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Ihr Team hat Erfolg. Das steht außer Frage. Freuen können sich Geraldine und ihre Freunde darüber jedoch nur bedingt. Denn der Gegenseite gefällt dieser Erfolg ganz und gar nicht. Und gefallen lassen will sie sich ihn ebenfalls nicht. Weshalb sich die Gruppe schon bald einer Herausforderung gegenüber sieht, der sie ohne Gottes Hilfe rein gar nicht gewachsen wäre.
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Seitenzahl: 738
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
Kapitel 121
Kapitel 122
Kapitel 123
Kapitel 124
Kapitel 125
Kapitel 126
Kapitel 127
Kapitel 128
Kapitel 129
Kapitel 130
Kapitel 131
Kapitel 132
Kapitel 133
Kapitel 134
Kapitel 135
Kapitel 136
Kapitel 137
Kapitel 138
Kapitel 139
Kapitel 140
Kapitel 141
Kapitel 142
Kapitel 143
Kapitel 144
Kapitel 145
Kapitel 146
Kapitel 147
Kapitel 148
Kapitel 149
Kapitel 150
Kapitel 151
Kapitel 152
Kapitel 153
Kapitel 154
Kapitel 155
Kapitel 156
Kapitel 157
Kapitel 158
Kapitel 159
Kapitel 160
Kapitel 161
Kapitel 162
Kapitel 163
Kapitel 164
Kapitel 165
Kapitel 166
Kapitel 167
Kapitel 168
Kapitel 169
Kapitel 170
Kapitel 171
Kapitel 172
Kapitel 173
Kapitel 174
Kapitel 175
Kapitel 176
Kapitel 177
Kapitel 178
Kapitel 179
Kapitel 180
Kapitel 181
Kapitel 182
Kapitel 183
Kapitel 184
Kapitel 185
Kapitel 186
Kapitel 187
Kapitel 188
Kapitel 189
Kapitel 190
Kapitel 191
Kapitel 192
Kapitel 193
Kapitel 194
Kapitel 195
Kapitel 196
Kapitel 197
Kapitel 198
Kapitel 199
Kapitel 200
Kapitel 201
Kapitel 202
Kapitel 203
Kapitel 204
Kapitel 205
Kapitel 206
Kapitel 207
Kapitel 208
Kapitel 209
Kapitel 210
Kapitel 211
Kapitel 212
Kapitel 213
Kapitel 214
Kapitel 215
Kapitel 216
Kapitel 217
Kapitel 218
Kapitel 219
Kapitel 220
Kapitel 221
Kapitel 222
Kapitel 223
Kapitel 224
Kapitel 225
Kapitel 226
Kapitel 227
Kapitel 228
Kapitel 229
Kapitel 230
Kapitel 231
Kapitel 232
Kapitel 233
Kapitel 234
Kapitel 235
Kapitel 236
Kapitel 237
Kapitel 238
Nils trat aus seiner Wohnung und schloss die Tür. Die Tür gegenüber öffnete sich ebenfalls. Er nickte dem Mann kurz zu, der herauskam. Er kannte ihn nicht – nur vom Sehen – und hatte keine Lust auf ein Gespräch. Er hatte wichtigere Dinge im Kopf. Der Mann nickte zurück und schien ebenfalls nicht erpicht zu sein, Smalltalk zu halten. So ließ Nils ihm den Vortritt und als er sah, dass der Mann vor dem Aufzug stehenblieb, nahm er stattdessen die Treppe. Unten angekommen, wandte er sich zielstrebig in eine Richtung. Während er lief, haderte er mit seinem Schicksal. Er mochte seinen Job. Er verschaffte ihm Genugtuung. Doch er hatte die freie Zeit genossen und der Anruf seines Chefs, der ihn nun früher als erwartet wieder zurückbeorderte, hatte ihn nur bedingt erfreut. Vor allem, wenn er die Konsequenzen bedachte, die das für Geraldine bedeutete. Später würde sie vorbeikommen und er nicht drum herum, sich direkt mit ihr auseinanderzusetzen. Er seufzte laut und blieb an einer Fußgängerampel stehen. Auf der anderen Straßenseite lag der Laden, in den er wollte. Er hatte ihn noch nie zuvor betreten, da er bisher keinerlei Notwendigkeit gehabt hatte, hier einzukaufen. Doch nun machte sich die Tatsache bezahlt, dass er in den letzten Wochen viel Zeit darauf verwandt hatte, die Gegend zu erkunden, denn in der jetzigen Situation war es unabdingbar, dass er sich hier mit etwas Passendem versorgte, und es hätte ihm eine Menge Kopfschmerzen bereitet, wenn er dafür noch lange hätte suchen müssen. Er erklärte dem Mann hinter dem Tresen in kurzen Worten, was er wollte, und konnte den Laden schon kurze Zeit später wieder verlassen.
Geraldine traf eine knappe Stunde später bei ihm ein und die untere Tür öffnete sich praktisch sofort. Die Wohnungstür dagegen stand einfach halb offen, was sie schon ein wenig stutzig machte. Sie stieß sie auf. Nils stand im Flur, eine Hand hinter dem Rücken verborgen. Er wirkte angespannt und unglücklich. Alles das registrierte sie, dachte sich aber nicht wirklich etwas Schlimmes dabei. Erst, als der die Hand hinter dem Rücken hervorzog und ihr entgegenstreckte, stieß sie einen überraschten Schrei aus.
Der Mann, der früher als Sven bekannt gewesen war, war sehr dankbar, dass sich sein Nachbar nicht zu ihm in den Aufzug gesellt hatte. Er wollte sich konzentrieren und das ging am besten alleine. Von der kleinen Ablenkung, die er sich zuvor verschaffen würde, mal abgesehen. Die Frau wohnte nur wenige Straßen entfernt und er ging daher zu Fuß. Es hatte nach seinem Einzug nur ein paar Tage gedauert, bis er gemerkt hatte, dass die Parkplatzsituation in dieser Stadt schlimmer war als in vielen anderen Städten mit zehn Mal so vielen Einwohnern. Er hatte sich daher angewöhnt, das Auto nur zu benutzen, wenn es wirklich notwendig war. Er hatte keinen Zeitdruck und die Luft tat ihm gut. Sie machte seinen Kopf klar für das, was vor ihm lag. Der Summer ertönte praktisch sofort, nachdem er geklingelt hatte. Die Frau hatte anscheinend neben der Wohnungstür auf ihn gewartet. Das war irgendwie komisch, aber auch nicht schlecht, denn so konnte er hoffentlich gleich zur Sache kommen – ohne Vorspiel, für das er heute weder Zeit noch Ruhe hatte. Er behielt Recht. Sie hatte lediglich Unterwäsche an, als sie ihm die Tür öffnete, und auch diese blieb nur für wenige Augenblicke an ihrem Platz. Wieder einmal spürte er dabei einen Stich in seiner Brust. Die Sehnsucht, die immer noch tief in ihm verborgen lag. Die Sehnsucht nach einer richtigen Beziehung. Nach Liebe. Nach Romantik. Er hatte das gekannt. Er hatte es gelebt. Vor dem Bruch. Seitdem unterdrückte er jede Sehnsucht. Und hörte ausschließlich auf sein Verlangen. Das nur eines wollte – Sex. Weshalb eine Frau, die auch nur dieses eine wollte, am besten für ihn geeignet war. Selbst wenn er es eigentlich nicht schön mit ihr fand. Doch bei ihr konnte er praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen – sie sagte niemals ‚Nein‘. Bis heute. Denn heute würde sein letzter Besuch bei ihr sein. Wenn er einen Auftrag hatte, brach er immer den Kontakt ab. Das ging nicht anders. Seine Konzentration musste zu 100% ausgerichtet sein. Er hatte nicht vor, sich zu verabschieden. Was sie wahrscheinlich traurig machen würde. Doch das konnte ihm egal sein. Er hatte bekommen, was er wollte – und bekam es jetzt ein letztes Mal. Er folgte der Frau ins Schlafzimmer, wo sie sich auf Ellenbogen und Knien auf dem Bett postierte und ihm so freien Blick gewährte auf die Bereiche ihres Körpers, die er am liebsten mochte. Sie drehte sich bittend zu ihm um, doch dieser Geste hätte es gar nicht bedurft, denn er war bereits dabei, sich auszuziehen und nur wenige Augenblicke später nahm er seinen Platz hinter ihr ein. Liebe und Romantik waren nicht dabei, als er in sie eindrang und begann, sich zu bewegen. Doch hätten sie hier auch keinen Platz gehabt. Dies war ein Akt der Sachlichkeit, nicht der Emotionalität. Diesen Bereich in sich schaltete er ab für diese Zeit. Und sie – ihm dank seines ewigen Kreisens um sich selbst komplett verborgen – tat das gleiche.
