4,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 4,99 €
Zur Nutzung Wenn der Vater grollt und wettert, Söhnchens Fieberkurve klettert, wenn die Mutter müde ist, die Tochter Sittsamkeit vergisst - oder wenn der Star zurückkehrt und der Lenz den Winter abwehrt, wenn im Herbst die Luft noch flirrt und der Himmel gläsern wird - dann und auch bei anderm Anlass lies auf diesen Seiten nach, was Doktor Beetz erzählt und rät. Er schreibt, dass jedermann 's versteht INHALT: HAUSAPOTHEKE KÖNIGS KINDER EINER SCHLAMPIGEN TOCHTER GEWITTER-KRACH FAMILIEN - THEATER KRAKENJAGD HABEN OSTERHASEN FREI, KLOTZT DER WEIHNACHTSMANN SCHLEPPST WIE EIN ESELCHEN, BABA TINTENFISCH DRESSIERT BÜCHER NOTENFAHRT LESEN AN DER LITFAßSÄULE DURCH DICKE BRILLENGLÄSER DER SCHÜLER LERNT, DER BRIEFKASTEN AN DER SCHRANKE KAKERLAKENLATEIN FERNSEH-MENÜ DU MAGST JA IM FERNSEHN ALTSTADTSCHWÄRMER DICH HAT DER KLAPPERSTORCH FERKELWÄSCHE MEINE LATERNE UND ICH DAS KARUSSELL SCHWIMMVERGNÜGEN GESPENSTER TANZEN KARNEVAL ICH - IN SCHALE WIRBELN DIE SCHNEEFLOCKEN – ZWIEBELCHENS COUSINE GROßSCHNAUZE W. GAUKLER-GEZÜCHT BÄUME WINDIGES KUCKUCKSKONZERT BRÜDERCHEN GRAUFINK ZUGVOGELWEISE TREUE SÄNGERIN KRÄHE KAHLES GESTRÄUCH STIELE AUS EINER KUHLE WIR STAMMEN NICHT VOM AFFEN AB? NACHTS SCHLÄFT DIE SONNE NICHT; KEHRSEITEN ÜBER KOPF-SCHMUCK SCHATTENGRÜNDE BESTEHEN WELTSICHT GLOBUS PLASTISCH BESTIMMTER LANDSTRICH WIR UND DIE STRAßENBAHN BRAUCHT DIE LINDE AM SPIELPLATZ IN GRASGRÜNEM WALD LEBENSNOTWENDIG ADEBAR IN NOT DER ALU-VOGEL MEIN DRACHEN DRACHENWÄRTER MAX HIMMELSMAST MÄRCHENHAFTER BERICHT
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 33
Dietmar Beetz
Tintenfisch dressiert
Gedichte für jung und alt
ISBN 978-3-95655-191-8 (E-Book)
Die Druckausgabe erschien erstmals 1985 im Mitteldeutschen Verlag Halle - Leipzig.
Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta
© 2014 EDITION digital® Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ddrautoren.de
Wenn der Vater grollt und wettert,
Söhnchens Fieberkurve klettert,
wenn die Mutter müde ist,
die Tochter Sittsamkeit vergisst –
oder wenn der Star zurückkehrt
und der Lenz den Winter abwehrt,
wenn im Herbst die Luft noch flirrt
und der Himmel gläsern wird –
dann und auch bei anderm Anlass
lies auf diesen Seiten nach, was
Doktor Beetz erzählt und rät.
Er schreibt, dass jedermann 's versteht.
Hier sind die Fläschchen, Schachteln, Binden,
die sich in jedem Haushalt finden:
die Tropfen gegen Magenpein,
der Balsam wider's Zipperlein,
Saft gegen Vaters Raucherhusten,
für Mutter Pillen, die bewussten ...
Das und dergleichen vielerlei
enthält das Schränkchen an Arznei.
Wo aber steckt die Medizin,
die hilft, wenn Glück und Liebe fliehn?
