Alpengold 259 - Christa Riedling - E-Book

Alpengold 259 E-Book

Christa Riedling

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Beschreibung

Traurig und sehnsüchtig blickt der Moser-Matthias hinter der schönen Claudia her. Nun hat sie ihn endgültig abserviert - seine große Liebe ist ein für alle Mal zu Ende!
Seit Claudia von dem Hoferben Julian Ebersberger umworben wird, scheint sie alles vergessen zu haben: Matthias’ Liebe, die zärtlichen Küsse, die Zukunftsträume.

Verletzt und verzweifelt zieht der Bursch sich zurück. Aber er kennt die stolze Claudia wie kein zweiter und weiß, dass sie Julian und dem Ebersberger-Hof kein Glück bringen wird ...

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EPUB

Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Inhalt

Cover

Impressum

Küsse wie Feuer – Worte wie Eis

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: lightwavemedia / shutterstock

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-5681-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Küsse wie Feuer – Worte wie Eis

Meisterhaft erzählter Roman um das Ende einer Liebe

Von Christa Riedling

Traurig und sehnsüchtig blickt der Moser-Matthias hinter der schönen Claudia her. Nun hat sie ihn endgültig abserviert – seine große Liebe ist ein für alle Mal zu Ende!

Seit Claudia von dem Hoferben Julian Ebersberger umworben wird, scheint sie alles vergessen zu haben: Matthias’ Liebe, die zärtlichen Küsse, die Zukunftsträume.

Verletzt und verzweifelt zieht der Bursch sich zurück. Aber er kennt die stolze Claudia wie kein zweiter und weiß, dass sie Julian und dem Ebersberger-Hof kein Glück bringen wird …

»Bub, willst du mir net sagen, was dich bedrückt?«, meinte die Moser-Gretl.

Sie sah ihren erwachsenen Sohn sorgenvoll an. Matthias machte ihr seit einiger Zeit Kummer. Der sonst so ausgeglichene Bursch wirkte nervös und zerfahren.

»Es ist nix, Mutter.« Er erhob sich und murmelte: »Ich geh noch auf ein Bier zum Lindenwirt.«

»Ja, geh nur, Hias«, erwiderte die Mutter leise, denn sie wusste, dass kein Wort aus ihrem Sohn herauszuholen war, wenn er nichts verraten wollte.

Insgeheim ahnte Gretl jedoch, dass Matthias mit dem Madl, das er liebte, Schwierigkeiten hatte. Mit der Claudia, die als Küchenhilfe im Gasthaus »Drei Linden« arbeitete, war er seit seiner Kindheit befreundet. Eines Tages war daraus Liebe geworden.

Der Claudia liefen die Burschen in Scharen nach, denn sie war ein bildschönes Dirndl. Ob sie Matthias Grund zur Eifersucht gegeben hatte?

Wenn er sich nur net so sehr darauf versteift hätte, ausgerechnet die Claudia zu heiraten, dachte Gretl. Es gibt so viele liebenswerte Madln. Als Kind war Claudia reizend gewesen. Doch später, als sie heranwuchs, hatte Gretl nicht mehr so einen guten Eindruck von ihr.

Vielleicht hatten die Burschen dem Dirndl Flausen in den Kopf gesetzt. Gretl fand jedenfalls, dass Claudia manchmal hochnäsig war. Dabei gab es nichts, worauf sie sich etwas einbilden konnte. Sie war genauso arm wie Matthias. Während er als Waldarbeiter sein Brot verdiente, tat sie es als Küchenhilfe.

Allerdings würde der Matthias eines Tages sein Elternhaus am Schussleitenweg erben. Das Haus war von seinem Großvater, der genau wie sein Vater Waldarbeiter gewesen war, errichtet worden. Für Gretl war es eine Ehre gewesen, als junge Frau hier einziehen zu dürfen.

Aber vielleicht hatte Claudia hochfliegendere Träume? Wer konnte das wissen?

Matthias wusste es genau. Das Madl, das er von ganzem Herzen liebte, träumte davon, Bäuerin auf dem Ebersberger-Hof zu werden. Julian, der älteste von den drei Geschwistern auf dem Ebersberger-Hof, bemühte sich seit einiger Zeit auffallend um Claudia.

