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Die Seele des Waldes in einem prachtvoll illustrierten, edel ausgestatteten und wunderschön gestalteten Band
60 inspirierende Miniaturen und 67 Meisterwerke der Kunst fangen auf einzigartige Art und Weise die Essenz des Weltbestsellers »Das geheime Leben der Bäume« ein. Kurze gedankenvolle Texte, von Peter Wohllebens Erzählkunst geprägt, regen zum Nachsinnen und Staunen an und bringen uns das fantastische, ausgeklügelte System der Natur nahe. Im harmonischen Zusammenspiel mit berühmten Gemälden aus der Kunstgeschichte erfahren wir vom weisen Austausch der Bäume, dem klugen Zusammenspiel des Waldes, der Tiere und Pilze und merken: Von der Weisheit der Bäume können auch wir lernen.
Eine Schatztruhe für alle, die sich von der Welt der Bäume verzaubern lassen wollen – und ein ideales Geschenk!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 52
William Trost Richards | Indian Summer (Altweibersommer)| 1875[1]
Johann Heinrich Schilbach|Waldufer am Königssee| erste Hälfte 19. Jahrhundert[2]
PETER WOHLLEBEN
Mit diesem Buch wird das Buchen-UrwaldProjekt von Wohllebens WALDAKADEMIE in der Eifel unterstützt.
Von Natur aus wäre Deutschland zu über 90 Prozent von Wald bedeckt, der größte Teil davon Buchen- oder Buche/Eichen-Mischwälder. Alte Buchenwälder sind die Regenwälder Europas, und ähnlich wie in den Tropen ist es auch um sie sehr schlecht bestellt. Buchenwälder ab Alter 180 haben nur noch einen Anteil von 0,16 Prozent an der Landfläche. Die Buchenwälder des UrwaldProjekts werden konsequent geschützt und für kommende Generationen erhalten. In dem Wald-Schutzgebiet in der Eifel wird auf natürliche Weise CO2 in alten Wäldern gespeichert und somit das Klima entlastet. Gleichzeitig übernimmt das Projekt auch eine wichtige Rolle im Erhalt der Biodiversität.
Durch das Einscannen dieses QR-Codes gelangen Sie auf die Website von Wohllebens WALDAKADEMIE und können den Buchen-Urwald, den Sie mit dem Kauf dieses Buches schützen helfen, live erleben.
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Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.
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Deutsche Erstausgabe 11/2024
Diese Ausgabe basiert auf dem Buch »Das geheime Leben der Bäume« von Peter Wohlleben, Copyright © 2015 by Ludwig Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München.
Idee und Konzept zu Weisheiten aus »Das geheime Leben der Bäume«: Greystone Books © der deutschsprachigen Ausgabe ٢٠٢٤ by Ludwig Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Redaktion: Angelika Lieke
Mitarbeit: Barbara Häusler
Umschlaggestaltung & Layout: Eisele Graphik-Design, München unter Verwendung eines Motives von © Bridgeman Images
Satz: satz-bau Leingärtner, Nabburg
ISBN: 978-3-641-33013-2V001
www.Ludwig-Verlag.de
Julian Alden Weir | Die rote Brücke (Ausschnitt)| 1895[3]
Einführung
Weisheitenaus Das geheime Leben der Bäume
Bildnachweis
Christoph Nathe | Ein Wasserfall in einem Wald bei Langhennersdorf | Spätes 18. bis frühes 19. Jahrhundert[4]
Bäume hätten uns so viel zu sagen, wenn sie denn sprechen könnten, oder besser: Wenn wir sie verstehen könnten. Sie kommunizieren, warnen einander, unterstützen sich gegenseitig, kümmern sich umeinander. Bei allem, was wir heute wissen und beobachten können, schimmert immer stärker das Prinzip der gegenseitigen Fürsorge hindurch.
Der Wettstreit in der Natur, bei dem sich jedes Wesen einen Platz zum Leben erkämpfen muss, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Fehlinterpretation. Evolution bedeutet nicht, dass sich der oder die Stärkste durchsetzt, sondern vielmehr der oder die am besten Angepasste. Wer sich einpasst in das Ökosystem, mit ihm fließt, es nicht zu stark belastet oder zu seinen Ungunsten verändert, darf dabeibleiben.
