Walker der Verfemte: Western - Pete Hackett - E-Book
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Pete Hackett

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Beschreibung

Stan Walker war Zivilscout. Er war schon mit unzähligen Trails geritten. Sein letzter Trail jedoch stand unter einem schlechten Stern. Als er das Nachtlager ausspähte, fand er sich in einer ausweglosen Falle wieder, sein Trail wurde komplett ausgelöscht.
Nach einer langen, kräftezehrenden Reise schaffte er es nach Fort Bowie, doch hier beschuldigte man ihn für den Überfall verantwortlich und sperrt ihn ein. Schafft es Walker, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen?

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Pete Hackett

Walker der Verfemte: Western

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Walker, der Verfemte

Western von Pete Hackett

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Stan Walker, der Zivilscout, trieb seinen Pinto aus dem Maul der Schlucht, durch die der Weg zum Apache Pass führte. In der sich anschließenden Ebene aus verdorrtem Gras, spärlichem Gestrüpp und sporadisch in die Höhe wuchtenden, oftmals haushohen Felsklötzen, hob Captain Calem Clayton den Arm.

„Haaalt!“

Sein Kommando übertönte den pochenden Hufschlag der Patrouille nicht, die zwei Schlutter-Wagen mit vergilbten, ziemlich zerschlissenen Planen eskortierte. Aber die Kavalleristen sahen durch den hochwogenden Staub das Zeichen und zügelten ihre müden Pferde.

Die Tiere standen still, manche scharrten mit den Hufen. Gebissketten klirrten, Sattelleder knarrte. Der Staub senkte sich. Stan Walker ritt im Trab heran. Vor dem Captain parierte er den Pinto.

Der Captain musterte ihn prüfend, dann fragte er. „Nun, Scout, wie sieht’s aus?“

„Der Weg hinauf zur Station scheint frei zu sein, Sir“, antwortete Stan und rückte sich den Hut etwas aus der Stirn.

Obwohl Stan Walker auf dem Pferd saß, konnte man erkennen, dass er ein großer, hagerer Mann war. Er trug weiche Hirschlederkleidung. Am rechten Oberschenkel war das Holster mit dem langläufigen, schweren 45er festgebunden. Der Revolvergurt war alt und sah brüchig aus. Matt blinkten die Böden der Patronen in den Schlaufen.

„Wie es auf der anderen Seite aussieht, weiß ich nicht.“ Stan hob sie breiten Schultern und fügte hinzu: „Wir hätten nicht die Route über den Apache Pass nehmen, sondern auf der Überlandstraße von El Paso nach Lordsburg trailen und von dort aus den weit weniger beschwerlichen Weg nach Fort Bowie nehmen sollen.“

Der Captain winkte ab. „Weniger beschwerlich gewiss, dafür aber wahrscheinlich umso gefährlicher. Außerdem bin ich nicht bereit, mit Ihnen über Sinn oder Unsinn einer Entscheidung zu diskutieren, die nicht ich getroffen habe, Scout“, stieß er unduldsam und mit kalter Arroganz hervor. „Wie weit ist es noch bis zur Station?“

„Zwei Meilen. Wir werden zwei Stunden brauchen.“

Der Captain schaute nach dem Stand der Sonne. Sie hing ziemlich weit im Westen über den Chiricahua Mountains. „Das schaffen wir noch“, meinte Clayton. „Sie reiten wieder voraus, Scout.“

„In Ordnung, Sir.“

Ein First Sergeant drängte seinen Braunen neben den des Captains. „Ich kenne den Weg, Sir“, gab er zu bedenken. „Er ist in der Tat halsbrecherisch. Er ist schon beschwerlich für die Pferde. Mit den Fuhrwerken aber ...“ Skeptisch wiegte der Sergeant den Kopf. „Wenn uns die Dunkelheit überrascht, wird’s haarig.“

Mit Endgültigkeit im Tonfall schnarrte der Captain: „Wir schaffen es. Apachen treiben sich nicht herum. Nichts wird uns aufhalten. Also weiter!“

Er gab das Kommando. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Stan Walker ritt voraus und verschwand zwischen den Felsen. Das Terrain stieg an...

