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In Deutschland leiden mittlerweile mehr als 6 Millionen Menschen an Asthma, jährlich sterben alleine 6.000 Menschen an den Folgen der Erkrankung. Dabei kann man die Krankheit heilen, wenn man die Ursache zur Krankheitsentstehung kennt und richtig behandelt. Im Buch werden die verschiedenen Auslöser und Ursachen von Asthma erläutert und über die notwendigen Diagnoseverfahren informiert. Bei den Therapieverfahren werden die Chancen und Risiken der Schulmedizin sowie natürliche Heilmethoden vorgestellt, welche in vielen Fällen den größeren Erfolg bei der Behandlung von Asthma erzielen. Sie werden erfahren, welche Behandlungsform bei den unterschiedlichen Symptomen erfolgreich eingesetzt wird. Dabei stehen Linderung und Heilung der Krankheit im Vordergrund. Die im Buch vorgestellten natürlichen Heilverfahren fördern die Selbstheilung, sind einfach anzuwenden und frei von Nebenwirkungen.
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Asthma
lindern & heilen
Mit Naturheilverfahren wieder tief durchatmen
I M P R E S S U M
Asthma lindern & heilen
Mit Naturheilverfahren wieder tief durchatmen
Von Dr. Klaus Bertram
ISBN: 9783958490840
© 2014 JoelNoah S.A.
Alle Rechte vorbehalten.
Autor: Dr. Klaus Bertram
Verlag: JoelNoah S.A.
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In Deutschland leiden mittlerweile mehr als 6 Millionen Menschen an Asthma, jährlich sterben alleine 6.000 Menschen an den Folgen der Erkrankung. Dabei kann man die Krankheit heilen, wenn man die Ursache zur Krankheitsentstehung kennt und richtig behandelt.
Unter den chronischen Erkrankungen bei Kindern ist Asthma die Häufigste. Etwa 10-15 % aller Kinder leiden an Asthma, Jungen häufiger als Mädchen. Bei den Erwachsenen sind es 5-7 %, es überwiegt die Anzahl der Frauen. Alleine in Deutschland leiden mehr als 3 Millionen Menschen an dieser Erkrankung. Die städtische Bevölkerung ist häufiger betroffen als die ländlichen Bewohner. Asthma und allergische Erkrankungen der Atemwege nehmen in den letzten Jahren deutlich zu – besonders bei Kindern und Jugendlichen – und dies in vielen Ländern. Die Erkrankung tritt in den hoch entwickelten Ländern häufiger auf als in Entwicklungs- oder Schwellenländern. Neueste Studien deuten auf einen zahlenmäßigen Stillstand der Neuerkrankungen hin und die dramatische Zunahme der Allergien im Zusammenhang mit Asthma scheint sich zu verlangsamen. Jährlich sterben mehr als 5000 Menschen an den Folgen der Erkrankung. Die Sterberate ist in Deutschland höher als in den benachbarten europäischen Staaten.
Die Kosten für die Behandlung von Asthma sind enorm. Sie belaufen sich pro Jahr auf ca. 2,6 Milliarden Euro pro europäischem Land. Die European Federation of Allergy and Airway Diseases Patients Association (EFA) geht davon aus, dass in Europa 30 Millionen Menschen von Asthma betroffen sind, die Kosten der Behandlung belaufen sich nach der EFA auf knapp 18 Milliarden Euro zuzüglich knapp 10 Milliarden Euro Kosten aufgrund des Arbeitsausfalls.
Zugrunde gelegt wurden in Deutschland Kosten von 2.200 bzw. 2.700 Euro für die Behandlung eines mittelschweren allergischen Asthmas bei Kindern und Erwachsenen. Bei einem schweren allergischen Asthma fallen pro Jahr pro Patient zwischen 7.900 und 9.300 Euro an Behandlungskosten an. Bei den nicht allergischen Formen kommt es häufig zu schwereren Krankheitsverläufen. Die Behandlungskosten sind entsprechend höher anzusetzen.
