4,49 €
Aus dem Käfig: Als ein Deputy in seiner Stadt eine Reihe merkwürdiger Dinge bemerkt, ist er bereit, sich endlich der Existenz des Paranormalen zu stellen. Nathan Kaldwell ist schon seit vielen Jahren ein Deputy in der Stadt Stone Ridge. In dieser Zeit sind ihm bei vielen Bewohnern der Stadt einige Besonderheiten aufgefallen. Da diese Bewohner anscheinend nie eine Gefahr für jemanden darstellen, behält Nathan seine Beobachtungen für sich. Als eine Motorradgang in die Stadt kommt, bleibt er, als begeisterter Motorradfahrer, stehen, um die Maschinen zu bewundern. Zu Nathans Überraschung entpuppt sich das, was er für einen großen grauen Hund in einem Beiwagen hält, als Wolf. Eine verblüffende Reihe von Ereignissen enthüllt, dass der Wolf zudem ein Mann namens Khan ist, eine paranormale Kreatur, die als Wandler bezeichnet wird. Während Nathan sich zu dem hübschen Mann hingezogen fühlt, entdeckt er die verräterischen Anzeichen einer verletzten und misshandelten Seele. Er ist sich nicht sicher, ob selbst das, was die Gestaltwandler als Anziehungskraft zwischen Gefährten erklären, den verschreckten Khan davon überzeugen kann, für ihn in menschlicher Form zu bleiben. Als Nathan erfährt, dass es Gestaltwandlerjäger in der Gegend gibt, muss er dafür sorgen, dass Khan in jeglicher Form sicher ist. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 31.000 Wörter
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
ÜBER CHARLIE RICHARDS
LESEPROBE:
Verschreckte Versuchung
Aus dem Käfig: Als ein Deputy in seiner Stadt eine Reihe merkwürdiger Dinge bemerkt, ist er bereit, sich endlich der Existenz des Paranormalen zu stellen.
Nathan Kaldwell ist schon seit vielen Jahren ein Deputy in der Stadt Stone Ridge. In dieser Zeit sind ihm bei vielen Bewohnern der Stadt einige Besonderheiten aufgefallen. Da diese Bewohner anscheinend nie eine Gefahr für jemanden darstellen, behält Nathan seine Beobachtungen für sich. Als eine Motorradgang in die Stadt kommt, bleibt er, als begeisterter Motorradfahrer, stehen, um die Maschinen zu bewundern.
Zu Nathans Überraschung entpuppt sich das, was er für einen großen grauen Hund in einem Beiwagen hält, als Wolf. Eine verblüffende Reihe von Ereignissen enthüllt, dass der Wolf zudem ein Mann namens Khan ist, eine paranormale Kreatur, die als Wandler bezeichnet wird. Während Nathan sich zu dem hübschen Mann hingezogen fühlt, entdeckt er die verräterischen Anzeichen einer verletzten und misshandelten Seele. Er ist sich nicht sicher, ob selbst das, was die Gestaltwandler als Anziehungskraft zwischen Gefährten erklären, den verschreckten Khan davon überzeugen kann, für ihn in menschlicher Form zu bleiben.
Als Nathan erfährt, dass es Gestaltwandlerjäger in der Gegend gibt, muss er dafür sorgen, dass Khan in jeglicher Form sicher ist.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 31.000 Wörter
CHARLIE RICHARDS
Verschreckte Versuchung
Die Wölfe von Stone Ridge 62
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Skittish Seduction“:
Charlie Richards
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:
Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.
Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.
Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Spüre die Angst und tu es dennoch.
~Susan Jeffers
„Hey, Khan.“
Der als Khan bekannte Wolf drehte den Kopf und blickte zu Adam auf. Khan war nicht sein eigentlicher Name, aber als Payson ihn so genannt hatte, war er bereit gewesen, darauf zu hören. Tatsächlich hatte Khan beschlossen, den Namen zu behalten, nachdem Payson ihm den Star Trek-Film gezeigt hatte, in dem die Figur mitspielte, obwohl der Mann technisch gesehen böse war. Auch wenn es wahrscheinlich ein wenig albern war, hoffte er, dass er, indem er den Namen des verbesserten Menschen annahm, auch ein wenig von der Stärke des Mannes annehmen könnte.
Dieser Khan war ein knallharter Kerl.
Khan konzentrierte sich auf Adam und kläffte leise, um den weißen Tigerwandler zu begrüßen, der vor ihm stehen geblieben war.
