ich. Komm hoch, der Boden sieht nicht einladend aus. Hier, mach dir dein Gesicht sauber«, fordere ich sie auf und reiche ihr ein Stück Toilettenpa-pier, mit dem sie sich den Mund abwischt.

»Kannst du gehen?«

»Wenn du mich hältst«, antwortet sie lallend.

»Alles klar.«, ich lege ihren Arm stützend um meine Schulter.

Auf dem Weg zum Ausgang höre ich eine männliche Stimme hinter uns herrufen:

»Hey, warte! Soll ich euch ein Taxi besorgen?« Ich drehe mich um - es ist Steven.

»Das ist nicht nötig, danke«, antworte ich, während er uns die Tür aufhält, dabei treffen sich unsere Blicke. Ein Kribbeln durchfährt meinen ganzen Körper.

»Allyson! Hier meine Nummer. Falls dir mal langweilig ist, dann melde dich bei mir«, sagt er und drückt mir einen Zettel in die Hand.

»Das werde ich, bye.«

Auf dem Weg zum Hotel übergibt sich Jenna ein zweites Mal. Im Hotelzimmer angekommen, lege ich sie auf das Bett und sie schläft sofort ein.

In dieser Nacht bekomme ich kein Auge zu. Ununterbrochen denke ich an Steven, ob ich ihm schreibe oder besser nicht. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und schicke ihm eine SMS. Mit zitternden Händen tippe ich die Nachricht in das Handy.

Ich 10:32 pm

Hi, hier ist Allyson aus der Bar. Sorry, dass wir so schnell wieder aufgebrochen sind, aber Jenna fühlte sich nicht gut. Melde dich, wenn du Zeit hast.

Steven 1032 pm

Hi! Ich freue mich über deine Nachricht. Geht es deiner Freundin wieder besser?

Ich 10:33 pm

Ich denke, ja. Sie schläft. Ich bin auf den Flug morgen gespannt. Ich hoffe, sie wird nicht so einen starken Kater haben.

Steven 1033 pm

Schade, dass der Abend so schnell vorbei war. Ich hätte gerne mehr von dir erfahren.

Ich 10:33 pm

Ich auch von dir. Wir könnten weiterhin per Handy in Kontakt bleiben, wenn du magst?

Steven 1034 Pm

Absolut! Darüber würde ich mich sehr freuen.

Ich 10:34 pm

Ok, dann hab noch einen schönen Abend. Ich werde jetzt schlafen. In ein paar Stunden startet unser Rückflug.

Steven 10:35 pm

Süße Träume, Kleines. Lass es mich wissen, wenn du angekommen bist.

Am nächsten Morgen startet unser Flieger wie geplant. Jenna hat einen mordsmäßigen Kater und wird von Übelkeit geplagt. Im Flugzeug hält sie sich jammernd und krampfhaft an der Kotztüte fest.

»Das alles ist deine Schuld, Allyson.«

»Ich habe nicht gesagt, dass du dich betrinken sollst.«

»Wehe, du erzählst jemandem davon, dann bringe ich dich um.«

»Entspann dich und versuch zu schlafen. Ich wecke dich, sobald wir landen.«

Wie verabredet, holt uns Jennas Mom vom Flugplatz ab.

»Hallo Mädels, wie war euer Wochenende?«, fragt uns Mrs. Coleman. Jenna und ich schauen uns beide an und antworten zeitgleich, »Gut.«

Zu Hause angekommen, wartet Dad bereits ungeduldig vor dem Haus.

»Da seid ihr ja«, äußert er sich mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich verabschiede mich von Jenna und ihrer Mom, während Henry meinen Koffer aus dem Wagen holt. Auf dem Weg ins Haus fragt mich Dad:

»Wie war das Wochenende?«

»Ach, es war großartig. Am liebsten würde ich sofort zurückfliegen.«

»Jetzt bist du erst mal wieder hier.«

Am Montag hat mich der Alltag zurück. Ich arbeite gemeinsam mit meinem Dad im Laden und nebenbei texte ich mit Steven.

»Allyson? Keine Ahnung, mit wem du permanent schreibst, aber die Regale räumen sich nicht von allein ein«, tadelt mich Henry.

»Das ist Steven.«

»Wer auch immer das ist. Er lenkt dich von deiner Arbeit ab.«

»Wir haben uns in Seattle kennengelernt. Er ist Barkeeper.«

»Das interessiert mich nicht. Ich möchte, dass du deine Aufgaben vernünftig erledigst.«

Zähneknirschend stecke ich mein Handy in die Hosentasche und fülle wortlos die Regale auf.

KAPITEL 2

Inzwischen sind zwei Monate vergangen. Wir schreiben und telefonieren täglich miteinander. Unsere Nachrichten sind vertrauter und intimer als am Anfang. Von Tag zu Tag wächst meine Sehnsucht nach Steven ins Unermessliche. Um mich abzulenken, verabrede ich mich mit Jenna.

Abends nach der Arbeit treffen wir uns in Frank's Diner. Das Restaurant, befindet sich direkt am Meer und bietet eine atemberaubende Aussicht. Tagsüber kann man von hier aus Robben und Wale beobachten, wie sie majestätisch durch das offene Gewässer ziehen.

Es gab eine Zeit, in der Jenna und ich beinahe täglich hierherkamen und diese beeindruckende Naturkulisse genossen. Doch mit Jennas Auszug in ihre eigene Wohnung änderte sich unsere Routine, und wir verbrachten unsere Zeit hauptsächlich bei ihr.

Aber an diesem Abend kehren wir zurück und verbringen wieder Zeit im Frank's Diner, in dem wir so viele Erinnerungen teilen. Achtzehn Uhr - ich schließe den Laden und schlüpfe in meinen gelben Regenmantel. Es regnet bereits den ganzen Tag wie aus Eimern. Ich flitze ins Diner. Wie so oft, komme ich mal wieder zu spät.

