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Die Invasion Englands tritt in ihr entscheidendes Stadium. Die Armeen des Nordischen Bundes rennen gegen London an, doch die Stadt erweist sich als Wellenbrecher. Lediglich die im Norden Englands angelandete 7. skandinavische Kastrup-Panzerarmee gibt nach schweren Kämpfen Anlass zur Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch. Die britische Regierung soll zur Sicherheit nach Belfast verlegt werden – ein Vorhaben, das der Kastrup nicht verborgen bleibt. Sie handelt sofort und schickt einen ihrer besten Kommandeure in den Einsatz. Die Jagd auf Churchill beginnt. Das CFR, aufgeschreckt durch die militärischen Erfolge des Nordischen Bundes, plant die handstreichartige Ausschaltung der Kastrup-Einheiten innerhalb der Organisation. Die Kastrup erkennt die Gefahr und leitet einen Präventivschlag gegen die Amerikaner ein – doch das CFR ist schneller und bringt Teile der außerirdischen Technologie unter seine alleinige Kontrolle.
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Seitenzahl: 249
Kaiserfront 1949
Band 6
Wellenbrecher London
Heinrich von Stahl
Inhalt
Titelseite
Kapitel 1: Die Landung bei Lowestoft
Kapitel 2: Über Premiers und Koordinatoren
Kapitel 3: Krieg an allen Fronten
Kapitel 4: Der Kaiser und der Premierminister
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Impressum
Kapitel 1:Die Landung bei Lowestoft
Ein schrilles Pfeifen drang in das Unterbewusstsein des Majors und beendete seinen traumlosen tiefen Schlaf. Er benötigte einige Sekunden, um sich zurechtzufinden.
Südholland, Westland, der Invasionsbefehl… Bruchstücke seiner Gedanken formten sich zu einem zusammenhängenden Ganzen. Nach monatelangen Kämpfen an der Ostfront unter dem Kommando von Major Burgstein war Sven Horgenson im Range eines Hauptmanns in seine Heimat Schweden zurückgekehrt. Der Oberkommandierende der skandinavischen Kastrup, Generalfeldmarschall Larsen hatte ihn persönlich darum gebeten, das erste kombinierte Landkreuzer/Kampfläufer-Bataillon der 7. Skandinavischen Kastrup-Panzerarmee mit dem Beinamen »Thor« aufzubauen. Männer mit Kampferfahrung waren Mangelware in Skandinavien, besonders jene, die zusätzlich mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet worden waren. Der Grund für diesen Mangel war einfach: Der Ausbruch des 2. Weltkriegs hatte die zum Nordischen Bund gehörenden Königreiche vollkommen überrascht. Aus diesem Grund hatte das Deutsche Reich den Krieg in den ersten Monaten praktisch allein führen müssen, während sich seine Bundesgenossen eilig bemühten, ihre Industrien auf Rüstung umzustellen und Armeen auszuheben.
Mit seinem Eintritt in die skandinavische Kastrup war Horgenson zum Major befördert worden. Nach einer Woche Heimaturlaub hatte er mit dem Aufbau und der Ausbildung des Bataillons begonnen. Mitte Februar 1950 war die Kastrup-Panzerarmee zusammen mit der regulären 5. Skandinavischen Armee in die Niederlande verlegt worden. Diese ursprünglich zur Unterstützung der finnischen Verbündeten ausgehobenen und aus knapp fünfhunderttausend Mann bestehenden Truppen sollten Teil der vom deutschen Kaiser und dem französischen König geplanten Operation »Stahlflut«, der Invasion Englands, sein. Davon hatten jedoch anfänglich nur die führenden Offiziere gewusst, während die niedrigeren Ränge an ein großangelegtes Manöver geglaubt hatten, bei dem die Armeen in südlichen Gefilden auf die Frühjahrsoffensive an der Ostfront vorbereitet werden sollten. Lediglich die mehrfach geübten Landemanöver hatten bei dem einen oder anderen Zweifel an dieser offiziellen Darstellung aufkommen lassen – bis der am vergangenen Freitag eingegangene Invasionsbefehl jene Zweifel endgültig bestätigt hatte.
Horgenson riss seine Bettdecke mit einem Ruck zur Seite und ging quer durch den Schlafsaal zu seinem Spind. Er stieg in seine schwarze Uniformhose und in die wadenhohen, ebenfalls schwarzen Lederstiefel. Anschließend kramte er einen kleinen Lederbeutel aus dem oberen Ablagefach hervor und begab sich, wie fünfhundert seiner Kameraden auch, mit nacktem Oberkörper in den durch Vorhänge vom Schlafsaal abgetrennten Duschraum, der die Abmessungen eines Fußballfeldes hatte. Waschbecken aus Aluminium reihten sich auf Dutzenden von Metern aneinander. Der Major legte den Lederbeutel auf den Rand eines der Waschbecken und holte Zahnbürste und Zahncreme daraus hervor.
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