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Dies ist ein Tage- und Nächtebuch besonderer Art, die 4. Aphorismen-Sammlung des Autors. Kümmernisse und Glücksmomente, lokaler Schwachsinn und globaler Wahn, Ausgefallenes - ja, Marottenhaftes und Allgemein-menschlich-allzu-Menschliches: das und mehr hat beim Fabrizieren dieser „Sprüche“ mitgewirkt; und da auf Sortieren, Rubrizieren, Etikettieren verzichtet wurde, kann man die Sammlung getrost als Diarium ihrer Aufzeichnungszeit (November 2000 bis April 2002) versteh´n.
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Seitenzahl: 44
Impressum
Humani-tätärätä
Dietmar Beetz
HUMANI-TÄTÄRÄTÄ
Haiku und andere Sprüche, Band 4
ISBN 978-3-96521-046-2 (E-Book)
ISBN 978-3-96521-003-5 (Buch)
Satz und Umschlaggestaltung des Titelbildes: Sabine Beck (E-Mail: sab.beck@ gmx.de) unter Verwendung einer Arbeit von Carla Beck
2018 EDITION digital
Pekrul & Sohn GbR
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Für O. K. aus jenem viel besungenen, dennoch seltenen Grund
Er schlachtet auf ´nem
Hinterhof und wirbt korrekt für
dies „Hofschlachthaus“.
Was die Wehrmacht nicht
halten konnte, hat nunmehr
die D-Mark besetzt.
Sie sagen „nein“ zum
Sahne-Häubchen pur;
sie wollen extra obendrauf
´ne Maroshino-Kirsche.
Auch Poesie hat ihre
VIP. Auch die sind very
impertinent.
Seiten im Internet
mutieren rasch zu verbalem
Weltraum-Müll.
Diese Sehnsucht im
Alter, dieses Warten –
worauf?
Da niemand seine
Wahl-Versprechen hält,
wählt man am besten
niemand.
Die Fenster auf und
atemberaubend-frischen
Smog ´reingelassen!
Markant an mancher
Person ist zum Beispiel ein
Dabbelju mit Punkt.
Baby-Klappe: der Ort,
wo man Babys ver-
klappt.
O die Wahl-Qual zwischen
demo-plikanischer
Jacke & Hose!
Bedenkst du das Nachruf-
Geschmonze, vergeht dir die
Lust zu sterben.
Man wär´ ja schon froh,
müßt´ man nicht partout
so happy-high-
glücklich sein.
„Rinderwahnsinn“? – Kein
Problem mehr, wenn
erst mal der letzte
Grashalm verdorrt ist.
Auf Kollateral-Schäden
sprießt bestens Gras der
Vertrauens-Bildung.
Wie das ausschlägt nach
da und dort, ausschlägt,
ausschlägt, eh´s
totenstill steht!
Herz multipliziert,
Hirn subtrahiert, Gonaden
potenzieren.
All die blutjungen
Patienten mit ´nem Hirn-
Schrittmacher im Ohr.
Auch der beste Best-
Sellerie braucht ein bißchen
Zwiebel und Essig.
Autoren „zum Anfassen“? –
Dann lieber fesche
Autorinnen, nackt.
„Lesen – wozu“? Es genügt
voll und ganz, über Bücher
zu reden.
Sprich, Tochter! Was bedrängt
dich so? Etwa wieder der
Lese-Teufel?
Der Markt verlangt Super-
Wetter. – Also, Frösche, richtet
euch danach!
Mach einen König zum
Lakaien, und bald wird er ein
Lakai sein.
Wer sich pro nicht pro-
filieren kann, profiliert sich
meist conträr.
Wo du hingehst, da will
auch ich hingeh´n,
und zwar zunächst mal
aufs Klo.
Schön so ´ne Welt-Aus-
nein: -Verstellung; man sieht
kaum was vom
Dreck der Welt.
Fragt sich bei Schnäppchen:
Wem wird da ein Bissen
Brot vom Mund weg-
geschnappt?
Was sich kurzfristig rechnen
muß, hat von vornherein ´nen
Schlußstrich weg.