„Es ist Zeit aufzubrechen. Bist du bereit, mit uns nach Stone Ridge zu fahren?“ Adam blickte sich auf der Lichtung um, wobei er seine Hände in die Hüften stemmte, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Khan richtete. Ein Grinsen verzog die Lippen des blonden Mannes. „Oder hast du dich entschieden, mit einigen der anderen im Bayou zu bleiben?“
Genau wie jeder Gestaltwandler, den Alpha Kontra Belikov entweder vor Wissenschaftlern gerettet hatte oder der ihm von den Vier Reitern der Apokalypse nach ihrer Rettung vor Hexen zur Rehabilitation geschickt worden war, hatte Khan die Wahl gehabt – unter seinem Schutz zu bleiben und mit ihnen nach Stone Ridge zu gehen, oder bei Olson zu bleiben, dem das viktorianische Haus gehörte, in dem sie gewohnt hatten, sowie dessen Gefährten, einem Wandler namens Able. Die Fae und deren Gefährten würden auch bleiben, zumindest eine Weile. Da die Fae jedoch nicht wirklich alterten, könnte ihre Vorstellung von einer Weile auch ein paar Jahrhunderte bedeuten.
Wer weiß.
Mit einem kurzen Senken seiner Wolfsschnauze bestätigte Khan seine Entscheidung, bei Kontra zu bleiben. Damit würde er auch bei seinen Wolfswandlerkameraden Vail und Ishmael bleiben. Khan liebte es, mit den befreundeten Gestaltwandlern zu laufen.
Zur Überraschung aller hatte sich ein weiterer Wolfswandler, Diego – Vails Großvater – entschieden, zu bleiben. Er wollte nicht in das Revier eines anderen Wolfsalphas eindringen. Außerdem hatte sich sein Gefährte, der Zebrawandler Zack wirklich gut mit dem Faeprinzen Elroy angefreundet. Diego würde nicht im Traum einfallen, die beiden zu trennen.
Er ist so ein lieber Kerl. Ich frage mich, ob ich jemals einen hübschen, dominanten Gefährten finden werde, der so lieb zu mir ist.
Dafür müsste ich mich allerdings verwandeln und in Menschengestalt sein.
Obwohl Khan es dort niemandem verraten hatte, hatte er sich tatsächlich ein paar Mal in seine menschliche Gestalt verwandelt. Er blieb nie lange so, weil er sich dadurch verletzlich fühlte. In Wolfsgestalt hatte Khan Zähne und Krallen, und seine vier Pfoten konnten ihn viel schneller aus einer Gefahrenzone tragen, als es zwei menschliche Füße könnten.
„Freut mich, das zu hören“, sagte Adam und kraulte ihn an der Schulter. „Wirst du versuchen, dich zu verwandeln, damit du als Mensch mitkommen kannst?“ Adam legte den Kopf schief und sagte: „Du könntest auf dem hinteren Sitz von Lamars Goldwing mitfahren. Ich habe gehört, dass der verdammt bequem ist.“
Khan schaffte es tatsächlich, in Wolfsgestalt die Augen zu verdrehen, was Adam zum Lachen brachte.
„Schon gut.“ Adam grinste. „Dann hast du die Wahl. Einer der Motorradanhänger oder der Beiwagen?“
Khan warf einen Blick auf die angebotenen Optionen und entschied sich schnell. Die Jungs hatten zwei Motorradanhänger aufgemöbelt und Fenster für die Luftzirkulation eingebaut. Außerdem hatten sie eine Gegensprechanlage zur Kommunikation sowie einen Griff installiert, damit diejenigen im Inneren die Klappe selbst öffnen konnten.
Nun ja, die meisten Wandler könnten das.
Khan glaubte nicht, dass der Korallenschlangenwandler mit dem Riegel zurechtkommen würde, aber der konnte einfach aus dem Fenster schlüpfen.
Khan ging zu dem Beiwagen, der an Beta Sams großem Motorrad befestigt war, kläffte und setzte sich daneben. Es gab noch zwei weitere, aber er fühlte sich nicht wohl dabei, mit Draven zu fahren. Der Mann war ein Hexenmeister und das Gefühl seiner Magie ließ Khans Fell immer kribbeln. Der Nashornwandler Aaron hatte bereits den Beiwagen an Mutegis Motorrad für sich beansprucht.
