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Nur ein kleiner Liebesbiss: Ein freundlicher Mensch schafft es, sein Leben vom falschen Pfad wegzubekommen … bis ihn ein Gespenst aus seiner Vergangenheit heimsucht. Vor Jahren kam Saul Mandisa nach Vegas, um auf der Bühne zu arbeiten … nur um herauszufinden, dass das viel Tanzen erfordert und er zwei linke Füße hat. Da er mit seinem Mindestlohnjob Essen und Miete nicht ganz bezahlen konnte, nahm er ein paar Nebenjobs an, auf die er nicht stolz war. Endlich feste Arbeit zu finden, erlaubte ihm, sich aus diesem Leben zu verabschieden … das dachte Saul zumindest. Selbst nach fünf Jahren würde Saul Reagan den Hammer – rechte Hand und Vollstrecker des berüchtigten Gangsterbosses Luigi Arnasta – nie vergessen. Zunächst ignoriert er Reagans Anrufe. Dann bemüht er sich nach Kräften, den Mann – und seine Handlanger – um jeden Preis zu meiden. Schließlich will Saul nichts mehr mit diesem Leben zu tun haben, und das wollte er auch nie. Sein Glück ist vorbei, als er sich mit ein paar Freunden auf einen Drink trifft und feststellt, dass einer von ihnen ihn im Grunde verraten hat. Zu Sauls Verblüffung schreitet ein sexy Franzose namens Jean-Paul Tremblay ein und verjagt Reagan. Dann findet Saul heraus, dass sein Retter ein Vampir ist, der ihn für die andere Hälfte seiner Seele zu halten scheint. Wird er es riskieren, sich auf jemanden einzulassen, den er nicht kennt? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 27.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
ÜBER CHARLIE RICHARDS
LESEPROBE:
Verzaubert von einem Vampir
Nur ein kleiner Liebesbiss: Ein freundlicher Mensch schafft es, sein Leben vom falschen Pfad wegzubekommen … bis ihn ein Gespenst aus seiner Vergangenheit heimsucht.
Vor Jahren kam Saul Mandisa nach Vegas, um auf der Bühne zu arbeiten … nur um herauszufinden, dass das viel Tanzen erfordert und er zwei linke Füße hat. Da er mit seinem Mindestlohnjob Essen und Miete nicht ganz bezahlen konnte, nahm er ein paar Nebenjobs an, auf die er nicht stolz war. Endlich feste Arbeit zu finden, erlaubte ihm, sich aus diesem Leben zu verabschieden … das dachte Saul zumindest.
Selbst nach fünf Jahren würde Saul Reagan den Hammer – rechte Hand und Vollstrecker des berüchtigten Gangsterbosses Luigi Arnasta – nie vergessen. Zunächst ignoriert er Reagans Anrufe. Dann bemüht er sich nach Kräften, den Mann – und seine Handlanger – um jeden Preis zu meiden. Schließlich will Saul nichts mehr mit diesem Leben zu tun haben, und das wollte er auch nie. Sein Glück ist vorbei, als er sich mit ein paar Freunden auf einen Drink trifft und feststellt, dass einer von ihnen ihn im Grunde verraten hat.
Zu Sauls Verblüffung schreitet ein sexy Franzose namens Jean-Paul Tremblay ein und verjagt Reagan. Dann findet Saul heraus, dass sein Retter ein Vampir ist, der ihn für die andere Hälfte seiner Seele zu halten scheint. Wird er es riskieren, sich auf jemanden einzulassen, den er nicht kennt?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.
Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.
Länge: rund 27.000 Wörter
CHARLIE RICHARDS
Verzaubert von einem Vampir
Ein liebevolles Biss-chen 29
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Enchanted by a Vampire“:
Charlie Richards
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Quand le vin est tiré, il faut le boire. ― Ist der erste Schritt getan, gibt es kein Zurück mehr.
~ Französisches Sprichwort
Als Saul Mandisa spürte, wie sein Telefon in seiner Tasche vibrierte, ignorierte er es, da er zwei Gäste zu ihrem Tisch führte. Er legte Speisekarten vor ihnen hin, beginnend mit der Frau. Nachdem er ihnen mitgeteilt hatte, dass Kyle ihr Kellner sein würde, wünschte Saul ihnen ein angenehmes Essen und ging zurück nach vorne, wo er wusste, dass mehr Leute warteten.
Saul nahm sich ein paar Sekunden, um sein Telefon herauszuziehen. Als er das Gerät aktivierte, entdeckte er die Textnachricht und verzog das Gesicht, als er sah, von wem sie stammte – Reagan, kein Nachname. Er steckte das Telefon zurück in seine Tasche. Saul brauchte Reagans Nachnamen nicht zu kennen. Er kannte den Absender.
