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Eine geplatzte Hochzeit, eine Reise ins Paradies und ein unmoralisches Angebot. Linda: Mein bester, schwuler Freund fliegt mit mir nach Bora Bora. Die Reise ausfallen zu lassen, kommt gar nicht in Frage, schließlich ist diese bezahlt! Honeymoon also ohne Ehemann! Großartig! Dan: Für viele bin ich vermutlich der Teufel. Das Verbotene schlechthin und der ultimative Ehe- oder Beziehungstest. Und jetzt will ich sie! Linda & Dan Sie ist nicht der Typ für One-Night-Stands. Er lässt nichts anbrennen! Wird Linda nachgeben, jetzt, da sie Single ist, oder hält sie an ihren Prinzipien fest? Ein Kurzroman von Marina Ocean. ***Enthält explizite Szenen***
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Marina Ocean
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Without Obligations
Ohne Verpflichtungen
Impressum
© / Copyright: 2020 Marina Ocean
Marina Oceanc/o Autorenservice GorischekAm Rinnergrund 14/58101 GratkornÖsterreich [email protected]
2. Auflage (2022)
Umschlaggestaltung: Marina Ocean; Bilder: Adobe Stock, Lektorat, Korrektorat: Nika Sakraf, Nova CassiniVeröffentlicht bei
tolino media GmbH & Co. KGAlbrechtstr. 1480636 München Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Für alle, die meine Bücher lieben.
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Eine geplatzte Hochzeit, eine Reise ins Paradies und ein unmoralisches Angebot.
Linda:
Mein bester, schwuler Freund fliegt mit mir nach Bora Bora. Die Reise ausfallen zu lassen, kommt gar nicht in Frage, schließlich ist diese bezahlt! Honeymoon also ohne Ehemann! Großartig!
Dan:
Für viele bin ich vermutlich der Teufel. Das Verbotene schlechthin und der ultimative Ehe- oder Beziehungstest. Und jetzt will ich sie!
Linda & Dan
Sie ist nicht der Typ für One-Night-Stands.
Er lässt nichts anbrennen!
Wird Linda nachgeben, jetzt, da sie Single ist, oder hält sie an ihren Prinzipien fest?
Hinweis:
Im Buch handelt es sich um fiktive Personen, die beim Akt der Zuneigung und Liebe keinen Schutz benötigen. Im realen Leben gilt natürlich Safer Sex!
Linda
Das war es also!Seufzend betrete ich den Flieger und sehe mich um, gehe die Reihen nach unseren Sitzplatz-Nummern durch. 54a und 54b. Ich muss gar nicht lange suchen und lasse mich vollkommen emotionslos auf den Fensterplatz plumpsen.„Schätzchen, jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Dieser Urlaub war scheißteuer, als genieße ihn gefälligst.“ Antonio, mein bester Freund, grinst mich an und macht es sich sogleich auf dem Sitz neben mir bequem. Mein bester, schwuler Freund, um genau zu sein. Er ist kurzfristig eingesprungen, weil meine Freundin Bea auf ein Seminar musste. Sie wird sich jetzt schön in den Allerwertesten treten, dass sie nicht mit mir fliegen kann! Aber das passt irgendwie alles vollkommen zur Situation. Nichts läuft glatt! Es ist ein Wunder, dass Antonio bei mir ist und ich jetzt nicht alleine im Flugzeug sitzen muss. Wobei, ich kurz überlege … In diesem Fall wäre ich vermutlich gar nicht geflogen!
Mein Blick gleitet aus dem Fenster und ich sehe einen Gepäckwagen heranrollen. Zwei Männer steigen ab und werfen emsig noch ein paar Koffer aufs Förderband, die nun in Windeseile in den Flugzeugbauch transportiert werden. Ob unsere Koffer auch dabei sind? Oder sind die schon verladen?