Als er sie eine knappe Stunde später auf dem Bett liegen ließ und ging, konnte er in ihren Augen sehen, dass sie nicht glücklich war. Das wunderte ihn, denn er hatte gehört und auch gespürt, dass sie gekommen war. Doch er sah keinen Sinn darin, weiter darüber nachzudenken und schon gar keinen darin, zu fragen. Weshalb er auch nie erfuhr, dass dieses Unglücklichsein genau den gleichen Ursprung hatte wie sein eigenes: Die Sehnsucht nach mehr. Die für sie genauso unerfüllt blieb wie für ihn. Doch während sie noch lange liegen blieb und ihren traurigen Gedanken nachhing, machte er innerlich einen Haken hinter diese Sache und wandte sich der nächsten zu: seiner Mission. Die beginnen würde, sobald er die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte. Und hoffentlich schnell und reibungslos verlief. Er ging nicht davon aus, dass es heute bereits Opfer und Täter geben würde. Doch er würde heute damit beginnen, ihre Schritte zu verfolgen, bis er ihren Lebensrhythmus gut genug kannte, um den richtigen Moment abpassen zu können. Und wenn dieser vorbei war, bekam er entweder einen neuen Auftrag oder eine weitere Ruhepause. Und egal, welches von beiden es war – es eröffnete ihm die Möglichkeit, da weiterzumachen, wo er soeben aufgehört hatte. An einem anderen Ort. Mit einer anderen Frau.
Nils lag auf dem Bett und schaute an die Decke. Geraldine lag neben ihm und schaute ihn an:
„Das ist totaler Mist ist, was wir hier tun.“
Er wandte sich ihr zu: „Schon wieder? Wir haben keinen Sex.“
„Ja, wir haben keinen Sex. Ungefähr genauso, wie Bill Gates damals keinen Sex hatte.“
„Bill Gates? Mit seinem Computer?“
„Äh...“ Geraldine blinzelte verwirrt, „nein – mit seiner Assistentin.“
„Ähm... das war Bill Clinton. Bill Gates ist der von Windows.“
„Ach... was weiß ich.“ brummte Geraldine genervt, „aber du weißt, was ich meine.“
„Nicht wirklich. Wir haben keine Zigarren und...“
„Mensch, Nils. Tu nicht so dämlich.“
„Ja, ich weiß, was du meinst.“ beruhigte er sie, „aber ich weiß nicht, warum du dich aufregst.“
„Weil ich mir vorkomme, als würden wir Gott an der Nase herumführen.“
„Weil wir keinen Sex haben.“
„Weil wir Sachen machen, die dem so nahe kommen wie... das ist, wie wenn wir uns nicht küssen dürften und dann küssen wir uns nur nicht auf den Mund aber überall anders hin und sagen, das stimmt so.“
„Hm...“ Nils brauchte einen Moment, bis er ihrem Gedankengang gefolgt war, „okay. Du willst also, dass wir es sein lassen.“
„Wollen? Nein. Aber ich habe ein schlechtes Gewissen dabei.“
Nils seufzte laut. Diese Diskussion kannte er bereits. Und wusste genau, wo sie hinführen würde. Sie würde jammern, dass sie sich unsicher war. Er würde sagen, dass er sich sicher war. Sie würde gehen, weil sie überlegen musste. Und dann zurückkehren und genauso weitermachen wie zuvor.
Womit er wieder bekam, was er von Anfang an gewollt hatte. Allerdings nur so lange, bis das Ganze von vorne losging. So machte das keinen Spaß.
Und das war genau das, was es machen sollte. Also traf er seine Entscheidung:
„Dann lassen wir es sein. Wollen oder nicht.“
Geraldine setzte sich auf: „Einfach so?“
„Einfach so.“ bestätigte er.
„Das kannst du?“
„Das wird sich zeigen. Und du?“
„Ja... genauso.“
Er sah ihr an, dass sie unglücklich war. Ein Gefühl, das sie gemeinsam hatten.
„Sollen wir uns entschuldigen?“ fragte er.
„Hä?“
„Bei Gott.“
„Oh.“ Geraldine nickte, „ja. Das wäre besser, oder?“
„Willst du?“
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll...“
Nils nahm ihre Hände zwischen seine, schürzte die Lippen und nickte dann:
„Okay... dann ich: Herr, wir lieben uns. Das siehst du sicherlich, denn du kannst in unsere Herzen schauen. Also weißt du auch, wie groß unsere Sehnsucht ist. Und manchmal, da übermannt es uns. Brav sein klingt gut.
Aber es ist schwer. Und auch wenn wir strenggenommen sagen können, dass wir keine der Regeln verletzt haben, so wie sie in der Bibel stehen, ist es wahrscheinlich trotzdem nicht ganz richtig, was wir hier tun. Also werden wir es bleiben lassen. Und dafür musst du uns ganz viel Kraft geben, denn von alleine packen wir das nicht. Und ich bitte dich, dass du uns verzeihst, dass wir versucht haben, irgendwelche unserer Meinung nach vorhandenen Hintertürchen auszunutzen. Das ist sicherlich nicht der Sinn der Sache und es tut uns sehr leid. Ab jetzt soll das anders laufen. Bitte unterstütz uns dabei. Amen.“
„Amen.“ Geraldine seufzte.
Nils sah sie an: „Besser?“
„Ja, auf jeden Fall. Und: Nein, beim besten Willen nicht.“
„Ja... ich weiß genau, was du meinst.“ Nils lächelte sie an. Das fiel ihm nicht schwer, denn ihr Gesicht brachte ihn immer zum Lächeln. Doch tief innen drin war er frustriert. Weil sie gerade einen großen Schritt getan hatten. In eine Richtung, in die er nicht wollte. Was Geraldine allerdings entweder nicht merkte oder nicht merken wollte.
„Die Blumen sind wunderschön.“ flüsterte sie.
„Der Anlass ist traurig.“ murmelte er.
„Naja... traurig. Ich sag mal: Arbeiten gehört zum normalen Leben dazu.“
„Du arbeitest nicht.“
„Ich würde gerne. Aber irgendwie...“ Sie brach ab und Nils gab ihr einen Kuss. „Vielleicht soll es einfach nicht sein.“ überlegte sie anschließend.
„Dann hättest du gar keine Schüler.“ entgegnete er.
„Ich habe einen Schüler.“ Geraldine hielt den Zeigefinger hoch, „einen einzigen.“
„Der regelmäßig kommt.“
„Ja, das tut er. Regelmäßig. Aber begrenzt. Jedes Mal warte ich darauf, dass er sagt ‚Heute ist das letzte Mal‘.“
„Dann wird jemand anders kommen.“ ermunterte Nils sie, „gib die Hoffnung nicht auf.“
„Das ist es nicht. Es ist mehr so ein Gefühl, als soll es einfach nicht sein.“
„Du meinst, von Gott aus?“
„Ja.“ Geraldine wiegte den Kopf hin und her, „er hat einen Job für mich. Mit dem ich halt kein Geld verdienen kann. Aber er versorgt mich trotzdem.
Durch andere Menschen.“
„Und dein Job ist mehr für dein Gewissen.“ folgerte Nils.
„So in etwa.“
„Nun ja... im Grunde ist es ja einfach: Wenn du keine Schüler mehr kriegst, kriegst du keine mehr.“
„Ja, das ist wirklich sehr einfach.“ Geraldine brummte leise.
„Und dann hast du weiterhin jeden Tag frei. Und ich nicht.“
„Du könntest kündigen.“ schlug sie vor.
„Super Idee.“ Nils tippte sich an die Stirn, „Wohnung? Weg. Auto? Weg.“
„Wir haben genug Geld. Da bleibt noch was für dich.“
„Ist das wirklich das, wie du dir dein restliches Leben vorstellst? Dass du bei Christopher im Haus wohnst und dein Essen von Spendengeldern bezahlst?“
„Nun...“ Geraldine biss sich auf die Lippen, „ersteres muss sicher nicht für immer sein. Letzteres... das machen viele. Gerade im christlichen Bereich.“
„Schon richtig.“ stimmte Nils zu, „aber... ich denke schon, dass es nicht schlecht ist, dass ich einen normalen Job habe.“
„Mein Job ist nicht normal?“
„Der, den du studiert hast? Ja. Der, den du machst? Nein.“
„Okay. Sehe ich ein.“ Geraldine ließ sich zurück auf das Kissen sinken, „wie wird das denn dann laufen? Musst du irgendwann wieder ins Ausland?“
„Nein. Wie gesagt: Ich habe eine neue Position. Und lasse mich auf keine Rückänderung ein. Ich bleibe hier. Grundsätzlich. Natürlich muss ich ab und zu mal wohin fahren. Aber das ist dann innerhalb von Deutschland.
Und nur mal ein paar Tage.“
„Das klingt gut. Solange du standhaft bleibst.“
„Oh, das werde ich.“ versicherte er, doch Geraldine hakte trotzdem nach:
„Sicher?“
„Ich hab doch dich.“
Geraldine lächelte ihn an: „Du meinst, ich mache dir Mut?“
„Du machst mir Angst.“ erwiderte er und Geraldine fuhr hoch:
„Bitte?“
„Was du mit mir machst, wenn ich einknicke.“
„Oh. Ah.“ Es dämmerte ihr, dass das ein Scherz hatte sein sollen, „hm... ja.
Sehr gutes Argument. Weiter so.“
Nils lachte und Geraldine kuschelte sich an ihn. Gegen Abend verabschiedete sie sich und fuhr zu Christopher, wo sie – ihren riesigen Blumenstrauß in der Hand – im Haus verschwand und sich kurze Zeit später in ihrem Zimmer aufs Bett fallen ließ.