»Hi, wartest du schon lange?«

»Hallo. Nein, ich habe damit gerechnet, dass du nicht pünktlich bist.«

Ich ziehe den nassen Mantel aus und lege ihn über die Stuhllehne. In diesem Augenblick kommt Monica zu uns an den Tisch. Sie ist seit Jahrzehnten Teil dieses Diners und kennt hier jeden Winkel. Sie ist Mitte fünfzig, hat blondierte Haare und verströmt einen Duft, der von Nikotin geprägt ist, aber mit einem Hauch von Lavendel durchsetzt ist. Was wohl daran liegt, dass sie alle dreißig Minuten ein bis zwei Zigaretten raucht. Ihre Kippen, die sich im Aschenbecher vor dem Lokal türmen sind unverwechselbar - sie sind gezeichnet mit einem roten Ring, der von ihrem Lippenstift stammt.

»Na, ihr zwei. Was kann ich euch bringen?«, fragt sie uns mit rauer Stimme.

»Hallo Monica. Ich nehme heute einen Caesar Salat mit Süßkartoffel-Pommes und eine Coke-light.«

»Ich hätte gerne die Potato casserole und ein Glas Wasser«, bestellt Jenna.

»Alles klar, Mädels, bis gleich.«

Ich hole das Handy aus der Tasche und lege es auf den Tisch - um keine Nachricht von Steven zu verpassen.

»Was gibt's Neues?«, frage ich Jenna.

»Mein Boss hat mir die Stelle als Chefsekretärin angeboten. Mrs. Grand geht in den Ruhestand und ich soll Ihren Posten übernehmen.«

»Das ist doch super! Davon träumst du schon eine ganze Weile.«

»Ja, ist das nicht der Wahnsinn!«

Plötzlich ertönt mein Handy - eine Nachricht von Steven.

»Lass mich raten, er ist es.«

»Ja, ist er. Warum sagst du das so genervt?«

»Weil du immer mit deinem Telefon beschäftigt bist. Es ist jedes Mal das Gleiche, wenn wir uns treffen.«

»Entschuldige, er ist den halben Tag am Arbeiten und da hat er keine Zeit, mit mir zu texten. Wenn du einen Freund hättest, wäre das bei dir genauso.«

»Seid ihr jetzt ein Paar? Allyson, du hast ihn erst einmal kurz in einer Bar gesehen. Du kennst ihn doch gar nicht. Wie kann er dein Freund sein!«

»Du verstehst das nicht. Es ist, als würden wir uns schon ewig kennen. Außerdem hat er mich für das kommende Wochenende zu sich eingeladen.«

»Du wirst doch nicht dort hinfliegen. Allein.«

»Wieso nicht? Wir haben uns über zwei Monate nicht gesehen.«

»Das ist verrückt! Und du schläfst bei ihm?«

»Ja. Wo sonst? Ich gehe doch nicht ins Hotel.«

»Allyson. Hast du eine Ahnung, wie gefährlich das ist? Was, wenn er dir etwas antut?«

»Das ist wieder typisch für dich. Bei dir sind alle Verbrecher. Ich vertraue ihm.«

»Hast du es Henry erzählt?«

»Nein, aber was soll er machen? Ich bin kein Baby mehr und kann eigenständig für mich entscheiden.«

»Hier Mädels, euer Essen«, sagt Monica.

»Danke«, antworte ich ihr.

»Dein Dad wird dich nie gehen lassen.«

»Das ist mir egal. Er kann mich nicht einsperren. Ich werde fliegen! Davon bringt mich keiner ab.«

Die Stimmung am Tisch ist spürbar angespannt. Wir essen schweigend auf und beenden den Abend.

Auf dem Rückweg nach Hause regnet es weiterhin unaufhörlich. Die Scheibenwischer kämpfen gegen die Wassermassen an, während der Wind den Regen gegen die Autoscheibe peitscht. Es ist, als ob das Wetter mein Inneres widerspiegelt, düster und stürmisch. Jennas Ansichten bringen mich auf die Palme.

Alles sieht sie negativ. Warum gönnt sie mir nicht mein Glück? Wir sind beste Freundinnen. Ich würde so nie reagieren. Sie ist nur neidisch, weil sie keinen Freund hat, schimpfe ich in Gedanken.

Zu Hause angekommen, schreibe ich Steven, dass ich seine Einladung annehme. Kaum habe ich die Nachricht gesendet, kommt seine Antwort.

Steven 07:16 pm

Das ist super. Ich habe gehofft, dass du »Ja« sagst. Ich wünschte, du wärst jetzt schon hier.

Ich 07:16 pm

Das wünsche ich mir auch. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.

Steven 07:16 pm

Ich will dich endlich in meine Arme nehmen, dich spüren und riechen. Halte es kaum noch aus, ohne dich.

Die Freude auf Steven vertreibt meinen Ärger über Jenna.

Auf dem Weg ins Haus male ich mir in Gedanken aus, wie das Wochenende mit ihm werden wird. Mein Herz pocht vor Erregung in meiner Brust, als ich mir immer wieder die Nachricht durchlese. Es ist ein betörendes Gefühl, zu wissen, dass er mich genauso vermisst wie ich ihn.

Ich gehe ins Haus, keine einzige Lampe brennt, scheinbar ist Henry noch in der Kneipe und trifft sich mit Eddy. Wobei der Begriff „Kneipe" übertrieben ist. Es ist eher ein Bretterverschlag an der Bay, mit zwei Tischen und jeweils vier Stühlen. Eine schmale, umgebaute Kommode ist der Mittelpunkt dieser Hütte, an die nicht ganz legale Spirituosen ausgeschenkt werden. Was hier niemanden kümmert, da der Sheriff selbst zu den Stammgästen dieses Etablissements gehört. Nach diesem regnerischen Tag gönne ich mir ein heißes Bad und antworte Steven.

Steven 07:18 pm

Meine Sehnsucht ist unendlich. Ich denke pausenlos daran, wie es sein wird, wenn wir uns wiedersehen.

Ich steige in die Badewanne und genieße das warme Wasser, das meinen nackten Body umhüllt. Entspannt lehne ich mich zurück und schließe die Augen. Mein Handy klingelt. Es ist Steven, der per Videoanruf versucht mich zu erreichen. Ich warte, bis er wieder auflegt und schreibe, dass ich mich in der Wanne befinde. Zügig antwortet er.

