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Gesunken im "Meer des Durstes"
Für alle Besucher des Mondes ist es etwas vollkommen Neues: Ein Meer aus feinstem Staub, durch das Vakuum trockener als der ausgedörrte Sand der Sahara, das sich bewegte wie Wasser. Ein spezieller Gleiter, die Selene, kann das Staubmeer befahren wie ein Schiff auf der Erde die Ozeane. Als bei einem Mondbeben der Untergrund um mehr als fünfzehn Meter absackt, wird die Selene vom Staub verschlungen. Die Crew versucht alles, um die Passagiere zu beschäftigen – völlig im Ungewissen, ob Hilfe sie erreichen wird, bevor der Sauerstoff zu Ende geht.
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Seitenzahl: 293
ARTHUR C. CLARKE
IM MONDSTAUB VERSUNKEN
Roman
Pat Harris genoss den Vorzug, Kapitän des einzigen Schiffs auf dem Mond zu sein. Als die Passagiere die Selene betraten und sich auf die Fensterplätze stürzten, fragte er sich, wie die Fahrt wohl diesmal sein würde. Im Rückspiegel konnte er Miss Wilkins beobachten, wie sie in ihrer adretten blauen Uniform die Fahrgäste begrüßte. Wenn sie gemeinsam Dienst hatten, versuchte er immer sie als »Miss Wilkins«, nicht als »Sue« zu sehen, dann konnte er sich besser auf seine Pflichten konzentrieren. Aber er wusste immer noch nicht, was sie wirklich von ihm hielt.
Er bemerkte keine vertrauten Gesichter; es handelte sich um eine ganz neue Gruppe, die erwartungsvoll der ersten Kreuzfahrt entgegensah. Die meisten Passagiere waren typische Touristen – ältere Leute zu Besuch auf einer Welt, die in ihrer Jugend als unerreichbar gegolten hatte. Nur vier oder fünf Fahrgäste mochten unter dreißig sein, und sie gehörten vermutlich zum technischen Personal eines der Mondstützpunkte. Man konnte fast immer unterstellen, dass alle älteren Menschen von der Erde kamen, während die jungen Leute auf dem Mond wohnten.
Aber für sie alle war das Meer des Durstes etwas Neues. Hinter den Aussichtsfenstern der Selene erstreckte sich die graue, staubige Oberfläche ungebrochen bis zu den Sternen. Darüber hing die im Abnehmen befindliche, sichelförmige Erde, seit einer Jahrmilliarde unverrückbar am Himmel festgeheftet. Das grelle blaugrüne Licht des Mutterplaneten überflutete die seltsame Landschaft mit kaltem Glühen – und es war wirklich kalt, etwa hundert Grad Celsius unter null auf der ungeschützten Oberfläche.
Kein Mensch hätte beim bloßen Anblick unterscheiden können, ob das Meer flüssig oder fest war. Es zeigte sich völlig flach und ohne jedes Gepräge, gänzlich frei von den zahllosen Rissen und Spalten, die diese unfruchtbare Welt überall durchzogen. Nicht ein einziger Hügel, kein Felsblock, ja, nicht einmal ein Kiesel störten die monotone Einförmigkeit. Kein Meer der Erde – nicht einmal ein Teich – blieb je so unbewegt.
Es war ein Meer aus Staub, nicht aus Wasser, und daher aller menschlichen Erfahrung fremd, aber aus demselben Grund wurde der Mensch davon fasziniert und angezogen. So fein wie Puder, durch das Vakuum trockener als der ausgedörrte Sand der Sahara, bewegte es sich so leicht und mühelos wie irgendeine Flüssigkeit. Wenn man einen schweren Gegenstand hineinwarf, verschwand er sofort, ohne jedes Aufspritzen, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Nichts konnte sich auf dieser trügerischen Oberfläche halten als die kleinen, für zwei Mann bestimmten Staubschlitten – und Selene selbst, eine bizarre Mischung aus Omnibus und Schlitten, nicht unähnlich den Schneetraktoren, die ein Lebensalter zuvor die Erforschung der Antarktis ermöglicht hatten.
