Subtiler Quark - Dietmar Beetz - E-Book

Subtiler Quark E-Book

Dietmar Beetz

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Beschreibung

Diese Sammlung - die 3. einer mittlerweile 42-bändigen Serie - enthält rd. 800 Aphorismen aus den Jahren 1997 bis 2000 - Sprüche in „Haiku“-Gewand, also 17-Silb´ner, wie sie in Japan - wenngleich nicht nur dort - „geklopft“ werden. Hier drei Kostproben, die freilich nur andeutungsweise zeigen, wie sich Freude und Frust, Tod und Teufel politisch, erotisch und sonst-wie eigentümlich geäußert haben: Dank Johann Gutenberg / lügt die gebildete Menschheit / wie gedruckt. // Sofort-Maßnahme / künftig bei Herzinfarkt: / ein Kosten-Voranschlag. // Was wir so schlucken, / macht uns für Kannibalen / schlicht ungenießbar.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Subtiler Quark

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Dietmar Beetz

Subtiler Quark

Haiku und andere Sprüche, Band 3

ISBN 978-3-96521-045-5 (E-Book)

ISBN 978-3-96521-002-8 (Buch)

Gestaltung des Titelbildes: Sabine Beck unter Verwendung einer Arbeit von Gregor Beck

2018 EDITION digital

Pekrul & Sohn GbR

Godern

Alte Dorfstraße 2 b

19065 Pinnow

Tel.: 03860 505788

E-Mail: [email protected]

http://www.edition-digital.de

Für O. K., der ich verdanke, O. D. zu sein

Diese Sammlung – die 3. einer mittlerweile 42-bändigen Serie – enthält rund 800 Aphorismen aus den Jahren 1997 bis 2000 – Sprüche in „Haiku“-Gewand, also 17-Silb’ner, wie sie in Japan – wenngleich nicht nur dort – „geklopft“ werden. Hier drei Kostproben, die freilich nur andeutungsweise zeigen, wie sich Freude und Frust, Tod und Teufel politisch, erotisch und sonst-wie eigentümlich geäußert haben:

Dank Johann Gutenberg / lügt die gebildete Menschheit / wie gedruckt. // Sofort-Maßnahme / künftig bei Herzinfarkt: / ein Kosten-Voranschlag. // Was wir so schlucken, / macht uns für Kannibalen / schlicht ungenießbar.

Subtiler Quark

Sein zweites Standbein

     ist bestenfalls ein

                              wunder Stumpf.

Wenn’s kriselt,

          witzelt’s sich

                             verzweifelt gut.

„Hilfreiche Kritik“? –

              Manchmal braucht man

weitaus mehr

          hilfreichen Schwindel.

Manche bringen sich

      um – aus Angst vorm

                                       Sterben.

Diese Knutscherei vor –

                nein: für

                               Publikum …

Laßt Blicke sprechen,

  zumal den Lippen zumeist nur

           Blödsinn entweicht!

Was manche tun, ist

            durchsichtig wie

                                      Aspik.

Ein kleiner Mann im

      Ohr, und lärmt wie ein

                                  Orchester.

Bei all dem, was den

                      Bach ‘runtergeht,

verbietet sich schlicht das

                               Ersaufen.

Die neue

     Attraktion: Trauer-

                               Tourismus.

Mitunter fällt es selbst

               zahnlosen Schluckern

schwer, nicht

                    bissig zu sein.

Des Tages Hauptaktion:

     früh-morgens das Deck-Bett

         zurückzuschlagen.

Vorsicht bei auffallend

  Großäugig-Schönen! Sind alle

              kurzsichtig.

Die Konjunkturkurbel wird

     derzeit nur noch auf

               Jahrmärkten gedreht.

Weg mit den Spitzbuben! –

   Wählt endlich Ganoven und

                     Gangster!

Standesgemäß:

           Vorruhe-

                          Ständler.

Auch ein Star kann zum

      Arsch werden, wie sich bei

Staats-Ent-

               blößungen zeigt.

Steigt doch – unbestreitbar –

     wenigstens: die Gewalt-

                            Kriminalität.

Die fünfte Jahreszeit: den

    Jecken, die anderen vier: ge-

           wählten Narren!

Mancher hat sich in

    schlimmen Jahren bis zum

Lehrstuhl hoch-

                          gelitten.

Wehe, wenn sich stillgelegte

     Hände rühren, womöglich

           ballen!

In blühenden Landschaften

   florieren Blüten-

           Macher und -Drücker.

Wo sich noch was dreht,

             dreht sich’s nur, um

noch und noch was

                ’rauszupressen.