In Abhängigkeit vom Schweregrad hat Asthma einen großen Einfluss auf die Lebensqualität. Die Einschränkungen beziehen sich auf emotionale, physische und soziale Aspekte der Betroffenen und deren Angehörige. Die Erkrankung kann die Berufswahl einschränken und führt bei Schülern und Berufstätigen zu Fehlzeiten. Asthma ist der häufigste Grund für Fehlzeiten in der Schule.
Die emotionalen und sozialen Aspekte bekommen umso mehr Bedeutung, wenn Asthma nicht behandelt wird. Von den Betroffenen wird die Einschränkung durch ihre Erkrankung oftmals nicht so erkannt. Sie haben sich im Laufe der Zeit an ihre Erkrankung angepasst und empfinden ihren Lebensstil als nicht eingeschränkt. Manche Patienten weigern sich Einschränkungen zu akzeptieren, in dem Wunsch ein ganz normales Leben zu führen. Da Schulmediziner Datensammler sind, wurden Fragebögen entwickelt, die Aufschluss über die subjektive krankheitsbezogene Lebensqualität geben sollen. Die Fragebögen umfassen die soziale Umgebung und nehmen Bezug auf die objektive Gesundheit und den Therapieverlauf. Die Sinnhaftigkeit einer solchen Datenerhebung ist zumindest fragwürdig.
Asthma ist gekennzeichnet durch stets wiederkehrende Anfälle mit Atemnot, Kurzatmigkeit, Keuchen und einem trockenen Reizhusten. Die Anfälle treten gehäuft morgens oder nachts auf. Beim Ausatmen sind pfeifende Atemgeräusche wahrnehmbar. Häufig kommt es zu einem Auswurf von zähem, glasigem Schleim. Manche betroffene Personen neigen zu häufigen Infekten. Ein schnelles Ermüden und Schwitzen gehört ebenso zu den Kennzeichen des Asthmas.
Die Erkrankung variiert stark bezüglich ihrer Schwere und der Häufigkeit der Anfälle. Bei einem einzelnen Individuum kann sich die Befindlichkeit innerhalb kürzester Zeit verschlechtern, jeder Tag kann unterschiedlich verlaufen.
Bei Asthma liegt eine chronische Entzündung der Luftwege und der Lunge vor, gleichzeitig eine Verengung der Atemwege. Durch die chronischen Entzündungen kann es dauerhaft zu strukturellen Umbauprozessen in den Atemwegen kommen. Die Entzündung betrifft die Schleimhaut der Atemwege, sie schwillt an, es kommt zur Ödembildung und die Schleimhaut produziert Sekret im Übermaß von zäher Konsistenz. Die vermehrte Schleimbildung legt das Flimmerepithel in den Atmungsorganen lahm. Das Flimmerepithel besteht aus einer Vielzahl von feinsten Härchen, dessen Aufgabe darin besteht, die Atemorgane von feinen Fremdstoffen zu reinigen. Außerdem kommt es in der Bronchialmuskulatur zu einem ungewollten starken Muskelkrampf (Spasmus), was als Engegefühl im Brustbereich von den Betroffenen empfunden wird. Die Nervenenden sind empfindlich und reagieren krankhaft auf unterschiedliche Reize. Diese Überreaktion nennen Mediziner bronchiale Hyperreagibilität.
Verengen sich die Atemwege, so verringert sich der Luftstrom. Die Verengung der Atemwege ist reversible, aber stets wiederkehrend. Zusammengefasst stellt sich die Reduzierung der Atemluft ein durch:
Akute Verengung der Bronchien.
Ödeme und Schwellungen der Atemwegswände.
Verlegung der Atemwege durch ein hochvisköses Sekret.
Bindegewebiger Umbau der Atemwege.