Der Mann, der früher als Sven bekannt gewesen war, saß auf der gegenüberliegenden Straßenseite in seinem Auto und beobachtete das Haus, bis das Licht in ihrem Zimmer schließlich erlosch. Es hatte ihn schon ein wenig erstaunt, als er ihr am Morgen von hier bis zu sich nach Hause gefolgt war und einen schrecklichen Moment lang hatte er befürchtet, dass sie über ihn Bescheid wusste. Doch dann waren ihm die Geräusche wieder in den Sinn gekommen, die er manchmal aus der Nachbarwohnung zu hören bekam und er hatte sich entspannt. Wenn der Mann von nebenan ihr Freund war, war das zwar ein sehr seltsamer Zufall, es machte seine Arbeit aber auch wesentlich einfacher. Schließlich hatte er nicht vor, ihnen über den Weg zu laufen. Sein Augenmerk lag von nun an darauf, komplett unbemerkt zu bleiben – erst recht, was seine Opfer anging. Und so bedeutete die Tatsache, dass er sich bei seiner Überwachung in sein eigenes Territorium begeben musste, für ihn einen zusätzlichen Ansporn, es richtig zu machen. Viele andere hätten angesichts dieser Tatsache sicherlich Angst bekommen – er sah es als Herausforderung. Und wenn es eines gab, was er mochte, dann waren das Herausforderungen. Mit diesem Gedanken fuhr er davon.
Zs Mutter war eigentlich immer eine fröhliche Frau gewesen. Selbst wenn sie schlechte Laune hatte, war sie dabei immer noch freundlicher als manch anderer im Normalzustand. Doch das Strahlen, das sie an diesem Tag zur Schau trug, stellte alles in den Schatten, woran sich Z erinnern konnte. Und der erstaunt-amüsierte Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders sagte ihm, dass er damit nicht alleine war. Natürlich hatte sie auch allen Grund zur Freude, denn ein Zusammentreffen dieser Art hatte es im Hause Zöllner noch nie gegeben. Beide Söhne mit ihren Partnerinnen. Zur gleichen Zeit am gleichen Tisch. Das war spektakulär und wundervoll – zwei Worte, die sie im Laufe der Begrüßung sehr inflationär gebrauchte. Was ihr aber niemand wirklich übelnahm. Auch Freddy war sichtlich erfreut ob dieser Entwicklung – vor allem, weil weder er noch seine Frau etwas davon geahnt hatten, dass es dazu kommen würde. Sowohl Z als auch Zach hatten ihnen nach ihrer Rückkehr aus Spanien einen Besuch abgestattet und beide hatten durchaus erzählt, dass sie sich gesehen und unterhalten hatten. Doch das Ausmaß dieses Treffens hatten sie zum damaligen Zeitpunkt ziemlich heruntergespielt und als im Laufe der folgenden Wochen nichts weiter geschah, waren Kathy und Freddy davon ausgegangen, dass sich diese Wandlung leider im Sande verlaufen hatte und es daher als Misserfolg abgehakt. Nun aber sahen sie sich mit nicht weniger als vier Überraschungsgästen konfrontiert, die sich definitiv untereinander abgesprochen hatten, um das Ganze wirklich funktionieren zu lassen.
Was natürlich das kleine, aber feine Problem mit sich brachte, dass sie nicht genug Essen im Haus hatten, um sechs Personen zu versorgen und nachdem sich der erste Trubel gelegt hatte, fiel das Kathy auch auf:
„Wir haben nur noch selten Besuch. Da ist die Vorratskammer nicht mehr so voll.“ entschuldigte sie sich, doch Zach klopfte ihr beruhigend auf die Schulter:
„Was wären wir für Gäste, wenn wir nichts mitgebracht hätten?“
„Äh... ganz normale Gäste?“
„Die sind aber auch angekündigt.“ bemerkte Z.
Freddy sah seine beiden Söhne an: „Ihr habt etwas mitgebracht?“
„Naja... ich nicht.“ Z grinste verlegen, „und Zach sicherlich auch nicht.
Schließlich wollen wir euch nicht vergiften. Dafür habt ihr nicht genug Geld.“
„Na herzlichen Dank.“ brummte Freddy und Kathy seufzte:
„Hätte nicht gedacht, dass ich darüber mal froh sein würde.“
Zach lachte. Wurde aber schnell wieder ernst: „Scherz beiseite: Wir haben beide das Glück, mit einer besseren Hälfte gesegnet zu sein, die davon etwas versteht...“
„...und unseren Eltern natürlich auch gefallen will.“ fügte Z hinzu und kicherte. Zach stimmte mit ein. Becka dagegen nicht:
„Wir sprechen uns nachher noch.“
„Oder besser gesagt: nicht.“ schloss sich Cheyenne an.
„Hm?“ Becka blinzelte, „hm... ja. Oder so.“
„Und das habt ihr wo versteckt?“ Freddy sah sich um, „in den Hosentaschen?“
„In den Handtaschen.“ witzelte Z.
„Im Auto.“ Zach deutete in Richtung Haustür, „wir wussten ja nicht, ob ihr da seid. Oder vielleicht anderen Besuch habt. Oder uns vielleicht nicht haben wollt.“
Kathy stemmte die Hände in die Hüften: „Also...“
„Und dann hättet ihr was damit gemacht?“ fragte Freddy im selben Moment.
„Es wieder mitgenommen.“ erwiderte Z, „und uns zu viert irgendwo hingesetzt.“
„Fast schade, dass wir es jetzt mit mehr Leuten teilen müssen.“ überlegte Zach augenzwinkernd.
Freddy hob drohend den Zeigefinger: „Vorsicht – das mit dem ‚Euch nicht haben wollen‘ kann immer noch passieren.“
„Den Satz muss ich mir merken.“ murmelte Becka und Cheyenne grinste Z an:
„Jetzt kriegst du es zurück.“
Z seufzte: „Das war erst der Anfang.“
„Davon bin ich überzeugt.“
Zur Besänftigung der leicht angewärmten weiblichen Gemüter gingen Z und Zach nach draußen, um die diversen Schüsseln und Dosen zu holen.
Und übertrumpften sich beim anschließenden Essen gegenseitig mit Lobeshymnen, bis Cheyenne schließlich dazwischenging und ihnen einen Riegel vorschob:
„Weniger reden, mehr essen.“
„Hm.“ Die beiden Brüder sahen sich an, „guter Gedanke.“
„Ja, vor allem, wenn es euch wirklich so schmeckt, wie ihr das behauptet.“
schaltete sich Becka ein.
„Aber das tut es.“ beteuerte Zach, „wirklich.“
„Ehrlich.“ schloss sich Z an.
„Bitte...“
Becka winkte ab: „Schon gut.“
Die Stimmung war so ausgelassen, dass es Freddy fast schon ein wenig so vorkam, als würde noch irgendetwas Schlimmes passieren. Wie die Ruhe vor dem Sturm oder das Fest vor dem Kampf. Aber das war nicht der Fall – im Gegenteil: Zach und Cheyenne hatten noch eine weitere gute Nachricht parat:
„Ihr seid die Ersten, die es erfahren.“ begann Zach mit einem Seitenblick auf seine Frau vorsichtig, „und wir bitten euch, damit sorgsam umzugehen.
Wegen...“
„...der Umstände.“ vollendete Cheyenne.
Z legte eine Hand auf den Mund: „Oh. Ich ahne was.“
„Dann mache ich keine großen Umwege.“ Zach nickte, „wir sind wieder schwanger.“
„Wir.“ wiederholte Becka amüsiert, „das heißt, du musst dich morgens auch übergeben?“
„Nein. Das heißt, er isst auch nachts Nutella aus dem Glas.“ Cheyenne schenkte ihrem Mann einen zuckersüßen Blick, den dieser liebevoll erwiderte.
Z nickte anerkennend: „Das klingt gut. Wobei letzteres ersteres allerdings auch herbeiführen könnte...“
„Da passe ich schon auf.“ erklärte Cheyenne, „dass er sich im Rahmen hält.“
„Und du mehr davon hast.“ vermutete Z.
„Natürlich. Ich esse ja auch für zwei.“
„Und ich nicht?“ brummte Zach gekränkt.
„Äh... nein.“
Z grinste seinen Bruder an: „Für wen solltest du denn essen?“
„Na für sie.“ Zach deutete auf Cheyenne und nahm dann ihre Hand, „für dich.“
„Öhm...“ Z lachte auf, „Mama, Papa – erklärt mir bitte nochmal, wie das genau läuft mit der Schwangerschaft. Nur, dass ich keine bösen Überraschungen erlebe, sollte es irgendwann mal...“
„Mein Sohn.“ Freddy sah Z ernst an, „ich fürchte, meine Weisheit hat ihr Ende ebenfalls gerade erreicht.“
„Gibt es dazu eine Erklärung?“ wandte sich Becka an Zach, „oder laberst du einfach nur Schrott.“
„Keine Erklärung.“ gab dieser zu.
„Wie überraschend.“
„Aber jetzt mal zurück zum Anfang.“ bat Kathy, „ich finde das wundervoll.