„Linda, Liebes! Bitte, versau uns das nicht und lächele jetzt endlich mal. In wenigen Minuten kehren wir Deutschland den Rücken und dann heißt es zwei Wochen lang ausspannen, Sonne tanken und nichts tun. Klingt das nicht herrlich?“„Herrlich? Ich hatte mir das alles anders vorgestellt!“ Ich bin geknickt, wirklich! Immer noch!„Das kann ich ja verstehen, trotzdem ist die Situation jetzt nun einmal wie sie ist. Also kannst du dich genauso gut auch entspannen und das Beste draus machen.“
Antonio hat ja Recht, keine Frage. Ich hatte trotzdem eine andere Vorstellung von diesem Urlaub. Nach Bora Bora fliegt man nun einmal nicht mit seinem besten Freund. Eigentlich! Und wenn ich daran denke, dass ich mir in den nächsten zwei Wochen mit ihm eine Honeymoon-Suite teilen muss, wird mir schlecht! Nicht weil ich Antonio nicht gerne bei mir habe, sondern weil ich diese Suite nun einmal für Marco und mich gebucht hatte. Bis dieser Arsch alles kaputt gemacht hat! Inzwischen wären wir eigentlich verheiratet gewesen, wenn, ja wenn ihm nicht vor zwei Monaten eingefallen wäre, dass man ja auch alles abblasen könnte. Plötzlich war er sich seiner Gefühle für mich nicht mehr sicher. Ich hielt das erst für einen blöden Scherz, dachte wirklich, dass er einfach nur kalte Füße bekommen hätte. Doch weit gefehlt. Marco meinte das bitter ernst!
Ich kann noch nicht einmal sagen, wo das Problem lag. Ja, wir hatten hin und wieder Streit, aber in welcher Beziehung gibt es das nicht? Ganz im Ernst, es war alles gut! Weiß der Geier, was plötzlich schiefgelaufen ist! Antonio vermutet, dass da eine neue Frau dahintersteckt, aber ich habe nicht bemerkt, dass er sich mir gegenüber verändert hätte. Ich glaube das einfach nicht, dass es da eine andere gibt. Sowas hätte Marco doch nie getan, oder? Nein, das hätte er nicht!
Nun sitze ich im Flugzeug und er auf der Arbeit. Ob er ebenso an mich denkt? Ob es ihm leid tut? Vermisst er mich zumindest ein wenig? „Ich weiß ganz genau, was du denkst, Linda! Und ich sage dir, hör auf damit und sei froh, dass du den Depp los bist!“
Depp! Darüber muss ich doch schmunzeln. Irgendwie stimmt das ja sogar. Ein wenig wehleidig sehe ich zu Antonio hinüber und lächele ihn gequält an. Auch wenn ich vor kurzem die Welt nicht mehr verstanden habe, trotzdem haben sich Marco und ich im Guten getrennt. Wir sind beide nicht der Typ für einen Rosenkrieg und wenn er mich nicht mehr will, dann kann ich ihn wohl schlecht zwingen, oder? Aber irgendwie gefällt mir die Vorstellung, dass Marco ein Depp sein soll, denn es tut trotzdem noch verdammt weh.
Ja, er muss wohl einer sein, denn er weiß doch was er aufgibt und was er nun verpasst! Ich zucke lediglich mit den Schultern und schaue dann wieder hinaus. Die letzten Luken werden geschlossen, dann beginnen die Triebwerke zu brummen. Natürlich führen auch die Stewardessen Sicherheitsanweisungen vor und im Anschluss begrüßt uns der Flugkapitän. Er macht uns bereits die Nase lang und informiert darüber, dass es an unserem Zielort derzeit 27 Grad sind. Auch die Wassertemperatur liegt um diesen Bereich herum und in etwa zweiundzwanzig Stunden werden wir bereits im Hotel sein.
Noch einmal seufze ich, dann wird mein Lächeln breiter. Es ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, trotzdem befinde ich mich auf direktem Weg ins Paradies! Antonio hat wirklich Recht! Trübsal blasen kann ich zu Hause, aber in den kommenden zwei Wochen lassen wir es uns gut gehen. Nächstes Ziel: Flughafen Papeete-Tahiti und von dort aus geht es dann weiter auf die Trauminsel Bora Bora! Um die ganzen Probleme kann ich mich schließlich auch noch kümmern, wenn ich wieder zurück bin!
Linda
Ich greife mir ein Handtuch und verlasse unseren Wasserbungalow, laufe über den Steg und den Strand. Ich kann mich kaum an meiner Umgebung sattsehen! Wirklich viel haben wir von der Insel gestern nicht mehr gesehen, da es beinahe dunkel war, als wir angekommen sind. Heute bin ich schon früh wach und möchte den Tag gleich mit purer Entspannung beginnen. Gut gelaunt gehe ich daher durch die Lobby und verschwinde erst einmal in Richtung Pool. Dort suche ich mir eine Liege aus und mache es mir gemütlich. Die Sonne scheint bereits kräftig vom Himmel, sodass sich eine angenehme Wärme über meine Haut legt. Eingecremt habe ich mich bereits im Hotelzimmer, daher kann ich mich nun einfach hinlegen und entspannen.