Die Erkrankung zeigt einen chronischen Verlauf, im Laufe der Zeit kann es zu einer irreversiblen Verengung der Atemwege kommen. Unbehandelt kann Asthma zum Tode führen, gleichwohl Todesfälle selten auftreten und in den letzten 10 Jahren ein Rückgang um etwa ein Drittel zu verzeichnen ist. Anderen Quellen zufolge nehmen die Zahlen der jährlichen Todesfälle bei jungen Menschen in den Jahren 1982- 1992 um 40 % zu – trotz einer verbesserten Diagnostik und einer Weiterentwicklung der Medikamente.
Die Atemnot stellt sich ein, wenn aufgrund der verkrampften Bronchialmuskulatur die „verbrauchte“ Luft nicht aus den Lungen abgeatmet werden kann und daher unzureichend neue Luft eingeatmet werden kann. Der Körper befindet sich in einem Zustand des Sauerstoffmangels.
Patienten, die schwer unter Asthma leiden, können bei einem akuten Anfall Angstzustände erleiden. Sie schwitzen stark und aufgrund des Sauerstoffmangels verfärben sich ihre Lippen bläulich und die Pulsfrequenz steigt an.
Schulmedizinisch ist die Ursache der Entstehung nicht genau bekannt, Asthma tritt jedoch gehäuft auf im Zusammenhang mit Heuschnupfen. Man geht davon aus, dass im Wesentlichen Umweltbelastungen an der Entstehung der Erkrankung beteiligt sind, vor allem veränderte Allergene, die inhaliert werden wie beispielsweise mit Rußpartikeln belastete Pollen. Asthma gilt schulmedizinisch als nicht heilbar. Die Therapie beschränkt sich dementsprechend auf die Behandlung der Symptome.
Die Medizin kennt 2 Hauptformen von Asthma. Einerseits gibt es das allergische Asthma (extrinsisches Asthma) und andererseits das nicht-allergische (intrinsische) Asthma. Häufig kommt Asthma als Mischform vor.
Das extrinsische oder allergische Asthma beginnt meist in der Kindheit oder Jugend. Zunächst entwickelt sich die Allergie, aus der dann später Asthma entsteht. Mediziner gehen von einer erblichen Veranlagung der Allergie aus, wobei nicht eine Allergie als solche vererbt wird, sondern nur die Wahrscheinlichkeit einmal an einer Allergie zu erkranken (Atopie). Durch Allergene (= Stoffe, die eine Allergie auslösen) kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems, der Allergie. Häufige Auslöser sind Pollen, Hausstaubmilben, Nahrungsmittel, Pilze oder Tierhaare. Die saisonalen oder beruflichen Allergien können den Krankheitsverlauf beim Asthma maßgeblich bestimmen. Bei Allergien z. B. gegen Gräser- oder Baumpollen kann es zu einer Auslösung oder Verstärkung der Asthma-Symptome kommen. Die Umweltallergene vermitteln die Produktion von Immunglobulin E (IgE) Antikörper, die im Blut nachweisbar sind.
Beim nicht-allergischen Asthma (intrinsisches Asthma) sind die Abwehrreaktionen im Körper ebenfalls vorhanden, Verursacher ist aber hier nachgewiesenermaßen nicht ein Allergen, sondern diese Form wird durch einen anderen Auslöser hervorgerufen. Es kommt sehr viel seltener zu einem Anstieg von Immunglobulin E, infolgedessen findet die allergische Frühreaktion nicht statt, sondern nur die asthmatische Spätreaktion.
Die meisten Infekte der oberen Atemwege sind viral bedingt. Die Atemwege entzünden sich, es kommt zur verstärkten Schleimbildung, Husten und schließlich verkrampfen die empfindlichen Bronchien. Nach Ausheilung des Infektes klingt zunächst das Asthma ab. Nach Ablauf von mehreren Jahren kann das Asthma erneut und dann chronisch auftreten. Infektionen der Atemwege triggern die Entstehung von Asthma. Gelegentlich besteht gleichzeitig eine Sinusitis oder Nasenpolypen.