Manch Optimismus trotzt

      allem Mund-Wasser und

            jedem Deo-Spray.

Am besten gelingt die

    Antwort auf Fragen, die

               niemand gestellt hat.

Die über Bahngebühren ge-

    bieten, chauffiert allzeit ein

              Schofför.

Gar-nichts-Tun preisen Viel-

      Beschäftigte als

          schönste Betätigung.

Sofort-Maßnahme künftig bei

   Herzinfarkt – ein Kosten-

           Voranschlag.

Er kam, er sah, er

      machte schleunigst

                                   kehrt.

Einst durfte niemand was sagen,

      und jedes Wort fand ein

Ohr. – Nun schreit, wer will, und

             niemand hört zu.

Neutronenbombe Ost:

   Immobilien intakt, alles andre

                             platt.

Nächste Aufgabe:

                    Geschäfts-Aufgabe.

Er fühlt sich perle-

                           glänzend matt.

Gestylter Armleuchter,

            Mobbel-Mammy und

Stechaugen-Kid – die

                  Woolworth-Family.

Wer sich nicht wäscht,

           sollte sich tunlichst mit

Kneipen-Duft

                       odorieren.

„Wie du siehst, geht’s

       prächtig“, sagte der Lahme

                    zum Blinden.

Im Jahre X nach

                 „Dollies“

                            Erklonung …

Krönung künftig: die

                           Klon-Lizenz.

Nun braucht man bloß noch

   die, die nicht klonfähig sind,

      schlicht zu kastrieren.

Letzte Frist – ab

       eines Schafes erstem

                                    Schrei.

Nicht zu vergessen – das

  programmierbar geklonte

                 Wähler-Verhalten.

Auch im Bett

   befriedigt er nur seine

                               Eitelkeit.

Sie schreibt eine Story

  mit den Fingernägeln auf

                       seinen Rücken.

Protest-Resolutionen et

    cetera – bitte direkt ins

                                Archiv!

Von all den Freunden

         siegt unerschütterlich

allein noch

              „Freund Bóris“.

Ist jemand grün im Gesicht,

  liegt’s nicht unbedingt an der

                Gesinnung.

Beim Anbaggern wird –

              kaum anders als beim

Wahlkampf – sonst-was

                         versprochen.

Ist der Weihnachtsmann

   durch, bittet schon der Oster-

           Hase zur Kasse.

Alles bestens oder –

             kurz gesagt –:

                               As-best.

Schön – so ein Castor-

       Bürgerkriegs-Manöver. –

Für bloß

            hundert Mille.

Wie hart der Euro ist, ent-

scheiden Prothesen-Träger per

            Drauf-Biß.

„Ewige Treue“ – gottlob: eine

      nur wenig reale

                          Drohung.

Immer feste pro-

   testiert! – Damit sich – Gott,

verhüte! – nichts

                        ändert.

Bei all diesen mündigen

  Bürgern genügt ernst-falls ‘ne

             Mündung.

Das Gesicht nicht verlieren –

  beziehungsweise: die

                        Maske wahren.

Manche Duftmarke wird

        mit großer Geste

                                   gesetzt.

Meine Lieblings-Beschäfti-

          gung: Gar-nichts-

                                      Tun.

„Hobby-Reiter“? –

        Steckenpferd-

                            Schinder!

Zuschlagen! – Wenn dieser

      Dreck nicht so

                        stinken tät …

Neubauten von heute –

          Altlasten von morgen.

Die Spur der Steine ist

     gut rekonstruierbar im

                   Schutt auf Halde.

Früher war’s Mangel oder Un-

      fähigkeit. Jetzt gibt’s

                    keinen Mangel.

Manche schlagen sich

     zielstrebig durch bis in die

             Schlagzeilen.

Manche nehmen den Mund

  voll, um sich dann ausgiebig

          auszukotzen.

Menschheit ist was

    regenbogen-scheckig

                         Monströses.

Schlürf, Rülps, Fläz und

      all die andern Feinheiten

höchst-möglichen

                       Ausdrucks.

Seine Versprechen

    erwiesen sich allesamt als

              Versprecher.

Eigenlob

      stinkt, Werbung

                              penetriert.

Mancher Entlarver

     entlarvt hauptsächlich

                            sich selber.

Bitte, beleidigt

      nicht die Schweine durch

Vergleiche mit Zwei-

                              Beinern!

Wühlt ein Wildschwein in

  Dreck, betreibt es vorrangig

       Schweine-Refreshing.

Wennschon warten und

                Tee trinken, dann

wenigstens Tee – bitte! –