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In jeder Apokalypse sind Merkmale vorhanden, die sich von einer Prophezeiung unterscheiden. Ein Prophet konnte Worte, die von Gott ausgingen, anderen mitteilen, z. B. um sie zur Reue zu bewegen. Das Hauptmerkmal einer Apokalypse hingegen ist die Zeit. Wenn eine Apokalypse (Offenbarung) von Gott kommt, kann sie nur durch Geist erforscht werden. Sie wird vielleicht zu jeder Zeit angewandt, aber nicht zu jeder Zeit erkannt. Das Wesen der Woche als Zeitrechnung und die Rahmenbedingungen vieler Apokalypsen gleichen sich. Im Einzelnen sind die Siebenzahl, der Ablauf des Gerichtes (vgl. Heb 6,2), das Erscheinen des Messias, die Befreiung von Gottes Volk und die Auferstehung (Dan 12,1-3) zu nennen. Sie Beschreiben einen Zeitrahmen bis zum Gericht an der ganzen Welt, bei dem Gott die Weltmächte richten wird. Die synoptische Jesus-Apokalypse, frühchristliche Apokalypsen und die Offenbarung des Johannes beziehen sich auf diese Apokalypsen, was einen gegenseitigen Vergleich möglich macht. Mit der Adler-Vision werden detaillierte Merkmale im politischen Weltgeschehen der Gegenwart deutlich, die uns unmittelbar betreffen. Ein Verführer, der als Friedensbringer auftritt und das antike Babylon in XXL verkörpert, kann in seiner ganzen Entwicklung chronologisch scharf aufgerollt und in seiner Motivation erkannt werden. Der Fundamentalismus wird von ihm für politische Zwecke eingespannt, um einen gravierenden Einfluss auf das gesunde christliche Weltbild zu nehmen!
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Seitenzahl: 292
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Die Adler-Vision & Co. über Babylon, die Große – 2019 – Harald Schneider
1.1.0 Vorwort
1.1.1 Der Adler in der Offenbarung des Johannes
1.1.2 Die Flügel des Adlers in Daniels Vision der vier Tiere
1.1.3 Der Adler in Lukas und Matthäus
1.1.4 Die Adler-Vision des Schealtiel (4. Esra 11-12)
1.1.5 Die Adler-Vision, warum wichtig?
1.1.6 Wann soll sich die Adler-Vision erfüllen?
1.1.7 Wo der Kadaver ist, da sind die Adler
1.1.8 Zwölf Flügel und zwei Nebenflügel
1.1.9 Die Zeit der drei Köpfe des Adlers
1.2.1 Parallele Überlieferungen zur Adler-Vision
1.2.2 Die zwölf Abschnitte Baruchs (ApkBar
Syr
27)
1.2.3 Die Adler-Vision, eine Offenbarung Gottes!
1.3.1 Die Lehre der zwölf Apostel (Didache)
1.3.2 Die christliche Apokalypse der Didache
1.3.3 Die christliche Apokalypse des Petrus
1.3.4 Die christliche Apokalypse des Hermas
1.3.5 Der Hirt des Hermas und die zwölf Gebote
1.3.6 Die zwölf Gebote des Hirten im Vergleich
1.3.7 Die zwölf Berge aus den Gleichnissen des Hermas
1.3.8 Der Fundamentalismus
1.3.9 Die Zeiten und die ersten Christen
1.3.10 Die Auswertung der synoptischen Jesus-Apokalypse
1.3.11 Heidenzeiten und Zeichen an Sonne, Mond und Sterne
1.4.1 Maleachi über Elia und den großen Tag Jehovas
1.4.2 Joel und der Tag Jehovas
1.4.3 Das Heiligtum und die Vision in Daniel 8
1.4.4 Die Psalmen Davids als Geschichtsschreibung
1.4.5 Der Psalmenkalender und die Gegenwart
1.5.1 Die Arche der Genesis und ein aufsteigendes Boot
1.5.2 Wer war Henoch und inwiefern wird er kommen?
1.6.1 Die griechische Baruch-Apokalypse
1.6.2 Das äthiopische Henochbuch
1.6.3 Die Predigt Jesu an die Toten (1. Petrus 3,19-20)
1.6.4 Das Gefängnis der Engel
1.6.5 Der Gerichtfall im Himmel
1.6.6 Die Wochenapokalypse des Henoch (
äth
Hen 93/91)
1.6.7 Die Liste der US-Präsidenten von 1885 bis 1929
1.6.8 Gute Aussichten für Menschen, die Gott anerkennt
1.6.9 Henoch, der Schreiber der Gerechtigkeit
1.6.10 Wann lebte Henoch, der Mann Gottes?
1.6.11 Die Lebensalter vor der Flut und Henoch
1.6.12 Wie alt ist das Buch Henoch?
Auf der Suche nach der Weltherrscherin „Babylon, der Großen“ hat sich über die Jahrhunderte hinweg gezeigt, dass für Gläubige zu jeder Zeit eine politische, wirtschaftliche oder religiöse Machtbündelung als Babylon die Große in Frage kam (Apk 17-18). Das Wesen einer Apokalypse scheint mit seinen bildhaften Beschreibungen diesen Umstand zunächst einmal zu begünstigen. Beim genaueren Hinsehen sind jedoch in jeder Apokalypse Merkmale vorhanden, die sich von einer Prophezeiung unterscheiden. Ein Prophet konnte Worte, die von Gott ausgingen, anderen mitteilen, z. B. um sie zu ermahnen und zur Reue zu bewegen. Das Hauptmerkmal einer Apokalypse hingegen ist die Zeit.
Das hier sofort Widerspruch von Seite der Wissenschaft auftritt ist nicht sonderlich erstaunlich, da diese Disziplin nicht die Fähigkeit besitzt, Offenbarung, die von Gott ausgeht, auch nur zu erfassen. Sie sucht nach einer Krise als Ursprung um die schrecklichen Bilder zu erklären und muss sich im Milieu der Spätdatierung aufhalten. Der Nutzen der Exegese besteht aber in vielen Einzelbeobachtungen, die als solches bei der Wahrheitssuche behilflich sind.