Ich habe so oft an euch gedacht. Und für euch gebetet. In dieser schlimmen Zeit. Ich bin so froh, dass ihr da jetzt einen neuen Lichtblick haben dürft.“
„Nun, das sind wir auch.“ pflichtete Cheyenne ihr bei, „ich meine... es ging auch vorher schon wieder besser. Aber... so ist es noch schöner.“
„Aber... ist das nicht gefährlich? So kurz danach?“ Becka sah ein wenig beunruhigt drein.
„Wie meinst du das?“
„Na... ich habe mal gehört, dass... dass der Körper sich erst wieder normalisieren muss. Und es besser ist, eine Weile zu warten.“
Cheyenne schüttelte den Kopf: „Wir haben uns erkundigt – mach dir da mal keine Sorgen. Das ist das Erste, was die Ärzte einem sagen.“
„Sobald man fähig ist, ihnen zu diesem Thema zuzuhören.“ ergänzte Zach.
„Ja... wir haben auch Untersuchungen machen lassen. Vorher. Bevor wir es probiert haben. Es war und ist alles okay.“
Becka lächelte wieder: „Das freut mich. Dann beten wir alle, dass das so bleibt.“
„Hast du denn auch Untersuchungen machen lassen?“ Z sah seinen Bruder fragend an.
Dieser verschluckte sich und hustete: „Ich?“
„Na – du bist doch auch schwanger.“
„Äh...“
„Das... ist doch mal eine gute Idee.“ Cheyenne grinste breit, „du beim Frauenarzt auf dem Stuhl, wenn er mit den kalten Metallgeräten ankommt.“
„Wo genau sollten die denn dann hin?“ fragte Zach und bereute es sofort.
Schließlich saß Z mit am Tisch:
„Also so auf Anhieb würde mir da nur eine Möglichkeit einfallen...“
„Wie gut, dass wir alle noch nicht mit essen fertig sind.“ ging Becka dazwischen, bevor es weiter ausarten konnte.
Cheyenne nickte – wenn auch fast ein wenig enttäuscht: „Auch ein Argument. Aber die Vorstellung gefällt mir.“
„Es gefällt dir, mich zu quälen?“ Zach blinzelte entgeistert.
„Es gefällt mir, dass du miterlebst, was es bedeutet.“ korrigierte sie.
„Okay. Aber ich tue mein Bestes.“
Ein seltsamer Ausdruck erschien auf Cheyennes Gesicht: „Wenn du nicht gerade im Keller bist und aufnimmst.“
Zach errötete leicht: „Na so oft ist das doch auch wieder...“
„Du machst wieder Musik?“ fragte Kathy erfreut, ging allerdings zunächst unter:
„...und außerdem muss ich die Rechnungen...“
„Wann ist es denn fertig?“ fragte sie ein wenig lauter.
„Bald.“ murmelte Zach abwesend.
Cheyenne sah ihn anklagend an: „Du bist jeden Tag acht Stunden da unten.“
„Aber ich kann doch jederzeit... du musst dich doch nur...“ stotterte Zach, doch sie war noch nicht fertig:
„Und Rechnungen wirst du damit auch nicht bezahlen können.“
„Aber ich...“
„Äh... Stopp.“ Alle sahen Z an. Der erstmal gar nicht registrierte, dass er weiterreden musste. Schließlich machte Becka eine entsprechende Handbewegung und er fuhr fort: „Ich sehe gerade zwei Möglichkeiten: Erstens – wenn ihr das nicht mit uns allen zusammen ausdiskutieren wollt, verschiebt ihr die komplette Diskussion auf hinterher. Oder zweitens – ihr erklärt euch.“
Zach verschränkte die Arme. „Wegen mir.“ sagte er, dann aber nichts mehr.
Weswegen Cheyenne die Erklärung übernahm:
„Zach hat neue Songs geschrieben. Über die letzten Monate. Sehr persönlich. Sehr ergreifend. Aber als er der Plattenfirma vorab die Texte geschickt hat, haben sie gleich gesagt, dass sie das nicht verlegen werden.
Weil es zu negativ ist. In Bezug auf Gott. Aber Zach hier hat sich entschieden, die Sachen trotzdem aufzunehmen. Und nun kommt jeden Tag die komplette Band – die alten Jungs von früher, wohlgemerkt, die die Plattenfirma schon vor ewigen Jahren rausgeworfen hat – und sie proben und testen und testen und proben und nehmen es auf und löschen es wieder und nehmen es neu auf. Und so weiter und so weiter. Und am Ende wird es nie jemand zu hören kriegen und Geld verdienen wird damit auch keiner.“
„Ist das sowas wie das, was du in Spanien geschrieben hast?“ erkundigte sich Z neugierig.
Zach nickte: „Ja, das ist auch dabei.“
„Das fand ich gut. Bis auf ein paar...“
„Ich habe deine Kritikpunkte – zu deinem Erstaunen – wirklich bearbeitet.“
Z lächelte: „Zu meinem Erstaunen, da hast du Recht.“
„Jetzt ermutige ihn doch nicht auch noch.“ fuhr Cheyenne ihn an.
„Ich denke doch nur... wenn das die Musik ist, die er jetzt machen will...“
„Wir kriegen ein Kind.“
„Und dafür brauchen sie Geld.“ kam Becka ihr zur Hilfe, „das ist doch wichtiger als der eigene Stolz.“
„Okay.“ Zach richtete sich auf, „bevor das jetzt hier total aus den Fugen gerät und wir am Ende zwei Ehe... Tschuldigung... Beziehungskrisen mit nach Hause nehmen: Keiner braucht sich Sorgen zu machen. Ich nehme nicht umsonst auf und ich werde damit auch Geld verdienen.“
Alle sahen ihn erstaunt an. Seine Frau am allermeisten: „Und wie?“
„Ich gehe damit woanders hin.“ erklärte er leichthin.
„Zu einer anderen Firma? Wie viele christliche Labels gibt es denn in Deutschland? Und wie viele davon werden anderer Meinung sein als...“
„Es ist kein christliches Label.“ unterbrach er.
Cheyenne klappte den Mund auf: „Kein... christliches...“
„Es ist?“ hängte Z sich an etwas anderem auf, „du hast schon eins?“
Zach nickte: „Ja.“
„Wo hast du das denn hergezaubert?“
„Anfragen gab es früher schon. Wenn man einen Namen hat in gewissen Kreisen, kommen immer mal wieder Leute auf einen zu. Bisher wollte ich diesen Schritt nicht gehen – hinaus in die säkulare Welt. Will ich auch jetzt eigentlich nicht. Aber das, was ich geschrieben habe, gehört gehört.“
Becka kratzte sich am Kopf: „Hä?“
„Soll gehört werden.“
„Ah.“ nickte sie.
„Das ist wichtig.“ fuhr Zach fort, „bei den Christen dürfen immer nur die netten, schönen Sachen gespielt werden. Wenn es kritisch wird, wird es kritisch.“
„Na, du hast aber heute auch die Wortspieltablette gefrühstückt.“ brummte Cheyenne – immer noch schlecht gelaunt.
„Wortspieltablette.“ Zach kicherte, „das muss ich mir merken.“
„Wenn du es verwendest, bekommt sie was ab.“ bemerkte Z.
„Ich danke ihr im Booklet.“
„Unter 1.000 anderen.“
„Höchstens 100.“
„Moment.“ Becka wollte zurück zum eigentlichen Thema, „du verhandelst also schon.“
„Ja.“ Zach sah seiner Frau nun direkt in die Augen, „nach der Absage bin ich mit den Texten zu einigen Leuten, die ich mal kennengelernt habe. Und habe ihnen die Situation geschildert. Es gibt noch keinen schriftlichen Vertrag, daher habe ich auch noch nichts gesagt. Aber die Zeichen stehen gut. Und damit ich etwas vorweisen kann, wenn es wirklich konkret dazu kommt, nehmen wir fleißig auf. Denn das größte Problem ist immer die Finanzierung der Aufnahmen. Das ist das, woran die meisten Deals scheitern. Aber wenn wir die schon fertig haben...“
Cheyenne atmete tief ein: „Und du glaubst, das funktioniert?“
„Ich bin nicht der Erste, der aus dem christlichen Bereich kommt. Das ist durchaus eine gängige Praxis. Und meine Texte sind ja auch nicht so abgefahren, dass sich alle Leute am Kopf kratzen und fragen ‚Was singt der da?‘. Ich denke schon, dass sich viele damit werden identifizieren können.
Es geht ja um vollkommen menschliche Probleme.“
„Ich bin sprachlos.“
„Hoffentlich nicht allzu lange.“ Zach streichelte ihr über die Wange, „du sollst ja auch noch singen.“
Cheyenne zuckte zusammen: „Hier? Heute?“
„Auf dem Album.“ berichtigte er.
„Oh. Und das hättest du mich wann genau gefragt?“
„Bei der letzten sich bietenden Gelegenheit.“
„Wunderbar.“ schnaubte sie, „warum?“
„Weil ich gemerkt habe, dass du ungehalten bist. Und ich dir daher erst die fertigen Songs zeigen wollte.“
Sie schüttelte seufzend den Kopf: „Ich verstehe den Ablauf noch nicht ganz.