Es war ziemlich dunkel, als Stan die Armeestation auf dem Apache Pass erreichte. Aus den Fenstern fiel Licht. Aus dem Schlagschatten einer der Baracken lösten sich zwei Posten mit geschulterten Gewehren. Sie riefen Stan an. Dieser erklärte, wer er war und meldete, dass in etwa einer halben Stunde der Waffen- und Munitionstransport auf der Passhöhe ankommen werde.

Einer der Posten lachte kehlig. „Fein. In einer halben Stunde also. Das klingt wie Musik in meinen Ohren, nachdem ihr unsere Geduld ziemlich strapaziert habt.“

Unvermittelt schwang der Bursche das Gewehr von seiner Schulter und richtete es auf Stan. Gleichzeitig lud er durch. Stan war wie vor den Kopf gestoßen und begriff im ersten Moment gar nichts. Als er aber reagierte und nach dem Colt an seiner Hüfte griff, schlug auch der zweite der Kerle den Karabiner auf ihn an. Einer sagte klirrend: „Absteigen, Scout, und spiel lieber nicht den wilden Mann. Andernfalls saust du hinter einigen Blaubäuchen her direkt in die Hölle.“

Mit Wucht traf Stan die Erkenntnis, dass Banditen die Soldaten, die hier Dienst versahen, ausgeschalten hatten. Sie hatten es auf den Waffentransport abgesehen. Schlagartig trocknete Stans Kehle aus. Er schluckte würgend. Und langsam hob er die Hände bis in Schulterhöhe. Er hatte keine Chance. Ein Fingerdruck, und aus ihren Gewehren würde der flammende Tod brechen.

„Na komm schon runter vom Gaul, Amigo.“

Die Stimme sprang Stan an und er gehorchte. In dieser Situation war jeder Widerstand zwecklos und selbstzerstörerisch. Darum versuchte er erst gar nicht, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden. Er gab sich geschlagen.

„Bring ihn in die Hütte, Brian“, sagte einer von ihnen. „Jim soll entscheiden, ob wir ihn ... Nun ja, Jim wird schon wissen, was zu tun ist.“

Er kam zu Stan und entwaffnete ihn. Stan schwieg, weil er die ganze Wucht der Gefahr begriff, in der er sich befand. Kalt und nüchtern erkannte er, wie nahe er dem Tod war.

Der Bursche namens Brian versetzte ihm einen brutalen Stoß in den Rücken. Stan war darauf nicht eingestellt und torkelte einen Schritt nach vorn. Ungnädig rammte ihm der andere den Gewehrlauf in den Leib. Stan krümmte sich, ein gehetzter Ton brach aus seinem Mund, und dann spürte er den stählernen Druck auf seiner Niere.

„Schon gut, es ist ja schon gut!“, keuchte er.

Der Druck blieb. Der Bursche vor Stan zischte: „Dann schwing die Hufe und geh vor Brian her in die Hütte. Andernfalls kriechst du auf allen vieren hinein.“

Der heiße Atem des Kerls streifte Stans Gesicht.

Brian dirigierte Stan vor sich her in die Wachbaracke mit dem angebauten Büro für den Stationskommandanten. Der flache Bau daneben diente als Schlaf-, Aufenthalts- und Speiseraum. Außerdem gab es noch einen Küchenanbau, zwei Ställe für die Pferde, einen Schober mit Futtervorräten, ein Magazin mit Vorräten für die Soldaten, zwei Corrals und den Mast mit dem Sternenbanner.

Ein halbes Dutzend Kerle vertrieben sich im Wachlokal beim Karten- und Würfelspiel die Zeit. Auch sie trugen Uniformen, und kein Mensch konnte sie von richtigen Soldaten unterscheiden.