Wenn eine Apokalypse (Offenbarung) von Gott kommt, kann sie nur durch Geist erforscht werden. Sie wird vielleicht zu jeder Zeit angewandt aber nicht zu jeder Zeit erkannt. Das Wesen der Woche als Zeitrechnung wurde oft nicht berücksichtigt, weil die Kenntnis über Jahrwochen und Jubiläen fasst vollständig aus der Bibel verschwunden sind. Unter dem Begriff „biblische Chronologie“ vereinigen sich die wenigen Anhaltspunkte einer Zeitrechnung, jedoch ohne diese selbst aufklären zu können. Oft wird mit Ausgrenzung anderer Textzeugen (LXX, Vg, Sam, Äth, Jub) ein Zeitbild aus dem Masoretischen Text (MT) erzeugt, das ohne die hohen Lebensalter vor der Flut aufzuklären der Woche Gewalt antut. Nachforschungen werden durch neuere Vorstellungen, die eine Buchreligion so mit sich bringt, behindert, weil sie u. a. auch die unterschiedlichen Legitimationen menschlicher Führer freilegt.
Apokalypsen sind tatsächlich für jeden Herrscher, sogar für die etablierten Religionen, unbequem.
Es ist jedoch der kritischen Auseinandersetzung der Apokalyptik mit den Weltmächten zu verdanken, daß die Kirche spätestens seit Augustin ihre Rolle in dieser Welt als Herrscherin über die Weltmächte, d.i. als Stellvertreterin Gottes bzw Christi auf Erden, versteht. Im Gegenzug mußten die Apokalypsen beiseite geschoben werden, gerade weil sie eine Gefahr für jede (auch christliche) Weltmacht darstellten.1
Es verwundert deshalb nicht, dass sowohl im jüdischen wie auch im christlichen Kanon jeweils nur eine Apokalypse übriggelassen wurde; das Buch Daniel und die Apokalypse des Apostel Johannes.
Zwei Faktoren sprechen heute für eine günstige Beurteilung weiterer Apokalypsen. Die Rahmenbedingungen vieler jüdischer Apokalypsen waren gleich. Im Einzelnen sind die Siebenzahl2, ihre Entstehungszeit, der Ablauf des Gerichtes (vgl. Heb 6,2), das Erscheinen des Messias, die einsetzende Bedrängnis, die Befreiung von Gottes Volk und die Auferstehung (Dan 12,1-3) zu nennen.
Sie beschreiben von der Zeit im Exil an den gleichen Zeitrahmen bis zum Gericht an der ganzen Welt, bei dem Gott die Weltmächte (das viertes Tier – Dan 7; den Adler – 4Esr 11-12; die Zeder – Bar Apksyr 39-40) richtet. Die spätere Offenbarung des Johannes wiederholt diese Apokalypsen, was einen gegenseitigen Vergleich und damit ein Zugang zu ergänzenden Informationen möglich macht.
Jesu Voraussage über den Abschluss (Mat 24-25; Mar 13; Luk 21) nennt auch die Zeichen an Sonne, Mond und Sternen (Luk 21,25), d. h. den Ablauf eines Siebeners, womit seine Prophezeiung zum Bestandteil einer Apokalypse (der Woche – vgl. Gen 1-2) wird.
Schon Joels Voraussagen kannten den Ablauf von Sonne, Mond und Sternen (Joel 3,3; 4,15 [Joel 2,30; 3,15]) und sind Teil einer Apokalypse, weil die Zeit (die Woche) das wesentliche Merkmal ist.
Der zweite Faktor für eine günstige Beurteilung einiger Apokalypsen als eine Offenbarung Gottes sind die scharfen Gegenwartsprofile! Dabei spielt es keine Rolle, ob diese schon einmal in einem Kanon waren. Die Inhalte bestechen durch eine präzise Fokussierung auf das andauernde Gericht der Zeit des Endes. Eine Gerichtswoche oder zwölf Zeiten des Gerichtes mit markanten Merkmalen besitzen eine höhere Aussagekraft, wie die Erfüllung einzelner Aussagen.
Hinzu kommt, dass eine Funktion über den Zeitpunkt und die Art des Erscheinens einer Apokalypse mit deren Inhalten ausgemacht werden kann. Viele jüdische Apokalypsen, wie die Esra-Apokalypse, wurden zu Beginn der Sieben Zeiten (Dan 4) während des Exils bis 539 v. u. Z. geschaut, um die nächsten sieben Zeiten anzuzeigen. Sieben Mondzeiten endeten 1945, sieben Sonnenzeiten erst 2020. Diese Periode wird auch mit zwölf Weltzeiten bezeichnet (4Esr 14). Die besagte Esra-Apokalypse verschwand aber zurzeit der Entdeckung der Neuen Welt (Kolumbus, Luther) in ein Schattendasein, aus dem sie erst jetzt aufwacht, um über eben diese Neue Welt zu berichten.
Die Frage, wer die Weltherrscherin Babylon die Große sei, kann mit der Adler-Vision der Esra-Apokalypse und den Parallelen aus der Baruch-Apokalypse erschöpfend aufgeklärt werden! Die Vergleiche mit dem Hirt des Hermas zeigen eine hohe Übereinstimmung.
Aus der Johannes-Apokalypse, (der) Daniel(-Apokalypse) und der Jesus-Apokalypse (Mat 24,28; Luk 17,37) wird der Adler gesichtet und hinterfragt, um in einen Vergleich mit der Adler-Vision der Esra-Apokalypse (4Esr 11-12) gezogen werden zu können.
Die Adler-Vision (4Esr 11-12) wird in einer einfachen Übertragung geboten, die als Arbeitsversion auf Hebraismen weitgehend verzichtet. Die ursprüngliche Ausdrucksweise entspricht der des Daniel.