Selenes amtliche Bezeichnung lautete »Staubkreuzer Mark I«, obwohl eine Mark II nach Pats Meinung nicht einmal auf dem Reißbrett existierte. Man nannte sie je nach Wunsch »Schiff«, »Boot« oder »Mondbus«; Pat zog »Boot« vor, um Verwechslungen auszuschalten. Wenn er dieses Wort gebrauchte, konnte ihn niemand mit dem Kapitän eines Raumschiffs verwechseln – und Raumschiffkapitäne gab es natürlich wie Sand am Meer.
»Willkommen an Bord der Selene«, sagte Miss Wilkins, als alle Passagiere Platz genommen hatten. »Captain Harris und ich begrüßen Sie herzlich. Die Fahrt wird vier Stunden dauern. Als erstes Ziel ist der Kratersee, hundert Kilometer östlich im Unzugänglichen Gebirge vorgesehen …«
Pat hörte die vertrauten Begrüßungsworte kaum; er war mit den Startvorbereitungen beschäftigt. Bei der Selene handelte es sich praktisch um ein nichtfliegendes Raumschiff; sie musste es sein, weil sie sich im Vakuum bewegte und ihre gebrechliche Fracht vor einer feindseligen Umwelt zu schützen hatte. Obwohl sie die Oberfläche des Mondes nie verließ und statt durch Raketen von Elektromotoren angetrieben wurde, war sie komplett wie ein Raumkreuzer ausgerüstet – und vor dem Start musste alles genauestens überprüft werden.
Sauerstoff – O.K. Stromversorgung – O.K. Funk – O.K. – »Achtung, Stützpunkt Regenbogen, Verständigungsprobe von Selene. Empfangen Sie mich?« – Kreiselnavigator – eingestellt, Luftschleusensicherung – eingeschaltet. Druckanzeiger – O.K. Beleuchtungsanlage – O.K. Gangway – entfernt. Und so weiter, über fünfzig Prüfstellen, die automatisch anzeigten, sobald irgendeine Störung eintrat. Aber Pat Harris verließ sich nicht auf Automaten, wenn er die Kontrolle selbst vornehmen konnte.
Endlich war er fertig. Fast unhörbar begannen sich die Motoren zu drehen, aber die Schraubenflügel standen noch still, und die Selene lag noch ruhig an ihrem Ankerplatz. Dann stellte er die Backbordschraube auf halbe Kraft, und die Selene begann sanft nach rechts abzudrehen. Als das Boot den Ankerplatz verlassen hatte, richtete er es gerade und gab Gas.
Wenn man die völlig neuartige Konstruktion der Selene in Betracht zog, ließ sie sich erstaunlich leicht steuern. Hier hatte es keine endlosen Versuchsreihen und Zufallsentdeckungen gegeben, wie sie sich bis zum Steinzeitmenschen, bis zu den ersten Einbäumen, verfolgen ließen. Die Selene war die erste in einer völlig neuen Entwicklung, erschaffen im Gehirn einiger Ingenieure, die sich an einen Tisch gesetzt und gefragt hatten: »Wie baut man ein Fahrzeug, das auf einem Staubmeer schwimmt?«
Ein paar von ihnen hatten aus sentimentalen Beweggründen einen Raddampfer aus ihr machen wollen, aber es war schließlich bei den leistungsfähigeren Schiffsschrauben geblieben. Während sie sich durch das Meer bohrten und die Selene vor sich hertrieben, riefen sie eine Kielspur hervor, die von einem mit Blitzesschnelle grabenden Maulwurf zu stammen schien, aber diese Spur verschwand innerhalb weniger Sekunden, ohne einen Hinweis auf den Weg des Bootes zu hinterlassen.
Die geduckten Druckkuppeln von Port Roris versanken schnell hinter dem Horizont. Nach nicht einmal zehn Minuten verschwanden sie völlig; die Selene war ganz allein. Sie befand sich im Mittelpunkt einer Umwelt, für die es in menschlicher Zunge keine Bezeichnung gab.
Als Pat die Motoren abschaltete und das Boot langsam zum Stillstand kam, spürte er, wie die Stille um ihn herum wuchs. Es war immer dasselbe; die Passagiere brauchten immer einige Zeit, bis sie die Andersartigkeit dessen begriffen, was draußen lag. Sie hatten den Weltraum durchquert und die Sterne bewundert, sie hatten zur strahlenden Erde hinauf- oder hinabgesehen, aber das hier war etwas anderes. Es war weder Land noch Meer, weder Luft noch Weltraum, es schien gleichsam aus all dem kombiniert.