Bestimmte Arzneimittel lösen Asthma aus. Zu diesen Arzneimitteln gehören Schmerzmittel, die im Prostaglandin-Stoffwechsel eingreifen wie z. B. die häufig verordneten Medikamente Acetylsalicylsäure (ASS) oder die entzündungshemmenden Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika mit dem Wirkstoff Diclofenac oder das Präparat Ibuprofen. Auch Paracetamol ist gar nicht so harmlos, wie Ärzte ihren Patienten häufig versichern. Man weiß, dass Kinder, die in ihren ersten Lebensjahren Paracetamol bekommen haben – und dies ist bei allen fieberhaften Erkrankungen häufig der Fall, auch bei Fieberreaktionen nach Impfungen – später deutlich häufiger an Asthma erkranken sowie an einer allergischen Rhinitis. Weitere Medikamente, die Asthma auslösen können, sind viele Betablocker zur Senkung eines hohen Blutdrucks. Die Symptome ähneln einer Allergie, tatsächlich handelt es sich um eine genetisch bedingte Unverträglichkeit.
Asthma kann als Reaktion auf bestimmte Umweltschadstoffe entstehen. Smog, Rauch, Staub und Ozon sind maßgeblich an der Entstehung von Asthma beteiligt. Dämpfe und andere chemische Substanzen können als Auslöser für Asthma angesehen werden. Der Kontakt mit chemischen Substanzen kann beruflich bedingt sein (Berufsasthma). Umweltbelastungen ist jeder Mensch heutzutage ausgeliefert. Neben den erwähnten Belastungen kommt man mit vielfältigen Chemikalien in Berührung: Ausdünstungen neuer elektrischer Geräte, Farbstoffe und andere Chemikalien in der Kleidung, Chemikalien in Möbeln, Teppichen, Haushaltsreinigern, Hygieneartikeln und viele andere.
Wenn Asthma-Patienten nicht optimal eingestellt sind, kann es unter körperlicher Belastung zu Krämpfen in den Bronchien kommen (Bronchospasmus). Diese Krämpfe können sowohl unter der Belastung als auch danach auftreten.
Unter Hochleistungssportlern ist ein reiner Belastungskrampf der Bronchien bekannt. Die erkrankten Menschen sind soweit gesund bis auf einen Bronchospasmus während oder nach ihrer starken körperlichen Belastung. Besonders gefährdet sind Schwimmer, Langläufer und Schlittschuhläufer.
Bei einer Gruppe von Patienten wird die Diagnose Asthma erst spät oder gar nicht gestellt. Die Patienten klagen über einen chronischen trockenen Husten, dessen Ursache sich nicht finden lässt. Die Bronchien sind unspezifisch überempfindlich, andere Symptome fehlen wie etwa Atemnot, Giemen oder Brummen. Die Lungenfunktion oder Röntgenaufnahmen der Atemorgane ergeben keinen Befund. In diesem Fall gilt ein chronischer Husten als Asthmaäquivalent. Mediziner sprechen von einem Cough Variant-Asthma (CVA). Von dieser Asthma-Variante sind Patienten mit einem chronischen Husten abzugrenzen, die ACE-Hemmer (Angiotensin-konvertierende Enzyme) einnehmen und diesen Husten verursacht. Diese Medikamente kommen zum Einsatz bei Patienten mit Sodbrennen (gastroösophagealem Reflux) oder bei Erkrankungen der oberen Atemwege wie Sinusitis, chronischer Schnupfen oder bei Erkrankungen des Rachens oder Kehlkopfes.
Eine Reihe von Risikofaktoren fördern die Entstehung von Asthma. Zu diesen Risikofaktoren gehört Bewegungsmangel und Übergewicht in der Kindheit, ein geringes Geburtsgewicht, häufige Atemwegsinfekte (sie machen die Atemwege anfällig und infolge kommt es zu Asthma). Nikotinkonsum erhöht ebenso die Anfälligkeit der Atemwege, gleiches gilt für Passivrauchen. Rauchen senkt außerdem die Wirkung von Asthma-Medikamenten.