Es wird deutlich gemacht, wann der Adler erscheinen soll und ein Zusammenhang zu den großen Weltwirtschaftskrisen unserer Zeit festgestellt. Der Leib des Adlers und eine schwere Krise zur Mitte seiner Zeit wird mit der Geschichte der Vereinigten Staaten verglichen und das Einsetzen der zwölf Flügel des Adlers fixiert.
Es werden zwölf Flügel und zwei Nebenflügel aus der Adler-Vision direkt als aufeinanderfolgende Präsidenten der USA erkannt. Der zweite Flügel war Franklin D. Roosevelt, dessen vier Amtsperioden die aller anderen US-Präsidenten übertraf. Der mittlere Kopf des Adlers wird mit Donald Trump identifiziert.
Die parallele Überlieferung zur Adlervision aus der syrischen Baruch-Apokalypse kommt zu Worte. Die Zeder-Vision und die Vision der hellen und dunklen Wasser werden herangezogen und die moralischen Defizite der Zeder betrachtet. Die Zwölf Zeitabschnitte der Baruch-Apokalypse 27 geben markante Geschehen während der Zeit der zwölf Flügel der Adler-Vision, wie z. B. dem Zweiten Weltkrieg, heraus.
Zwei kanonische Apokalypsen aus frühchristlicher Zeit (Didache. ApkPet) heben auf einen Verführer ab, weswegen Elia und Henoch Israel darauf Aufmerksam machen soll. Deshalb werden am Ende auch Maleachi und Joel herangezogen, um ein pünktliches Erscheinen Elias vor der Gründung Israels zu belegen.
Der christliche Hirt des Hermas beschreibt durch zwölf Berge die zwölf Perioden seit der christlichen Staatsreligion während der Einsammlung wertvoller Steine für den Turmbau der (geistigen) Kirche. Mit seinen zwölf Geboten navigiert er uns durch die Zwangslagen der zwölf Jahrwochen Weltherrschaft der Flügel des Adlers. Die Einheit von Staat und Kirche will durch den Fundamentalismus wiederhergestellt werden, der die Wahrheit politisch instrumentalisiert.
Die synoptische Apokalypse wird im Artikel Die Zeiten und die ersten Christen, der vor etwa 20 Jahren erstellt und 2017 erstmals veröffentlicht wurde, angesprochen. Hier hat der Leser die Möglichkeit, seine aufgefassten Gedanken unabhängig in der Jesus-Apokalypse der Evangelien wiederzufinden, bzw. zeitliche und sachliche Verknüpfungen leichter aufzuspüren (z. B. falsche Propheten: die bestimmte Zeit ist nahe [Fundamentalismus]).
Mit dem Archefund wird zur biblischen Person Henoch übergeleitet und der chronologische Rahmen sowie die personelle Besetzung vor der Flut zusammengezogen.
Diese Studie soll einen zeitgemäßen Beitrag zur Identifikation von Babylon, der Großen (Apk 17-18) bieten und auf eine Gefahr-in-Verzug-Situation von Gottes Volk in der Einflusszone dieser Weltmacht aufmerksam machen (Apk 18,4). Dies ist sowohl jüdisch wie auch christlich von Belang, weil die Apokalypse des Petrus keinen Zweifel daran lässt, dass wenn der Feigenbaum Israel noch einmal treibt, der Verführer und Weltenherrscher zur gefährlichsten Bedrohung für Gottes Volk aufsteigen würde.
03.12.2018
Harald Schneider
Vorwort zur 2. Auflage
Die griechische Baruch-Apokalypse und die ältesten Teile des Buches Henoch mit der Wochenapokalypse wurden dem unveränderten Bestand der ersten Auflage beigefügt. Die BarApkgr mit seinen fünf Himmeln konnte durch die Lebensdauer des Phönix aufgeklärt, die ermittelte Chronologie in BarApksyr bestätigt und ein Millennium bis zum Ende des siebenten Himmels festgestellt werden.
Das Buch Henoch rückt das Gericht an den Engeln in den Fokus. Die Wochenapokalypse des Henoch geht nach 14 Mondzeiten in die Verlängerung, weshalb die Liste der US-Präsidenten ab 1885 (Wiki) das entstandene Geschichtsbild des Adlers ergänzen.
Nach Henoch bestehen gute Aussichten für Menschen, die Gott anerkennt, doch war Henoch wirklich der Schreiber der Gerechtigkeit und wann und wie lange lebte er? Die Lebensalter vor der Flut nach der NBC werden kurz aufgerollt, um diese Frage zu beantworten.
27.04.2019
1Grebern S. Oegema Zwischen Hoffnung und Gericht. Untersuchungen zur Rezeption der Apokalyptik im frühen Christentum und Judentum S.171
2 Christliche Apokalypsen beschreiben teils die Zeit in 12er-Perioden.
In der Offenbarung des Johannes werden vier lebende Geschöpfe mit dem Aussehen eines Löwen, dem eines Stieres, dem eines Menschen und auch dem eines Adlers genannt, die inmitten und rund um den Thron im Himmel sind und jeweils sechs Flügel und viele Augen haben (Apk 4,6-9). Unsere Aufmerksamkeit ist auf den Adler gerichtet. In einer früheren Studie konnte bereits herausgestellt werden, dass diese „lebenden Geschöpfe“ vier großen Lebensräume für die Menschen bezeichnen.
Diese vier lebenden Geschöpfe sind die Verkörperung der vier großen Zeitabschnitte. Der Löwe bezeichnet im wesentlichem die Zeit, als Engelsnachkommen die zivilisierte Welt vor der großen Flut beherrschten. Die Zeit des jungen Stieres begann nach dem Niedergang der Sumer und deren Abkömmlinge, zu denen auch Abraham, Isaak und Jakob gehörten. Das lebende Geschöpf Mensch steht für die Zeit des Menschensohnes, der in ihr auftrat und das lebende Geschöpf des Adlers für die Zeit des Wartens und Vorausschauens während der drei Wehe, die mit dem Tod der zwei Propheten verbunden waren.3
Das vierte lebende Geschöpf mit dem Aussehen eines Adlers bezeichnet den vierten Abschnitt von zwei Siebenern Menschheit, auch als 3 ½ Zeiten bekannt, vor deren Abschluss wir stehen. Die Suche nach dem Adler, die uns noch beschäftigen wird, findet in diesem Zeitabschnitt statt.