Nachdenklich und mit gesenktem Kopf schritt Matthias Moser dem Dorf zu. Gleich am Ortseingang von Biringfeld befand sich der Gasthof »Drei Linden«. Musik und laute Stimmen drangen nach draußen. Ein Fenster war geöffnet, und Matthias sah den Ebersberger-Julian am Schanktisch stehen.

Es war der Platz, an dem Matthias sonst immer stand, weil man von dort aus in die Küche schauen konnte, wenn die Tür offen war.

Diesmal ging Matthias erst gar nicht in die Gaststube. Er ging auf den Hof, um dort vom Fenster aus in die Küche zu schauen. Ein zärtliches Flirren trat in seine Augen, als er Claudia erblickte. Sie war ein bildsauberes Madl mit schwarzen Haaren und dunklen Glutaugen. Die schwellenden Lippen verführten geradezu zum Küssen.

Matthias’ Herz krampfte sich zusammen bei dem Gedanken, dass Julian den Mund des Dirndls auch schon geküsst haben konnte. Er wusste es nicht genau. Auf seine Frage diesbezüglich hatte Claudia ihm keine Antwort gegeben.

Aber heute wollte Matthias eine klare Antwort von ihr fordern. Zumindest das war sie ihm schuldig, nachdem sie so lange miteinander gegangen waren.

Es war, als ob sie seinen Blick gespürt hätte, denn nun schaute sie zum Fenster und entdeckte ihn. Sie runzelte die Stirn und fragte ärgerlich: »Stehst du schon lange da?«

»Nein.« Er schüttelte den Kopf.

»Was willst du denn?« Ihre Stimme klang scharf und zornig.

»Früher hast du dich gefreut, wenn ich hier ans Fenster kam«, erinnerte er in einem Tonfall, der seinen ganzen Kummer verriet.

Doch Claudia schaute ihn ungerührt an und erklärte: »Früher war ich eine dumme Gans, und jetzt bin ich erwachsen. Im Übrigen muss ich mich jetzt sputen, damit ich mit der Arbeit fertig werd.«

»Sehen wir uns, wenn du Feierabend hast?«, wollte Matthias wissen.

»Moment.« Claudia schloss die Tür, die in die Gaststube führte, und kam zum Fenster. »Es ist wohl besser, wenn ich dir die Wahrheit sag, Matthias«, stieß sie erregt hervor. »Zwischen uns beiden, das war doch nur eine Kinderei. Auch die Busserln waren bloß Spiel.«

»Für mich net«, warf der Bursch mit rauer Stimme ein. »Mir war es ernst mit dir.«

»Dann musst du mich halt vergessen«, entgegnete Claudia unbeeindruckt. »Ich weiß jedenfalls jetzt erst, was Liebe ist.«

»Wen liebst du denn, den Julian oder den Hof, den er einmal übernehmen wird?«, fragte Matthias mit mühsamer Beherrschung.

»Das ist eine Frechheit«, warf Claudia ihm erzürnt an den Kopf.

»Madl, ich will dich net beleidigen«, erwiderte Matthias sanft. »Ich weiß, dass dir der Julian den Kopf verdreht hat. Aber was du dir da ausrechnest, das ist falsch.«

»Ich rechne mir überhaupt nix aus«, verteidigte sich Claudia entrüstet.

»Doch, du willst Bäuerin auf einem schönen Hof werden«, hielt Matthias ihr vor und setzte mit spöttischem Unterton hinzu: »Aber du hast die Rechnung ohne den Wirt gemacht, meine Liebe. Der Julian erbt zwar den Hof, aber er hat zwei Schwestern auszuzahlen. Daran hast du offenbar net gedacht.«

»Freilich hab ich daran gedacht. Aber die Liebe fragt nicht danach.« Claudia schürzte die vollen Lippen.

»Wenn du dich dafür abschinden musst, damit der Julian seine Schwestern auszahlen kann, dann wird deine Liebe schnell vergangen sein«, behauptete Matthias.