Seven 07:20 pm

Zu wissen, dass du in diesem Moment nackt bist, bringt mich um den Verstand.

Beim Lesen der Nachricht, breitet sich ein Schmunzeln in meinem Gesicht aus. Mal sehen, wie du auf dieses Foto reagierst. Ich drehe mich auf den Bauch und fotografiere meinen entblößten Hintern, wie er halb aus dem Wasser ragt und der Badeschaum langsam hinunterfließt. Ich schicke das Bild ab und starre gespannt auf das Handy, in der Hoffnung, es gefällt ihm.

Endlich! Die Reaktion kommt prompt.

Steven 07:20 pm

Allyson, wieso folterst du mich! Du hast so einen geilen Arsch! Ist dir klar, dass es jetzt erheblich eng in meiner Hose ist? Am liebsten würde ich es dir so lange besorgen, bis du schreist. Sorry, für diese Nachricht. Ich kann im Augenblick an nichts anderes mehr denken - Kopfkino!

Ein Kribbeln durchfährt mein Becken, meine Nippel werden steif und meine Atmung beschleunigt sich. Es ist Jahre her, dass ich das letzte Mal Sex hatte - es war mit Jason. Wir kennen uns seit der Schulzeit. Unsere Eltern sind schon eine Ewigkeit befreundet. Für sie waren wir das perfekte Paar. Henry und Jason teilen die gleiche Leidenschaft zum Angeln. Zwei Jahre hielt unsere Beziehung, bis Jason nach Boston gezogen ist, um Medizin zu studieren. Schon immer träumte er davon, ein Arzt zu sein, wie sein Vater Eddy. Er hatte mich darum gebeten, dass ich mit ihm gehe, aber ich war zu diesem Zeitpunkt nicht bereit. Er zog ohne mich weg und das war das Ende unserer Liebe.

Doch jetzt bin ich es. Steven's Nachricht spornt mich an, ein gewagteres Foto zu schießen.

Jetzt sind meine Brüste dran.

Auf dem Bild sieht man meinen üppigen Busen mit meinen steifen Nippel, wie sie teilweise mit Schaum bedeckt sind. Ich schicke es ihm und bekomme nur ein Foto von ihm als Antwort. Gespannt öffne ich die Nachricht. Darauf zu sehen ist Steven, bekleidet in einer engen, grauen Unterhose. Sofort sticht mir seine Erektion ins Auge, die deutlich durch die Shorts sichtbar ist.

Er scheint gut bestückt zu sein.

Schießt mir der Gedanke durch den Kopf. Mein Blick wandert weiter über seinen Body, der übersät mit Tätowierungen ist. Unter dem Bild steht:

Steven 07:25 pm

Du darfst ihn gerne live in seiner ganzen Pracht bewundern, wenn du das willst. Er wartet auf dich.

Ich 07:26 pm

Ich denke darüber nach. Es gefällt mir, was ich sehe. Macht Lust auf mehr!

Steven 07:26 pm

Du bist so heiß! Morgen Abend buche ich deinen Flug online und schicke dir den Link per Mail.

Ich steige aus der Wanne, trockne mich ab und husche, mit dem Handtuch um meinen nackten Body gebunden, in mein Zimmer. Daddy scheint immer noch nicht zurück zu sein, eine Totenstille herrscht im ganzen Haus. Meine Gedanken kreisen um Steven, seinen Schwanz. Die Lust in mir erwacht, ein belebendes Kribbeln durchfährt meinen Körper. Ich öffne den Kleiderschrank und greife in das oberste Fach. Unter einem Berg Pullover liegt mein treuster Freund, mein schwarz-goldener Vibrator. Er versüßte mir schon so manche einsamen Momente.

Mit dem Freudenspender in der Hand lege ich mich ins Bett. Ich schalte ihn ein und fahre mit dem Stimulator zwischen meine Beine bis zu meinem Kitzler. Die Vibrationen strömen durch mein Becken. Ich fühle, wie feucht ich werde. Langsam führe ich ihn in meine Vagina ein. Stück für Stück dringe ich weiter vor. Dabei füllt sich mein Kopf mit erotischen Fantasien über Steven. Wie er mit seinem harten Schwanz in mich eindringt - immer tiefer, bis ich ihn ganz in mir aufnehme. Die Vibrationen breiten sich durch meinen ganzen Körper aus. Der Vibrator ist so konstruiert, dass er gleichzeitig meine Klitoris stimuliert. Nach wenigen Sekunden spüre ich, wie sich der Orgasmus in meinen Unterleib ausbreitet, meine Pussy zuckt unkontrolliert - meine Beine und Arme verkrampfen. Die aufgestaute Energie entlädt sich durch meinen Body. Entspannt liege ich im Bett und ziehe die Decke über mich.

Am nächsten Morgen weihe ich Henry über mein Vorhaben ein. Ich wähle den Laden, es ist der perfekte Ort für ein solches Geständnis. Hier ist er gezwungen sich zurückzuhalten und nicht herumzuschreien. Da er schließlich die Kundschaft bedient. In dem Moment, als ein neuer Kunde den Laden betritt, ergreife ich die Gelegenheit und wende mich an Henry. Er steht mit dem Rücken zu mir und überprüft gerade die neue Lieferung.

»Am Freitag fliege ich nach Seattle. Steven hat mich über das Wochenende bei sich eingeladen«, sprudelt es eiskalt aus mir heraus. Schweigend dreht er sich zu mir, kommt einen Schritt näher und sagt mit erhobener Stimme.

»Nein, das wirst du nicht.«

»Daddy, ich bin kein kleines Kind mehr. Du kannst mir das nicht verbieten. Egal, was du sagst, ich werde fliegen.«

Er schaut mich, ohne ein Wort zu sagen, an. Sein Blick ist ernst und starr. Doch dann verändert sich seine Mimik, zu einem sanften und versöhnlichen Gesichtsausdruck.