Johannes sieht noch einen Adler, der drei von sieben Posaunenstöße mit drei Wehe besät (Apg 8,13). Diese Töne werden mit drei Zeitabschnitten in Verbindung gebracht, die 3 ½ Zeiten ähneln.
Ein weitsichtiger Adler belegte 3 Posaunen mit einem dreifachen Wehe für diejenigen, die auf der Erde wohnen (Apk 8,13), was offensichtlich für diese drei Perioden, die in Fortsetzung der Sechstel während des zweiten Siebeners, dem zweiten Teil, stehen. Diese 3 ½ Mondzeiten liefen ohne Schaltung 1945 aus.4
Der Hintergrund dieser Aussage war die Beobachtung, dass Sieben Zeiten in Halbe, Drittel, Sechstel und Siebtel als Zeitkonzept immer wieder in der Bibel auftauchen.
Die Abbildung zeigt die zwei Siebener (Schalen/Posaunen).
Die drei Wehe bezeichnen die Zeit der fünften, sechsten und siebenten Posaune. Zeitlicher Rahmen und Umfang werden von verschiedenen Faktoren bestimmt.
Drei Mondzeiten (354+x3) endeten bereits 1943/45+, drei Sonnenzeiten (365+x3) enden 2020+. Diese Zeiten begannen im frühen Mittelalter und bezeichnen die drei Wehe des Adlers, für den auch die ganze zweite Hälfte des zweiten Siebeners steht, dem Adler.
3 Mondzeiten
3 Sonnenzeiten
882 bis 1945
825 bis 2020
Auch der verfolgten Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, um in der Wildnis an ihrer Stätte 3 ½ Zeiten fern vom Angesicht der Schlange ernährt zu werden (Apk 12,13.14).
Diese 3 ½ Zeiten bezeichnen an anderer Stelle eine Epoche, in der die zwei Zeugen nach ihrem Zeugnis (Apk 11,3) 3 ½ Tage tot auf den Straßen liegen, bis wieder Leben in sie kommt (Apk 11,11).
Wir können somit über den sinnbildlichen Adler und dessen Flügel eine thematische Vernetzung feststellen, die aus Sicht der neuen biblischen Chronologie den zweiten Teil des zweiten Siebeners bezeichnen!
Wie der Menschensohn für die Zeit des lebenden Geschöpfes mit einem Menschenangesicht steht, könnte auch der Adler in nur einem bestimmten Abschnitt der Periode erscheinen und dennoch für den ganzen Lebenszeitraum stehen.
Gibt es noch in anderen Schriften Hinweise auf eine Verwendung des Adlers und/oder dessen Flügel, um dieses Zeitkonzept zu beschreiben?
3 Biblische Zahlenwerte und ihre Bedeutung II. Die wiederentdeckte biblische Zeitrechnung. (9.1.1) Vier lebende Geschöpfe und 24 Älteste (2018) Harald Schneider
4 Die biblisch-prophetische Chronologie. Zwei Siebener Menschheit im Überblick, Seite 48 (2017) Harald Schneider
In Daniels Vision der vier Tiere hat der Löwe die Flügel eines Adlers, die ihm jedoch genommen werden (Dan 7,4).
Ein Löwe ist ein mächtiges und gefährliches Raubtier. In der Tierwelt kennt es keine natürlichen Feinde. Sein Brüllen schreckt die Beute auf. Das Bild des Löwen an sich wäre eine passende Sinnbeschreibung für viele Regierungen und Königreiche, ob sie nun imperiale Raubzüge durchführen oder sich souverän gegenüber anderen Raubtieren behaupten. Der Löwe in Daniels Vision ist mit zwei Adlerflügeln ausgestattet … doch das würde nicht so bleiben (Dan 7,4). … Wer ihm die Flügel ausreist wird nicht gesagt.5
Abweichend von der bisherigen Interpretation der Flügel wird jetzt erstmals in Betracht gezogen, dass diese wegfallenden Flügel den Übergang vom Zeitalter des Adlers (in Mondzeiten) bezeichnen.6 Das Überleben dreier Tiere über das vierte Tier hinaus macht die ganze Vision ohnehin zu einer Botschaft der Gegenwart (Dan 7,12). In der Vergangenheit wurden die vier Tiere in Anlehnung an Nebukadnezars Traum von einem Standbild (Dan 2) zu einem Gegenstand der Abfolge von Königreichen kreiert!
Dem Tier gleich einem Löwen haften noch weitere Veränderungen an, die sich in unserer Gegenwart abspielen müssen. Er wurde von der Erde auf zwei Beine wie ein Mensch aufgestellt und bekommt eines Menschen Herz (Dan 7,4).
Abweichend von der bisherigen Interpretation für „eines Menschen Herz“ und „stehen wie ein Mensch“, wird in dieser Veränderung jetzt ein Bezug zur ursprünglichen Absicht des Löwen erkennbar, die er wiedererlagen soll.
Des Löwen territoriale und ideologische Heimat sind Arabien und der Islam, dessen Entstehung durch den Propheten Mohamed noch in die Zeitära des lebenden Geschöpfes mit dem Gesicht eines Menschen fällt (Apk 4,7). Mohameds Absicht bestand in der Beseitigung aufgekommener Irrtümer und falscher Lehren in der Christenheit. Er gehörte noch der Epoche des Menschensohnes an!
Basiert das Ausreisen der Adlersflügel auf den Sonnenzeiten, würden die Veränderungen tatsächlich, entgegen bisheriger Annahmen, erst die Zeit nach dem Untergang des vierten Tieres im Feuer ansprechen (Dan 7,11.12).7
5 Biblische Zahlenwerte und ihre Bedeutung (I). Antworten aus Sicht der biblischen Chronologie. (5.3.7) Vier Tiere und ein Königreich (2016) Harald Schneider
6 Der Leopard hatte die vier Flügel eines fliegenden Geschöpfes (Dan 7,7). Welches fliegende Geschöpf ist unklar. Bedeutsam könnte der Umstand sein, dass ihm tatsächlich Herrschaft gegeben wird.