»Der Ebersberger-Bauer wird für seine drei Kinder vorgesorgt haben«, entgegnete Claudia von oben herab. »Er hat immer nur für seine Familie gelebt. Im Wirtshaus war er nie zu sehen.«

»Weil er das Geld net dafür gehabt hat«, ergänzte Matthias und fügte hinzu: »Er hat sich abgerackert für seine Familie. Und du wirst weiterschuften müssen, um die beiden Töchter zu versorgen. Um sie auszahlen zu können, muss sicher eine Hypothek aufgenommen werden. Und du musst mithelfen, die Zinsen dafür aufzubringen. Das wird deine Zukunft als Ebersberger-Bäuerin sein.«

»Na und? Was geht es dich an?«, fragte Claudia herausfordernd.

»Sehr viel, denn ich hab dich lieb und will nur dein Bestes«, antwortete er mit zärtlicher Stimme.

»Du willst mich«, hielt Claudia ihm kalt vor.

»Du wolltest mich bis vor gar net allzu langer Zeit auch«, erinnerte er eindringlich.

Jetzt wurde hinter Claudia die Tür geöffnet, und der Wirt kam in die Küche. Matthias trat blitzschnell zur Seite, denn er wollte nicht, dass sie Ärger mit ihrem Dienstherrn bekam.

Claudia reagierte prompt, indem sie das Fenster schloss, als sei sie nur zu dem Zweck dorthin gegangen. Das hatten sie und Matthias früher oft so gemacht. Es war reine Gewohnheit.

Der Lindenwirt gab eine Bestellung durch und ging wieder zurück in den Schankraum. Nun musste Claudia arbeiten. Das sah Matthias ein. Er beobachtete sie durch die Fensterscheibe und hatte wie immer sein Wohlgefallen an ihren geschmeidigen Bewegungen.

Während Claudia schon nicht mehr an ihn dachte, überlegte er, wie er das geliebte Madl zur Vernunft bringen sollte, denn er war sicher, dass sie an Julians Seite nicht glücklich werden konnte.

Es waren nicht nur die finanziellen Sorgen, die er auf Claudia zukommen sah. Er glaubte einfach nicht, dass sie und Julian ein gutes Gespann für die Ehe abgeben würden.

Julian war kein übler Bursch, aber er war zu weich. Mit Claudias Temperament würde er nicht zurechtkommen.

Aber ich komm ja auch net mehr mit ihr zurecht, musste Matthias sich insgeheim eingestehen. Claudia war ihm einfach entglitten.

Er wartete geduldig, bis sie das Fenster wieder öffnete. Als er dann so unverhofft vor ihr stand, stieß sie einen kleinen Schrei aus.

»Du hast mich jetzt erschreckt«, warf sie ihm vor. »Was tust du denn noch hier?«

»Ich warte auf dich«, antwortete er. »Oder bist du mit dem Julian verabredet?«

»Und wenn, dann würd es dich nix angehen. Wir sind weder miteinander verlobt noch verheiratet. Vergiss das net, Matthias! Ich lass mich net an die Leine legen …«

»Von mir nicht«, fiel er ihr erregt ins Wort. »Aber vom Julian doch. Oder täusch ich mich?«

»Ja, du täuschst dich«, antwortete Claudia mit fester Stimme.

»Heißt das, dass du dich net mit ihm, sondern mit mir treffen willst?«, erkundigte sich Matthias gespannt.

»Es heißt, dass ich mich weder vom einen noch vom anderen an die Leine legen lasse«, erwiderte sie ärgerlich. »Wenn ich Feierabend hab, geh ich schlafen. Und nun lass mich in Ruh!«

Das ließ Matthias sich nicht zweimal sagen. Wortlos wandte er sich ab und ging.

***

Claudia runzelte ärgerlich die Stirn. Sie hatte sich nicht jetzt erst dazu entschlossen, früh zu Bett zu gehen, sondern vorher schon, weil sie an diesem Abend dem Julian einen Denkzettel verpassen wollte.

Sie kam bei dem Hoferben nicht wunschgemäß voran. Er umwarb sie zwar, aber er hatte es bisher versäumt, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Bemerkungen, die dahin zielten, hatte er genügend geäußert. Aber nun sollte er sich endlich klar und deutlich ausdrücken und sie auch seinen Leuten vorstellen.

Die Sache mit Julian war erst sicher, wenn sie wusste, dass seine Eltern sich nicht gegen sie stellten. Während sie so grübelte, richtete sie das Essen an, das der Wirt bestellt hatte.

Gerade öffnete er wieder die Küchentür und fragte: »Bist du fertig, Claudia?«

»Ja«, antwortete sie knapp.