Ein Asthma-Anfall kann lebensbedrohende Ausmaße annehmen, wenn er 24 Stunden oder länger anhält. Der Organismus des Patienten wird unzureichend mit Sauerstoff versorgt, da der Gasaustausch in der Lunge reduziert ist. Dieser Zustand wird als Status asthmaticus bezeichnet. Bei schweren Asthma-Anfällen kann es zur Überblähung der Lungenbläschen kommen. Daher sollte bei jedem Asthma-Anfall, der sich nicht unmittelbar nach Gabe der Notfallmedikation bessert, der Notarzt verständigt werden.
Das Auftreten von unspezifischen Symptomen, die zeitweilig abheilen, führen zu einer Toleranz des Patienten und daher fehlt häufig eine Diagnose. Andererseits treffen Ärzte allzu häufig eine fehlerhafte Diagnose und verordnen Antibiotika oder Hustenmedikamente im Glauben an eine infektiöse Atemwegserkrankung.
Patienten mit Asthma kommen zum Arzt und berichten über ihre Symptome (anfallsartige Atemnot, Husten, Atemnebengeräusche (Giemen) oder Engegefühl in der Brust). Der Arzt sollte zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Patienten führen. Dabei sollte erfragt werden, wann die Beschwerden auftreten und wie sie sich genau zeigen. Sind sie anfallsartig und wiederholt, nachts, bestehen Schlafstörungen, Husten mit oder ohne Auswurf, während oder nach körperlicher Belastung und welche Beeinträchtigungen bestehen bei der Ausübung üblicher Aktivitäten (Haushalt, Arbeit, Sport, etc.). Für den Arzt ist wichtig zu wissen, ob in der Familie Asthmatiker vorhanden sind oder waren. Ebenso wichtig ist es für den Arzt in Erfahrung zu bringen, ob Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Daher wird die Frage gestellt werden, ob der Patient eine Verschlimmerung durch Rauch oder Staub feststellt, wo der übliche Aufenthaltsort ist, welche berufliche Tätigkeit ausgeübt wird und ob eine jahreszeitliche Verschlimmerung feststellbar ist. Aus den gewonnenen Fakten können erste Hinweise auf Asthma hindeuten.
Im Anschluss an das Anamnesegespräch wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen. Dabei wird die Lunge abgehört. Der Arzt kann trockene Nebengeräusche oder ein Pfeifen, Brummen oder Giemen hören. Die Ausatemzeit ist verlängert. Das Abhören der Lunge kann manchmal auch einen normalen Befund ergeben.
Bei Kindern kann bei der körperlichen Untersuchung oftmals eine Einziehung im Brustbereich festgestellt werden. Sie kann zwischen den Rippen liegen oder im Bereich der kleinen Grube oberhalb des Brustbeins oder auf dem Oberbauch. Bei starker Einengung der Atemwege können Brustkorbdeformierungen sichtbar sein.
Anschließend wird die Lungenfunktion überprüft. Lungenfunktionstests können Aussagen in Bezug auf den Schweregrad, die Reversibilität und Variabilität der Verengung in den Bronchien zulassen. Es wird überprüft, wie viel Luft die Lunge durchströmen kann. Die Untersuchungsbefunde sind richtungsweisend für die anschließende Therapie.
Für eine solche Testung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung wie z. B. das Peak-Flow-Meter, die Spirometrie, der Peak-Expiratory-Flow, die Ganzkörperplethysmographie und der Reversibilitätstest. Beim Reversibilitätstest werden kurzwirkende Medikamente verabreicht, welche die Atemwege erweitern. Medikamente, die dies bewirken, zählen zu den Beta-2-Sympathomimetika. Mit dem Peak-Expiratory-Flow oder der Ganzkörperplethysmographie wird der Verdacht auf Asthma bestätigt. Ausführliche Lungenfunktionstests werden in der Regel vom Lungenfacharzt oder in Kliniken durchgeführt. Im Folgenden werden die einzelnen Lungenfunktionstests näher beschrieben. Zuerst aber möchten wir einen Blick auf unsere älteren Mitbürger werfen.
