Was ist Islam? - Ali Özdil - E-Book

Was ist Islam? E-Book

Ali Özdil

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Beschreibung

Der Prophetengefährte Umar ibn al-Khattâb berichtet: „Eines Tages, während wir beim Gesandten Gottes saßen, erschien ein Mann vor uns, mit sehr weißen Gewändern und sehr schwarzem Haar. An ihm war keine Spur der Reise zu sehen, und von uns kannte ihn keiner. Schließlich setzte er sich zum Propheten, lehnte seine Knie gegen dessen Knie, legte seine Handflächen auf dessen Oberschenkel und sagte: »O Muhammad, unterrichte mich über den Islam…«“

In diesem Buch geht es um die Beantwortung einer einzigen Frage: „Was ist Islam?“ Auch der Prophet Muhammad bekam diese Frage gestellt. Man kann sie einfach oder auch etwas detailliert beantworten. Der Autor beantwortet diese Frage sehr differenziert und mit fünf verschiedenen Bedeutungsebenen.

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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Ali Özdil

Was ist Islam?

Einführung in den Islam

Den Gottergebenen!BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Was ist Islam?

Ali Özgür Özdil

www.alioezdil.de

 

4. Auflage, Hamburg 2020

 

Umschlaggestaltung: Tuğba Kan, www.designkan.de

 

INHALTSVERZEICHNIS 

 

Vorwort

I. Einleitung

1. Allgemeines zu Einführungen in den Islam

2. Lebensabschnitte des Propheten

3. Wir sind Muslime, keine "Mohammedaner" oder "Islamisten"

4. Wichtigkeit der Definition von Begriffen

a) Der Begriff „Dîn“ für Religion

b) Der Begriff „Islâm“

5. Fünf Bedeutungsebenen von Islam

a) Lexikalische Bedeutung

b) Islam als „Urreligion der Menschheit“

c) Islam als letzte Offenbarung Gottes an den Propheten Muhammad

d) Islam als historische & kulturelle Größe

e) Islam als „Projektion“

6. Allâh, Schöpfer und Erhalter

7. Der Koran

a) Die beherrschenden Themen in Mekka

b) Die Hauptthemen in Medina

8. Der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm)

a) Seine Jugend

b) Sein Berufungserlebnis

c) Die Auswanderung nach Medina

9. Die islamische Glaubenslehre

a) Der Glaube an Gott

b) Der Glaube an die Engel

c) Der Glaube an die von Gott offenbarten Schriften

d) Der Glaube an die Gesandten Gottes

e) Der Glaube an den Jüngsten Tag

f) Der Glaube an al-Qadar

10. Die islamische Pflichtenlehre: „Fünf Säulen“ 

III. Schlusswort

IV. Literaturliste

 

Anhang:

1. Zeittafel (frühislamische Zeit)

2. Rechtsschulen

3. Glaubensrichtungen

 

 

 

Der Prophetengefährte Umar ibn al-Khattâb r.a. (gest. 644) berichtet: „Eines Tages, während wir beim Gesandten Gottes saßen, erschien ein Mann vor uns, in sehr weißen Gewändern und mit sehr schwarzem Haar. An ihm war keine Spur der Reise zu sehen, und von uns kannte ihn niemand. Schließlich setzte er sich zum Propheten (Friede sei mit ihm), lehnte seine Knie gegen dessen Knie, legte seine Handflächen auf dessen Oberschenkel und sagte: »O Muhammad, unterrichte mich über den Islam.« Da antwortete der Gesandte Gottes: » Islam ist, dass du bezeugst, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, dass du das Gebet verrichtest, die Zakat gibst, im Ramadan fastest und zum Hause pilgerst, wenn du dazu imstande bist.« Er sagte: »Du hast recht gesprochen« und wir waren erstaunt darüber, dass er ihn befragte und ihm (dann) recht gab. Er fuhr fort: »Nun unterrichte mich über den Iman.« Er sagte: »Iman ist, dass du an Allah glaubst, an Seine Engel, an Seine Bücher, an Seine Gesandten und an den Jüngsten Tag, und dass du an die Vorhersehung glaubst mit ihrem Guten und mit ihrem Bösen.« Er sagte: »Du hast recht gesprochen« und fuhr fort: »Nun berichte mir über das rechte Tun (arab.: Ihsan).« Er antwortete: »Es ist dies, dass du Allah dienst, als ob du Ihn sehen würdest, und wenn du Ihn auch nicht siehst, so sieht Er dich doch.« Er fuhr fort: »Nun berichte mir über die Stunde,« worauf er antwortete: »Darüber weiß der Befragte nicht mehr als der Fragende.« Er sagte: »Dann berichte mir über ihre Anzeichen.« Er antwortete: »Dass die Magd ihre Herrin zur Welt bringt, und dass du siehst, wie die barfüßigen, nackten, mittellosen Schafhirten sich gegenseitig im Bauen zu übertreffen suchen«. Danach entfernte sich der Fremde und ich verweilte eine Zeitlang. Dann sagte der Prophet: »O Umar, weißt du wer der Fragende war?« Ich entgegnete: »Allah und Sein Gesandter wissen es am bestens. Er erwiderte: »Es war Gabriel, der zu euch gekommen ist, euch eure Religion zu lehren.«“ (Überliefert bei Muslim)

 

 

VORWORT

Der Schwiegersohn des Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm), der Kalif Ali ibn Abi Tâlib r.a. (gest. 661), soll einmal gesagt haben: „Die Menschen sind Feinde dessen, was sie nicht kennen.“

 

Bei jeder Einführung in den Islam sollte berücksichtigt werden wo, für wen und wie eine solche Einführung stattfindet. Denn die Umstände, unter denen die Menschen mit dem Islam in Kontakt treten, können von Zeitpunkt zu Zeitpunkt und von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. Jedes Sachbuch sollte zum Ziel haben, die Menschen aufzuklären, d.h. ihnen ein klares Bild von dem zu vermitteln, was ihnen bisher fremd gewesen ist, wobei das Fremde relativ ist.