»Versprich mir, dass du dich regelmäßig bei mir meldest. Falls nicht, komme ich nach Seattle und hole dich. Du weißt, dass ich dazu fähig bin«, sagt er.

»Okay«, sage ich und wende mich rasch der Kasse zu - ein Kunde wartet bereits. An diesem Tag sprechen wir nicht mehr viel miteinander.

Am Abend schickt mir Steven den Link für das Flugticket. Noch in derselben Nacht packe ich meinen Koffer. Ich überlasse nichts dem Zufall und entscheide mich, Kondome mitzunehmen, selbst wenn ich die Pille nehme. Sicher ist sicher. Ich durchwühle die Kommode auf der Suche nach den Gummis. Ganz hinten in der Ecke liegen welche, die noch aus der Zeit mit Jason stammen. Zum Glück sind sie nicht abgelaufen - drei Jahre haltbar. Ich packe sie in die Kosmetiktasche. Alles ist vorbereitet für Freitag. Noch zweimal schlafen, dann ist es endlich so weit.

Seit dem Gespräch mit Henry ist die Stimmung zwischen uns angespannt und wir reden nur das Nötigste. Es ist an der Zeit, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe. Jenna hat sich seit dem Streit nicht mehr bei mir gemeldet. Wie ich sie kenne, wartet sie darauf, dass ich mich bei ihr entschuldige. Aber diesmal läuft das nicht so. Ich stehe hinter meinem Beschluss, entweder sie versteht es oder nicht.

Der nächste Tag ist angebrochen. Ich stehe im Laden mit Henry und frage ihn, ob ich heute früher Feierabend machen kann, da ich noch einige Dinge zu besorgen habe. Zähneknirschend willigt er ein. Es ist nur eine Ausrede. In Wahrheit überrasche ich ihn mit seinem Lieblingsessen. Das Gericht besteht aus einem T- Bone-Steak mit gebutterten Maiskolben und selbst ge-machtem Kartoffelbrei. Am späten Nachmittag besorge ich alles, was ich benötige.

Henry kommt abends nach Hause und es ist nicht zu übersehen, wie überrascht er ist. Eingerahmt von dezenten Falten, leuchten seine braunen Augen.

Ein schmales Lächeln zieht sich durch seinen Drei- Tage-Bart. Verlegen fährt er sich mit seinen rauen Händen durch seine dunkelgrau melierten Haare.

»Wie komme ich zu der Ehre? Habe ich Geburtstag?«

»Nein, es ist unser letzter gemeinsamer Abend, bevor ich nach Seattle fliege, und ich wollte dir eine Freude bereiten.«

»Deswegen bist du heute früher gegangen.«

»Ja.«

Wir setzen uns an den Tisch in der Küche und beginnen zu speisen.

»Allyson, das Steak ist perfekt gebraten.«

»Danke.«

»Wann musst du morgen am Flugplatz sein?«

»Zehn Uhr.«

»Ich fahre dich hin. Den Laden kann ich später öffnen.«

»Nein, das brauchst du nicht.«

»Bist du sicher? Nicht, dass du wieder fast verschläfst.«

»Ja, ich bestelle mir ein Taxi.«

»Nun gut. Wie du es wünscht.«

»Ich möchte nicht, dass du meinetwegen den Laden später öffnest. Was würden die Kunden denken?«

»Du weißt selbst, dass um die Zeit nie jemand kommt.«

»Okay, dann fahr mich zum Flughafen«, sage ich lächelnd. Er nickt und isst genüsslich sein Steak weiter. Später am Abend kommt Eddy vorbei, und sie schauen sich gemeinsam ein Baseballspiel im Fernsehen an. Noch einmal schlafen, dann sehe ich Steven wieder.

Der Wecker klingelt. Es ist sechs Uhr morgens. Ich bin hellwach und voller Energie - gleich geht mein Flieger. Zügig springe ich unter die Dusche und schnappe mir den Rasierer. Ich entferne meine überflüssige Körperbehaarung. Anschließend starre ich ratlos in den Kleiderschrank.

Was ziehe ich bloß an?

Es soll sexy, aber nicht nuttig aussehen. Ich möchte perfekt für ihn sein. Nach einigen Outfits entscheide ich mich für eine hellblaue Skinny Jeans, ein helles enganliegendes Oberteil mit V-Ausschnitt und weiße Sneakers. Darunter ziehe ich blütenweiße Spitzenunterwäsche an.

Der BH schimmert leicht durch den dünnen Stoff. Ich trage ein natürliches Make-up auf. Meine langen Haare lasse ich offen. Kurzer Arsch-Check im Spiegel - die Jeans sitzt perfekt. Ich stolziere die Treppe hinunter. Dad sitzt am Küchentisch mit einer Tasse Kaffee und liest die Tageszeitung.

»Da bist du ja! Wenn du in einer halben Stunde nicht heruntergekommen wärst, dann hätte ich dich geweckt.«

»Das nehme ich dir nicht so recht ab«, antworte ich mit einem Zwinkern.

Er legt die Zeitung beiseite und schaut mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Ich grinse frech und genehmige mir einen Pott Kaffee.

»Willst du nichts essen?«

»Nein, ich bekomme vor Aufregung keinen Bissen runter.«

Mein Handy klingelt - es ist Steven.

Steven 06:46 am

Guten Morgen, Kleines. Ich kann es kaum erwarten. In wenigen Stunden sehen wir uns wieder.

Ich 06:46 am

Ich freue mich sehr auf dich. Wir fahren gleich los.

»Wo ist dein Koffer?«, fragt mich Henry, während ich Steven antworte.

»Er steht oben, neben der Tür.«

»Ich hole ihn«, sagt er seufzend und schleppt sich die Treppe rauf.

Ich laufe ihm nach, lege meine Hand auf seine Schulter und schaue ihm tief in die Augen.