7 Auch in der Adlervision (4Esr 11-12) ist vom Verlust zweier Flügel die Rede, worauf noch eingegangen wird.
Als Jesus auf der Erde lebte bestand einer seiner Absichten in der Beseitigung aufgekommener Irrtümer und falscher Lehren im Judaismus (Mat 5-7; 23).
Er bereitete seine Nachfolger auf eine anstehende und eine fernere Situation vor, die Matthäus als Zeichen seiner Gegenwart und als Abschluss des Systems der Dinge zusammenfasste (Mat 24-25).
„Wo immer der Kadaver ist, da werden die Adler versammelt werden“ – Mat 24,28 (NWÜ). Wo der Kadaver ist, sind auch die Geier versammelt, müsste man je nach dem Standort aus Beobachtungen annehmen können, aber es sind Adler angesprochen. Und was ist das für ein Kadaver?
Aus dem Kontext ist Jesu mutmaßliche Gegenwart (Parusie) angesprochen, die sich auf der Erde nicht durch Vertreter ausdrücken würde, sondern wie der Schein eines Blitzes vom Sonnenaufgang hinüberleuchten würde (1.2.1). Ob diese Adler bis zum Ende oder am Ende der Zeiten versammelt würden, wird nicht gesagt.
Ist mit dem Kadaver die vierte Zeitperiode angesprochen, wenn zwei Zeugen bildlich Tod auf den Straßen liegen würden? Dieses Bild (Apk 11) dauert 3 ½ Tage an, die als 3 ½ Zeiten erkannt werden können, den zweiten Teil eines Siebeners. Die Aussage in diesem Kontext ist somit diese, dass die Parusie nicht kommen kann, solange Adler um den Kadaver versammelt sind. In Mondzeiten kamen die zwei Zeugen bereits seit 1945 wieder zum Leben.
Auch Lukas gibt diesen Zusammenhang wieder (Luk 17,23.24) und geht dann erst auf die Tage Noahs und Lots ein (Luk 17,26-29), die ja für unübersehbare Veränderungen stehen. Auf diese Weise würde sich der Menschensohn offenbaren.
Lukas hat die Mitnahmesituation im Vergleich zu der Flucht von Loth festgehalten, wo Vertraute (vergleichbar mit Loths Frau) zurückbleiben würden. Die Frage: „Wo, Herr?“ wird die Antwort: „Wo der Leib ist, da werden auch die Adler versammelt werden“ gegeben (Luk 17,37). Ein Mitnehmen oder Zurücklassen von Gläubigen würde sich danach über den gesamten Zeitraum des Adlers erstrecken!
Wenn Jesus einen Leichnam (von Adlern belagert) anspricht, erinnert das schon an die zwei getöteten Zeugen, die 3 ½ Tage Tod auf den Straßen liegen, bevor von Gott aus wieder Leben in sie kommt (Apk 11). Die Adler würden beim Leib sein, nicht ein Adler. Konnte Jesus bei seinen Zuhörern ein Verständnis über „die Adler“ voraussetzen?
Ein pluraler Adler taucht in der Adler-Vision des Schealtiel8 auf, die uns in der lateinischen Vulgata (4. Esra) und in anderen Sprachen überliefert ist.9 Martin Luther hat 4. Esra nicht ins Deutsche übersetzt was dazu beitrug, dass die einflussreiche Esra-Apokalypse von der Johannes-Apokalypse verdrängt wurde!10 Die kürzeste Auskunft über diese/n Adler ist in 4. Esra selbst zu finden:
Der Adler, den du vom Meer aufsteigen sahst, ist das vierte Reich, das in einer Vision deinem Bruder Daniel erschienen ist – 4Esr 12,11.
8 Schealtiel war ein Sohn Jechonjas (1Chr 3,17-19) und der Onkel von Serubabel (Esr 3,2; Mat 1,12). Er hatte den Beinamen Esra, weshalb seine Apokalypse als 4. Esra (Vulgata) oder als Esra-Apokalypse bekannt wurde.
9 Das äthiopische Neue Testament stellt 4. Esra in den Anhang. Auch die Bibel in syrisch, arabisch, aramäisch, armenisch und georgisch überliefern.
10 Die chronologischen Aspekte der Esra-Apokalypse, siehe: Die biblische Chronologie. Umfeld und hinterlegte Zeitrechnung (2015) Harald Schneider, Seite 39-85 (Das 4. Buch Esra, ein unterschätzter Zeuge!)
11,1 Danach sah ich im Traum aus dem Meer einen Adler mit zwölf Flügel und drei Köpfe aufsteigen. 2 Er11 flog mit seinen Flügeln über die ganze Erde und alle Winde des Himmels wehten über ihm, und die Wolken sammeln sich über ihm. 3 Ich sah aus seinen Flügeln Unterflügel sprossen, kleine und winzige Flügel. 4 Die Köpfe blieben unverändert. Der mittlere Kopf war größer als die beiden anderen Köpfe, blieb aber im Gefüge unverändert. 5 Ich sah den Adler mit seinen Flügeln fliegen zum Herrschen über die Erde und ihre Bewohner, 6 damit sich ihm alles unter den Himmeln unterwerfe, und niemand widersprach ihm, auch keines der Geschöpfe der Erde. 7 Danach richtete sich der Adler zum Stand auf seine Krallen auf und schrie mit lauter Stimme zu seinen Flügeln:
8 Jetzt ruhend, wache je einer von euch an seinem Platz zu seiner Zeit. 9 Die Köpfe aber sollen bis zum Ende bleiben. 10 Die Stimme kam gar nicht aus seinem Kopf heraus, sondern aus der Mitte seines Körpers.