Du weißt, dass ich sauer bin, sagst aber nichts, sondern wartest ab und...
hä?“
„Ich wollte nicht, dass du mich für einen Träumer hältst.“ erklärte Zach,
„daher musste ich erst was in der Hand haben. Und dafür brauche ich die Aufnahmen.“
„Du nimmst es also in Kauf, dass ich über einen längeren Zeitraum mit deinem Verhalten nicht klarkomme, damit du es mir hinterher besser erklären kannst.“
Zach wiegte den Kopf hin und her: „So in etwa.“
Sie seufzte erneut: „Du bist ein seltsamer Mensch.“
„Aber du liebst mich.“ Es klang fast wie eine Frage, daher sparte sich Cheyenne jegliche bissige Bemerkung:
„Aber ich liebe dich.“
Becka schielte zu Z hinüber: „Irgendwie komme ich nicht umhin, eine gewisse Ähnlichkeit festzustellen...“
„Und jetzt rate mal, von wem sie das haben...“ flüsterte Kathy.
„He...“ machten Z und sein Vater gleichzeitig und alle mussten lachen.
„Wir freuen uns für euch.“ versuchte Kathy, die Situation ein wenig zu beruhigen, „und wir hoffen, dass alles gut geht.“
„Und vor allem, dass ihr nicht abhebt, wenn es wirklich alles klappt.“
schloss Z sich an.
„Das war ja klar, dass du wieder...“ Becka schenkte ihm einen verärgerten Blick, doch Z winkte ab:
„Nein, Zach versteht mich.“
„Ja, magst du mir zwar nicht glauben, aber das tue ich wirklich.“ bestätigte dieser, „und er hat vollkommen Recht: Ich habe einen Hang dazu, mich mitreißen zu lassen. Aber das ist ja das Schöne daran, dass wir zeitgleich ein Kind kriegen. Es gibt sicherlich kaum etwas, das einen so auf dem Boden hält wie schlaflose Nächte und stinkende Windeln.“
„Wem sagst du das...“ kam es von Freddy.
„Oder dich dazu bringt, möglichst viel Zeit auf Tour, anstatt zuhause zu verbringen.“ überlegte Z, worauf Cheyenne sofort ansprang:
„Das wird er bestimmt nicht tun.“
„Nein, das werde ich nicht tun.“ stimmte Zach schnell zu.
Es war schon erstaunlich, wie jede gefährliche Wendung, die die Unterhaltung zu nehmen drohte, von irgendeinem der Beteiligten abgefangen wurde und wie alle es schafften, vollkommen ruhig und friedlich zu bleiben. Z genoss es in vollen Zügen. So hatte er sich seine Familie immer gewünscht. Und nun hatte er das. Und hoffte inbrünstig, dass sie so blieb.
Es war schon spät, als Becka und er sich auf den Heimweg machten. Er setzte sie zuhause ab und konnte auch in ihren Augen Freude über den neuen Zusammenhalt in seiner Familie lesen. Dann fuhr er nach Hause und ging mit einem wohligen Gefühl im Bauch ins Bett.
Der Mann, der früher als Sven bekannt gewesen war, startete sein Auto und machte sich ebenfalls auf den Heimweg. So wie es aussah, hatte er heute auf einen Schlag die komplette Familie seines männlichen Opfers kennengelernt. Das war gut, denn so hatte er bereits einen gewissen Überblick, wo er Zachäus eventuell finden konnte, wenn er nicht zuhause war. Wo Zachäus wohnte, wusste er seit dem Vorabend, als er ihm vom Haus des Pfarrers dorthin gefolgt war; wo seine Freundin wohnte, seit heute Mittag, als er sie abgeholt hatte. Weswegen er auch kurz überlegt hatte, bei ihrem Aufbruch am Abend seinem Bruder und dessen Frau zu folgen.
Er hatte sich dagegen entschieden und dies im Nachhinein bereut, denn Zachäus hatte die gleiche Route genommen wir auf dem Hinweg. So war er nicht komplett zufrieden, als er zuhause eintraf – aber dennoch zufrieden genug, um mit einem positiven Gefühl ins Bett zu gehen.
Die inneren und äußeren Engel von Zach und Cheyenne hatten den Nachmittag mit Spannung verfolgt. Sie waren seit der Geburt der beiden auf ihren Posten und kannten daher alle Gefahren, die ein Familientreffen bei den Zöllners in der Vergangenheit mit sich gebracht hatte. Und nach so vielen Jahren Pause war es trotz all der positiven Entwicklungen in der letzten Zeit nicht selbstverständlich, dass es diesmal besser ablief. Doch sie hatten die freudige Erfahrung machen dürfen, dass die Veränderungen der letzten Zeit auch hier positive Auswirkungen zeigten. Vor allem in Bezug auf das Baby hatten sie sich Sorgen gemacht. Übermäßiger Stress war in solch einer Situation gar nicht gut. Doch nicht nur, dass dieser Nachmittag keinen neuen Stress mit sich gebracht hatte, er hatte zudem auch noch den bereits vorhandenen Stress zwischen Cheyenne und Zach gelöst. Er hatte ihr endlich gebeichtet, was er vorhatte, und nun konnten sie das gemeinsam angehen – ohne schlechte Gefühle dabei. Blieb noch die Frage, ob sie dieses Mal von einem traumatischen Erlebnis verschont bleiben würden. Die Engel hatten sich diese Frage vom ersten Tag an gestellt und hätten sie natürlich auch gerne an höhere Instanzen weitergegeben. Doch sie wussten, dass sie darauf keine Antwort erhalten würden. Das große Mosaik der Weltengeschicke blieb nach wie vor dem Herrn vorbehalten. So mussten sie jeden Tag, an dem sie keine schlechten Nachrichten diesbezüglich erhielten, als einen weiteren Tag mit guten Nachrichten nehmen. Und abwarten.
„Hallo schöne Frau.“
„Gleichfalls.“
„Hä?“ Steve hielt mitten in Bewegung, seine Jacke aufzuhängen, inne.
„Du sagst das seit fast 35 Jahren jedes Mal, wenn du nach Hause kommst.“
Katiana zuckte mit den Schultern, „ich dachte, ich sage mal was anderes.“
Er setzte sich neben sie auf die Couch: „Du findest das doof?“
„Naja...“ Sie ließ es in der Luft hängen.
Steve sah sie nachdenklich an: „Ich habe letztens etwas Interessantes gelesen.“
„Nämlich?“
„Frauen stehen im Allgemeinen auf Partner etwa im gleichen Alter. Und Männer stehen grundsätzlich auf Frauen Mitte 20.“
„Aha.“ Katiana zog eine Schnute, „und? Hast du eine Freundin?“
„Nein.“
„Aber du willst mir damit etwas sagen.“ vermutete sie.
„Wie dir schon an der reinen Mathematik auffallen sollte, schließt die Tatsache, dass ich das seit 35 Jahren sage, die Möglichkeit aus, dass du Mitte
20 sein könntest. Trotzdem sage ich es noch. Vielleicht ist es immer das Gleiche. Aber der Inhalt ist das, was zählt.“
„Jetzt bin ich beschämt.“ Katiana biss sich auf die Lippen.
„Das solltest du auch sein.“ erwiderte Steve sanft – und mit einem Lächeln.
„Aber muss ich denn wirklich immer gleich antworten?“ nahm sie den ursprünglichen Faden wieder auf.
„Nein. Ich mache das nicht wegen deiner Antwort. Sondern damit du es hörst. Und hoffentlich auch glaubst.“
„Ich glaube das, keine Angst.“
Er hob die Hände: „Dann sag einfach irgendwas Nettes.“
„Einfach irgendwas Nettes.“ sagte sie.
„Haha.“ machte Steve, musste dann aber doch lachen.
„Das habe ich mir abgeschaut.“ erklärte Katiana.
„Und ich kann mir auch vorstellen, von wem.“ schmunzelte er.
„Nicht schwer sicherlich.“
Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss: „Wie war denn dein Tag?“
„Gut. Anstrengend. Aber gut.“
„Und musst du heute Abend nochmal weg?“
„Nein. Und du auch nicht.“ fügte sie hinzu.
Steve zog die Brauen hoch: „So?“
„Dein Seelsorgetermin hat abgesagt.“
„Gut für mich. Schlecht für ihn.“
„Er ist Anwalt. Er hat sicher eine Menge zu tun.“
„Wahrscheinlich weniger mit seiner Arbeit als mit seinem Privatleben.“
überlegte Steve, „aber okay – dann haben wir zumindest Zeit, mal die Woche komplett durchzuschauen. Das schaffen wir viel zu selten in letzter Zeit und ich finde das eigentlich ganz gut, einen gewissen Überblick zu haben und nicht jeden Abend fragen zu müssen.“
„Da stimme ich dir zu.“
„Na, dann leg mal los.“
Katiana griff nach ihrem Kalender und schlug ihn auf: „Ich habe morgen am frühen Abend ein Gebetstreffen, aber da bin ich wahrscheinlich schon fast wieder zurück, wenn du nach Hause kommst. Am Mittwoch würde ich gerne mal wieder in den Hauskreis – sofern Christopher nicht anruft, dass wir zu ihrem Treffen kommen sollen.“
„Das hat er doch noch nie getan.“
„Na, wenn was Besonderes war, schon mal.“
„Okay, ja, okay.“
„Donnerstag habe ich nichts...“ fuhr sie fort, „...und das würde ich auch gerne so lassen. Freitag am Nachmittag kommt Monique. Das hatten wir verabredet, falls du...“
„Ich habe es noch im Kopf.“ winkte Steve ab.