Nur Stan war in der Zwischenzeit eines besseren belehrt worden.

Er dachte jedoch in diesen Augenblicken gar nicht an sich. Seine fiebernden Gedanken waren nur bei dem Waffen- und Munitionstransport, der sich jetzt, etwa eine halbe Meile entfernt, den Weg zum Sattel des Passes heraufquälte. Ahnungslos würden Captain Clayton und die Eskorte in den Banditenhinterhalt reiten.

Stan spürte ein Zittern, als seine Nerven zu vibrieren begannen, und er hatte das Empfinden, als griffe eine eiskalte Krallenhand in seinen Nacken...

Als Brian den wehrlosen Scout durch die Tür trieb, unterbrachen sie ihre Spiele, lehnten sich zurück und musterten Stan mit stechenden Blicken.

Brian sagte: „Das ist der Scout des Transports. Der Transport selbst kommt in etwa einer halben Stunde hier an.“

Ein großer, dunkelgesichtiger Bursche mit einer Messernarbe auf der linken Wange erhob sich. Er trat vor Stan hin und befahl nach kurzer, aber gründlicher Einschätzung: „Fesselt und knebelt ihn und bringt ihn auf Nummer sicher. Dann weckt die anderen.“

Unauslöschlich brannte sich das Gesicht des Sprechers in Stans Gedächtnis ein. Sein Name war Jim. Er war der Anführer dieser Banditenhorde.

Dieses Gesicht, dunkel, schmal und scharflinig, wollte er nie vergessen.

Das schwor sich Stan. In diesem Augenblick konnte er nicht ahnen, dass ein gnadenloses Schicksal ein neues Kapitel im Buch seines Lebens zu schreiben begann. Die Feder führte der Tod, und er schrieb mit Blut. Der Apache Pass wurde zum Schauplatz eines Wendepunkts in seinem Leben...

Im nächsten Moment erhielt er einen brutalen Schlag auf den Kopf. Brian, der Bursche, der ihn mit dem Gewehr in Schach hielt, hatte zugeschlagen. Vor Stans Augen schien der Raum zu explodieren, dann riss sein Denken. Schwärze senkte sich in sein Bewusstsein.

 

*

 

Peitschende Salven rissen Stan aus seiner Betäubung. Im ersten Moment fand er sich nicht zurecht. In die ineinander verschmelzenden Detonationen ertönten Geschrei und Gewieher, und bei Stan setzte die Erinnerung ein.

Er wollte hoch. Aber er war verschnürt wie ein Paket. Absolute Finsternis umfing ihn. In seinem Mund steckte ein Knebel, der mit dem Halstuch festgebunden war, so dass er ihn mit der Zunge nicht herausstoßen konnte. Die Luft, die er atmete, war abgestanden und modrig.

Heiliger Bonifatius! Banditen hatten die Station übernommen und die wenigen Soldaten, die hier Dienst versahen, wahrscheinlich ermordet. Und nun knallten sie die Soldaten, die mit dem Waffen- und Munitionstransport kamen, skrupellos ab.

Diese Erkenntnis legte sich tonnenschwer auf Stan und drohte ihm den Verstand zu rauben. Seine Gedanken überschlugen sich, sein Puls raste, den Schmerz in seinem Schädel, der von dem hinterhältigen Schlag mit dem Gewehr herrührte, ignorierte er. Wie von Sinnen zerrte Stan an seinen Fesseln. Er begann zu keuchen und zu schwitzen, obwohl ihm eiskalt ums Herz war.

Die Fesseln jedoch hielten.

Tief schnitten sich die Lederschnüre in seine Handgelenke, die Blutzirkulation war fast lahm gelegt, und Stan spürte Taubheit in seinen Fingern.