»Dad, es wird mir nichts passieren. Ich bin eine erwachsene Frau und kann auf mich aufpassen.«

»Das weiß ich, aber es gefällt mir dennoch nicht, dass du zu jemandem Fremdes fliegst, den du eigentlich überhaupt nicht kennst.«

»Wäre ich mir nicht absolut sicher, dann würde ich das hier nicht machen. Aber Steven ist ein guter Mensch. Davon bin ich zu hundert Prozent überzeugt.«

»Du kennst nicht die Ausmaße des Bösen, das in der Welt herrscht. Sie erzählen dir alles, nur damit sie das bekommen, was sie wollen.«

»Bitte lass uns jetzt nicht streiten«, sage ich zu ihm.

»Du weißt, was ich dir gesagt habe. Wenn ich nichts von dir höre, dann komme ich dich holen. Ich hoffe, du hast mir die richtige Adresse von ihm aufgeschrieben.«

»Boah! Dad, kannst du mir mal vertrauen!«

»Schon gut«, sagt er und winkt dabei ab.

Ich lege mir meine Handtasche um die Schulter, schnappe mir die Jacke und setze mich in das Auto. Henry packt den Koffer in den Wagen und wir fahren schweigend zum Flugplatz. Dort angekommen, verabschiede ich mich von meinem Dad.

»Pass gut auf dich auf, mein Spätzchen.«

Das sind seine letzten Worte, bevor ich mich auf mein persönliches Abenteuer begebe.

KAPITEL 3

Im Landeanflug schießt meine Aufregung in die Höhe. Meine Hände sind schwitzig und mein Herz rast. Es kommt mir wie Stunden vor, während ich an der Gepäckausgabe stehe und sehnsüchtig auf meinen Koffer warte. Nervös tippe ich mit dem Fuß auf den Boden. Der Gedanke daran, dass er nicht weit weg ist, lässt meine Ungeduld ins Unermessliche ansteigen. Endlich sehe ich meinen Koffer auf dem Förderband auftauchen. Hastig ziehe ich ihn herunter und eile zum Ausgang, ohne die Menschen um mich herum wirklich wahrzunehmen.

Meine Beine zittern bei jedem Schritt, den ich Steven näherkomme. Mein Blut pulsiert in meinen Adern. Meine Kehle schnürt sich zu. Eine Trockenheit breitet sich in meinem Mund aus.

Was wird passieren? Werden wir uns direkt küssen oder ist die Begrüßung eher verhalten?

Ich gehe durch die Tür und schaue mich suchend nach ihm um. Da steht er. Mein ganzer Körper bebt vor Aufregung. Steven sieht genauso hinreißend aus, wie ich ihn in Erinnerung habe. Er trägt eine dunkelrote Biker-Jacke. Darunter einen grauen Kapuzenpullover und eine schwarze enge Jeans. Unsere Blicke treffen sich. Die Zeit steht für uns still. Mit einem charmanten Lächeln begrüßt er mich. Er legt seine Arme um meine Taille und drückt mich fest an sich. Ich fühle seinen muskulösen Body unter der Kleidung. Er versprüht einen Duft von Zigaretten und Deo. Ich schaue nach oben, in seine Augen. Seine Lippen nähern sich. Er presst seinen Mund auf meinen und schiebt seine feuchte, nach Tabak schmeckende Zungenspitze zwischen meine Lippen. Unsere Zungen spielen zärtlich miteinander. Es ist, als würde sich alles um uns herumdrehen. Ich fühle mich beflügelt und schwerelos.

»Endlich bist du da. Ich werde dich nicht mehr gehen lassen«, flüstert er mir ins Ohr.

»Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?«, frage ich grinsend.

»Von beidem etwas. Komm, wir fahren.«

Er greift mit der einen Hand nach dem Koffer, mit der anderen hält er meine Hand fest in seiner. Wir schlendern zum Wagen. Der Parkplatz ist voll mit Autos. Steven holt die Schlüssel raus und die Leuchten eines weißen Chevrolet-Blazers blinken auf.

»Steig ein, ich verstaue deinen Koffer.«

In dem Moment schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich mich noch nicht bei Henry gemeldet habe. Hastig wühle ich in der Handtasche nach dem Handy. Es liegt mal wieder auf dem Boden meiner Tasche. Ständig fällt es aus der Seitentasche heraus. Sofort schreibe ich Dad eine Nachricht, mit einem aktuellen Foto von mir und dass ich gut in Seattle angekommen bin. Steven steigt in den Wagen und fragt:

»Ein Selfie, jetzt?«

»Ach, das ist für meinen Dad. Er besteht darauf, dass ich mich regelmäßig bei ihm melde. Damit er die Gewissheit hat, dass ich am Leben bin. Wenn ich das nicht mache, wird er kommen und mich holen.«

»Was? Das ist ein Scherz. Das verlangt er nicht wirklich von dir?«

»Doch, so ist es.«

Steven verdreht die Augen und startet den Wagen.

»Jetzt bist du erst mal hier bei mir, und dein Dad ist weit weg.«

»Zum Glück!«

»Worauf hast du Lust? Sollen wir etwas essen gehen? Du bist bestimmt hungrig nach dem Flug.«

»Das ist eine gute Idee. Ich habe vor Aufregung noch nichts herunterbekommen.«

»Wie wäre es mit Pizza? Ich kenne eine gute Pizzeria, die ist nicht weit von hier.«

»Das klingt super.«

Nach zehn Minuten Fahrt parken wir in einer Seitenstraße. Wir steigen aus und Steven führt mich zu dem italienischen Restaurant. Über einem unscheinbaren Eingang hängt ein Schild, auf dem „Aloisia" steht, in grün-rot-weißer Schrift. Wie ein Gentleman hält er mir die Tür auf. Das Etablissement strahlt eine Freundlichkeit und Helligkeit aus. Ein Duft von frischen Tomaten und Kräutern zieht sich durch das Lokal. Runde Holztische stehen im Raum verteilt, die mit einer Vase geschmückt sind, in denen weiße und rote Rosen stecken. Steven wählt einen Sitzplatz mit Aussicht auf die Straße. Ich setze mich und stelle meine Handtasche neben dem Stuhl ab. Eine junge Italienerin bringt uns die Speisekarte und erkundigt sich nach unseren Getränkewünsche.

