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Hebt die Titanic!
2010 soll das Unmögliche geleistet werden: Das Wrack der Titanic soll vom Grund des Atlantiks geborgen werden, zwei Jahre vor dem 100. Jahrestag der Tragödie. Zwei Bergungsunternehmen machen sich daran, Bug und Heck des Luxusliners zu heben, die in mehr als drei Kilometern Tiefe auf dem Meeresgrund liegen. Doch dort unten, in der Dunkelheit, lauern noch ganz andere Gefahren …
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Seitenzahl: 290
ARTHUR C. CLARKE
AUS EINEM ANDEREN JAHRTAUSEND
Roman
Für meinen alten Freund Bill MacQuitty.
Als Junge erlebte er den Stapellauf
der R. M. S. »Titanic«.
Und fünfundvierzig Jahre später versenkte er sie
I
Einleitung
1
Sommer 1974
Nach Jason Bradleys Meinung gab es bessere Möglichkeiten, seinen einundzwanzigsten Geburtstag zu feiern, als an einem Massenbegräbnis teilzunehmen. Wenigstens blieben emotionale Belastungen für ihn aus. Er fragte sich, ob der Leiter der Operation »Jennifer« oder seine CIA-Handlanger die Namen der dreiundsechzig russischen Seeleute kannte, die nun dem Meer übergeben wurden.
Die Zeremonie schien völlig unwirklich zu sein, und die Gegenwart des Kamerateams fügte einen weiteren irrealen Aspekt hinzu. Jason kam sich wie ein Statist in einem Hollywood-Film vor und rechnete schon damit, dass irgend jemand gleich »Action!« rufen würde, als die von Leichentüchern umhüllten Toten ins Meer rutschten. Er hielt es für durchaus möglich sogar wahrscheinlich , dass Howard Hughes höchstpersönlich in dem Flugzeug gesessen hatte, das vor einigen Stunden mehrmals übers Schiff hinweggeflogen war. Wenn es sich nicht um den Alten handelte, so kam nur ein anderes hohes Tier der Summa Corporation in Frage. Niemand sonst wusste, was in diesem abgelegenen Streifen des Pazifik geschah, tausend Kilometer nordwestlich von Hawaii.
Was dies betraf: Sogar die Einsatzgruppe der »Glomar Explorer« man hatte sie sorgfältig vom Rest der Besatzung isoliert erfuhr erst auf See von der Mission. Ganz offensichtlich ging es bei dem Unternehmen um eine Bergung, und einige Leute vermuteten, dass es sich um einen abgestürzten Aufklärungssatelliten handelte. Niemand ahnte, dass die Spezialisten ein ganzes russisches U-Boot heben sollten, das in einer Tiefe von zweitausend Faden auf dem Meeresgrund ruhte, an Bord nukleare Sprengköpfe, Codebücher sowie kryptographische Geräte. Und natürlich die Besatzung …
Bis zu diesem Morgen welch ein Geburtstag! hatte Jason noch nie den Tod gesehen. Vielleicht hatte ihn morbide Neugier dazu veranlasst, sich freiwillig zu melden, als das medizinische Personal Leute brauchte, um die Toten nach oben zu bringen. (Die Planer in Langley dachten natürlich an alles und stellten Kühlvorrichtungen für genau hundert Leichen zur Verfügung.) Es erstaunte und erleichterte ihn, festzustellen, dass die Leichen nach sechs Jahren in der kalten Umarmung des Pazifik in einem guten Zustand waren. Jene Seeleute, die in abgeriegelten Sektionen lagen, wo sie nicht von Raubfischen erreicht werden konnten, schienen nur zu schlafen. Wenn Jason den russischen Ausdruck für »Wacht auf!« gekannt hätte, wäre er versucht gewesen, ihn zu rufen.
Zweifellos befand sich jemand mit guten Russischkenntnissen an Bord, denn der ganze Trauergottesdienst fand in dieser Sprache statt. Erst jetzt, am Ende des Rituals, erklangen englische Worte, als der »Explorer«-Kaplan mit einem Gebet begann.
Langes Schweigen schloss sich an das letzte »Amen« an, gefolgt von einem Befehl an die Ehrenwache. Und dann, als die toten Russen nacheinander ins Meer sanken, ertönten Melodien, die Jason Bradley nie vergessen würde.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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