Das höllische Crescendo der Schießerei flaute ab. Nur noch vereinzelte Schüsse fielen. Dann schwiegen die Waffen. Tödliche Stille senkte sich für Sekunden über den Apache Pass, eine Stille, die fast noch schrecklicher und nervenzermürbender war als das Krachen der Schüsse zuvor. Aber dann wurden Stimmen laut. Türen knarrten in den Scharnieren. Schritte polterten. Das war über Stan. Daraus schloss dieser, dass er sich im Kellerschacht eines der Gebäude befand. Diese Schächte waren angelegt worden, um leicht verderbliche Vorräte kühl zu lagern.

Schon wenig später erschallten Befehle, knallten Peitschen, kamen dumpfes Hufepochen und das Rumpeln der Fuhrwerke auf, das sich langsam entfernte und schließlich in der Lautlosigkeit versank. Lastende, bleierne Stille folgte.

Entsetzen wütete in Stans Gemüt, in seinem Innersten saß das Grauen. Er verspürte Gänsehaut. Aber es war nicht die Kälte, die aus dem Boden durch seine Kleidung kroch, es war die Kälte, die von innen kam, die ihn frösteln ließ.

Wie eine Schlange wand er sich über den Boden, und schon nach einem Yard stieß er gegen die Wand. Sie war aus Bruchsteinen errichtet, vor allem, um die Schachtwände vor dem Einsturz zu sichern. Es gelang Stan, sich aufzusetzen und sich mit dem Rücken dagegenzulehnen. In seinem Kopf dröhnte und hämmerte es.

Die Mauer war rau, scharfe Ecken und Kanten drückten schmerzhaft gegen Stans Schulterblätter. Sogleich startete er den Versuch, seine Handfesseln an einem dieser Grate durchzuscheuern.

Er riss sich die Haut auf, Blut rann über seine Hände. Es kostete ihn allen Willen und erforderte alle Überwindungskraft, fortzufahren. Das quälende Hämmern in seinem Kopf meldete sich mit Vehemenz. In seinen Ohren rauschte das Blut. Stan verspürte Schwindelgefühl und Übelkeit. Er biss die Zähne zusammen, dass der Schmelz knirschte. Salziger Schweiß rann ihm in die Augen, er biss sich die Lippen blutig.

Nach einer halben Stunde aber waren seine Hände frei. Das Blut pulsierte in seine Finger und verursachte heftiges Stechen und Kribbeln. Er riss das Halstuch herunter und zerrte den Knebel aus seinem Mund, dann massierte er seine blutenden Gelenke. Sein Atem ging stoßweise. Seine Muskeln hatten sich verkrampft und jede Bewegung ließ ihn ächzen. Seine Hände zitterten.

Nach einer kurzen Pause befreite er sich von den Beinfesseln, dann stemmte er sich hoch. Seine Knie waren butterweich, und er musste sich gegen die Wand lehnen. Er war ausgelaugt und fühlte sich hohl wie eine faule Nuss. Die Nebel der Benommenheit brandeten gegen sein Bewusstsein an, aber er überwand Schwäche, Schmerz und Erschöpfung und tastete die niedrige Decke nach der Luke ab.

Er drückte den Deckel hoch, bis er senkrecht stand, dann kippte er und der Krach ließ Stan zusammenzucken. Aufgewirbelter, feiner Staub schwebte auf ihn hernieder, legte sich auf seine Schleimhäute und reizte ihn zum Niesen.

Im Raum über ihm war es fast ebenso finster wie in dem Schacht. Unter Aufbietung seiner letzten Kraftreserven zog Stan sich an den Lukenrändern hoch, seine Sehnen drohten zu zerreißen, aber er schaffte es und lag keuchend auf dem Boden der Baracke.

Fahles Mond- und Sternenlicht fiel durch die Fenster. Stans Augen gewöhnten sich an die schlechten Lichtverhältnisse, und er konnte Konturen unterscheiden. Er erkannte den eisernen Ofen, einen Schrank, eine Anrichte, einige Regale, und er wusste, dass er unter dem Küchenanbau gefangen gewesen war.