Und wo sind in der Überfülle
Humor-Saft und Verständnis-Pille?
Der kleine König "Nimmer-Gut"
litt einst an Grimm und schlimmer Wut:
Er schlug sein Lieblingspferd entzwei
und machte Mordsgeschrei dabei.
Die kleine Königin "Nie-Böse"
vernahm voll Ingrimm das Getöse
und gab dann - siehst du, hast du gleich –
dem König einen Backenstreich.
Da war der König wieder gut:
bis zu der nächsten schlimmen Wut. –
Ein Backenstreich bei wildem Sinn
heilt notfalls auch - die Königin.
Lass deine Schuhe ungeputzt,
tritt, gehst du aus, in Mutters Schuh!
Benutz ihr Rouge, mein Festpräsent;
doch waschen, abschminken - wozu?
Die Wäsche wird von selber weiß.
Wenn nicht, gibt's Lumpensack und Läden.
Und Schmutz, nur dick genug, platzt ab.
Wozu - das Gras vom Nacken jäten?
Der Kirchturm ist ein Finger,
zum Wolkenbauch gereckt.
Die Kaufhausfenster-Zähne
sind kämpferisch gebleckt.
Da schlitzt ein Blitz den Himmel
bis an den Rand entzwei.
Für drei Sekunden Stille ...
Dann dröhnt der Donnerschrei.
Nun scheppert's, kracht's und scherbelt's
wie bei Familienzwist.
Wir ducken uns und bibbern,
bis endlich Frieden ist.
Mal sind wir nur Statisten,
mal Stars in diesem Spiel.
Mal läuft es flott, mal panisch,
mal preußisch, mal zivil.
Auch der Tyrann und Vater
lässt sich ein Wort soufflieren,
und selbst der Kleinstdarsteller
möcht ab und an pausieren.
Und kurz und gut: Letztendlich
gibt's ärgeres Theater.
Auch bess'res. Das bestreitet
nicht mal der Helden-Vater.
Ich habe ein Aquarium
in meinem Wandregal.
Mach ich die Augen schmal,
werd ich zum Tiefseejäger.
Da wird ein Schleierschwänzchen
zum Haifischflossenschwanz;
ich tauche mit Harpune
in Perlmutt-Perlenglanz,
erspähe Tintenfische,
erspäh die "Nautilus"
vom ollen Käptn Nemo;
ich lege an zum Schuss,
krieg auch so eine Krake
ganz gut in mein Visier ...
Da spuckt das Tintentier,
und ich - tauch erst mal auf.
wenn die Osterzeit vorbei –
nach den langen Überstunden?
Und wer, meint ihr, macht den Fleck
vom Ostereier-Maltisch weg?
rial",sans-serif'>KLOTZT DER WEIHNACHTSMANN
ganz alleine ran?
Macht alleine die Bescherungsschau?
Hat nicht wenigstens
eine Weihnachtsfrau?
Mutter, still und genau
so schwer. - Ist deshalb
dein Gesicht so grau?
Baba Jaga in der Küche
zaubert tausend Wohlgerüche:
Bratenduft und Duft von Nudel-
suppe, Duft von Apfelstrudel ...
Duft von duftem Allerlei
zaubert Baba eins-zwei-drei.
Ja, drei Stunden Zauberzeit
dauert's; dann erst stehn bereit:
Braten, knusperbraun, und Nudel-
suppe und der Apfelstrudel ...
Und nun schmausen wir; eins-zwei
ist der Zauberschmaus vorbei.
Baba räumt die Teller fort.
Baba wartet auf ein Wort,
auf ein Wort als Zauberlohn. –
Sagt ihr dieses Wörtchen schon!
Baba zaubert in der Küche
dann noch lieber Wohlgerüche.
Der Tintenfisch in meiner Tasche
ist brav und gut dressiert.
Er hat nur einen Arm; ein
Griff, und er funktioniert.
Gibt Tinte ab wie'n Füller.
Doch manchmal scheint er verhext
(auch das wie'n Federhalter):