Willi Hummel und die Gans vom Feenteich - Christina de Groot - E-Book

Willi Hummel und die Gans vom Feenteich E-Book

Christina de Groot

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Beschreibung

Ein geheimnisvolles Lächeln glitt über das Gesicht der Gans. Am Feenteich ist Alles möglich! sagte sie. Wie, Alles??? Lass Dich überraschen, Willi! Ich bin mir sicher, es wird eine ganz besondere Nacht werden! Willi Hummel und die Gans vom Feenteich - eine Geschichte für Alle von 0 bis 103 Jahren!

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Über die Autorin:

Christina de Groot wurde in Hamburg geboren. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Italien beschloss sie, fortan als Schriftstellerin zu leben. Ihre Geschichten sind stets mit großer Phantasie und einer besonderen Liebe zum Wort geschrieben. Es sind Geschichten, die aus dem tiefsten Herzen kommen und zutiefst im Herzen berühren.

Christina de Groot ist Autorin der Bestseller „Der sehr hohe Zaun“, „Die Zaubertinte“ sowie „Die Pilzbibliothek“. Außerdem sind von ihr u. A. erschienen: „Die kleine Pfütze“, „Die kleine Spinne, die noch übte“, „Die kleine Ameise und der Teppich“, „Detektiv Schnüffel & Co.“, „Die kleine Prinzessin und das Rotkehlchen“ sowie die Abenteuer von „Willi Hummel“ und die „Willi, die Europahummel“- Reihe.

„Lebst Du hier?“ Willi schaute die Gans fragend an. Kein Zweifel, der Feenteich war sehr schön. Aber für eine Gans auf Dauer vielleicht ein bisschen klein.

„Ja und nein.“ antwortete die Gans. „Der Feenteich ist mein Rückzugsort. Hier bin ich gerne! Aber ich bin nicht nur hier, sondern ich fliege ganz viel herum! Ich bin übrigens hier geboren!“

„Bist Du? Wie toll! Dann bist Du ja eine echte Feenteichgans!“

Die Gans lachte. „Ich heiße übrigens Berta!“

„Berta?“ Willi schaute sie mit großen Augen an. „Ich bin mal mit zwei Gänsen, die beide Berta hießen, nach Holland geflogen. 1 Heißen etwa alle Gänse Berta?“

„Nicht alle!“ antwortete Berta und lachte wieder. „Aber Berta ist ein sehr beliebter Name bei Gänsen! Und Du warst in Holland? Wie toll ist DAS denn?!“

„Ja, das war es wirklich!“ entgegnete Willi. „Du musst wissen, ich reise für mein Leben gern! Ich war auch schon in Frankreich!“

„Wow! Du bist ja eine richtige Reisehummel!“

„Und Abenteuer liebe ich auch!“ sagte Willi.

„Dann bist Du nicht nur eine Reisehummel, sondern auch eine Abenteurerhummel! Wie heißt Du übrigens?“

„Willi.“

„Freut mich, Dich kennenzulernen, Willi!“ Berta lächelte. „Ich finde, Dein Name passt zu Dir!“

„Finde ich auch.“ sagte Willi. „Ich mag meinen Namen!“

Willi und Berta saßen am Ufer des Feenteiches direkt neben einem kleinen Holzsteg, Willi auf einem Gänseblümchen und Berta daneben im Gras.

„Duhu, Berta?“

„Ja, Willi?“

„Wenn Du hier geboren bist, dann weißt Du bestimmt ganz viel über den Feenteich, oder?“

„Kommt drauf an. Was möchtest Du denn wissen?“

„Alles! Ich bin total neugierig! Ich möchte wissen, was es mit dem Feenteich auf sich hat: warum er z.B. so heißt und ob es richtig geheime Geheimnisse hier gibt?“

Ein geheimnisvolles Lächeln glitt über Bertas Gesicht. „Dann bist Du bei mir genau richtig! Kennst Du den Eingang zum Feenteich? Wenn man vom Großen Wasser kommt? Die Brücke dort wird von zwei großen Löwen bewacht! Es sind keine echten Löwen, sondern Steinlöwen.“ Sie zeigte in Richtung Brücke. „Sie stehen links und rechts neben der Einfahrt. Von hier aus kann man sie nicht sehen. Echte Löwen hat es hier nie gegeben, heißt es. Aber ich glaube, das stimmt nicht. Man sagt übrigens, dass die beiden Löwen an der Brücke nicht immer aus Stein waren.“

Willi schaute Berta mit großen Augen an. „Was soll das heißen: nicht immer aus Stein? Heißt das, sie waren mal lebendig und sind verzaubert worden?“

„Nichts Genaues weiß man nicht.“ antwortete Berta. „Aber einmal im Jahr sind ihre Plätze leer. Genau eine Nacht lang.“

„Und wo sind sie dann?“

„Keine Ahnung!“ antwortete Berta. „Am nächsten Tag sind sie wieder da.“

„Wooow!“ flüsterte Willi. „DAS ist echt aufregend!“

„Ob lebendige Löwen oder nicht, was es hier immer gegeben hat, ist die Energie der Löwen!“ sagte Berta. „Und Die gibt es immer noch. Frag’ mich nicht, warum.“ Sie dachte nach. „Aber kaum Jemand weiß von ihr, geschweige denn, spürt sie!“

„Löwenenergie?“ Willis Herz begann, schneller zu schlagen. Was für ein aufregendes Wort! Er mochte es sofort! Es klang nach Abenteuer!