Nichts als Ruhe umgibt mich. Ich schiebe mir die Sonnenbrille vom Kopf auf die Nase und mache es mir bequem. Um mich herum zwitschern leise ein paar Vögel, etwas weiter entfernt höre ich das Meer rauschen und wenn man zwischen den Büschen hindurchschauen würde, könnte man es sogar sehen. Auch das Wasser im Schwimmbecken vor mir plätschert am Rand leise vor sich hin und kleine Wellen kräuseln sich vom seichten Wind auf der Wasseroberfläche. Das alles sind jedoch Geräusche, die mich überhaupt nicht stören, weil ich sie mit purem Urlaubsgenuss verbinde.
Zurzeit bin ich noch alleine im Poolbereich, jedoch fürchte ich, dass sich das bald ändern wird. Dann nämlich, wenn die anderen Hotelgäste vom Frühstück kommen werden. Also genieße ich die Stille um mich herum, so lange es geht und freue mich auf den langersehnten Urlaub.
Inzwischen bin ich auch gar nicht mehr so traurig, dass ich nun mit Antonio zusammen geflogen bin. Marco hat selbst Schuld und müsste doch wissen, was ihm entgeht. Aber darüber will ich derzeit gar nicht näher nachdenken. Vielmehr möchte ich nun einfach nur genießen, die Seele baumeln lassen und das süße Nichtstun auskosten.
Ein Bediensteter läuft um den Pool herum, schaut, ob alles in Ordnung ist und kommt dann auf mich zu. Er spricht mich freundlich an, erkundigt sich auf Englisch, ob er mir etwas zu trinken bringen darf. Da ich jedoch soeben erst gefrühstückt habe, verneine ich und bedanke mich artig. Höflich nickend trollt er sich daher wieder und ich sehe ihm neugierig nach. Sicher ist er zwanzig Jahre älter als ich, dazu recht klein und schlank. Seine Haut ist braungebrannt und er hat ein freundliches Lächeln, das er nun einer anderen Frau schenkt, die gerade den Poolbereich betritt. Auch sie hat ein Handtuch und zusätzlich ein Buch dabei. Insgeheim ärgere ich mich, dass ich nicht an etwas zu lesen gedacht habe und mache mir eine geistige Notiz, dass ich mir noch etwas besorgen muss. Die Frau wählt eine Liege mir gegenüber, sodass sich das Schwimmbecken zwischen uns befindet, was ich sehr begrüße, denn so habe ich weiterhin meine Ruhe. Auch sie rollt das Handtuch auf der Liege aus, wobei sie noch eine Sonnencreme zutage fördert. Sie setzt sich, cremt sich ein und legt sich dann ebenfalls in die Sonne. Das Buch lässt sie wohl fürs Erste unangetastet und entspannt zunächst, genauso wie ich.
Gerade als ich die Augen ein wenig schließen will, um nochmal eine Runde vor mich hin zu dösen, kommt ein Kerl auf uns zu. Er hat lediglich Badeshorts an und trägt dazu Turnschuhe. Irgendwie wirkt das Bild seltsam, weshalb mein Blick auch an ihm haften bleibt. Seinen Aufzug finde ich fast ein wenig lustig, was mir jedoch augenblicklich egal wird, als ich seinen durchtrainierten Oberkörper erblicke. OH MEIN GOTT! Wer zur Hölle ist das?
Braune Haare und ein kantiges Gesicht katapultieren meinen Blutdruck in ungeahnte Höhen. Ich kann meine Augen nicht mehr von ihm nehmen, so gerne ich es auch möchte, denn ich muss feststellen, dass er voll mein Typ ist!