Reagan der Hammer.
Selbst in dem warmen Casino-Restaurant lief Saul ein Schauer den Rücken hinauf. Er tat sein Bestes, das Gefühl zu ignorieren, als er zur Arbeit zurückkehrte. Immerhin hatte Saul noch eine Stunde bis zum Ende seiner Schicht.
Dann muss ich mir eine andere Variante für meinen Heimweg überlegen.
Auf Autopilot geschaltet, begrüßte Saul die nächste Gruppe – ein Trio von Frauen. Er nahm geistesabwesend das Flirten der Brünetten wahr, als sie seinen Arm berührte. Reflexartig spannte Saul seinen Bizeps an, bevor er sich nach links bewegte und sie und ihre Freundinnen aufforderte, ihm zu folgen.
Obwohl Saul anerkennen konnte, dass die Frau hübsch war, würde er sich aus mehreren Gründen nicht die Mühe machen, auf ihr Interesse einzugehen.
Erstens ließ er sich nie auf Dates – oder schnelle Nummern – ein, wo er arbeitete. Wenn es nicht klappen sollte, wüsste die Person, wo er arbeitete, könnte ihn dort belästigen, und es könnte unangenehm enden. Saul würde niemals seinen Job aufs Spiel setzen, indem er so dumm handelte. Er hatte Jahre gebraucht, um seine Stelle am Empfang und als Kellner bei Emeril’s zu bekommen, und zusammen mit dem Trinkgeld verdiente er einen ziemlich guten Lebensunterhalt, solange er einigermaßen sparsam lebte.
Außerdem brauchte Saul abgesehen von seinem Training und gelegentlichen Abenden, an denen er mit Freunden ausging, wirklich nicht viel.
Der zweite Grund war gesunder Menschenverstand. Jemanden in seinem Leben zu haben, würde bedeuten, dass es jemanden geben würde, den Reagan gegen Saul verwenden könnte. Im Umgang mit den zwielichtigen Teilen der Gesellschaft waren romantische Beziehungen eine Belastung.
Wahrscheinlich war es ein wenig zynisch, aber Saul wusste, dass es stimmte. Er hatte es gesehen. Nie war er glücklicher gewesen, als einen Job zu bekommen, der es ihm ermöglichte, sich aus diesem Leben zu verabschieden. Saul hatte sowieso nie ein Teil davon sein wollen, aber schwierige Zeiten hatten verzweifelte Maßnahmen erforderlich gemacht.
Ich musste einen Weg finden, Essen auf den Tisch zu bekommen.
Und jetzt, nach fast fünf Jahren, kommt Reagan wieder zu mir. Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Saul kannte jedoch die Antwort. Wenn sie zu ihm kamen, dann deshalb, weil sie wollten, dass er für sie fuhr. Jahre zuvor hatte er die Fähigkeiten genutzt, die er erworben hatte, als er mit seinen Freunden auf unbefestigten Straßen im Nirgendwo Wettrennen gefahren war, und als Fahrer für den Gangsterboss Luigi Arnasta gearbeitet.
Er hatte sich glücklich schätzen können, dass der Typ anscheinend vergessen hatte, dass er existierte. Natürlich hatte ihm wahrscheinlich auch der Umzug an einen neuen Ort geholfen. Dank eines neuen Zuhauses, das nicht in Luigis Territorium lag, und eines Jobs, der ebenfalls davon entfernt war, war er erfolgreich von Luigis Radar verschwunden.
Bis jetzt.
Saul verdrängte die Gedanken an seine Probleme in den Hintergrund und konzentrierte sich wieder darauf, seine Schicht zu beenden.
„Machst du heute Abend irgendetwas Lustiges, Mann?“
Saul blickte zu Billy hinüber, einem Hilfskellner, dessen Schicht ebenfalls gerade zu Ende war. Er schenkte dem freundlichen und jungen – Saul schätzte, dass Billy nicht älter als neunzehn sein konnte – Mann ein schmales Lächeln und zuckte mit den Schultern. „Ich trainiere“, wehrte er ab. Er hob seinen rechten Arm und spannte seinen beeindruckenden Bizeps an. „Diese Babys bleiben nicht von alleine so aufgepumpt.“
Billys Augen weiteten sich, als er auf Sauls Arm starrte. Seine Wangen nahmen einen Hauch von Rosa an und er wandte den Blick ab. Er schluckte sogar so stark, dass sein Adamsapfel hüpfte.
Rasch senkte Saul seinen Arm und tat sein Bestes, um das offensichtliche Interesse des jungen Mannes zu ignorieren.
Ja, er sieht eindeutig nach einem Bottom-Boy aus, der es dringend braucht. So gar nicht mein Typ.