Das heißt aber natürlich auch für die Bäume nicht, dass auf individueller Ebene kein Kampf oder Leid stattfindet. Doch erst als große Waldgemeinschaft, zusammen mit Bakterien, anderen Pflanzen, Pilzen, Insekten, Vögeln und Säugetieren sind sie zu großen Taten fähig. Ist es zu heiß, so verdampfen sie über unzählige Blätter Wasser, um sich zu kühlen. Bei Trockenheit erzeugen sie aus dem verdampften Wasser mithilfe von Bakterien und Pilzsporen Regenwolken. Diese echte Gemeinschaftsleistung können wir bei jedem Waldspaziergang wahrnehmen. Sobald wir von der Freifläche unter das Kronendach treten, wird es spürbar kühler. Das liegt nicht nur am Schatten, sondern an dem Kühleffekt des verdampfenden Wassers, der die Temperatur um 10 Grad absenken kann.
Bei einer Wanderung unter Bäumen sinkt unser Blutdruck, und das Immunsystem wird gestärkt, indem wir die Duftbotschaften der Bäume einatmen. Selbst der Vogelgesang hat eine heilende Wirkung auf die Psyche, genau wie die Farbe Grün der pflanzlichen Mitgeschöpfe. Diese heilsamen Effekte können noch über Tage nachwirken.
Die Sehnsucht nach intakten Lebensräumen, nach einem Dasein in Harmonie mit Wald und Umwelt im Allgemeinen ist etwas zutiefst Menschliches und gleichzeitig auch überlebensnotwendig. Diese Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Einklang drückt sich in vielen Gemälden aus, die die melancholische Stimmung alter Bäume und Waldreste inmitten der stark veränderten Kulturlandschaft einfangen. Es war das Zeitalter der Romantik, in dessen Folge nicht zufällig auch erste Schutzgebiete entstanden. Sie wurden nicht nur notwendig, weil in Mitteleuropa fast jeder Quadratmeter Natur in eine Kulturlandschaft verwandelt worden war. Der letzte Akt der Unterwerfung war die Einführung des Kunstdüngers um 1910 sowie der kurz darauf einsetzende Gebrauch schwerer Maschinen anstelle der Pferde.
Somit hielten auch in der freien Landschaft industrielle Methoden Einzug. Letzte große Heidegebiete wandelten sich wieder in fruchtbares, aber ödes Ackerland, und schattige Haine aus Buchen und Eichen wichen öden Nadelholzplantagen, in denen die Bäume dünn, schlank und in Reih und Glied auf ihr Ende im Sägewerk warteten. Das beflügelte zwar die Wirtschaft, schuf jedoch eine emotionale Lücke. Diese Lücke wuchs weiter bis heute, und Fuchs und Hase wissen kaum noch, wo sie sich Gute Nacht sagen sollen.
In Zeiten der globalen Umweltkrise kehrt die Romantik zurück, und sie ist nötiger denn je. Erst wenn wir mit dem Herzen fühlen, wie wichtig unsere Mitgeschöpfe für unser Überleben sind, wie viel Respekt sie verdienen, auch um ihrer selbst willen, sind wir bereit, Änderungen in unserem Leben zu akzeptieren.
Heute entscheidet sich, ob wir so viel Natur bewahren können, dass sie sich selbst heilen kann, wenn wir es wieder zulassen. Und ja – wir lassen es tatsächlich zu! Das Abkommen von Montreal im Dezember 2022, unterschrieben von über 60 Staaten und der EU, sieht den Schutz der Natur auf 30 Prozent der Meeres- und 30 Prozent der Landfläche vor. Dieser Schutz soll schon im Jahre 2030 erreicht sein, was zugegebenermaßen sehr ambitioniert ist. Zwei Drittel der Schutzflächen dürfen weiter schonend bewirtschaftet werden, ein Drittel muss laut Vereinbarung streng geschützt sein. Hier soll die Natur mit all ihren Geschöpfen selbst entscheiden, welchen Weg sie einschlagen will.