Sofort fühle ich, wie Hitze in mir aufsteigt und ich schlucke einmal kräftig. Seine Haare stehen ihm in alle Richtungen vom Kopf. Haselnussbraune Augen, sinnliche Lippen sowie ein Drei-Tage-Bart, der ihm so gut steht, runden das Gesamtbild ab. Mir wird abwechselnd heiß und kalt, weil mich dieser Kerl außerordentlich anspricht. Wirklich alles an ihm fesselt mich so sehr, dass ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann. Wahnsinn! Dieser Mann ist Sex auf zwei Beinen und so heiß, dass mir beinahe der Mund offen stehen bleibt. Auch er läuft einmal um den Pool herum und sein Seitenblick zu mir, als er meine Liege passiert, entgeht mir nicht! Zwar hat er, ebenso wie ich, eine Sonnenbrille auf der Nase, aber das leichte Schmunzeln auf seinen Lippen verrät ihn.
Auf einmal streift er sich seine Turnschuhe ab, legt die Sonnenbrille daneben und springt ins Wasser. Sein gebräunter Körper sticht deutlich aus dem türkisfarbenen Wasser hervor. Im Gegensatz zu meinem, der noch recht blass ist, ist seiner eine echte Augenweide!
Nun schwimmt er ein paar Bahnen und ich beobachte ihn durch meine dunklen Gläser hindurch, starre ihn an und verfolge das Schauspiel seiner Muskeln, die sich bei jeder Bewegung anspannen und deutlich hervortreten. Etwa zwanzig Minuten kann ich meinen Blick nicht von ihm abwenden, dann steigt er wieder aus dem Pool und schaut auf mich herunter. Heilige Sch…!
Das Wasser rinnt ihm in langen Bahnen über seinen Körper und tropft dann zu Boden. Durch seine lockere Badehose zeichnet sich eine deutliche Wölbung ab und als er jetzt an mir vorbeiläuft, zwinkert er mir zu, was mein Herz dazu veranlasst, wild in meiner Brust zu rasen.
Er greift nach seinem Handtuch und ich frage mich, wann er das dort abgelegt hatte. Habe ich gar nicht wahrgenommen. Ein wenig notdürftig reibt er damit über seine Haut, greift nach der Sonnenbrille und den Schuhen und ist dann leider viel zu schnell wieder weg. Doch sein kurzes Auftreten hallt in mir nach und hinterlässt ein fortwährendes Kribbeln in meinem Bauch, das offensichtlich gar nicht mehr aufhören will. Daher starre ich noch sekundenlang auf diesen Punkt, an dem er soeben wieder im Hotel verschwunden ist. Von einer inneren Unruhe erfasst, versuche ich daraufhin vergeblich, meine Atmung auf ein normales Maß zu senken.
Was mir besonders ins Auge gestochen ist, war sein Tattoo. Dieser schmale Streifen an seiner Lende, der dann in seinem Hosenbund verschwunden ist. Ich frage mich, wie weit es wohl hinunterreicht. Ok! Ganz falsche Richtung! Ich muss schnell an etwas anderes denken!
Dabei schließe ich die Augen und konzentriere mich auf die Geräuschkulisse um mich herum. Das Rauschen des Windes, das Singen der Vögel … Diese Urlaubsklänge, die ich eben noch so entspannend fand, wollen jetzt nicht mehr wirken. Wer hätte auch ahnen können, dass mir hier so ein leckerer Kerl über den Weg läuft!?
Eigentlich wäre es die perfekte Möglichkeit, meine eingerosteten Flirtkünste aufzufrischen, überlege ich. Was spricht schon dagegen? Schließlich bin ich jetzt Single.SINGLE! Ein Wort, das einen schmerzhaften Stich in meiner Brust verursacht. Das Leben ist hart und ich hasse es, mich mit solchen Gefühlen auseinandersetzen zu müssen. Daher lenke ich meine Gedanken schnell wieder zu dem Kerl von eben zurück. Auch wenn ich mir so kurz nach der Trennung schon etwas schäbig vorkomme, weil es sich immer noch wie Betrug anfühlt, was ich hier tue. Doch darüber will ich erst gar nicht nachdenken. Stattdessen fasse ich einen Entschluss!
Wenn es so sein soll und ich etwa noch vor Abreise mit einem Kerl in der Kiste lande, werde ich mich sicher nicht dagegen wehren! Das ist mein voller Ernst, denn leider muss ich gestehen, dass ich vor Marco erst einen Freund hatte. Mit meiner Erfahrung im Bett ist es daher nicht so gut bestellt. Tatsächlich habe ich relativ wenig davon und ich finde, es wird Zeit, das endlich einmal zu ändern, damit ich ein paar mehr Partner vorweisen kann.