Stan blieb liegen. Nach und nach beruhigte sich sein Atem, legte sich die Rebellion in seinem Innern. Nur die Schmerzen blieben. Sie hämmerten in seinem Kopf wie klirrendes Eisen, brannten in den Schnitt- und Schürfwunden an seinen Handgelenken.

Seit dem Überfall mochte eine Stunde vergangen sein.

Stan hatte jegliches Gefühl für die Zeit verloren. Er rappelte sich stöhnend hoch und wankte nach draußen. Der Nachtwind säuselte in den Kronen der uralten Korkeichen, brach sich an den Gebäuden und Vorsprüngen. Zwischen den Gebäuden lagen tote Pferde und längliche, schwarze Bündel, die Stan als reglose Gestalten identifizierte. Der Hals wurde ihm eng. Er hatte es gewusst, dennoch traf ihn der Anblick wie ein Schlag. Die Banditen hatten die 20 Mann starke Eskorte niedergemetzelt, ohne jede Gnade, ohne Erbarmen, mit einer Kaltblütigkeit, die ihresgleichen suchte.

Ein Röcheln wehte heran. Es wiederholte sich. Stan taumelte vorwärts. Er folgte dem Geräusch, das zum dritten Mal ertönte. Getötete Kavalleristen und Pferde säumten Stans Weg zu dem Verwundeten.

Es war Captain Clayton. Er lag auf dem Rücken. Das Mondlicht zeichnete dunkle Schatten in sein eingefallenes Gesicht. Seine Augen glitzerten fiebrig. Fahrig wischten seine Hände über den Boden zu seinen beiden Seiten.

„Captain, mein Gott ...“

Stans Stimmbänder gehorchten nicht mehr den Befehlen, die sein Gehirn aussandte. Seine Stimme brach, nur noch seine Lippen formten tonlose Worte.

„Verräter!“, entrang es sich dem Captain schwach und rasselnd. „Elender, niederträchtiger Verräter.“ Er bäumte sich auf, in seiner Brust kämpfte sich ein Gurgeln hoch, ein dünner Blutfaden sickerte aus seinem Mundwinkel. Dann fiel er zurück.

„Nein.“ Flüsternd wand es sich aus Stans Mund. Und dann wiederholte er dieses ‘nein’, aber diesmal platzte es aus ihm heraus wie ein Aufschrei.

Der Captain hörte es nicht mehr. Er war nach seiner bitteren, mit verlöschendem Lebensgeist ausgestoßenen Anklage gestorben.

Stan fasste sich. Der Captain nahm seinen schrecklichen Verdacht mit ins Grab. Stan drückte dem Toten die Augen zu. Sein Verstand begann auf Hochtouren zu arbeiten. Er musste Fort Bowie informieren.

Er schaute sich um nach einem Pferd. Aber die Tiere, die nicht den Schüssen zum Opfer gefallen waren, hatten von Panik erfüllt das Weite gesucht. Vom Apache Pass bis zum Fort betrug die Entfernung ungefähr zwölf Meilen. Fort Bowie war zur Kontrolle des Apache Pass errichtet worden. Die Männer, die hier Dienst versahen, gehörten zur Besatzung des Forts.

Stans Gedanken schweiften ab, und er fragte sich, was aus den Männern wohl geworden war, auf welch schrecklichen Anblick er wohl stoßen würde, falls er nach ihnen suchte und sie fand.

Zwölf Meilen! Es durchfuhr ihn wie ein innerlicher Aufschrei. Ohne Pferd war er fünf bis sechs Stunden unterwegs. Wenn er sich von hier aus direkt nach Norden wandte, musste er durch die Wildnis der Chiricahua Mountains und die südlichen Ausläufer der Dos Cabezas Berge.

Er fand einen Karabiner und hob ihn auf. Von einem der Soldaten nahm er den Revolver und stieß ihn in sein Holster. Vom Sattel eines toten Pferdes knüpfte er die filzumnähte Canteen und hängte sie sich über die Schulter.

Dann machte er sich auf den Weg.