„Gut. Samstag ist der letzte Teil vom Gabenseminar. Da muss ich allerdings nichts mehr machen, da würde ich einfach nur so hingehen. Falls Fragen kommen. Und Sonntag hätte ich nichts.“
„Reicht doch auch.“ Steve seufzte und zog nun seinerseits sein Handy hervor, „ich habe morgen nichts. Mittwoch Hauskreis finde ich gut.
Donnerstag könnte ich mit Jakob zu einer Veranstaltung in Hanau fahren, wir können den Abend aber auch einfach mal frei machen...“
„Das können wir auch heute. Mach du das mal.“
„Okay. Freitag habe ich durchaus auf dem Schirm. Samstag im Übrigen auch, denn – wie du dich vielleicht von den letzten neun Samstagen erinnern wirst – auch ich war bei diesem Seminar und habe mitgearbeitet, was ich im Übrigen auch an diesem Samstag wieder tun werde. Im Gegensatz zu anderen Leuten.“
„Angeber.“ brummte Katiana.
„Immer wieder gerne. Und Sonntag hätte ich auch nichts. Was heißt, dass du dir was ausdenken kannst, was wir machen.“
„Oh – bin ich dran?“ Katiana lächelte erfreut.
„Ja. Denke ich schon. Das letzte Mal war vorletzten Sonntag, da waren wir am Rhein.“
„Richtig. Das war deine Idee.“
Steve legte den Kopf schief: „Sagte sie voller Begeisterung.“
„Ich wünschte manchmal einfach, du würdest deine Vorschläge dem Wetter anpassen.“
„Konnte ich doch nicht wissen, dass es in Strömen regnen würde.“
„Nein.“ Katiana schüttelte vehement den Kopf, „nein, das kann man nicht wissen. Im Winter.“
„Im Winter schneit es.“ widersprach Steve.
„In welchem Kinderbuch lebst du denn?“
„Im Taunus.“
„Ja, im Taunus schneit es. Aber wir waren nicht im Taunus. Wir waren am Rhein. Wir hätten in den Taunus fahren können.“
„Können wir ja am Sonntag machen.“ schlug Steve vor.
„Das ist eine gute Idee. Am Sonntag fahren wir auf den Feldberg.“
Steve kniff die Augen zusammen: „Das ist aber nicht der Taunus.“
„Natürlich ist das der Taunus. Und dort ist die Chance auf Schnee definitiv am höchsten.“
„Nun gut – das lasse ich gelten. Dann hätten wir die Woche ja durch. Und jetzt?“
Katiana deutete in Richtung Küche: „Essen?“
„Gerne.“
„Gemütlich?“
Steve lächelte: „Sehr gerne.“
„Wie gemütlich? Schlafanzug, Wärmflasche, Bett?“
„Nee, da schlafe ich ein.“
„Dann?“
„Hm... Schlafanzug, Kerzen, Wein, Couch, Decke.“
„Chips.“ ergänzte Katiana.
„Ja...“ seufzte Steve, „und Chips natürlich.“
„Du bist dagegen?“
„Das Geräusch... ist nicht gemütlich.“
„Aber wenn wir sie beide essen, stört es nicht.“ versuchte sie, ihn zu überreden.
„Ich kann keine Chips essen.“ entgegnete er entsetzt, „schau dir mal meinen Bauch an.“
Das tat sie: „Das tue ich. Sehr regelmäßig. Da ist nichts dran auszusetzen.“
„Bist du wirklich so anspruchslos?“
„Ich stehe halt nicht auf Männer Mitte 20, sondern auf Männer in meinem Alter. Da ist das so.“
„Und die Tatsache, dass ich die Motivation habe, daran etwas zu machen...“
„Wenn du etwas tun willst, dann mach mehr Sport.“ erklärte Katiana trocken und Steve heulte auf:
„Sport?“
„So schlimm?“ Sie blinzelte verdutzt.
„Ich bewege mich so viel den ganzen Tag.“ maulte er.
„Bewegung ist nicht gleich Bewegung.“
„Was soll das denn heißen?“
Sie stieß ihm mit dem Finger in den Bauch: „Wenn diese Bewegung ausreichen würde, hättest du das Problem nicht.“
„Du bist wirklich unglaublich.“ Er schüttelte resigniert den Kopf.
„So werde ich halt, wenn man versucht, mir meine Chips madig zu machen.“
„Das will ich doch gar nicht.“
„Dann sei still und iss mit.“ Sie schenkte ihm ihr beleidigstes Gesicht und Steve musste sich zurückhalten, nicht laut loszulachen:
„Na gut. Mach ich ja schon.“
„Und jetzt wirds gemütlich. Auf der Stelle.“ forderte sie.
Immer noch kopfschüttelnd erhob sich Steve und ging in die Küche: „Jaja...“
Und es wurde wirklich sehr gemütlich. Bei ihrer Arbeit und all den Aufgaben in der Gemeinde kam es nicht allzu oft vor, dass sie sich zusammen den kompletten Abend hinsetzen konnten und auch das Telefon ließ sie diesmal in Ruhe, was zusätzlich für Entspannung sorgte. Um kurz nach zwei wachte Katiana auf der Couch auf und stellte fest, dass sie beide eingeschlafen waren. Die Kerzen waren heruntergebrannt und das Wohnzimmer vollkommen dunkel.
„Steve?“ flüsterte sie.
„Hm...?“ machte dieser schläfrig, „aufstehen?“
„Ja.“
„Schon?“
„Nur kurz. Zum Hinlegen.“
„Hm?“
„Von der Couch ins Bett. Ist besser für den Rücken.“
„Jaja...“
Katiana war sich relativ sicher, dass Steve kein Wort verstanden hatte. Er hatte wirklich einen sehr tiefen Schlaf. Aber sie schaffte es, ihn zum Aufstehen zu bewegen und gemeinsam tappten sie durch die dunkle Wohnung ins Schlafzimmer – wobei sie natürlich beide auf dem Weg befindlichen Türrahmen mitnahmen. Dort angekommen kippte sie Steve ins Bett und er schlief schon wieder tief und fest, als sie ihm die Decke bis zum Kinn zog. Dann legte sie sich neben ihn und schlief binnen weniger Minuten ebenfalls wieder ein.
Am nächsten Morgen wurde sie vom Wecker geweckt. Wie immer viel zu früh – zumindest fühlte es sich so an. In Wirklichkeit war es natürlich genau die richtige Zeit. Steve neben ihr stöhnte und hämmerte genervt auf den Knopf, der das Piepen beendete. Auch er musste aufstehen und auch er hatte keine Lust dazu. Der Gedanke, der ihr in den letzten Monaten sehr oft in solchen Momenten gekommen war, huschte auch heute wieder durch ihren Kopf: Ich wünschte, wir wären schon in Rente. Bis dahin hatten sie noch einige Jahre und später, wenn sie beide richtig wach waren, würden sie sich sicherlich auch wieder bestätigen, dass sie es nicht eilig damit hatten, älter zu werden. Doch in diesem ersten Moment des Tages sehnte sie sich immer wieder danach, diesen Punkt endlich zu erreichen.
Genauso kam es dann auch: Steve motzte, als sie ihn schließlich aus dem Bett drückte, dass er ins Bad ging und als sie zwanzig Minuten später dran war, hätte sie am liebsten auch gemotzt und ließ es nur bleiben, weil keiner mehr da war, der es hätte hören können. Während des Frühstücks wurden sie langsam wacher und fröhlicher und als sie sich eine Stunde später voneinander verabschiedeten, war die Welt schon wieder in Ordnung.
Zumindest würde sie das bis zum nächsten Morgen sein. Der Tag verlief unspektakulär und am Abend, als Katiana von ihrem Gebetstreffen zurückkam, saß Steve bereits auf der Couch.
„Wir haben einen weiteren Termin dazubekommen.“ verkündete er und ihre gute Laune bekam einen kräftigen Dämpfer:
„Muss das sein? Was denn? Wann denn?“
„Von Christopher. Am Samstagnachmittag.“
„Ein Einsatz?“
Steve schüttelte den Kopf: „Nein.“
„Nein?“ Sie blickte ihn erstaunt an.
„Sie wollen ein Auto kaufen gehen. Und wir sollen aussuchen helfen.“
Katiana schnaubte: „Weil wir uns damit auch so wahnsinnig gut auskennen.
„Mit großen Autos, in die viele Leute reinpassen, schon.“
„Gut, das mag sein.“
Ihr immer noch mürrischer Tonfall ließ Steve aufsehen: „Keine Lust?“
„Genug Termine.“
„Wird bestimmt lustig. Und es ist doch auch schön, dass sie an uns gedacht haben. Wir sind ja doch eher Außenstehende in der Gruppe...“
„Das ist auch in Ordnung so.“ erklärte Katiana bestimmt.