»Na endlich! Der Julian hat Hunger. Du kannst ihm das Essen im Extrastüberl servieren.«

»Ach, das ist für den Julian?«, meinte Claudia stirnrunzelnd.

»Hab ich das net gesagt?«, fragte der Wirt belustigt, denn er wusste, dass der junge Ebersberger das Essen nur bestellt hatte, um im Extrastüberl ungestört mit Claudia reden zu können.

Claudia schüttelte den Kopf. »Aber ich bring es ihm, sonst wird ja alles kalt.«

Rasch hängte sie die Küchenschürze an den Haken und schritt in ihrem feschen Dirndlkleid über den Flur zum Extrastüberl hinüber.

Julian sprang wie elektrisiert von seinem Stuhl auf, als die Tür geöffnet wurde.

»Claudia!«, rief er unterdrückt und eilte ihr entgegen.

»Lass mich zuerst das Tablett abstellen«, forderte sie energisch und ging zum Tisch.

Julian folgte ihr. Ungeduldig beobachtete er, wie sie mit geschickten Händen das Essen auf den Tisch stellte.

»Claudia«, sagte er noch einmal eindringlich.

Da wandte sie sich nach ihm um und schaute ihm in die Augen. Ihr Blick ging ihm durch und durch.

»Du hast dich heut noch net um mich gekümmert«, beklagte er sich. »Sonst wirfst du mir wenigstens einen zärtlichen Blick zu, wenn ich am Ausschank steh. Aber heut …«

»Heut hatte ich viel Arbeit«, versuchte sie zu erklären. Aber es lag keine Überzeugungskraft in ihren Worten.

Prompt erwiderte Julian: »Arbeit hast du sonst auch genügend. Aber immer findest du eine Möglichkeit, mich rasch zu begrüßen und dich mit mir zu verabreden.«

»Verabreden willst du dich also mit mir«, hakte Claudia sofort ein. »Ich möcht aber früh schlafen gehen«, setzte sie nüchtern hinzu.

Wenn er sie zappeln ließ, konnte sie den Spieß auch umdrehen. Doch da sagte Julian etwas, was Claudia aufhorchen ließ.

»Gerade heut hätt ich etwas recht Wichtiges mit dir zu besprechen«, murmelte er unsicher.

»Was denn?«, fragte sie neugierig.

»Ich hab meinem Vater von unserer Liebe erzählt«, gestand Julian. »Doch das ist net mit drei Worten gesagt. Wir müssen zusammen überlegen, was werden soll. Hast du net wenigstens eine Stunde Zeit?«

»Worum geht es denn?«, wollte Claudia wissen.

»Darum, dass du Jungbäuerin auf unserem Hof wirst«, antwortete Julian in feierlichem Ton.

»Soll das ein Heiratsantrag sein?«, fragte Claudia verblüfft, um hastig fortzufahren: »Sind deine Eltern einverstanden?«

»Grundsätzlich ja. Aber da sind noch meine Schwestern. Das ist es, worüber ich mit dir sprechen möcht«, erwiderte Julian kleinlaut.

Jetzt kommt das, wovor Matthias mich gewarnt hat, dachte Claudia. Aber damit werde ich fertig. Wenn ich nur erst Bäuerin auf dem Ebersberger-Hof bin.

»Ich muss noch in der Küche aufräumen«, überlegte sie laut. »Aber in einer Stunde schaff ich das bestimmt. Du kannst draußen auf mich warten, Julian. Ich komme dann.«

***

In einiger Entfernung vom Gasthaus »Drei Linden« wartete auch der Moser-Matthias. Er ahnte, dass Claudia sich mit Julian treffen wollte. Er brauchte nur noch die Bestätigung für seine Vermutung. Bekam er sie, dann wollte er alle Hoffnung auf Claudia endgültig aufgeben.

Aus tiefstem Herzen verabscheute Matthias jede Lüge. Und wenn Claudia ihn belogen hatte, dann wollte er sich bemühen, sie zu vergessen.

Er sah den Ebersberger-Julian auf die Straße hinaustreten. Doch wie erwartet, ging der Bursch nicht heim, sondern stellte sich in die Hofeinfahrt. Kurz darauf kam auch Claudia, um mit Julian fortzugehen.