„In Ordnung, Khan.“ Adam tätschelte ihn erneut, bevor er auf den Beiwagen deutete. „Steig ein.“
Khan tat, was ihm gesagt wurde, sprang in den Wagen und setzte sich auf den Sitz.
„Hey, Khan“, grüßte Sam, als er an seinem Motorrad stehenblieb. „Dann fährst du also bei mir mit, was?“
Khan schenkte dem Beta ein Wolfsgrinsen und ein Kläffen, um die Bemerkung des Texas-Longhorn-Wandlers zu beantworten.
„Wenn das der Fall ist, brauchst du einen Helm“, sagte Sam. Zu Khans Überraschung zog der Beta einen kleinen schwarzen Helm mit daran befestigter Schutzbrille aus seinen Satteltaschen. „Draven hatte eine Vision“, sagte er und beantwortete Khans unausgesprochene Frage. Als Sam Khan den Helm anpasste, erklärte e: „Er hat ihn online bestellt und gestern von der Post abgeholt.“
Khan schnaufte, seine Version eines wölfischen Lachens. Ansonsten hielt er still und ließ den großen Betawandler den Helm auf den Kopf seines Wolfes schnallen.
„Also gut, alle zusammen“, rief Kontra und seine laute Stimme hallte über den Hof. „Aufsteigen.“
Die Männer, die im Hof herumliefen, verabschiedeten sich ein letztes Mal von ihren Freunden, bevor sie dem Befehl des Alphas folgten. Das Dröhnen der Motoren erfüllte die Luft.
Dann brachte Sam sie in Fahrt, und Khan spürte, wie der Wind sein Fell zerzauste, als er seine erste Motorradtour antrat.
Nathan Kaldwell tippte vor Sheriff Anthony Holsteen an seinen Hut, als er das Sheriffbüro verließ. „Guten Tag, Sheriff“, grüßte er.
„Gute Schicht“, sagte Anthony zu ihm, bevor er an das klingelnde Telefon ging.
Nathan nickte und verließ die Wache, während er darüber nachdachte, dass ihr früherer Sheriff sich nie dazu herabgelassen hätte, die Anrufe der Disponenten zu übernehmen. Dieser Mann war ein aufgeblasener Arsch gewesen und hatte es für unter seiner Würde gehalten. Anthony hingegen erledigte jede Aufgabe, die er von seinen Deputys erwartete, einschließlich Saubermachen. Dafür respektierte Nathan den Mann zutiefst.
Nathan wandte sich nach links und begann um das Gebäude herumzugehen. Als er sich auf den Weg in die Gasse dahinter machte, dachte er über die Veränderungen nach, die im letzten Jahr stattgefunden hatten.
Der alte Sheriff war endlich in den Ruhestand gegangen – eigentlich gezwungenermaßen aufgrund der Gerüchte, die Nathan gehört hatte. Er hatte erfahren, dass Anthony der Bruder von Dixon war, einem ihrer neueren Park Rangers. Die Ranger hatten etwas Einfluss beim Bürgermeister genutzt, um Anthony den Posten des Sheriffs zu verschaffen.
Nathan wusste die Veränderung zu schätzen. Das Erste, was Anthony getan hatte, war, Michelle, ihre langjährige Rezeptionistin, zu entlassen. Sie war eine giftige, bigotte Frau, die den früheren Sheriff erpresst hatte. Allerdings hatte Nathan nie gehört, was sie gegen ihn in der Hand hatte.
Als Nathan in der Gasse hinter dem Gebäude stehen blieb, blickte er auf die Rückseite der Gebäude und die Autos auf den Parkplätzen. Er entdeckte Lizzie, die ihre einjährige Tochter festhielt und ihre Autotür öffnete. Mit einem Winken begrüßte Nathan sie und begann dann, an der Rückseite der Gebäude entlangzugehen.
In Stone Ridge gab es nicht viel Kriminalität und die Atmosphäre in der Stadt war entspannt und freundlich. Nathan gefiel das und er patrouillierte zu Fuß, damit das so blieb. Es gab viele Touristen, die die Stadt besuchten, um die Wander- und Campingmöglichkeiten im nahegelegenen Nationalwald zu nutzen. Einen Mann in Uniform durch die Stadt schlendern zu sehen, löste oft Probleme, bevor sie überhaupt entstehen konnten.