»Wie wäre es mit Wein?«, fragt Steven.

»Warum nicht.«

Daraufhin bestellt er eine Flasche Chianti und eine Pizza Diavolo. Ich nehme eine klassische Margherita. Die Bedienung verschwindet kurz, kommt mit dem Rotwein wieder und schenkt uns ein. Steven erhebt sein Glas und spricht:

»Auf unsere gemeinsame Zeit. Möge dieses Wochenende nie vorübergehen!«, mit diesen Worten stoßen wir an.

»Du siehst großartig aus«, sagt er, greift nach meiner Hand, die auf dem Tisch ruht und streicht mit seinen Daumen über meinen Handrücken.

»Danke«, antworte ich und werfe ihm einen verlegenen Blick zu.

Es dauert nicht lange und unser Essen wird serviert. Die Pizza hat einen dünnen, knusprigen Boden und riecht nach frischem Basilikum. Wir unterhalten uns angeregt beim Essen. Meine Aufregung ist verschwunden und eine gewisse Gelassenheit breitet sich in mir aus. Es fühlt sich so vertraut an, als wären wir schon eine Ewigkeit zusammen.

»Lass uns gehen«, sagt er, nachdem wir mit dem Essen fertig sind.

»Gerne. Ich bin gespannt, wie du wohnst.«

»Meine Wohnung ist kein Palast, aber ich habe ein bequemes Bett«, antwortet er grinsend.

»Das wird sich noch zeigen«, sage ich und zwinkere ihm zu.

Er übernimmt die Rechnung. Beim Aufstehen kommt Steven mir näher. Ich bewege mich kein Stück.

»Ich kann es kaum erwarten, mit dir allein zu sein«, flüstert er mir ins Ohr.

Mein Herz rast. Meine Kehle schnürt sich zu. Mit dieser Aussage habe ich nicht gerechnet. Sofort kommt mir das Foto von ihm in den Kopf. Ich versuche, cool zu bleiben, und lächle Steven an. Hand in Hand verlassen wir das Lokal. Kurz darauf bemerke ich, dass ich meine Handtasche in der Pizzeria vergessen habe.

»Warte hier, ich hole sie«, sagt er und läuft zurück. Ich bleibe auf der Straße stehen und warte auf ihn. In dem Moment kommt ein betrunkener Kerl um die Ecke dahergelaufen. Er bemerkt mich und schaut zu mir. Ich wende mich von ihm ab, in der Hoffnung, er würde an mir vorbeigehen.

»Hey Süße, dreh dich doch nicht weg! Ich bin auch ganz lieb zu dir. Was für einen geilen Arsch du hast!«, ertönt seine Stimme hinter mir. Im selben Augenblick fühle ich eine Hand an meinen Hintern. Ich drehe mich ruckartig um und sehe den betrunkenen Typ vor mir stehen. Zum Glück höre ich Steven von Weiten rufen. »Nimm deine Wichshände von ihr!«

Steven zückt ein Messer aus seiner Jacke, greift nach dem Arm des Kerls und verdreht ihn hinter seinem Rücken. Mit der anderen Hand hält er ihm die Klinge an die Kehle.

»Verpiss dich! Sonst schlitze ich dich auf!«, stößt er drohend hervor. Der Betrunkene schaut mich mit ängstlichen Augen an. Ich stehe fassungslos da. Sofort lässt Steven ihn wieder los und der Typ rennt auf der Stelle davon.

»Alles okay, gehts dir gut? Bist du verletzt?«, fragt er und begutachtete mich von unten nach oben.

»Ja, es ist nichts passiert. Hast du immer ein Messer bei dir?«

»Ja klar, wie soll ich dich sonst beschützen?«

»Findest du nicht, dass deine Reaktion übertrieben war? Er ist betrunken und weiß nicht, was er tut.«

»Genau deswegen, Allyson. Ich habe am Wochenende immer mit solchen abgefuckten Wichsern zu tun. Sie sind besoffen und wissen nicht, was sie machen. Durch den Alkohol ist die Hemmschwelle bei denen niedrig und bevor mich einer angreift, stelle ich direkt klar, wer hier das Sagen hat. Los, lass uns fahren. Hier deine Tasche. Vergiss sie nicht wieder«, sagt er, legt seinen Arm um meine Schulter und wir begeben uns zum Wagen. Am Auto angekommen drückt er mich mit seinem ganzen Körper gegen den Chevrolet. Er hält mein Gesicht zwischen seine Hände und sagt:

»Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Du bedeutest mir so viel.«

Dabei schaut er mir tief in die Augen. Er presst seine Lippen auf meinen Mund und schiebt mir seine Zunge in den Rachen. Sein Kuss ist wild und ungezügelt. Ich lege die Hände um seine Hüfte und ziehe ihn fest an mich. Seine Zungenspitze wandert über meinem Hals.

»Du riechst so gut! Ich will dich. Jetzt! Ich kann nicht länger warten.«, flüstert er mir ins Ohr.

Er hebt mein Bein an und schiebt sich zwischen meine Schenkel, dabei spüre ich seine Erektion in meinem Schritt. Ich packe seinen Hintern fest mit beiden Händen und drücke ihn fester an mich, damit ich noch deutlicher seinen harten Schwanz fühle. Seine Hand gleitet in meine Hose, er greift mir zwischen die Beine und streichelt mit den Fingern meine Pussy. Ich fühle, wie sehr mich dieser Moment erregt. Er schiebt seinen Finger tief in mir.

»Mhhh .. .wie schön feucht du bist«, haucht er mir ins Ohr.

Er bewegt seinen Finger rein und raus, dabei lässt er seinen Daumen über meine Klitoris gleiten. Meine Atmung ist schnell. Meine Beine zittern. Ich halte mich krampfhaft an seinen Arm fest, der in meiner Hose steckt. Noch immer stehen wir am Auto, auf einer öffentlichen Straße, mitten in Seattle.