Wenn Saul einen Mann mit nach Hause nahm, wählte er jemanden aus, der robust genug war, um die ganze Nacht durchzuhalten … und der Abwechslung mochte. Saul genoss es genauso sehr, der Bottom zu sein wie der Top. Das Gefühl eines harten Schwanzes, der ihn dehnte, des dicken Ständers eines Mannes, der über seine Prostata glitt, war genauso verlockend wie das Gefühl des Drucks und der Hitze eines Körpers, der seine Erektion umgab.
Hmmm … vielleicht schleppe ich heute Abend einen Typen ab, mit dem ich etwas Spaß haben kann. Ich muss morgen nicht arbeiten.
Außerdem traf sich Saul an diesem Abend mit ein paar Freunden zu einem Drink in einer Weinbar. Das Lokal war nicht seine übliche Sorte, aber das machte ihm nichts aus. Er wusste, dass es so gut wie keine Chance geben würde, dass Reagan oder seine Schläger zufällig an einem solchen Ort vorbeischauen würden.
„Na ja.“ Saul schlug Billy leicht auf den Oberarm und achtete darauf, seine Kraft zu mäßigen. Immerhin sah es so aus, als könnte eine steife Brise den jungen, schlanken Kerl umwerfen. Saul tat sein Bestes, um den unangenehmen Moment zu überwinden, und fügte hinzu: „Ich wünsche dir einen schönen Abend, Mann.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete Saul die Tür und eilte aus dem Zimmer. Er wandte sich nach links und nahm einen Seitengang. Obwohl der Ausgang, den er wählte, nicht der nächste zu seinem Heimweg war, hatte er ihn schon eine Weile nicht mehr benutzt.
Außerdem hatte Saul am Vortag, als er vorgehabt hatte, diese Tür zu benutzen, Dario entdeckt, der an einem nahe gelegenen Gebäude lehnte. Der Mann hatte versucht, sich durch das Tragen einer Ballmütze zu tarnen, aber es war ein großer Fehlschlag gewesen. Saul würde die breiten Schultern des massigen Mannes überall erkennen können.
Saul war es gelungen, zurück ins Casino zu schlüpfen und einen anderen Weg zu wählen, um nach Hause zu kommen.
Gott, wie lange muss ich diesen Typen noch aus dem Weg gehen?
So lange es dauert.
Auch wenn Saul gelegentlich mit dem Gedanken spielte, in eine neue Stadt zu ziehen, liebte er es wirklich, in Las Vegas zu leben. Es spielte keine Rolle, dass er nicht immer viel Geld in der Tasche hatte. Es gab genug kostenlose Shows, die ständig wechselten, um sich zu beschäftigen, wenn er kein Geld mehr hatte.
Saul zog seine Kapuze locker über den Kopf, bevor er die Tür öffnete. Nachdem er sich diskret umgesehen hatte und niemanden sah, den er kannte, ging er zur Tür hinaus. Die warme Wüstenluft hüllte ihn ein und er bereute es sofort, den Hoodie zu brauchen.
Nun ja. Ich werde ihn nicht lange brauchen.
Mit schnellen Schritten umrundete Saul das Gebäude und mischte sich in den Strom der Fußgänger. Er nutzte die vielen Menschen um sich herum und ließ die Kapuze herunter. Nach einem Blick über seine Schulter, um zu bestätigen, dass ihm niemand folgte, zog er den Hoodie aus und legte ihn über seinen angewinkelten Arm.
So sehr Saul hoffte, dass er nur paranoid war, befürchtete er, dass dies nicht der Fall war. Er entdeckte ein Auto, das er kannte, huschte schnell nach rechts und verkürzte seine Schritte. Mit einem großen, stämmigen Mann als Deckung beobachtete Saul, wie der El Camino mit schwarzen, sich drehenden Felgen die Straße hinunterkroch.
Auch wenn das langsame Vorankommen zum Teil darauf zurückzuführen war, dass der Verkehr auf dem Las Vegas Strip immer sehr dicht war, erkannte Saul das ziegenbärtige Gesicht von Gally. Der dunkelhäutige Mann runzelte die Stirn, wodurch die Narbe, die seine rechte Wange teilte, bevor sie unter seinem Gesichtshaar verschwand, noch deutlicher wurde. Saul hatte ein paar verschiedene Geschichten darüber gehört, wie Gally diese Narbe bekommen hatte, aber er würde niemals versuchen, eine davon zu bestätigen.