„Die Löwenenergie ist eine ganz schöne Energie!“ sagte Berta lächelnd. „Stark und kämpferisch und gleichzeitig ganz rein und beschützend!“

„Löwenenergie…“ flüsterte Willi. „Wo gibt es denn Löwen, ich meine in echt?“

„Dort, wo es warm ist!“ antwortete Berta. „In Afrika zum Beispiel.“

„Wo ist Afrika?“

„Sehr weit weg! Sehr, sehr weit! Freunde von mir fliegen immer dorthin, wenn es hier kalt wird. Sie fliegen mehrere Wochen ohne Pause.“

„Afrika…“ flüsterte Willi. „Das klingt wirklich sehr weit weg! Ich würde gerne mal dorthin! Warum fliegst Du nicht nach Afrika?“

„Weil es mir hier gut geht, auch wenn es kalt ist.“ antwortete Berta. „Mir fehlt hier nichts! Und wenn ich mal etwas Anderes sehen möchte, dann fliege ich einfach los, wohin auch immer. Weißt Du, Willi, am Feenteich gibt es einfach Alles, also im und am Feenteich: Hier ist es gemütlich und kann im nächsten Moment schon aufregend sein. Hier ist es still und ruhig und eine anderes Mal stürmisch und abenteuerlich. Wenn tagsüber die Sonne scheint, oder wenn nachts der Mond am wolkenlosen Himmel steht, dann ist die Wasseroberfläche voller kleiner tanzender Lichter und Alles sieht verzaubert aus! In mondlosen Nächten dagegen, in denen Alles im Dunkeln liegt, glaubt man, geheimnisvolle Geräusche zu hören und Schatten zu sehen, die aus dem Nichts kommen und lautlos über’s Wasser huschen. Das Wasser, wenn es auf’s Ufer trifft und dieses begrüßt, klingt oftmals wie ein Gesang, mal sanft, mal stürmisch. Und dann all’ die Tiere und Pflanzen! Das Rauschen der Bäume im Wind hört sich an manchen Tagen so an, als ob die ganze Luft wispert. An anderen Tagen, wenn der Wind stürmisch ist, klingt es, als ob hunderte von Stimmen laut durcheinander rufen. Kein Tag gleicht dem anderen! Ob am Tag oder in der Nacht - es gibt immer Etwas zu sehen und zu hören! Manchmal sieht es sogar so aus, als schwämme ein Krokodil im Wasser, ein ganz großes, langes, ganz dicht unter Oberfläche!“ Sie lachte.

„Krokodil…“ flüsterte Willi. Wieder so ein aufregendes Wort! „Was ist ein Krokodil?“

Berta erklärte es ihm.

„Das hört sich aber gefährlich an.“ sagte Willi. „Ich glaube nicht, dass ich Einem begegnen möchte.“

„Hier am Feenteich braucht man sich vor nichts zu fürchten!“ entgegnete Berta. „Egal, was ist! Das ist das Faszinierende! Du wirst sehen! Aber wenn Du ein Abenteurerherz hast, und das hast Du ganz offensichtlich, dann empfehle ich Dir, nachts hier herzukommen! Denn da ist Alles nochmal anders, besonders bei Vollmond!“ Ihre Stimme klang erneut geheimnisvoll.

Willis Neugier war endgültig geweckt. Im Grunde war es schon von Anfang an so, aber jetzt gab es kein Halten mehr!

„Ich bin noch nie nachts unterwegs gewesen!“ sagte er. „Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das als Hummel überhaupt kann. Kann ich dann überhaupt was sehen? Das würde das Fliegen ja ziemlich unsicher machen. Aber ich würd’s gern probieren!“ Er strahlte Berta erwartungsvoll an.

„Was das Fliegen anbelangt“, entgegnete Berta, „da hätte ich einen Vorschlag: Du fliegst einfach mit mir zusammen zum Feenteich, so, wie Du mit der anderen Berta nach Holland geflogen bist.2 Und dann kannst Du am Feenteich immer noch schauen, ob Du alleine fliegen möchtest oder nicht und ob es Dir überhaupt gefällt, im Dunkeln zu sein.“

„Das ist eine Spitzenidee!“ rief Willi. „Da bin ich sofort dabei!“ Sein Herz klopfte wie wild. O, das fühlte sich nach einem neuen Abenteuer an!

Er hatte tatsächlich keine Ahnung, wie es als Hummel nachts war. Er hatte noch nie von einer Hummel gehört, die im Dunkeln unterwegs gewesen war, schon gar nicht nachts! Würde er überhaupt wach sein können? Vielleicht war es ja für Hummeln vorgesehen, nachts tief und fest zu schlafen? Er hatte wirklich keine Ahnung! Aber Eins wusste er: Er wollte es unbedingt ausprobieren!