»Lass uns zu dir fahren«, stöhne ich ihm entgegen. Seine Bewegungen werden schneller und intensiver. Ich spüre, wie sich ein Orgasmus in mir aufbaut.

Mir stockt der Atem. Meine Vagina kontrahiert unkontrolliert. Meine Hände verkrampfen und ich erlange den Höhepunkt. Steven zieht seine Hand aus meiner Hose und leckt sich seinen Finger ab.

»Du schmeckst köstlich! Steig ein, wir fahren zu mir und ich besorge es dir mit meinem harten Schwanz!«, stößt er mit angespanntem Kiefer hervor.

Fünf Minuten später sind wir bei ihm.

Er holt den Koffer aus dem Auto und wir gehen Hand in Hand ins Haus. Wir steigen in den Aufzug und fahren in den dritten Stock - die Fahrstuhltür schließt. Steven drückt meine Hand gegen seinen harten Schwanz, der sich immer noch in seiner Hose befindet.

»Fühlst du, wie sehr du mich erregst?«

Ich massiere mit meiner Hand seinen Schwanz. Ungezügelt schiebt er seine Zunge in meinen Mund.

Kling - die Aufzugtür öffnet sich. Wir lassen beide voneinander ab und Steven geht voran. Nach wenigen Schritten stehen wir vor seiner Wohnungstür.

Er schließt auf und bittet mich mit einer Geste in seine Wohnung. Sofort bemerke ich einen Tabakgeruch, der in der Luft liegt. Ich stehe in einem kleinen, dunklen Flur. Neben der Tür befindet sich eine Kommode mit einer Glasschale, in der Kleingeld und ein Feuerzeug liegen. Ich blicke zu Steven. Die Tür fällt ins Schloss.

Er stellt den Koffer neben den Schrank und kommt mir einen Schritt näher. Dabei greift er mir in den Nacken und zieht mein Gesicht zu seinem. Wir küssen uns erneut, dabei ziehen wir uns gemeinsam die Jacken aus. Er packt mit beiden Händen meinen Hintern, hebt mich hoch und setzt mich auf der Kommode ab, wobei die Schale herunterfällt. Er gleitet mit den Händen unter meinen Pullover über meinen Rücken.

Seine Berührungen sind sanft und zärtlich. Ich schiebe meine Hände in seine Hose und kneife lüstern in seinen Arsch. Dabei presse ich ihn fest zwischen meine Beine, sodass ich seinen harten Schwanz spüre. Er zieht mir das Oberteil aus und schiebt den BH herunter. Mit seiner Zungenspitze leckt er sanft über meine steifen Nippel und saugt genüsslich an ihnen. Ein Prickeln fährt durch meine Brust. Er öffnet meine Hose und fährt mit seinen Fingern über meine Pussy. Begleitet von unendlichen Zungenküssen schiebt er seinen Mittelfinger tief in mich. Immer wieder gleitet sein Finger in meine feuchte Muschi. Ich umklammere seine Hüfte mit beiden Beinen und er trägt mich rüber in ein anderes Zimmer. Steven setzt mich auf das Sofa ab und zieht mir die restliche Kleidung aus.

Er betrachtet meinen nackten Körper, dabei zieht er sich sein Shirt aus. Sein ganzer Body ist übersät mit Tattoos. Kein einziges Haar wächst auf seiner Brust. Er drückt sich zwischen meine Schenkel und versinkt mit seinem Gesicht in meinem Schritt. Mit seiner Zungenspitze fährt er über meine Schamlippen, von unten nach oben. Er schiebt seine Zunge tief in mich. Sie ist feucht und warm. Ich greife in seine Haare und stöhne dabei. Meine Hüfte bewegt sich kreisend vor Lust. Ich befeuchte meinen Finger und berühre meinen Kitzler, während seine Zunge tief in mir steckt. Ein Kribbeln und Zucken breiten sich in meinem Unterleib aus. Er schiebt meine Hand von mir weg und drückt sie auf das Sofa.

»Du kommst durch mich!«, raunt er hervor. Er entledigt sich seiner restlichen Kleidung und ich habe einen freien Blick auf seinen harten Schwanz. Auch hier ist er komplett rasiert. Sein Penis sieht genauso aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Steven legt sich nackt auf mich. Ich spüre seinen prallen Schwanz an meiner feuchten Spalte. Er liegt mit seinem ganzen Körper auf mir und schiebt seine Zunge tief in meinen Rachen. Sein Kuss schmeckt nach mir. Dabei dringt er langsam in mich ein. Ich drücke ihn von mir weg. Verwundert schaut er mich an.

»Nicht ohne Gummi!«

»Ich denke, du nimmst die Pille?«

»Schon, aber es wäre mir lieber mit.«

»Du brauchst keine Angst haben, ich habe keine Krankheiten.«

»Trotzdem.«

Er seufzt, steht auf und holt ein Kondom aus dem Bad. Er kommt zurück, stülpt es sich über und dringt tief in mich ein. Ich kneife die Augen fest zu und stöhne auf. Seine Bewegungen sind schnell und tief.

Erneut gleite ich mit dem Finger in Richtung meiner Klitoris und massiere sie in kreisenden Bewegungen. Ein Schauer durchströmt mich. Ruckartig reißt er meinen Arm weg und fixiert ihn über meinen Kopf. Ich öffne die Augen. Sein Blick wirkt tadelnd. Dann lässt er meinen Arm wieder frei und stößt mit voller Härte zu, bis er stöhnend in mir kommt. Er zieht sich aus mir zurück, entfernt das Kondom und legt sich neben mich auf die Couch. Dabei sieht er mir in die Augen und fährt mit seinen Fingerspitzen über meinen Bauch bis hinunter zu meiner Pussy. Er schiebt zwei Finger in mein nasses Loch und gleitet mit den angefeuchteten Fingern zu meiner Lustperle. Mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen bringt er mich zum Erbeben. Mein Körper spannt sich an. Ich spüre, wie eine Welle voller Energie aus meinem Becken durch meinen Körper strömt. Dabei klammere ich mich an Steven, seinen Arm. Nach wenigen Sekunden folgt die süße Erlösung. Entspannt liege ich neben ihm. Er gibt mir einen Kuss auf den Mund und zündet sich eine Zigarette an.