Als Saul die Rücklichter des Fahrzeugs in der Ferne kaum noch erkennen konnte, stieß er einen leisen Seufzer der Erleichterung aus. Er überquerte die Straße nach links und ging in das Parkhaus, für das er einen Mitarbeiterausweis hatte. Saul entdeckte Daniel, der an seinem Auto lehnte und bereits auf ihn wartete. Seinem Kumpel gehörte das Fahrzeug, und als Gegenleistung fürs Mitfahren bezahlte Saul den Parkausweis.
Glücklicherweise passten seine und Daniels Schichten meistens zueinander. Es half, dass der Mann ein erfahrener Manager in dem Restaurant war, in dem er arbeitete, sodass er sich seinen Zeitplan aussuchen konnte. Er hatte fast sechs Monate in Teilzeit für Daniel in dessen Restaurant gearbeitet, bevor er den Job bei Emeril’s bekam und kündigte.
Daniel hatte ihm dann angeboten, ihm eines seiner freien Schlafzimmer zu vermieten. Zuerst hatte Saul sich Sorgen gemacht, dass der Mann ihn als Wohltätigkeitsfall ansah. So gerne er das Angebot eigentlich annehmen wollte, hatte er aufgrund seines Stolzes damit begonnen, abzulehnen. Dann hatte Daniel erklärt, dass die Pflege seiner Mutter, bevor sie an Leukämie verstorben war, seine Ersparnisse aufgefressen hatte und das bisschen zusätzliches monatliches Einkommen, zusammen mit der Aufteilung von Ausgaben und Essen, ihm sehr gut tun würde.
Saul hatte nicht nein sagen können.
Zusätzlich zu den fantastischen neuen Wohn- und Pendelmöglichkeiten hatte Saul Daniel dabei geholfen, in seinem dritten Schlafzimmer ein wirklich schönes Heim-Fitnessstudio einzurichten.
„Hey, Saul“, grüßte Daniel und drückte sich von der Fahrertür weg. „Alles in Ordnung?“
Nickend griff Saul nach dem Türgriff auf der Beifahrerseite. „Ja.“ Er wusste, was Daniel wirklich fragte, und als er hineinschlüpfte, gab er zu: „Ich habe Gally auf dem Weg hierher gesehen, aber er hat mich nicht entdeckt.“
Daniel hatte gewusst, wovor Saul weglief, bevor er eingezogen war. Als er den Wagen startete, schüttelte er den Kopf. „Verdammt, Alter. Was zum Teufel hat Reagan nach all dieser Zeit verlangt?“
Saul seufzte tief und zuckte mit den Schultern. „Ich habe aufgelegt und seitdem mein Bestes getan, um ihm aus dem Weg zu gehen.“
„Das wird nicht ewig funktionieren“, warnte Daniel mit einer Grimasse, als er losfuhr.
„Ich weiß“, murmelte Saul und blickte finster aus dem Fenster.
„Tut mir leid“, murmelte Daniel mitfühlend. Nachdem er sich geräuspert hatte, fragte der ältere Mann: „Also, äh … was wirst du tun?“
Saul vergrub seine Finger in seinem dicken blonden Haar und nutzte die Bewegung, um sein Haarband herauszuziehen und gleichzeitig seine Kopfhaut zu kratzen.
„Ich weiß es nicht“, gab Saul leise mit einem Stirnrunzeln zu.
Saul betrat die Weinbar und blieb im Foyer stehen. Er ließ seine Aufmerksamkeit durch den Raum schweifen und entdeckte seine Freunde rechts an einem hohen runden Tisch. Er verkniff sich ein Grinsen, als er sah, dass Marty bereits mit der Frau flirtete, die anscheinend ihre Getränke servierte.
Als er in diese Richtung ging, bemerkte Saul ein drittes Getränk und setzte sich auf den Sitz davor. „Hallo, Leute“, grüßte er und legte seine linke Hand auf den Tisch. Während Saul einen Fauststoß mit Marty austauschte, fragte er: „Wie geht’s?“
„Gut, gut“, antwortete Marty. Nachdem er gegen Sauls Faust gestoßen hatte, zeigte er auf das Weinglas vor ihm. „Ich habe uns beiden einen Shiraz bestellt. Sag mir, was du denkst.“
„Danke“, antwortete Saul. Als er seine Faust in Richtung Lawrence hob, starrte sein dunkelhaariger Freund ihn zu seiner Überraschung nur an, und Sorge füllte seine braunen Augen. Saul senkte seine Hand auf den Tisch, legte seine Finger um das Stielglas und legte den Kopf schief. „Was ist los, Lawrence?“
Lawrence schob sein Weinglas in die Mitte des Tisches und murmelte: „Es tut mir wirklich leid, Saul.“
„Was meinst du?“, fragte Saul und blickte zwischen seinen Freunden hin und her, aber Marty sah genauso verwirrt aus, wie Saul sich fühlte.