11 Ich zählte acht Gegenflügel. 12 Darauf ging ein Flügel aus seiner rechten Seite aus und herrschte über die ganze Erde. 13 Er herrschte bis sein Ende kam und er verging, sodass auch sein Platz nicht mehr zu sehen war. Da erhob sich der Zweite und herrschte anhaltend. 14 Er herrschte bis sein Ende kam, sodass er, wie der Erste, nicht mehr zu sehen war. 15 Eine Stimme sprach zu ihm: 16 Höre! Du, der während dieser vollen Zeit die Erde in der Gewalt hieltest! Das prophezeie ich dir, bevor du verschwinden wirst: 17 Keiner nach dir wird deine Zeit behaupten können, ja nicht einmal die Hälfte. 18 Da erhob sich der Dritte an die Herrschaft, wie die Vorgänger, doch auch er verschwand. 19 So erging es allen einzelnen Flügeln, die Herrschaft anzuführen und dann wieder verschwanden.
20 Zu ihrer Zeit richteten sich auch die folgenden Flügel auf, und zwar auf der rechten Seite, um ebenso die Herrschaft zu führen; unter ihnen gab es solche, die sie führten, doch sie verschwanden sofort wieder. 21 Von ihnen erhoben sich einige, führten aber nicht die Herrschaft.
22 Danach waren zwölf Flügel und zwei Unterflügel verschwunden 23 und am Körper des Adlers blieb nichts übrig, ausgenommen sechs Unterflügel. 24 Von den sechs Unterflügel sonderten sich zwei ab, gingen hin und blieben bei dem Kopf, der auf der rechten Seite war; die vier jedoch blieben an ihrem Platz. 25 Diese Unterflügel gedachten, sich zu erheben und die Herrschaft zu führen. 26 Der Erste erhob sich, verschwand aber sofort; 27 so auch der Zweite, er verschwand noch schneller als der Erste. 28 Die Zwei, die von ihnen noch übrig waren, gedachten ebenso zu herrschen. 29 Während sie aber gedachten erwachte einer der ruhenden Köpfe, es war der mittlere, der größer war als die beiden Köpfe. 30 Ich sah, wie er die beiden Köpfe miteinander vereinigte. 31 Der Kopf wandte sich mit denen um, die bei ihm waren und verschlang die zwei Nebenflügel, die zu herrschen gedachten. 32 Dieser Kopf hielt die ganze Erde in seiner Gewalt, unterdrückte ihre Bewohner mit großer Bedrängnis und führte eine Gewaltherrschaft über die Erde mehr als alle Flügel zuvor.
33 Danach verschwand der mittlere Kopf plötzlich, so wie die Flügel. 34 Übrig blieben aber zwei Köpfe, die nun ebenso über die Erde und ihre Bewohner herrschten. 35 Der Kopf auf der rechten Seite verschlang den linken. 36 Da sprach eine Stimme zu mir: Sieh geradeaus was passiert! 37 Es fuhr ein Löwe mit Gebrüll aus dem Wald auf. Ich hörte, wie er Menschenstimmen an den Adler richte und deutlich sagte:
38 Hey du, der Höchste redet zu dir: 39 Bist du nicht von den vier Tieren übriggeblieben, die ich gemacht hatte, damit sie in meiner Welt herrschten, dass durch sie das Ende meiner Zeiten komme?
40 Als Viertes hast du alle vorigen Tiere besiegt, die Schreckensherrschaft über die Welt geführt und die Erde lange Zeit mit deiner Hinterlist gequält, 41 und die Erde nicht mit Wahrheit gerichtet. 42 Du hast Sanfte gequält, Ruhige verletzt, Aufrichtige gehasst und Lügner geliebt. Fruchtbringenden hast du die Häuser zerstört und die Mauern derer, die dir nichts Böses taten, eingerissen. 43 Deine Schmähung stieg zum Höchsten auf und dein Hochmut zum Gewaltigen. 44 Der Höchste sah, das seine Zeiten zu Ende und seine Welten vollendet waren. 45 Adler, du musst verschwinden, deine furchtbaren Flügel, deine elenden Nebenflügel, deine bösen Köpfe, deine schlimmen Krallen und dein ganzer verruchter Körper, 46 damit sich die Erde erholt und befreit von deiner Gewalt zur Ruhe kommt um auf das Gericht und das Erbarmen ihres Schöpfers zu warten.
12,1 Während der Löwe zum Adler sprach, 2 verschwand der übriggebliebene Kopf. Die zwei zu ihm abgesonderten Flügel erhoben sich zum Herrschen, doch ihre Herrschaft war schwach und voll Wirren. 3 Auch sie verschwanden. Der ganze Körper des Adlers ging in Flammen auf und die Erde war schockiert.
Ich wachte entsetzt auf, völlig verängstigt, und fragte mich selbst12 4 Das habe ich jetzt von meiner Nachforschung über die Wege des Höchsten. 5 Ich bin körperlich erschöpft und im Geist geschwächt. Die große Angst, die ich in dieser Nacht ausgestanden habe, raubte mir die letzte Kraft. 6 Ich will jetzt besser den Höchsten bitten, dass er mich das alles bis zum Ende durchstehen lässt.13 7 Ich sprach: Souveräner Herr, wenn ich vor deinen Augen Gnade gefunden habe, wenn ich vor dir gerechtfertigt bin und mein Gebet vor dein Angesicht gekommen ist, stärke mich und zeige deinem Diener, die Deutung und Erklärung dieser furchtbaren Vision, damit du mich vollständig aufrichtest.14 9 Denn du hast mich für würdig befunden, das Ende der Tage und den Abschluss der Zeiten zu sehen. Da sprach er zu mir: 10 So lautet die Deutung deiner Traumvision: 11 Der Adler, den du vom Meer aufsteigen sahst, ist das vierte Reich, das in einer Vision deinem Bruder Daniel erschienen ist 12 Es wurde ihm anders15 gedeutet, als ich es jetzt dir deuten werde. 13 Tage kommen, in denen sich ein Reich auf der Erde erhebt, schrecklicher als alle vorherigen Reiche. 14 In ihm werden zwölf Könige in einer Reihenfolge herrschen. 15 Aber der Zweite, der herrscht wird die längste Herrschaftszeit von den zwölf haben. 16 Das ist die Deutung der zwölf Flügel, die du gesehen hast. 17 Die gehörte Stimme, die nicht von den Köpfen, sondern aus seiner Körpermitte ausging, 18 hat eine Begründung: Diesem Reich werden zur Mitte seiner Zeit nicht geringe Konflikte entstehen, und es droht, zu Fall zu kommen. Es wird dann aber nicht stürzen, sondern wieder in seiner Macht gefestigt werden. 19 Die acht Nebenflügel, die aus seinen Flügeln hervorgingen, 20 haben eine Begründung: In ihm werden acht Könige aufstehen, deren Zeiten flüchtig sind und deren Jahre rasch vorbeieilen. Zwei von ihnen werden zugrunde gehen, 21 wenn die Mitte der Zeit naht. Vier werden für die Zeit aufbewahrt, dem Ende seiner Zeit entgegen, zwei jedoch werden für das Ende aufbewahrt.