»Wo ist das Bad? Ich würde mich gerne frisch machen.«

»Die erste Tür links.«

Als ich unter der Dusche stehe, breitet sich eine Leere in mir aus. Dieses bekannte Gefühl trage ich schon lange in mir. Ich habe gehofft, bei Steven ist es anders. Mit Jason war es genauso. Ich dachte, es würde an ihm liegen, aber da habe ich mich geirrt. Jedes Mal, wenn ich Sex habe, fühle ich diese Unvollkommenheit, als würde mir was fehlen. Ein Teil von mir. Ich kann nicht einordnen, woher dieses Gefühl stammt und warum es in mir existiert. Ich ignoriere es, wie ich es früher getan habe, und steige aus der Dusche. Mit einem Handtuch bekleidet verlasse ich das Badezimmer. Gegenüber dem Bad ist eine zweite Tür. Ich frage Steven, ob dort das Schlafzimmer ist.

»Ja, klar, geh ruhig rein«, sagt er.

Ich nehme den Koffer und gehe in das Zimmer, in dem sich ein Boxspringbett und ein Kleiderschrank mit Spiegeltüren befindet. Ich lege das Handtuch ab und suche mir neue Sachen heraus, in dem Moment kommt Steven herein. Er stellt sich dicht hinter mich, legt seine Arme um meinen nackten Körper und küsst zärtlich meinen Nacken. Ein Schauer durchfährt mich. Mit seinen Fingerspitzen wandert er über meinem Bauchnabel bis zu meiner Pussy. Sanft gleitet er mit seinen Fingern über meine Muschi. Seine Berührungen kitzeln. Ein Lächeln fährt über meine Lippen. An meinem Rücken spüre ich, wie hart sein Penis ist. Von hinten schiebt er mir seine ganze Männlichkeit zwischen meinen Schenkeln und bewegt sich langsam vor und zurück. Ich spüre, wie sein Schwanz an meiner Muschi reibt.

»Denk an das Kondom«, hauche ich ihm entgegen.

»Das brauchen wir nicht«, sagt er und drückt mich nach unten auf das Bett. Ich hocke kniend vor ihm, seine Hände fixieren meine Hüfte. Langsam dringt er in mich ein. Bei jedem Stoß fühle ich ihn tiefer in mir. Er lehnt sich über mich, wandert mit seinem Finger zu meiner Klitoris und massiert kreisend meinen Kitzler. Vor Erregung grabe ich meine Fingerspitzen in die Matratze und stöhne dabei auf. Ein Prickeln durchfährt mein Becken. Eine Gier kommt in mir auf. Ich versuche, mich schneller auf seinem Schwanz zu bewegen, aber er drückt meine Hüfte fest an sich. Ich bin bewegungsunfähig.

Er lässt seinen Finger stärker über meine Klitoris gleiten. Ich merke, wie sich der Orgasmus in mir aufbaut. Ein unkontrolliertes Zucken durchströmt mein Unterleib - ich komme. Er zieht sich aus mir zurück. Dreht mich auf den Rücken und legt sich mit seinem ganzen Körper auf mich. Ich bekomme kaum Luft. Er stößt seinen Schwanz bis zum Anschlag in mich und bewegt sich zügellos in mir weiter. Bei jedem Stoß stöhnt er tief auf. Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn. Ich drehe meinen Kopf zur Seite, damit ich seinen Schweiß nicht ins Gesicht bekomme. Nach wenigen schnellen Stößen ergießt er seinen Saft in mich. Er wischt sich mit der Bettdecke seine Stirn trocken und küsst mich schwer atmend. Anschließend springt er unter die Dusche. Als ich mich zu ihm geselle, verlässt er schlagartig die Kabine.

»Störe ich dich?«, frage ich irritiert.

»Was? Nein, ich war nur fertig«, sagt er, trocknet sich ab und verlässt das Badezimmer. Ich komme aus dem Bad und sehe Steven rauchend im Bett sitzen.

»Ich mache kurz das Fenster auf«, sage ich.

»Stört dich der Rauch?«

»Hier im Schlafzimmer, ja.«

»Dann gehe ich rüber«, sagt er und gibt mir einen Kuss. Ich lege mich ins Bett und ziehe die Decke über mich. Es dauert nicht lange und Steven kommt zurück zu mir. Aneinander gekuschelt, schlummern wir ein.

Das Klingeln meines Handys reißt mich aus dem Schlaf. Erschrocken richte ich mich im Bett auf. Sofort schießt mir ein Gedanke in den Kopf.

»Scheiße, das wird Henry sein!«, rutscht es mir aus dem Mund.

»Es ist acht Uhr morgens!«, stöhnt Steven genervt und legt sich ein Kissen auf die Ohren. Ich springe auf und suche hastig meine Handtasche. Laut frage ich mich: »Wo ist sie nur?« Nach kurzem Suchen, finde ich die Tasche auf der Kommode, neben der Tür. Ich hole mein Handy heraus und nehme den Anruf entgegen.

»Warum hat das so lange gedauert?«, raunt Henry.

»Dad, wir schlafen noch.«

»Es ist neun Uhr morgens, wie kann man da nicht wach sein!«

»Bei dir vielleicht, aber hier ist es erst acht Uhr! Und nicht jeder geht wie du um zwanzig Uhr abends ins Bett.«

»Sonst alles gut bei dir?«, fragt er mich.

»Ja, Henry!«, antworte ich zynisch.

»Ich muss jetzt auflegen, melde mich später bei dir, versprochen«, sage ich und lege auf. Ich mache einen kurzen Abstecher zur Toilette, putze mir die Zähne und husche zurück zu Steven ins Bett. Er nimmt das Kissen von seinem Gesicht und sagt:

»Dein Dad ist verrückt!«

»Vermutlich hast du recht.«

»Ist der immer so?«

»Manchmal, er will mich nur beschützen.«

»Beschützen? Das ist eher Kontrollieren.«