„Ich wollte mich auch nicht beschweren.“ gab Steve beschwichtigend zurück, „ich finde es nur gut, ein bisschen dabei zu sein. Nicht nur in den harten Momenten.“
„Ja...“ Sie ließ sich neben ihm auf die Couch fallen, „das hat auch was, das gebe ich zu.“
So waren Steve und Katiana am Samstag pünktlich zugegen, als sich die Gruppe auf den Weg zum Autohaus machte. Natürlich konnten sie mit dem Geld, das sie geschenkt bekommen hatten, keine Luxuskarosse kaufen – vor allem, wenn sie ein möglichst großes Fahrzeug haben wollten. Aber zur Not ließ sich eine Finanzierung einrichten und zudem brauchten sie auch keinen Neuwagen. Das zumindest waren Annies Hauptargumente, als sie sich nach ihrer Ankunft zielstrebig in Richtung eines schwarzen SUVs aufmachte. Z hielt sie jedoch zurück:
„Wir kaufen das Auto, um damit weite Strecken zu fahren.“
„Schon. Aber ja nicht jeden Tag. Bisher hatten wir zwischen unseren Einsätzen einen Abstand von ein bis zwei Wochen. Selbst wenn es mehr wird... ich glaube nicht, dass wir jeden Tag durch Deutschland düsen müssen. Und für alles andere haben wir ja eigene Autos.“
„Okay. Sehe ich ein.“
„Das heißt aber auch, dass wir über einen Diesel nachdenken sollten.“
schaltete sich Christopher ein.
Annie drehte sich zu ihm um: „Weil?“
„Die besser geeignet sind, wenn man eher lange Strecken fährt. Und das Benzin ist günstiger.“
„Naja... wir kaufen das Auto ja auf Verdacht.“ überlegte Geraldine.
Z runzelte die Stirn: „Soll heißen?“
„Wir mussten zwei Mal etwas weiter fahren...“
„Etwas...“ murmelte Annie dazwischen.
„Du, im Gegensatz zu manch anderen Ländern...“
Sie winkte ab: „Mach weiter.“
„Worauf ich hinauswill.“ Geraldine sah in die Runde, „wir haben keinen Beweis, dass alle unsere Einsätze – oder zumindest viele – ab jetzt weiter weg stattfinden. Das ist von bisher... sieben? acht? Mal zwei Mal vorgekommen.“
„Und wird sicherlich noch öfter vorkommen.“ ging Annie dagegen.
„Ja, sicherlich. Aber in welcher Frequenz? Ich meine ja nur: Wir sollten uns nicht gleich als Vielfahrer einstufen.“
„Ist das wirklich so relevant?“ kam es von Christopher, „selbst wenn wir nur ein Mal pro Woche 30 Kilometer fahren, reicht das. Es geht ja nur darum, dass ein Diesel nichts für Leute ist, die jeden Tag morgens fünf Kilometer zur Arbeit fahren und abends fünf Kilometer zurück.“
„Wisst ihr, was ich denke?“ machte sich Steve bemerkbar.
Geraldine sah ihn an: „Nein, was denkst du?“
„Wir sollten uns einfach mal umschauen, was die hier so haben.“
„Genau das wollte ich ja gerade tun, als ich so unsanft...“ Annie nickte in Richtung Z, der die Hände hob:
„...verbal...“
Annie streckte ihm die Zunge heraus. Doch Z konterte:
„Du musst ja nicht gleich mit dem Teuersten anfangen.“
„Warum nicht?“ fragte sie beleidigt.
„Weil ich dich gut genug kenne, um zu wissen, dass du danach – wenn er dir erstmal gefällt – bei jedem anderen sagen wirst ‚Ich will aber den da hinten‘.“
Geraldine zuckte die Achseln: „Dann wird sie halt einfach überstimmt.“
Z lachte auf: „Hast du schonmal versucht, Annie zu überstimmen?“
„Hm... versucht, ja.“
„Und? Wie war das?“
„Gutes Argument.“ nickte Geraldine.
„Aber wir wissen doch noch gar nicht, was er kostet.“ beharrte Annie und schielte in Richtung des SUVs.
„Auf jeden Fall mehr als...“ setzte Z an, doch Christopher hatte genug:
„Okay, Stopp.“
Alle sahen ihn an: „Ja, Chef?“
„Wir hätten uns vorher zusammensetzen sollen.“ erklärte Christopher, was nur Schulterzucken hervorrief:
„Dafür ist es jetzt zu spät.“
„Wohl, ja. Sollen wir trotzdem versuchen, vernünftig zu sein?“
„Och...“ Annie tippte sich an die Unterlippe, „nö.“
„Bin ich auch dagegen.“ schloss sich Z an.
Christopher stampfte mit dem Fuß auf: „Dann bestimme ich das einfach.“
„Bitte?“ Z starrte ihn entgeistert an.
„Du hast mich Chef genannt – das reicht mir.“
„Mir reichts auch.“ erklärte Annie und wollte schon wieder davontraben, da hatte auch Katiana die Nase voll:
„Kinder... bitte.“
„Okay, okay.“ wehrte Annie ab.
„Also...“ Sie versammelten sich um Christopher, der zum Abzählen die Finger hob, „es gibt drei Kriterien, nach denen wir unsere Entscheidung fällen sollten. Erstens: Es muss groß genug sein, dass fünf Leute bequem drin Platz haben. Zweitens: Es muss sparsam genug sein, dass wir kein zu großes Loch in unser monatliches Spendenbudget reißen. Denn die Anschaffung ist ja nicht das Ende. Wir bezahlen ständig dafür. Drittens: Es muss unauffällig genug sein, dass man uns – euch – wenn möglich nicht damit wahrnimmt.“
„Also...“ ahmte Z ihn nach, „ersteres versteht sich von selbst, das danach durchaus auch noch. Aber das letzte...?“
„Wir starten einen Großangriff gegen die Mächte der Finsternis.“ führte Christopher aus, „ihr habt doch schon eure Erfahrungen gemacht, was es heißt, sich mit ihnen anzulegen. Da ist es sicher nicht hilfreich, wenn sie euch aus 50 Kilometern Entfernung kommen sehen und binnen einer Woche jeder Dämon weiß, in welchem Auto ihr sitzt.“
„Das können sie aber wissen, egal in welchem Auto...“ sinnierte Annie, doch Christopher sah das anders:
„Je mehr es davon gibt, desto...“
„Sehe ich ein.“ nickte Annie. Z dagegen schüttelte den Kopf:
„Ich nicht. Batman hat auch kein unauffälliges Auto. Das Batmobil ist...“
„Das Batmobil hat Maschinengewehre und Panzerglas.“ unterbrach Geraldine, „wir nicht.“
„Hilft auch beides nicht gegen Dämonen.“ warf Annie ein, ging damit aber unter, da Z im selben Moment sagte:
„Wäre aber cool.“
„Kostet aber extra.“ gab Christopher zurück.
Z grinste: „Sollen wir die Frau mal fragen, ob sie noch was drauflegt, damit wir...?“
„Wag dich, so einen Quatsch zu machen.“ Christopher hob drohend den Zeigefinger, „wir werden uns kein Batmobil bauen und auch kein Bondmobil und kein Bournemobil und kein... sucht euch einen anderen Helden, der mit ‚B‘ anfängt und hängt dann ‚mobil‘ dran.“
Z kratzte sich am Kopf: „Da fällt mir keiner ein.“
„Hört, hört.“ kicherte Geraldine.
„Und Bourne hatte nie ein eigenes Auto.“ fügte Z klugscheisserisch hinzu.
„Aber er beginnt mit ‚B‘.“ erwiderte Christopher.
„Das tut er. Im wahrsten Sinne des Wortes.“
Annie runzelte die Stirn: „Hä?“
„Egal.“
„Genau.“ stimmte Christopher zu, „egal. Also: Normales Auto. Z darf ihm einen Namen geben. Den können wir intern verwenden. Er wird nicht – ich wiederhole für die Schwerhörigen und die links-rein-rechts-raus-Kandidaten: nicht – in bunten Farben auf die Türen oder die Haube geschrieben. Ganz egal, was für einen tollen Schriftzug sich Z dafür auch ausdenken mag. Es soll so aussehen, wie alle anderen auch. Es soll fahren – möglichst leise und möglichst zuverlässig, dabei möglichst wenig verbrauchen, und im Großen und Ganzen einfach keine Mucken machen und uns – euch – dort hinbringen, wo ihr hinmüsst und auch wieder zurück.
Fertig.“
„Fertig.“ wiederholte Geraldine zufrieden.
Z blickte sich um: „Dann suchen wir dieses Auto mal.“
Auch die anderen ließen den Blick schweifen, bis Steve irgendwann fragte:
„Ist euch eigentlich was aufgefallen?“
Geraldine legte die Stirn in Falten: „Nein – was denn?“
Er wartete ab, ob jemand anders noch etwas sagen wollte, doch das war nicht der Fall und so fuhr er fort: „Das ist ein Autohaus.“
„Ja – und?“ Z sah ihn fragend an.
„Wo ist der nervige Verkäufer?“
„Der... wer?“
„Der nervige Verkäufer.“ wiederholte Steve, „den es in jedem Autohaus gibt und der immer nach vier Sekunden schon dasteht und genau weiß, was man braucht.“
„Du hast auch eine ganz offene Einstellung zu Leuten.“ bemerkte Annie amüsiert.
