Allerlei Reimerei - Ernst Woll - E-Book

Allerlei Reimerei E-Book

Ernst Woll

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Beschreibung

In Gedichten wird Ernstes und Lustiges aus dem Alltagsleben beschrieben. Es ist die Zeit während meiner Kindheit in den 1930/40er Jahren und schlägt Brücken zur Neuzeit. Über Nachdenkliches, Mystischen, über Haustiere und alternde Menschen wird berichtet.

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Seitenzahl: 20

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Inhalt

Ein Altenheim muss stimmig sein

Zweifelhaftes gutes Benehmen

Die betrogene Glucke

Brautprüfung

Das Friedhofsgespenst

Eigenwillige Hauskatze

Verschwinden Herr und Knecht?

Figuren aus Glas sind zerbrechlich

Ein Gespenst in der Küche?

Wann sagt man „Sie“, wann „Du“?

Frauenwiderstand

Verdeckte Zeichen des Geschlechts

Zweifelhafte Quoten

Gedanken eines Rentners

Mikroorganismen

Durchsichtiges Privatleben

SED Funktionäre und das Volk

Vorschulzeit früher und heute

Ist Rente eine echte Altersvorsorge?

Nachlassende Kraft im Alter

Arme und Reiche und das Essen

Ein Altenheim muss stimmig sein

Die Kinder hielten es geheim,

die Oma sollte ins Altenheim,

sie aber hatt´ es mitbekommen

und war nun ganz benommen.

Heimlich fing sie an zu räumen,

wollte es keinesfalls versäumen

wenn sie den Startschuss gaben

Unentbehrliches parat zu haben.

Oma zum Ausflug eingeladen,

sie riecht jedoch sofort den Braten,

man wollte ihr wie einem Kind

zeigen, wie schön doch Heime sind.

Dennoch fährt sie mit auch willig,

denkt aber für sich: So billig

bekommt ihr mich nicht weg

und imitiert gleich einen Schreck.

„Wo bleibt im Heim die Freude?

Man sieht überall nur alte Leute,“

meint Oma, als man sie nun fragt,

ob ihr diese Umgebung wohl behagt:

„Jugend muss unbedingt hierher,

dann wehrt sich etwa keiner mehr

ins Heim abgeschoben zu werden,

als die letzte Station auf Erden.

Zeigt mir was, wo Jung und Alt

in einem gemeinsamen Aufenthalt

zusammen wohnen und leben,

sich einander Unterstützung geben.

Ich denk, so sagt Oma weiter nun,

müsste man etwas dagegen tun,

dass sich Generationen streiten

die einen die anderen beneiden.“

Nun mussten die Kinder bekennen,

der Oma das Heim auch nennen,

das sie für sie schon ausgesucht

wo der Aufenthalt bereits gebucht.

Darüber das merkten sie jetzt,

war die Seniorin ganz entsetzt.

Heimaufenthalt nach freien Stücken

kann nur in Gemeinsamkeit glücken.

Zweifelhaftes gutes Benehmen

Freude beim Wiedersehen,

größere beim wieder Gehen;

das wäre wahrhafte Freude

sagen häufig kratzbürstige Leute.

Warum man sich wohl ziert,

sich sogar in Floskeln verliert

wenn Besuch zu lange bleibt

und das Gespräch zum Gähnen treibt?

Gefordertes anständiges Benehmen

unsere ehrliche Haltung aber oft lähmen,

das hab ich in den vergangen Jahren

an vielen Beispielen wohl erfahren.

Doch die meisten finden es verkehrt,

wenn man mit Etikette anders verfährt:

Seinem Gegenüber offen sagt,