Bevor die Stille bedrückend wurde, bevor sie jemand ängstigen konnte, erhob sich Pat und sah seine Passagiere an.
»Guten Abend, meine Damen und Herren«, begann er. »Ich hoffe, dass Miss Wilkins es Ihnen bequem gemacht hat. Wir halten hier an, weil es sich gerade hier empfiehlt, Ihnen das Meer vorzustellen – Sie sozusagen damit vertraut zu machen.«
Er deutete auf die Fenster, die den Blick auf ein geisterhaftes Grau freigaben.
»Was denken Sie, wie weit der Horizont entfernt ist?«, fragte er. »Oder um es anders auszudrücken, wie groß würden wir wohl einen Menschen sehen, wenn er dort draußen stünde, wo sich Sterne und Boden zu berühren scheinen?«
Eine Frage, die nach dem Beweis des Augenscheins allein nicht zu beantworten war. Bei logischer Überlegung sagte man sich: Der Mond ist ziemlich klein – der Horizont kann also nicht weit entfernt sein. Aber die Sinne gelangten zu einem völlig neuen Urteil. Dieses Land, so meldeten sie, ist ganz flach und erstreckt sich in die Unendlichkeit. Es teilt das Universum in zwei Hälften; für immer und ewig zieht es unter den Sternen dahin …
Selbst wenn man die Ursache dieser Illusion kannte, blieb sie bestehen. Das Auge kann ohne Hilfs- und Merkpunkte Entfernungen nicht abschätzen. Der Blick verlor sich hilflos und unsicher auf diesem formlosen Staubozean. Ja es gab nicht einmal – wie auf der Erde – den sanften Schleier einer Atmosphäre, um Hinweise auf Nähe oder Ferne zu liefern. Die Sterne zeigten sich als starre Lichtpunkte, ohne jedes Funkeln, bis hinab zu jenem unbestimmten Horizont.
»Ob Sie's glauben oder nicht«, fuhr Pat fort, »Sie können genau drei Kilometer weit sehen. Ich weiß, dass man die Entfernung bis zum Horizont nur im Maßstab von Lichtjahren zu fassen meint, aber man könnte bequem in zwanzig Minuten zu Fuß dorthin kommen, wenn es möglich wäre, auf diesem Staub zu gehen.«
Er kehrte zu seinem Sessel zurück und ließ die Motoren wieder anlaufen.
»Die nächsten sechzig Kilometer gibt es nicht allzu viel zu sehen«, rief er über die Schulter, »also machen wir ein bisschen Tempo.«
Die Selene schoss vorwärts. Zum ersten Mal spürte man die Geschwindigkeit. Die Kielspur des Bootes wurde länger und höher, als die rotierenden Schrauben sich in den Staub fraßen. In großen Sprühwolken stieg er zu beiden Seiten empor; von weitem hätte die Selene wie ein Schneepflug gewirkt, der sich unter einem kalten Mond durch die winterliche Landschaft arbeitet. Aber jene grauen, langsam in sich zusammenfallenden Massen waren kein Schnee, und das Licht über ihrer Bahn kam von der Erde.
Die Passagiere entspannten sich und genossen die glatte, fast lautlose Fahrt. Jeder hatte auf dem Flug zum Mond eine vielhundertfache Geschwindigkeit erlebt – aber im Weltraum wurde man sich dessen nicht bewusst. Dieses blitzschnelle Gleiten über den Staub war weitaus aufregender. Als Harris das Steuer einschlug und die Selene einen Kreis beschreiben ließ, überholte das Boot beinahe die fallenden Puderschleier, die seine Schrauben zum Himmel emporgeschleudert hatten. Es schien kaum fasslich, dass dieser überfeine Staub, unbehindert von jedem Luftwiderstand, in eleganten Bögen hochstieg und wieder hinabsank. Auf der Erde wäre er stunden-, ja vielleicht tagelang dahingetrieben worden.
Als das Boot wieder auf geradem Kurs lag und außer der leeren Ebene nichts zu sehen war, befassten sich die Passagiere mit den reichlich zur Verfügung gestellten Unterlagen. Jeder hatte einen Prospekt mit Fotografien, Landkarten und belehrendem Text erhalten. Außerdem eine Urkunde – »Hiermit wird bestätigt, dass Mr./Mrs./Miss … die Meere des Mondes auf dem Staubkreuzer Selene befahren hat.« Sie brauchten die Broschüre nur durchzulesen, um alles Wissenswerte über das Meer des Durstes zu erfahren, vielleicht auch noch ein bisschen mehr.