22 Die drei unveränderten Köpfe an ihm 23 haben eine Begründung: Am Ende wird der Höchste drei Könige erwecken, die vieles über die Erde erneuern 24 und ihre Bewohner mit großen Plagen beherrschen, mehr als alle, die vor ihnen waren. Deswegen wurden sie Köpfe des Adlers genannt. 25 Denn sie werden seinen Frevel auf die Spitze treiben und sein Ende abschließen. 26 Dass der große Kopf verschwindet, bedeutet: einer von ihnen wird auf seinem Bett unter Qualen sterben. 27 Die Zwei anderen wird das Schwert fressen, 28 das Schwert des einen seinen Gefährten, doch auch dieser wird in der letzten Zeit unter dem Schwert fallen. 29 Zwei Nebenflügel, die zu dem Kopf auf der rechten Seite übergehen, 30 haben eine Begründung: Diese hat der Höchste für sein Ende aufbewahrt. Ihre Herrschaft wird schwach und voller Wirren sein. 31 Der Löwe, der aus dem Wald mit Gebrüll auffuhr und dem Adler seine ungerechten Taten vorhielt, die du gehört hast. 32 Diesen König aus den Nachkommen Davids hat der Höchste bis zum Ende für sie und ihre Gottlosigkeit aufbewahrt. 33 Er wird sie lebendig vor das Gericht stellen und wenn er sie überführt hat, wird er sie vernichten.
34 Mein übriggebliebenes Volk, die in meinen Grenzen gerettet wurden, wird er gnädig befreien. Er wird ihnen Freude bereiten, bis das Ende der Tage des Gerichts kommt, über den ich am Anfang mit dir gesprochen habe. 35 Das ist die Traumvision, die du sahst und das ist seine Deutung. 36 Du allein bist für würdig erachtet, diese Geheimnis des Höchsten zu erfahren. 37 Schreibe deshalb das Gesehene in ein Buch und bewahre es im Verborgenen auf. 38 Lehre es die Weisen deines Volkes, von denen du weißt, dass ihre Herzen diese Geheimnisse erfassen und bewahren werden.
11 Diese Übertragung verzichtet auf die orientalischen Ausdrucksweisen „ich sah, und siehe“ (11,3.5.7.10.12.20.22.24.25.26.28.33.35.37; 12,1-2.3), „siehe“ (11,1.11. 15.29.31; 12,4.5.13) sowie verbindende Satzanfänge mit „Und“ (11,3.15.21.23.31; 12,19.22.26.29), und verkürzt die Wiedergabe auch unter Vernachlässigung grammatikaler Gesichtspunkte zugunsten der Verständlichkeit. Sie lehnt sich eng an die Übersetzungen von Josef Schreiner JSHRZ, V,4 (Das vierte Buch Esra) und Albertus Frederik Klijn (Die Esra-Apokalypse) an.
12 sprach zu meinem Geist
13 mich bis zum Ende stärkt
14 meine Seele … tröstest
15 aber nicht so
Die Adlervision ist als Teil von 4. Esra von Martin Luther nicht mit übersetzt worden, was eine Abseitsposition begünstigte, die auch durch die spätere Aufnahme in Lutherbibeln des 17. Jahrhunderts nicht mehr gebremst werden konnte.16
Als Offenbarungsschrift ist sie wie das Danielbuch oder die Offenbarung des Johannes eine direkte Mitteilung Gottes in Bildern, die Geheimnisse in sich tragen, die eine Deutung erfordern. Es sind sorgsam verschlossene Wirklichkeiten, die sich mit deren Erfüllung als bereits bekannt darstellen, als eine im Voraus geschriebene Geschichte. Auch wenn Gelehrte das immer wieder verneinen, ist die präzise Erfüllung einer Apokalypse das Hauptmerkmal für dessen Urheberschaft. Gott hat durch Engel Menschen Dinge sehen lassen, und nicht Dinge haben Menschen dazu bewegt, Gott sichtbar machen zu wollen.
Eine Deutung der Adlervision ist von inneren und äußeren Merkmalen beeinflusst. Wann entstand die Adlervision?
