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Hier - ein weiteres Diarium besonderer Art: die 5. Aphorismen-Sammlung des Autors. Außer laufendem, immer wieder überraschendem Alltags-Frust und Sonntags-Glück haben diesmal (zwischen April 2002 bis Mai 2003) mitgewirkt: ein Schul-Massaker in nächster (Erfurter) Nähe, überregionaler Wahlkampf/krampf, entlarvende Kriegs-Treiberei und der Auftritt von Gegenkräften, der ermutigen könnte – kurz: möglicherweise Historisches, das auch mit Ulk und Nonsens auszubalancieren war.
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Seitenzahl: 45
Impressum
2/3-Dummheit
Dietmar Beetz
2/3-Dummheit
Haiku und andere freche Sprüche, Band 5
ISBN 978-3-96521-047-9 (E-Book)
ISBN 978-3-96521-004-2 (Buch)
Satz und Umschlaggestaltung des Titelbildes: Sabine Beck (E-Mail: sab.beck@ gmx.de) unter Verwendung einer Arbeit von Carla Beck
2018 EDITION digital
Pekrul & Sohn GbR
Godern
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Für O. K., mit der ich uralt werden möchte
Mach den Schnabel auf,
zwitscher´, krächz´! - und
man weiß, was fürn
Vogel du bist.
Wenigstens predigt kein
Imam, Sheila sei mehr als
Alis Rippe.
Ali darf vierfach, wo
Non-Ali ungezählt auf-
reißt und draufstülpt.
An den check-points bei
Vierzig und Sechzig prüfst du
nicht nur dein Tempo.
Wer mit sich selber aus-
gesöhnt ist, kann bei Bedarf
besser hadern.
Möchtegern-Macher im
Wartestand wippen meist
un-glaublich schamlos.
Er steht mit aller Welt und
sich selber auf
Schweiß-, Pardon: auf
Kriegsfuß.
„EU“? – Hat mein Kumpel
doch schon ewig! –
Na, Erwerbs-
Unfähigkeit!
Auf zur Kollekte
für die Kicker-Stricher-und-
Zuhälter-Szene!
Hüte dich vorm Stroh-
Hütchen – und mehr noch
vorm Speck-Deckel
am Lenkrad!
Leiden, ohne zu klagen, ist
schlimmer als Sex ohne
Orgasmus.
UNO-Protest hat leider
null Aussicht, doch die von
höchster Warte.
In Alten empört sich was,
gerät ihnen Noch-Ält´res
vors Auge.
Wie ihr Po rotiert, wird im
Ganzkörper-Auftrag vom
Auge belauscht.
In Feldscheunen haust –
sommer-trunken – ´ne
Räuber- Hexen-Grillen-
Gang.
Der Anstand am Waldesrand –
ein Jägersmann, breit-beinig
beim Pinkeln.
Wichtigstes Reise-Utensil:
Hörschutz wider
Führer-Gesülze.
Der Vorteil der Ab-Holzerei:
Hinterher gibt´s
weniger Windbruch.
Freiheit, süße Bau-Freiheit! –
Natürlich Rückbau;
grün – die Rendite.
Darf man sie mustern – die
Skyline Mainhattens – mit
September-Augen?
Gott, die Geschosse –
dicht überm Leitplanken-
Rand – vorbei am
Rastplatz …
Schaum-geboren – und
dann leider legenden-lang
seifen-allergisch.
Dieses Dingsda, wo
all die Rekorde drinsteh´n –
richtig: „Kindles“-Buch …
Oberschwaben am Süd-,
Ostfriesen am Nordpol
korrekten Teutschtums.
Den Streit um die
„Siegfried-Quelle“
entscheidet Hoffnungs-
Träger Hagen.
Köstlicher Reben-Saft –
von der Diesel-Spur – mit
Octan-Garantie.
Nach Bahnbrecher Krokus
hüllt sich, was blüht, in
dezentere Farben.
Wozu nach Frankreich? –
„Pariser“ gibt´s doch
auf jeder
Toilette!
´nen Dichter-Fürsten
um-schleimt meist Geleit-
Geschmeiß Dichtungs-
Beamter.
Regnet´s weiter so,
geh´n die Wetter-Frösche ab
in Frankreichs Küche.
Beneidenswert, wer
fressen kann und alles dann
beim Sex entäußert.