Fast der ganze Mond, so lasen sie, ist von einer dünnen Staubschicht bedeckt, die gewöhnlich nur ein paar Millimeter Tiefe aufweist. Zum Teil handelt es sich dabei um Sternschutt – um die Überreste von Meteoriten, die seit mindestens fünf Milliarden Jahren auf die ungeschützte Oberfläche des Mondes gefallen waren. Zum anderen Teil war er von den Felsgebirgen des Mondes abgebröckelt, weil sie sich durch die extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht zusammenzogen und wieder ausdehnten. Woher der Staub aber auch immer stammen mochte, er war so fein, dass er wie eine Flüssigkeit dahinströmte, selbst bei dieser geringen Schwerkraft.
In Äonen war er von den Gebirgen in die Ebenen hinabgesunken, hatte Teiche und Seen gebildet. Die ersten Astronauten waren darauf vorbereitet gewesen. Aber das Meer des Durstes war eine Überraschung; niemand hatte geglaubt, einen Staubozean mit einem Durchmesser von über hundert Kilometern zu finden.
Im Vergleich zu den »Meeren« des Mondes war es sehr klein, ja die Astronauten hatten eine Bezeichnung nie offiziell akzeptiert, sondern stets darauf hingewiesen, dass es sich nur um einen kleinen Teil des Sinus Roris – der Taubucht – handelte. Und wie konnte der Teil einer Bucht ein ganzes Meer sein? Aber der von einem Werbefachmann erfundene Name hatte sich gehalten. Er war mindestens ebenso passend wie die Namen der anderen sogenannten Meere – Meer der Wolken, Regenmeer, Meer der Ruhe. Gar nicht zu reden vom Nektarmeer …
Die Broschüre enthielt auch beruhigende Informationen, um die Befürchtungen auch der nervösesten Reisenden zu zerstreuen und den Beweis zu liefern, dass die Touristenbehörde an alles gedacht hatte.
»Für Ihre Sicherheit sind alle möglichen Vorkehrungen getroffen worden«, hieß es da. »Die Selene führt eine Sauerstoffreserve für über eine Woche mit sich, alle lebenswichtigen Apparaturen sind in zweifacher Ausfertigung vorhanden. Ein automatisches Funksignal meldet in regelmäßigen Abständen die genaue Position, und bei einem allerdings höchst unwahrscheinlichen totalen Stromausfall würden sie ohne Verzögerung von einem Staubschlitten nach Port Roris zurückgeschleppt werden. Überdies braucht man sich wegen der Witterung keine Sorgen zu machen. Auf dem Mond gibt es keine Seekrankheit. Stürme auf dem Meer des Durstes gibt es nicht.«
Während die Selene durch die von der Erde erleuchtete Nacht raste, ging man auf dem Mond seinen Geschäften nach. In den letzten fünfzig Jahren hatte sich hier mehr ereignet als in den fünf Milliarden Jahren zuvor, und manches sollte noch folgen.
In der ersten Stadt, die der Mensch je außerhalb seines Heimatplaneten erbaut hatte, ging Chefverwalter Olsen durch den Park spazieren. Wie die anderen fünfundzwanzigtausend Einwohner von Port Clavius war er sehr stolz auf diesen Park. Er war natürlich klein – wenn auch nicht so winzig, wie jener hämische Nachrichtensprecher mit der Bezeichnung »größenwahnsinniger Blumenkasten« angedeutet hatte. Jedenfalls gab es auf der Erde keinen Garten mit zehn Meter hohen Sonnenblumen.
Hoch oben zogen kleine Zirruswolken vorbei – so schien es jedenfalls. Es handelte sich natürlich nur um Bilder, die auf die Innenseite der Kuppel projiziert wurden, aber die Illusion war so perfekt, dass der C. V. manchmal Heimweh bekam. Heimweh? Er korrigierte sich; er war hier zu Hause.
Aber in seinem Innersten wusste er, dass das nicht stimmte. Es galt vielleicht für seine Kinder, aber nicht für ihn. Er war in Stockholm auf der Erde geboren; sie hatten in Port Clavius das Licht der Welt erblickt. Sie waren Bürger des Mondes; er gehörte zur Erde.