Nathan ging schnell die Straße entlang und bog nach links in die Main Street ein. Er blickte nach links und rechts und sah den normalen Strom von Leuten, die zum Lebensmittelgeschäft, zur Bank und zu anderen Geschäften kamen und gingen. Manche Leute erkannte er, andere nicht.
Nathan ging noch einmal in Richtung der Hintergassen. Über einigen Geschäften entlang der Main Street befanden sich Wohnungen. Sie wurden meist von vielbeschäftigten Ladenbesitzern oder jüngeren Singles genutzt, die zum ersten Mal alleine wohnten. Er sorgte gern dafür, dass alle Objekte in gutem Zustand waren. Nathan war gern beschäftigt und bot gelegentlich seine Hilfe an, wenn jemand eine Hand bei der Instandhaltung brauchte.
„Hey, Maddy.“ Nathan begrüßte die ältere Frau, der die Buchhandlung gehörte. Die Frau schlurfte mit einem Müllsack in der Hand vorwärts, also eilte er auf sie zu. „Kann ich Ihnen damit helfen?“
„Oh, danke, Deputy“, antwortete Maddy mit einem breiten Lächeln. „Das ist so nett.“
Nathan nahm ihr den Sack ab und erwiderte ihr Lächeln. „Es ist mir ein Vergnügen“, sagte er, bevor er zum Müllcontainer hinüberging.
Nachdem er den Abfall entsorgt hatte, drehte sich Nathan um und tippte an seinen Hut. „Haben Sie einen schönen Tag, Maddy“, sagte er.
„Meine Enkelin kommt dieses Wochenende in die Stadt“, sagte Maddy, und ihre blauen Augen tanzten vergnügt. „Sie ist ungefähr in Ihrem Alter und Single.“ Mit einem mädchenhaften Kichern sagte Maddy: „Ich würde sie Ihnen gerne vorstellen.“
Nathan tat sein Bestes, sein innerliches Zusammenzucken zu verbergen. „Äh, es ist furchtbar nett von Ihnen, an mich zu denken, Maddy, aber …“ Er hielt inne, suchte nach einer passenden Antwort und entschied sich für: „Äh, ich bin nicht in der Lage, eine Beziehung zu führen.“ Nathan warf Maddy ein schiefes Grinsen zu, breitete die Arme aus und witzelte: „Die Arbeit ist meine Herrin und so.“ Während er sprach, begann er, sich von ihr zu entfernen.
„Sie werden nicht jünger, Deputy Nathan“, sagte Maddy. Sie legte den Kopf schief und überraschte ihn mit der Aussage: „Ich habe auch einen Enkel. Vielleicht würde der Ihnen besser gefallen.“
Nathan lachte bellend und schüttelte den Kopf. „Eines Tages werde ich jemand Besonderen finden“, sagte er achselzuckend. Er hatte nie verheimlicht, dass er bisexuell war, aber es hatte noch nie jemand versucht, ihn mit einem Mann zusammenzubringen. „Wenn die richtige Person kommt, werde ich es wissen.“
„Wie wollen Sie es wissen, wenn Sie keine neuen Leute kennenlernen?“, drängte Maddy und schaute ihn fragend an.
Nathan unterdrückte einen Seufzer und wollte liebend gerne das Gespräch beenden. „Äh, ich mache besser mal mit meiner Patrouille weiter, Maddy“, sagte er zu ihr und entschied, dass es am besten war, die Arbeit als Ausrede zu benutzen. Da Maddy immer noch so aussah, als würde sie weiter drängen, fügte Nathan hinzu: „Wenn Ihre Enkelin hier ist, werden wir uns sicher irgendwann über den Weg laufen.“
Dann tippte Nathan erneut an seinen Hut und schlenderte von ihr weg.
Maddy kicherte hinter ihm und rief: „Nochmals vielen Dank, Deputy.“
Nathan drehte ein wenig den Kopf und nickte einmal, um zu zeigen, dass er sie gehört hatte, aber er ging weiter. Er hörte das Geräusch einer sich schließenden Tür und wusste, dass sie in ihren Laden zurückgekehrt war. Nathan seufzte schwer und schüttelte den Kopf.
Meine Güte, warum versuchen die Leute immer, andere zu verkuppeln?
Auch wenn Nathan sich gelegentlich fragte, in was für einen Menschen er sich endlich verlieben könnte, hatte er noch nie jemanden getroffen, der in ihm den Wunsch nach etwas Dauerhaftem geweckt hätte.
Vielleicht eines Tages.