Dabei gibt es nur ein Problem, ein recht gravierendes sogar: Ich war noch nie mit einem Kerl in der Kiste, für den ich keine Gefühle hatte. Sex ist für mich untrennbar mit Liebe verbunden, mit der einen, großen Liebe. Diejenige, die man nur für den Partner empfindet, den man an seiner Seite wissen möchte. Die Person, mit der man im besten Fall den Rest seines Lebens verbringen will.
Blöderweise bin ich damit bereits zwei Mal gescheitert. Ein Umstand, der noch mehr danach schreit, sich mal kräftig die Hörner abzustoßen. Vielleicht klappt es ja danach, wenn ich etwas mehr Erfahrungen mit anderen Männern gesammelt habe?
Lag es eventuell sogar an mir? Daran, dass ich die Männer nicht reize? Bin ich zu schlecht im Bett?Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr steigt die Übelkeit in mir auf. Es ist nie schön, sich eingestehen zu müssen, welche Fehler man hat. Naja, ich bin doch selbst daran schuld! Wer außer mir könnte schon etwas an mir und meinem Zustand ändern? Aber wie bitte soll ich denn einen Kerl zum Bleiben bewegen, wenn ich bisher nahezu keine Experimente mit dem anderen Geschlecht gemacht habe?!
Meinen Sex würde ich eher als 0815 bezeichnen, etwas anderes habe ich noch nicht wirklich getan. Nun gut, ein wenig übertreibe ich jetzt schon. Trotzdem wird es höchste Zeit, etwas in meinem Leben zu ändern. Und heute fange ich damit an! Ich will sexy sein, will begehrenswert wirken. Und ich will verdammt nochmal das Mädchen sein, nachdem sich die Kerle umdrehen. Tschüss, altes Leben! Willkommen Neuanfang und neue Ausstrahlung. Ab jetzt wird alles anders! Das ist mein voller Ernst!
***
Nachdem ich etwa zwei Stunden am Pool verbracht habe, wurde es mir dann doch zu langweilig und vor allem zu voll. Immer mehr Gäste kamen, um sich ein wenig abzukühlen und sich mit Handtüchern bewaffnet einige Liegestühle zu sichern. Man könnte meinen, alle Nationalitäten hätten sich, was das angeht, inzwischen die deutschen Verhaltensweisen angeeignet. Daher habe ich die Chance genutzt, als Antonio endlich aus den Federn gefallen ist. Nachdem auch er sich am Frühstücksbüffet gestärkt hat, haben wir zusammen die Anlage erkundet und dabei nicht schlecht gestaunt, wie luxuriös hier alles ist.
Neben dem Hauptpool, an dem ich mich niedergelassen hatte, gibt es auch mehrere kleine Pools. Dicht bewachsen sind ihre Umrandungen mit niedrigen Hecken und wunderschönen bunten Blumen. Somit wird man beim Sonnenbad von neugierigen Blicken abgeschirmt.
Falls ich jedoch dachte, dass unsere Suite, die ja aus einem Wasserbungalow besteht und sich auf dem Meer befindet, schon teuer war, so habe ich mich definitiv geirrt. Ich sah nämlich bei unserer Erkundungstour noch weitaus prunkvollere Zimmer, teilweise sogar mit eigenem Schwimmbecken, welche nur von besagten Unterkünften aus zugänglich sind. Jedes Mal mit direktem Blick aufs Meer, versteht sich. Einige davon verfügen sogar über einen Infinity-Pool. Dabei denkt man, dass man in einem besonderen Schwimmbecken verweilen würde, der ohne einen sichtbaren Rand auskommt. Bestimmt ein Wahnsinnsgefühl, wenn man so ein Becken, während der Dauer seines Aufenthalts, sein Eigen nennen darf und der Kopf beim Baden denkt, dass man jederzeit mitsamt dem Wasser in die Tiefe stürzen könnte. Oder der Beckenrand eins mit dem dahinterliegenden Meer wird und ineinander übergeht.
Auch die kleinen, niedlichen Holzbrücken und -Stege, die die Wasserwege kreuzen und die Inselausläufer sowie die Luxushäuschen miteinander verbinden, sind absolut sehenswert.