Manche machen, um
ernst genommen zu werden,
auf fun & verrückt.
Ach, all die braven
Gutt-Mänschen,
die – geil hechelnd – auf
Bö-ö-öse lauern!
Statt schlichter Weihnachts-
Zeit jetzt endlich Super
Christmas Time!
Sich vorzustellen, daß
der oder jener Slang so
mieft wie er quäkt …
Unser Erden-Tag hebt uns
und trägt uns ein Stück – und
kippt uns hinab.
K. beherrschte zwei Dutzend
Sprachen, jede gleichermaßen
stotternd.
Wie´s geht? – Ich kann nicht
klagen. Das aber, sagt man,
müsse ich lernen.
Jenseits der Sechzig
schneide dir schon mal Reisig
ab vom Eiben-Baum!
Entschlüpft dir mal was
Gescheites, nennen´s
Verstopfte gleich
„Klugscheißerei“ .
Er hat keinen Dunst, den aber
mit Power und voller
Kompetenz.
Wer weiß, daß Kühe
milka-blau sind,
taugt super zum
Agrar-Minister.
Warte nur, balde
kopuliert die Behörde
weltweit im Labor!
Hier „Abenteuer Mensch-
lichkeit“, dort a-humaner
Stino-Alltag.
Wie der erstaunte Kunde
erfährt, gibt's Schweinerei
nicht nur beim Schwein.
Aseptisch korrekt wird aus
„Du Vollidiot“ –
„Sie Minimal-Genie“.
Ist das noch Landschaft oder
schon
schandhaft?
Was nicht mehr mundet, wird
gekeult oder verbrannt.
So: Rinder, Bücher …
Egal, was drin ist –
Hauptsache, das richtige Eti-
kett klebt drauf.
Einst Weizen ins Meer, nun
human-humanitär
Rinder in den Rauch!
Wir haben Harry,
den Potter. – Was
braucht´s da noch sonst-wen
auf ´nem Pott?
Wer sich ´nen Hundertwasser
schwerlich leisten kann,
begnüge sich, der Not gehorchend,
mit was Fünfzig-Wässrigem!
Gesunder Menschen-Verstand –
(Siehe auch unter
Rinder-Verbrennung!)
Wo der Sinn schwindet,
breitet sich Wahnsinn aus – auch
ohne BSE.
Sinnstiftend ist noch immer
Arbeit, und wo die verwehrt wird,
herrscht Wahn.
O die Scharfrichter, die
kaltblütig „freisetzen“, was im
Sand verrinnt.
Was erschaffen ward in knapp
´ner Woche, verpfuscht nun die
„Ewigkeit“.
Der Diktatur folgt
Beliebigkeit – wie die Farce der
Tragödie.
Lohnt nach vorn wie zurück
kein Blick mehr,
legt mancher halt rechts an –
oder links.
Politisch korrekt wie
zum Beispiel standes-bewußter
Stammtisch-Furz.
„Das Leben ist schön.“
Deine Versicherung gegen
jedweden Scheiß.
Selbst Terroristen sind meist
nichts als biedere
Marktlücken-Hupfer.
Hat Karriere gemacht: als
kläffender Karrieristen-
Schreck.
Und dann wird Skepsis
gleich anderen Erbübeln
gründlich ausgeklont.
Aber der guute Balkan-Krieger
war ein böööser
Turnschuh-Bube!
Geht nichts mehr vorwärts und
nichts mehr zurück, geht man
am besten in sich.
Zwar hat die Woche nur sieben
Tage, aber die Nächte, die
Nächte …
Sie kriegt nicht nur ´ne Gänse-
Haut, sie ist un-überhörbar ´ne
Gans.
Was ihr nur wollt! – Ein
bißchen Sommer,
etwas Herbst – und aus Grün wird
Braun.
Edel sei der Mensch – und
speziell als Spenden-Spezi
hilfreich-schweigsam!
Manch´ edlem Spender sollte man
Füße und Sitzfleisch küssen,
ohne dabei zu vergessen,
kräftig draufzuhau´n.
Tröstlich, zu wissen, daß
Jesus Jude war – und nicht
Christ Number One.
Wer „im Geruch der