Bis dahin begnügte sich Nathan damit, alle paar Monate in die Stadt zu fahren, um jemanden zu finden, mit dem er sein Jucken kratzen konnte.
Nathan ging gerade hinter Spiron's Bar and Grill vorbei, als eine Bewegung in den Bäumen rechts seine Aufmerksamkeit erregte. Er trat näher und schaute zwischen dem dichten Kiefernlaub hindurch. Nathan hob die Augenbrauen, als er sah, wie sich jemand aufrichtete, der halb hinter einem Baum stand.
„Malcolm?“, rief Nathan, als er den jungen Mann ohne Hemd erkannte. „Malcolm Louvre?“
Malcolm wirbelte herum und zeigte die Überraschung in seinem Gesicht. „Äh, h-hallo, Deputy.“ Er machte schnell den Knopf seiner Jeans zu, während Röte seine gebräunten Wangen färbte. „Äh.“ Malcolm bückte sich, griff in eine Reisetasche zu seinen Füßen und holte ein Shirt heraus. Ihm fehlten offensichtlich die Worte.
Nathan betrachtete Malcolms halbnackte Gestalt und die offenen Schuhe und runzelte die Stirn, als ihn Unbehagen erfüllte. „Äh, Malcolm, was soll das?“
Malcolm drehte für eine Sekunde sein Shirt in seinen Händen und räusperte sich. „Äh.“ Er schien sich zu fangen, denn er schüttelte den Stoff aus und enthüllte ein schickes Poloshirt. „Mein Auto steht in der Werkstatt, also dachte ich mir, ich jogge einfach zur Arbeit“, sagte Malcolm, bevor er das Shirt anzog.
Nathan verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Braue, als er den jungen Mann ansah. „Das erklärt nicht den unbekleideten Zustand, Malcolm. Das war fast an einem Punkt, an dem ich eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses machen könnte.“ Nathan würde es zwar nicht tun, aber der Mann, der als Koch bei Spiron's arbeitete, musste ihm eine etwas bessere Erklärung geben.
Malcolm schluckte hörbar und seine Augen weiteten sich. „Bitte tun Sie das nicht, Sir“, rief er. „Ich hätte nicht gedacht, dass mich hier jemand beim Umziehen sehen würde.“ Malcolm strich sich mit der Hand durch sein dichtes schwarzes Haar und fuhr fort: „Ich wollte bei der Arbeit nicht völlig verschwitzt sein. In der Küche ist es ohnehin schon heiß genug, deshalb habe ich frische Kleidung in meiner Reisetasche mitgenommen.“ Er deutete mit der Hand auf die Tasche, aus der er das Shirt gezogen hatte. „Damit sie sauber ist.“
Nathan konnte die angespannten Falten in Malcolms Hals sehen und die Art und Weise, wie seine Aufmerksamkeit an ihm vorbei zum Restaurant wanderte. Er knabberte an seiner Unterlippe und trat von einem Fuß auf den anderen. Nathan konnte leicht erkennen, dass Malcolm etwas verheimlichte.
Hier geht noch mehr vor sich.
In den letzten Jahren hatte Nathan eine Menge seltsame Dinge rund um Stone Ridge gesehen … und im Wald. Dinge, die er nicht wirklich erklären konnte und über die er nie mit jemandem gesprochen hatte, was er auch nicht zu tun plante. Viele der Leute dort waren geheimnisvoll. Sie regelten die Dinge lieber selbst, anstatt sich an das Gesetz zu wenden. Bei vielen Gelegenheiten war sich Nathan sicher, dass sie sich an die Park Ranger und nicht an die Polizei wandten.
Wenn man bedachte, wie mies der vorherige Sheriff gewesen war, konnte Nathan das gut verstehen. Er hatte bemerkt, dass sich die Einstellung langsam zu ändern begann, seit es neue Gesichter im Amt gab. Sheriff Anthony hatte einige neue Leute eingestellt, da einige den Wunsch geäußert hatten, in den Ruhestand zu gehen.
Nathan konnte sich die Wache ohne Markus, Grady oder Lyle nicht vorstellen, aber alle drei hatten vor, bald zu gehen. Markus hatte bereits seinen letzten Tag für Ende des Monats festgelegt. Grady und Lyle würden wahrscheinlich noch ein Jahr bei ihnen bleiben, was Anthony genügend Zeit geben sollte, sich einzuleben und Nachfolger für sie zu finden.