Die Erstdiagnose Asthma wird bei älteren Menschen kaum gestellt. Generell kann Asthma in jedem Alter auftreten, gleichwohl Lungenschäden durch Rauchen oder sonstige inhalierbaren Umweltschadstoffe bei älteren Menschen häufiger anzutreffen sind. Bezüglich der Diagnostik kommt es bei älteren Menschen häufiger zu Schwierigkeiten aufgrund fehlender Mitarbeit bei Lungenfunktionstests. Dennoch ist ein nicht diagnostiziertes Asthma häufig die Ursache für Atembeschwerden des älteren Menschen, welches zu wenig Beachtung in der Medizin findet.
Nun aber zu den einzelnen Lungenfunktionstests.
Für die Asthma-Erkrankung ist der Peak-Flow ein wichtiger Untersuchungsbefund. Der Peak-Flow ist die maximale Geschwindigkeit, mit der ein Mensch ausatmen kann. Dies ist ein einfach durchzuführender Test, den Asthmatiker auch alleine zu Hause durchführen können. Bei bestätigter ärztlicher Diagnose wird der Arzt ein Peak-Flow-Meter verordnen, welches der Patient mehrmals am Tag nutzen sollte und die Werte in eine Art Tagebuch eintragen muss. Das Peak-Flow-Meter sollte dem Patienten vom Arzt oder Apotheker erklärt werden. Durch die ermittelten Werte kann die Therapie individuell angepasst werden, besonders wichtig bei Patienten mit unregelmäßig auftretendem Asthma. Das Prinzip dieses Tests ist einfach: je enger die Bronchien gestellt sind, desto weniger Luft kann aus den Lungen abgeatmet werden. Die ausgeatmete Luftmenge wird gemessen. Bei der Bedienung des Gerätes ist darauf zu achten, dass die eigenen Finger die Öffnung nicht verschließen, husten während des Tests führt zu falschen Ergebnissen. Grundsätzlich sollte dieser kurz andauernde Test dreimal hintereinander ausgeführt werden und der höchste gemessene Wert sollte in das Tagebuch eingetragen werden.
Bei der Spirometrie wird das Lungenvolumen gemessen. Zunächst wird die Vitalkapazität bestimmt. Darunter versteht man die Luftmenge, die maximal ein- bzw. ausgeatmet werden kann. Die Vitalkapazität ist bei Asthmatikern in der Regel nicht reduziert, es sei denn, die Lungen sind bei sehr schwerem Asthma überbläht.
Aus der Spirometrie können Daten bezüglich der Luftmenge getroffen werden, die innerhalb von 1 Sekunde maximal ausgeatmet werden kann. Im Medizinerjargon spricht man von dem Wert FEV1 (forciertes exspiratorisches Volumen in der 1. Sekunde). Bei eng gestellten Atemwegen ist dieser Wert vermindert. Je nach verwendetem technischem Gerät kann die Strömungsgeschwindigkeit zu jedem Zeitpunkt bei der Ein- bzw. Ausatmung analysiert werden. Mit diesen Angaben lassen sich Aussagen über den Ort der Engstellung der Atemwege treffen. Wenn der Patient zum Zeitpunkt der Untersuchung beschwerdefrei ist, kann das Ergebnis der Spirometrie annähernd normal ausfallen. In diesem Fall kann der Arzt die Lunge einem Provokationstest unterziehen, d. h., der Arzt reizt die Lunge und kann dann die Spirometrie durchführen.