 

Die älteren Ausgaben von „Was ist Islam?“ sind bereits vergriffen. Daher war eine Neuauflage nötig. Doch trotz der steigenden Anzahl an Publikationen und Dokumentationen zum Islam scheint die Angst der Leser vor dem, was sie für Islam halten, nicht abzunehmen, sondern im Gegenteil, sie nimmt zu. Hier soll einerseits auf dieses Phänomen eingegangen und andererseits sollen durch eine sachgemäße Darstellung des Islam Vorurteile und Ängste abgebaut werden. Dies geschieht bereits in einigen Moscheen, die seit Jahren ihre Türen für Besuchergruppen öffnen. Insbesondere Schulklassen profitieren von diesen Angeboten, aber auch jede andere Besuchergruppe oder Einzelpersonen, die ein Interesse am Dialog mit Muslimen haben.

 

I. EINLEITUNG

In dieser Einführung soll einerseits die Komplexität dessen, was unter „Islam“ verstanden wird, deutlich gemacht werden. Andererseits soll – durch eine differenzierte Vorgehensweise – ein Hilfsmittel für das bessere Verständnis des Islam, so wie ihn Muslime sehen und leben, gegeben werden. Dabei werden für die nicht-muslimischen Leser zuerst fremde Begriffe definiert und dann die verschiedenen Bedeutungsebenen von „Islam“ erläutert.

 

Des Weiteren soll durch die Arbeit mit einer islamischen Methode (aus der Binnenperspektive heraus) gezeigt werden, dass im Zentrum der Darstellung Gott und Seine Offenbarung (der Koran) stehen und nicht – wie das bei nicht-muslimischen Autoren der Fall ist – der Prophet Muhammad.

 

Erst nach Klärung grundsätzlicher Fragen soll am Ende auf die religiöse Praxis der Muslime (die islamische Pflichtenlehre) eingegangen werden.

 

Es ist ein schwieriges Unterfangen, eine Weltreligion, deren Entstehung bis an den Anfang der Schöpfung zurückgeht (!), in nur einem Buch zusammenzufassen. Und wenn alle Ozeane Tinte wären und alle Bäume Schreibrohre, könnten sie nicht die Geschichte der Schöpfung Gottes niederschreiben (vgl. dazu Koransure 18:109). Gott selbst teilt uns Menschen, die wir nur einen Teil der Schöpfung ausmachen, im Koran nur so viel an Wissen mit, dass es ausreicht, Ihn zu erkennen (vgl. Sure 2:255), um Ihm zu dienen (vgl. Sure 51:56).

 

Die beste Empfehlung an alle Interessierten wäre eigentlich, den Koran, d.h. die Offenbarung Gottes, zu lesen und sich ein eigenes Bild zu verschaffen, statt nur aus der Feder und der Perspektive anderer zu lernen, was Islam ist. Schließlich nehmen wir die Welt in der wir leben auch mit unseren eigenen Sinnen wahr. Oder wie soll ein Mensch den Geschmack einer Frucht kennen, wenn er sie selbst nicht probiert hat? Denn: „Wer nur an der Honigflasche leckt, erfährt nie, wie Honig schmeckt“.

 

Dies alles, damit die Leser einen besseren Einblick sowohl in den Geist der islamischen Lehre als auch in das Leben der Muslime hier in Deutschland bekommen. Dieser Einblick sollte zusätzlich durch den Dialog mit Muslimen, z.B. in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz, vor allem aber auch in der Schule und durch einen Moscheebesuch, ergänzt werden. Denn Wissen verleiht uns ein Gefühl der Sicherheit, um so auch mit fremden Phänomenen umgehen zu können.

 

Wie einst der Prophet Abraham durch Nachdenken die Existenz Gottes erkannt hat, hat jeder Mensch die Möglichkeit, in den Zeichen in der Schöpfung seinen Schöpfer und Erhalter zu erkennen. Die Welt, in der wir leben, ist auch ein Koran, in der selbst ein Analphabet lesen lernen und die Existenz Gottes erkennen kann.

 

Die Offenbarungseinheiten, die dem Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) vom Erzengel Gabriel in Mekka und Medina in einem Zeitraum von 23 Jahren übermittelt wurden und die wir seit der Regierungszeit des dritten Kalifen Uthmân (türk. Osman, 644-656) als Buch vorliegen haben, enthalten Verse, die im arabischen „ayat“ genannt werden. „Ayat“ bedeutet „Zeichen“. Dabei gilt die gesamte Schöpfung, also auch der Mensch, als Zeichen Gottes.

 

Das koranische Schöpfungsziel lautet: „Ich habe die Menschen und die Djinn (jene Wesen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind) erschaffen, nur damit sie Mir dienen“ (51:56). Der Prophetengefährte Ibn Abbâs deutete diesen Vers mit: „...nur damit sie Mich erkennen“. Dem einen Gott allein zu dienen und Ihm keine anderen Götter beizugesellen ist die zentrale Botschaft des Korans. Im Zentrum der koranischen Botschaft steht also die Gotteserkenntnis, und dies ist die höchstmögliche Stufe der menschlichen Erkenntnis.