´ne finst´re Vierundzwanzig-
Stunden-Wut. – Oder war´s
´ne Laterne?
Rom seh´n und sterben –
schön, doch bitte nicht
hopp-hopp hinter-
einander!
Fernseh´n und sterben? – Stopp!
Wennschon, dann vor dem
An-zappen abkratzen!
Grenzgänger Fluß, kommst
jung und vital, tust deins, gehst
alt und beladen.
Warum denn
„Nieder Sachsen!“? –
Weshalb dies´ blöde Schmäh-
Fluch-Schlacht-Geschrei?
Europäische Freiheit: vom
Maut-Zaun zur nächsten
Abzockerei.
Was heißt hier „Land der Weiß-
wurst“? Das ist, wennschon, der
Weißwurst-Kontinent!
„Hasde ma ´nen Seckser?“ –
„Nee, nur ´nen Fünfer.“ – „Na,
den will ick doch haam!“
Mancher kann dich erst riechen,
wenn´de aus der Jauche
gekrochen kommst.
Du sollst ihn loben,
nicht ständig
madig machen; sonst spürst du´s
im Speck.
Rund fünf Milliarden Mal – ganz
private Individu-
alität …
Wer im Finstern ´ne Sonnen-
Brille ersteht, muß echt
Optimist sein.
Wer Ostern Weihnachts-
Bäume kauft, lieb-
äugelt wohl mit der
Quirlschnitz-Kunst.
Wird ein Dieb, Lude, Mime
Politiker, bleibt er
Vertrautem treu.
Was man sucht, liegt meist
unten. – Fragt sich bloß, was
unten, was
oben ist.
Wurst, Käse, Cola, Quark –
hat alles denselben
chemischen Nenner.
Wozu gleich zweimal „guten
Morgen“ wünschen? – Wird
eh nicht viel besser.
Neuzeitliche Laut-Verschie-
bung hat „Muse“ zu
„Möse“ transformiert.
Ein Gärtchen muß sein, und
sei´s blumentopfgroß und
abgas-geräuchert.
Hast´e Apfel-Matsch
in der Hand, kannst´e
nicht mehr gut
unwissend tun.
Was einst „das halbe Leben“
war, ist längst nur noch
„die halbe Miete“.
´ne Olympiade hat viel
für sich, ist sie erst mal
überstanden.
Architekt mit Dach-
Schaden garantiert ori-
ginelle Traufe.
Was einst wunderlich
dem Markt getrotzt,
wirft längst ´nen irren
Profit ab.
Wäre hochinteressant
als Thema: Der Spleen
im Dienste
der Macht.
´nen Balkon habt ihr ja. – Nun
proklamiert mal die
Unabhängigkeit!
Vor den Baumeistern waren
nicht selten Rückbau-
Experten am Werk.
Schirm gutt bei Regen, gutt bei
Sonnen-Schein,
serr gutt bei Vögeln – äh:
Schiß!
Touristik-Hotels drücken dir –
ruck-zuck – drei, vier Sterne
aufs Auge.
Er ißt nicht, er füllt sich
mit dem, was grad da ist,
hastig den Magen.
Schlimm, wenn man stürzt und
ein Bein bricht; schlimmer,
wenn man dabei noch
naß wird.
Manche, scheint´s, stopfen sich
voll, nur um sich hinterher zu
entleeren.
Wie schon Luther schrieb:
Frißt wie´n Spatz,
will aber scheussen wie´n
Elefant.
Gewinne werden zentral
verwaltet, Schulden hingegen
lokal.
Für ´nen echten Fan ist noch
der letzte Scheißdreck
richtig schön häßlich.
Während d´r Brotzeit bleibt
de Schranke zu;
wenn´se grad´ schaffe´,
erscht recht.
Frei-Nabel-Kultur hat –
gleich jedem Uniform-
Zwang ihre
Härten.
Und der Altar prangt wieder
wie neu: dank SIDOL
Glanz & Gloria.
Sandalettchen muß sein,
auf daß Hühner-Äuglein was
von d´r Welt sieht.
Welch Tradition –
auf der Zollstation
Fundament: Unser
Finanzamt!
Kumpel Weinstock, wirst
kupiert und gedrillt, und ge-
deihst dennoch prächtig.
Sie wollen partout mit d´r
Mode geh´n, obwohl sie