Die Bodyplethysmographie testet die Atemwegswiderstände, die Druck-Strömungskurven bei der Ein- und Ausatmung, die Flussgeschwindigkeiten, die Gasvolumina im Brustkorb (auch Peak-Flow und Fluss-Volumen-Kurven) und Atemwegsverengungen. Bei diesem Test sitzt der Patient in einer geschlossenen Glaskammer. Die gewonnenen Messdaten sind sehr genau.
Die Überempfindlichkeit der Atemwege nach inhalativer Reizung durch Gabe von Histamin oder z. B. kalter Luft wird mit dem bronchialen Hyperreagibilitätstest gemessen.
Beim Reversibilitätstest oder Bronchospasmolysetest geht man umgekehrt vor und prüft, ob sich die Einsekundenkapazität eines Patienten durch ein Medikament, das die Bronchien erweitert, erhöhen lässt. (siehe auch Spirometrie)
Die Lungenfunktion nach körperlicher Belastung kann mit dem Ergometertest gemessen werden. Der Patient belastet sich auf dem Laufband oder dem Fahrradergometer.
Beim inhalativen Provokationstest kann die Lungenfunktion getestet werden, nachdem ein Allergen eingeatmet wird. Allergien können nasal oder inhalativ provoziert werden. Dabei werden geringe Dosen eines potentiellen Allergens verabreicht. Dabei verabreicht der Arzt ein Allergenextrakt, welches über ein Inhalationsgerät als feiner Nebel eingeatmet wird. Während und nach dem Test untersucht der Arzt, wie weit sich die Bronchien verengt haben. Die Messung wird zweimal erfolgen, einmal in einem Zeitraum von 5-30 Minuten nach der Inhalation und das zweite Mal nach 6 Stunden, um verzögerte allergische Reaktionen aufzudecken.
Beim Vorliegen schwerer Asthma-Formen macht eine Blutgasanalyse Sinn. Aus einem Tropfen Blut aus einer Arterie wird überprüft, ob der Körper z. B. mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird.
Schließlich sollte bei Asthma noch der Grad der Entzündung ermittelt werden. Dies geschieht mit dem FENO Test. In der Ausatemluft wird der Gehalt an Stickoxiden bestimmt. Mit zunehmender Entzündung steigt der Gehalt an Stickstoffoxiden in der Ausatemluft. Der Test zeigt eine eosinophile Entzündung der Atemwege an und gleichzeitig eine Steroidsensitivität (Ansprechbarkeit auf Cortison). Schwere Asthma-Formen zeichnen sich dementsprechend durch einen hohen Gehalt an Stickstoff aus gegenüber leichteren Formen. Patienten mit Allergien und Infekten zeigen höhere FENO-Werte, Raucher meist niedrige Werte. Dieser einfach durchzuführende Test ist geeignet, eine medikamentöse Einstellung zu optimieren. Bei inhalativer Cortisongabe sinkt der FENO-Wert ab. Durch diesen Test können Medikamente eingespart werden, drohende Asthma-Anfälle können frühzeitig erkannt und vermieden werden. Dieser Test ist vor allem für Kinder geeignet, die bei einer Testung der Lungenfunktion – in Abhängigkeit von ihrem Alter – häufig nicht richtig mitarbeiten können. Bei einem FENO-Wert bis 25 ppb (Kinder bis 20 ppb) gilt das Vorliegen von Asthma als unwahrscheinlich. Bei einem FENO-Wert von mehr als 50 ppb oder bei einem Anstieg des FENO-Wertes um mehr als 20 % liegt Asthma sehr ausgeprägt vor.
Besteht zu dem Asthma eine gehäufte Neigung zu Infekten, so sollte der Auswurf auf pathogene Keime (einschließlich Pilze) untersucht werden.
Eine Röntgenuntersuchung in zwei Ebenen des Brustraums ist für die Diagnose Asthma nicht zwingend erforderlich, gibt aber Aufschluss über die Differentialdiagnose Husten, Auswurf und Atemnot. Bei atypischen Symptomen und bei sich widersprechenden Untersuchungsbefunden sollte eine Röntgenaufnahme erfolgen.