Knapp einen Kilometer entfernt, gerade außerhalb der Hauptkuppel, prüfte der Leiter der Touristenbehörde die letzten Ergebnisse. Man hatte gegenüber dem Vorjahr wieder einen Aufschwung zu verzeichnen. Es gab zwar auf dem Mond keine Jahreszeiten, aber man konnte doch nicht übersehen, dass mehr Touristen heraufkamen, wenn sich in der nördlichen Hemisphäre der Erde der Winter meldete.
Wie konnte er dieses Ergebnis halten? Das war eben immer das Problem, denn Touristen verlangten nach Abwechslung, und man konnte ihnen nicht immer wieder dasselbe anbieten. Die neuartige Landschaft, die niedrige Schwerkraft, der Anblick der Erde, die Geheimnisse der Rückseite, der herrliche Sternenhimmel, die Siedlungen – was hatte der Mond sonst schon zu bieten? Wie bedauerlich, dass es keine Mondureinwohner mit seltsamen Gebräuchen und noch wunderlicherem Aussehen für die Fotografierwut der Besucher gab. Aber leider benötigte man zur Besichtigung des größten Lebewesens, das je auf dem Mond gefunden worden war, ein Mikroskop – und selbst dessen Ahnen waren mit einer der ersten Mondraketen hier heraufgekommen.
Direktor Davis überdachte kurz die letzten Berichte, die per Telefax heraufgekommen waren; vielleicht half ihm hier etwas weiter. Natürlich wieder einmal die übliche Bitte einer der vielen Fernsehgesellschaften, einen Dokumentarbericht über den Mond zu drehen – falls alle Auslagen erstattet wurden. Das musste er natürlich ablehnen. Wenn er alle diese freundlichen Angebote akzeptierte, hatte seine Abteilung bald ein Defizit aufzuweisen.
Und dann ein Brief seines Kollegen bei der Touristenbehörde von New Orleans, der einen Personalaustausch vorschlug. Daraus schienen sich weder Vorteile für den Mond noch für New Orleans zu ergeben, aber immerhin, es kostete nichts und würde wenigstens eine gute Presse machen. Und schließlich – schon interessanter – die Anfrage des Wasserschimeisters von Australien, ob irgendjemand schon versucht habe, auf dem Meer des Durstes Ski zu laufen. Ja – das war einmal ein guter Einfall; merkwürdig, dass man jetzt erst darauf kam. Aber vielleicht war es bereits ausprobiert worden, mit Hilfe der Selene oder einem der kleinen Staubschlitten. Ein Versuch konnte ja nicht schaden. Davis war stets darauf bedacht, neue Vergnügungen zu finden, und das Meer des Durstes gehörte zu seinen Lieblingsprojekten.
Es war ein Projekt, das sich im Verlaufe weniger Stunden zu einem Albtraum wandeln sollte.
Der Horizont zeigte sich nicht mehr als sanft geschwungener, wohl abgerundeter Bogen; über dem Mondrand hatte sich ein zerklüftetes Gebirgsmassiv erhoben. Während der Kreuzer darauf zuraste, schien der Gebirgszug, wie von einem riesigen Lift getragen, langsam am Himmel emporzuschweben.
»Das Gebirge der Unzugänglichkeit«, verkündete Miss Wilkins. »Man nennt es so, weil es ringsum vom Meer umgeben ist. Sie werden auch bemerken, dass es im Vergleich zu den anderen Mondbergen beachtliche Höhen erreicht.«
Sie spann dieses Thema nicht weiter aus, da die überwiegende Mehrzahl der Mondgipfel als schwere Enttäuschung angesehen wurde. Die gewaltigen Kratergebirge, auf von der Erde aus aufgenommenen Fotografien ungeheuer eindrucksvoll, hatten sich bei näherem Hinsehen als sanft ansteigende Hügel entpuppt, deren Umrisse durch die zu den Dämmerungszeiten weit hingestreckten Schatten arg übertrieben wurden. Es gab nicht einen einzigen Krater, dessen Wälle steil anstiegen, und nur wenige Erhebungen hätten einem kräftigen Radfahrer Schwierigkeiten machen können. Aus den Veröffentlichungen der Touristenbehörde war das allerdings nicht zu entnehmen, denn hier fanden sich nur die spektakulärsten Klippen und Schluchten, von besonders günstigen Punkten aus fotografiert.
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