Steve legte den Kopf schief: „Es gibt Vorurteile, die man eigentlich immer erfüllt sieht.“
„Außer hier.“ Z drehte sich einmal im Kreis, doch es war weit und breit niemand zu sehen.
„Vielleicht, weil wir so viele sind.“ kicherte Geraldine, „da hat er Angst, dass wir einen Stadtbus wollen.“
„Das wäre doch eine Idee.“ Annie strahlte, „dann könnte Christopher auch immer mit. Und wir könnten uns eine Küche drin einrichten und einen Fernseher hinhängen und...“
„...und du fährst dann immer.“ unterbrach Geraldine sie lachend.
„Ich?“
„Au ja.“ Z war natürlich begeistert, „du kriegst dann so eine Mütze. Und rufst immer ‚Alles einsteigen‘ und ‚Nächster Halt... Mönchhofstraße‘.“
„Wenn du die lustigen Bewegungen zu den Notausgängen machst.“ Annie zwinkerte ihm zu.
„Äh... in einem Bus?“
„Warum denn nicht?“
„Wir sind weit, weit weg vom Thema.“ seufzte Christopher, „es lautet: Auto.“
Annie sah ihn an: „Schon eins gefunden?“
„Nein. Aber das mit dem Verkäufer macht mich wirklich stutzig.“
„Dann geh doch mal einen suchen.“ schlug Geraldine vor und zu ihrer Überraschung tat Christopher das wirklich. Es dauerte allerdings keine Minute, da stand er schon wieder vor ihnen:
„Die Tür ist zu.“
Z zog die Brauen hoch: „Weil...?“
„Die samstags nur bis 14 Uhr offen haben.“ brummte Christopher und erntete dafür eine Reihe großer Augen:
„Hier. In Frankfurt.“
„Hier in Frankfurt.“ nickte er.
Z schüttelte den Kopf: „Das ist ja zum Schießen.“
„Und was machen wir jetzt?“ fragte Geraldine.
„Leute.“ schaltete sich Steve wieder ein, „das ist nicht das einzige Autohaus in Frankfurt.“
„Ja...“ Geraldine schnippte mit den Fingern, „stimmt. Wohin dann?“
Z hob die Hände: „Kennt jemand was?“
„Nö.“ sagten mehrere gleichzeitig. So zog er sein Handy aus der Tasche:
„Dann... Internet.“
Beim nächsten Autohaus hatten sie mehr Glück. Natürlich hatten sie diesmal auch gleich mit nach den Öffnungszeiten geschaut und so war das nicht weiter verwunderlich. Und sie bekamen diesmal auch den von Steve so herbeigesehnten Verkäufer, der ihnen alle Wünsche von den Lippen ablas und sich zur Not pro Satz drei Mal um die eigene Achse drehte, wenn er am Verhalten seiner Gegenüber merkte, dass sie nicht damit einverstanden waren, wohin er gerade gedanklich unterwegs war. Was man durchaus als reife Leistung bezeichnen konnte, wenn man bedachte, dass sie zu sechst waren und ungefähr doppelt so viele verschiedene Meinungen vertraten. Nichtsdestotrotz machte er seine Sache bei allem Gerede gut genug, dass sie nach gar nicht allzu langer Zeit wirklich vor einem Auto standen, das zumindest auf der Vernunftsebene alle gesteckten Vorgaben erfüllte und auf der Wunschebene zumindest bei niemandem eine Grimasse hervorrief. So kamen sie schließlich zum Thema Preis und sowohl Christopher als auch Geraldine wappneten sich innerlich für die harten Verhandlungen, die nun wahrscheinlich folgen würden. Doch sie kamen nicht einmal dazu, den Mund zu öffnen, da hatte sich Katiana den armen Verkäufer bereits geschnappt und wanderte mit ihm in Richtung seines Schreibtisches zurück, von dem er bei ihrem Eintreten aufgesprungen war. Steve deutete den anderen, sie machen zu lassen und so blieben sie auf dem Hof. Als die beiden außer Sichtweite waren, flüsterte Steve:
„Glaubt mir – sie macht das schon.“
„Du sprichst aus Erfahrung?“ raunte Z zurück.
„30 Jahre Erfahrung. Ein Haus, neun Autos und mehr Möbel, Fernseher, Waschmaschinen und andere vergleichbare Geräte, als ich zu zählen im Stande bin.“
„Na, dann freuen wir uns einfach schonmal vorträglich.“
Steve behielt Recht: Etwa 20 Minuten später kam Katiana wieder zum Vorschein und winkte Christopher herbei, der den Vertrag unterschreiben musste, da das Auto auf seinen Namen angemeldet werden sollte. Der Verkäufer wirkte ein wenig ausgelaugt, allerdings nicht unglücklich oder unzufrieden. Genau wie sie selbst hinterher auch, als Katiana ihnen auf dem Heimweg verkündete, dass sie das Auto 10% billiger bekommen hatten und sowohl die Winterreifen als auch die Zulassung kostenlos dazu.
„Nicht schlecht.“ Geraldine nickte beifällig, „und warum genau haben wir es stehenlassen?“
„Weil es nochmal durchgecheckt wird.“ erwiderte Katiana, „es stand ja schon eine Weile und ich möchte nicht in einer Woche schon wieder dort aufkreuzen müssen. Am Montag geht es in die Werkstatt und wenn alles in Ordnung ist, können wir es am Dienstag holen. Also... Christopher.“
„Weil?“ hakte Annie nach.
„Er versicherungstechnisch erstmal der Einzige ist, der damit fahren darf.“
„Das ist dumm.“ Annie verzog das Gesicht, „schließlich ist der auch der Einzige, der nie mitfährt.“
„Oder zumindest nur im Notfall.“ fügte Z hinzu.
„Allerdings könnte er das Auto für andere Dinge gut gebrauchen.“ kicherte Geraldine.
Katiana runzelte die Stirn: „Was meinst du damit?“
„Also…“ begann Geraldine, doch Christopher gebot ihr Einhalt:
„Ich weiß genau, was sie damit meint. Und habe es genau aus diesem Grund auch gar nicht gehört. Aber das mit den Fahrern ändern wir ja auch. Nur halt nicht im Autohaus. Das muss ich mit der Versicherung klären.“
„Und wer darf dann?“ erkundigte sich Z.
„Na, ich werde schon versuchen, euch alle da eintragen zu lassen.“
Die drei Freunde nickten: „Gut. Beruhigend.“
Das Auto war am Dienstag bereit, die Versicherung am Mittwoch. Es war gar nicht so einfach gewesen, sechs verschiedene Personen als zugelassene Fahrer einzutragen. Zumindest nicht für ein Privatfahrzeug. So hatte sich Christopher mit dem Sachbearbeiter der Versicherung schließlich darauf geeinigt, den Wagen als Nutzfahrzeug seiner Kirchengemeinde anzumelden. Damit stellte das kein Problem mehr da. Lediglich der Betrag lag ein wenig höher, aber das nahm Christopher in Kauf und die anderen stimmten ihm da zu. Somit blieb sich nur noch ein weiteres Problem, über das sich im Vorfeld niemand Gedanken gemacht hatte und das erst auf den Tisch kam, als Christopher mit dem Auto in die Einfahrt vor seinem Haus einbog:
„Wo stellen wir den eigentlich hin?“ war Geraldine diejenige, die die Frage laut stellte.
„Gute Frage.“ Z wandte sich an Christopher, „habt ihr noch Platz in der Garage?“
Dieser schüttelte den Kopf: „Nein. Da ist Michelles Auto drin. Meins steht ja schon immer hier draußen.“
„Und die von Geraldine und Annie jetzt auch. Hm…“
„Hm...“ machte auch Annie und kratzte sich am Kopf, „wir könnten den Rasen entfernen und...“
„Sag das nicht, wenn Michelle in der Nähe ist.“
„Natürlich nicht.“ versprach sie schnell.
„Also?“ Z sah in die Runde und Geraldine brach irgendwann das daraufhin folgende Schweigen:
„Auf der Straße ginge. Aber er steht halt unter Umständen auch mal mehrere Wochen. Da wäre es mir schon lieber, wenn er ein bisschen abgeschottet wäre.“
„Bei mir geht das nicht.“ stellte Z fest, „und alle anderen wohnen hier.“
„Bis auf Steve und Katiana.“ warf Annie ein und Geraldine nickte freudig:
„Ja, die könnten wir fragen.“
„Dann tun wir das doch einfach.“ Z zückte sein Handy und wählte.
Katiana hatte kein Problem damit, das Auto bei ihnen in der Garage abzustellen: „Wir parken sowieso immer in der Einfahrt. Weil die Garage so voll mit Krempel ist, dass kein Auto mehr reinpasst. Tut Steve gut, wenn er da mal aufräumt.“
„Tut dir gut, wenn ich da aufräume.“ kam es von hinten.
„Ihr müsstet nur ein paar Tage warten. Heute kann ich ihm das nicht mehr zumuten. Und er wird sicherlich eine Weile brauchen.“
„Nicht, wenn wir alle helfen.“ erwiderte Z, was Katiana laut wiederholte.
„Samstag.“ kam es von hinten und Z grinste die anderen an.