Im dreißigsten Jahre nach dem Untergange der Stadt verweilte ich Salathiel (der auch Esra heißt) in Babel, und als ich einmal auf meinem Bette lag, geriet ich in Bestürzung, und meine Gedanken gingen mir zu Herzen, weil ich Zion verwüstet, Babels Bewohner aber im Überfluß sah – 4Esr 3,1-2 Gunkel
Einige Forscher interpretieren daraus das Jahr 100 u. Z., dreißig Jahre nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer und andere wollen aus dem Inhalt der Adlervision eine verschlüsselte Geschichtsschreibung auf römische Kaiser bis 215 u. Z. erblicken. Frühe Abfassungszeiten sind in der Exegese nicht gefragt. Ähnliches folgern nicht wenige Gelehrte auch vom Buch Daniel, da sich auf diese Weise eine erfüllte Voraussage als eine im nachherein erfolgte Geschichtsschreibung darstellen lässt.17 Im Verlauf wird deutlich werden, dass auch beim Wegfall aller Einwände gegen eine Abfassung vor dessen Erfüllung, eine göttliche Urheberschaft weiter bestritten werden wird.18
Die Adlervision bezieht sich auf das vierte Tier in Daniels Vision (4Esr 12,11; Dan 7,7-8). Daniel und Schealtiel waren Zeitgenossen, während Juda noch im Exil in Babylon war. Das Alter der Esra-Apokalypse bestätigt sich durch die zahlreichen internen chronologischen Angaben (4Esr 3,1; 5,4; 7,43; 14,11). Selbst die Abweichungen zwischen Überlieferungen verschiedener Sprachräume bestätigen ein gemeinsames Zeitbild vom 30. Jahr nach dem Untergang der Stadt (B.M. 21946) bis zum Tempelaufbau und deren Einweihung. Sie kennen zwei Krisen dieser Zeit, die überwunden werden mussten. Eine davon, eine schwere Wirtschaftskrise, wird in Daniel mit „Sieben Zeiten“ angesprochen (Dan 4,16), und kann zeitlich lokalisiert werden. Das daraus gewonnene Zeitbild wird durch andere Schriften bestätigt (4Q252; äthHen, 10W-Apk).
„Die Visionen der Heiligen“ begannen im 1. Jahr Belsarzars. Die Bibel verwendet keine Zeitrechnung nach Nabonid und spricht von ihm nur synonym (Da 7,1; 4,1 u. ö.; 5,18.22).19
Im achten Jahr Nabonids, des Vaters Belsazars begannen die 12 Monde (Dan 4,29) der Jahrwoche, in der die 7 Zeiten einsetzten. Die Adlervision wurde kurz nach diesen Ereignissen empfangen:
Der zeitliche Abstand war noch relativ jung, denn die Adlervision bekam Esra „in einer zweiten Nacht in einem Traum“ – 4Esr 11,1. Dabei handelt es sich wohl um das 2. Jahr in der 5. Jahrwoche, denn zuvor hatte er nach 7. Tagen Blumenfasten die Begegnung mit einer Frau in tiefer Trauer (4Esr 9,27).20
Diese Angabe bezieht sich auf 540 bis 539 v. u. Z. (7-Tage-Apk.)
Auf die umfangreiche Vorarbeit kann hier nicht eingegangen werden.21 Die historischen Wurzeln lassen sich nicht weg reden. Der Ausgangspunkt der Ersa-Apokalypse ist um die Zeitenwende zur Vorherrschaft des Perserreiches zu suchen und auch zu finden.
16 Die Neuapostolische Kirche gebraucht noch eine Luther-Übersetzung, die das Buch 4. Esra enthält. Auch die Russisch-Orthodoxe Kirche kennt in slawischen und russischen Bibeln das vierte Buch Esra.
17 Es existieren Schriften im jüdischen Umfeld, die Geschichtsschreibung so verpacken, als sei sie von früheren bekannten Persönlichkeiten verfasst worden. Diese Pseudographen machen aber häufig gar keinen Hehl daraus, später Verfasst worden zu sein und tragen ihr Gewand als Stilmittel.
18 Jesus heilte Kranke, was seine Lehrbefugnis unterstrich, und doch hatten die Gelehrten seine Zeichen der Wirksamkeit des Satans zugeschrieben, was eine Sünde gegen den heiligen Geist war (Mar 3,1-6. 22-30).
19 Die biblische Chronologie. Umfeld und hinterlegt Zeitrechnung, Seite 58
20 Ebda, Seite 58
21 Die chronologischen Aspekte der Esra-Apokalypse, siehe: Die biblische Chronologie. Umfeld und hinterlegte Zeitrechnung (2015) Harald Schneider, Seite 39-85 (Das 4. Buch Esra, ein unterschätzter Zeuge!)
„Wo immer der Kadaver ist, da werden die Adler versammelt werden“ – Mat 24,28 (NWÜ). Auf die Frage „Wo, Herr?“ gab Jesus den Ort an, der mit dem Leichnam der zwei Zeugen (Apk 11) in enge Verbindung gebracht wurde, die dem Zeitraum des lebenden Geschöpfes mit dem Angesicht eines Adlers entspricht (Apk 4,6-7).
Dass die Adlervision am Ende oder kurz nach den 7 Zeiten geschaut wurde kann als ein Hinweis gewertet werden, dass der Adler erst am Ende der 7 Zeiten auftritt (Siehe 1.1.1, Abb. Zwei Siebener).
Nur müsste dann jede Berechnung bis zum Ende der 7 Zeiten in Jahr-Jahre konsequent 547 anfangen. Für den Beginn der 7 Zeiten ist kein späteres Datum möglich, da das babylonische Reich im Herbst 539 v. u. Z. erobert wurde (Dan 4; 6). Nabonid war 10 Jahre in der Oase Teima in Arabien, wovon er auch 7 Jahre krank war (4Q252). Es kommen deshalb für den Beginn von 7 Jahren Krankheit nur die drei Jahre von 550-547 in Betracht. In Teima hatte er seinen Palast der Bauweise gleich dem in Babylon. Wie Keilschriftdokumente belegen, hatte Babylon eine schwere Wirtschaftskrise.
Sieben Mondzeiten später begann 1929 u. Z. die Weltwirtschaftskrise. Sieben Mondzeiten ab 547 v. u. Z. endeten 1932. Hier ist nach einem Adler zu suchen, der die ganze Welt in seine Gewalt hält!
Die Länge der gesamten Erscheinung der Adlervision ist nicht angegeben. Der zweite Flügel soll jedoch eine hohe Amtszeit innehaben, die von keinem anderen der zwölf Flügel auch nur bis zur Hälfte erreicht werden würde (4Esr 12,15). Die drei Köpfe erscheinen erst in den letzten Tagen und schließen sein Ende ab (4Esr 12,22-25). Zwei Nebenflügel sollen „zur Mitte der Zeit“ während der zwölf Könige, vier „dem Ende seiner Zeit entgegen“ und zwei „für das Ende“ erscheinen und wieder verschwinden (4Esr 12,21).